SÜDAMERIKA: EINE 24–TÄGIGE ODYSSEE
Reisebericht: 02.11. – 30.11.2025
Südamerikas Mystik packte uns: eine Reise voller Emotionen, fern von Europas Gewohntem. Wir wanderten, fuhren, stiegen auf und ab. Abenteuer verlangen Mut – Belohnung: Momente, die ewig bleiben.
Ein Reisebericht von
Manuel González Urrutia
Flug nach Lima
Ich hatte Reisen mit abrupten und elektrisierenden Anfängen, aber dieses Mal war es wegen vieler Gründe besonders, und wir werden uns sicher noch lange daran erinnern. Bis zu unserer Ankunft in Berlin verlief alles normal. Dann traten Probleme an den Automaten für Bordkarten und Gepäckanhänger auf. Jedoch mit Glück auf unserer Seite, gelang es uns schließlich, alles auszudrucken, Glück, welches andere Passagiere nicht hatten, die vergeblich nach Erklärungen und Anweisungen der Fluggesellschaft suchten. Im Flugzeug sitzend, wurde die Verspätung der geplanten Abflugzeit immer größer, bis zu dem Punkt, dass sie nicht mehr mit unserem Anschlussflug in Paris kompatibel war. Glücklicherweise erreichten wir mit Hilfe des Flugpersonals doch noch unseren Flug, der uns nach Lima, Peru, bringen würde!
Einmal gestartet, konnten wir ruhig atmen, denn… was könnte noch passieren? Zumindest dachten wir das. Einige Stunden später geschah jedoch das Ungewöhnliche, und so unwahrscheinlich es auch schien, da waren wir und sahen aus dem Fenster unserer Landung auf der kleinen Insel Terceira auf den Azoren zu. Eine Passagierin mit medizinischen Problemen benötigte dringende Hilfe! Unsere Verspätung war offensichtlich, und es blieb nur zu hoffen, dass die kranke Passagierin rechtzeitig versorgt werden konnte. Doch der Gipfel des Unglücks war noch nicht erreicht: Bei der Ankunft in Lima erschienen nicht alle unsere Koffer. Bereits im Hotel, schon mit besserer Stimmung, lachten wir ein wenig über dies und jenes, nachdem wir die Odyssee in der Luft fast vergessen hatten.
Stadtrundfahrt in Lima / PERU
An unserem ersten Tag auf dem fernen Kontinent waren wir voller Vorfreude auf all die neuen Entdeckungen, und es erwartete uns eine wunderschöne Collage aus Eindrücken, Emotionen und unvergesslichen Erlebnissen. Gestärkt durch ein reichhaltiges und köstliches Frühstück, das uns Energie für den ganzen Tag schenkte, starteten wir in die peruanische Hauptstadt.
Zunächst ging es in die historische Altstadt von Lima, die sich gerade in einem aufwendigen Restaurierungsprozess befindet. Auf dem Weg dorthin erlebten wir die faszinierenden Kontraste dieser Millionenmetropole: Je nach Stadtteil wechselten die Bilder von belebten Straßenmärkten mit neugierigen Händlern in den populäreren Vierteln bis hin zu prächtigen, eleganten Herrenhäusern aus dem frühen 18. Jahrhundert.
Der absolute Höhepunkt in der Altstadt war die Plaza Mayor – ein wahres Juwel, umgeben von makellos restaurierten Gebäuden mit den für Lima so typischen, wunderschönen Holzbalkonen, die früher überall zu finden waren. Anschließend besuchten wir das Kloster Santo Domingo, dessen spanischer Einfluss sofort ins Auge fällt: Die Wände sind mit originalen Fliesen aus Sevilla verkleidet. Besonders beeindruckend war der große zentrale Innenhof, in dem man förmlich die Geschichte und den Lauf der Zeit spüren konnte.
Weiter ging es zum Markt Nr. 1 in Surquillo, der uns alle in Staunen versetzte. Hier tauchten wir ein in eine Welt aus intensiven Düften und leuchtenden Farben und durften bei einer ausgiebigen Verkostung die unglaubliche Vielfalt frischer, lokaler Früchte genießen – ein wahres Geschmackserlebnis, das von der gesamten Gruppe begeistert aufgenommen wurde.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der eigenen Gestaltung: Manche nutzten die Zeit zur Erholung und stöberten in den zahlreichen Geschäften mit wunderschönem peruanischem Kunsthandwerk, während die Aktiveren das beeindruckende Larco-Museum besuchten und von dort mit strahlenden Augen zurückkehrten.Der Rest des Nachmittags war für einige Grund zur Erholung. Wir besuchten einige Geschäfte mit attraktivem Kunsthandwerk, oder für die Aktivsten war es möglich, das erstaunliche Larco-Museum zu besuchen, das solch gute Eindrücke hinterließ. Der Abend war für alle gleich: Wir sahen die Sonne aus der ersten Reihe vom 18. Stock aus untergehen, nur um später am Ufer des Pazifiks zu speisen, bei einem authentischen lokalen gastronomischen Fest, das einen so wohlverdienten Ruf hat.
Flug nach Cusco – Besichtigung des Heiligen Tal der Inka
Wir verließen das Hotel etwas schläfrig, als der Tag noch nicht angebrochen war. Zuerst am Strand vorbei von Nebel bedeckt, und dann durch einige fast leere Straßen, die sich erst nach und nach mit Bewegung füllten, bis wir den Flughafen erreichten, wo unsere Abenteuer weitergehen würden: diesmal im rätselhaften Cusco.
