Reisebericht: Rundreise Laos & Thailand

21.11. – 08.12.2013, 17 Tage Rundreise Südostasien: Vientiane – Luang Prabang – Mekong – Goldenes Dreieck – Chiang Mai – Sukhothai – Ayutthaya – Bangkok


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Ursprünglichkeit, Tradition, prunkvolle Tempel, dichter Dschungel, urige Bergstämme, faszinierende Dickhäuter und leckere asiatische Küche! All das und noch viel mehr erwartete uns in den 2 erlebnisreichen Ländern Laos und Thailand! Auf gehts!
Ein Reisebericht von
Elisa Müller

1. & 2. Tag – Donnerstag & Freitag, 21./22.11.13: Anreise nach Laos

Während es in Deutschland nass, kalt, grau und zunehmend ungemütlich wird, packen wir unsere Koffer und entfliehen dem Winterwetter in die Wärme! Bei einem ganz besonderen Reiseerlebnis wollen 11 abenteuerlustige und neugierige Gäste die Ursprünglichkeit Laos' und die Schätze Nord-Thailands entdecken! Die sich durch den Morgendunst kämpfende Sonne, ein über dem Mekong liegende Nebelschleier, Fischerbötchen und Wasserbüffel, bunte Tuk-Tuks, Tempel und Pagoden, die an bizarre Scherenschnitte erinnern und orange-gekleidete Mönche mit ihren Almosenschalen - SO stellen wir uns unsere beiden Reiseziele vor und jetzt wollen wir uns selbst ein Bild machen! Also los! Am Vormittag treffen wir uns am Flughafen Frankfurt, von wo es mit der Thai Airways komfortabel, aber dennoch lange 10 Stunden bis nach Bangkok geht. Dort müssen wir uns noch einige Stunden die Zeit vertreiben, bevor zur Mittagszeit endlich unsere Maschine nach Vientiane abhebt, die uns in die Hauptstadt von Laos bringt. 6 Stunden älter sind wir bereits geworden und noch ein wenig kaputt dazu. Bereits beim Landeanflug wird uns klar (wer nicht gerade die Augen zu hat), dass jetzt eine Reise in eine andere Welt beginnt, als sich der Bambusvorhang öffnet und Laos seinen großen Auftritt hat. Braune Sandwege, zinnoberrote Dächer, viele Fahrräder und geschäftige Tuk-Tuks und ein grüner Gürtel aus herrlichen Reisfeldern und Palmwäldern liegen unter uns!  Trotz zahlreicher Kriege und Invasionen die Laos durchlebte, trotz Druck der starken Nachbarländer wie Thailand und Vietnam, trotz unglücklicher Verstrickungen in weltpolitische Auseinandersetzungen, hat sich das Land seinen beschaulichen, alten Lebensrhythmus erhalten. Laos, das in etwa so groß ist wie Großbritannien und ca. 7 Millionen Einwohner beherbergt, liegt an keinem einzigen Meereszugang, sondern ist ein Binnenland. Unser erstes Ziel ist die Hauptstadt der Demokratischen Volkrepublik Vientiane, die sich inmitten einer fruchtbaren Ebene am Ufer des Mekong erstreckt.
Nachdem wir beim Geld tauschen alle Millionäre werden, nimmt uns draußen unser kleiner laotischer Reiseleiter Yang in Empfang. Mit unserem Bus, in sagen wir „südostasiatischem Stil" fahren wir in Richtung Stadtzentrum zu unserem Hotel „Don Chan Palace". Ein Begrüßungsgetränk geschlürft und eingecheckt dürfen wir uns jetzt aber keinesfalls schlafen legen! Stattdessen treffen wir uns nach kurzem Frischmachen wieder und spazieren die Gegend erkundend durch das bunte Treiben der Stadt. Bereits jetzt passieren wir zahlreiche geschäftige Stände, an denen Laoten ihre gegrillten Insekten, frischen Kokosnüsse und Maiskolben verkaufen. Dicke, quer über die Straße hängende Stromkabel, zu dicken Bündeln zusammengefasst, bestaunen wir ebenso wie die riesige Chao Anouvong Statue des letzten Prinzen von Laos, der immer noch hoch verehrt wird. Wir bahnen uns einen Weg durch die engen Straßen, tänzeln um Autos und Roller herum, werfen einen ersten Blick auf den That Dam Stupa, der dem Volksglaube zufolge Domizil einer mächtigen Naga-Schlange ist und über das Wohl der Einwohner von Vientiane wacht und besorgen erste Postkarten, bevor wir am Mekong entlang zurück zum Hotel bummeln. Nach 2 Stunden Bewegung und Erkundungstour bleibt keine Zeit mehr für Müdigkeit. Bei unserem ersten laotischen Abendessen freuen wir uns auf köstlichen Klebereis, Hühnchen, exotisches Gemüse, scharfe Saucen und vieles mehr! Ein kühles Lao- oder Tiger-Bier mundet nach solch einer bereits erlebnisreichen Anreise besonders gut und im Anschluss dürfen wir dann endlich müde, erschöpft aber voller Vorfreude auf die nächsten Tage ins Bett fallen. Gute Nacht!

3. Tag – Samstag, 23.11.13: Vientiane & Van Vieng am Nam Song

Ausgeschlafen und mit neuer Energie starten wir heute in den Tag und wollen zunächst die Hauptstadt Vientiane bei einer Stadtrundfahrt näher kennenlernen. Unser erstes Ziel ist der Wat Ho Phra Keo, der als einstiger Wohnsitz des Smaragd-Buddhas (= Phra Keo) errichtet wurde, welchen König Setthathirath während seiner Regentschaft aus Chiang Mai mitbrachte. Heute aber thront die kleine berühmte Statue aus grüner Jade als Nationalheiligtum der thailändischen Buddhisten in Bangkok. Wir treffen auf die in morgendlich warmes Sonnenlicht getauchte, mit prachtvollen  Stuckarbeiten und Holzschnitzereien verzierte  Pagode und lassen uns von Yang so einiges über die Lehre des Buddhismus und die Bedeutung der einzelnen Buddha-Statuen in verschiedensten Positionen erklären. Außerdem bewundern wir die den Tempel in Form eines Wandelganges umgebende Skulpturengalerie und im Inneren finden wir die nationalen Kunstschätze vergangener Zeiten vor.
Direkt auf der anderen Straßenseite befindet sich der  Wat Si Saket, einzige Tempelanlage der Stadt, die alle Turbulenzen der Vergangenheit unbeschadet überstanden hat. Der damalige König ließ den beeindruckenden Tempel als Ausdruck des erwachenden Nationalstolzes der Laoten im Jahr 1818 errichten. Bevor wir das älteste erhalten gebliebene Heiligtum der Stadt auch von innen besichtigen, staunen wir über die einzigartige Sammlung von Buddha-Statuen verschiedener Stilrichtungen, gefertigt aus Holz, Stein, Silber, Bronze oder Ton, die den Tempel ebenfalls in Form einer Galerie umgibt (über 2.000 Stück). Der Tempel in der Mitte, mit seinem verzierten 5-stufigen Dach wurde im siamesischen Stil des Buddhismus, anstatt im laotischen Stil errichtet.
Es geht nun ein paar Kilometer raus aus dem Stadtzentrum, zum That Luang Stupa. Das aus dem 3. Jh. stammende Nationalmonument ist sogar im Staatswappen abgebildet und ist seit Menschengedenken eine der bedeutendsten buddhistischen Pilgerstätten von Laos. Auch wir sehen bei unserem Besuch Mönche und andere Gläubige mit Räucherstäbchen, Studentenblumen und gefalteten Händen betend am Fuße der heiligen Stätte. Gold schimmernd hebt sich die Spitze der Stupa über die Ebene und nach jedem Torbogen, den wir bei unserem Spaziergang um das Nationalsymbol durchqueren, bietet sich uns ein neues herrliches Fotomotiv.
Unser 4. Stopp in Vientiane gilt dem imposanten Monument Phatu Xay, dem Siegertor, das zu Ehren der Gefallenen beim Unabhängigkeitskrieg gegen Frankreich 1949 erbaut wurde. Der Triumphbogen erinnert tatsächlich an sein Vorbild in Paris, ist jedoch mit Elefantenköpfen und pagodenartigen Türmchen verziert. Durch das Treppenhaus („ist gut für den...Allerwertesten") steigen wir in die Höhe und lassen den Blick über die Stadt, bis hin zum Mekong schweifen. Ein großartiger Rundumblick bei inzwischen 35 Grad!
Gegen Mittag verlassen wir schließlich die Stadt und es geht raus aufs Land! Hier leben die Bewohner noch zu 80% von der Landwirtschaft und wir staunen über die Laoten, die auf ihren Motorrollern und Fahrrädern Bambusstangen, Metallteile und Baumaterialen (natürlich alles quer!) transportieren und wie unser Busfahrer Slalom um Mensch, Büffel und Tuk-Tuk fährt! Bei einigen Stopps unterwegs freunden wir uns mit der Kultur und Natur Laos' immer weiter an, so halten wir zum Beispiel bei einer großen, bunten Familienfeier, bei der uns die Einheimischen gleich zum Bleiben überreden wollen! Auch bei einer Polizeikontrolle mit einem wohl leicht angeheiterten laotischen Beamten kommen wir auf unsere Kosten.
Eine Mittagspause machen wir in einem laotischen Restaurant, in dem wir uns gebratenen Reis und Nudeln schmecken lassen! Bei unserer Weiterfahrt wird die Landschaft zunehmend hügeliger, ja fast schon bergig! Die wunderschöne Karstlandschaft, bedeckt mit dichtem saftig grünem Urwald, ist gespickt mit bunten Dörfchen und Märkten, die sich beständig durch die Landschaft ziehen.
An einem Fischermarkt kommen wir in den Genuss den zum Verkauf angebotenen frischen, getrockneten und eingelegten Fisch des naheliegenden Stausees zu begutachten. Doch damit nicht genug! Auch noch quakende Frösche, rohes von Fliegen umschwirrtes Fleisch und noch mit Fell überzogene Büffelstreifen verkaufen die Händler(innen) emsig!
Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Vang Vieng, unserem Tagesziel. Das kleine Städtchen erinnert eher an ein verschlafenes Provinznest mit Gästehäusern, bunten Restaurants und Cafés, die den belebten Straßenrand zieren.  Der Ort liegt wunderbar eingebettet in herrliche Kalksteinfelsen, direkt am Ufer des Nam Song Flusses. Und genau hier befindet sich auch unser Hotel „The Elephant Crossing". Pünktlich zum Sonnenuntergang unternehmen wir noch einen Spaziergang auf das andere Flussufer, erfreuen uns an der großartigen Landschaftsszene, dem bunten Treiben auf den Straßen und der wackeligen aus Holzlatten und Bambusstreben gezimmerten Hängebrücke, die den Fluss überquert .
Unser Abendessen genießen wir heute bei romantischem Kerzenschein im Freien, direkt am Flussufer und das leckere „Beerlao" gehört inzwischen schon fast zum abendlichen Pflichtprogramm! Auf den herrlichen, erlebnisreichen Tag stoßen wir schließlich noch mit einem (oder 2, oder 3...) Reisschnaps, mit dem einfachen Namen „Lala" an!

