Kreuzfahrt in der Südsee – Tahiti & Gesellschaftsinseln
Reisebericht: 23.11. – 10.12.2025
Traumhafte Lagunen, schimmernde Atolle und die Magie Tahitis: Eine Kreuzfahrt durch die Südsee und die Gesellschaftsinseln ist pure tropische Sehnsucht.
Ein Reisebericht von
Mareike Schmidt
Anreise Südsee
Es ging früh los, aber für so eine Traumreise steht man gern auf! Viele Gäste übernachteten bereits in Berlin und konnten den Morgen dort noch in Ruhe genießen. Am Flughafen traf sich dann schon der Großteil der Gruppe und kam bei den ersten Gesprächen miteinander ins Plaudern – ein schöner Auftakt für die gemeinsame Reise.
In Paris hieß es schließlich „Boarding completed“, doch bis zum Abflug blieb noch genügend Zeit, um kleine französische Leckereien zu probieren und die Vorfreude weiter steigen zu lassen.
Im Flugzeug machten wir es uns gemütlich, ließen uns von der aufmerksamen Crew verwöhnen und genossen alle Annehmlichkeiten des Langstreckenflugs. Und wer weiß – vielleicht träumte der eine oder andere bereits vom Paradies, von türkisblauen Lagunen und weißen Stränden.
In Los Angeles verließen wir das Flugzeug für einen kurzen Zwischenstopp. Eine willkommene Möglichkeit, sich die Beine zu vertreten und ein wenig frische Luft zu schnappen, bevor die letzte Etappe unserer langen Reise begann.
Dann folgte endlich der letzte Flugabschnitt, der uns unserem Ziel Stück für Stück näherbrachte – der Südsee, Tahiti und den traumhaften Gesellschaftsinseln.
Ankunft auf Tahiti
Bereits vom Flugzeug aus sahen wir die Insel unter uns auftauchen. Tahiti, die größte Insel Französisch-Polynesiens, ist berühmt für ihre üppige tropische Vegetation, die markanten Vulkanberge und die Lagunen, die in unzähligen Blautönen schimmern. Schon der Blick aus der Luft ließ erahnen, warum die Insel als „Herz der Südsee“ gilt.
Wir setzten zur Landung an und fuhren anschließend direkt in unser Hotel. Glücklicherweise konnten wir die Zimmer bereits beziehen, bevor wir uns gegen Mittag zu unseren ersten Besichtigungen aufmachten.
Unser erster Stopp war der zentrale Markt von Papeete – Marché de Papeete –, ein farbenfroher Treffpunkt voller lokaler Produkte, Blumen, Früchte und Kunsthandwerk. Dort probierten wir Mango mit Pflaumensalz, eine beliebte tahitianische Snack-Kombination, bei der die Süße der reifen Mango mit der leicht salzig-säuerlichen Note des Pflaumensalzes einen spannenden Geschmackskontrast bildet.
Im Anschluss sahen wir uns die Kathedrale Notre Dame von außen an. Die Kirche aus dem 19. Jahrhundert ist eines der ältesten religiösen Gebäude Tahitis und ein schönes Beispiel für die frühkoloniale Architektur in Französisch-Polynesien.
Auf unserem Rundgang kamen wir zudem am Parc Bougainville vorbei, einer kleinen grünen Oase im Herzen von Papeete. Der Park ist nach dem französischen Entdecker Louis Antoine de Bougainville benannt, der 1768 als einer der ersten Europäer die Insel besuchte. Heute lädt der Parc Bougainville mit seinen Palmen, Schattenplätzen und Skulpturen zu einer kurzen Pause ein.
Ein weiteres Highlight war das Perlenmuseum. Dort erfuhren wir viel über die Kultur der berühmten tahitischen schwarzen Perlen, die für ihren außergewöhnlichen Glanz und ihre große Farbvielfalt geschätzt werden. Die Ausstellung zeigte den Weg von der Auster bis zur fertigen Perle und gab spannende Einblicke in die Kunst der Perlenzucht. Die tahitische Perlenzucht ist ein faszinierender Prozess, der viel Geduld, Erfahrung und Fingerspitzengefühl erfordert. Die berühmten „schwarzen Perlen“ stammen überwiegend aus der Auster Pinctada margaritifera, die in den warmen Lagunen Französisch-Polynesiens ideale Bedingungen findet. Jede Zuchtperle beginnt mit einem winzigen, sorgfältig eingesetzten Kern, der von Perlenzüchtern von Hand in die Auster eingefügt wird – ein heikler Vorgang, der große Präzision verlangt, denn nur ein Teil der Austern übersteht diese Prozedur. Danach verbringen die Austern viele Monate bis Jahre im klaren Lagunenwasser, wo sie regelmäßig kontrolliert und gepflegt werden. Während dieser Zeit bildet die Auster Schicht für Schicht Perlmutt um den Kern. Die Farbe der Perlen entsteht nicht durch Färbung, sondern ganz natürlich: Sie reicht von tiefem Anthrazit über Grüntöne, Aubergine, Silber und Bronze bis hin zu nahezu schwarzem Glanz – ein Farbspektrum, das tahitische Perlen weltweit einzigartig macht. Sehr beeindruckend ist auch, wie streng jede einzelne Perle nach Form, Luster (Glanz), Oberfläche und Größe bewertet wird. Nur ein kleiner Teil wird als „Top-Qualität“ eingestuft. Deshalb gelten tahitische Perlen als besonders wertvoll und oft als kleine Kunstwerke der Natur, die durch menschliche Sorgfalt erst möglich werden.
Nach diesen ersten Eindrücken kehrten wir ins Hotel zurück und nahmen eine kleine Stärkung zu uns. Das Wetter klarte nun richtig auf, und viele nutzten die Zeit, um sich zu entspannen, etwas Sonne zu tanken oder einfach die Südseeatmosphäre zu genießen.
Am Abend trafen wir uns zum gemeinsamen Abendessen. Danach konnten wir es kaum erwarten, schlafen zu gehen – schließlich hatten wir noch einiges an Schlaf nachzuholen.
Inselrundfahrt Tahiti
Der heutige Tag startete mit strahlendem Wetter, und wir freuten uns sehr auf unsere Inselrundfahrt. Unser erster Halt war das Museum of Tahiti – Te Fare Iamanaha, das einen umfassenden Einblick in die Geschichte und Kultur Polynesiens bietet. Die modern gestaltete Ausstellung zeigt die Entstehung der Inseln, das Leben der frühen polynesischen Siedler, traditionelle Navigationsmethoden, mythologische Figuren sowie kunstvolle Artefakte aus Holz, Stein und Muscheln. Besonders beeindruckend sind die originalen königlichen Kopfschmuckstücke, historische Kanus und die detailreichen Modelle polynesischer Dörfer.
Weiter ging es zur Grotte de Maraa, einer beeindruckenden mit Süßwasser gefüllten Höhle, die von üppiger Vegetation umgeben ist. Schon der französische Maler Paul Gauguin hielt sich hier auf. Die Höhle ist bekannt für die ruhige Wasseroberfläche, die oft wie ein Spiegel wirkt, und für die angenehme Kühle, die den Ort zu einem beliebten Zwischenstopp macht.
In der Umgebung sahen wir eine Vielzahl tropischer Pflanzen: den sogenannten Falschen Mango, der wegen seiner giftigen Früchte auch „Selbstmordbaum“ genannt wird, die farbenprächtige Porzellanrose, Papyrus, Gardenien, sowie im botanischen Garten Avocadobäume, Litschibäume, Lotusblüten, Wasserlilien, Gummibäume, die spektakuläre Jade-Liane und farbenprächtige Bougainvilleen. Die Vielfalt und Fülle der Pflanzenwelt verdeutlichte eindrucksvoll, wie fruchtbar Tahiti ist.
Zum Mittagessen machten wir Halt in einem Restaurant mit traumhafter Aussicht über Tahiti Iti, den kleineren, noch ursprünglich gebliebenen Teil der Doppelinsel.
Im Anschluss fuhren wir weiter zum Wasserfall im Fa‘aruma‘i Valley, einer grünen, dicht bewachsenen Schlucht im Inneren der Insel. Die Wasserfälle hier gehören zu den schönsten Tahitis: hohe, schmale Kaskaden, die sich malerisch über die Felsen ergießen und eine frische, feuchte Luft verbreiten. Der kurze Spaziergang dorthin führte durch dichten Bambus und tropische Vegetation – eine wunderbare kleine Wanderung.
