Reisebericht: Chile und Argentinien – Rundreise Südamerika

28.10. – 11.11.2013, 14 / 17 Tage Rundreise mit Santiago de Chile – Atacama–Wüste – Valparaiso – Patagonien – Punta Arenas – Torres del Paine – El Calafate – Perito Moreno–Gletscher – Buenos Aires (ab 2025: Iguazu–Wasserfälle – Rio de Janeiro)


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Chile ist ein Land, das viele Klimazonen einschließt. Wir besuchten die Atacama-Wüste im Norden, das fruchbare Paradiestal in der Mitte und schließlich Patagonien mit seinen ausgedehnten Steppen im Süden. Ein beeindruckender Querschnitt durch dieses herrliche riesige Land. Wir sahen Santiago de Chile, die Hauptstadt des Landes, und auch die argentinische Hauptstadt Bueonos Aires besuchten wir, die Stadt des Tangos, probierten argentinisches Rindersteak und Gletschereis mit Whisky am berühmten Perito Moreno Gletscher im argentinischen Teil Patagoniens.
Ein Reisebericht von
Constanze Maißel
Constanze Maißel

1. Tag Montag 28.10.2013 Flug Berlin – Paris – Santiago de Chile

Am Nachmittag trafen wir uns im Flughafengebäude in Berlin Tegel, um unsere Reise als Gruppe von 16 Gästen nach Chile und Argentinien anzutreten. Die meisten hatten schon ein paar Stunden Anreise hinter sich, einige waren mit dem Zug nach Berlin gekommen, andere waren von einem Transferfahrzeug zu Hause abgeholt worden. Pünktlich konnten wir einchecken und hatten noch eine halbe Stunde Zeit, um im Restaurant Leysiffer einen Imbiss einzunehmen, denn wir hatten alle einen Gutschein dafür erhalten. Gemeinsam passierten wir die Sicherheitskontrolle und stiegen schon wenig später in unser erstes Flugzeug auf unserer Reise: nach Paris.
Am Abend landeten wir dort auf dem Flughafen Charles de Gaulle. Dort begaben wir uns in ein anderes Terminal, wo wir nach etwas Wartezeit schließlich unser Flugzeug nach Santiago de Chile besteigen konnten. Natürlich war der Flug von etwa 14 Stunden eine anstrengende Angelegenheit, aber auch diese Nacht sollte vergehen und wir erreichten alle wohlbehalten am nächsten Morgen unser erstes Reiseziel: Santiago de Chile

2. Tag Dienstag 29.10.2013 Santiago de Chile Stadtrundgang, Flug in den Norden nach Calama

Am Morgen gegen 9:30 Uhr landeten wir auf dem Flughafen von Santiago de Chile. Nach der Passkontrolle und einer weiteren Kontrolle, dass wir keine pflanzlichen oder tierischen Produkte in Chile einführen, trafen wir am Ausgang unsere Reiseleiterin Solange, die uns mit einem „Eberhardt"-Schild schon erwartete. Sie begleitete uns zum Bus, mit dem wir zunächst zu unserem Hotel im Stadtzentrum „Las Galerias" fuhren. Empfangen wurden wir von zwei Nachbildungen der Moai-Statuen, die auf der Osterinsel stehen, und die rechts und links an der Eingangstür des Hotels Wache hielten. Im Hotel hatten wir Gelegenheit, uns ein wenig frisch zu machen und unser Gepäck zu hinterlassen, bis wir einchecken konnten. Danach begaben wir uns zusammen mit unserer Reiseleiterin Solange auf eine Entdeckungstour durch Santiago. Wir sahen die Plaza Italia, spazierten am Haus von Pablo Neruda vorbei und durchs Künstlerviertel, dass eine ganze Reihe uriger Kneipen und Galerien beherbergt. Einige erstanden ein wichtiges Reiseutensil: einen Sonnenhut an einem der zahlreichen Stände und Kioske in der Stadt. Danach ging es hinauf auf einen Berg innerhalb der Stadt: Cerro San Cristobal, aber nicht zu Fuß oder mit dem Bus, nein, wir nahmen ganz traditionell ein Funicular, das ist eine Standseilbahn, die uns bequem und recht schnell die sehr große Steigung hinauf auf den Berg brachte. Oben angelangt, bestaunten wir eine herrlich angelegte Grünanlage mit Palmen und anderen Pflanzen, über denen die weiße Statue der Jungfrau Maria thront. Wir nutzten die Zeit zu einem kleinen Spaziergang auf dem Hügel, fotografierten und freuten uns an dem herrlichen Wetter, das uns mit Sonnenschein und angenehmer Wärme erfreute. Auf dem Weg hinunter in die Stadt hielt unser Bus noch einmal an einem Aussichtspunkt und wir überblickten das neue und moderne Santiago: Sanhatten, ein Bereich der Stadt mit vielen Hochhäusern. Zurück in der Stadt brachte uns der Bus schließlich zum Mercado Central, die Markthalle im Zentrum, dort wurden wir schon erwartet in einem Restaurant, das uns allerlei verschiedene Sorten fangfrischen Fisch servierte. Wir genossen diese Mahlzeit, ein älterer Chilene erfreute uns mit traditionellen Liedern, begleitet mit seiner Gitarre. Wir probierten unseren ersten Pisco Sour, das ist ein traditioneller Cocktail in Chile, der zur Begrüßung von Gästen angeboten wird. Nach dem Essen machten wir noch einen kleinen Spaziergang durch die Stadt, besuchten die alte Börse, sahen den Hauptplatz Plaza de Armas, standen vor der Moneda und dem Denkmal für Salvador Alliende direkt davor. Nach einer letzten kurzen Besichtigung der Kirche des heiligen Franziskus erreichten wir erschöpft unser Hotel. Wir nahmen unser Gepäck und begaben uns auf unsere Zimmer. Danach trafen wir uns schon bald wieder in der Bar des Hotels, dort erhielten wir einen Begrüßungscocktail, wieder einen Pisco Sour, dieses Mal war er schon ein bisschen stärker. So endete ein anstrengender Tag. Wir schliefen sicher alle recht gut während unserer ersten Nacht in Chile nach der langen Anreise.

