Reisebericht: Rundreise Laos & Thailand

24.01. – 10.02.2011, 17 Tage Rundreise Südostasien: Vientiane – Luang Prabang – Mekong – Goldenes Dreieck – Chiang Mai – Sukhothai – Ayutthaya – Bangkok


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Unser Reiseziel das ehemalige Königreich Siam besticht durch freundliche Menschen, eine grandiose Bergwelt, dem mächtigen Mekongfluss und eine altehrwürdige Kultur, die mit zahlreichen Tempelanlagen uns immer wieder in ihren Bann zog.
Ein Reisebericht von
Sabine Heitzer

Reisebericht


An einem sonnigen Montagmorgen trafen sich fünf gespannte Reisegäste und ich, der Eberhardt- Reisebegleitung, auf dem Flughafen Dresden. Hier mussten wir zuerst einmal die Tücken des Online-Check-Ins kennenlernen, die jedoch bei dem anschließenden gemütlichen Frühstück schon schnell wieder vergessen waren. Mit leichter Verspätung startete dann unser Flugzeug gen Frankfurt. Auf dem Frankfurter Flughafen trafen wie vier weitere Gäste, die ihre Reise in Leipzig und Berlin gestartet hatten.
Erwartungsvoll bestiegen wir dann gegen 14.00 Uhr unser Flugzeug Boeing 747-400 der Fluggesellschaft Thai Airways und wurden auch schon bald mit Getränken und gutem Essen verwöhnt. Die etwa 10 Flugstunden vergingen schließlich auch irgendwann und schon kamen wir in einer der interessantesten Metropolen der Welt an - Bangkok erwartete uns mit schwülen Temperaturen um die 25 °C. Und es war gerade mal früh um 7.00 Uhr!!! Nachdem Einreise und Gepäckabholung überraschenderweise sehr schnell abgewickelt waren, wurden wir alsbald von unserem einheimischen Reiseleiter Hon in Empfang genommen. Gleich darauf ging es mit unserem schicken weiß-roten Reisebus, der uns auch die vielen Kilometer in den Norden Thailands bringen sollte, die etwa 25 Kilometer bis ins Stadtzentrum. Gegen 8.30 Uhr erreichten wir - nun doch ziemlich müde - unser Hotel Eastin Bangkok. Nach einem Begrüßungstrink waren unsere Zimmer bezugsfertig. Jetzt standen erst einmal drei, vier Stunden Ruhepause auf dem Programm ehe wir uns dann wieder in der Lobby trafen.


Pünktlich um 14.00 Uhr waren wir ausgeschlafen genug, um eine erste Erkundungstour durch die Millionenstadt zu machen. Wir nutzten dafür den vor unser Tür vorbeifahrenden Airtrain sowie den modernen Skytrain. Bei unserer etwa einstündigen Fahrt quer durch die Stadt bekamen wir einen guten Eindruck von Bangkok's Hochhäusern, denn zahlreichen Kanälen, grünen Oasen und der Stadt am Fluss Menam Chao Phraya. Mitten im Zentrum stiegen wir schließlich aus und bannten uns unseren Weg zurück in Richtung Hotel. Dabei passierten wir zahlreich Einkaufstempel und Marktstände, die für das eine oder andere Schnäppchen stets gut sind. Ganz in der Nähe des Hotels beschlossen schließlich noch drei Gäste und ich auf Thailands höchstes Gebäude zu fahren - der 328 m hohe Bajyoke II Tower. Trotz des Dunstes konnte man von oben einen herrlichen Ausblick auf die dicht bebaute Metropole genießen und geriet immer wieder ins Staunen über die mehrfach übereinander verlaufenden Straßen. Die Aussichtsplattform drehte sich schließlich auch noch um 360°. Das war doch ein sehr schöner Reiseauftakt!



Am Abend unserers ersten Tages in Bangkok fuhren wir ins so genannte Silom Village, ein riesiges Areal mit Läden, Restaurants sowie Hotel inmitten von Bangkok. Doch was war das? Unser Essen wurde uns auf sehr niedrigen Tischen serviert, die jedoch unter der Tischplatte ein Loch besassen - da war es dann ganz leicht unsere Füsse baumeln zu lassen. Natürlich mussten wir auch unsere Schuhe im Restaurant ausziehen! Wohl schmeckendes, leicht scharfes thailändisches Essen wurde uns bei klassischen Tänzen Thailands serviert. Vor allem die Kostüme und die Grazie der jungen Frauen waren eine Augenpracht! Mit der Zeit fielen jedoch einigen von uns immer wieder die Augen zu und so waren wir schließlich alle froh nach zwei langen Tagen in unsere Betten fallen zu können ... Gute Nacht!
 



Der frühe Vogel fängt den Wurm ... Diese Devise sollte uns auch in den kommenden Tagen stets begleiten. Unser heutige Stadterkundung begann nämlich bereits um 8.00 Uhr, in dem wir zunächst den Blumenmarkt besuchten. Welche eine Pracht - frische Blumen soweit das Auge reicht! Dazwischen lagen frisches Obst und Gemüse, von denen wir teilweise noch nicht einmal den Namen kannten. Leider war kurzzeitig Familie Wilkins verschwunden, sodass wir gleich einmal die Tücken des Marktes kennenlernen konnten. Eins zwei fix verliert man dort nämlich den Anschluss ... Nach diesem zusätzlichen Stopp stürzten wir uns gegen 10.00 Uhr schließlich ins Getümmel des Tempels Wat Phra Keo und des Großen Palastes - natürlich wollten viele Touristen so wie wir diese bedeutenden Bauwerke der thailändischen Kultur bestaunen. Überall glänzte das Gold von den Dächern, doch all das wurde noch übertroffen von der Schönheit des Jadebuddhas, der sich in der Ordinationshalle des Tempels Wat Phra Keo befand. An die Tempelanlage schloss sich sogleich der Große Palast an, wo wir zunächst den heutigen repräsentativen Sitz des thailändischen Königs Bhumibol wie auch die historische im europäischen Stil gehaltene Palastanlage sahen. Viel gab es in dieser 218 400 m² großen eindrucksvolle Anlage zu entdecken, die vor allem Ausdruck einer Lebens- und Stilepoche des Erbauers, d.h. des jeweiligen Königs, ist. Toll!
Nachdem wir nach einer guten Stunde das Menschengetümmel wieder vollzählig verließen, standen noch weitere Tempelanlagen Bangkoks auf dem Programm. So ging es gleich im


Anschluss zum ältesten und größten Tempel Bangkoks namens Wat Pho mit dem liegenden Buddha. Berühmt ist dieser Tempel auch für die kleinen Behälter, in die man 108 thailändische Satang einwerfen kann .- dies symbolisiert die 108 Tugenden eines Buddhisten und soll dem Spender Glück bringen. Natürlich machte ich diese für eine glückliche Reise für alle von uns!
Anschließend fuhren wir zum Tempel Wat Traimitr, der in erster Linie für seinen 3,5 m hohe Buddhafigur bekannt ist. Diese wurde nämlich aus 5,5 t massiven Gold gegossen, wobei nur durch Zufall das glänzende Material unter der vorherigen Tonhülle entdeckt worden ist. Eine Augenweide war dieser Buddha!
Nach so vielen Tempelanlagen machte sich jedoch schließlich ein kleiner Hunger bemerkbar. Zeit um nach Chinatown zu fahren und dort in einem Restaurant direkt am Fluss einzukehren. Es erwaretete uns ein Bufett mit leckeren thailändischen und chinesischen Gerichten. Da war für jeden etwas dabei ...
Nun hatten wir den Nachmittag zur freien Verfügung. Die meisten von uns entschieden sich für eine Bootsfahrt durch die berühmten Klongs von Bangkok. So bestiegen wir also ein typisches Longtail-Schnellboot und ab ging die Fahrt über den großen Fluss Menam Chao Phraya. Alsbals erreichten wir ein unübersichtliches Geflecht von kleinen und großen Kanälen und tauchten ein in die Wohnviertel. Erstaunt sahen wir halb verfallene, windschiefe, reparaturbedürftige Häuser, erblickten aber auch sehr schöne Anlagen und einige der typischen Teakholzhäuser. Am Ende der Fahrt durch die Kanäle legten wir noch beim Tempel Wat Arun an, der mittlerweile zum