Danach besuchten wir den Pointe Vénus, eine Landzunge mit schwarzem Sandstrand, die geschichtliche Bedeutung hat. Hier landete 1769 der Entdecker James Cook, um den Venusdurchgang zu beobachten – daher der Name. Später spielte dieser Ort auch bei den Ereignissen rund um die Meuterei auf der Bounty eine Rolle: Die Mannschaft unter Fletcher Christian suchte in der Region Zuflucht, nachdem sie sich gegen Kapitän Bligh erhoben hatte. Heute ist Pointe Vénus ein friedlicher, schöner Platz mit Leuchtturm und Blick auf die Lagune.
Am späten Nachmittag endete unsere abwechslungsreiche Tour wieder am Hotel. Da wir alle noch satt vom Mittagessen waren, trafen wir uns am Abend nur zu einem gemütlichen Schlummertrunk und ließen den Tag entspannt ausklingen.
Beginn der Südsee Kreuzfahrt
Voller Vorfreude auf unsere Kreuzfahrt begannen wir heute den Tag. Da uns am Morgen noch etwas Zeit im Hotel blieb, erkundeten wir die Umgebung und die Hotelanlage, auf der sogar verletzte Meeresschildkröten aufgepäppelt und später wieder ausgewildert werden – ein schönes Beispiel für lokalen Naturschutz.
Dann fuhren wir zu unserem fahrenden Hotel, der Paul Gauguin. Das Schiff wurde speziell für die Region Französisch-Polynesien konzipiert und gehört zu den kleineren, exklusiveren Kreuzfahrtschiffen der Welt. Es bietet Platz für rund 330 Passagiere und wird von einer Crew von etwa 200 Mitarbeitern betreut – ein außergewöhnlich hoher Servicefaktor, der für eine persönliche, familiäre Atmosphäre sorgt.
Dank des geringen Tiefgangs kann die Paul Gauguin Ziele ansteuern, die für große Kreuzfahrtschiffe unerreichbar sind: seichte Lagunen, kleine Atolle und abgelegene Buchten. An Bord findet man mehrere Restaurants, eine Lounge, Boutique, Spa, ein Wassersport-Marina-Deck direkt am Heck und großzügige Außendecks mit viel Platz zum Entspannen. Zahlreiche Crewmitglieder stammen aus Polynesien, sodass Kultur, Musik und Tanz authentisch vermittelt werden – eine Besonderheit, die das Reiseerlebnis intensiv bereichert.
Die Einschiffung verlief ruhig und völlig problemlos. Nachdem wir an Bord herzlich begrüßt wurden, bezogen wir zunächst unsere Kabinen und richteten uns ein.
Am Abend trafen wir uns zu einem köstlichen Abendessen und stießen gemeinsam auf unsere bevorstehende Kreuzfahrt an – der perfekte Auftakt für unser Südsee-Abenteuer!
Kreuzfahrt ins Fakarava Atoll
Am ersten Tag auf dem Schiff frühstückten wir in aller Ruhe und genossen die entspannte Atmosphäre an Bord. Anschließend trafen wir uns zu einem Schiffsrundgang, der mit einem Besuch auf der Brücke und einem Treffen mit dem Kapitän begann. Dort erfuhren wir viele interessante Details über die Paul Gauguin und ihre Technik.
Das Schiff ist mit modernen Navigations- und Sicherheitssystemen ausgestattet. Eines davon überwacht ständig den Tiefgang, damit stets genügend Wasser unter dem Schiff ist. Ein weiteres System kontrolliert den Abstand zu Hindernissen und anderen Schiffen, um Kollisionen auszuschließen. Zusätzlich beobachten Offiziere rund um die Uhr alle Bewegungen im Wasser visuell – ein wichtiger Sicherheitsfaktor in engen Lagunen oder beim Ansteuern kleiner Häfen. Der Kapitän erklärte uns, dass er trotz modernster Technik nicht ausschließlich auf Radar und elektronische Seekarten setzt. Ganz „oldschool“ nutzt er weiterhin eine klassische Papierseekarte, um die Route zusätzlich zu überwachen. Gesteuert wird die Paul Gauguin im regulären Betrieb mit einem Steuerknauf, der feinere Bewegungen ermöglicht. In schwierigeren Passagen – etwa bei Hafeneinfahrten oder in engen Riffen – übernimmt jedoch das traditionelle Steuerrad. Der Kapitän ist jeweils zwei Monate im Dienst und anschließend zwei Monate zu Hause. Eine Schicht dauert regulär vier Stunden, dennoch kann der Kapitän jederzeit gerufen werden und ist praktisch rund um die Uhr verfügbar. Das Schiff fährt üblicherweise 10 bis 12 Knoten, die maximale Geschwindigkeit liegt bei etwa 16 Knoten. Aufgrund moderner Technik, klarer internationaler Standards und gut geschulter Crew sei es heute allerdings selten, dass es zu Unfällen oder schwerwiegenden Vorfällen kommt. Zum Abschluss machten wir ein Gruppenbild mit dem Kapitän und bedankten uns für die vielen spannenden Einblicke.
Anschließend setzten wir unseren Rundgang fort. An Bord gibt es vieles zu entdecken: drei Restaurants, ein Fitnessstudio, drei Bars, ein Fotostudio, eine Poolarea, ein Spa, eine Boutique, einen Bordarzt, Brettspiele und Puzzles sowie zahlreiche Shows, Vorträge und Aktivitäten, die den Aufenthalt abwechslungsreich gestalten.
Am Nachmittag begann unser Ausflug nach Fakarava – Pinnacle Snorkel. Die Fahrt hinaus zum Schnorchelplatz war recht holprig, bereitete den Gästen aber viel Freude. Die Unterwasserwelt rund um Fakarava ist UNESCO-Biosphärenreservat und entsprechend beeindruckend: Wir schwammen mitten zwischen Riffhaien, sahen eine große Vielfalt bunter Fische und Korallen. Der Einstieg erfolgte direkt vom Boot aus ins tiefere Wasser, was das Erlebnis besonders aufregend machte.
Zurück an Bord machten wir uns alle schick für den Galaabend. Im Grand Salon wurden wir vom Kapitän und den Offizieren begrüßt, bevor wir im Restaurant L’Etoile ein köstliches Abendessen genossen. Einige Gäste ließen den Abend anschließend noch bei Livemusik im Grand Salon ausklingen.
Fakarava Atoll
Am heutigen Tag starteten wir alle gemeinsam zu einer faszinierenden Coconut Tour. Unser Guide erzählte uns zunächst einiges über Fakarava: Das Atoll umfasst acht Inselchen (Motu) und hat insgesamt rund 900 Einwohner. Auf Fakarava selbst leben etwa 500 Menschen. Es gibt eine kleine Polizeistation mit zwei Polizisten, und die Elektrizität wird größtenteils mithilfe von Generatoren betrieben, die mit Diesel laufen – erneuerbare Energien werden jedoch zunehmend ausgebaut. Das örtliche Krankenhaus ist nur am Morgen geöffnet; am Abend steht es für Notfälle zur Verfügung. Bei ernsteren medizinischen Problemen wird man nach Tahiti ausgeflogen. Für die Kinder gibt es eine Grundschule auf dem Atoll; für weiterführende Schulen besuchen die Jugendlichen in der Regel Einrichtungen auf Rangiroa oder Tahiti. Der Staat finanziert Bildung, medizinische Versorgung und große Teile der Infrastruktur.
Besonders beeindruckend ist der Nordpass von Fakarava, der als der größte Pass ganz Französisch-Polynesiens gilt und für seine starke Strömung und spektakuläre Unterwasserwelt berühmt ist.
Ein zentraler Bestandteil des Lebens auf Fakarava ist die Kokospalme. Sie bietet nicht nur Nahrung und Baumaterial, sondern auch eine der wichtigsten Einnahmequellen: die Produktion von Coprah, also getrocknetem Kokosnussfleisch. Dazu wachsen die Palmen etwa sieben Jahre, bevor sie zuverlässig tragen. Danach liefern sie täglich drei bis vier Kokosnüsse und können rund 40 Jahre alt werden. Nach dem Sammeln werden die Kokosnüsse geöffnet und das weiße Fruchtfleisch herausgelöst. Dieses wird anschließend mehrere Tage lang in der Sonne getrocknet, bis es hart und ölig wird. Der getrocknete Coprah wird später an Sammelstellen abgegeben und von dort nach Tahiti verschifft, wo er weiterverarbeitet wird – hauptsächlich zu Kokosöl. Die Bezahlung erfolgt in Qualitätsstufen: Für erstklassigen Coprah erhalten die Bewohner etwa 135 Franc pro Kilogramm, für die zweite Qualität rund 35 Franc. Auch wenn der offizielle Weltmarktpreis höher liegt, wird in abgelegenen Atollen oft weniger bezahlt, da Transport und Logistik aufwendig sind. Neben Coprah zählen Vanille und die Zucht schwarzer Perlen zu den wichtigsten Einnahmequellen der Inselbewohner.