Vom Flughafen fuhren wir direkt nach Ollantaytambo, wo wir uns in die kleinen gepflasterten Gassen stürzten, die so viele Geschichten zu erzählen haben und die geduldig die Zeit mit offenen Augen haben vergehen sehen. Und weiter ging es vom Dorf zum archäologischen Park: erster direkter Kontakt mit der alten Inka-Architektur, die uns immer wieder erstaunt. Wie wurden die Steine nur zur vollkommenen Perfektion geschnitten, transportiert und an ihren Platz hoch auf dem Hügel platziert? Sicherlich gibt es so viele Rätsel wie angenehme Überraschungen über das, was wir sehen.
Es war ein langer Tag, und eine wohlverdiente Ruhe mit Abendessen inklusive erwartete uns in unserem Hotel Casona Yucay. Seine Gärten luden uns ein, eine kleine Freizeit zu genießen und die Schönheit seiner Umgebung zu bewundern.
Panoramazugfahrt nach Aguas Calientes – Besichtigung Machu Picchu
Dies war ein lang erwarteter Tag, denn wir würden einen der emblematischsten Orte der Reise besuchen. Wir erwachten in der idyllischen Casona de Yucay, umgeben von wunderschönen Gärten, und wie könnte man die enormen und steilen Berge übersehen, die sich so nah zeigen.
Von dort war es nur ein Sprung zum Bahnhof in Ollantaytambo. Unterwegs konnten wir ein wenig vom Alltag der Einheimischen beobachten: da waren die Motorrad-Taxis, die durch die Straßen schwärmen, aber auch die berühmten Träger des Inka-Trails, sei es mit ihren großen Bündeln auf den Schultern gehend oder die Ausrüstung waschend und vorbereitend, bevor sie wieder von ihnen transportiert wird: ein ganz eigener Alltag.
Einmal am Bahnhof, nachdem wir die Ankunft des Zuges fotografiert hatten, stiegen wir ein, ein Moment, von dem an sich eine Reihe von Ereignissen entfaltete, eine Sequenz von Eindrücken in Bildern. Es schien eine Reise durch die Zeit, mit dem Fluss an unserer Seite, der parallel zu den Bahnlinien zum gleichen Ziel floss: Aguas Calientes! Dort, nur einen kleinen Sprung weiter, oder sagen wir besser - nach einer Reihe von Serpentinen mit dem Bus, erreichten wir Machu Picchu! Der erste Eindruck, immer so erstaunlich, erfüllte uns mit Emotionen, die mit jedem Schritt, jeder Aussicht, jedem Foto wuchsen. Was vorgestellt oder versprochen wurde, bleibt hinter der Realität zurück, und so kehrten wir mit diesem Gefühl zum Hotel zurück, begierig zu essen und zu ruhen.
Tag zum Entspannen & Rückfahrt nach Cusco
Ein herrlicher Tag brach an, sei es, um Machu Picchu erneut zu betreten und es diesmal aus anderen Winkeln und mit anderem Licht einzufangen, oder um das kleine Dorf Aguas Calientes zu entdecken, das so malerisch und voller Kuriositäten ist. So verging der Morgen, und pünktlich zu Mittag begaben wir uns zum Bahnhof, um dort unsere Reise, nun in umgekehrter Richtung wieder nach Ollantaytambo fortzusetzen und von dort direkt nach Cusco.
Es war eine Reise der Selbstversunkenheit. Nachdem die Euphorie der Entdeckung von Machu Picchu vorbei war, nahmen wir uns Zeit, um nachzudenken und so viele Erfahrungen in so kurzer Zeit zu verdauen. In Cusco erwartete uns ein wunderschönes Hotel, einladend und mit sehr geschmackvoll mitten im Herzen der Stadt: Novotel. Aber unsere Tagesetappe war noch nicht beendet, denn eines der besten Abendessen der Reise stand noch aus, ebenso wie ein kurzer nächtlicher Spaziergang, um die Plaza de Armas zu entdecken, wo nachts eine wirklich interessante Atmosphäre herrscht.
Stadtführung in Cusco und Freizeit
Gutes Wetter erwartete uns an diesem Morgen. Die Morgendämmerung war großartig vom wunderschönen Innenhof des Hotels im Kolonialstil anzuschauen. Bevor wir aufbrachen, um die Stadt zu erkunden, begrüßten wir noch Panchita, das hübsche junge Alpaka, das zu Besuch ins Hotel kam.
Einmal unterwegs, blieb uns nur noch, über eine so großartige Stadt wie Cusco zu staunen, die so viel Geschichte bewahrt. In allem, was man beobachtet, gibt es eine enorme Dualität: seien es die Mauern, die zur Hälfte Inka-Konstruktion und zur Hälfte spanisch sind, die Kleidung der Bewohner, und für kenntnisreiche Augen so viel mehr in jede Richtung, in die man schaut. Nach Abschluss unserer geführten Tour entschied jeder, was er am Nachmittag tun wollte. Eine große Gruppe wollte mich zum Markt begleiten, einem authentischen und viel besuchten Ort, wo wir uns ein wenig damit vertraut machten, wie der Alltag in Cusco ist. Später war für viele einer der Höhepunkte die Verkostung des lokalen Gerichts: Meerschweinchen!
In diesem Moment machte sich der Regen bemerkbar und durchnässte alles, aber es blieb uns noch etwas Zeit, um San Blas zu besuchen und danach, wie es schon fast zur Gewohnheit geworden war, ein köstliches Abendessen zu teilen!