Wahrzeichen Bangkoks geworden ist. Verständlich ... Vom 86 m hohen Zentralprang hat man nämlich eine herrliche Aussicht auf den Fluss und die Stadt. Zugegebenermaßen ist der Aufstieg aber auch sehr steil und erinnert an die Pyramidenbauten Mexikos. Es lohnte sich!
Nach dieser ausgiebigen Stadtbesichtigung ging's schließlich zurück zum Hotel, wo jeder ein Stündchen Freizeit genoss. Doch natürlich sollte man auch mal nachts durch die Straßen Bangkoks schlendern und so trafen sich einige von uns am Abend erneut, um zum Vergnügungsviertel Sala Daeng zu gehen. Per pedes und per Skytrain erreichten wir schließlich diese Straßenzüge im Süden der Stadt und waren auch schon mittendrin im Marktgewühl. Einen kleinen Imbiss genehmigten wir uns schließlich auch noch ehe es dann per Taxi zurück zum Hotel ging. Die beliebten Rikschafahrer ließen nämlich einfach nicht mit sich verhandeln :(
 
 

Schon recht zeitig verließen wir das Verkehrsgetümmel Bangkoks, um unsere Reise nach Nordthailand zu beginnen. Doch zunächst fuhren wir ein Stückchen in den Westen, wo wir in Damnoen Saduak die berühmten Schwimmenden Märkte anschauen wollten. Unterwegs hielten wir noch an einem Salzfeld, wo uns erst einmal bewusst wurde, dass wir nur wenige Kilometer vom Pazifischen Ozean entfernt waren. Auch machten wir einen kurzen Stopp an einer Kokosnussplantage, wo man uns die Karamellherstellung aus Kokonussmilch zeigte. Dann war es auch schon nicht mehr weit zur Ablegestelle der Speedboote, die uns zu den Schwimmenden Märkten bringen würden. In rasender Fahrt fuhren wir in zwei Booten durch die Kanäle an schönen Holzhäusern vorbei bis wir mitem im Marktgeschehen waren. Hier gab es wirklich alles!


 Beeindruckend waren vor allem die Frauen, die mit ihren Booten frisches Obst und Gemüse zum Markt brachten und es direkt vom Boot herunter verkauften - manchmal war dazu eine lange Stange nötig, um Tüten und Geld hin und her reichen zu können. Oder man bereitete gleich das Essen auf dem Boot zu - da gab es zum Teil recht abenteuerliche Dinge, die ich wohl lieber nicht verspeist hätte.
Nachdem auch wir frisches Obst und frittierte Bananen gekauft hatten, setzten wir unsere Fahrt in Richtung Kanchanaburi fort. Hier besuchten wir zunächst das sogenannte JEATH-War-Museum, welches namentlich an die Herkunftsländer der Kriegsgefangenen erinnert. Hier durchliefen wir zwei Blätterhütten, die mit zahlreichen Fotografien und Notizen zum Leben im Kriegsgefangenenlager bestückt waren. Diese etwa 61 000 Kriegsgefangenen waren ja in erster Linie zum Bau der Eisenbahnlinie der sogenannten "Todesbahn" nach Birma benutzt worden. Das wohl berüchtigste Teilstück dieser Zugverbindung ist die Brücke am Kwai, die wir uns nach einer kleinen Mittagspause auch alsbald anschauten. Obwohl die echte Brücke am Kwai leider nicht mehr erhalten ist (Holzbrücke) beeindruckte uns doch alle die Brückenkonstruktion, die wir auch per Fuss überqueren konnten. Nun mussten wir eigentlich nur noch selbst ein Stück mit der "Todesbahn" fahren ... Das sollte uns dann auch am Ende des Tages erwarten. Zunächst bestaunten wir bei der Haltestelle Thamkra Sae noch die recht wackelige Konstruktion der Eisenbahntrasse, die direkt am Fluss Kwai entlang führte, und kletterten in eine der Höhlen, wo viele der Gefangenen ehemals gehaust hatten. Ja, was war das denn? Die Fahrt mit dem Todeszug war tatsächlich recht waghalsig - wir mussten nämlich die gesamte halbe Stunde der Zugfahrt stehen und wurden dabei ordentlich hin- und her geworfen, denn der Zug nahm beträchtlich an Geschwindigkeit auf. Wohl behalten kamen wir jedoch schließlich am Ziel in Thakilen an und bestiegen wieder unseren Bus.
Nun fuhren wir noch etwa eine Stunde bis zu unserem Hotel direkt am Fluss Kwai. Kurz bevor wir das Hotel erreichten, hielten wir noch am Wasserfall Sai Yok Noi, der sicherlich zur Regenzeit eine besondere Schönheit ausstrahlt. Trotzdem war das Wasser angenehm warm und hielt unseren ältesten Reisegast nicht davon ab, in die Fluten zu springen. Hut ab!


Im idyllisch gelegenen River Kwai Village Hotel trafen wir uns nach einer kurzen Ruhepause zum gemütlichen Abendessen auf der Terrasse des Hotels. Irgendwie steckte aber die Müdigkeit noch ein wenig in uns, sodass wir alsbald in unsere Zimmer verschwanden. Bevor wir diese jedoch erreichten, sahen wir ein wenig schockiert, wie am anderen Ufer des Flusses - noch in sicherer Entfernung - der Wald lichertloh brannten. Die Flammen waren meterhoch und gut sichtbar. Das Hotelpersonal zeigte sich jedoch wenig beeindruckt und meinte, das wäre doch am anderen Ufer ... Naja gut, damit mussten wir wohl leben!
 
 





Am heutigen Vormittag fuhren wir vom Hotel zunächst zurück in Richtung Kanchanaburi und dann weiter gen Norden und Osten vorbei an zahlreichen Reisfeldern. Unser Ziel war die einstige Hauptstadt des Königreichs Siams - Ayutthaya. Am zeitigen Mittag erreichten wir bei recht heißen Tempaturen schließlich die eindrucksvolle Ruinenstadt, die in der weiten, fruchtbaren Ebene des Menam Chao Phraya liegt. Hier wurde auf einer strategisch günstigen Insel, die vom Fluss Menam Chao Phraya uund zwei weiteren Flüssen begrenzt wird, im Jahr 1350 die alte Hauptstadt begründet. Insgesamt 33 Könige bestimmten anschließend die Geschichte bis zum Jahr 1767 als Ayutthaya durch rivalisierende Angehörige des siamesischens Königshauses größtenteils zerstört wurde. Trotzdem ist auch heute noch die Größe der Anlage beeindruckend, sodass etwa 100 Gebäude und Ruinen unter Denkmalschutz stehen und seit 1991 auch zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Unser Besichtigungsprogramm sah nun den Königstempel


Wat Phra Si Sanphet sowie den restaurierten Viharn Phra Mongkol Bo-bitr vor. Bereits bei den Ausmaßen der Anlage des Königtempels wurde uns die Bedeutung Ayutthayas zur damaligen Zeit bewusst. Im Anschluss an diesen ersten Besichtigungsstopp fuhren wir zum Tempel Wat Na Phra Men, der während der Zerstörungswut fast verschont geblieben ist. Hier beeindruckten vor allem die schönen Holzschnitzereien und das dreifach gestaffelte Dach - Beweise für die Kunstfertigkeit der Thai.
Sicher hätte man auch einen ganzen Tag in dieser Anlage verweilen können, doch uns erwartete nach einem kurzen Mittagsimbiss an einer Raststätte noch ein sehr lange Fahrt bis nach Phitsanulok. Erneut passierten wir zahlreiche Reisfelder, da sich die Straße ja nach wie vor durch die zentralthailändische Ebene des Menam Chao Phraya führte.
Gegen 17.00 Uhr erreichen wir schließlich die lebhafte Geschäfts- und Handelsstadt Phitsanulok im Norden der Zentralebene. Es blieb daher noch Zeit für die Besichtigung eines weiteren Tempels - Wat Phra Si Ratana Mahathat, der mit seinem 36 m hohen, im oberen Teil vergoldeten Prang schon weithin sichtbar ist. Natürlich schauten wir uns auch hier wieder die Buddhafigur in der Ordinationshalle an, die wirklich einen Blickfang darstellte. Es war die Statue des Phra Buddha Jinarat ("der siegreiche König"), welche ein Meisterwerk des späten Sukhothai-Stils darstellte. Damit stieg bereits unsere Spannung auf die morgige Besichtigung von Sukhothai ...