Auch über die Geschichte erfuhren wir einiges: Der Leuchtturm von Fakarava wurde bereits 1875 erbaut. Früher diente er Seefahrern als wichtige Orientierungshilfe, heute ist er zwar noch erhalten, jedoch ohne funktionierendes Licht.
Leider setzte während der Tour Regen ein – doch die Einheimischen freuten sich sichtlich darüber, denn Regenwasser ist auf den Atollen lebenswichtig für Pflanzen, Landwirtschaft und Wasserversorgung. Einige von uns nutzten die Zeit nach der Tour, um Souvenirs zu kaufen oder den kleinen Supermarkt zu besuchen.
Zur Mittagszeit kehrten wir zum Schiff zurück und ließen uns ein leckeres Essen schmecken. Den Nachmittag gestaltete jeder nach seinen Wünschen: einige ruhten sich aus, andere erkundeten Fakarava noch etwas weiter. Um 16:30 Uhr hieß es wieder „Leinen los“.
Um 18 Uhr trafen wir uns erneut, um über unseren Ausflug zu sprechen und die vielen spannenden Eindrücke zu teilen. Anschließend genossen wir ein gemeinsames Abendessen und ließen den Tag bei einer wunderbaren polynesischen Show im Grand Salon ausklingen – ein würdiger Abschluss eines erlebnisreichen Tages.
Unterwasserparadies im Rangiroa Atoll
Am heutigen Tag erreichten wir Rangiroa, das größte Atoll Polynesiens und eines der größten Atolle der Welt, bereits in den frühen Morgenstunden. Rangiroa gehört zum Tuamotu-Archipel und ist berühmt für seine spektakuläre Lagune, die oft als „Endloses Blau“ bezeichnet wird. Die Lagune ist rund 75 km lang, stellenweise 25 km breit und an ihren tiefsten Stellen etwa 36 Meter tief. Auf den schmalen Riffinseln, den sogenannten Motu, leben etwa 3.000 Menschen. Die wichtigsten Einnahmequellen sind Tourismus, Fischfang, Perlenzucht sowie der Anbau von Wein, was Rangiroa einzigartig in der polynesischen Inselwelt macht.
Die Region ist bekannt für faszinierende Orte wie die Blaue Lagune, die Île aux Récifs (Reef Island) und den berühmten Pink Sands, deren Korallensand bei Sonnenschein rosa schimmert.
Wir schipperten mit einem Glasbodenboot Richtung Nui Nui Island, wo wir im türkisfarbenen Wasser eine beeindruckende Vielfalt an Meereslebewesen beobachten konnten. Unser Guide zeigte uns eine Seegurke und verschiedene Korallenarten. Direkt zu Beginn unserer Tour zog ein Riffhai gemächlich an uns vorbei – ein faszinierender Anblick, aber absolut typisch für die Tuamotus ist, wo Schwarzspitzen-Riffhaie häufig anzutreffen sind.
Gegen Ende unserer Tour setzte dann starker Regen ein, sodass wir uns entschieden, lieber wieder zum Schiff zurückzukehren. Dort machten wir es uns gemütlich, trockneten unsere Kleidung und genossen eine kleine Stärkung mit Kaffee und Kuchen.
Am Abend trafen wir uns erneut, um gemeinsam über den Ausflug zu sprechen und die Eindrücke Revue passieren zu lassen. Anschließend aßen wir wieder gemeinsam zu Abend und ließen den Tag bei einem erfrischenden Cocktail entspannt ausklingen.
Kulturelle Highlights auf der Insel Huahine
Heute erreichten wir Huahine, eine der ursprünglichsten und geheimnisvollsten Inseln Französisch-Polynesiens. Die Insel besteht aus zwei Teilen, Huahine Nui und Huahine Iti, die durch einen schmalen Kanal getrennt und über eine Brücke miteinander verbunden sind. Rund 6.000 Einwohner leben hier, und trotz Apotheke, Supermärkten, Post, einer kleinen Klinik und Grundschulen hat Huahine seinen authentischen Südseecharakter bewahrt.
Nach einer tollen Schnorcheltour mit vielen verschiedenen farbigen Fischen und Korallen besuchten wir eine der Perlenfarmen, die zu den wichtigsten Einkommensquellen der Insel gehören. Hier entstehen die berühmten Tahiti-Perlen, die in der schwarzlippigen Auster Pinctada margaritifera heranwachsen. Der Prozess ist beeindruckend: Junge Austern werden über 18 Monate herangezogen, bevor ein Perlenzüchter ihnen in einer präzisen Operation einen runden Kern und ein Stück Mantelgewebe einsetzt. Danach ruhen sie weitere 12 bis 24 Monate im Meer, geschützt in Körben, bis sich langsam Schicht für Schicht die Perle bildet. Nur ein kleiner Teil der Ernte erreicht die höchste Qualität – jene schimmernden Perlen in Schwarz-, Grün- oder Pfauenblau, für die Polynesien weltberühmt ist. Viele Perlenfarmen sind familiengeführt, und man spürt, wie viel Sorgfalt und Tradition in jedem dieser kostbaren Schmuckstücke steckt.
Weiter ging es zum Fare Potee in Maeva. Das Fare Potee in Maeva ist einer der bedeutendsten historischen Orte ganz Französisch-Polynesiens und gilt als das kulturelle Zentrum Huahines. Hier befand sich einst die Residenz der lokalen Häuptlinge, und das heutige rekonstruierte Versammlungshaus vermittelt noch immer einen lebendigen Eindruck davon, wie gemeinschaftliches Leben und soziale Organisation auf der Insel früher funktionierten. Das Fare Potee diente als Treffpunkt für Ratsversammlungen, rituelle Handlungen und Zeremonien – ein Ort, an dem wichtige Entscheidungen für das Dorf getroffen wurden und an dem Traditionen weitergegeben wurden. Rund um das Fare Potee erstreckt sich ein weitläufiges Gebiet mit circa 200 Marae, den heiligen Tempelanlagen Polynesiens. Die Marae bestehen aus Korallensteinplattformen, meist ohne Dach und ohne Symmetrie – ein Hinweis darauf, dass jede Familie ihr eigenes, individuell gestaltetes Heiligtum besaß. Der letzte historisch belegte Marae stammt aus dem Jahr 1909, bevor die christliche Missionierung die alten Bräuche verdrängte. Die Anlagen wirken bewusst unsymmetrisch – ein Stilmerkmal, das die Natürlichkeit und spirituelle Verbundenheit der Polynesier mit ihrer Umgebung widerspiegelt. Auch landschaftlich ist das Gebiet rund um das Fare Potee außergewöhnlich reizvoll. Es liegt direkt am ruhigen Ufer der Maroe Bay, deren türkisfarbene Lagune die beiden Inselteile Huahine Nui und Huahine Iti trennt. Früher nutzten die Einwohner die Lage strategisch: Die Hügel rund um das Fare Potee boten ideale Aussichtspunkte, und die Lagune war eine wichtige Nahrungsquelle. Archäologen fanden hier nicht nur Marae, sondern auch Überreste alter Wohnhäuser, Bootslandeplätze und Fischfangstrukturen, die zeigen, wie komplex und organisiert das Leben in Maeva vor vielen Jahrhunderten war.
Huahine ist auch für seine traditionelle Fischerei bekannt. Früher fingen die Bewohner täglich 200 bis 300 Fische, und man erzählt uns, dass Fisch aus der Lagune und Fisch aus dem offenen Meer ganz unterschiedlich schmecken. Besonders interessant sind die historischen Steinfischfallen, die bereits 1888 erwähnt wurden. Bei Ebbe bleibt der Fisch in den kreisförmigen Steinbecken gefangen – ein einfaches, aber äußerst wirkungsvolles System, das teilweise bis heute genutzt wird.
Ein besonderes Erlebnis bot der Besuch des heiligen Blauaugen-Aals, der in einem kleinen Wasserlauf in Maeva lebt. Die großen Aale, deren leuchtend blaue Augen im Sonnenlicht fast magisch wirken, werden von den Einheimischen regelmäßig mit Kokosnussstücken gefüttert und gelten als Glücksbringer.