3. Tag Mittwoch 30.10.2013 Atacamawüste, San Pedro de Atacama, Mondtal

Bereits um 4:00 Uhr am Morgen wurden wir geweckt. Ein weiterer Flug sollte uns heute Morgen in den Norden des Landes bringen, nach Calama in der Atacamawüste. Unser Flugzeug startete und landete pünktlich. Auf dem Flughafen in Calama erwartete uns schon unser nächster Reiseleiter Emilio. Ein kleiner blauer Bus wartete vor dem Flughafengebäude mitten in der Wüste. Unser Fahrer Wilson lud unsere Koffer in einen Anhänger und los ging unsere Fahrt durch die Atacama. Calama ist eine Stadt, in der hauptsächlich die Arbeiter der großen Kupferminen wohnen, wenn sie arbeiten. Ihre Familien leben in der Regel nicht in dieser Wüstengegend, die Männer fliegen also „auf Montage" hier nach Calama. Die weltweit größte Kupfermine als Tagebau befindet sich vor den Toren der kleinen Stadt. Wir fuhren in Richtung San Pedro de Atacama. Das ist ein Oasendorf mitten in der Wüste. Auf unserem Weg dorthin machten wir einen Halt an der Straße, gerade als wir ankamen, entdeckten wir unser erstes Guanako, das leider schnell wieder verschwand, noch bevor wir alle unseren Fotoapparat bereit hatten. Dafür wurden wir entschädigt mit einem Picknick vorm Bus. Wir stärkten uns an frischen belegten Broten, Muffins, Kaffee, Tee und Saft. Danach fuhren wir weiter, waren beeindruckt von der kargen Landschaft. Kurz vor San Pedro durchquerten wir das Dinotal, das seinen Namen von der Form der Felsen bekommen hat, die im gesamten Tal zu sehen sind, runde Rücken, wie die eines Dinosauriers. Gegen Mittag erreichten wir unser Hotel in San Pedro, einer Art Lodge mit Bungalows, die sich um das Empfangsgebäude scharen. Wir bezogen unsere Zimmer und hatten noch einige Stunden Zeit, um auf eigene Faust diese Oase mitten in der Wüste zu erkunden. Es gibt lehmgestampfte Straßen, Häuser aus Lehm und viele kleine Geschäfte, vor denen die verschiedensten Hunde ausruhten oder durch die Straßen liefen. Ein archäologisches Museum sowie eine kleine Kirche gibt es auch. Auf dem Marktplatz wurden Heuballen, Zwiebeln und andere Waren angeboten. Am Nachmittag trafen wir uns wieder im Hotel, um einen Ausflug ins nahe gelegene Mondtal zu machen. Emilio zeigte uns verschiedene sehenswerte Felsen und Sanddünen in der Umgebung, wir unternahmen einige Spaziergänge, bis wir schließlich rechtzeitig zum Sonnenuntergang auf einer Aussichtsanhöhe über dem Mondtal ankamen. Die Sonne wollte gerade untergehen und während ihres Weges hinter den Horizont, färbte sie sich orange und die gegenüberliegenden Berge der Anden gleich mit. Wir bestaunten dieses beeindruckende Farbenspiel. Zu unserer großen Freude hatten die Kollegen von Emilio ein Picknick für uns vorbereitet, wieder gab es Pisco Sour, dazu selbst gebackene Pasteten und kleine belegte Toastscheiben mit Oliven. Wir ließen es uns schmecken. Schnell setzte die Dunkelheit ein und Emilio wollte uns gern noch das Kreuz des Südens am nächtlichen Himmel zeigen, aber wir warteten eine Weile vergebens, dieses Erlebnis sollten wir später noch in der Wüste Atacama nachholen.
Nach kurzer Fahrt erreichten wir unser Hotel und freuten uns auf eine erholsame Nacht.