4. Tag – Sonntag, 24.11.13: unterwegs im Hochland – Die Ebene der Tonkrüge

Den Tag beginnen wir mit einem Frühstück in atemberaubender Kulisse! Umringt von den bizarren Felsformationen, den Flussgeräuschen lauschend stärken wir uns für die heutigen Erlebnisse im „Land der tausend Elefanten", wie Laos einst tatsächlich hieß. Unser erster Halt gilt einer wunderschönen Klosteranlage im Dorf der Minderheit „Lao Lum", die im morgendlichen Sonnenlicht in einem ganz besonderen Glanz erstrahlt. Die goldenen, roten und weißen, nahezu futuristisch wirkenden Gebäude, verziert mit Schlangenschnitzereien, thronen hoch über dem Nam Song Fluss.
Ab jetzt geht es bergauf! Wir wollen das nordöstliche Hochland Laos' erklimmen und unser Bus schraubt sich schnaufen Serpentine um Serpentine nach oben. Über holprige Straßen und diversen Hindernissen wie Kühen, Hunden oder Mopeds ausweichend, geht es für uns bis auf 1.900 Meter hinauf. Auf unserer schunkelnden Fahrt begegnen wir immer wieder kleinen Bergdörfern, in denen Stämme der 15% Minderheiten in Laos leben. Und das in einfachsten Lehm- und Bambushütten, mit einer Feuerstelle neben dem Haus und Matten aus Stroh im Inneren. Das durchschnittliche Jahreseinkommen in Laos liegt bei 1.300 USD, was erst mal unglaublich wenig erscheint, doch wenn man bedenkt, dass die hiesigen Völkchen nahezu ohne Einkommen leben, ergibt sich ein Bild.
Spontan stoppen wir am Rande eines Reisfeldes, auf dem unter gleisender Sonne fleißig geerntet wird! Die Arbeiter schenken uns ihr freundliches Lächeln und tolle Fotomotive und dafür packen wir natürlich auch gern mit an! Und wenn wir heute nicht noch so viel vorhätten, würden wir auch länger bleiben, alles abwerfen und den Frauen und Männern unter die Arme greifen!  Doch es sollte noch authentischer werden: wenig später besuchen wir ein Dorf der Minderheit „Kmu", die etwa auf halber Höhe in den Bergen leben. Die Bergvölker hier leben zu 100% von der Landwirtschaft und folgen einer Art Naturreligion. Es dauert keine 5 Minuten, schon sind wir umringt von einer ganzen Kinderschar! Sie strecken ihre kleinen schmutzigen Händchen nach unseren mitgebrachten Süßigkeiten aus und wollen alle was von den Gummibärchen, Bonbons und Überraschungseierfiguren abhaben! Immer mehr Kinder locken sie damit an und die Kleinen weichen uns beim Gang durch das Dorf nicht mehr von der Seite. Ein gegenseitiges fasziniertes Betrachten zwischen uns und den Kindern ist zu beobachten! Zwischen den Hütten wird gerade ein kleines Ferkel gegrillt, während junge Mädchen mit vollen Feuerholzkörben unseren Weg queren und uns mit ihren wachen dunklen Augen skeptisch mustern. Ein wahrhaftig authentisches Erlebnis, das aber gleichzeitig ein gewisses beklemmendes Gefühl zurück lässt wenn man sieht, wie zufrieden und harmonisch die Menschen hier gemeinsam leben. Wir denken unwillkürlich an unseren gewohnten Lebensstandard und rügen uns innerlich ein wenig selbst für unser gelegentliches „meckern auf sehr hohem Niveau".
Es ist Mittagszeit und kein besserer Platz bietet sich an, als ein Restaurant hoch oben in den Bergen, mit einem sagenhaften Panorama der umliegenden Dschungelwelt! Ein paar Portionen gebratene Nudeln später führt uns unser Weg weiter durch die Berge, wobei wir viele Ananasplantagen, Reisfelder, Bananenbäume und immer wieder kleine Märkte und Dörfer passieren. Die Ursprünglichkeit von Laos könnte uns mit der heutigen Etappe nicht besser vor Augen geführt werden!
Pünktlich, als die Sonne sich gerade daran macht die Landschaft in ein warmes Abendrot zu tauchen, erreichen wir die berühmte Ebene der Tonkrüge auf der Hochebene Thang Hay in der Provinz Xieng Khuang. Bis 1973 wurde hier fast jede Stadt der Provinz durch Bombardierungen während des Indochina-Krieges zerstört. Rund 2 Tonnen Munition kamen auf einen Einwohner und bis heute sind einige Gebiete in der Umgebung noch nicht entmint.
Die mysteriösen alten Steingefäße, umgeben von großen Kratern, den Narben der dunklen Tage des Krieges, scheinen wie wahllos hierher geworfen wurden zu sein und geben ein wirklich faszinierendes Landschaftsbild ab. Die vielen hundert Krüge sind um die 2.000 Jahre alt und wiegen zwischen 200 und 1.000 kg. Man weiß, die Umgebung war einst Durchzugsgebiet für Völkerwanderungen. Man weiß auch, dass die Krüge mit Granitäxten gefertigt wurden, denn diese hat man in der Höhle auf demselben  Areal gefunden. Jedoch weiß man nicht, wer genau die Krüge schuf und vor allem - zu welchem Zweck? Waren es Urnen großer Fürsten und Stammesoberhäupter? Oder vielleicht Vorratsbehälter für Reis und Öl? Oder wie wäre es mit der Theorie, dass riesige Geschöpfe hier eine Siegesfeier abhielten, anlässlich eines Befreiungsschlags durch einen großen Helden von grausamen Peinigern. Die Krüge stellten deren Trinkgefäße für Reiswein dar und der größte und schwerste Krug der Ebene, der „Kings Cup", gebührte dem großen Helden. Wir treffen hier auf eines der großen Geheimnisse unserer Zeit. Die Sonne neigt sich inzwischen tief über die Ebene und taucht die legendenumwobene Landschaft in ein grandioses, nahezu romantisches Licht. Nach dem Sonnenuntergang treten wir schließlich die letzte kurze Etappe zu unserem Hotel „Vansana Plain of Jars" in Phonesavan an. Auf einem Hügel gebaut, haben wir von hier einen herrlichen Blick über die kleine Stadt.
Wer dachte er kann heute den Abend nach dem Essen noch etwas gemütlich im Zimmer ausklingen lassen, der sollte sich getäuscht haben. Denn wir geraten auf dem Heimweg hinein in eine mittelschwere Stadtkrise! Erst können wir wegen des Besuchs des vietnamesischen Präsidenten die abgesperrte Straße mit dem Bus nicht passieren und als wir schließlich nicht mehr warten und zum Hotel laufen wollen, werden wir von einem resoluten, überaus um unsere Sicherheit besorgten Polizisten aufgehalten, der zwar alle Einheimischen passieren lässt, uns jedoch strikt zurückweist. Eine große Rauchwolke steigt über der Stadt auf und die Stimmung kippt schlagartig, denn es muss einen großen Brand ganz in der Nähe unseres Hotels gegeben haben. Trotzdem bahnen wir uns wie Flüchtlinge einen Weg durch die Menschenhorden, schlagen Umwege ein, drängen uns an Ordnungshütern vorbei, bis wir endlich unser Ziel erreichen! Was für ein Abend, was für ein Abenteuer! Tja, das reisen mit Eberhardt ein Spaziergang ohne Action wird - davon hat niemand etwas gesagt.