Cusco – Busfahrtübers Altiplano nach Puno an den Titicaca–See
Ein sonniger Tag brach an, und früh am Morgen waren wir bereit, das neue Abenteuer zu beginnen, gespannt auf das, was auf dem langen Weg nach Puno auf uns zukommen würde. Da es früher Samstagmorgen war, war der Verkehr in Cusco günstig für uns, und wir fuhren ohne größere Probleme durch die Straßen. Dann, bereits außerhalb der Stadt, kam eine Reihe von Dörfern am Straßenrand in Sicht, alle mit der Besonderheit, dass es in jedem Dorf praktisch nur ein einziges lokales Handwerk gibt. Damit meine ich, dass es ein Dorf von Bäckern gibt, ein anderes von Käseherstellern, und so weiter - eine Reihe von Berufen also, auf die sich die Bewohner spezialisiert haben. Aus dem Busfenster sahen wir nicht nur, wie die Landschaft an uns vorbeifliegen, sondern auch das einfache Leben vieler Bewohner dieses Landes, die sich den ganzen Tag abmühen, um Brot auf den Tisch zu bringen.
Unser erster Halt war die Sixtinische Kapelle Perus! Und sie trägt ihren Namen zu Recht, denn die Schönheit ihrer Gemälde und Ornamente, die alles bedecken, macht die Kirche von Andahuaylillas zu einem authentischen Juwel. Unser Weg ging weiter: Wir besuchten zuerst die archäologische Stätte von Raqchi und genossen danach ein reichhaltiges Mittagessen.
Von diesem Punkt an bemerkten wir größere Veränderungen in der Vegetation und der Umgebung selbst, und das war nicht ohne Grund, denn nach und nach stiegen wir weiter auf und würden den Höhepunkt des Weges oder auch unserer gesamten Reise erreichen. La Raya: genau der Ort, an dem Puno und Cusco aneinandergrenzen, und gleichzeitig der höchste Punkt unserer gesamten Reise. In diesen Augenblicken muss man die Dinge ruhig angehen, denn jede Bewegung wirkt sich auf die beste körperliche Verfassung aus, die an diese Höhe nicht gewöhnt ist.
Dort genossen wir die spektakuläre Landschaft: die Bahnlinie, die in der Ferne verschwindet, riesige Berge, die fünftausend Meter übersteigen, mit schneebedeckten Gipfeln, die sich imposant vor uns erheben. Zu deren Füßen eine steppenartige Landschaft ohne weitere Vegetation als Gras aufgrund der nicht zu vernachlässigenden Höhe.
Ein Kaffee wäre willkommen und verdient, also beschlossen wir, die Beine zu strecken und das Koffein zu testen. Wir machten eine kleine Pause im hübschen Dorf Pucará, das für seine aus Keramik gefertigten Stierfiguren berühmt ist. Anschließend ging die Reise weiter, unterschiedliche Szenarien folgten aufeinander, bis wir unser Ziel erreichten: Puno!
Reise nach Bolivien – Bootsfahrt auf dem Titicaca–See zur Sonnen– und Mondinsel – Schwimmende Inseln
Die Möglichkeit mit Blick auf den Titicacasee zu frühstücken, hat man nicht immer und nun genossen wir die Aussicht in vollen Zügen - sahen den wilden Meerschweinchen zu, die im Garten herumtollten.
Während des nächsten Abschnitts der Reise würden wir uns von Peru verabschieden, wo wir so gut gegessen und seine Schönheiten genossen hatten. Wir fuhren zeitweise am See entlang mit seinem Wasser zu unserer Linken und den Bergen zeitweise oder Feldern und Weiden zu unserer Rechten. So flossen wir auf der Straße dahin und beobachteten immer, nicht nur die Landschaft, sondern auch ihre Bewohner.
Und als wir es am wenigsten bemerkten, hatten wir bereits den Stempel im Pass, standen mit einem Fuß in jedem Land unter einem Bogen und mit einem Grenzstein genau unter uns. Unser Abenteuer in Bolivien konnte beginnen. Unsere erste Station: Copacabana! Dort bewunderten wir die berühmte Kirche und wollten der kuriosen Tradition beiwohnen, bei der neue Autos gesegnet werden, die man zuvor für diesen Anlass besonders dekoriert.
Nach einem kurzen Spaziergang durch das Dorf, endeten wir am Hafen, wo wir eine großartige Überfahrt begannen, die uns dazu brachte, einen ruhigen Moment auf der Sonneninsel zu genießen, wo wir im Freien eine sanfte Brise und Streicheleinheiten der Sonne empfingen, während wir das lokale Gericht schlechthin verkosteten: Forelle!
Unsere Tour des Tages, die noch weit davon entfernt war zu enden, brachte uns noch zur Mondinsel mit ihren Ruinen und ihrer Musik, und dann die schwimmenden Inseln, die bis zum Rand mit den guten Gefühlen ihrer Bewohner gefüllt waren. Zu diesem Zeitpunkt verschwand die Sonne schon langsam, aber nicht ohne uns vorher ein perfektes Bild zu schenken: der See, die schneebedeckten Berge im Hintergrund, beleuchtet von den letzten Sonnenstrahlen.
Weiterfahrt nach La Paz (Bolivien) – Stadtrundfahrt und Mondtal
Die Möglichkeit mit Blick auf den Titicacasee zu frühstücken, hat man nicht immer und nun genossen wir die Aussicht in vollen Zügen - sahen den wilden Meerschweinchen zu, die im Garten herumtollten.