Am Ende des Tages hatten wir das Gefühl, eine Insel kennengelernt zu haben, die trotz aller Moderne noch tief in ihrer polynesischen Geschichte verwurzelt ist – voller Natur, Tradition und einem ganz eigenen Zauber. Am Abend genossen wir noch ein Abendessen und lauschten im Grand Salon internationalen Hits.
Inselerkundung Bora Bora – Natur, Geschichte & Schnorchelerlebnis
Heute starteten wir unsere Tour auf der Trauminsel Bora Bora, die zu Recht als die „Perle des Pazifiks“ gilt. Die Insel entstand aus einem mächtigen, längst erloschenen Vulkan, dessen zerklüftete Kraterringe heute von einer leuchtenden Lagune umgeben sind. Die markanten Gipfel Mount Otemanu und Mount Pahia sind zu Symbolfiguren der Insel geworden – steil, dramatisch und unverwechselbar.
Lange vor der Ankunft der Europäer war Bora Bora ein bedeutendes Zentrum innerhalb der polynesischen Kultur. Die Bewohner führten ein Leben, das stark von ihrer Umgebung geprägt war: Fischfang, Landwirtschaft, der Bau von Kanus und die Verehrung ihrer Götter in heiligen Marae bestimmten den Alltag. Einige dieser rituellen Stätten sind noch heute erhalten und erzählen viel über die spirituelle Bedeutung der Insel.
James Cook erreichte Bora Bora im Jahr 1769 und war tief beeindruckt von ihrer Schönheit. Später, während des Zweiten Weltkriegs, errichteten amerikanische Truppen einen Marine- und Luftwaffenstützpunkt auf der Insel. Reste dieser Zeit – alte Bunker und Geschützstellungen – sind noch heute zu sehen und gehören zur jüngeren Geschichte des Atolls. Die Amerikaner bauten zudem die erste Landebahn, wodurch der Grundstein für den späteren Tourismus gelegt wurde.
Die Lagune rund um Bora Bora gilt als eines der farbenprächtigsten Naturwunder Polynesiens. Ihr Wasser reicht von sanftem Türkis bis hin zu tiefem Saphirblau, abhängig von Tiefe und Sonnenstand. Über zwanzig kleine Motus – ringförmige Inselchen – liegen wie verstreute Perlen um die Hauptinsel und schützen die Lagune mit einem äußeren Riff. Dieses einzigartige Ökosystem bietet Lebensraum für unzählige Fischarten, Schildkröten, Rochen und Riffhaie, was Bora Bora zu einem Magneten für Schnorchler und Taucher macht.
Auch an Land herrscht üppiges Grün. Tropische Pflanzen wie Hibiskus, Tiare-Blüten, Papaya, Brotfrucht und Bananen gedeihen an den Hängen des alten Vulkans. Besonders faszinierend sind die handbemalten Pareos, ein traditionelles polynesisches Kleidungsstück, das bis heute mit viel Liebe und künstlerischem Geschick hergestellt wird. Die Insel zählt rund 10.758 Einwohner, die meisten davon leben in Vaitape, dem wirtschaftlichen Zentrum.
Unsere erste Station des Tages war der Korallengarten – ein Unterwasserparadies voller bunter Rifffische und zarter Korallen. Unter uns lag der alte vulkanische Meeresboden, während wir zwischen Papageifischen, Schmetterlingsfischen und Anemonen schnorchelten. Sogar ein Steinfisch ließ sich blicken – ein außergewöhnlicher und gut getarnter Bewohner der Lagune.
Von dort fuhren wir weiter an Matira Point vorbei und entlang kleiner Inselchen wie Tupai und Twist Island, letzteres bekannt für seinen hohen Vanilleanteil. Etwa 85 % der polynesischen Vanilleproduktion stammen aus dieser Region.
Es folgte ein Halt bei den Stachelrochen, wo wir die Tiere aus ruhiger Entfernung beobachten konnten. Danach kamen wir zu einem der aufregendsten Spots der Lagune: dem Gebiet der Schwarzspitzen-Riffhaie und Mantarochen. Obwohl wir im seichten Wasser standen, fühlte es sich beeindruckend und zugleich ungewohnt an, von diesen eleganten Tieren umgeben zu sein.
Zurück an Bord stärkten wir uns mit frischer Banane und Ananas und fuhren anschließend zum Schiff zurück. Nach dem Mittagessen verbrachten wir den Nachmittag entweder entspannt auf einem Motu oder damit, die Insel weiter zu erkunden. Der Abend endete mit einem gemeinsamen Essen und einer polynesischen Tanzshow – ein perfekter Abschluss eines unvergesslichen Tages.
Inselerkundung Bora Bora – Inselleben, Ausblicke & Kultur
Heute verbrachten wir unseren zweiten Tag auf Bora Bora und starteten voller Neugier zu einem weiteren Ausflug. Unser erster Halt war ein Aussichtspunkt, von dem wir einen großartigen Blick über die Lagune und die Berglandschaft hatten. Hier erklärte uns unser Guide viel über das heutige Leben auf der Insel und gab spannende Einblicke, die man nicht auf den ersten Blick erkennt.
Er erzählte, dass Bora Bora kein eigenes Krankenhaus besitzt – medizinisch versorgt wird die Bevölkerung in einem kleinen Medical Center. Drei Kirchen prägen die religiöse Landschaft und sind wichtige Treffpunkte für die Gemeinschaft. Die Insel selbst ist geologisch bemerkenswert: Viele Bereiche fallen über 200 Meter tief ins Meer ab, und der markante Mount Otemanu ist sogar besteigbar – allerdings nur mit erfahrenen ortskundigen Führern.
Der Guide berichtete außerdem von den acht verbliebenen Kanonen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, die aus New York hierher transportiert wurden. Die amerikanischen Truppen verließen Bora Bora 1958; wenige Jahre später, 1961, wurden sowohl der Flughafen als auch das legendäre Hotel Bora Bora eröffnet. Zudem erklärte er, dass James Cook den Namen „Pora Pora“ verwendete, weil das polynesische Alphabet kein „B“ kennt. Auch die geologischen Bewegungen Polynesiens waren Thema: Die Inseln wandern jährlich um etwa einen Fuß. Interessant war außerdem zu erfahren, dass heute etwa 70 % der Bevölkerung mit regulärem Strom versorgt werden, während rund 30 % Solarenergie nutzen.
Nach diesen Eindrücken fuhren wir weiter zum berühmten Public Beach Matira – einem der beliebtesten Strände der Insel. Der flache Übergang ins Meer, das ruhige türkise Wasser und der helle Sand machten ihn zu einem idealen Ort für eine kurze Pause und schöne Fotos.
Anschließend führte uns der Weg auf eine der steilsten Straßen Bora Boras. Mit etwa 40 Grad Steigung und einer steinigen, unebenen Fahrbahn war die Auffahrt ein richtiges kleines Abenteuer. Oben angekommen bot sich uns ein spektakulärer Blick: Die Landebahn des Flughafens lag wie ein schmaler Steg im Meer, die Lagune leuchtete in intensiven Blautönen, und wir konnten weitere kleine Eilande erkennen.
Unser nächster Halt war eine Pareo-Galerie. Hier sahen wir zu, wie traditionelle Tücher kunstvoll von Hand bemalt und gestaltet werden. Pareos spielen in der polynesischen Kultur eine wichtige Rolle – sie sind vielseitig tragbar und Ausdruck der engen Verbindung zur Natur, denn viele der Muster zeigen Blüten, Blätter, Wellen oder symbolische Motive. Auf dem Gelände wuchsen zudem Uru (Brotfrucht), Avocado, Dattelpalmen und Papayabäume, und wir wurden mit frischem Obst verwöhnt.
Zum Abschluss kehrten wir zum Hafen zurück. Einige von uns nutzten die Zeit zum Bummeln, andere gingen noch ein letztes Mal an den Strand oder entspannten auf dem Schiff. Am Abend feierten wir gemeinsam die White Party an Bord – ein stimmungsvoller Abschluss eines erlebnisreichen Tages, ehe wir Bora Bora schließlich verließen.
Geschichtliches Erbe auf der Insel Raiatea
Heute begann unser Ausflug direkt am Marktplatz vor dem Schiff. Händler verkaufen hier saftige Mangos, Papayas, Ananas und Kokosnüsse. Von hier aus hätte man sogar ein Taxiboot nach Taha‘a nehmen können, das nur 10 US-Dollar kostet. Doch wir blieben zunächst auf der Insel und unser Guide begann, uns Einblicke in das tägliche Leben der Einwohner zu geben.