5. Tag – Montag, 25.11.13: Markttreiben – Bergdörfer der Hmong – Luang Prabang

Nach einer äußerst sicheren Nacht, in der wir von schwer bewaffneten Polizisten bewacht wurden, frühstücken wir mit Blick über das noch im Nebel liegende Tal. Denn nicht nur wir wichtige Besucher haben hier übernachtet, sondern auch der Stab des vietnamesischen Präsidenten! Na Aber!
Unser erstes Ziel ist heute der lokale Obst-, Gemüse, Fisch- und Fleischmarkt von Phonesavan. Yang führt uns durch das bunte Treiben, wobei wir auf so einige unbekannte, erschreckende, leckere und faszinierende Dinge stoßen: neben lebenden Hühnern und Schweinen, die in enge Bambuskörbe geschnallt sind, gegrillten Ratten, nackten Vogelküken und blutigen Fleischstücken, steht aber auch exotisches Gemüse und Obst zum Verkauf. Bananenblüten, grüne Kürbisse, Papaya und vieles mehr! Die einen zupfen ihre Kräuter, sortieren ihre Glasnudeln und schnabulieren nebenbei ein wenig Klebereis, während andere eben Vögelchen rupfen, sich massieren oder auch die Haare schneiden lassen! Mittendrin statt nur dabei ist hier die Devise! Elisa und Yang kaufen gleich einige interessante Köstlichkeiten ein, die unserem heutigen Mittagessen dienen sollen.
Jetzt verlassen wir die Stadt wieder und durchqueren erneut das nordöstliche Hochland. Doch weit kommen wir nicht, denn bereits am ersten Stopp an einem legendenumwobenen Stausee springt unser Bus nicht mehr an und wir müssen kräftig anschieben! Wie gesagt, wir sind hier nicht zum Spaß. Wie geplant lassen wir uns später bei unserer Mittagspause, umringt von grünem Urwald und herrlichem Bergpanorama, Litschi-artige Früchte, Bananen, in Pflanzenblätter gewickelten Klebereis, Maisbrötchen, Frühlingsrollen und Schweinefleisch in Zuckerwatten-Konsistenz schmecken! Und da es an der frischen Luft immer noch besser schmeckt ist schnell alles verputzt und wir „kurven" im wahrsten Sinne des Wortes weiter schiefliegend durch die Bergwelt.
Unterwegs besuchen wir ein Bergdorf der Minderheit der „Hmong", bei dem wir wieder viele Kinderaugen mit unseren Bonbons und kleinen Spielzeugen strahlen lassen. Auch dieser Bergstamm hat seine eigene Sprache und Kultur und auch hier spielt der Ahnenkult und das „Zusammenleben" mit Geistern eine alltäglich gegenwärtige Rolle. Yang führt uns durch das am Hang gebaute Dorf mit einfachen Hütten, die auf feuchtem lehmigem Boden gebaut und mit dichten Schilfdächern bedeckt sind. Wir treffen auf einen jungen Mann, den wir bei seiner Arbeit mit schweren Reissäcken unterbrechen, der uns erzählt er habe 4 Frauen und 23 Kinder! Ganz normal! Wieder zutiefst fasziniert und erstaunt setzen wir unsere Fahrt fort, denn insgesamt haben wir heute 260 km bis nach Luang Prabang zu überwinden! Erst am frühen Abend erreichen wir die UNESCO-Welterbe-Stadt, die bis zur Machtübernahme 1975 Königsresidenz und Regierungssitz war. Unser idyllisches Hotel „Le Bel Air" liegt herrlich am Ufer des Nam Khan, der hier in Luang Prabang auf den Mekong trifft. Die Stadt verkörpert nicht nur das Laos längst vergangener Zeiten, sondern ist darüber hinaus auch religiöses, kulturelles und touristisches Zentrum des Landes. Der Buddhismus ist hier so präsent wie sonst nirgendwo und davon wollen wir uns bei unserem Besuch selbst überzeugen! Doch eins nach dem anderen, zunächst heißt es den Abend gemütlich ausklingen zu lassen!
Mit einem großen Tuk-Tuk fahren wir in die Innenstadt und besuchen ein Restaurant direkt am Mekong, wo wir in den Genuss eines laotischen BBQ's kommen! Wieder packen wir selbst an und grillen uns Tintenfisch, Pengasius, Hühnchen, Wasserbüffel und Shrimps selbst auf einem hutähnlichen Grillgestell über glühenden Kohlen in der Tischmitte! Im Sud werden Glasnudeln und Gemüse weich und anschließend löffelt sich dies herrlich als Suppe! Ein ganz besonderes Erlebnis: laotisch - gesellig - schmackhaft - und auch noch sättigend!

6. Tag – Dienstag, 26.11.13: Luang Prabang erleben!

Nachdem wir heute nahezu ausschlafen konnten und uns beim Frühstück an der Luft mit Blick auf den Fluss für den Tag gestärkt haben, geht es auf Erkundungstour durch die alte Königsstadt. Zunächst bummeln wir über den Morgenmarkt, wobei wir allerlei laotischen Kaffee, Tee, Chili und Pfeffer erstehen können.
Am Ende der Straße stehen wir vor dem ehemaligen Königspalast und  heutigem Nationalmuseum der Stadt. König Sisavang Vong, der vorletzte laotische König, ließ den Palast um 1909 errichten, der einst den magisch-religiösen Mittelpunkt des Reiches darstellte. Im Inneren besichtigen wir die königliche Empfangshalle, in der mit Malereien Szenen der laotischen Geschichte dargestellt sind, den Thronsaal sowie die Privatgemächer der Königsfamilie. Durch den Empfangssaal der Königin geht es zurück zur Eingangshalle, wo weitere Exponate der Kunstsammlung des Museums ausgestellt sind. Im rechten Flügel des Museum begutachten wir die heiligste Buddha-Statue des Landes, den Pha Bang. Dieser thront auf einem goldenen Altar und ist der Namenspatron der Stadt. Luang bedeutet so viel wie „die erste" und Pha Bang steht für den heiligen Buddha. Letzter hier lebender König war Sisavang Vatthana, der 1975 gezwungenermaßen abdankte.
Später spazieren wir entlang des Nam Khan durch die Stadt und lassen die Szenerie und Menschen auf uns wirken. Immer wieder begegnen wir jungen Mönchen, die in ihren „gelben" Gewändern durch die Stadt streifen. Von den 30.000 Einwohnern Luang Prabangs leben 700 als Mönche, in einem der 35 Klöster und haben ihr Leben vollkommen dem Buddhismus verschrieben.
Kurz vor unserem Ziel, dem Wat Xieng Thong, stärken wir uns noch mit einer frischen Kokosnuss und dann kann der Tempelmarathon beginnen! Der „goldene Stadttempel" liegt herrlich oberhalb des Zusammenflusses von Mekong und Nam Khan und beeindruckt uns vor allem mit seiner kühn geschwungenen Dachkonstruktion! Sehr elegant wirkend, mit bunt glänzenden Ziegeldächern ist er ein tolles Beispiel der Architekturkunst des laotischen Nordens.  Matt leuchten das Gold der holzgeschnitzten Giebel und das Rot der Tempelsäulen in der Sonne und umringt ist die Pagode von Kapellen mit Buddha-Statuen, einer Geistertrommel, einem goldenen achteckigen Stupa und dem Wohngebäude der Mönche.
Als wir unseren Spaziergang fortsetzen, passieren wir einen Tempel nach dem anderen: stille Monumente, dien von tiefer Religiosität zeugen und lebendige Symbole des intensiv gelebten Buddhismus sind. Wir können ganz nah heran an die Behausungen, Sitzbänke und Stätten der Mönche und schauen ihnen beim Hausaufgaben machen, Wäsche färben und lesen zu!
Nach einer kleinen Mittagspause in einem französischen Café schauen wir uns den Tempel Wat Sene, mit seiner riesigen vergoldeten Buddha-Statue genauer an. Dieser wird von zwei goldenen Löwen bewacht und besticht vor allem mit seinen kunstvollen Reliefschnitzereien an den Giebeln und den Tür- und Fensterflügeln.
Mit dem „Riesen-Tuk-Tuk" geht es ein paar Meter weiter zum Wat May, einer der größten und schönsten Sakralbauten der Stadt. Direkt gegenüber dem ehemaligen Königspalast, beherbergte er einst die Buddha-Statue Pha Bang, das Nationalheiligtum von Laos. Letzter Tempel für heute soll der Wat Visounarath sein, dessen Inneres mit hunderten kleinen und großen Buddha-Statuen geschmückt ist. Hier sehen wir am Eingang auch einen Bodi-Baum, unter dem einst Sirtharta Gautama, später Buddha genannt, die Erleuchtung erlangte. Unter ihm thront die „Mutter Gottes" - „Thorani", die von den Menschen um mehr Wasser angebetet wird, wenn es zu trocken im Lande ist. Auf dem Gelände befindet sich weiterhin der massive That Mak Mo oder auch Wassermelonen-Stupa genannt, aus dem Jahr 1914.
Luang Prabang weckt in uns wirklich den Eindruck eines unglaublich friedlichen, romantischen Ortes Asiens, in dem wir den Zauber des Fernen Ostens nahezu spüren können. Tempel, Pagoden, verwitterte Bambushäuser zwischen Holzbaracken und Märkten - fast wirkt es wie die Kulisse eines alten Indochina-Films!
Nach so viel Kultur haben wir uns eine Pause verdient und so fahren wir vorerst zurück zum Hotel, bevor es am Nachmittag weiter geht zum heiligen Tempelberg Phou Si. Über 328 Stufen klettern wir in die Höhe, während uns unterwegs immer wieder goldene Buddha-Statuen und auch Buddhas Fußabdruck in einer Höhle begegnen. Die Spitze des Hügels ist gekrönt von einer Pagode mit goldener Kuppel und einer wunderschönen Aussicht über die sich in der Dschungellandschaft ausbreitende Altstadt. Wenig später erreichen wir über einen anderen Weg wieder das Nationalmuseum, vor dem sich inzwischen hunderte bunt beleuchtete Stände aufgebaut haben! Der alltägliche Nachtmarkt ist in vollem Gange und so schlendern auch wir kaufbereit durch die Reihen und erspähen Mitbringsel und Geschenke zu Spottpreisen.
So ein erlebnisreicher Tag macht hungrig! Wir kehren in ein nahegelegenes Restaurant ein und lassen uns richtig Dampf machen: Lammfleisch, Curry und Pilze sind herzhaft scharf, schmecken aber köstlich!