Im Hotel angekommen blieb schließlich sogar noch ein wenig Zeit, um die großzügige Poolanlage zu nutzen ehe wir uns dann am reichlich gefüllten Bufett stärken konnten. Leider waren für den Abend sämtliche Fahrradrikschas gebucht, sodass es uns vergönnt bliebt das "fliegende Gemüse" von Phitsanulok zu sehen. Dafür ist nämlich der hiesige Nachtmarkt am Fluss Nan beerühmt. Naja, Märkte sollten uns noch genügend erwarten ...
 
 

Heute mussten wir es uns im Bus gar nicht erst groß gemütlich machten, denn schon gleich nach dem Verlassen des Hotels erreichten wir eine Buddhagießerei, wo wir uns einmal einen Eindruck holen konnen, in wie vielen Arbeitsgängen tausende Buddhafiguren in allen möglichen Größen hergestellt werden. Natürlich konnte man die Betrieb nicht mit einem gut aufgeräumten Fabrikgelände in Deutschland vergleichen, aber das Ziel etwas herzustellen war immerhin das gleiche.
Anschließend fuhren wir etwa eine Stunde zum Sukhothai Historical Park. Diese 2,3 km² große Anlage galt es nun zu erkunden - am besten macht man dies mit Rädern, da man sonst durch die Weitläufigkeit der Anlage nur einen Bruchteil sieht. Gesagt, getan. Ich mietete also 8 Räder und eine Rikscha samt Fahrer und los ging die Tour. Immer wieder stoppten wir an den unterschiedlichsten Tempelruinen und Naturschönheiten wie einem Teich mit Lotusblüten. Zum Schluss der Besichtigungsfahrt erkundeten wir den einst prachtvollsten Tempel Wat Mahathat neben dem Königspalast. Diese Anlage nimmt bereits eine Fläche von 40 000 m² ein und war von 185


Chedis, sechs Viharns, einem Bot und elf Salas umgeben. Hier sah man wohl am eindrucksvollsten, wie bedeutsam auch Sukhothai einst gewesen war. Bereits 500 n. Chr. Gegründet bestand die Stadt bis zur Zerstörung Ayutthayas im Jahr 1767. Zwischenzeitlich war sie 140 Jahre lang Haupstadt eines Königreiches, welches annähernd zwei Drittel des heutigen Staatsgebietes umfasste. Einer dieser Könige, Ramkhamhaeng, gilt noch heute als Begründer einer eigenständigen Thai-Kultur, da er das thailändische Alphabet in Sukhothai erfand und den Anstoss zur Porzellan- und Fayencenherstellung gab.
Nach einer kleinen Stärkung im Coffee Shop führte uns unsere Fahrt nun weiter in Richtung Chiang Mai. Die Straßen wurden kleiner, kurvenreicher, bergiger und wir passierten zum Teil wirklich wunderschöne Teakholzhäuser in den Straßendörfern. Mittagspause machten wir an einer Raststätte bei der Ortschaft Thoen. Am Nachmittags passierten wir die Stadt Lampang, die vor allem durch ihre Keramikkunst bekannt ist. Wie es sich gehörte, hielten wir auch an einem der zahlreichen Keramikmärkte und erstanden da das eine oder andere Schnäppchen. Der größte Schnäppchejäger war jedoch unser örtlicher Reiseleiter Hon, der bereits zahlreiche Tütchen neben sich auf dem Sitz auftürmte.


Gegen 17.00 Uhr erreichten wir schließlich unser recht zentrumsnahes Hotel in Chiang Mai und hatte bis zur Abfahrt zum Abendessen noch ein wenig Freizeit die Umgebung des Hotels zu erkunden. Das Abendessen bekamen wir heute im Old Chiang Mai Cultural Center gereicht, wo wir gutes nordthailändisches Essen bekamen und außerdem zwei Vorführungen sahen. Zuerst führte eine Gruppe von Studenten traditionelle Tänze mit herrlichen Kostümen auf. Danach wechselten wir in ein kleines Amphitheater und sahen verschiedene Tänze und Musikinstrumente der Bergvölker in ihrer traditionellen Kleidung. Dieser Kanthoke-Abend endete mit einem kleinen Feuerwerk ehe wir wieder unseren Bus bestiegen und zurück zum Hotel fuhren.
 
 
 

Einmal keine Koffer packen ... Nach einem guten Frühstück starteten wir also frisch und munter zur Hauptsehenswürdigkeit von Chiang Mai - dem Tempel Wat Doi Suthep, der auf 1053 m Höhe liegt. Das hatte zur Folge, dass wir zunächst einmal in zahlreichen Kurven den Berg hinauf fuhren und oben angekommen mit etwas kühleren Temperaturen überrascht worden. Das war jedoch gerade gut, um die 290 Stufen, die von einer zwei siebenköpfigen Nagas flankiert worden, zur Tempelanlage hinauf zu steigen. Oben angekommen erwarteten uns nicht nur zahlreiche andere Besucher, die alle Fotos mit uns machen wollten - als Europäer waren wir hier die Exoten! Außerdem erstrahlte besonders der 20 m hohe Chedi in glänzendem Gold, dass uns fast die Augen schmerzten. Doch die Anlage selbst stellte ein beeindruckendes Ensemble mit einem herrlichen Blick auf Chiang Mai, die Rose des Nordens, dar. Leider lag die viertgrößte Stadt Thailands im Dunst, sodass wir nur eine Ahnung von ihrem Ausmaß bekamen.
Nach einer ausführlichen Besichtigung der Tempelanlage fuhren wir zurück in die Ebene und steuerten das Handwerkerviertel als nächstes Ziel an - Chiang Mai gilt nämlich als ein Mekka des thailändischen Kunsthandwerks. Von hier werden zum Beispiel Holzschnitzereien, farbenprächtig bemalte Sonnenschirme, Batiken, Seidenstoffe und fein gearbeietet Silberwaren in die Tourismuszentren des Südens und in allen Herren Länder exportiert. Wir besuchten auch sogleich die Silberschmuckwerkstatt, die Seidenwerkstatt und Teakholzwerkstatt. Dabei bekamen wir eine kleine Einführung in die Herstellungsweise und konnten anschließende wunderschöne Exemplare bestaunen. Da musste man schon sehr auf die Geldbörse achten, denn man hätte wirklich viele schöne Dinge erwerben können!
Nun machte sich aber so langsam ein kleiner Hunger bemerkbar ... Nach einer kleinen Pause im Hotel holten uns dann auch die Angestellten der Chiang Mai Cookery School ab und fuhren mit uns vor die Tore der Stadt. Hier mussten wir jedoch erst einmal zuschauen, wie ein leckeres Essen zubereitet wurde. Dann hieß es selbst Hand anlegen. Welch ein Spass! Als erster in der Reihe wurden mir noch einmal die genaue Dosis von Chili, Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und all den mir bis dato unbekannten Zutaten gesagt, doch wie bei dem Spiel "Stille Post" wurden dem letzten in der Reihe ganz andere Maße gesagt. Da war das Essen dann doch etwas scharf geworden ... Den meisten von uns schmeckte jedoch die eigens und frisch zubereitete Mahlzeit. Nachdem das erste Gericht gekocht und verzehrt war, begann das Spiel von vorn - uns wurde das neue Gericht erklärt und dann durften wir die Zubereitung selbst probieren. Das Ganze wiederholte sich viermal, was bedeutete, dass wir am Ende wirklich kugelrund und satt waren. Doch was haben wir eigentlich alles zubereitet? Zuerst gab es ein Panaeng Curry mit Schweinefleisch, anschließend bereiteten wir fritierten Fisch mit Chili und Basilikum zu, danach probierten wir das Chiang Mai Curry mit Hühnchen und abschließend garten wir süß-saures Gemüse. Dazu wurde wie immer jede Menge Reis gereicht. Hmmm, lecker!
Gegen halbs sechs erreichten wir schließlich wieder das Hotel. Zeit um ein wenig die freie Zeit zu genießen ... Das Hotel bot einen Swimming-Pool, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hotel gab es mehrere wirklich gute Massage-Salons, wo eine Thai-Massage für einen absoluten Niedrigpreis zu bekommen war. Und natürlich hatte auch Chiang Mai mit einem riesigen Nachtmarkt aufzuwarten, wo sich das eine oder andere Schnäppchen machen ließ. Unsere Gruppe hatte es sich ja wohl scheinbar zur Aufgabe gemacht, neue Koffer zu erstehen :)
 