Er zeigte uns das Krankenhaus, das zwar für Grundversorgung zuständig ist, jedoch keine Operationen durchführen kann. Für größere Eingriffe müssen Patienten nach Tahiti fliegen. Die gelben Gebäude der Post waren leicht zu erkennen, und gleich daneben befanden sich die Stadthalle, eine High School, eine Apotheke und ein Carrefour-Supermarkt. Insgesamt leben rund 30.000 Menschen auf der Insel. Nach der High School müssen junge Erwachsene entweder nach Tahiti, wo sich auch die Universität befindet, oder sie gehen – je nach Karrierewunsch – sogar nach Neuseeland, um dort weiterzulernen. Interessant war auch der Alltag der jüngsten Inselbewohner: Die Grundschule beginnt um 8 Uhr. Die Kinder kommen entweder mit einem Schulbus oder werden von ihren Eltern gebracht. Montags und dienstags dauert der Unterricht bis 15 Uhr, mittwochs bis freitags hingegen nur bis 12 Uhr. Bei besonderen Festlichkeiten stecken sich die Menschen traditionell Blumen ins Haar – ein Zeichen des Respekts und der Freude.
Wir fuhren weiter durch verschiedene Dörfer, darunter das bekannte Avera Village, und unser Guide erzählte von den früher sehr beliebten Hahnenkämpfen, die heute nur noch selten stattfinden. Dann erreichten wir die Baie de Faaroa. In der Mitte dieser herrlichen Bucht fließt der größte und tiefste Fluss der Insel. Gefischt wird hier überall: in der Lagune findet man Parrotfish oder Jackfish, und der Fang wird oft direkt an der Straße oder auf dem Markt verkauft. Eine Packung Fisch kostet etwa 15–20 US-Dollar. Gleichzeitig erfuhren wir, dass im Falle eines Brandes die Feuerwehr je nach Lage rund 45 bis 60 Minuten braucht, um anzurücken – ein Hinweis darauf, wie weitläufig und abgelegen die Inselteile sind. Der höchste Berg, der Defatoua Iti, ragt beeindruckende 1024 Meter in die Höhe.
Unser nächster Halt war der botanische Garten. Unser Guide zeigte uns die Pflanzenvielfalt der Insel: Bullflower, Basilikum, Bird-of-Paradise, die große Esskastanie „Mape“, die langlebige Porzellanrose, aber auch verschiedene Hibiskusarten. Besonders faszinierend war der „Purau“-Hibiskus, dessen Blüte morgens gelb und nachmittags rötlich ist. Der Hibiskus ist hier ein echtes Multitalent: Man kann die Schorchelausrüstung damit reinigen, Tee daraus kochen, der Schmerzen lindert, oder die Fasern zur Herstellung traditioneller Röcke verwenden. Am Fluss Faaroa sahen wir außerdem die Pflanze „Reely“, deren Name „angry“ bedeutet – ein Hinweis darauf, dass sie beim Ernten nicht ganz ungefährlich ist.
Nach einem kurzen Fotostopp am Belvedere Lookout Point fuhren wir weiter.
Anschließend erzählte unser Guide über das beliebteste lokale Gericht: roher Fisch mit Kokosnuss. Der Fisch wird in kleine Stücke geschnitten und mit Gurken, Tomaten, Salz, Pfeffer, Zitronensaft und frischer Kokosmilch gemischt. Dazu serviert man gerne Brotfrucht oder Süßkartoffeln. Die Brotfrucht, die ursprünglich eingeführt wurde, ist heute überall zu finden und nahezu endemisch. Sie kann zu Chips, Pommes oder Püree verarbeitet werden.
Unser Guide sprach auch über die Religion auf der Insel: Die meisten Einwohner sind Protestanten, gefolgt von Katholiken. Daneben gibt es eine kleine jüdische Gemeinde – sie erwähnte sogar eine Synagoge – und auch einige Buddhisten leben hier. An Sonntagen ist der Ablauf traditionell: Zuerst gibt es einen großen Brunch, danach geht die ganze Familie in die Kirche. Wenn alle wieder zurückkommen, wird vom Brunch nochmals gegessen – ein zutiefst familiärer, gemeinschaftlicher Brauch.
Gefährliche Tiere gibt es hier kaum. Mücken kommen vor, aber sonst ist die Tierwelt vergleichsweise harmlos. Muscheln kann man am Riff sammeln, sie werden auch gegessen.
Dann erreichten wir eine der bedeutendsten archäologischen Stätten ganz Polynesiens: das Marae Taputapuatea. Hier wurden wir mit frischem Obst begrüßt. Unser Guide erklärte uns die Bedeutung dieses heiligen Ortes. Der Name Taputapuatea steht für großen Respekt, und Besucher sollten diesem Ort mit entsprechender Haltung begegnen. Dieser heilige Ort war über Jahrhunderte hinweg das politische, religiöse und kulturelle Zentrum eines weitreichenden Netzwerks von Inseln, das sich über tausende Kilometer erstreckte. Das gesamte Areal bildet ein spirituelles Dreieck über den Pazifik, das bis nach Hawaii, Neuseeland und sogar zu den Osterinseln reicht. Von hier gingen Wissen, Navigationskunst, Rituale und kulturelle Identität in alle Richtungen hinaus. Besonders beeindruckend ist die Architektur des Komplexes. Die verschiedenen Plattformen, die mit großen Korallen- und Basaltsteinen erbaut wurden, waren exakt auf bestimmte Himmelsrichtungen ausgerichtet, damit Zeremonien mit Sonne, Mond und Sternen in Einklang standen. Die alten Priester führten hier Opfergaben, Segnungen und politische Entscheidungen durch. Dabei spielten die „Ari‘i“ – die Häuptlinge – und die Hohepriester die wichtigste Rolle. Die Steinflächen dienten nicht nur als Altar, sondern auch als Versammlungsort, auf dem Verträge geschlossen, Allianzen gebildet und sogar Kriege erklärt oder beendet wurden. Eines der bedeutendsten Rituale war die Einsetzung neuer Häuptlinge. Bevor sie offiziell anerkannt wurden, mussten sie am Marae Taputapuatea geprüft und von den Göttern symbolisch legitimiert werden. Viele Häuptlinge und Priester aus entfernten Inselgruppen reisten eigens mit ihren Doppelrumpfkanus hierher, um diesen Segen zu empfangen. Solche Kanuflotten konnten mehrere Dutzend Boote umfassen und die Ankunft galt als heilige Zeremonie, bei der die Vorfahren und Schutzgötter angerufen wurden. Ebenso wichtig war Taputapuatea als Zentrum der Navigationskunst. Junge Navigatoren wurden hier unterrichtet, bevor sie zur See geschickt wurden. Sie lernten, die Bewegungen der Wellen, die Farben des Wassers, das Verhalten von Vögeln und den Sternenhimmel zu lesen. Diese Ausbildungsstätten waren streng geschützt, denn das Wissen über die Navigation galt als heilig – es ermöglichte es den Polynesiern, einen der größten Ozeane der Erde sicher zu überqueren. Der Komplex besteht aus mehreren Tempeln. Der dritte Tempel war ein Symbol der Unabhängigkeit, während das größte „Marae“ einen mächtigen Altar besitzt, der einst ein Tiki trug. Nur der Priester durfte die Zeremonien eröffnen. Neben dem Altar steht ein gewaltiger Baum, unter dem früher die Verstorbenen begraben wurden. Man glaubte, dass sie so weiterhin an den Zeremonien teilnehmen konnten. Bereits 1769 kam James Cook hierher – doch unser Guide erzählte, dass ein polynesischer Entdecker schon vor ihm diesen heiligen Ort erreichte. 2017 wurde Taputapuatea in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.
Zum Abschluss erzählte uns unser Guide noch die Legende der Tahi-Blume. Während eines Krieges auf Tahiti fühlte eine Frau namens Tito, dass ihrem Geliebten Tamatoa etwas zustoßen würde. Tamatoa ging in die Schlacht, doch sie spürte, dass er nicht zurückkehren würde. Sie stieg auf einen Berg, um Ausschau nach seinem Kanu zu halten. Eines Tages kam das Kanu zurück – doch ohne ihn. Aus Verzweiflung schnitt sie sich in die Hand, und aus dem Blut, das in die Erde tropfte, soll später die Tahi-Blume gewachsen sein.
Ebenso berührend war die Legende von Hēro, die uns unser Guide zum Schluss erzählte: Hēro sollte einen Schatz stehlen und tat dies auch, bekam jedoch Gewissensbisse und brachte ihn zurück. Der gestohlene Schatz war jedoch keine Truhe voller Gold, sondern eine außergewöhnlich schöne Blume – ein Symbol dafür, dass manche Schätze nur in ihrer natürlichen Umgebung ihre wahre Bedeutung behalten.
