Reisebericht: Wander–Rundreise Chile und die Osterinsel aktiv erleben

27.10. – 12.11.2015, 17 Tage Wanderreise Chile und Osterinsel mit Santiago de Chile – Valparaiso – Atacama–Wüste – Valle de la Luna – Salar de Atacama – El Tatio Geysire – Seen– und Vulkanregion – Pucon – Huerquehue–Nationalpark – Osterinsel (46 Wanderkilometer)


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… inklusive Südseefeeling auf der Osterinsel
Ein Reisebericht von
Sandra Winkler

1. Tag – Anreise

Am späten Nachmittag trafen wir uns am Flughafen Berlin Tegel und die Wiedersehensfreude war groß. Bereits 2013 waren wir gemeinsam in Patagonien und schwelgten bei einem kleinen Snack erstmal in Erinnerungen. Die Zeit bis Paris verging wahrlich wie im Fluge. Dort trafen wir unseren „neuen Zuwachs" Silvya, die von Nürnberg zu uns stieß. Mit 8 Personen und mir war nun die Gruppe komplett und die neue Pilot-Aktivreise nach Chile und die Osterinsel konnte beginnen.

2. Tag – Santiago

Nach fast 15 Stunden Flug und einer schnellen Einreise (Dank der Gruppe, die komplett auf Obst und Nüsse verzichtet hat ) nahm uns unser holländisch-chilenischer Guide Bhavito in Santiago in Empfang und wir starteten mit der Stadtrundfahrt. Er zeigte uns die älteste Kirche San Francisco, die alle Erbeben überstanden hat, das Parlamentsgebäude, den Regierungspalast, die U-Bahn auf Gummireifen und den Plaza las Armas. Unterwegs trafen wir einen deutschstämmigen Chilenen, der seit „1850" in Chile lebt. Bei einem reichhaltigen Mittagessen im Mercado Central lernten wir uns etwas näher kennen. Anschließend gingen wir über den Markt um die fangfrischen Meeresfrüchte zu bestaunen. Die Mitarbeiter der Bahn streikten und somit konnten wir nicht auf den Aussichtspunkt Cerro San Cristobal. Unser Fahrer Angel chauffierte uns stattdessen auf den Berg Condor und zeigte uns die schönsten Villen. Nach dem Check In im Hotel Bonaparte ließen wir den 1. Tag in Chile mit einem kleinen Umtrunk ausklingen.

3. Tag – Valparaiso und Weingut Matetic

Gut gestärkt starteten wir in Richtung Pacific nach Valparaiso. Auf dem Weg zeigte uns Bhavito die Wallfahrtskirche Lo Vasquez und wir entdeckten Avocadobäume, viele Zitrusplantagen, Kaktusfeigen und Weinplantagen. Nach einer kurzen Stadtrundfahrt durch die engen Gassen entdeckten wir bei strahlender Sonne die Stadt zu Fuß. Das ehemalige Wohnhaus Pablo Nerudas nutzten wir als Aussichtsterrasse und waren von den bunten Häusern und der Sicht auf den Hafen fasziniert. Nebenbei fütterte uns Bhavito mit Informationen z. B. dass die anglikanische Kirche im katholischen Valparaiso ohne Glockenturm blieb. Auch haben einzelne Völker ihre Eindrücke hinterlassen und es gibt französische und italienische Viertel und die Deutschen haben gleich ein ganzes Dorf gebaut. Um die steilen Anstiege zu bewältigen, gibt es in Valparaiso unzählige Standseilbahnen. Natürlich fuhren wir damit auf einen weiteren Hügel.
Im Casablanca-Tal wurden wir auf dem Weingut Matetic in schönem Ambiente und mit einem leckeren 3-Gänge Menü erwartet. Natürlich durfte dabei der chilenische Wein nicht fehlen. Die Stimmung konnte nicht besser sein. Vor lauter Erzählen und Lachen vergaßen wir fast, zu der offiziellen Weinprobe weiter zu fahren. Auf dem Weingut selbst erfuhren wir von Jose wie der biodynamisch-ökologisch angebaute Wein in die Flasche kommt. Der Betrieb wurde 1999 aufgebaut und bekam schon nach knapp 5 Jahren seine 1. Auszeichnung für den Wein. Abgerundet wurde die Besichtigung mit einer kleinen Weinverkostung. Auf dem Rückweg nach Santiago hörten wir Lieder, in denen die schöne Stadt Valparaiso besungen wurde sowie ein Liebesgedicht von Pablo Neruda.