Während des nächsten Abschnitts der Reise würden wir uns von Peru verabschieden, wo wir so gut gegessen und seine Schönheiten genossen hatten. Wir fuhren zeitweise am See entlang mit seinem Wasser zu unserer Linken und den Bergen zeitweise oder Feldern und Weiden zu unserer Rechten. So flossen wir auf der Straße dahin und beobachteten immer, nicht nur die Landschaft, sondern auch ihre Bewohner.
Und als wir es am wenigsten bemerkten, hatten wir bereits den Stempel im Pass, standen mit einem Fuß in jedem Land unter einem Bogen und mit einem Grenzstein genau unter uns. Unser Abenteuer in Bolivien konnte beginnen. Unsere erste Station: Copacabana! Dort bewunderten wir die berühmte Kirche und wollten der kuriosen Tradition beiwohnen, bei der neue Autos gesegnet werden, die man zuvor für diesen Anlass besonders dekoriert.
Nach einem kurzen Spaziergang durch das Dorf, endeten wir am Hafen, wo wir eine großartige Überfahrt begannen, die uns dazu brachte, einen ruhigen Moment auf der Sonneninsel zu genießen, wo wir im Freien eine sanfte Brise und Streicheleinheiten der Sonne empfingen, während wir das lokale Gericht schlechthin verkosteten: Forelle!
Unsere Tour des Tages, die noch weit davon entfernt war zu enden, brachte uns noch zur Mondinsel mit ihren Ruinen und ihrer Musik, und dann die schwimmenden Inseln, die bis zum Rand mit den guten Gefühlen ihrer Bewohner gefüllt waren. Zu diesem Zeitpunkt verschwand die Sonne schon langsam, aber nicht ohne uns vorher ein perfektes Bild zu schenken: der See, die schneebedeckten Berge im Hintergrund, beleuchtet von den letzten Sonnenstrahlen.
Flug von La Paz nach Santiago de Chile – Stadtrundfahrt
Es war eine Nacht, die sich wie alle mit dem Tag verband, nur dass es uns diesmal völlig klar war, da wir kurz nach zwei Uhr bereits in Aktion waren, bereit, erneut auf dieser Achterbahn der Emotionen aufzubrechen. Der Flughafen und seine Überraschungen, und dann auf zwei Flügen eine Aussicht, wie man sie selten zu Gesicht bekommt gepaart mit einem außergewöhnlichen Außenklima. Also saßen wir da, an die Fenster geklebt oder den Kopf so weit wie möglich angehoben, um alles sehen zu können. Wir kämpften gegen den Schlaf, um stundenlang diese zeitweise bergige, gefrorene und vegetationslose Landschaft zu bewundern, die unter unseren Füßen mit einer so interessanten Mystik vorbeizog.
Einmal in Chile angekommen, füllten wir unsere Lungen mit frischer Luft und spürten, wie der Sauerstoff wieder ins Blut gelangte und unseren ganzen Körper erreichte. Wir entdeckten die Stadt Santiago, eine angenehme Überraschung für unsere Augen und eine Gastronomie, die dem Gaumen gefiel. Das Sahnehäubchen war dreihundert Meter über dem Boden: eine unglaubliche Aussicht vom Sky Costanera, ein Sonnenuntergang, der lange in unseren Pupillen bleiben wird, eine Mischung aus Licht und Schatten, die Anden im Hintergrund und die Pracht einer jungen und geordneten Stadt zu unseren Füßen.
Ausflug nach Valparaiso & Pablo Neruda Museum
Der Schlaf lauerte zwar auf der Autobahn, doch wir zogen es vor, mit offenen Augen zu träumen. Also rissen wir uns zusammen, lebten den Moment und betrachteten die wunderschöne Landschaft – jeder von seinem Sitz aus.
Nach einem obligatorischen Halt, einer kurzen Weinverkostung und dem Kauf des einen oder anderen kleinen Mitbringsels setzten wir die Reise fort. Ehe wir uns versahen, standen wir bereits in Viña del Mar und blickten in das unbewegte Gesicht eines alten Bekannten: den Moai, der seit Jahren an der Ecke nahe der Quinta Vergara Wache hält.
Der Moai, ernst wie eh und je, erwiderte unseren Blick – denn so sind er und all seine Artgenossen. Wir hatten das Starr-Duell verloren, also setzten wir unseren Weg fort.Und genau dort, als wir Valparaíso erreichten, sahen wir riesige Seelöwen, die sich im Sand, im Wasser wälzten, und ein paar von ihnen praktisch am Straßenrand, als wären sie Touristen, die die köstliche Sommersonne genossen, die mit dem blauen Meer und Himmel strahlte. Einfach blau, denn mehr kann nicht sein.
Und wenn die Historie mal wieder zu anstrengend wird, ist es das Beste, tief durchzuatmen und einfach weiterzugehen – denn Valparaíso ist genau der richtige Ort, um die Zeit verstreichen zu lassen oder an irgendeiner Ecke schnell etwas zu essen. Wir wären undankbar gewesen, hätten wir La Sebastiana, das Haus des großen Pablo Neruda, ausgelassen. Der Meister war nicht nur Dichter, sondern besaß auch erlesenen Geschmack: Sein Wohnsitz lädt dazu ein, länger zu verweilen, friedlich hingerissen von der Aussicht oder von all den Erinnerungen, die in den Räumen hängen.
Doch die Aussicht allein stillt nicht jeden Hunger, und der Durst nach Entdeckung trieb uns weiter. Ein paar Straßen höher löschten wir ihn gleich doppelt – mit einem kühlen Getränk und einem Blick, der sich bis zum Horizont verlor –, kurz bevor wir uns von dieser verrückt-schönen Stadt verabschiedeten.