4. Tag Donnerstag 31.10.2013 Lagunen Miscanti und Menique, Salar de Atacama und Flamingos

Am nächsten Morgen brachen wir nach dem Frühstück auf, um hoch hinauf zu fahren. Unser Ziel für diesen Vormittag lag auf einer Höhe von über 4200 m über dem Meeresspiegel: die beiden Lagunen Miscanti und Menique. Unser kleiner blauer Bus fuhr uns hinauf, wir sahen wieder beeindruckende Landschaft, karge Felsen und nahezu unbewachsene Ebenen. Unterwegs hielten wir an und Emilio zeigte uns den einzigen noch aktiven Vulkan der Umgebung. Wir mussten unsere Augen ziemlich anstrengen, aber man konnte den weißen Nebel doch erkennen, der aus dem Krater des Vulkans nach oben stieg. Gegen Mittag erreichten wir die Lagunen im Hochland. Ihr klares Wasser erstrahlte tiefblau und spiegelte damit die klare blaue Farbe des Himmels. Im Hintergrund erhoben sich Vulkane und Berge, ein sagenhaftes Naturschauspiel. Langsam spazierten wir durch die Ebene, wir atmeten ruhig und langsam, denn die Höhe über 4000 m ist doch ziemlich anstrengend. An der zweiten Lagune bereiteten Emilio und unser Fahrer Wilson ein wunderbares Mittagspicknick für uns vor. Wir saßen in der Sonne, genossen Andenreis, Lachs und Salat mit herrlichem Ausblick auf Lagunen und Berge. Auf unserem Weg zum Salar de Atacama, einem Salzsee in der Wüste, machten wir Halt in dem kleinen Andendorf Socaire. Wir besuchten die Kirche und spazierten vorbei an Terrassenfeldern. Diese Art des Anbaus haben einst die Inkas in diese Gegend gebracht.
Nach weiterer kurzer Fahrt kamen wir schließlich am Salar de Atacama an. Hier sollten wir endlich Flamingos in freier Wildbahn sehen. Und wir wurden nicht enttäuscht. In mehreren Lagunen standen die rosa gefärbten Vögel und filterten winzige Krabben mit ihren Schnäbeln aus dem Wasser. Wir erfuhren, wie diese kleinen Wassertiere hier im warmen Salzwasser gedeihen und dass sie die Lebensgrundlage der Flamingos sind. Es gibt hier drei Arten von Flamingos: den Andenflamingo, den Chileflamingo und James, eine kleinere Art dieser wunderschönen Vögel. Bei unserem Spaziergang durch die Salzwüste um die Lagunen herum wurde uns ziemlich heiß, die Sonne schien unerbittlich auf uns hernieder. Mit wunderbaren Eindrücken und tollen Fotos im Gepäck stiegen wir schließlich wieder in unseren Bus, um die Heimfahrt zum Hotel in San Pedro anzutreten. Unterwegs hielten wir noch in einem weiteren Andendorf: Tocanao. Hier sahen wir Lamas, die vor einem kleinen Laden warteten und lernten Kaktusholz kennen, das durch die Stacheln dieser Gewächse ziemlich löchrig aussieht. Am frühen Abend erreichten wir unser Hotel. Nach kurzer Verschnaufpause verabredeten wir uns wieder und spazierten ein paar Meter hinein in den Ort, um in einem typischen chilenischen Restaurant gemeinsam zu Abend zu essen. Wir probierten gegrillten Fisch oder Nudeln, tranken chilenisches Bier oder frisch gepressten Saft. Zum Dessert gab's eine Art Vanillepudding oder Kaffee. Zwar erschöpft, doch satt und zufrieden und voller schöner Eindrücke spazierten wir schließlich in unser Hotel und verbrachten eine erholsame Nacht in der Atacama-Wüste.

5. Tag Freitag 1.11.2013 Tatio Geysire, Puritama Thermalbäder, Flug nach Santiago de Chile

Heute klingelte unser Wecker schon 4:30 Uhr. Nach einem Kaffee oder Tee im Hotel starteten wir schon 5:30 Uhr. Unser früher Aufbruch hatte einen triftigen Grund: heute ging's hinauf über 4300 m zum Tatio, um dort im Morgengrauen die Geysire zu sehen. Zwei Stunden mussten wir fahren mit unserem kleinen blauen Bus. Anfangs war es noch stockdunkel, einmal hielten wir an, um nun doch das Kreuz des Südens am Himmel zu bestaunen. Dann ging die Fahrt weiter über Schotterstraßen, durch Wasserrinnsale, über reifbedeckte Wege. Nach zwei Stunden endlich hatten wir die Tatio-Geysire erreicht. Unser Reiseleiter Emilio erklärte uns die Entstehung der Geysire und dass sie früher viel höher in die Luft geschossen waren, aber durch geologische Untersuchungen waren Schichten verletzt worden, so dass die Geysire heute etwas gezähmter sind. Dennoch war es für uns ein beeindruckendes Schauspiel, die heißen Dämpfe und blubbernden Geysire zu bestaunen. Unser Busfahrer und Emilio bereiteten ein leckeres Frühstück für uns vor, dass wir uns dann vor der Kulisse des Tatio schmecken ließen. Sogar Eier hatte Emilio gekocht, wegen der Höhe allerdings mehr als 20 Minuten, denn hier siedet das Wasser schon bei 85 °C, so dass die  Eier einfach länger brauchen, um fest zu werden. Nach unserem tollen Frühstück fuhren wir ein Stück mit dem Bus, nicht lange, denn ganz in der Nähe der Geysire gibt es ein Thermalbad, oder besser ein Becken im Freien, dass von einer heißen Quelle gespeist wird. Aus unserer Gruppe wollte so früh am Morgen noch niemand in das wärmende Nass steigen, aber wir genossen den Anblick der anderen Badenden oder gingen ein bisschen spazieren in der Umgebung, denn auch hier gibt es Geysire und anderes Interessantes zu entdecken. Der nächste Punkt am heutigen Tage sollten die Thermalbäder von Puritama sein. Aber unser Weg führte uns nicht sofort dahin. Unterwegs hielten wir hin und wieder an, um Tiere zu beobachten und Fotos zu machen. Wir sahen Vicuñas, die kleinsten kamelartigen Tiere hier in der Atacama. An einem Steilhang beobachteten wir minutenlang Steine und Vegetation, um die Hochandenmaus Vizcacha zu entdecken, die dort leben soll. Einige von uns erhaschten einen kurzen Blick auf eines dieser kleinen Tierchen, die von Weitem wie graugrüne Eichhörnchen, aus der Nähe aber wie Kaninchen aussehen, und doch sind es Mäuse. In Machuca - einem Hochandendorf - legten wir wieder einen Halt ein. Wir spazierten durch den kleinen Ort, in dem typisches Essen und Souvenirs aus den Anden angeboten werden. Hoch über den kleinen Häuschen steht die alte Dorfkirche, die wir besichtigen konnten.
Am Mittag erreichten wir schließlich die Puritama-Thermalbäder. Wir wanderten einen steilen unbefestigten Pfad hinunter in die Puritama-Schlucht. Dort erwartete uns ein Mittagspicknick. Gestärkt nach der Mahlzeit gingen einige von uns baden und probierten die unterschiedlich warmen Thermalbecken. Andere ruhten sich aus oder spazierten durch die schön gestaltete Anlage mit allerlei Pflanzen. Den steilen Aufstieg zurück zu unserem Bus schafften wir alle, so dass wir schon nach zwei Stunden in Puritama unsere Rückfahrt zum Hotel antreten konnten. Dort angelangt ruhten wir ein wenig aus, saßen am Pool oder in der Lobby und warteten auf unsere Weiterfahrt nach Calama, denn heute noch sollten wir zurück fliegen nach Santiago de Chile. Am späten Nachmittag holte uns der kleine blaue Bus wieder ab und wir fuhren zum Flughafen. Das Check in und die Sicherheitskontrollen gingen unkompliziert und schnell. Pünktlich flogen wir ab und landeten auch pünktlich in Santiago. Dort holte uns unser neuer Reiseleiter Nelson ab. Wir hatten aber für diesen Tag schon sehr viel erlebt und gesehen und waren entsprechend müde und erschöpft. Das einzige, was wir noch brauchten, war schnell ein Bett. Also fuhren wir recht zügig in die Stadt hinein und bezogen unsere Hotelzimmer. Ein langer Tag war zu Ende gegangen, wir hatten viel erlebt und gesehen.