4. Tag – Atacama Wüste – Tal des Todes und Mondtal

Der Weckruf kam sehr sehr zeitig, da unser Flieger nach Calama bereits 07.10 Uhr startete. Unser Lunchpaket versuchten wir am Flughafen zu öffnen. Dieses war so gut verpackt, dass wir rohe Gewalt anwenden mussten, um an die Nahrung zu kommen. Während des 2 stündigen Fluges sahen wir die Kordilleren, viel Wüste, Salzseen und Kupferminen. Mit unserem neuen Chauffeur David fuhren wir in Richtung Oase San Pedro de Atacama und konnten schon die ersten der fast 7000m hohen Berge sehen. Einer davon war der Lascar Vulkan, einer der aktivsten Vulkane Chiles, der gerade wieder ausgebrochen war. Auf dem Weg legten wir am Tal des Todes einen Zwischenstopp für unsere erste kleine Wanderung ein. Die Salz- und Sedimentschichten hielten wir in vielen Fotos fest und natürlich durfte das Gruppenfoto für diesen Tag nicht fehlen. Am Ende der Wanderung nahmen wir noch einmal bewusst die Stille des Ortes auf. Das Mittagessen wurde uns im Restaurant Todo Naturales serviert. Nach einer kurzen Pause in unserem gemütlichen Hotel Kimal im Adobe Stil ging es auf zur Erkundung des Mondtales. Per Bus fuhren wir einmal quer durch das Tal und legen mehrere Stopps z.B. bei den 3 Marias und für kleine Wanderungen z.B. an der hohen Düne in 2500m Höhe ein. Der Höhepunkt des Abends sollte der Sonnenuntergang am Coyote Hügel sein. An der gegenüberliegenden Bergkette beobachteten wir den grandiosen Farbverlauf der langsam untergehenden Sonne. Dort wurden wir von Roxana mit Pisco Sour und kleinen Häppchen überrascht. Ein toller Abschluss für einen wunderschönen Tag.

5. Tag – Guatin Schlucht und Puritama Thermalbäder

Das reichhaltige Frühstücksangebot ließen wir uns in einem familär und gemütlichen Ambiente im Hotel schmecken. Leider mussten wir durch den Vulkanausbruch des Lascar unser Programm ändern, da einige Straßen gesperrt waren. Bhavito hat deshalb vorerst einmal unsere Wanderung in die Guatin-Schlucht vorgezogen. Durch das Frühstück für die leicht anspruchsvolle Wanderung gut gerüstet, legten wir per Bus den Weg zum Ausgangspunkt zurück. Wir starteten auf ca. 3300m Höhe. Auf den 12 Kilometern entlang des Flusstales, teilweise aufwärts mit kleinen Klettereinlagen, sahen wir verschiedene Kakteenarten, sogar blühende Kakteen, Vulkane und Fuchsschwanzgräser mit schneidend scharfen Blättern. Nach 3,5 Stunden bei sonnigem Wetter und kleinen Trink- und Fotopausen erreichten wir unser heutiges Ziel der Wanderung - die Puritama Thermalbäder. Dort erwartete uns Roxana wieder mit einem leckeren Mittagspicknick am Rande eines Thermalbeckens. Danach tauchten wir ein in das ca. 28 Grad warme Naturbecken. Nun waren alle Schmerzen vergessen und wir lagen entspannt im Wasser. Nach einer kurzen Verschnaufpause in San Pedro de Atacama stimmten wir uns mit einem Pisco Sour auf unsere nächtliche Sternbeobachtung ein. Mit dem Bus wurden wir ca. 15 min aus der Stadt gebracht. Dort war es dunkel genug, um die Sterne in ihrer vollen Pracht zu sehen. Unter dem südlichen Sternenhimmel zeigte uns Alejandra Satelliten, Sterne und sogar Sternschnuppen. Aus nächster Nähe konnten wir uns die Sterne noch einmal mit verschiedenen Teleskopen anschauen. Abschließend gab es noch einen heißen Kakao und dann ging es zum Hotel zurück, welches jeden mit einem Beutel Süßigkeiten an der Zimmertür überraschte. Es war Halloween!!!, woran wir überhaupt nicht gedacht hatten.