Flug nach Punta Arenas in Patagonien – Chile
Es war ein wichtiger Tag, an dem wir Patagonien erreichten! Und nach einem kurzen Kaffee machten wir uns daran, einen Teil auf der Straße zum Ende der Welt zu fahren! Aber nur eine Strecke, denn ans Ende der Welt wollen wir noch nicht gelangen. Unser Tagesziel: Puerto Natales!
Während die Minuten auf staubigen Straßen verrannen, auf denen kilometerweit nichts als Weite war, konnten wir es ohne Angst vor Irrtum sagen: „Wir sind mitten in der Pampa, und sie ist atemberaubend schön.“
Die Wahrnehmung von Abgelegenheit und Wildnis ist nicht festgeschrieben; sie hängt davon ab, durch welche Augen man schaut. Genau dort befanden wir uns nun: inmitten von Windböen von geradezu aberwitziger Geschwindigkeit, die scheinbar launisch entschlossen waren, unseren Bus einfach umzuwerfen. Nach und nach schlich sich bei manchen die Müdigkeit ein, doch vergessen wir nie: Charakter sollte den Emotionen vorausgehen, auch wenn das in der Praxis nicht immer gelingt.
Alles ging so schnell und gleichzeitig langsam vorbei: ein kaltes und bewölktes Klima, der Fjord vor unserem Hotel, ein erstklassiges Restaurant, wo wir unseren Gaumen erfreuten. So verging unser erster Tag im Süden des Kontinents. So sagte uns Patagonien Willkommen!
Nationalpark Torres del Paine
Wir verließen Puerto Natales früh am Morgen. Es war ein grauer Morgen, der sich weigerte, vollständig aufzuwachen. Das Meer, die Flüsse und die Berge im Hintergrund zeigten sich unserer Sicht gegenüber etwas misstrauisch, deshalb versteckten sie sich hinter den Wolken, ohne aufzuwachen.
Die Cueva del Milodón bot eine willkommene Unterbrechung, einen kurzen Gang durch die Urzeit: eine Höhle von wahrhaft gewaltigen Ausmaßen. Schon waren wir im Nationalpark Torres del Paine, und das Wetter blieb feucht und grau – was der Schönheit jedoch kaum etwas anhaben konnte. Licht und Schatten wechseln ohnehin, und genau dieses Spiel verlieh der Landschaft jene tiefe Ruhe, die man sonst nur selten spürt. Der Lago Grey fügte sich nahtlos ein, lediglich in einem etwas kühleren Ton.
Der Nieselregen hielt sich hartnäckig, die Scheibenwischer des Busses kamen kaum zur Ruhe.
Und just in dem Moment, als wir am wenigsten damit rechneten, ging der Wunsch in Erfüllung. Da lag er vor uns: der Lago Pehoé, türkis leuchtend, mit den Torres del Paine im Hintergrund – ein Anblick, der an die Grenze des Wirklichen stieß. Plötzlich waren wir in einen Traum eingehüllt, ohne auch nur eine Spur von Schläfrigkeit. Von da an gab es nur noch eines: ganz Teil dieses Augenblicks zu sein, ihn aufzusaugen und für immer festzuhalten.
Fahrt nach El Calafate, Argentinien – Freizeit
Bitte langsam, keine Eile, wir sind bereits im Paradies angekommen. Diese Gedanken kamen mir in dem Moment in den Sinn, in dem ich das Kunstwerk enthüllte, was sich hinter den Vorhängen meines Fensters verbarg. Ein einzigartiger Ausblieck: der Lago Pehoé von tiefblauem Blau, die Sonnenstrahlen, die in jeder Ritze, jedem Felsen, jedem Strauch Kontraste schafften. Der Sturm hob den Schnee an, der die Gipfel der imposanten Torres del Paine bedeckt. Ihre Hörner, die an den Gipfeln hervorkommen, als wollten sie in einer letzten Anstrengung den Himmel spalten, bevor sie in der Zeit eingefroren bleiben. Mit scharfen Kanten scheinen die Berge noch Bewegung zu haben, als wären sie erst vor Augenblicken direkt aus den Eingeweiden des Globus aufgetaucht.
Sie anzuschauen löst ein ganzes Bündel von Gefühlen aus. Ihre imposante Schönheit lässt mich, mich zutiefst glücklich fühlen, dort zu sein, unerschütterlich beobachtend, inmitten von Windböen, an diesem sonnigen Morgen, ein Produkt des Glücks.
So verabschiedeten wir uns und setzten unsere Reise fort, denn jeder Tag hat ein anderes Ziel, und obwohl wir das Paradies gefunden haben, müssen wir weiterziehen. Wir fuhren weiter, überquerten Mulden, Flüsse, Lagunen und sogar kleine Wasserfälle. Der Wind ließ unsere „Kutsche“ erzittern, die zu konspirieren schien, um uns nicht gehen zu lassen.
Nach und nach fuhren wir weiter, bis wir nahe der Grenze waren. Dort in der Ferne, auf beiden Seiten, scheint sich ein Tsunami aus Stein und Erde auszudehnen: imposante Formation von großer Höhe, auf der wir fast gleiten könnten, wenn sie Wasser hätte. Der Wind, die Kälte und sind die Sonne gleichzeitig dort, ebenso wie das unerwartete Warten, das wir mitten in der Pampa durchstehen mußten.