Heute führte uns unsere Reise weiter in den unberührten Norden Thailands. Schon nach etwa einer Dreiviertelstunde Fahrt stoppten wir an einer Orchideenfarm. Dort konnten wir als erste Besucher in aller Ruhe die wunderschönen, farbenprächtigen Exemplare verschiedenster Orchideenarten bewundern, die natürlich alle im Freien wachsen. Mit einer kleinen Ansteckorchidee bestückt ging's alsbald weiter zum Elephant Park Mae Rim. Dort angekommen wohnten wir zunächst der Elefantenshow bei, wo wir Ball spielende, tanzende, ein Bild malende und nach Bananen haschende Elefanten sahen. Natürlich fragte sich ein jeder von uns, ob das nicht Tierquälerei ist!? Doch das Camp hat bereits eine lange Tradition: Früher wurden hier die Elefanten als Arbeitstiere ausgebildet, doch seitdem die thailändische Regierung ein absolutes Fällverbot für Tropenhölzer verhängt hat, sind viele der Tiere arbeitslos. Mittlerweile muss die Regierung sogar einen Unterhaltszuschuss zahlen, sodass natürlich die Touristen eine willkommene Einnahmequelle sind. So bestiegen schließlich auch wir - immer zu zweit - einen dieser gewaltigen Elefanten und wurden etwa eine Stunde durch die Gegend geschaukelt. Das war wirklich eine wackelige Sache! Der Ausritt führte dabei durch den Fluss Ping und den angrenzenden Bergwald. Hier und da gab es so genannte Fütterungsstationen, die von unseren Elefanten immer wieder gern angesteuert wurden. Ja, ja die schlauen Tiere hatten schon lange gelernt, dass es da Leckereien wie Bananen und Zuckerrohr gab :) Wohl behalten erreichten wir schließlich wieder das Camp. Nach einer kleinen Pause, wo wir noch beobachten konnten wie Elefanten baden, nahmen wir fast alle die Möglichkeit wahr, an einer kleinen Flossfahrt auf dem Fluss Ping teilzunehmen. Zu sechst beziehungsweise zu viert bestiegen wir unsere beiden Bambusflösse und ließen uns etwa eine Stunden durch eine beschauliche Flusslandschaft treiben. Da war kein Autolärm sondern nur Vogelgezwitscher zu hören - sehr entspannend!
Nach all diesen einzigartigen Aktivitäten bestiegen wir wieder unseren Bus und fuhren durch die nordthailändische Bergwelt. Einmal stoppten wir an einem kleinen Restaurant, wo wir unseren Mittagsimbiss - zum Beispiel eine wirklich gute Nudelsuppe - einnahmen. Ein zweites Mal hielten wir an einer Reisefabrik, um kurz der Verarbeitung von Reise beiwohnen zu können. Schließlich machten wir noch einen kurzen Stopp an einer Orangenplantage. Zugegebenermaße die Orangen sahen ziemlich grün und ungenießbar aus, entpuppten sich aber als sehr wohlschmeckend, saftig und süß.
Am späten Nachmittag nahmen wir eine recht schmale Straße, um zur Bootsanlagestelle unser heutigen Hotelanlage zu kommen. Das Hui Kum Resort war für uns nämllich nur per Speedboot erreichbar! Nach einer kurzen schnellen Fahrt erreichten wir die idyllisch gelegene Hotelanlage, die für uns alle Bambusbungalows bereit hielt. Das war doch mal eine andere Einrichtung, die vielleicht ein wenig hellhörig war, dafür hatte man aber auch den unmittelbaren Kontakt zur Natur. Beim Abendessen wurden wir dann noch von den Kindern eines Bergdorfes singend begrüßt, was wirklich gut klang. Nach einem ereignisreichen Tag legten wir uns schließlich umgeben von den unterschiedlichsten Tiergeräuschen schlafen und genossen die frische kühle Luft.

Nach einem einfachen aber wohlschmeckenden Frühstück fuhren wir per Speedboot zurück zu unserem Bus. Nun ging es weiter die einzige große Hauptstraße entlang, wo wir alsbald an einem lokalen Markt hielten. Dieser war einfach entlang der Straße aufgebaut worden und hatte über Obst und Gemüse bis hin zu Kleidung und Werkzeug so einiges Seltsames zu bieten. Nachdem wir über all das gestaunt hatten, brachte uns unser netter Busfahrer zu einem der Dörfer der Akha, einem im Norden Thailands lebenden Bergvolk. Wir spazierten an den einfachen Häusern vorbei bis hin zum Eingang einer kleinen Schlucht. Hier musste wir Eintritt bezahlen, um eine weitere Besonderheit kennenzulernen - die Langhalsfrauen der Akha. Fast unvorstellbar ist es, was wir dort kennenlernten ... Wir sahen junge Frauen, die an all ihren Gelenken schwere Goldringe trugen. Bis zu vier Kilogramm können diese schwer sein! Bereits im Kindesalter bekommen die Frauen diese Last aufgebürgt und können diese ein Leben lang nicht abnehmen. Dadurch wird besonders der Hals gestreckt, was jedoch auch eine natürliche Besonderheit dieses Bergvolkes ist. Dieser Umstand soll angeblich dazu geführt haben, dass vor langer Zeit, die Frauen von Bergtigern angegriffen worden sind. Zum Schutz der Frauen entschied der damalige Häuptling, dass die Frauen diese Ringe zu tragen haben. Heute ist es wohl eher für Touristen von Interesse!?
Nach einem ausgedehnten Spaziergang durch das Bergdorf der Akha erreichten wir wieder unseren Bus und fuhren weiter durch die Gebirgskette der Himalaya-Ausläufer. Unser Ziel war nun die nördlichste Stadt Thailands, Mai Sae, was gleichzeitig der Grenzübergang nach Burma ist. Doch bevor wir das Grenzgebiet erreichten, stoppten wir an einem kleinen Restaurant und aßen wieder einmal leckere gebratene Nudeln. Da konnte man ja nie etwas verkehrt machen!
In Mai Sae angekommen stürzten wir uns für etwa eine halbe Stunde in das Getümmel von Marktständen, die voll waren mit chinesischen Produkten, machten ein Foto am nördlichsten Punkt Thailands und bestiegen auch schon wieder unseren Bus. Auf unserem weiteren Weg ins so genannte "Goldene Dreieck" passierten wir erneut zahlreiche frisch grün leuchtende Reisfelder. Über zunächst kleine Straßen und anschließend der gut ausgebauten Hauptstraße erreichten wir die 8000 Einwohner zählende Stadt Chiang Saen. Diese am Mekong gelegene Grenzstadt gilt als eine der ältesten Städte des Landes und so war es natürlich nicht verwunderlich, dass wir einen mit Gras bewachsenen Tempel besuchten. Der Wad Chedi Luang liegt direkt beim westlichen Stadttor der ehemaligen Stadtmauer und wurde wohl im 13. Jahrhundert errichtet.
Nun waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Hotel, den Golden Triangle Resort. Dieses befand sich direkt am Mekong und eröffnete einen herrlichen Blick auf Burma, Laos und Thailand. Gleich nach dem Zimmerbezug nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen, um ein paar schöne Erinnerungsfotos von diesem denkwürdigen Ort zu machen. Einige von uns besuchten außerdem noch das Opiummuseum, welches sich eingehend mit dem größten Rauschgiftproduktionsgebiet der Welt beschäftigt. Hier lernten wir die Mohnernte, sahen Waagen und Gewichte für das Rauschgift und bestaunten die kunstvoll gearbeiteten Rauschgiftpfeifen.
Schließlich assen wir im Hotel gemütlich zu Abend und genossen die letzten Stunden auf thailändischen Boden. Morgen sollte wir ja schon sehr früh in Richtung Laos aufbrechen!
 