6. Tag – Arco Iris und Salar de Atacama

Immer noch galt Alarmstufe gelb für die Straßen rund um den Lascar Vulkan. Deshalb suchten wir uns einen anderen Ausflug aus. Wir starteten mit dem Bus nach Arcoiris, um die vielfarbigen Gesteinsschichten zu sehen - einen Regenbogen, der auch ohne Regen immer da ist. Während einer Wanderung waren die verschiedenen Schichten zum Greifen nah. Auf der Rückfahrt sahen wir wilde Esel, Ziegen, Lamas und Guanacos. Während eines kurzen Stopps im Hotel erlebten wir ein Erdbeben der Stärke 6,3. Für die Einheimischen sind die Erdbeben dieser Stärke normal. Ehe wir realisierten, was geschehen ist, war das Beben wieder vorbei und alle wohlauf. Unser Mittagspicknick wurde diesmal unweit von San Pedro de Atacama in einem Akazienwald aufgebaut. Im Schatten der Bäume genossen wir unser Mittagessen und kosteten das 1. Mal Quinoa, ein einheimisches Getreide. In Toconao konnten wir durch ein typisch chilenisches Dorf schlendern und die Kirche aus dem 17. Jahrhundert besichtigen, die teilweise mit Kaktusholz verziert war. Unser nächstes Ziel war der Salzsee mit der Laguna Chaxa, wo wir viele Flamingos und andere Wasservögel sehen und mit unseren „Fotografierapparaten einsaugen" konnten. Auf der Hauptstraße Caracoles ließen wir den Tag bei Escudo und frisch gepresstem Saft Revue passieren.

7. Tag – El Tatio Geysire

Der Wecker klingelte 4:30 Uhr. Noch etwas müde und warm eingepackt stiegen wir in unseren Bus, der uns zu den El Tatio Geysiren auf 4250 m brachte. Wir fuhren durch die Dunkelheit, schemenhaft sahen wir die Berge. Es wurde kälter, höher und letztlich auch heller. In der Morgendämmerung erreichten wir das Geysirfeld. Wir liefen mit Bhavito entlang der ausgewiesenen Wege durch diese „Hexenküche". Es brodelte, zischte, dampfte und spritze um uns herum und wir waren mal wieder restlos begeistert. Ohne Sonne waren es Minus 7 Grad Celcius, aber dann wärmten uns die ersten Strahlen. Je höher diese stieg umso weniger Dampfsäulen sah man - es hat sich gelohnt so früh aufzustehen! Eine weitere Belohnung war das am Rande des Geysirfeld aufgebaute Frühstücksbuffet. Als Highlight gab es frisch gekochte Eier aus dem Geysir. Einige Meter weiter sahen wir Vicunas und Vizcachas (die Andenhasen). Wir (und besonders unsere Erika) waren sehr zufrieden, zumal wir an einer weiteren Lagune nochmal Flamingos und andere Wasservögel sahen. Unsere Mittagspause verbrachten wir in San Pedro und gegen Nachmittag fuhren wir zurück nach Calama, um nach Santiago zu fliegen und dort wieder für eine Nacht im Hotel Bonaparte einzuchecken.