Denn die Welle aus Stein und Erde, ebenso wie der starke Sturm und die Kälte, waren unsere Begleiter für den Rest der Fahrt. Wie im Meer war die Welle manchmal nah, manchmal fern, auf der einen oder anderen Seite, was das Gefühl von Bewegung vermittelte, als befänden wir uns der Seite einer riesigen Wanne.
Erlebnis Gletscher Perito Moreno – Argentinien
Ein Tag, ein Ziel, ein Wunder. Schon früh am Morgen saßen alle im Bus, voller Vorfreude darauf, endlich ein Naturwunder wie den Perito-Moreno-Gletscher zu erleben. Ein eisiger Wind peitschte durch die Straßen. Links von uns ragten die Berge auf, rechts glitzerte der Lago Argentino in seinen atemberaubenden Tönen: himmelblau, fast türkis dort, wo das Wasser ruhig lag, und bleigrau, wo die Sonnenstrahlen tanzten und ein faszinierendes Farbenspiel erschufen. Mit Freude in der Seele und Schmetterlingen im Bauch stiegen wir aus und gingen auf den Gletscher zu.
Eins, zwei, drei… Wow! Plötzlich zeigt er sich und raubt jedem, der ihn sieht, den Atem. Ein angenehmes Erstaunen erfüllt uns, die Emotion durchlief unseren Körper. Es ist ein unauslöschliches Schauspiel, das für die Nachwelt in unseren Erinnerungen bleiben wird. Jetzt konzentrierten wir uns jedoch darauf, verzückt einzuatmen, was sich vor unseren Augen zeigt. Die Szene wiederholte sich aus verschiedenen Winkeln dieses Amphitheaters: näher, weiter, im Boot oder auf dem Steg, als wäre es Parkett, Loge, Balkon, Sitzplatz oder Galerie. Die einzige Konstante war der eisige Wind, der uns bis auf die Knochen durchdrang und versuchte, uns einzuschüchtern, was ihm jedoch nicht gelang.
Nach so schönen Eindrücken, gab es kaum etwas Besseres als eine heiße Suppe und ein gutes Essen. So endete unser Tag, in Träumen dieses imposante und ewige Eis suchend, das wie gigantisches blaues Kristall vor unseren Augen errichtet wurde.
Fakultativer Ausflug zur Estancia Cristina mit Boots– und Jeepfahrt
Das Wetter ist manchmal eben launisch, aber man kann ihm keinen schlechten Charakter vorwerfen; es ist einfach Wetter, weiter nichts: manchmal kälter, manchmal wärmer, und es ist klar, dass es nicht immer dasselbe ist, noch ist dies für alle so klar. Denn wir haben alles erlebt, aber diesen Tag war eine violette Warnung herausgegeben worden – die höchste Stufe. Wir rechneten also mit wütenden Böen, die uns zwingen würden, das Dach mit aller Kraft festzuhalten. Obwohl sie stark waren, blieben wir glücklicherweise sicher und gesund, ohne übermenschliche Anstrengungen unternehmen zu müssen, um die Stangen und Balken zu halten.
Wir verbrachten einen ruhigen Tag, für viele eine ersehnte Ruhe in einer perfekten Umgebung: ein wunderschöner dekorierter Salon, sanfte Musik im Hintergrund, zusätzlich zu den zeitweise heftiger werdenden Winden. Die Regentropfen, die gegen die Fenster schlugen, verschmolzen mit den Umgebungsgeräuschen und meinen Gedanken. Der Tag verging langsam, nach und nach gewannen wir unsere Kräfte zurück. Das Grau des Himmels blieb eine Konstante, die Kälte draußen kommt nicht über die Türschwelle herein. Eine warme und tröstliche Atmosphäre lud zum Nachdenken ein, ein leichtes Gespräch mit einem Reisegast, der zu einem Freund wurde, da man so viel miteinander teilte. Der Kamin im Hintergrund, die schöne Landschaft hinter den großen Fenstern, die Struktur aus wunderschön polierten Stämmen, die ihre ursprünglichen Formen zeigen und noch lebendig erscheinen, verliehen dem großen Raum Gefühl. So verging der Beginn dieses Montags, der uns dem Ende unserer Reise näher brachte.
Flug nach Buenos Aires – Freizeit
Von nun an raste die Zeit. Plötzlich standen wir nur noch eine Woche vor dem Ende unserer großen Reise, und genau das war der Wendepunkt: Wir durften nicht mehr ans Ziel denken, nur noch an den heutigen Tag. Wir sollten von nun an auf die Sekunden achten, damit die Stunden auf sich selbst aufpassen.
An einem schönen und kalten Morgen verließen wir El Calafate, um auf ein warmes und beleuchtetes Buenos Aires zu treffen: wunderschöne Architektur, modern und antik zugleich, mit so vielen Cafés und Restaurants zum Erkunden, breite Alleen mit wunderschönen Bäumen auf ihrer ganzen Länge.
Für diesen Nachmittag blieben wir in San Telmo, durchquerten seine Straßen und öffneten unsere Augen so weit wie möglich auf seinem schönen Markt. So viele neue, köstliche Dinge zu probieren! So viele verlockende Kleinigkeiten zu kaufen: hier eine hübsche Dekoration, dort ein Stück Kunsthandwerk oder eine echte Antiquität. Ein herrlicher Kaffee, ein Happen nach dem anderen, bis man wirklich nicht mehr kann. Es gibt einfach alles, und alles ist so verführerisch arrangiert, dass man am liebsten ewig bleibt – oder vielleicht doch ein bisschen länger.