So war es dann auch ... Wir trafen uns bereits um etwa 6 Uhr zu einem zeitigen Frühstück und eine halbe Stunde später ging es auch schon los. Unser Ziel war das Städtchen Chiang Khong am Mekong. Die Straße dahin war ein Traum - wir fuhren direkt an dem mächtigen Fluss entlang und konnten immer wieder herrliche Blicke auf die Flusslandschaft erhaschen. Gegen 8.30 Uhr kamen wir schließlich am Grenzort an und mussten sowohl von unserem überaus netten thailändischen Buschauffeur und dem örtlichen Reiseleiter Hon Abschied nehmen. Nun ging alles sehr schnell - Passkontrolle, Ticket für die Überfahrt kaufen, Boot mit Koffern beladen, einstiegen, über den Mekong übersetzen und schon waren wir in Laos. Dort hiess uns dann auch sogleich unser laotischer Reiseleiter Laothong willkommen. Nachdem sämtliche Formulare ausgefüllt waren, unser bereits in Deutschland erhaltenes Visum abgestempelt worden war, wir Geld getauscht hatten und mit dem Tuk Tuk zur Bootsanlegestelle der Hausboote gefahren sind, stand uns nun wahrscheinlich der Höhepunkt der Reise bevor - eine Flussfahrt auf dem Mekong.
Die laotische Familie, der das Boot gehörte, sollte nun die kommenden zwei Tage unser Gastgeber sein - natürlich standen auch schon frische Bananen, Kaffee, Tee und Wasser für uns bereits! Laothong erzählte uns zudem schon während dem Ablegemanöver so manche Kurisosität über sein Land. Wir hingegen genossen die wärmenden Sonnenstrahlen und erfreute uns an der einzigartigen Flusslandschaft - hier und da ragten Felsen aus dem Wasser heraus, am Ufer sah man mitunter schöne Sandstrände und natürlich auch Fischer oder andere Einheimisch, sie sich am Fluss aufhielten. Was fehlte: Brücken, Straßen, Häuser, Infrakstruktur ... alles was es in der zivilisierten Welt gewöhnlich in Hülle und Fülle gibt. Es war schlichtweg idyllisch!
Nach etwa zwei Stunden Fahrt sollten wir dann auch das erste Mal unser Boot verlassen, um einem sich am Ufer befindlichen Dorf des Hmong-Volkes einen Besuch abzustatten. Sofort waren wir umringt von einer Vielzahl von Kindern, die uns entweder bestaunten oder versuchten, uns etwas zu verkaufen. Wir hingegen staunten über die ärmlichen Verhältnisse, in denen die Dorfbevölkerung lebte. Auch einen Blick in die Dorfschule konnten wir werfen - sehr einfach und klein! Mit vielen neuen Eindrücken kehrten wir zum Boot zurück, wo man schon das eigens zubereitete Mittagessen aufgetischt hatte. Natürlich gab es nun die laotische Küche, die im großen und ganzen nicht so scharf ist wie die thailändische. Typisch ist der sogenannte Klebreis, den man ja mit den Fingern zu kleinen Kugel formt und dann in die Soße tunkt. Laoten essen tatsächlich größtenteils mit den Fingern!
Nach einer kleinen Mittagssiesta stiegen wir gegen 15 Uhr erneut aus, erkletterten das steile Ufer und besuchten ein weiteres Dorf. Dieses Mal lebte hier das khmu-Volk. Anhand der Bauweise der Häuser war deutlich zu erkennen, dass dieses Volk schon etwas fortgeschrittener war. Auch die Mentalität war eine ganz andere - die Kinder waren eher schüchtern und verweilten in sicherer Entfernung. Trotzdem freuten sie sich als wir Ihnen Kaugummi im dorfeigenen Laden kauften und an sie verteilten.
Zurück auf dem Boot fuhren wir nochmals etwa zwei Stunden flussabwärts bis wir zum einzigen Ort kamen, der auf unserer Strecke bis Luang Prabang lag. Pakbeng - dieses Dorf ist zugleich Endtstation einer Straße, die von Luang Prabang kommgt und wird vor allem von Rucksacktouristen besucht. Mit einem kleinem Handgepäck ausgestattet liefen wir zum Phetsokyai Hotel, das zweitbeste Hotel am Platze. Die Zimmer ware zwar klein aber sauber und bewohnbar. Nach einer kleinen Erfrischungspause trafen wir uns wieder, um zum Abendessen loszuspazieren. Dazu hatten Laothong und ich vorab ein kleines laotisch-indisches Lokal ausgewählt, welches uns ein leckeres Essen bereitete. Heute war übrigens Chinessiches Neujahr, was man in Laos jedoch nicht feierte - anders in Thailand, wo ja etwa 9 % der Bevölkerung chinesischer Abstammung ist. Somit gingen wir also ohne Sekt und Neujahrswünsche ins Bett :)
 