7. Tag – Mittwoch, 27.11.13: Kuang Si–Wasserfall

Heute starten wir den Tag quasi noch vor dem Aufstehen! Denn bereits um 5:30 Uhr lassen wir uns ins Stadtzentrum bringen, wo sich jeden Morgen dasselbe ergreifende Schauspiel ereignet: Frische Morgenluft umgibt uns. Die Sonne kämpft sich nur langsam über den Horizont und kündigt vorsichtig den heißen Tag an. Frauen knien am Straßenrand nieder, mit Bambuskörbchen in der Hand, gefüllt mit Klebereis und anderen Speisen. Es ist still. Alle warten geduldig. Und dann tauchen aus dem Nebel gelbe und orangenfarbene Punkte auf, die sich auf die wartende Menschenmenge zubewegt. In einer langen, stummen Reihe, barfuß und mit kahl geschorenen Köpfen, halten sie ihre Näpfe den Gläubigen entgegen, um sie mit Speisen und anderen Almosengaben füllen zu lassen. Würdevoll schweigend gehen sie weiter ihres Weges bis hin zum Königstempel Wat Xieng Thong. Dem Buddhismus entsprechend gilt das Geben von Almosen als Auszeichnung, nach der laotischen Philosophie der guten Taten. Wer den Mönchen etwas spendet kann mit einer höheren Einstufung bei seiner nächsten Wiedergeburt rechnen. Denn das Schicksal im nächsten Leben wird durch das Verhalten im jetzigen bestimmt.
Pünktlich zum Frühstück kehren wir ins Hotel zurück und können uns bis zur Abfahrt um 9 Uhr fast noch einmal hinlegen. Schließlich geht es wieder ein Stück aufs Land und schon wenige Kilometer außerhalb Luang Prabangs erleben wir einen ganz besonderen Höhepunkt unserer Reise: Spontan besuchen wir eine Grundschule und ebenso spontan unterbrechen die stillen uniformierten Lehrer ihren Unterricht für uns. Erst ganz schüchtern, dann aber voller Leidenschaft reisen sich die Zwerge um unsere mitgebrachten Bleistifte, Filzmaler und Süßigkeiten aus Deutschland! Jeder will etwas abhaben und wir werden nahezu überrannt! Wir sind sehr ergriffen von so viel Freude und Begeisterung, die diese Kinder bei unserem Besuch ausstrahlen. Total aufgekratzt hüpfen sie vor unseren Faszination auslösenden Kameras herum, klatschen mit uns ab und lächeln uns einfach mit einer förmlich greifbaren Freude an! Ein wirklich sehr bewegendes Erlebnis! Die schlichten, offenen Klassenräume mit Holzbänken und kargen Steinwänden sind liebevoll mit selbstgemalten Bildern der Kinder dekoriert. Nur schwer können wir uns wieder trennen und zum Abschied winken uns 80 kleine dunkle Händchen zu.
Die Fahrt geht weiter durch den saftig grünen Dschungel, vorbei an Teakholz-Plantagen und kleinen Dörfern. Wir stoppen an einem solchen, dass bekannt ist für seine Baumwollverarbeitung. Man zeigt uns wie die Arbeiterinnen das feine Gewebe spinnen und so wunderschöne Schals und Tücher entstehen lassen! Für schier unglaubliche Preise decken wir uns also ordentlich mit solchen ein, damit wir auch in den kalten Tagen von unserem Laos-Abenteuer zehren können. Die Ursprünglichkeit des Landes ist in diesem Dorf wieder greifbar nah, die einfachen Lebensverhältnisse werden uns deutlich vor Augen geführt und so verspüren wir bei der Abfahrt wenigsten ein bisschen das gute Gefühl etwas beigetragen zu haben.
Gegen 11 Uhr erreichen wir unser Tagesziel: den Kuang Si Wasserfall. In mehreren Kaskaden tost dieser über eine ca. 50 Meter hohe Felswand in einer von dichtem Grün umrahmten Schlucht. Der Kuang Si bildet zahlreiche blau-schimmernde Felsenpools, die uns zum Baden und Entspannen einladen! Also los! Am obersten Punkt suchen wir uns am Fuße des Falls 2 Picknicktische fur unsere Gruppe und fast alle stürzen sich gleich in das erfrischend-kühle Nass! In solch traumhafter Kulisse ein Bad zu nehmen ist nahezu nicht zu übertreffen. Das Wasser scheint sich förmlich seinen Weg durch die Mangrovenbäume hindurch nach unten zu bahnen und schafft so wie eine Art Teppich, der sich durch die ganze Schlucht zieht. Baden macht hungrig und so laden uns Elisa und Yang zum Picknick unterm Wasserfall ein! Gegrillter Fisch, Hühnchen und frisches Obst lassen uns neue Kraft tanken!
Am Nachmittag geht es zurück in die Stadt und wir besuchen noch kurz das Weberdorf Ban Phanom, in dem es viele Beispiele traditioneller, laotischer Webarbeiten zu sehen gibt. Die Geschichte des Dorfes, in dem es auch das Schöpfen von Maulbeerpapier zu bestaunen gilt, reicht bis ins 18. Jh. zurück. Auf Anweisung des Königs mussten die Arbeiter hier für den Hof Stoffe und Seide anfertigen.
Im Hotel gönnen wir uns vorm Abendessen eine kurze Pause, bevor es für uns heute ein Kanthoke-Abendessen zu erleben gibt! In einer tempelartigen Restaurantanlage speisen wir unter freiem Himmel, bei laotischer Musik und Tanz.

8. Tag – Donnerstag, 28.11.13: Reisschnaps, Höhlen von Pak Ou & Mekong

Nach einer regenreichen Nacht starten wir heute fruchtig mit leckeren Obst-Shakes in den Tag, bevor wir bereits um 7:30 Uhr das Hotel verlassen und zur Bootsanlegestelle fahren. Hier besteigen wir unseren langen hölzernen Kahn, ausgestattet mit bequemen Sesseln, Tischen, einer Küche und allem was wir für eine entspannte Mekong-Fahrt benötigen. Und dann geht Sie los, unsere Tour auf dem majestätischen Strom, der im Tibet-Hochplateau entspringt und durch China, Burma, Laos, Kambodscha und Vietnam fließt. Der Name des 4.909 km langen Stroms stammt aus dem Laotischen und bedeutet so viel wie „Mutter allen Wassers". Wir lassen die Seele baumeln und uns den frischen Fahrtwind um die Nase wehen, während unser Boot gemächlich über das Wasser gleitet.
Am Vormittag stoppen wir im kleinen Schnapsdorf Ban Sang Hay, wo wir gezeigt bekommen wie köstlicher Reisschnaps und -wein gebrannt wird. Eine kleine Kostenprobe darf natürlich nicht fehlen und so schaukelt es sich gleich noch besser über den Mekong. Weiter geht es zu den berühmten Höhlen von Pak Ou, die nur vom Wasser aus zu erreichen sind. In 2 Höhlentempeln, die direkt in das Kalkgestein geschlagen wurden, befinden sich über tausend Buddha-Statuen in allen möglichen Größen und Formen. Bereits die untere Höhle, Tam Thing, erinnert an eine buddhistische Wunderwelt. Die obere Höhle, Tam Phum, ist sehr viel tiefer und dunkler und nur über einen recht beschwerlichen Weg mit großen Stufen zu erklimmen.
Wieder an Bord setzen wir die Fahrt bis zum Abend fort. Das Ufer ist gesäumt von dichtem Dschungel, der sich über Hügel und kleine Berge zieht und den zahlreichen Wasserbüffeln einen nahrhaften Lebensraum bietet. Erdnussfelder, Bauern in ihren Holzbooten und immer wieder kleine Walddörfer ziehen an uns vorbei - eine Landschaft die unsere Augen wahrlich zur Entspannung einlädt! Die Bootsfamilie verköstigt uns mit frisch gekochtem Mittagessen und den Nachmittag verbringen wir mit interessanten Gesprächen, lesen, Spiele spielen, fotografieren und einfach mal die Ruhe genießen! Auch ein heftiger Schauer zieht über uns hinweg, bei dem wir die Seitenwände herunter lassen und es uns so richtig gemütlich machen!
Erst am frühen Abend erreichen wir unseren Übernachtungsort Pak Beng. Hier drängen sich die Holzboote bereits dicht an dicht und es scheint uns unmöglich hier noch einen freien „Parkplatz" am Ufer zu finden! Doch wir haben keine Ahnung und unser Boot wird unter knarren und quietschen in eine „Lücke" manövriert. Wir beziehen unser sehr einfach ausgestattetes Gästehaus „Phet Sok Xai" und treffen uns später zum gemeinsamen Abendessen wieder, bei dem wir den Tag mit einem letzten „Beerlao" in Laos genießen.

9. Tag – Freitag, 29.11.13: Bootsfahrt auf dem Mekong bis nach Thailand

Bei wirklich ungemütlichem Wetter, Wind und Nieselregen setzen wir heute bereits um 7 Uhr unsere Fahrt auf dem Mekong fort. Das frühe Aufstehen hat sich gelohnt: wir beobachten am Flussufer Elefanten mit ihren Mahouts! Ein idyllischer Anblick in der grünen Dschungellandschaft! Unser Frühstück genießen wir heute bei voller Fahrt auf unserem gemütlichen Kahn! In trauter 12-samkeit lassen wir Spiegelei, frisches Brot sowie Müsli-Riegel und Kekse aus Deutschland schlemmend, den Blick in die Umgebung schweifen. So lässt es sich leben!
Trotz all der guten Laune bessert sich das Wetter nicht wirklich und wir müssen uns doch zunehmend in die warmen Fleece-Decken einkuscheln. Fischer die auf ihren Booten die Netze auswerfen, abgelegene Bambus- und Holzhütten in der Ferne und nicht zu vergessen, immer wieder Wasserbüffel die grasen, Wasserbüffel die baden, Wasserbüffel  die einfach in der Gegend rumschauen bieten uns eine abwechslungsreiche Fahrt. Wie eine kleine Familie vertreiben wir uns die Zeit, die wie im Fluge vergeht, mit „Name, Stadt, Land" und „Qwirkle" spielen.
Nach dem wieder vorzüglichen Mittagessen ist es nun Zeit auf das heutige Bergfest anzustoßen, denn wir sind bereits am Tag 9 unserer Reise angekommen! Mit nichts geringerem als Skorpion-Reisschnaps füllen wir die Gläser und trinken darauf, dass die 2. Hälfte unserer Tour genauso fantastisch wird wie die erste! Prost!  Auch von Reiseleiter Yang müssen wir uns langsam verabschieden, der uns seine Heimat auf eine sehr authentische und ruhige Art und Weise näher gebracht, uns unterhalten und viel beigebracht hat! Wirklich toll!
Am Nachmittag erreichen wir die Grenze in Houay Xay. Wir nehmen Abschied vom wunderschönen, ursprünglichen Land Laos und lassen uns auf einem wackeligen Boot, zusammen mit unseren etwas in Mitleidenschaft gezogenen Koffern auf die andere Seite des Flusses bringen. Nach einer kurzen aber abenteuerlichen Fährfahrt erreichen wir hier schließlich Chiang Khong in Thailand. An bürokratischem Papierkram hatten wir zum Glück schon alles perfekt vorbereitet, so dass die Einreise unkompliziert von statten geht. In dem Grenzort haben wir dann genügend Zeit uns mit Thailand vertraut zu machen, während wir auf Reiseleiter Gang und Bus warten.
Jetzt haben wir 50 km auf kurvenreichen, holprigen Straßen bis nach Chiang Sean zurück zu legen, wo wir übernachten wollen. Im „Serene" Hotel nehmen wir noch unser überaus üppiges aber sehr leckeres Abendessen auf der Hotelterrasse ein, mit Blick auf den Mekong (schon wieder dieser Mekong...) und stoßen das erste Mal mit Chang und Singha Bier an! Trotz Müdigkeit und Erschöpfung vom langen Tag, lassen wir uns von Gang noch auf den kleinen Jahrmarkt direkt nebenan führen. Hier feiern die Thais mit Rockmusik, Bier, gegrillten Heuschrecken und Thai Boxen in die Nacht hinein und wir stürzen uns als einzige Touristen weit und breit ins Getümmel.
Ein herrlich bunter erster Tagesabschluss im Land des Lächelns. Das einstige Königsreich Siam hat durchaus mehr zu bieten als Strände, Palmen und Wats. Wir freuen uns auf darauf auf den Spuren des Buddhismus zu wandeln, indem wir uns einige kulturell und architektonisch hochinteressante Stätten und Tempel anschauen. Wir freuen uns darauf die Artenvielfalt Thailands Flora und Fauna zu entdecken. Wir freuen uns auf die Gastfreundschaft und Unbekümmertheit der Thais (so sagt man es ihnen zumindest nach) und natürlich auf den Mix aus Großstadthektik und kleinen abgelegenen Bergdörfern und Provinzstädtchen, im 65,1 Millionen Einwohner Land - Thailand!