Wir krönten den Tag mit einem Abendessen im besten argentinischen Stil am Ufer des Río de la Plata, in den alten Docks des Viertels Puerto Madero, und von dort zum Ausruhen, denn es war wohlverdient.
Stadtrundfahrt in Buenos Aires – Hauptstadt Argentiniens
Nach einem Tiefenrausch kommt die Ruhe. Es waren ein paar klimatisch höchst unruhige Tage, und nicht nur die Region Santa Cruz, in der El Calafate liegt, bekam das zu spüren. Selbst in der Hauptstadt Buenos Aires kam es zu Verspätungen, Flugannullierungen und allerlei anderen Widrigkeiten. Aber dieser Mittwoch brach als ein erstaunlicher Tag an, leuchtend und mit angenehmer Temperatur. Bessere Bedingungen, um uns ins immer schöne Buenos Aires zu wagen, gibt es nicht.
Also gaben wir uns die Aufgabe, jede Minute maximal zu genießen. Wir begannen mit der Plaza de Mayo und ihrer Umgebung, gefolgt vom farbenfrohen Viertel La Boca, und die Liste ging weiter und weiter. Die Stunden vergingen auf erfreunliche Weise, und als wir es am wenigsten erwarteten, beendeten wir unsere Tour auf dem Friedhof La Recoleta. Von diesem Moment an begann die eigentliche Erkundung: Einige Gäste zogen mit eigenen Plänen allein los, andere schlossen sich zu einer kleinen Gruppe zusammen, planten spontan und tauchten ein in die Stadt. Cafés, Restaurants, versteckte Ecken – immer auf der Jagd nach der größtmöglichen Dosis an Eindrücken und Erlebnissen. Es war ein herrlicher Tag, einer von denen, an die man sich noch lange erinnern wird.
Später im Hotel, rannten wir, um uns fertig zu machen und für das Gala-Event des Abends bereit zu sein: ein Tango-Dinner nur einen Steinwurf von unserem Hotel entfernt, das sich genau im bekannten Viertel San Telmo befindet!
Flug nach Iguazu – Besuch der Wasserfälle auf der argentinischen Seite
Eine kurze Nacht wich einem strahlenden Tag, voll starker Gefühle und widersprüchlicher Empfindungen. Doch wir wussten: Nur wer das Ziel im Blick behält, verliert sich nicht in all den verführerischen Nebenwegen und kommt tatsächlich an. Wir bewahrten Haltung, und diese Treue wurde belohnt – mit Bildern von einer Natur, die ihre ganze gewaltige Stimme erhob.
Denn die Iguazú-Wasserfälle sind mehr als imposant; sie sind majestätisch, ehrfurchtgebietend, ein einziges Donnern aus Licht und Wasser. So viel rohe Kraft, so viel atemberaubende Schönheit, eingefangen in einer Flut, die unaufhörlich weiterfließt, als wollte sie der Ewigkeit selbst entgegenströmen.
Die Sonne zeigte ihre besten Gewänder und beleuchtete uns jederzeit den Weg, als fürchtete sie, wir könnten uns verirren. Die Schönheit der Natur, sowohl tierisch als auch pflanzlich, ist im Nationalpark so greifbar, dass man denkt, man könnte sie transpirieren. Später, erschöpft und verzückt, machten wir uns auf den Weg zu unserem Hotel, setzten zuerst einen Fuß und dann den anderen auf brasilianisches Territorium, und so erreichten wir unser fünftes und letztes Land der Reise. In einem Auf und Ab von Emotionen, aber das Wichtige in diesem Moment war, in der Gelassenheit Ruhe und Erholung auf unserem Kissen zu suchen.
Besuch der Iguazu–Wasserfälle auf der brasilianischen Seite
Hätten wir uns vor der Reise je ausgemalt, wie dieser Tag einmal sein würde, ich schwöre, wir hätten viel zu klein gedacht, und zwar bei weitem. Von der ersten Minute an war er einfach nur herrlich, ein Tag, der jede Vorstellung übertraf. Vom Klima gesegnet, begannen wir eine angenehme Tour im Iguazú-Park, auf diesem Weg, der eher wie ein langer Balkon erscheint, der zum majestätischen Iguazú-Fluss und all seinen vielfältigen Wasserfällen führt. Unter dem wohltuenden Schatten des echten Dschungels gingen wir, tief dankbar für unseren guten Stern – der an diesem Tag zufällig die Sonne war, die uns wärmte und leuchtete, als wäre sie nur für uns da.
Wir hielten immer wieder auf unserer Tour an, nur um uns mehr über die wunderschöne Landschaft zu wundern, oder besser gesagt über das geschmückte Schauspiel, das sich vor uns und auch zu unseren Füßen entfaltet. Plötzlich begannen wir, ein stärkeres Rauschen wahrzunehmen, begleitet von einer feuchtigkeitsgeladenen Brise. Wir näherten uns dem großen Finale der Tour, und der letzte Akt war ein wahres Meisterwerk. Die Garganta del Diablo, der Teufelsschlund, offenbarte sich in seiner ganzen unbändigen Gewalt und bot uns von verschiedenen Winkeln aus das Schauspiel seiner unermesslichen Weite und Kraft: Millionen Liter Wasser, die sich sekundenlang in die Tiefe stürzen, als wollten sie die Erde selbst aufreißen. Das Donnern ist spektakulär. Allein die Nähe reicht aus, um nass zu werden, bei diesen Temperaturen ein angenehmes Bad.