8. Tag – Pucon

Früher Weckruf, einchecken, Frühstück auf dem Flughafen - langsam wurde es zur Routine und es gelang uns immer besser die starke Folie des Lunchpaketes aufzureißen. Nach nur 1 Stunde Flug erreichten wir Temuco. Schon vom Fenster des Flugzeuges sahen wir, dass wir die Wüste hinter uns gelassen hatten und in einer anderen Vegetationszone angekommen waren. Grob gesagt ähnelt die Landschaft dem Thüringer Wald. Nur die schneebedeckten Vulkane sind neu für uns. ;-) Im lokalen Markt von Temuco sahen wir übergroße Zwiebeln, stachligen Rhabarber, durften die Chirimoya Frucht, den Merken (Chiligewürz) probieren und entdeckten Ulmo-Honig von der chilenischen Erica. Die Chilenos waren sehr verwundert, was deutsche Touristen alles fotografieren. Der Ort steht nur bei wenigen Gruppen im Reiseprogramm, so waren wir für die Einheimischen eine „Attraktion". Im Mercado Central kehrten wir zum Mittagstisch ein und probierten landestypische Gerichte wie Empanadas und Cazuela, einen Gemüseeintopf mit Kartoffeln, Kürbis, Maiskolben und nach Wahl mit einem Viertel Huhn oder einem großen Stück Rindfleisch. Gut gestärkt fuhren wir weiter nach Pucon. Schon von weitem sahen wir den schneebedeckten und noch aktiven Vulkan Villarica, den wir eigentlich besteigen wollten. Durch den Ausbruch im März ist dieser allerdings weiterhin für Wanderer gesperrt. Wir checkten in ein urig eingerichtetes Hotel mit dem Namen Malalhue am Rande des Ortes ein. Im Garten gab es einen beheizten Pool, den einige von uns am Nachmittag nutzten. Andere erkundeten das Dorf Pucon auf eigene Faust. Vor dem Abendessen trafen wir uns im Hotel, um das lokale Bier zu probieren, was letztendlich in einer Bierverkostung endete. Dabei besprachen wir das fakultative Programm für die nächsten Tage in Pucon. Mit einem 3- Gänge Menü wurden wir am Abend im Hotel verwöhnt.

9. Tag – Wanderung im Huerquehue–Nationalpark

Heute Morgen konnten wir eigentlich mal richtig ausschlafen, denn das Frühstück wurde erst ab 08:00 Uhr serviert. Aber „irgend so ein Federvieh von Gegenüber'" machte schon sehr früh Alarm und weckte uns vor dem Aufstehen. In den nächsten Tagen sollten wir die Übeltäter desöfteren hören und sehen. Nach dem Frühstück holte uns Enzo mit einem Kleinbus im Hotel ab und wir fuhren eine knappe Stunde, teilweise über Schotterpisten, bis zum Eingang des Huerquehue-Nationalparks. Dort liefen wir uns am Ufer des Sees warm, um dann die 600 hm auf Zickzackwegen zu überwinden. Der Anstieg war ziemlich anstrengend und wir freuten uns über jede Trinkpause bzw. jeden Mirador, bei dem wir stoppen konnten. Immer wieder entdeckten wir große Araukarien und es gab schöne Ausblicke auf den Villarica mit Rauchfahnen. Am Mittag erreichten wir den höchsten Punkt, den Lago Verde auf 1350m Höhe. Am Seeufer packten wir gespannt unsere Lunchpakete aus, weil wir schon den ganzen Vormittag gerätselt hatten, was die Agentur für uns vorbereitet hatten. Beim Essen genossen wir den Ausblick, und die Ruhe. Auf dem Rückweg passierten wir wieder den Chico See, machten einen Abstecher zum Lago Toro, Trufulco Wasserfall und Nido de Aguila-Wasserfall, welche uns zusätzliche 250 Höhenmeter bescherten. Nach einer unvergesslichen Wanderung kamen wir wieder im Hotel an. (10.8 km-6 h) Uns blieb nur wenig Zeit zum Ausruhen, denn der kalt gestellte Mango Sour wartete auf die Verkostung. In der Abendsonne am Pool schmeckte dieser uns besonders gut. Trotz der „Strapazen" waren alle noch fit genug um ca. 20 Minuten in den Dorfkern zu laufen. Beim Abendessen im Club 77 trafen wir auch eine andere Wandergruppe, die wir schon im Nationalpark gesehen hatten. Aber wir waren die Lustigsten im Restaurant...