10. Tag – Samstag, 30.11.13: Goldenes Dreieck – Langhalsfrauen – Chiang Rai

Etwas frischer ist es hier oben im Norden schon, aber allzu böse sind wir über die kleine zwischenzeitlich Abkühlung nicht. Nach dem Frühstück besuchen wir zuerst das Opium-Museum des Städtchens Chiang Saen (das zwischen 3. und 9 Jh. sogar ein eigenes Königreich war), denn Opium spielte noch bis in die 60er Jahre hinein eine wichtige Rolle für den Handel zwischen den drei „goldenen" Ländern Myanmar, Laos und Thailand. Dem Rauschmittel verdankt das Goldene Dreieck auch seinen Namen, denn Opium wurde gegen Gold eingetauscht. Ursprünglich kam es aus der Türkei und dem Mittelmeerraum und im Museum sehen wir die Werkzeuge zur Gewinnung, verschiedene Opiumsorten und natürlich auch die vielfältigen Opiumpfeifen. Offiziell ist mit dem Verbot des Rauschgifts heute keines mehr im Umlauf. Wie es in Wirklichkeit, insbesondere in den abgelegenen Bergdörfern aussieht, weiß natürlich keiner.
Im Anschluss sehen wir uns hier am goldenen Dreieck, wo der Fluss Mae Sai in den Mekong fließt, genauer um, knipsen ein Bild auf dem 3 Länder auf einmal sind und steigen außerdem noch auf einen kleinen Hügel, der uns eine wunderschöne Aussicht über das Dreiländereck bietet! Ein obligatorisches Gruppenfoto muss her!
Nun geht es mit dem Bus weiter und zwar nach Mae Sai an der Grenze zwischen Thailand und Myanmar. Wir stürzen uns mitten hinein in das bunte Treiben, bei dem die Leute die verschiedensten Waren und Güter über die Grenze bringen. Nahrungsmittel, Textilien, ja sogar ganze Kleiderschränke werden auf klapprigen Autos, Tuk-Tuks und Motorrollern transportiert! Wir laufen über den hektischen Markt und unsere Augen wissen gar nicht wo sie zuerst hinschauen sollen: von Säcken voller Nüsse über kitschiges Spielzeug, touristische T-Shirts und quietschbunte Handyhüllen bis hin zu Lebensmitteln, Uhren und Silberschmuck findet man hier einfach alles!
Zur Mittagszeit treten wir schließlich die Fahrt nach Chiang Rai an, wollen uns unterwegs aber noch dem Besuch eines einzigartigen Dorfes widmen. Die zahlreichen Minderheiten in Thailand, wie zum Beispiel die Bergvölker hier im Norden, gilt es zu schützen und deren Kultur und Lebensweisen zu wahren, was jedoch immer schwieriger wird. 6 verschiedene Stämme lernen wir kennen: Die Karen, die Lahu, die Lisu, die Mein, die Hmong und die Akha. Oft befinden sich deren Dörfer nicht weit voneinander entfernt und trotz eigenständiger Sprachen und kulturellen Gebräuchen, teilen sie doch alle den Glauben an Geister, den Animismus, und die Verehrung der Ahnen. Auch haben alle ihre besonderen individuellen Trachten und Schmuck. In dem Dorf, welches wir besuchen treffen wir auf Angehörige der Akha, die einen wunderschönen Kopfschmuck tragen sowie auf die Lisu, mit ihren riesengroßen Ohrlöchern. Die bekanntesten und für uns kuriosesten Bergbewohner sind die zu den Karen gehörenden Langhalsfrauen, von denen wir hier im Dorf einige bewundern können. Bereits im jüngsten Alter von gerade einmal 5 Jahren bekommen die Mädchen die schweren Bronzeringe um den Hals gelegt und mit zunehmendem Alter, bis 45 Jahre, kommen immer mehr Ringe hinzu. Die Hälse der jungen Frauen werden dadurch aber nicht gestreckt, wie angenommen, sondern die Schultern werden unter der Last nach unten gedrückt und die Nackenmuskulatur wird ganz besonders stark. Die Frauen und Kinder bieten im Dorf ihre Waren dar, lassen sich für ein kleines Trinkgeld mit uns fotografieren und lächeln uns freundlich zu. So niedlich und wunderschön sehen sie aus, aber dennoch bleibt ein bitterer Beigeschmack, denn wir wissen, dass sie diese „Bürde" hauptsächlich tragen um ein wenig Geld zu verdienen, überleben zu können und das sie höchstwahrscheinlich bis zum Ende ihres Lebens in diesem Dorf bleiben und die schweren Ringe tragen müssen.
Schließlich erreichen wir gegen 17 Uhr unser Hotel „Wiang Inn" in Chiang Rai und es bleibt ein wenig Zeit zum Ausruhen. Nach dem Abendessen unternehmen wir in der „Krone des Nordens", wie die Stadt genannt wird, einen Spaziergang zum nahegelegenen Nachtmarkt, auf dem es wieder allerlei schöne Mitbringsel, vor allem Schals und Tücher, zu erstehen gibt.

11. Tag – Sonntag, 01.12.13: Dickhäuter und Dschungelfeeling – Chiang Mai

„Nur die harten kommen in den Garten" und getreu diesem Motto machen wir uns heute Morgen bereits vor Sonnenaufgang um 6 Uhr auf den Weg nach Chiang Mai. Denn wir haben einen wichtigen Termin mit ein paar gemütlichen Dickhäutern einzuhalten!  Fast 4 Stunden brauchen wir bis zum Elefantencamp Chiang-Dao, in das uns eine wackelige Hängebrücke über den Fluss führt. Als erstes bekommen wir  von den gutmütigen Riesen ihre Geschicklichkeit vorgeführt, die in der Forstwirtschaft hoch geschätzt wird. Etwa 2.000 wilde Elefanten gibt es noch in Thailand und ca. 3.000 die in Camps wie diesem leben, bzw. zur Arbeit eingesetzt werden. Seit 1988 gilt ein landesweites Fällverbot für Tropenhölzer, womit die Zahl der Arbeitselefanten stark zurückging. Ab einem Alter von 3 Jahren werden Babyelefanten in die „Elefantenschule" geschickt, wo sie auf ihre zukünftigen Aufgaben vorbereitet werden. Heutzutage gibt es einige hunderte „arbeitslose" Elefanten in solchen Camps, die von der Regierung Unterhaltszuschüsse erhalten, zum größten Teil aber von Besuchern wie uns leben.
Wir können mit ansehen, wie die treuen Tiere gemeinsam mit ihren Mahouts Baumstämme transportieren und stapeln können, bekommen gezeigt wie die Elefantenführer auf- und absteigen und sogar ein Künstler befindet sich unter den Elefanten, der herzallerliebst ein schönes Bild malt!
Im Anschluss unternehmen wir eine herrliche Floßfahrt von nichts begleitet als den Geräuschen der Natur, dem Plätschern des Wassers und dem Geschnatter unserer ReisegruppeJ. Es hat schon fast etwas Meditatives, wie wir auf den einfachen Bambusflößern dahin gleiten und die uns umgebende Szenerie und Ruhe auf uns wirken lassen.
Schließlich geht es wesentlich spektakulärer weiter: Zeit für unseren Elefantenritt! Immer zu zweit besteigen wir die Holzbänkchen auf den Rücken der Dickhäuter, während vor uns der Mahout auf dem Kopf des Tieres sitzt und barfüßig den Weg geleitet. Wir schaukeln gemütlich über einen schmalen Dschungelpfad, dann das steile Ufer hinunter und hinein in den Fluss! Die großen Ohren schlackernd und den Rüssel immer wieder nach Grasbüscheln ausstreckend, tragen uns die freundlichen Wesen dahin und wir wollen am liebsten gar nicht wieder absteigen, sondern weiter bis nach Chiang Mai reiten.
Zum Mittagessen stoppen wir später an einer Orchideen- und Schmetterlingsfarm, wo wir uns zunächst am reichhaltigen Buffet stärken, bevor wir die Blüten- und Flatterbracht bewundern. In den schönsten und verschiedensten Violett-, Pink-, Geld- und Orangetönen schillern die herrlichen Pflanzen, umschwärmt von kleinen und großen hübsch gemusterten Schmetterlingen.
Da heute nicht irgendein Sonntag ist, sondern der 1. Advent, hält Elisa noch eine kleine Überraschung für uns bereit. Gemeinsam versetzen wir uns ein wenig in vorweihnachtliche Stimmung (was bei 27 Grad Außentemperatur, 80% Luftfeuchte und üppigem Grün gar nicht mal so leicht fällt) und zünden gemeinsam ein kleines Kerzlein ein. Echter Christstollen darf am 1. Advent auch nicht fehlen und *zack* da ist er auch schon und wir lassen uns Rosinen, Nelkengewürz und Puderzucker auf der Zunge zergehen... Mmmhh... Doch nun „zurück" nach Thailand und die nächsten erlebnisreichen Tage genießen!
Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel „The Empress" in Chiang Mai, gönnen uns eine Ruhepause und brechen am Abend noch einmal auf zum Kanthoke-Abendessen, diesmal auf thailändische Art! Wir stecken, wie es die Tradition besagt, unsere nackten Füße in einen „Graben" unter den Tisch, sitzen auf weichen Kissen auf der Erde und schlemmen leckere thailändische Speisen bei traditioneller musikalischer und tänzerischer Untermalung.