Am Nachmittag blieb noch Zeit um sich Raiatea noch etwas genauer anzuschauen, zu bummeln oder zu erholen.
Damit endete unser intensiver und faszinierender Tag voller Mythen, Kultur, Natur und Einblicke in das Leben der Menschen auf dieser besonderen Insel.
Gesellschaftsinsel Taha’a
Heute erreichten wir die Insel Taha’a, die wegen ihres reichen Duftes und der intensiven Vanilleproduktion oft als „Vanille-Insel“ bezeichnet wird. Sie gehört zu den Gesellschaftsinseln und ist von 18 kleinen Motus umgeben, von denen jedoch 13 unbewohnt sind. Insgesamt leben rund 5.000 Menschen auf der Insel. Wer Eigentum an einem dieser Motus besitzt, erhält hierfür einen offiziellen Besitznachweis, denn Land ist in Französisch-Polynesien ein wertvolles Gut. Die Einwohner leben vor allem von der Landwirtschaft, insbesondere von der Kokospalme, die hier an nahezu jeder Ecke wächst und für die Menschen eine enorme Bedeutung hat. Aus der Kokosnuss entstehen Öl, Milch, Zucker, Dächer für Häuser und sogar Treibstoff – gleichzeitig kommt es immer wieder zu Unfällen, weil die schweren Früchte herabfallen. Eine einzelne Palme kann bis zu 70 Jahre alt werden, und aus der Blüte wird sogar Kokosblütenzucker gewonnen. Um Pflanzenreste und Palmwedel zu entsorgen, verbrennen die Bewohner regelmäßig kleine Gartenabfälle. Für ökologische Projekte, wie das bekannte „Brando“-Resort, wird Kokosöl sogar als Energieträger genutzt; zusätzlich gewinnt man Energie aus Meerwasser. Nur etwa 20 Prozent des Kokosöls bleiben tatsächlich auf Taha’a – der Großteil wird für die internationale Kosmetikproduktion exportiert. Der durchschnittliche Verdienst beträgt etwa 900 US-Dollar im Monat, weshalb viele Familien auf Selbstversorgung setzen. Die Insel besitzt einen zentralen Ort namens Patio, in dem rund 1.300 Menschen leben; dort gibt es eine Polizeistation, eine Stadthalle, einen kleinen Supermarkt, eine Post und ein Medical Center, allerdings kein Krankenhaus. Größere medizinische Eingriffe müssen auf der Nachbarinsel Raiatea durchgeführt werden. Für Kinder existieren sowohl eine Grundschule als auch eine High School, und obwohl einige Hotels auf der Insel betrieben werden, bildet der Tourismus nur einen kleinen Teil der Einnahmen. Hauptwirtschaftszweig bleibt die Kokosnuss – auch heute noch die wichtigste Ressource der Insel.
Insgesamt unterscheidet man in Französisch-Polynesien drei Arten von Inseln: geologisch junge vulkanische Inseln, mittelalte Inseln wie Taha’a und solche, die bereits stark abgesunken sind und nur noch als flache Atolle existieren. Da alle Inseln mit der Zeit absinken, entstehen Lagunen, die typisch für die Region sind. Auch Taha’a wird allmählich kleiner. Da Taha’a keinen eigenen Flughafen besitzt, erfolgt die Anreise ausschließlich per Boot über Raiatea. Neben Kokospalmen prägen auch Brotfruchtbäume die Landschaft – auf der Insel wachsen rund 40 verschiedene Sorten dieser besonders nährstoffreichen Pflanze.
Am Vormittag besuchten wir eine Vanillefarm, denn Taha’a ist weltweit bekannt für ihre hochwertige Vanille. Die Vanillepflanze gehört zu den Orchideen und wurde erst 1848 auf die Insel gebracht. Als Kletterpflanze benötigt sie andere Pflanzen als Stütze und wächst deshalb bevorzugt an Bäumen entlang. Junge Pflanzen werden häufig mit Kokosnussschalen stabilisiert, damit sie mehr Wurzeln bilden. Wenn im April und Mai die Tage kürzer werden, beginnt die Blütezeit. Die Vanilleblüte ist sehr empfindlich: Sie öffnet sich nur für wenige Stunden und lebt lediglich einen Tag. Da es in Polynesien nicht die spezielle Melipona-Biene gibt, die in Mexiko für die natürliche Bestäubung zuständig ist, müssen die Menschen jede einzelne Blüte von Hand bestäuben. Die Methode dauert nur wenige Sekunden, ist aber zu beinahe hundert Prozent erfolgreich. Nach erfolgreicher Bestäubung entwickelt sich die grüne Schote, die erst gelb und schließlich schwarz wird. Es folgt ein langwieriger Prozess aus Erhitzen, Fermentieren und Trocknen, der zwei bis drei Monate dauert und der Vanille ihr intensives Aroma verleiht. Hochwertige Vanilleschoten können in einem dunklen Glas bis zu 20 Jahre haltbar bleiben – manchmal wird sogar etwas Rum hinzugegeben, um Geschmack und Haltbarkeit zu steigern. Eine Schote lässt sich vier- bis fünfmal verwenden, und wegen der hohen Qualität kostet ein Kilogramm Vanille heute rund 1.500 US-Dollar.
Im Anschluss besuchten wir eine Perlenfarm, denn auch die berühmten Tahitiperlen stammen aus dieser Region. Die Zucht begann 1965 in Polynesien, nachdem der Japaner Mikimoto bereits 1890 die erste Zuchtperle der Welt hergestellt hatte. Die hier verwendete „Black Lip Oyster“ kann bis zu 178 verschiedene Farbnuancen produzieren – von silbrigem Grau bis zu tiefem Schwarz. Für die Zucht wird ein kleiner Kern zusammen mit einem Stück Mantelgewebe in die Auster eingesetzt. Sie bildet daraufhin Schicht für Schicht Perlmutt, bis nach etwa zwei Jahren eine 6–8 Millimeter große Perle entsteht. Die sogenannte „Mississippi-Perle“ ist in Wirklichkeit kein natürlich entstandenes Schmuckstück, sondern der kernartige Einsatz, der bei der modernen Perlenzucht verwendet wird. Ursprünglich stammt dieser Perlenkern aus der Muschelschale der Süßwassermuschel, die im Mississippi-Flussgebiet in den USA vorkommt. Diese Muschel besitzt eine besonders dicke, gleichmäßige und robuste Innenschicht aus Perlmutt, die sich ideal eignet, um daraus kleine runde Kügelchen – sogenannte Nuklei – zu schneiden. Diese Perlenkerne bilden die Grundlage für nahezu jede Zuchtperle der Welt, auch für die berühmten Tahitiperlen. Ohne diesen Kern würde die Auster zwar auch Perlmutt bilden, aber oft nur ungleichmäßig oder in Tropfenform. Der Mississippi-Kern sorgt dafür, dass die Perle später eine schöne, runde Form erhält. Man entdeckte diese Methode um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Als die japanischen Perlenpioniere – allen voran Kokichi Mikimoto – nach Wegen suchten, Perlen systematisch zu züchten, brauchten sie einen Knochenkern, der hart genug war, um in der Auster über Jahre zu bestehen, und gleichzeitig biologisch kompatibel sein musste. Nach zahlreichen Versuchen stellte sich heraus, dass die Süßwassermuscheln aus dem Mississippi-Fluss die besten Eigenschaften lieferten: Ihr Perlmutt ist dicht, glatt und extrem stabil. Daher begann man, die Muschelschalen zu importieren, daraus runde Kerne zu schneiden und sie weltweit für die Perlenzucht zu verwenden.Eine einzige Auster kann drei- bis viermal genutzt werden und wird danach wieder ins Meer gesetzt. Manche Austern werden bis zu 40 Jahre alt und können außergewöhnlich große Perlen hervorbringen. Die größte bekannte Tahitiperle soll 29 Millimeter gemessen haben und war mehrere Millionen Dollar wert. Der Beruf des „Crafters“, der diese aufwendigen Schritte durchführt, erfordert viel Praxis; deshalb gibt es dafür spezielle Ausbildungsstätten. Sobald die Auster geöffnet ist, darf sie nicht in die Sonne gelangen, da sie sonst rasch verenden würde.