6. Tag Sonnabend 2.11.2013 Valparaiso, Viña del Mar und Pelicane

Nach dem Frühstück in unserem Hotel Las Galerias in Santiago verließen wir schon wieder die Hauptstadt Chiles. Wir fuhren mit unserem Reiseleiter Nelson hinaus nach Valparaiso - ins paradiesische Tal. Nach der kargen Landschaft in der Atacama-Wüste sogen unsere Augen das fruchtbare Grün förmlich auf. Wir genossen den Frühling, der hier in allen Farben blühte. An einem Aussichtspunkt über einem Weintal hielten wir an und überblickten ein großes Anbaugebiet voller Rebstöcke. In Valparaiso sahen wir schon vom Bus aus das geschäftige Treiben auf dem Flohmarkt, der hier an den Wochenenden abgehalten wird. Alte Trolley-Busse chauffieren immer noch ihre Fahrgäste durch die Stadt. Unser Bus fuhr auf engen Serpentinenstraßen hinauf, vorbei an kleinen Häuschen, die förmlich an die steilen Hänge der Stadt geklebt zu sein scheinen. Überall gibt es Graffitis in Valparaiso. Irgendwo im Straßengewirr hielt unser Bus an und wir stiegen aus. Ein paar Meter zu Fuß und wir erreichten das ehemalige Haus des Nationaldichters Pablo Neruda, der auch den Literaturnobelpreis bekommen hat. Im Garten gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man hinunter zum Meer über den Hafen von Valparaiso sehen kann. Wir bestaunten einen Teil des Gartens des berühmten Dichters. Dann fuhren wir noch ein Stück weiter mit dem Bus, aber nicht lange, denn bald stiegen wir aus und machten einen Spaziergang die engen Gassen, Treppen und Straßen hinab bis zum Hafen. Unterwegs bestaunten wir die Arbeiten von einheimischen Künstlern, kauften das ein oder andere Bild. Wir hörten chilenische Musik von einem Sänger, der sich auf der Gitarre begleitete. Auf unserem gesamten Weg entdeckten wir Blumen und Pflanzen, die wir einfach fotografieren mussten, so schön waren sie. Weil gerade die Angestellten des Rathauses in Valparaiso streikten, fuhren auch nicht alle Aufzüge, mit denen man sonst  bequem die großen Höhenunterschiede innerhalb der Stadt überwinden kann. Also gingen wir zu Fuß, aber immer nur bergab, das war nicht schwierig. Unten angekommen, sahen wir den Justizpalast mit der Justitia davor und andere imposante Gebäude aus der Kolonialzeit. Am Hafen endete unser Rundgang mit unserem Reiseleiter Nelson durch Valparaiso. Wir bestiegen unseren Bus und fuhren ins nahegelegene Viña del Mar. Dort kamen wir zu einem Restaurant direkt an der Uferpromenade, das architektonisch an ein Schloss erinnerte. Und es hieß auch Castillo del Mar, also Schloss am Meer. Dort ließen wir uns ein leckeres Mittagessen schmecken. Besonders der fangfrische Fisch und die Meeresfrüchte waren eine Köstlichkeit. Nach dem Essen spazierten wir noch ein Stück die Uferpromenade entlang, auf den Felsen vor der Küste saßen Pelikane, die ihre letzte Mahlzeit zu verdauen schienen. Wir bestiegen wieder unseren Bus und fuhren noch ein Stück weiter im Ort zum Badestrand. Dort konnten wir das erste Mal unsere Füße in den Pazifik stecken, aber er war doch recht kalt. Am belebten Sandstrand gingen wir ein bisschen spazieren, bevor wir schließlich wieder in unseren Bus einstiegen, um zu unserem Hotel in Valparaiso zu fahren. Wir bekamen unsere Zimmer und jeder verbrachte den Rest des Tages auf seine Weise. Einige erkundeten auf eigene Faust die Stadt, andere kauften noch etwas in der Nähe ein oder saßen im Hotel, tranken Kaffee oder Bier und unterhielten sich, um den ereignisreichen Tag ausklingen zu lassen.