Bereits im Morgengrauen - nach einem sehr einfachen Früchstück - bestiegen wir wieder unser Boot und fuhren zunächst durch den Nebel. Dazu kamen ziemlich frische Temperaturen, sodass wir alle nach einem weiteren wärmenden Pullover in unseren Koffern kramten. Eine Wollmütze wäre eigentlich auch nicht ganz schlecht gewesen :) Der Fahrtwird machte es tatsächlich ganz schön kalt! Zu fortgeschrittener Stunden versuchten sich jedoch die Sonnenstrahlen immer mehr durch die Wolken zu schieben, was wir alsbald an den wärmeren Temperaturen bemerkten. Zur allgemeinen Aufwärmung gab's natürlich auch wieder Kaffee und Tee sowie eine Dorfbesichtigung. Nun besuchten wir das Lao-Loun-Volk, welches am fortschrittlichsten schien. Hier konnte man Stromkabel und sogar die eine oder andere Satellitenschüssel auf den Holzhäusern entdecken. Die Frauen boten zudem ihre selbstgewebten Schals und Tücher an während die Kinder uns wieder neugierig beäugten. Irgendwie ist das schon eine ganz andere Welt ...
Unser Mittagsessen ließen wir uns erneut auf dem Boot munden. Gut gesättigt hielten wir dann eine kleine Mittagsruhe während dieser stillen Bootsfahrt. In den Nachmittagsstunden erreichen wir die Pak Ou Höhlen, die am Zufluss des Ou in den Mekong liegen (Pak = Zusammenfluss) und einst eine Pilgerstätte der laotischen Könige und dessen Gefolge darstellen. Entsprechend gibt es in den Höhlen zahlreiche Buddhafiguren jeglicher Größe. Die obere Höhle muss außerdem mit einer Taschenlampe erkundet werden, da man in der Dunkelheit sonst nichts gesehen hätte. Vor allem der Ausblick von den Höhlen aus auf die Flusslandschaft mit ihren Kalksteinfelsen war nochmals beeindruckend!
Nun konnte es ja nicht mehr weit bis Luang Prabang sein? Weit gefehlt. Etwa 300 Flusskilometer sollten wir an zwei Tagen zurücklegen und dafür braucht man schon eine ganze Weile. Also hieten wir an einem weiterem Dorf, wo man den bekannten Reisschnaps und Reiswein herstellte und ebenso herrliche Tücher und Schals webte. Wir kamen der zivilisiteren Welt mit großen Schritten näher und näher ...
Während eines herrlichen Sonnenuntergangs kamen wir schließlich in der Weltkulturerbestadt Luang Prabang an. Kofferträger schleppten unsere Koffer zum Tuk Tuk und schon fuhren wir zum Hotel Sala Prabang. Diese Hotel bestand leider aus insgesamt fünf recht unterschiedlichen Häusern, auf die wir auch alle verteilt wurden. Da wir jedoch zentral am Ufer und nahe der Innenstadt lagen, gab es in unmittelbarer Umgebung eine Vielzahl an Restaurants, wo sicher für jeden Geschmack etwas dabei war! Wer wollte, konnte auch mal wieder die europäische Küche nutzen. So spazierte jeder individuell am Abend noch einmal los und genoss das Flair dieser so lebhaften kleinen Stadt am Mekong.
 

Heute genossen wir einen ruhigen Tag, den wir bei einem Frühstück unter freiem Himmel direkt am Mekongfluss begannen. Um 9 Uhr trafen wir uns dann zur gemütlichen Stadtbesichtigung, die wir sogleich mit dem Besuch des in der Nachbarschaft liegenden Königspalastes, heutiges Nationalmuseum, begannen. Hier erfuhren wir so Einiges über die einstige Königsfamilie, die ja bis 1975 mehr oder minder das das Land regiert hatte. Neben vielen Sammlerstücken und Geschenken an das laotische Königshaus sahen wir die originalen Wohnräume des Königs. Im Anschluss besuchten wir den nahegelegenen Vat Mai. Dieser Tempel war bis 1975 Sitz des Obermönchs von Laos und gilt obwohl relativ neu mit zu den schönsten von Luang Prabang. Besonders beeindruckend ist dabei das fünfetagige Dach mit seinem vergoldeten Giebel. Danach fuhren wir mit unserem eigens für diesen Tag angemieteten 12-Sitzer-Bus zum ältesten Tempel der Stadt, dem Vat Visounnarath. Diesen Tempel ließ sich der friedliche und dem Buddhismusm zugetane König Visounnarat bereits 1512 selbst errichten. Leider wurde die Anlage 1887 durch die Ho zerstört und anschließend wieder neu aufgebaut. Zum Abschluss unserer Stadtbesichtigung stand noch der schönste Tempel, der Vat Xieng Thong, auf dem Programm. Diese wohl auch größte Anlage von Luang Prabang befindet sich am Mekongufer fast auf der Spitze der von Mekong und Nam Khan gebildeten Halbinsel. Hier ließ sich vor allem der für den Norden von Laos eigene Architekturstil gut erkennen: die fast bist auf den Boden gezogenen Dächer und die reiche Innenausstattung der Dachbalken und Sparren. Von hier aus waren es nur wenige Schritte zurück zum Hotel, welches wir pünktlich zur Mittagspause erreichten. Jetzt hatte jeder von uns Zeit das zu tun, was er wollte - Luang Prabang bot zum Beispiel weitere zahlreiche Tempelanlagen, verschiedene Massagesalons, wo man sich beispielsweise einmal nach Herzenlust die Füsse massieren lassen konnte und natürlich viele kleine gemütliche Restaurants. Gerade in der Mittagszeit empfahl es sich, auch einmal die belegten Baguettes zu probieren, die noch an die Zeit errinnern als Laos französische Kolonie gewesen ist (1893 bis 1954). Besonders empfehlenswert war auch ein Spaziergang um die Altstadthalbinsel, wo man auf der anderen Seite eine Bambusbrücke über den Nam Khan nehmen kann. Diese führt in die eher ländlichen Stadtgebiete von Luang Prabang und bietet zudem die Möglichkeit einmal die Füsse ins kühlende Nass zu stecken. Sehr erfrischend! Man merkte doch, dass Luang Prabang in einem kleinen etwa 300 m hoch liegenden Talkessel liegt, wo sich die Wärme staut.
Gegen 16 Uhr trafen wir uns erneut, um einen Spaziergang auf den heiligen Berg Phou Si und zum Tempel Vat Tham Phou Si zu machen. Unser Aufstieg auf den 150 Meter hohen Berg führte uns vorbei am Fussabdruck des Buddhas und zahlreichen Buddhafiguren sowie Nagaschlangen. Oben angekommen waren wir fast die ersten Besucher, die für den heutigen Sonnenuntergang gekommen waren, So sicherten wir uns die besten Plätze in der ersten Reihe und harrten ab. Selbstverständlich war die Sicht auf den Mekong und die umliegenden Bergwelt, Ausläufer des beeindruckendenße Himalayagebirges, überwältigend. Leider kamen immer mehr Touristen, sodass der Platz recht eng wurde. Endlich verschwand auch die Sonne hinter dem Horizont und hüllte die Berge in ein wunderschönes Rotorange. Nun stiegen wir 328 Stufen wieder abwärts und landeten mitten im Nachmarkt, der allabendlich auf der Hauptstraße direkt vorm Königspalast abgehalten wird. Verblüffend ist dabei, wie fein säuberlich dabei jedes Mal die Marktstände auf- und wieder abgebaut werden. Hier gab es vor allem Kunshandwerk, Kleidung, Bilder und viele schöne Souvenirs, die durchaus von guter Qualität waren, wenn man ein wenig danach suchte.
Unser Tag endete mit einem guten laotischen Abendessen in einem heimischen Restaurant. Hier probierten wir die typisch in Luang Prabang zubereiteten Kai Phaen (= in Fett gebackene Flussalgen) und erfreuten uns an der Vielzahl von Kostproben, die ein solches Set Menu (= mehrere Teller stehen auf dem Tisch und jeder kann sich bedienen) bereithält. Bei noch lauen Temperaturen bot sich auch am Abend noch ein kleiner Bummel durch die belebten Straßen an. Luang Prabang zählte wirklich viele Besucher aus aller Welt!
 