Nach diesen spannenden Einblicken in die Vanille- und Perlenproduktion ging es für uns weiter zu einer kleinen Privatinsel Motu Mahana, die sich als absolutes Highlight des Tages entpuppte. Dort erwartete uns ein köstliches Barbecue, wir konnten schnorcheln, das klare Wasser genießen und an kleinen Ständen lokales Kunsthandwerk entdecken. Die Szenerie wirkte wie aus einem Bilderbuch: türkisfarbene Lagune, weißer Sand und Palmen, die sich sanft im Wind bewegten. Es fühlte sich tatsächlich an, als befänden wir uns mitten im Paradies.
Am Abend kehrten wir an Bord zurück und trafen uns im Restaurant Le Grill, um diesen ereignisreichen und wunderschönen Tag gemeinsam ausklingen zu lassen.
Natürliche Schätze der Insel Moorea
Heute erreichten wir die Insel Mo’orea, die nur rund 17 Kilometer nordwestlich von Tahiti liegt und als „kleine Schwester Tahitis“ bekannt ist. Mo’orea ist vulkanischen Ursprungs, etwa 2 Millionen Jahre alt und besitzt die charakteristische Herzform, die man sehr gut aus der Luft erkennen kann. Rund 18.000 Menschen leben auf der Insel. Sie ist berühmt für ihre tief eingeschnittenen Buchten – die Cook’s Bay und die Opunohu Bay – sowie für ihre üppigen Ananasplantagen, die zu den besten im gesamten Südpazifik zählen.
Einige von uns erkundeten Mo’orea, während andere eine Delfintour unternahmen. In den Gewässern rund um die Insel leben ganzjährig etwa 95 % der örtlichen Delfinpopulation, was weltweit sehr ungewöhnlich ist – außer in kontrollierten Umgebungen wie Aquarien findet man so stabile Gruppen nur selten. Wir waren mit dem Meeresbiologen Dr. Michael Poole unterwegs, der seit Jahrzehnten rund um Mo’orea forscht. Die Delfine kommen regelmäßig an die Wasseroberfläche, um zu atmen, können aber gleichzeitig 300–400 Meter tief tauchen. Sie sind ausgesprochen sportlich und gehören zu den schnellsten kleineren Delfinarten. Besonders häufig sieht man hier Spinnerdelfine. Ihren Namen tragen sie, weil sie sich beim Sprung mehrfach um die eigene Achse drehen – manchmal bis zu 7 vollständige Rotationen. Spinnerdelfine sind relativ klein: Sie werden etwa 1,5–2 Meter lang und wiegen 50–80 Kilogramm. Die Tiere kommen in die Lagune, weil sie dort Schutz vor Haien finden. Rund 200 Individuen sind in Mo’orea ansässig. Jeder Delfin ist registriert und besitzt eine eigene Nummer sowie einen Namen. Wiedererkannt werden sie an ihrer individuellen Rücken- oder Schwanzflosse, die oft Bissspuren von Haien aufweist. Leider überleben nicht alle Begegnungen – einige Tiere werden tatsächlich gefressen. Interessant ist auch, dass Spinnerdelfine unterschiedliche Dialekte haben, selbst wenn sie derselben Art angehören. Außerdem reagieren sie sehr sensibel auf Wind und Wellen: Wenn zu viel Wind aufkommt, ändern sie ihre Schwimmrichtung oder ziehen sich in ruhigere Gewässer zurück. Ihre Sprünge erfüllen viele Zwecke: Sie reinigen ihre Haut, trainieren ihre Muskulatur, werben um Partner und orientieren sich beim Navigieren. Am aktivsten sind sie am Morgen und am späten Nachmittag. Ein Weibchen bekommt ungefähr alle drei Jahre ein Junges; viele Kälber gehen allerdings aufgrund von Haiangriffen verloren. Zur Mittagszeit ruhen die Delfine, aber sie schlafen niemals vollständig. Eine Gehirnhälfte bleibt wach, und sie behalten ein Auge geöffnet – so können sie gleichzeitig ruhen und dennoch atmen sowie Gefahren wahrnehmen. Die Forscher arbeiten zudem mit einer großen Datenbank. Über winzige Hautpartikel, die im Wasser treiben, kann man per DNA-Analyse bestimmen, zu welcher Gruppe ein Delfin gehört und ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt. Die Proben werden in Alkohol konserviert und anschließend an der Universität in Auckland ausgewertet.
Wenn ein Delfin stirbt, sinkt sein Skelett auf den Meeresboden und schafft neuen Lebensraum für viele kleinere Tiere. Nur wenn ein Tier an Land gespült wird, muss es sachgerecht entfernt werden.
Mo’orea selbst sinkt – wie viele Vulkaninseln Polynesiens – langsam ab, weil der Unterwasservulkan unter ihr erlischt und die Erdkruste absackt. Studien gehen davon aus, dass die Insel ungefähr 1–2 Millimeter pro Jahr sinkt. Das ist kaum spürbar, aber langfristig führt es zur typischen Lagunenbildung der polynesischen Atolle.
Nach der Delfintour hatten wir noch etwas Zeit, am Hafen zu bummeln. Anschließend fuhren wir zurück zu unserem Schiff. Leider mussten wir heute packen, denn es war unser letzter Tag an Bord. Am Abend besprachen wir die letzten Informationen zur Ausschiffung und sahen uns noch die Verabschiedung der Crew an. Unser letztes gemeinsames Abendessen genossen wir im L’Etoile, und zum krönenden Abschluss sahen wir eine wunderschöne polynesische Tanzshow an Bord. Besser hätte diese traumhafte Kreuzfahrt wirklich nicht enden können.
Ausschiffung in Papeete
Leider mussten wir uns heute von unserem fahrenden Hotel verabschieden, doch zum Glück blieb uns noch etwas Zeit, um Tahiti zu erkunden. Nachdem wir das Schiff verlassen hatten, fuhren wir zu unserem Hotel und checkten zunächst in unsere Zimmer ein. Am späten Nachmittag trafen wir uns wieder und machten uns auf den Weg in die Stadt.
Unser erster Stopp war der Paofai Park, auch bekannt als Parc Paofai oder offiziell Pa'ōfa'i Gardens. Er liegt direkt an der Uferpromenade von Papeete und ist einer der beliebtesten Orte sowohl für Einheimische als auch für Besucher. Der Park wurde vollständig modernisiert und bietet weitläufige Grünanlagen, Laufwege, Spielplätze, Fitnessbereiche sowie zahlreiche Blumen- und Pflanzenarten, die typisch für Polynesien sind. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf die Lagune von Papeete und bei gutem Wetter sogar bis nach Mo’orea. Besonders abends herrscht hier eine entspannte Atmosphäre, wenn Familien picknicken, Jogger ihre Runden drehen und die Sonne langsam hinter dem Horizont verschwindet.
Anschließend genossen wir ein landestypisches Abendessen in der Stadt. Die tahitianische Küche ist geprägt von frischem Fisch, Kokosnuss, tropischen Früchten und französischen Einflüssen – eine Mischung, die man nur in Französisch-Polynesien findet. Typisch sind Gerichte wie Poisson Cru (roher Thunfisch in Kokosmilch und Limette), gegrillter Mahi-Mahi oder herzhafte Speisen, die in einem unterirdischen Erdofen – dem Ahima'a – gegart werden.
Zum Abschied konnten wir sogar noch einmal der Paul Gauguin zuwinken, die am Abend auslief und sich auf den Weg zu den Îles Marquises (Marquesas-Inseln) machte, einer der abgelegensten Inselgruppen Polynesiens.
Zurück im Hotel erwartete uns noch ein kostenloses Getränk, das wir in der Strandbar genossen.
Freizeit auf Tahiti
Der heutige Tag begann ganz entspannt, und alle konnten einmal etwas länger schlafen. Im Restaurant erwartete uns ein polynesisches Brunch, das mit traditionellen Spezialitäten wie frischem Fisch, tropischen Früchten und Kokosgerichten begeisterte. Sogar eine polynesische Tanz- und Musikshow sorgte für eine wunderbare Atmosphäre.
Anschließend starteten einige Gäste gemeinsam mit mir zu einem Ausflug ins Landesinnere von Tahiti, wo uns ein lokaler Guide die Natur, Pflanzenwelt und Kultur näherbrachte. Wir lernten zunächst die Taro-Pflanze kennen – eine der ältesten Nutzpflanzen Polynesiens. Taro ist eine robuste Wurzelknolle, die seit Jahrtausenden als Grundnahrungsmittel dient. Aus ihr wird eine Art Püree namens Poi hergestellt. Die großen herzförmigen Blätter werden auch „Elefantenohr“ genannt und dienen traditionell als natürlicher Schutz vor Sonne und Regen.