7. Tag Sonntag 3.11.2013 Isla Negra und Pablo Neruda Haus, Strandbesuch und Lapislazuli

Nach dem Frühstück wartete schon unser Bus vor der Tür. Wir fuhren hinaus aus Valparaiso nach Isla Negra. Dort hatte Pablo Neruda sich ein Haus gekauft und nach seinen Vorstellungen umbauen lassen. Das Anwesen konnten wir heute besichtigen, geführt mit deutschsprachigen Audioguides. Wir bestaunten die Einrichtungen der Gebäudeteile, sahen seine Glasflaschen-  und seine Schmetterlingssammlung und wandelten durch die Räume seines Hauses am Meer, das in vielen Dingen an ein Schiff oder einen Eisenbahnwagen erinnert. Wir lernten den berühmten chilenischen Dichter Neruda ein Stück näher kennen, sahen seine Lieblingsstücke, z.B. die vom Meer angespülte Ladeluke eines Schiffes, die ihm später als Schreibtischplatte gedient hatte. Vieles hat er gesammelt und scheinbar hatte jedes Einrichtungsstück eine besondere Bedeutung für ihn. Immer wieder bestaunten wir die herrlichen Ausblicke über Klippen und Sandstrand aufs Meer. Der Rundgang endete am Grab des Dichters und seiner Frau, das sich seinem Wusch gemäß im Garten des Hauses direkt über den Klippen zum Meer hin befindet. Nach der Besichtigung fuhren wir ein kleines Stück weiter in Isla Negra und kamen zum Badestrand. Dort waren einige ganz mutig und gingen ins Wasser hinein, um zu schwimmen oder zu baden. Die meisten aber unserer Gruppe begnügten sich mit einem Spaziergang am Strand oder zogen es vor, nur die Füße im Pazifik zu baden.
Unser Aufenthalt am Strand war nicht lang, denn wir wurden zum Mittagessen im Weingut Matetic erwartet. Als wir ankamen, war schon alles vorbereitet. Wir ließen uns ein traditionelles chilenisches Gericht schmecken: Asado. Das sind verschiedene gegrillte Fleischsorten, die uns mit leckeren Salaten und Beilagen angeboten wurden. Dazu gab es natürlich chilenischen Wein, Weißwein aus dem eigenen Weingut. Nach dem Dessert tranken einige noch einen Kaffee, um das üppige Mahl besser verdauen zu können. Dann spazierten wir durch die herrliche Anlage mit schönen Blumen, Palmen und einem Teich mit Gänsen zurück zu unserem Bus. Nach kurzer Fahrt erreichten wir ein sehr modernes Gebäude, das ebenfalls zum Weingut Matetic gehört. Dort besichtigten wir eine der Lagerhallen für die Weinfässer, sahen riesige Edelstahltanks, in denen die Trauben gären nach der Lese. Zuletzt konnten wir noch einen Weiß- und einen Rotwein probieren. Einige fanden den Wein so lecker, dass sie die ein oder andere Flasche erwarben, um sie in Ruhe später im Hotel zu trinken oder als Souvenir mit nach Hause zu nehmen.
Nach dem Besuch des Weingutes fuhren wir nicht sofort ins Hotel zurück, sondern machten einen kurzen Abstecher über Viña del Mar. Weil viele Gäste unserer Gruppe sich für Lapislazuli-Steine interessiert hatten, ermöglichten uns Nelson und unser Busfahrer, dass wir noch ein Spezialgeschäft für diesen typisch chilenischen Edelstein besuchen konnten. Einige wurden fündig und kauften sich als Andenken ein Schmuckstück. Erst danach fuhren wir in unser Hotel, um den Abend in Ruhe ausklingen zu lassen.

8. Tag Montag 4.11.2013 Flug in den Großen Süden nach Punta Arenas

Gleich nach dem Frühstück verließen wir Valparaiso und fuhren zurück nach Santiago de Chile, aber nicht in die Stadt, sondern zum Flughafen. Denn jetzt sollte es weiter in Richtung Süden gehen, genauer nach Punta Arenas, der südlichsten Stadt auf unserer Reise. Sie befindet sich direkt an der Magellanstraße in Patagonien. Die Fahrt zum Flughafen verlief reibungslos, pünktlich konnten wir unser Gepäck abgeben und einchecken. Danach hatten wir noch etwas Zeit für Einkäufe oder um Geld zu tauschen. Unser Flugzeug landete noch einmal in Puerto Montt, wir stiegen nicht aus, sondern flogen weiter bis nach Punta Arenas. Dort angekommen, wurden wir von unserem Reiseleiter für die nächsten Tage empfangen: Eric. Gleich nachdem wir in unserem neuen Bus Platz genommen hatten, begann eine kleine Besichtigungstour durch die Stadt. Vom Aussichtspunkt Cerro La Luz aus hatten wir einen herrlichen Blick auf die Magellanstraße mit Feuerland dahinter. Auf einer kurzen Rundfahrt durch die Stadt erklärte uns Eric noch einiges Interessantes über Punta Arenas und seine Bewohner. An der Promenade der Magellanstraße hockten Hunderte Kormorane auf alten und zerfallenden Piers und schienen auf den Sonnenuntergang zu warten. Die Rundfahrt endete schließlich direkt am Hotel, das sich am Hauptplatz der Stadt befindet: an der Plaza de Armas. Im Zentrum dieses Platzes steht ein Denkmal für den berühmten Seefahrer Magellan, der die wichtige Seeverbindung einst entdeckt hat, die noch heute seinen Namen trägt: die Magellanstraße. Im Hotel angekommen wurden wir mit einem Pisco Sour begrüßt, dann bezogen wir alle unsere Zimmer und verbrachten den Abend jeder, wie er wollte. Einige bestellten sich ein sehr gutes Abendessen im Hotelrestaurant, andere machten noch einen abendlichen Spaziergang, bevor wir an diesem Abend erschöpft zu Bett gingen, in unserem komfortablen Hotel.