Gemütlich starteten wir in den Tag und fuhren mit unserem neuem Bus etwa 30 Kilometer zu den berühmten Kuangsi-Wasserfällen. Unterwegs hielten wir noch an einem Handwerkerdorf, wo wir bei der Baumwollherstellung, der Weberei und der Teakholzschnitzerei zusehen konnten. Kurz bevor wir die Wasserfälle erreichten, stiegen wir am Cultural Village aus, welches eigentlich für die Papierherstellung berühmt ist. Momentan fehlte jedoch der Rohstoff und so sahen wir leider nicht, wie dieses handgearbeitete Papier entsteht. Umso idyllischer war der erste Teilweg durch dieses Dorf bis hin zu den Wasserfällen. Vorbei an verschiedenen Becken und Badestellen sowie dem lokalen Bärenzwinger spazierten wir zum oberen, großen Wasserfall. Hier erwartete man uns pünktlich um 12 Uhr zum Picknick. Die aus Luang Prabang mitgebrachten Speisen tischte uns Laothong auf einer Parktischanlage auf. Es schmeckte wunderbar!
Im Anschluss genossen wir etwa anderthalb Stunden Freizeit, um zum Beispiel zur Spitze des oberenen Wasserfalls zu klettern (der Weg war wirklich sehr steil!) oder baden zu gehen. Doch Vorsicht, das Wasser war nicht gerade warm sondern sorgte stattdessen für eine wollkommene Erfrischung.
Nachdem sich der Bereich der Wasserfälle gewaltig mit Besuchern angefüllt hatte, traten wir den Rückzug an und erreichten gegen halb vier wieder unser Hotel. Der restliche Tag stand erneut zur freien Verfügung - die meisten von uns genossen nochmals einen herrlichen Sonnenuntergang am Mekongufer, ließen sich in einem der vielen Salons ausgiebig massieren und probierten ein weiteres Mal die gute laotische Küche. Ebenso war zeitige Bettruhe angesagt, da der nächste Tag eine lange Busfahrt einschloss und wir ja die Landschaft genießen wollten.

Ein letztes Frühstück unter freiem Himmel am Mekongfluss ... Leider hatte man jedoch vergessen, dass unsere Gruppe bereits um 6.15 Uhr zum Frühstück kommen wollte. Gegen 7 Uhr fuhren wir dann aber trotzdem per Tuk Tuk zu unserem laotischen Bus, der - wie zu erwarten - bei weitem nicht so komfortabel wie unser thailändischer Bus gewesen ist. Auch der neue Buschauffeur konnte sich bei seinem thailändischen Kollegen in Sachen Freundlich, Sauberkeit und Hilfbereitschaft noch eine Scheibe abschneiden,
Nun ging's aber los ... wir verließen über die einzige Hautptstraße des Landes die Stadt Luang Prabang und nahmen unsere Fahrt gen Süden auf. Oh mein Gott - es ruckelte und schüttelte am laufenden Band, in den Kurven rutschte man gewaltig auf den Sitzen hin und her und man war pausenlos damit beschäftift, nicht in den Gang zu purzeln. Doch die Landschaft war einfach gigantisch! Wir fuhren hoch und runter, überquerten Bäche, passierten kleine Straßendörfer und genossen immer wieder den Blick auf die umliegenden dicht bewachsenen, grünen Berge. Ab und an mussten wir natürlich auch anhalten, da wir die Beine vertreten wollten. Bei diesen Gelegenheiten nahmen wir das einfache Leben der Menschen besonders gut wahr - oftmals gab es zum Beispiel nur eine Toilette mit fließendem Wasser für das gesamte Dorf. Die Bewohner nutzen dann den Fluss für alles - Wasser zum Kochen, Baden, Wäsche waschen, Fische fangen.
Unsere Mittagspause machten wir in Phou Koun, einem Straßendorf an der Kreuzung der von Nord nach Süd verlaufenden Straße 13 und der nach Osten führenen Straße 7. Hier erlebten wir ein weiteres Mal einen typisch laotischen Markt, der jedoch nicht gerade Appetit bei uns hervorruf, sodass wir auf den Mittagsimbiß dankend verzichtete. Zum Glück konnte ich wie schon so oft leckere Bananen und anderes reifes Obst kaufen. Das war für einen kleinen Snack gerade gut genug!
Weiter fuhren wir durch die laotischen Berge, machten nochmals eine Pause und erreichten schließlich gegen halb vier in der Nähe von Phonsaven die erste Besichtigungsstätte der Ebene der Tonkrüge. Hier machten wir einen kleinen Rundgang durch die Anlage, stets darauf bedacht nicht ab vom Weg zu kommen - dieses Land war nämlich während des Vietman-Krieges stark bombadiert worden und nur an bestimmten Stellen auf noch immer dort liegende Bomben umgegraben worden. Vielmehr faszinierten uns jedoch die so genannten Tonkrüge - rieseige Steinblöcke mit einer Aushöhlung und manchmal auch einem Deckel. Verblüffend war dabei vor allem auch das Material - es handelte sich natürlich nicht um Ton, ist aber auch bis heute noch nicht komplett analysiert, welche interessante Mischung man hier vor mehr als 2000 Jahren "verbaut" hatte. Ein Mysterium der Menschheit!
Im Anschluss an die Besichtigung dieser Stätte nahmen wir eine extrem holprige unbefestigte Straße und fuhren über etwa 14 Kilomter zur zweiten Besichtigungsstätte der Ebene der Tonkrüge. Diese Anlage war nicht so umfangfreich wie die erste, befand sich außerdem ein wenig erhöht und bot dafür einen herrlichen Ausblick über das umliegende Land. Beeindruckend war hier, die Macht der Bäume, die einige der Tonkrüge zerbrochen hatte, indem diese direkt aus dem Inneren herauswuchsen.
Gegen halb sieben kamen wir nach langer, langer Fahrt im heutigen Hotel Vasana Plain of Jars in Phonsaven an und genoßen etwa eine Stunde später ein umfangreiches Abendessen. Heute gab es auch einmal ein süßes Dessert, während sonst ja frisches Obst stets unsere Nachspeise gewesen ist. Leckere süße Crêpes, der Einschlag der französischen Küche war erneut zu spüren, rundete also am Schluss unser Abendessen ab!
 