10. Tag – Wasserfälle und Montevivo–Therme

Wieder weckten uns die Ibisse.
Für den heutigen Tag wählten wir den fakultativen Ausflug zu verschiedenen Wasserfällen und in die Montevivo Therme. Mit gepackten Badesachen stiegen wir in den Bus. Glücklicherweise fragte Frank nach den Handtüchern, sonst hätten wir uns von der Sonne trocknen lassen müssen. Die erste kleine Wanderung machten wir an den Wasserfall „Ojos de Caburgua". Nachdem unser „ Holländer" die Glocke betätigte, wurde uns das Tor zum Mariman Park geöffnet. Wir betrachteten nicht nur das tosende Wasser, sondern auch die Pflanzen im Park. Am Leon Wasserfall hörten wir wieder das bekannte Gezwitscher des chilenischen Rotkehlchens. Uli entdeckte es zwischen den Bäumen und uns gelangen sogar Fotos. Zuletzt machten wir einen kleinen Spaziergang am La China- Wasserfall. Langsam knurrte uns der Magen und wir freuten uns auf die Mittagspause im Mapuche Dorf Curarrehue. In einem typischen Haus entschieden wir uns alle für einen vegetarischen Eintopf nach Mapuche Art. Die Mutigen unter uns probierten auch den frisch geschredderten Rhabarbersaft mit hohem Ballaststoffanteil. Dann hieß es nur noch in der Montevivo Therme entspannen. Die Becken hatten 23, 36 und 39 Grad Celsius zwischen denen wir wählen konnten. Unsere Verkleidung mit Badekappen und der tolle Hintergrund des Villaricas animierte uns zu mehreren Gruppenfotos. Den Tag ließen wir mit einem Abendessen im Restaurant Ruka Pucon ausklingen, in dem sogar der Koch für uns sang.

11. Tag – Ausflug zu den Mapuche

Zum letzten Mal weckten uns die Ibisse.
Aus 3 verschiedenen fakultativen Ausflügen wählten wir den Reit- und Kulturausflug zu den Mapuche. 6 Personen unserer Reisegruppe testeten, ob der Spruch „ Das Glück dieser Erde, liegt auf dem Rücken der Pferde" stimmt. Nach einer Stunde Ausritt konnten wir dem voll und ganz zustimmen. Danach bat uns Dona Rosario in eine Ruka, ein typisches Haus der Mapuche und erzählte uns vom Leben der Ureinwohner. Dabei lernten wir, dass jeder Mapuche 2-3 Frauen haben konnte, wobei jede ihre eigene Ruka bekam. In dieser Ruka lebten sie mit durchschnittlich 8-10 Kindern. Dona Rosario erzählte uns, dass die Mapuche von Allem lebten, was Mutter Erde ihnen gab. Aus tiefstem Herzen und sehr authentisch erzählte sie uns von ihrer Großmutter, mit deren Webstuhl sie heute noch Decken aus Schafwolle herstellt. Dann wurde es spannend. Die Männer bekamen Ponchos und Stirnbänder aus Schafwolle und die Frauen wurden in einen Art schwarzen Rock, Gürtel, Schultertuch und silbernen Brust- und Kopfschmuck gekleidet. So entstand mal wieder ein ganz besonderes Gruppenbild. Am heiligen Baum demonstrierte sie uns die verschiedenen Instrumente aus der Mapuche Kultur. Ein weiteres Highlight erlebten wir beim traditionellen Palin Spiel - einer Art Hockey. Alle waren mit Feuereifer dabei und wollten gar nicht wieder aufhören. Das Spiel endete unentschieden. Inzwischen wurde für uns ein typisches Mittagessen vorbereitet, welches wir uns schmecken ließen. Vorher vergaßen wir nicht einen Schluck unseres Getränkes an Pacha Mama (Mutter Erde) abzugeben. Auf der Rückfahrt zum Hotel waren wir uns einig, dass dies ein toller Abschluss für den Besuch in der Region Pucon war. Die Zeit bis zum Transfer zum Flughafen verbrachten wir am Hotelpool oder damit,noch einmal bis zum Dorfkern und zum Villarica See zu laufen. Beim Abschied von unserem Reiseleiter Bhavito ließen wir die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Die freundliche Dame von Sky Airlines in Temuco bot uns einen Gruppen-Check In an, testete ihre Deutschkenntnisse und wir hatten viel Spaß dabei. Am späten Abend landeten wir in Santiago und wir checkten für eine kurze Nacht direkt im Flughafenhotel ein.