9. Tag Dienstag 5.11.2013 Seno Otway mit Magellan – Pinguinen, Puerto Natales und das Milodon

Unser Tag begann mit einem reichhaltigen Frühstück. Danach wurden unsere Koffer wieder in den Bus geladen und wir verließen das schöne Hotel und fuhren direkt zum berühmten Friedhof von Punta Arenas. Prächtige alte Grabmale erinnern an die Zeit der reichen Familien, die hier ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. In früheren Zeiten waren sie besonders durch die Schafzucht zu Wohlstand gelangt. Wir sahen das Grabmal von Sarah Braun, die ursprünglich aus Russland kommend hier eingewandert war und zu einer der reichsten Familien gehört hatte. Sie hat hier in Punta Arenas einige prachtvollen Paläste hinterlassen.
Nach einem Rundgang über den parkähnlich angelegten Friedhof verließen wir schließlich Punta Arenas und fuhren hinaus in die Natur. Schnell lag die Stadt hinter uns. Unser nächstes Ziel war Seno Otway, eine Pinguinkolonie. Zunächst waren wir skeptisch, ob wir überhaupt die dort nistenden Magellanpinguine zu sehen bekämen, denn unser Reiseleiter Eric hatte uns erzählt, dass wir mit viel Glück vielleicht einen oder zwei der possierlichen schwarz-weißen Vögel sehen könnten. Die meiste Zeit des Tages verbringen die Eltern in den Bruthöhlen, die in Seno Otway überall zwischen Gras und flachem Gebüsch zu entdecken sind. Dazwischen gibt es Pfade, die die Pinguine benutzen, um zum Wasser zu gelangen, um Futter für den Nachwuchs zu holen. Das würden sie aber nur am frühen Morgen und am Abend tun. Wir waren dort am späten Vormittag, also hatten wir so unsere Zweifel. Wir spazierten auf festgelegten Wegen durch das Gebiet der Nisthöhlen. Nicht einen Pinguin konnten wir entdecken. Schließlich kamen wir in die Nähe des Ufers, wo ein Ausschau aus Holz aufgebaut worden war. Als wir durch die Fensteröffnungen schauten, konnten wir unseren Augen erst gar nicht trauen: mehr als 40 Magellanpinguine hielten sich am Ufer der Bucht direkt vor uns auf. Sie lagen auf dem Boden oder putzten sich, um ihr Gefieder zu trocknen, bevor sie wieder in die Bruthöhlen wanderten. Einige tummelten sich im Wasser, wenn sie wieder an Land watschelten, schüttelten sie ihre schmalen Flügel aus, was sehr putzig aussah. Wir beobachteten und fotografierten, konnten uns kaum trennen von ihrem Anblick. Aber schließlich mussten wir gehen, auf unserem Rückweg entdeckten wir sogar noch den ein oder anderen Pinguin, der auf den ausgetretenen Pfaden zwischen den Bruthöhlen unterwegs war. Was für ein Vormittag!
Noch beeindruckt von diesem Erlebnis fuhren wir bald weiter durch die nur karg bewachsene Steppe. Nicht lange und wir hielten an, weil unser aufmerksamer Busfahrer einen Condor in der Luft bemerkt hatte. Nachdem wir ausgestiegen waren, entdeckten wir noch weitere dieser imposanten Vögel mit einer Spannweite von bis zu 3 m, die auf den Felsen neben unserem Weg saßen. Als wir gerade unsere Kameras bereit hatten, flogen sie einer nach dem anderen an uns vorbei und wir bekamen so eine einmalige Gelegenheit, den Condor in der Luft über der patagonischen Steppe zu fotografieren. Ein besonderes Erlebnis.
In Puerto Natales machten wir Mittagspause. Wir hatten Gelegenheit, noch Einkäufe zu erledigen, etwas zu essen oder Geld zu tauschen. Schon im Ort fiel uns ein seltsam auf zwei Beinen stehender Bär aus Holz auf, der einen sehr langen schmalen Kopf hatte. Dieser stand unter anderem vor einem der Geschäfte, in denen landestypische Souvenirs verkauft werden.  Wir mussten nicht lange warten, um zu erfahren, um was für ein seltsames Tier es sich dabei handelte. Ganz in der Nähe von Puerto Natales hatte ein Deutscher namens Eberhard vor vielen Jahren die Überreste eines Milodons (oder Mylodon) entdeckt, ein Tier aus der Urzeit, das neben kleinen Urpferden und anderen heute ausgestorbenen Wesen hier gelebt hatte. Die Überreste hatten sich in einer Höhle befunden, die vor Tausenden von Jahren durch die Brandung eines Sees ausgespült worden war. Dieser See existiert heute nicht mehr, aber die Höhle, die besucht werden kann. Bei herrlichem Wetter besichtigten auch wir diese Höhle, erfuhren viel über das Leben des Milodons, ausgestorbene Arten und die Pflanzen, die in der Umgebung zu finden sind.
Das Ziel am heutigen Tage war der Nationalpark Torres del Paine. Dort sollten wir in einem wunderschönen Hotel mitten im Park mit Blick auf die Hörner del Paine übernachten. Also erreichten wir nach einiger Zeit den Nationalpark, fuhren an herrlichen Seen vorbei und waren beeindruckt von den Felsformationen, die vom Bus aus schon zu bestaunen waren. Auch die ersten Guanakos des Nationalparks konnten wir entdecken.
Am Abend ließen wir uns im Hotelrestaurant ein leckeres Abendessen schmecken mit Fleisch vom Grill, das Asado genannt wird.