Unser Abenteuer auf den Stegen war zu Ende, nicht aber unser Tag. Hatte uns der Wasserfall von vorn schon überwältigt, so wurde er aus dem Hubschrauber zu etwas schier Unfassbarem: ein silbern schimmerndes Band, das sich wie ein lebendiger Riss durch den grünen Dschungel zog.
Die Emotionen und Bilder dieses Tages stapelten sich, doch das Programm machte keine Pause. Wir zogen weiter, bis das Abendessen kam – jenes, das uns allen schon als gemeinsamer Höhepunkt vorschwebte
Flug nach Rio de Janeiro
Beladen mit angenehmen Eindrücken verließen wir an einem sonnigen Morgen Iguazú. In diesem Augenblick steuerten wir auf das letzte Ziel zu. Und gibt es einen schöneren Schlusspunkt für eine solche Reise, als unter strahlender Sonne und weichem Sand am wohl berühmtesten Strand der Welt: Copacabana, Rio de Janeiro, Brasilien! Wir kamen am Nachmittag an, richteten uns in unserem Hotel ein und machten uns daran, die Aussicht von einer angenehmen Dachterrasse im 30. Stock zu genießen, begleitet von einem erfrischenden lokalen Getränk. Wir plauderten fröhlich, vergaßen, dass es der Anfang vom Ende ist, und genossen den Moment und die spektakuläre Aussicht. Unser Programm ging weiter, und das war nicht wenig: ein köstliches und reichhaltiges Essen erwartete uns in einer typischen brasilianischen Churrascaria und danach nichts Geringeres als die Samba-Show! Eine Überdosis an Musik, Farben und Rhythmen führte uns in die lokale Kultur ein.
Corcovado und City Tour Rio de Janeiro
An diesem Tag begannen wir unsere Erkundung in Rio de Janeiro, einer sehr besonderen Stadt mit einer großen Anzahl alter Gebäude, ihren typischen Bürgersteigen, viele davon mit dem typischen weiß-schwarzen Kopfsteinpflaster aus Portugal, besonders beispielhaft auf der Promenade der Copacabana dargestellt. Rio ist zwar eine pulsierende Metropole, doch man atmet noch immer einen Hauch vergangener Zeiten. Seine Bewohner sind überall, ständig im Gespräch, im Lachen, im Tanz mit dem Alltag, und genau das verleiht der Stadt eine Atmosphäre, die man anderswo vergeblich sucht. Die Cariocas sind echt, leidenschaftlich verwurzelt, sie leben Rio nicht nur, sie sind Rio.
Unser erstes Ziel des Tages: der Corcovado-Berg mit seiner typischen Kamelform und dem riesigen Christus, der ihn krönt. Wir genossen wunderschöne Ausblicke auf die Stadt an einem bewölkten Tag mit angenehmer Temperatur. Von dort bewegten wir uns von hier nach dort und beobachteten an diesem Sonntag fast ohne Verkehr, alle Ecken der Stadt.
Zuckerhut – Ruckflug von Rio de Janeiro nach Deutschland
Mit bewölktem Himmel und kühlem Klima begannen wir den Tag. Als wir uns anschickten auszugehen, fielen die ersten Tropfen, die einen Regen ankündigten, der glücklicherweise nie kam. Wenige Minuten nachdem wir das Hotel verlassen hatten, befanden wir uns in der Luft schwebend und rasten schnell zum ersten Gipfel des Tages in der Seilbahn des Pão de Açúcar. In der Ferne thront die Statue des Cristo Redentor auf dem Corcovado, halb in Wolken gehüllt, halb im Licht – ein stiller Wächter, der an diesem Tag voller gemischter Gefühle genau das Richtige sagt: Alles hat seine Zeit, jedes Ende ist auch ein Segen. Genau wie bei allen Abschieden: ein bisschen Wehmut, viel Dankbarkeit und das leichte Versprechen, dass man sich vielleicht irgendwann wiedersieht. Heute würden wir uns von Rio de Janeiro verabschieden, und für viele würde hier unser Abenteuer enden, das sich fast über einen Monat lang erstreckte.
Die Aussichten auf dem Gipfel raubten einem den Atem, auch wenn der Himmel bleischwer und lichtarm war. Später, am Flughafen, blieb nur noch das stille Grübeln: im tiefsten Winkel unserer Erinnerungen all das Erlebte noch einmal durchzugehen, es vorsichtig zu falten und für immer in uns zu verwahren, während diese Reise leise zu Ende ging.
Ankunft in Deutschland
Die Abschiede hatten bereits am Vortag begonnen, wobei einige emotionaler waren als andere, ebenso wie die, die sich schließlich am Ende ereigneten. In Amsterdam stand die Sonne strahlend über den Wolken. Unter ihnen war die Veränderung total. Jedoch ließ die Kälte das Quecksilber nicht so stark sinken wie im Fall des Klimas, das uns in Berlin erwartete. Der letzte Abschied erfolgte per Telefon und in meinem Fall persönlich am Flughafen Dresden selbst, einem Punkt, an dem so viele Abenteuer und Geschichten begonnen und geendet haben. Nun findet diese Reise ihr Ende, leise, fast zögernd, während wir schon auf die Neuen blicken, die uns die Zukunft bringen wird.
Das Glück begleitet denjenigen, der beschließt, das Leben bei der Hand zu nehmen und so seine Pfade zu beschreiten, jeden Schritt mit einem Lächeln auf den Lippen. Diesen neuen Kontinent zu entdecken war eine Freude für all jene, die sich dazu entschieden hatten, denn nur wer sich traut, ganz hineinzuspringen ins Abenteuer, bekommt die volle Wucht der Schönheit zu spüren.
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