12. Tag – Ankunft auf der Osterinsel

5:15 Uhr sollte eigentlich der Wecker in unserem Hotel klingeln, aber bereits 4:31 Uhr bebte kurz die Erde und weckte uns alle auf. Den Weg vom Hotel zum Terminal und zum Check In legten wir wieder zu Fuß zurück. Danach stiegen wir in die LAN-Maschine, die uns auf die Osterinsel brachte. Nach 5 Stunden Flug erreichten wir die Insel und stellten unsere Uhren erst einmal um 2 Stunden zurück. Am Flughafen erhielten wir eine tolle Blumenkette zur Begrüßung und in nur 5 Minuten erreichten wir per Minibus unser Hotel für die nächsten 3 Nächte. Am Nachmittag lernten wir unsere Reiseleiterin Sabine kennen, mit der wir die nächsten Tage die Insel erkunden wollten. Während unserer Nachmittagstour besichtigten wir die Zeremonienstätte Tahai mit Hühnerhaus, Grundrisse der ehemaligen Wohnhäuser sowie verschiedene Moais. Im Inselinneren stiegen wir bei den 7 wieder aufgestellten Moais in Ahu Akivi aus und lauschten den Legenden. Am Puna Pau Krater konnten wir das rote Gestein sehen, aus denen die Kopfbedeckungen der Moais hergestellt wurden. Zuletzt fuhren wir an die felsige Küste, wo wir den Ahu in Hanga Poukura besichtigten.

13. Tag – Wanderung zum Anakena Strand

Nach einem guten Frühstück gingen wir zur Kirche, wo 09:00 Uhr der polynesische Gottesdienst begann. Die Kirche war gut gefüllt und der Pfarrer erschien mit grün-weißem Messgewand und einer Federkrone. Die Kirche war erfüllt vom wunderschönen Gesang der Gemeinde, begleitet von Gitarre und Akkordeon. Mit Sabine und Wanderführer Luis fuhren wir dann zum Ausgangspunkt unserer Wanderung und machten einen kurzen Stopp bei der Bananenhöhle - Ana Te Pahu. Am Ahu Tepeu schnallten wir die Rucksäcke auf und konnten unserem Wanderführer Luis mit Survival-Rucksack kaum folgen, da er ein ziemliches Tempo vorlegte. Vor allem die Fotographen stöhnten. Der Weg führte uns an der Steilküste entlang. Immer wieder trafen wir auf frei weidende Kühe und Pferde und sahen öfter Reste von Dörfern und Ahus. Nach 13 Kilometern erreichten wir den wunderschönen Sandstrand von Anakena, besichtigten die Moais und anschließend wurde uns ein Mittag unter Palmen serviert.
Nachdem einige ganz in den Pacific eingetaucht waren, fuhren wir zurück zum Hotel.
Im Restaurant Hakka Honu ließen wir uns das Bier und das Abendessen mit Meerblick schmecken. Diesmal konnten wir sogar die untergehende Sonne beobachten und in unzähligen Fotos festhalten.