10. Tag Mittwoch 6.11.2013 Nationalpark Torres del Paine, Lago Grey mit Eisbergen, Cascades del Paine

Der heutige Tag war ganz dem Nationalpark Torres del Paine gewidmet. Nach einem ausgiebigen Frühstück verließen wir mit unserem Bus das Hotel und fuhren in Richtung Lago Grey mit dem Grey Gletscher. Auf dem Weg dahin hielten wir mehrere Male an, um Fotos von der beeindruckenden Landschaft um uns herum zu machen. Wir sahen auch Guanakos und machten Bekanntschaft mit dem Calafate-Busch, der eine Art der Berberitze ist. In der Nähe des Lago Grey parkte unser Bus und wir wanderten in Richtung seines Ufers. Zunächst überquerten wir eine schwankende Brücke aus Holzplanken, die durch den Wind und unsere Schritte ziemlich in Bewegung geriet und unter uns rauschte das Wasser hindurch. Nach kurzer Wanderung durch einen Wald erreichten wir das Ufer des Lago Grey und staunten gewaltig. Auf dem milchig grauen Wasser schwammen Eisberge, die uns in strahlendem Hellblau entgegenschimmerten. Wir fotografierten und waren begeistert. Am Ufer des Sees entlang spazierten wir weiter, kämpften gegen den Wind, der uns ziemlich durchblies, staunten über die Eisberge. Einige von uns sammelten ein paar Steine, die am Ufer angespült worden waren, ein Souvenir an ein unvergessliches Erlebnis. Am Rand des Ufers erhob sich eine Felsformation, an deren Rand ein Wanderweg hinauf zum Aussichtspunkt führte, von wo man einen sensationellen Blick auf den Grey Gletscher haben sollte. Die meisten von uns entschlossen sich, den Aufstieg zu wagen und wurden einige Zeit später belohnt mit diesem Anblick:  der Grey Gletscher, der seine Eisfracht portioniert in mehr oder weniger großen Eisbergen in den Lago Grey entlässt, jene hellblau strahlenden Eisformationen, die wir schon vorher gesehen hatten. Am Aussichtspunkt angelangt, hielten wir dieses unvergessliche Erlebnis auf zahlreichen Fotos fest. Der Wind blies ordentlich, so dass wir ziemlich zerzaust den Rückweg antraten, aber glücklich über die herrliche Aussicht, die wir auf den Gletscher gehabt hatten.
Zurück im Bus blieb uns gar nicht viel Zeit zum Verschnaufen, denn nach kurzer Fahrt stiegen wir wieder aus, um eine weitere Wanderung durch die herrliche Landschaft des Nationalparks zu unternehmen. Los ging es an den Cascades del Paine, imposante Wasserfälle, die es dort zu bestaunen gibt. Durch etwas gespenstisch anmutende Landschaft stiegen wir weiter hinauf, unser Ziel war ein Aussichtspunkt am Lago Pehoe, einem weiteren See im Nationalpark. Gespenstisch war es wegen eines furchtbaren Feuers, das sich vor zwei Jahren hier ereignet und viele viele Hektar Fläche niedergebrannt hatte. Die weiß-schwarzen verglühten Skelette der einstmals grünen Bäume bedeckten nahezu alles. Man konnte sich gut vorstellen, wie das Feuer gewütet haben musste. Unser Reiseleiter Eric erzählte uns, dass diese Bäume, Lengas, viele Jahrzehnte brauchen würden, um wieder zu wachsen und die Landschaft zu begrünen. Oben am Aussichtspunkt packten wir unsere Lunchpakete aus, die uns vom Hotel am Morgen mitgegeben worden waren. Wir verbrachten eine zugige Mittagspause, denn der Wind war auch hier oben unser Begleiter. Wir genossen den herrlichen Ausblick auf die Berge und ins Tal hinab, bevor wir unsere Wanderung zurück zum Bus begannen. Auf unserem Weg ins Hotel hielt unser Bus noch mehrere Male, denn es gab noch einiges zu fotografieren: eine schöne Sicht auf die Hörner del Torres, den Lago Amargo, ein abflussloser See, dessen Wasser wohl bitter schmeckt, denn das ist die Übersetzung von Amargo, rot blühende kleine Büsche und das Beste: sogar ein Gürteltier eilte neben unserem Bus am Wegesrand entlang und ließ sich von uns ablichten.
Den Abend verbrachten wir im Hotel, ruhten uns aus und einige aßen gemeinsam zu Abend im Restaurant mit herrlichem Blick auf die Hörner del Torres.

11. Tag Donnerstag 7.11.13 Fahrt durch Patagonien über Cerro Castillo nach Argentinien, El Calafate am Lago Argentino, Asado am Abend

Heute sollten wir nicht nur den Nationalpark Torres del Paine, sondern auch Chile verlassen. Unser Hotel am Abend würden wir schon in Argentinien beziehen. Eine lange Fahrt lag vor uns, mehr als 400 km mussten heute bewältigt werden. Wir genossen die letzten Minuten im Nationalpark, sahen kleine und größere Guanakoherden, verbrachten eine halbe Stunde am Cerro Castillo, das ist die Grenzstation zwischen Chile und Argentinien. Letzte chilenische Souvenirs wurden erstanden und schließlich wurden wir zur Aus- und Einreise kontrolliert und erhielten Stempel in unsere Reisepässe, die unseren Grenzübertritt dokumentierten. Weiter fuhren wir kilometerlang durch die patagonische Steppe. Unterwegs im Nirgendwo, in Esperanca, legten wir eine kurze Pause ein, dann fuhren wir direkt nach El Calafate, wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen sollten. Wir trafen uns, um gemeinsam im benachbarten Restaurant zu Abend zu essen und verbrachten eine ruhige Nacht.