12. Tag – Montag, 02.12.13: Chiang Mai – Kochkurs, Kunsthandwerk & Kultur

Chiang Mai ist die bedeutendste Stadt im thailändischen Norden sowie Provinzhauptstadt der gebirgigen Provinz. Einst 1296 als erstes unabhängiges Königreich Thailands, dem „Königreich der Millionen Reisfelder" (Lan-Na-Reich), im Goldenen Dreieck gegründet, gilt die viertgrößte Stadt des Landes heute für die Inländer als eine Art nationales Paradies: umringt von hügeliger grüner Landschaft, ein belebendes Klima, viele historische Tempel und schöne Frauen. Na dann mal los!
Mit der thailändischen Küche, der man nachsagt eine der besten und gesündesten der Welt zu sein, sind wir ja inzwischen schon vertraut. So wird es höchste Zeit unser „Wissen & Können" auf die nächste Stufe zu heben und selbst anzupacken! So führt uns die Fahrt heute zum Markt, wo wir auf unseren Kochlehrer stoßen, der uns „an die Hand nimmt" (Elisa zumindest) und sehr anschaulich durch die Marktreihen führt, um uns die Zutaten für unseren heutigen thailändischen Kochkurs zu zeigen und zu erläutern. Von Kokosraspeln über Reisnudeln und verschiedenste Gewürze bis hin zu fremden Pilzen, komisch geformten Auberginen und gewöhnungsbedürftigen Tofu ist alles dabei! Theoretisch wissen wir als schon Bescheid, dann kann es also weiter gehen in die Meisterkochschule. In herrlichem Ambiente, warten hier im Freien schon unsere Kochstellen auf uns! Jeder einzelne wird mit einer schmeichelnden Küchenschürze ausgestattet und macht sich mit seinem Arbeitsplatz und dem Werkzeug vertraut! 4 Gerichte stehen auf dem Speiseplan und mit dem Wissen, dass wir alles auch selbst essen müssen, zittern dem einen oder anderen doch schon etwas die Knie. Vor jedem Gang bekommen wir diesen im Schulungsraum vorgekocht und müssen gut aufpassen! Und dann: auf die Woks, fertig, los! Wir schnibbeln, rühren, mischen (und schimpfen ein bisschen) was das Zeug hält, haben aber jede Menge Spaß! Das Menü: als Vorspeise gibt es eine traditionelle Suppe mit exotischem Gemüse und Shrimps - „Tom Yan Goong", es folgt ein grünes Curry mit Hühnchen und gebratene Nudeln - Phad Thai und dem krönenden Abschluss liefert der warme gedämpfte Bananenkuchen. Klingt lecker? Ob es das auch ist liegt in unseren eigenen Händen!  Wir lassen es uns schmecken und ein bisschen stolz können wir auch sein! Zum Abschied erhalten wir selbstverständlich noch offiziell unser Zertifikat in Form eines Kochbuches zum Nachkochen zu Hause. Die Weihnachtsgans kann dieses Jahr also wegfallen!
Chiang Mai ist besonders berühmt für sein Kunsthandwerk mit Holz, Edelsteinen, Seide und vielem mehr. So besuchen wir eine Schirmfabrik, bei der wir die Herstellung klassischer Holzschirme und -fächer gezeigt bekommen. Ganz fantastisch ist die Kunst der Bemalung! Auch wir lassen die Künstler aus unseren Handyhüllen, Taschen und Schlüsselanhängern kleine Schmuckstücke machen, indem sie Elefanten, Schmetterlinge oder Drachen in Windeseile und super filigran auf unsere Sachen malen! Einmal im Kaufrausch entscheiden wir demokratisch noch eine weitere Kunsthandwerksstätte zu besuchen - Silber! Fast schon gewaltsam müssen wir unsere Frauen schließlich aus den Tiefen der Glitzerwelt treiben, denn wir haben noch ein bisschen Kultur auf dem Programm stehen!
Gegen 16 Uhr erreichen wir das bedeutendste Wahrzeichen Chiang Mai's. Der Tempel Wat Doi Suthep, liegt inmitten herrlicher Landschaft, etwas außerhalb der Stadt am Fuße des Gipfels des Doi Pui (1.685 m ü.d.M.). Erbaut wurde er 1383 und der Legende nach trug einst ein Weißer Elefant die Asche von Lord Buddha auf den Berg hinauf, legte sich nieder und als man ihm den Altar abnahm starb er.  Genau an dieser Stelle steht heute der heilige Tempel. Mit einer kleinen Zahnradbahn erreichen wir diesen und überblicken von hier aus die ganze  Stadt.
Im inneren der Tempelanlage thront der golden glänzende Stupa, der die Asche von Lord Buddha birgt und jährlich tausende Pilger anzieht. 20 Meter hoch, von einem fünfstufigen Schirm gekrönt und überzogen mit reich ornamentierten vergoldeten Kupferplatten, ist dieses kulturelle Heiligtum ein wahres Kunstwerk. Umgeben ist es von einer wunderschönen, ebenfalls mit Gold und Prunk verzierten Galerie, die u.a. in Form schönster Malereien das Leben Buddhas darstellt.
Gang nimmt uns bei einem "RundGang" mit in die Welt des Buddhismus und versucht uns seine Religion mit ihren Anschauungen und Handlungsweisen näher zu bringen. In Thailand wird zum größten Teil der Hinayana-Buddhismus ausgelebt. Die zweite buddhistische Glaubensströmung ist der Mahayana-Buddhismus und ist z.B. in China vorherrschend. Buddha, dessen Name so viel bedeutet wie „der Erleuchter", wurde im Jahre 563 v. Chr. mit dem Namen Siddharta Gautama in Nepal geboren. Nach über 500 Lebenszyklen erlangte er, unter einem Bodi-Baum sitzend die Erleuchtung und ging ins Nirwana über - das große Ziel eines jeden Gläubigen. Dem Nirwana am nächsten sind die Mönche, wodurch deren hohes Ansehen zu erklären ist. Der Buddhismus ist eine sehr interessante und friedliche Religion, die uns wirklich fasziniert und zum Nachdenken anregt.
Da es bereits dämmert und die Luft deutlich kühler wird treten wir die Rückfahrt an und kämpfen uns durch den dichten Stadtverkehr. Am Abend bummeln wir alle gemeinsam noch zum Nachtmarkt (endlich mal ein Nachtmarkt!) und mischen uns zum Abendessen unter das fröhliche Volk! Es singt, tanzt, handelt und erfreut sich seines Lebens - genauso wie wir!

13. Tag – Dienstag, 03.12.13: Auf den Spuren vergangener Zeiten – Sukhothai

Eine sehr lange Fahrt von knapp 400 km liegt heute vor uns und so starten wir um 8 Uhr in Richtung Sukhothai. Langsam verändert sich die Landschaft, die dicht bewaldeten Hügel gehen in ebene Reisfelder über. 2 „Hasen jagen"- und „Blumen pflücken"-Pausen und eine Mittagspause später erreichen wir endlich unser Ziel. Sukhothai war die allererste Hauptstadt Thailands und 140 Jahre lang Mittelpunkt eines bedeutenden Königreichs. Wir schreiben das 13. und später 14. Jahrhundert als einer der 14 Könige, die das Reich während der Sukhothaiperiode regierten, das thailändische Alphabet erfand. Schließlich musste Sukhothai im Jahre 1378 an das Königreich Ayutthaya abgetreten werden. Nach einer schier endlos langen Zeit der Ruhe und des Vergessens wurde die verfallene Stadt schließlich wieder ausgegraben und teilweise rekonstruiert. Seit 1978 gehört das kunsthistorische Zentrum Sukhothai zum UNESCO Weltkulturerbe.
Um das riesige Gelände nicht zu Fuß erkunden zu müssen schwingen wir uns kurzerhand auf ein paar quietschende Drahtesel und radeln durch die Ruinenstadt! Zunächst besichtigen wir den einst prachtvollsten Tempel, den Wat Mahathat, der alleine eine Fläche von 40.000 m2 einnahm! Die Stupas weisen einen ganz anderen, uns noch unbekannten Baustil auf, der sich auch als Sukhothai-Stil bezeichnet. Wir stoßen wieder auf riesige Buddha-Statuen zwischen den aus einem Tuff-Lehm-Gemisch errichteten Säulen und den rostroten gebrannten Ziegelstein-Ruinen. Die gekringelten Haare des Buddhas stehen für das schwierige, herausfordernde Leben eines jeden Geschöpfes. Die Lotusblüte auf dem Kopf symbolisiert die Erleuchtung und der nach unten gerichtete Blick ist Ausdruck dessen, dass man mit dem zufrieden sein soll was man hat. Kaum vorstellbar, dass hier einst alles mit Gold und Prunk überzogen war und wir versuchen in unserer Fantasie die Mächtigkeit und Größe der überwältigenden Anlage zu spüren. So wandeln, bzw. radeln wir auf den Spuren vergangener Zeiten ehrfürchtig durch die ruhende Ruinenstadt.
Inmitten eines Lotusteiches liegt eine weitere Schönheit: der Wat Sra Si. Dieser muss überaus prächtig gewesen sein  und außerdem wurde hier der erste laufende Buddha überhaupt geschaffen. Das Original befindet sich heute in Bangkok, doch eine Kopie des „schönsten laufenden Buddhas der Welt" lässt sich von uns bewundern und knipsen. Schade eigentlich, dass wir unsere Räder schon wieder abgeben müssen, der Fahrtwind und die Bewegung tuen richtig gut, doch wir müssen noch ein Stück weiter. Unser Tagesziel ist die Stadt Phitsanulok mit dem berühmten Tempel Phra Rattana Maha Dhat. Die Stadt am Ufer des Nan Flusses gelegen, war einst eine wichtige Stadt für das Königreich Sukhothai, wurde aber 1362 vom Ayutthaya-König Rama Thibodi erobert.
Wir besichtigen das wichtigste Bauwerk der Stadt, das bereits von weitem durch seinen 36 Meter hohen, vergoldeten Prang im Khmer-Stil zu erkennen ist. Das Dach mit seinen bunt glasierten Ziegelsteinen stammt bereits aus der Bangkok-Zeit, ist dreifach gestaffelt und raffiniert geformt. Die schlanken Säulen sowie 2 Buddha-Statuen im Sukhuthai-Stil die den Eingang flankieren, verleihen dem heiligen Gebäude eine anmutige Erscheinung. Dunkelblau, Rot und Gold sind die bestimmenden Farben im Inneren des Tempels und das besondere Highlight thront als Blickfang in der Mitte: die Statue Phra Buddha Jinarat („der siegreiche König") ist ein Meisterwerk des späten Sukhothai-Stils und wurde um 1350 aus Bronze gegossen. Eines der bedeutendsten Reliquien seiner Zeit und Zentrum religiöser Zeremonien der Mönche. Einige von uns versuchen sich auch im buddhistischen Horoskop und schütteln einen Holzstab aus einer runden Form, dessen Nummer auf eine Zukunftsaussage schließen lässt. Mehr oder weniger zufrieden mit unseren Weissagungen fahren wir schließlich zu unserem Hotel „Amarin Lagoon" und schlemmen beim Abendessen vom herrlichen Buffet!