Unser erster Besichtigungsstopp ließ nach Abfahrt vom Hotel nicht lange auf sich warten - der lokale Markt von Phonsaven war unser Ziel! Hier wurden wir nicht nur in die Geheimnisse verschiedener Reissorten eingeweiht sondern sahen auch Tiere, die den Laoten als Nahrung dienen während für uns das Ganze unvorstellbar ist. Hamster, Ratten, Frösche, Kaulquappen waren davon nur einige ...
Ein wenig verblüfft nahem wir nach dem Marktbesuch unsere Reise in Richtung Phou Koun wieder auf. Richtig, wir mussten genau die gleiche Straße wie tags zuvor wieder zurückfahren bis wir erneut auf die Straße 13 trafen, die uns dann weiter in den Süden bringen sollte. Unterwegs hielten wir erneut am Dorf Ban Namchat, wo wir dieses Mal jedoch die örtliche Schule besuchten. Ausgerüsten mit zahlreichen Kugelschreibern, einigen Schulheften und Süßigkeiten war unser Hauptaugenmerk auf die Kleinsten gerichtet - man würde bei uns sagen, dass wir den verschiedenen Kindergartengruppen einen Besuch abstatteten. Dabei kamen wir auch mit der Leherin ins Gespräch und erfuhren interessante Dinge über deren Ausbildung, Arbeit und die Unterrichtsinhalte. Natürlich freuten sich die Kinder über unsere Mitbringsel und bestaunten uns die ganze Zeit mit großen Augen.
Unser nächster Stopp war dann kurz nach der Straßenkreuzung, wo wir tags zuvor gehalten hatten. Dieses Mal besuchten wir jedoch ein kleines Lokal, welches seinen Standort auf etwa 1000 Höhenmetern hatte. Leider war es heute ein wenig dunstig, sodass wir die seltsam geformten Berge nur erahnen konnten. Trotzdem sahen wir den Verlauf der Straße und freuten uns bereits auf die weitere Fahrt. Diese führte uns nach dem Mittagessen dann in tiefere Lagen. Hier veränderte sich dann das Landschaftsbild zunehmend - wir fuhren neben dem Fluss Nam Xong her und hatten stets die bizarren Formen der Kalksteinfelsen vor uns. Dazwischen lagen Felder und Dörfer und eine nach wie vor holprige Straße, wo an einigen Stellen sogar die Asphaltdecke fehlte.
Gegen halb fünf erreichten wir dann die Stadt Vang Vieng, die vor allem während ihrer zahlreichen Höhlen vor allem auch bei jungen Besuchern aus aller Welt sehr beliebt ist. Unser Ziel sollte die Höhle Tham Chang auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Nam Xong sein. Leider war in ganz Vang Vieng an diesem Tag Stromausfall (man baute das Stromnetz aus) und so war es nicht erlaubt nicht einmal bis zum Eingang der Höhle hinaufzusteigen. Vin da oben wäre die Aussicht auf das Tal wohl ganz bezaubernd gewesen aber was nicht ist, sollte nicht sein. So fuhren wir zum Hotel, wo natürlich auch Stromausfall war und wir aus diesem Grund alle noch einmal in die Stadt aufbrachen. Hier zeigte sich bereits zu dieser noch nicht so späten Stunde eine Party feiernde Jugend nicht gerade von ihrer besten Seite. Die Bambusbrücken über den Fluss luden jedoch zu einem schönen Spaziergang ein.
Abends nahmen wir schließlich auf der Hotelterrasse dirkt am Fluss unser Abendessen ein. Die Mücken plagten zum Glück auch nur wenige von uns, sodass es wirklich ein idyllischer Ort für den Ausgang unserer Reise war.
8. Februar 2011 - Vientiane - die ruhige Hauptstadt von Laos
Leider brach heute bereits der letzte volle Reisetag dieses außergewöhnlichen Urlaubs an. Zunächst begann er mit einem gemütlichen Frühstück direkt am Fluss mit Blick zu den Kalksteinfelsen rings im Vang Vieng. Um halb neun nahmen wir dann wieder die Straße 13 und hielten nach kurzer Zeit an einem Fischmarkt, der maßgeblich den Fischbedarf des Landes deckt - entweder kaufen hier alle vorbeifahrenden Laoten ihren Fisch ein oder es kommen Zwischenhändler aus anderen Teilen des Landes, die den fangfrischen, geräucherten, gesalzenen Fisch dann weiter verkaufen.
Nun waren es nur noch etwa drei Stunden Fahrt bis zur laotischen Haupstadt, wo wir als erstes unser Hotel anfuhren. Nach einem zeitigen Check-In und einer kurzen Ruhepause begannen wir unsere kleine Stadtrundfahrt. Diese führte uns zunächst zum Tempel Vat Ho Pha Keo, der gleich neben dem alten Präsidentenpalast lag. Schon das Wort Ho (= Saal, Palast) im Namen der Anlage deutet jedoch darauf hin, dass es sich hierbei um keinen aktiven buddhistischen Tempel handelt sondern vielmehr um ein Museum der nationalen Kunstschätze. So bestaunten wir dann auch eine Vielzahl von antiken Fundstücken wie Grenzsteine, Stelen und Buddhafiguren aus Stein, Holz und Bronze.
Gegenüber dieser ersten von uns besuchten Anlage besichtigten wir anschließend den Tempel Vat Sisaket mit seinen 9168 Buddhafiguren. Dieser aktive Tempel gilt mittlerweile als nationales Kulturdenkmal, welches zudem als einziges Gebäude der Zerstörung Vientianes im Jahr 1827 stand gehalten hat. Entsprechend hatten wir nun auch auch ein authentisches Beispiel laotischer Baukunst vergangener Zeiten vor Augen. Außerdem erinnerte uns die Anlage an eine europäische Klosteranlage mit einem dieser gotischen Kreuzgänge. Dort befanden sich dann auch die zahlreichen Buddhafiguren mit ihrer schützenden Wirkung gegenüber den Zerstörern.
Nach einer ausgiebigen Besichtigung war das Wahrzeichen des Landes unser nächstes Ziel - die Stupa That Luang. Schon von weitem glänzte die goldene 30 m hohe Spitze, die wir vor Ort natürlich genauer in Augenschein nahmen und dabei feststellen konnten, dass man eine Lotusblüte stilisiert hatte. Hier spürte man tatsächlich ein wenig den Nationalstolz der Laoten, die ja alljährlich im November am That Luang zum so genannten That-Luang-Fest zusammenkommen. Da wunderte es auch keinen von uns, zu hören, dass dieser Ort schon vor mehr als 2000 Jahren ein heiliger Ort mit einem ersten Schrein gewesen sein soll.
Nun fehlte in unserer Besichtigungstour von Vientiane nur noch der Trimphbogen, den wir zudem auch erklommen. Von oben hatte man selbstverständlich eine grandiose Aussicht auf die etwa 350 000 Einwohner zählende Hautpstadt direkt am Mekongfluss, der übrigens zugleich auch wieder Grenzfluss zu Thailand war.
Da der Tag noch nicht allzu weit fortgeschritten war, legten wir einen weiteren Stopp in der Innenstadt von Vientiane ein. Dort schlenderte jeder für sich ein letztes Mal durch Läden und an Tempelanlagen vorbei. Anschließend hatten wir im Hotel etwa eine Stunde Freizeit ehe wir uns erneut zu einem Kanthoke-Abendessen trafen. Dieses nahmen wir in der Innenstadt von Vientiane im Restaurant Phatoke Laoderm ein. Bei gutem Essen in vielen kleinen Schälchen und einem Glas Abschiedswein bestaunten wir wieder die zauberhaften Kostüme der Tänzer und wagten uns am Ende sogar selbst einemal auf die Bühne. Das war ein Spass!
Zurück im Hotel oder wer wollte, konnte auch nochmals über den Nachtmarkt schlendern, hieß es nun Kofferpacken beziehungsweise auschlafen, denn die Heim- oder Weiterreise sollte ja wieder etwas anstrengender werden.
 

Nach einem umfangreichen Frühstück und einem kleinen Spaziergang am Mekongfluss entlang trafen wir uns gegen halb zwölf in der Hotellobby. Nachdem die Koffer ein letztes Mal im Bus verstaut waren, fuhren wir die nur zehn Minuten zum Internationalen Flughafen von Vientiane, der ungefähr so groß wie der Flughafen Dresden ist. Hier sollten sich nun langsam unsere Wege trennen - zunächst verabschiedeten wir unseren netten laotischen Reiseleiter, dann flog einen Familie von hier weiter nach Hanoi, eine weitere Familie hatte Burma als ihr Ziel und ein dritte Familie flog ja wieder zurück nach Österreich. Blieben also fünf Gäste, die mit mir den Heimreiseweg nach Dresden nahmen. Zunächst flogen wir etwa eine Stunde nach Bangkok. Hier hatten wir nun einen Aufenthalt von fast acht Stunden, der jedoch recht schnell verging. Schließlich ist ja der Flughafen von Bangkok modern mit zahlreichen Geschäften, Imbissständen und sogar Massagesalons ausgestattet! Kurz vor Mitternacht verließen wir dann den Boden des asiatischen Kontinents.
 

Nach etwa 12 Flugstunden, zwei umfangreichen Mahlzeiten und einer mehr oder minder gemütlichen Schlafruhe erreichten wir gegen 6 Uhr ein wenig verspätet Frankfurt am Main. Nun musste der Wechsel des Flugsteiges etwas zügiger vonstatten gehen. Sowohl unser Gepäck wie auch wir erreichten jedoch sicher unseren Weiterflug nach Dresden und flogen alsbald in den Sonnenaufgang hinein. Unsere Heimat erwartete uns mit herrlichem Sonnenschein, sodass wir die asiatische Sonne und warmen Temperaturen nicht allzu sehr vermissten.
Zurück in Dresden warteten bereits die Haustürtransfere auf uns und fuhren uns mit vielen interessanten Eindrücken zurück in unsere Wohnorte. Jetzt galt es erst einmal alle Bilder zu verarbeiten und diese schöne Reise Revue passieren zu lassen ...

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