12. Tag Freitag 8.11.13 Nationalpark Los Glaciares, Bootsfahrt zum Perito Moreno Gletscher und Whisky auf Gletschereis

Das Programm für heute sollte uns in den argentinischen Nationalpark Los Glaciares führen, ein besonderer Höhepunkt unserer Reise. Vanessa, unsere Reiseleiterin für diesen Ausflug, erwartete uns am Morgen schon in unserem Bus. Wir fuhren aus der Stadt Calafate hinaus, hielten an einer Lagune, an der Flamingos standen und fraßen, und erreichten schließlich nach etwa 1 Stunde Fahrt den Eingang zum Nationalpark. Einige Gäste hatten das Glück, sogar einen dort heimischen Papagei mit grün- rotem Gefieder zu entdecken. Als der berühmte Perito Moreno Gletscher in Sicht kam, hielt unser Bus, damit wir einen ersten überwältigenden Blick hinüber genießen konnten. Natürlich wurden unzählige Fotos gemacht. Bei einer Schifffahrt an die Abbruchkante des Gletschers konnten wir uns von der ungeheuren Eismenge selbst überzeugen. Hellblau strahlten riesige Eisformationen, wir genossen einen Whisky mit reinem Gletschereis während unserer Bootsfahrt und hatten viel Spaß dabei, uns damit zuzuprosten. Nachdem wir wieder an Land gegangen waren, besuchten wir noch eine besondere Attraktion am Gletscher: Ein ausgefeiltes Wegesystem mit mehreren Aussichtsbalkonen auf den riesigen Gletscher. Wir verbrachten herrliche zwei Stunden auf den verschiedenen Balkonen und genossen die Sonnenstrahlen. Wenn man ein windgeschütztes Plätzchen entdeckt hatte, konnte man nicht anders, als die Zeit hier zu genießen. Danach fuhren wir zurück nach El Calafate. Am Abend besuchten wir ein anderes Restaurant in der Nachbarschaft unserer Hostería. Dort aßen wir frisch auf dem Grill zubereitetes Lammfleisch und Rindersteaks. Zur besonderen Atmosphäre trug das offene Feuer bei, das wir durch Glasscheiben geschützt direkt neben unserem Tisch beobachten konnten. Rund herum um die Glut waren die zu grillenden Lammhälften aufgestellt worden. Sie werden also über dem offenen Feuer gegrillt. Asado nennt  auch hier diese Art der Zubereitung. Wir ließen es uns schmecken, einige probierten Wein, andere ortstypische Biersorten. Es wurde ein gemütlicher Abend, den wir nach den beeindruckenden Naturerlebnissen des heutigen Tages sehr genossen.

13. Tag Sonnabend 9.11.2013 Flug von El Calafate nach Buenos Aires, argentinisches Rindersteak und Tango Show

Den heutigen Tag verbrachten wir hauptsächlich damit, von El Calafate nach Buenos Aires zu fliegen. Am Vormittag wurden wir abgeholt und fuhren samt Gepäck in Richtung Flughafen der kleinen Stadt. Kurz nach Mittag hoben wir ab, verbrachten einen ruhigen Flug und landeten schließlich am Nachmittag auf dem nationalen Flughafen von Buenos Aires. Schon vom Flugzeug aus konnten wir uns von der immensen Größe der argentinischen Hauptstadt ein Bild machen. Unser Reiseleiter vor Ort holte uns ab und begleitete uns zum Hotel direkt im Zentrum der Stadt. Nach einer kurzen Verschnaufpause trafen wir uns wieder, für uns war das Abendessen in einem typischen argentinischen Steakhaus reserviert worden. Nach einem kurzen Spaziergang erreichten wir hungrig das Restaurant El Estancia. Dort aßen wir zur Vorspeise Empanadas, das sind mit Fleisch oder Gemüse gefüllte Teigtaschen, sowie gegrillte Wurst mit gebackenem Käse. Zum Hauptgang wurde uns ein sehr dickes und großes Rindersteak serviert, das wir uns gut schmecken ließen. Die meisten allerdings mussten irgendwann aufgeben, denn die Größe der Fleischportion war doch um einiges umfangreicher, als wir es zu Hause gewohnt sind. Abgerundet wurde das Menü mit einem Eisdessert, das auch sehr lecker war. Wir tranken Wein, Bier oder Wasser und genossen das gemeinsame Abendessen, das gleichzeitig das Abschiedsessen für uns als Reisegruppe bedeutete. Einige Gäste fuhren im Anschluss noch zu einer traditionellen Tango-Show, andere spazierten noch durch die Straßen der Stadt, bevor sie ins Hotel zurückkehrten.

14. Tag Sonntag 10.11.2013 / 15. Tag Montag 11.11.2013 Rückflug Buenos Aires – Paris – Berlin

Bereits am Morgen holte uns unser Reiseleiter José mit einem kleinen Bus vom Hotel ab, um mit uns zu einer Stadtrundfahrt durch Buenos Aires aufzubrechen. Wir sahen die Casa Rosada, den Sitz des jeweiligen Regierungschefs - zu Zeit ist das Cristina Kirchner - daneben befindet sich gleich die Kathedrale von Buenos Aires, ein eher unscheinbares Gebäude. Dennoch ist sie von besonderer Bedeutung, denn dort hat bis vor kurzem der neue Papst Franziskus, der ja aus dieser Stadt kommt, seine Messen gehalten. Wir besuchten auch San Telmo, La Boca und schließlich den Friedhof, auf dem auch das Grabmal für Evita Peron zu finden ist. Am frühen Nachmittag schließlich fuhren wir zum Flughafen, um unseren langen Flug nach Hause anzutreten, denn unsere Reise ging zu Ende. Gegen 18:00 etwa begann der Flug nach Paris, dort mussten wir noch einmal umsteigen, der letzte Flug unserer Reise brachte uns alle wohlbehalten nach Berlin Tegel zurück. Dort verabschiedeten wir uns, um den letzten Teil unserer Heimreise zu beginnen, einige mit dem Zug, andere mit Transferfahrzeugen, mit denen sie bis nach Hause gebracht wurden.
Und so ging eine ereignisreiche Reise zu Ende, die uns viele beeindruckende und interessante Erlebnisse und Begegnungen gebracht hat, die uns sicher in guter Erinnerung bleiben werden.
Nun  freuen wir uns schon auf unsere nächste Reise, mal sehen, wohin sie uns führen wird.
Herzlich
Ihre Constanze Hölig - Reisebegleiterin

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