14. Tag – Vulkan Rano Kau und Ahu Tongariki

09:00 Uhr kam der spannende Moment. Bekommen wir in der gegenüberliegenden Post unseren Stempel der Osterinsel in unseren Pass? 09:15 stiegen dann 9 zufriedene Reisende in den Bus, der uns zur Menschenfresserhöhle brachte. Dort starteten wir mit unserer Wanderung. Auf dem Te Ara o Te Ao Weg liefen wir hinauf zum Vulkan Rano Kau.  Durchgeschwitzt erreichten wir den Kraterrand und ein traumhafter Blick auf den schilfbewachsenen Kratersee mit Meerblick belohnte uns. Zum Zeremonialdorf Orongo liefen wir entlang des Kraterrandes. Dort erklärte uns Sabine die Geschichte des Vogelmannkultes.
In unserer Mittagspause ließen wir uns in der Bäckerei O Te Ahi Empanadas und frisch gepresste Säfte schmecken. Am Nachmittag fuhren wir zum wichtigsten Ort der Moai Kultur - dem Rano Raraku - , wo wir den Steinbruch mit unzähligen aus Tuffstein geschlagenen Moais besichtigten.Fast 400 Statuen in unterschiedlich bearbeiteten Stufen gab es für uns zu sehen. Es sah aus, als ob sie aus dem Boden wachsen. Als krönenden Abschluss fuhren wir nach Ahu Tongariki. Die 15 stehenden Moais sahen wir schon vom Steinbruch aus. Aus nächster Nähe und mit der Sonne im Rücken konnten wir den Anblick genießen. Nach einer kurzen Erfrischungspause liefen wir hinunter zum Meer zum Restaurant „Au bout du monde". Dort war für uns das Abschlussessen bestellt und danach ließen wir bei einer typischen polynesischen Show den Abend ausklingen.

15. Tag – Osterinsel

Nach dem Frühstück und Check out nutzen wir die Zeit, um noch einmal durch den Ort Hanga Roa zu schlendern und das ein oder andere Souvenir zu kaufen. Auch ein paar letzte Fotos wurden noch geknipst. Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, konnte sogar den originalen Pokal Copa America sehen, den Chile 2015 gewonnen hat. Der Transfer zum Flughafen dauerte wieder nur 5 Minuten. Nach der obligatorischen Wartezeit im oder außerhalb des Flughafengebäudes, durften wird durch das Gate Nr. 1 (das einzige Gate) zum Flugzeug laufen. Nach 5 Stunden erreichten wir dann Santiago und checkten für die letzte Nacht in Chile ins Hotel Bonaparte ein.

16./17. Tag – Rückflug

Nach einem ausgiebigen Frühstück trafen wir uns für eine letzte Erkundungstour zu Fuß durch Santiago, dabei gaben wir unsere letzten Pesos aus. Leider war nun unsere wunderbare Reise durch Chile zu Ende. Wir sprachen noch einmal über unsere unzähligen Erlebnisse und wunderbaren Eindrücke in den letzten Tagen. Gegen Mittag fuhren wir zum Flughafen und checkten bei Air France für unseren Heimflug ein. Wer doch noch nicht alle Pesos ausgegeben hatte, nahm in der Bar „ The Last Pisco Sour" mit einem Drink Abschied von Chile. Nach unserem zweiten gemeinsamen Aufenthalt in Chile wird die nächste Reise sicherlich auf einen anderen Kontinent gehen.... Ganz eifrig sammelten wir erste Vorschläge und sind nun gespannt, wo und mit welchem Getränk wir bei der nächsten Reise anstoßen werden.Mit etwas Verspätung landeten wir wieder in Berlin Tegel. Alle 10 Flüge waren nun geschafft und wir waren waren froh, dass unterwegs kein Koffer verloren gegangen ist. Unsere Chauffeure warteten schon am Ausgang auf uns. Nun hieß es wirklich Abschied nehmen.
Liebe Pilot-Aktiv-Gruppe - ich danke Euch allen, dass Ihr Euch erneut auf eine komplett neue Aktiv-Reise eingelassen habt. Wir erlebten wieder viele wunderbare Momente, hatten jede Menge Spaß und irgendwie hatte jeder Tag etwas Besonderes! Ich finde es Klasse, dass Ihr Euch tagtäglich an so vielen kleinen Dingen erfreuen konntet und die Reise einfach nur genossen habt.

Bis zur nächsten Reise.... Eure Sandra
Zum Schluß noch Euer Fazit der Reise:
Lieber Pisco als Disco - zumindest in unserem Alter. Wobei wir bis heute noch nicht wissen, ob Bhavito schon unser Alter erreicht hat. Diese Frage wird euch wohl noch ewig beschäftigen !

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Kommentare zum Reisebericht

Chile ohne Pisco, ist wie Reisen ohne Eberhardt oder: Lieber aktiv Reisen in kleiner Pilotgruppe als 100 "Freunde" bei Facebook :-)

Reinhard
23.11.2015