14. Tag – Mittwoch, 04.12.13: Königsstadt Ayutthaya – Kanchanaburi

Wieder liegt ein weiter Weg vor uns, um in der Geschichte Thailands weiter zu gehen und den nächsten Zeitabschnitt kennenzulernen. Von Phitsanulok geht es nach Ayutthaya. In nahezu jeder Ortschaft, die wir unterwegs passieren laufen bereits die Vorbereitungen für den morgigen Geburtstags des Königs Bhumibol: Straßenränder werden vom Militär gesäubert und von Unkraut und Unrat befreit, Schulhöfe sind feierlich geschmückt und Menschenscharen finden sich zum Beten und Feiern zusammen. Überall wehen die Landes- und Königsflaggen im Wind und das Land scheint bereits heute von einem glänzenden Gelb überzogen zu sein.
Nach unserer Mittagspause in einem Restaurant mit Blick über den Fluss Chaopraya erreichen wir zunächst das Kulturzentrum von Ayutthaya, indem wir uns einen Film über den historischen Schauplatz anschauen. Das kulturelle und historische Heiligtum ist heutzutage eine der eindrucksvollsten Ruinenstätte Asiens, in der weiten Ebene des Menam Chao Phraya an einer Flussschleife gelegen. Im Jahre 1350 von König U Thong zu seinem eigenen Staat ausgerufen, war Ayutthaya bis 1767 Hauptstadt des Königreichs Siam und die zweite überhaupt in der Landesgeschichte. Das Zeitalter war bestimmt von 33 Königen und wurde weltbekannt als blühendes Kulturzentrum und wichtiger Handelsplatz auch für europäische Handelshäuser. Nach 417 Jahren haben die Birmamen Ayutthaya dem Erdboden gleichgemacht, was den temporären Niedergang der siamesischen Monarchie bedeutete. In 15 Jahren der Besetzung durch die Birmanen, die wie die Vandalen wütenden, blieb nix verschont, kein Tempel, kein Königspalast und tausenden Buddha-Figuren wurden die Köpfe abgeschlagen als Zeichen der Beraubung ihrer Seelen.
Als wir uns schließlich die Ruinen des einstig prunkvollen monumentalen Königspalastes anschauen, können wir den damaligen Glanz und die Mächtigkeit dieses Bauwerks mit seinen Herrschern förmlich spüren. Die riesige Ansammlung von Tempel- und Palasttrümmern steht seit 1991 unter dem Schutz der UNESCO.
Der Wat Phra Si Sanphet war einst der schönste und bedeutendster aller Tempel im alten Ayutthaya. Die 3 großen Stupas auf einer langen Terrasse enthalten wahrscheinlich die Asche von Mitgliedern der königlichen Familie. Unzählige Fotos und einen ehrfürchtigen Rundgang später schlendern wir über einen kleinen Markt zurück zum Bus. Da es für die Region typisch ist, kauft Gang für uns grüne hauchdünne Reisplinsen und zuckerwatteartiges buntes Klebezeug, woraus wir uns süße Tortillas basteln! Noch ein bisschen Fahrtstrecke haben wir nun vor uns, die kurzerhand durch einen kleinen „Rattenstopp" unterbrochen wird. Denn an der Hauptstraße wird gegrillte Ratte - mit Schwanz! - verkauft und einige wagemutige von uns probieren sogar ein Stück des gehäckselten Tieres! Unser Tagesziel ist die Provinz Kanchanaburi, wo wir am Abend unser Hotel, das „Pung-Waan Resort". erreichen. Hier befand sich das Einfallstor der birmanischen Heere, als sie 1767 Ayutthaya vollständig vernichteten.

15. Tag – Donnerstag, 05.12.13: Brücke am Kwai – Bangkok

Heute ist ein ganz besonderer Tag: der 86. Geburtstag des thailändischen Königs Bhumibol. Das höchst verehrte und geschätzte Staatsoberhaupt trägt den Namen Rama IX. und ist damit der 9. Herrscher der Chakri-Dynastie, die seit 1782 Thailand regiert. Im jüngsten Alter wurde er bereits 1946 zum König und damit ist er gegenwärtig der am längsten regierende Monarch in der Weltgeschichte! An einem Montag geboren, ist die Glücksfarbe des Königs Gelb und so erleben wir mit, wie ein ganzes Land samt Bekleidung, Dekoration, Fahnen und Wimpel in einem Meer aus Gelb erstrahlt! Ob quittengelb, zitronenfaltergelb, sonnenblumengelb oder honiggelb, Hauptsache man würdigt seinen König mit dem Repräsentieren der freundlichen Farbe.
Der heutige Vormittag steht ganz im Zeichen der Schicksalsereignisse an der berühmt-berüchtigten Brücke am Kwai, die durch den gleichnamigen Roman von Pierre Boulle im Jahre 1956 weltbekannt wurde. Zunächst besuchen wir das JEATH-Museum, dass die Schicksale der britischen, US-amerikanischen und australischen Kriegsgefangenen der Japaner, die bei dem Bau der Brücke während des 2. Weltkriegs ums Leben kamen, eindrucksvoll darstellt. Wir wandeln durch 3 Bambushütten, die an jene erinnern in denen die Gefangenen untergebracht waren und begutachten alte Fotografien, handschriftliche Notizen und gemalte Bilder aus jener furchtbaren Zeit.  Um die 61.000 Ausländer plus eine Viertelmillion Asiaten kamen als Kriegsgefangene dieser Zeit ums Leben. Unter unmöglichen Arbeitsbedingungen, bei unerträglicher Hitze, geplagt von Auszehrung und brutaler Gewalt schufteten die Gefangenen u.a. an der Brücke über den Fluss Kwae Noi, errichtet als Teil der strategisch wichtigen Eisenbahnstrecke, die über den Drei-Pagoden-Pass nach Birma führen sollte, um den Nachschub kriegswichtigen Materials zu sichern.
Wo wir einmal bestürzt und betroffen sind, besuchen wir gleich noch den Soldatenfriedhof, der an die 6.982 Gefallenen erinnert, die während des Krieges ihr Leben ließen. Danach geht es nun endlich zur Brücke am Kwai, deren Originalkonstruktion aus Teakholz bestand. Heute finden wir hier eine Nachbildung aus Stahl vor. Wir bummeln über den Platz, knipsen unsere Fotos und warten auf den legendären „Todeszug", der dann auch mit fast 1 Stunde Verspätung eintrifft (gehört der etwa zur Deutschen Bahn...?) In guten 2 Stunden rattern wir geräuschvoll durch die grüne Landschaft, vorbei an Zuckerrohr-, Reis- und Maniokfeldern. Immer wieder passieren wir kleine Dörfchen und von Zeit zu Zeit eröffnet sich uns der Blick auf den Fluss. Unsere Fahrt endet in Nam Tok - Endstation & Mittagspause!
Am Nachmittag treten wir schließlich die Weiterfahrt nach Bangkok an. Mühsam kämpfen wir uns durch den feiertagsbedingten Stadtverkehr des Ballungsgebietes, aber immerhin werden wir von ein paar Feuerwerken begleitet! Das nennen wir einen herzlichen Empfang
Schließlich schaffen wir es gerade so ins Kanthoke-Restaurant „Silom Village", wir uns ein letztes Mal dem traditionellen Tanz und den wunderbaren Gewändern der Damen (und männlichen DamenJ) hingeben... Jetzt sind wir aber geschafft und checken endlich in unserem zentral gelegenen Hotel „Glow Trinity" ein. Müde wollen wir ins Bett fallen, wenn da nur nicht noch das Schuhe putzen wäre...