Weiter ging es zu Māpe, dem Tahiti-Kastanienbaum. Seine Früchte werden gekocht verzehrt und sind reich an Stärke. Der mächtige Baum ist ein typischer Bestandteil polynesischer Täler und liefert zudem wertvolles Holz.
Unser Guide zeigte uns außerdem die Pū, ein traditionelles Blasinstrument aus einer Muschel. Die Pū wurde früher genutzt, um Dörfer zu warnen, religiöse Zeremonien einzuleiten oder wichtige Ereignisse anzukündigen. Ihr tiefer, weit tragender Ton ist in ganz Polynesien bekannt.
Ein besonderes Erlebnis war der Besuch bei Hiro, einem Mann, der seit über 50 Jahren völlig autonom inmitten der Natur lebt. Er bewirtschaftet sein eigenes Land, baut verschiedenste Früchte an – darunter Ananas und Bergäpfel – und lebt nahezu vollständig im Einklang mit seiner Umgebung.
Unser Guide fütterte unterwegs sogar Aale, die in den Flüssen der Täler leben und als spirituelle Wesen gelten. Viele Polynesier sehen sie als Beschützer bestimmter Orte.
Wenig später erreichten wir einen weiteren interessanten Punkt, an dem wir mehr über den Purō erfuhren – ein vielseitiges Alltagswerkzeug aus der Natur. Die faserigen Teile der Pflanze werden für Schalen, Unterlagen oder sogar Verpackungen verwendet. Auch Teller aus Blättern zeigen, wie erfinderisch und nachhaltig die polynesische Kultur seit jeher ist.
Der wilde Hibiskus spielte ebenfalls eine wichtige Rolle: Sein Bast – der innere Teil der Rinde – ist extrem reißfest. Daraus werden Seile, Schnüre, Fischfallen und früher sogar Teile traditioneller Boote hergestellt. Die Palmenwedel, die wir ebenfalls sahen, dienen nicht nur als Dachmaterial, sondern werden zu Röcken, Matten und Körben geflochten. Vieles davon ist noch heute Bestandteil polynesischen Kunsthandwerks.
Am frühen Nachmittag kehrten wir ins Hotel zurück. Nach einer kurzen Pause trafen wir uns später wieder und ließen den Tag bei einem Cocktail an der Strandbar ausklingen. Ein wunderschöner Sonnenuntergang malte den Himmel in warme Farben und schuf die perfekte Atmosphäre.
Zum Abschluss unseres Tages dinierte die Gruppe im Le Lotus, dem Gourmetrestaurant des InterContinental Tahiti. Das Le Lotus ist für seine hervorragende französisch-polynesische Küche bekannt, die in eleganter Atmosphäre direkt über dem Wasser serviert wird. Mit Blick auf die Lagune und die erleuchtete Kulisse war es ein unvergessliches Erlebnis. Besser hätte unser letzter gemeinsamer Abend nicht enden können.
Flug von Tahiti nach Los Angeles
Leider mussten wir uns heute von Tahiti und der wunderschönen Südsee verabschieden. Obwohl wir uns in der Regenzeit befanden, hatten wir während unserer gesamten Reise großes Glück – das Wetter zeigte sich fast immer von seiner besten Seite, wofür wir sehr dankbar waren. Mit einem leicht wehmütigen Gefühl stiegen wir schließlich in den Flieger, denn diese Tage im Paradies werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Gleichzeitig freuten wir uns aber auch auf unseren Zwischenstopp in Los Angeles.
Am Abend erreichten wir Los Angeles und machten uns auf den Weg zu unserem Hotel, wo wir zunächst eincheckten und unser Gepäck abstellten. Danach suchten wir uns noch etwas zu essen. Schließlich freuten wir uns auch auf unser Bett, denn die Reise war lang, aufregend und voller Eindrücke, die wir nun erst einmal verarbeiten konnten.
Stadtrundfahrt in Los Angeles und Rückflug nach Deutschland
Bevor wir wieder nach Hause flogen, stand uns noch ein wunderschöner letzter Tag bevor: Wir erkundeten Los Angeles. Unser Reiseleiter Marc zeigte uns die wichtigsten Highlights dieser faszinierenden Metropole.
Unsere Tour begann im Downtown von Los Angeles, dem historischen und zugleich modernen Herzen der Stadt. Wir fuhren an der beeindruckenden Walt Disney Concert Hall vorbei, einem Meisterwerk des Architekten Frank Gehry, das mit seiner futuristischen Edelstahlfassade zu den Wahrzeichen der Stadt gehört. Weiter ging es zum imposanten Rathaus von Los Angeles, das lange Zeit das höchste Gebäude der Stadt war und häufig als Filmkulisse diente. Ganz in der Nähe befindet sich das Hauptquartier des Los Angeles Police Department (LAPD) – eine der größten und bekanntesten Polizeibehörden der USA, die international unter anderem durch Fernsehserien, Filme und spektakuläre Einsätze bekannt wurde.
Anschließend besuchten wir die historische Union Station, den wichtigsten Verkehrsknotenpunkt der Region. Die Station gilt als „Last of the Great Railway Stations“ und verbindet Art-déco-, spanisch-koloniale und Mission-Revival-Elemente zu einem der schönsten Bahnhöfe Nordamerikas. Gleich daneben liegt die charmante Olvera Street, die älteste Straße von Los Angeles. Sie gilt als Geburtsstätte der Stadt und vermittelt mit ihren mexikanischen Ständen, Kunsthandwerkern, Restaurants und historischen Gebäuden ein lebendiges Bild der frühen Siedlungsgeschichte.
Weiter führte uns die Tour entlang der Interstate 5, einer der wichtigsten Nord-Süd-Routen der USA, die über Kalifornien, Oregon und Washington bis hinauf nach Kanada führt. Unser Ziel war jedoch der Griffith Park, einer der größten Stadtparks in den USA. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf das berühmte Hollywood Sign, das einst als Werbetafel für Immobilien errichtet wurde und heute zu den meistfotografierten Wahrzeichen der Welt zählt.
Über den legendären Sunset Boulevard, der sich wie eine Lebensader durch verschiedene Stadtteile zieht – vom schicken Beverly Hills über West Hollywood bis nach Echo Park –, erreichten wir schließlich den Hollywood Walk of Fame. Dieser berühmte Gehweg ehrt über 2.700 Künstler aus Film, Fernsehen, Musik, Theater und Radio mit Sternen aus Bronze. Am Dolby Theatre, der jährlichen Heimat der Oscar-Verleihungen, hatten wir etwas Freizeit und konnten das bunte Treiben auf uns wirken lassen.
Danach ging es weiter zum Farmers Market, einer beliebten Mischung aus Markthallen und kleinen Restaurants mit internationaler Küche. Der Markt ist ein Sinnbild für die kulturelle Vielfalt der Stadt – in Los Angeles werden über 200 verschiedene Sprachen gesprochen, und die Stadt zählt zu den ethnisch vielfältigsten Orten der Welt. Kalifornien selbst gehört – gemeinsam mit Hawaii und New York – zu den teuersten Regionen der USA.
Zum Abschluss unserer Tour fuhren wir nach Beverly Hills und spazierten den legendären Rodeo Drive entlang, eine der exklusivsten Einkaufsstraßen der Welt. Luxusmarken, glänzende Fassaden und elegante Palmenalleen prägen das Bild – ein perfekter Ort, um den glamourösen Teil von Los Angeles zu erleben.
Dann hieß es: Ab zum Flughafen und bye-bye Los Angeles.
Im Flugzeug machten wir es uns gemütlich und blickten zufrieden auf all die wunderbaren Erlebnisse zurück, die diese Reise für uns bereithielt.
Ankunft in Deutschland
In Deutschland herrschen natürlich ganz andere Temperaturen, doch wir freuten uns auf unser Zuhause, auf unsere Liebsten und auf die Vorweihnachtszeit. Nach den warmen Tagen in der Südsee wirkte der Gedanke an Lichterketten, duftende Plätzchen und gemütliche Abende beinahe unwirklich – und doch war es genau diese vertraute Atmosphäre, auf die wir uns nun besonders freuten.
Es war wirklich schön mit euch – ihr wart eine großartige und herzliche Truppe! Bleibt gesund und behaltet eure Freude am Reisen unbedingt bei.
Ich wünsche euch eine wunderbare Vorweihnachtszeit, Merry Christmas und ein glückliches, erfülltes neues Jahr! Möge es viele neue Abenteuer, schöne Begegnungen und unvergessliche Momente für euch bereithalten.
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