16. Tag –Freitag, 06.12.13: Bangkok intensiv!

Juhuuu! Der Nikolaus war da! Kaum zu glauben, dass er tatsächlich den langen Weg aus Deutschland auf sich genommen hat um uns im entfernten Thailand eine Freude zu machen! Besser kann der Tag gar nicht beginnen!
Heute wollen wir die Weltmetropole und Hauptstadt Thailands intensiv kennenlernen. „Bangkok ist größter, bunter, ärmer, reicher, schöner und hässlicher als jeder andere Ort in Thailand. Wolkenkratzer in Roboterform, Stahlskelette von Investitionsruinen, Tempel neben Slums, Rotlichtbars neben Luxushotels, in Bangkok existieren alle Gegensätze nebeneinander" (Zitat aus dem Buch „Gebrauchsanweisung für Thailand"). So sagt man. Ein Fünftel der Bewohner des Landes lebt im Ballungsgebiet von Thailands wirtschaftlichem, gesellschaftlichem und kulturellem Zentrum: ca. 10 Millionen Menschen. Die pulsierende Metropole wird von den Thais selbst als „Krung Thep" - Stadt der Engel bezeichnet. Seit 1782 ist Bangkok Thailands Hauptstadt und damit die 3. in der Landesgeschichte und auch die 3. die wir im Laufe unserer Reise kennenlernen! Also los! Doch das klingt leichter als es ist, denn Bangkoks Verkehrssituation scheint zwar dynamisch ist aber gleichzeitig unglaublich chaotisch und vor allem unberechenbar.
Unseren ersten Besuch widmen wir dem Wat Traimitr, oder „Tempel des Goldenen Buddhas". Höhepunkt der herrlichen spitz zulaufenden, weißen Tempelanlage ist wie der Name schon sagt, die 3,5 Meter hohe Buddha-Figur, die aus 5,5 Tonnen massivem Gold gegossen wurde! Wo das Prunkstück herkommt ist bis heute unklar, hindert uns aber nicht daran uns an der beeindruckenden Figur zu erfreuen. Den Tempel umgibt noch der Glanz der gestrigen Feierlichkeiten. Gelb-Blaue Tücher zieren die Geländer und kunstvoll geformte Blumenpyramiden aus gedrehten Palmenblättern, Nelken und anderem Blumenschmuck verschönern das Innere und Äußere des Tempels.
Um 10 Uhr finden wir uns am Ufer des Chao Phraya Flusses ein, um eine erfrischende Bootstour zu unternehmen. Rauschend passieren wir einige der ca. 400 Tempel Bangkoks, die herrlich am Wasser liegen. Auch erhalten wir einen Einblick in die kargen Wohnverhältnisse der Menschen, die ihre hölzernen „Behausungen" teilweise auf Stelzen fast in den Fluss hinein gebaut haben. Noch eben ein paar Welse mit Weißbrot gefüttert (tja, das nächste Mal essen wir EUCH dann wieder...) und zurück geht die Fahrt, bei der wir uns die herrliche Brise um die Nasen wehen lassen.
Unser nächster Besuch gilt dem höchst eindrucksvollen Wat Arun („Tempel der Morgenröte"), der bereits von weiten mit seinem 86 Meter hohen Prang, der mit unzähligen Porzellanstücken verziert ist, unsere Blicke einfängt. Nach dem Untergang Ayutthayas marschierte der letzte General mit seinem Gefolge so lange „bis die Sonne wieder aufgeht", um dort einen neuen Tempel zu errichten. An besagter Stelle finden wir heute das im Khmer-Stil mit thailändischen Einflüssen errichtete Prachtstück. Sowohl buddhistische als auch hinduistische Merkmale weist der Tempel auf. Mühsam bewältigen einige von uns die riesigen, steil nach oben führenden Stufen auf den Tempel hinauf, doch es lohnt sich: ein ausgezeichneter Blick über die Stadt, den Fluss und die geschmückten Straßen bietet sich uns.
Mit der Fähre setzen wir auf die andere Seite des Flusses über, erfrischen uns kurz mit ein wenig Ananas und schon steht der nächste Tempel an: der Wat Pho ist der älteste und größte Tempel der Stadt und sogar Sitz einer weltbekannten Schule für die Kunst der Fußreflexzonen-Massage. Insgesamt 91 Prangs und Chedis befinden sich in der weitläufigen Anlage, eines prunkvoller und glitzernder als das nächste. Wir bewundern zunächst den 45 Meter langen und 15 hohen liegenden Buddha - eine Monumentalfigur mit Fußsohlen die mit Edelsteinen verziert sind und Ereignisse aus dem Leben Buddhas darstellen. Die vorherrschenden Farben Gold und Rot ziehen sich durch die gesamte Anlage, die wir mit Gang vorne weg ehrfürchtig durchschreiten.
Nach so viel Kultur bei 32 Grad kommt uns eine Pause gerade recht und diese genießen wir am Flussufer mit fruchtiger Untermalung, mit der wir noch einmal auf den Nikolaus anstoßen. Anschießend gelangen wir auf dem Wasserweg zurück zum Königspalast, dessen Tore uns aber leider verschlossen bleiben sollten, wegen des gestrigen Geburtstags ihrer Majestät. So haben wir mehr Zeit uns den Wat Phra Keo, „Tempel des Smaragd-Buddhas", näher zu betrachten. Ein riesig-hoher Sockel erhebt sich im Inneren, auf dem der nur 75 cm große Jade-Buddha thront - die heiligste, wertvollste und schönste Buddha-Figur des Landes und Thailands ganzer Stolz! Neben herrlichen Wandgemälden, die die Galerie des Wat Phra Keo zieren, befinden sich noch so weitere Kostbarkeiten im Palastbezirk. Ein goldener Stupa stellt die Nachbildung einer der 3 zerstörten Ayutthaya-Stupas dar und ist mit italienischem Gold-Mosaik besetzt. Direkt daneben befindet sich die glitzernde Bibliothek, in der die auf Blattgold niedergeschriebenen heiligen Schriften des Buddhismus verwahrt sind. Wiederum daneben staunen wir über die „Pension der verstorbenen Könige", in der bereits die Könige Rama I. - IIX. ihre letzte Ruhestätte fanden. Gang führt uns bedächtig über das Gelände, auf dem es nicht nur vor Menschen, sondern auch vor Gold, Glanz und „Bling, Bling" wimmelt!
Von so viel Glitzer und Gefunkel müssen wir uns erst mal erholen und wie ginge das besser als bei einem Abendessen in schwindelerregender Höhe mit Blick über die Weite der Metropole. Ziel ist das höchste Gebäude Thailands, der 309 Meter hohe „Baiyoke Sky Tower", wo wir mit dem Fahrstuhl zunächst auf die Aussichtsplattform in der 84. Etage fahren. WOW! Die Aussicht haut uns nahezu um! Ganz Bangkok können wir überblicken und mit langsam schwindender Sonne die sich üpber die Stadt legende Dämmerung genießen. Als sich doch so langsam wieder ein Hungergefühl einstellt nehmen wir unsere Plätze im Restaurant der 78. Etage ein und schon wieder können wir nur WOW sagen, denn das Buffet, das wohl aus dem Schlaraffenland entsprungen ist,  lässt keine Wünsche offen! Endlich können wir uns mal so richtig satt essen. Zufrieden fahren wir zum Abschluss nochmal hinauf, wo uns in ein dunkles Schwarz gehüllt, Bangkoks Lichtermeer zu Füßen liegt! Eine fantastische letzte Nacht einer fantastischen Reise!

17./18. Tag – Samstag/ Sonntag, 07./08.12.13: Schwimmende Märkte & Rückreise nach Hause

Das letzte Mail schlagen wir heute Morgen unsere Augen in Bangkok auf, doch bevor es Richtung Heimat geht, steht uns noch ein erlebnisreicher Tag bevor. Ca. 100 km außerhalb der Stadt liegt Ratchaburi, wo wir die schwimmenden Märkte von „Damnoen Saduak" besuchen wollen. Diese dienten einst nicht nur zum Handel mit Dingen des alltäglichen Lebens sondern stellten auch einen Ort der Kommunikation dar. Hier wurde sich ausgetauscht, geplaudert und eingekauft! Unterwegs stoppen wir um zu besichtigen wie brauner Zucker aus den Blüten der Palmen gewonnen wird. Schließlich erreichen wir die Klongs, wie die Kanäle auch genannt werden und hier sind wir wahrlich nicht die einzigen Besucher! Wir besteigen unsere hölzernen Ruderboote, um uns bei einer Mischung aus thailändischer Kaffeefahrt und Paddelausflug im Spreewald selbst ein Bild von dem belebten Szenario zu machen.  Wir sind überrascht mit welchem Geschick die Frauen ihre wackeligen Kähne, die bis zum Rande gefüllt sind mit Obst, Gemüse, gebratenem Fleisch und natürlich jede Menge Souvenirs, unter Kontrolle behalten. Die Händler buhlen um ihre Kundschaft und „angeln" sich uns Touristen im wahrsten Sinne des Wortes an ihre Stände! Laut, Hektisch und bunt geht es hier zu! Nach einer guten halben Stunde endet unsere Tour durch ein paar der ca. 200 Klongs der Umgebung.
Nach etwas Zeit für einen Bummel durch das Getümmel treten wir die Rückfahrt nach Bangkok an und sehen unterwegs auch die zahlreichen Slums am Stadtrand der Metropole. Die teilweise menschenunwürdig wirkenden Behausungen sind mit einfachen Wellblechdächern gedeckt und massenweise Müllberge rücken immer wieder in unser Blickfeld. Im Hintergrund sind die millionenschweren Wolkenkratzer der Stadt unübersehbar. Uns wird zunehmend klar, dass wir es hier mit einer Weltstadt zu tun haben, die modern, fortschrittlich und innovativ zu sein versucht, tatsächlich aber noch meilenwert davon entfernt ist. Eine Weltstadt, die das Abwasser von 10 Millionen Menschen ohne Kläranlage in einen einzigen Fluss leitet und gleichzeitig massivgoldene Buddhas in prunkvollen Tempeln beherbergt. Eine Stadt in der es keine Mittelschicht zwischen arm und reicht gibt. Hypermodern, traditionsbewusst und „ursprünglich" im negativen Sinne zugleich.
Nach einer Mittagspause wollen wir noch Bangkoks Blumenmarkt unsicher machen, auf dem wir herrliche Gestecke und künstlerische Kreationen aus Palmenblättern, Nelken, Rosen und allerlei anderer exotischer Blumen und Pflanzen bewundern. Ein letztes Mal bahnen wir uns unseren Weg zwischen den Händlern und ihren Garküchen hindurch, laufen von einer Geruchswolke in die nächste und lassen uns vom Strom der hektischen Menschenmassen treiben.
Zurück zum Hotel packen wir unsere sieben Sachen und schon geht es weiter in Richtung Flughafen. Ein letztes gemeinsames Abendessen genießen wir in glitzernder Atmosphäre vor einer schwimmenden Bühne mit Live-Musik, lassen uns REIS, Chang-Bier und einen letzten Schluck thailändischen Whiskey schmecken, bevor der Abschied naht. Wir sagen auf Wiedersehen zu unseren zuverlässigen und geschickten Busfahrern und zu unserem Reiseleiter Gang, der uns ganz fantastisch durch sein Thailand geführt hat und uns vor allem seine Religion anschaulich und geduldig näher brachte. Auf dem Flughafen in Bangkok herrscht, wie sollte es anders sein, ein hektisches Treiben. Pünktlich kurz vor Mitternacht hebt sich unser Airbus A 380 in die Lüfte und bringt uns in knapp 12 Stunden zurück in die Heimat. Nun heißt es Abschied nehmen und nach einer so intensiven Zeit voller Harmonie, Erlebnisse die zusammen schweißen und jede Menge Spaß, fällt es keinem von uns leicht Bye Bye zu sagen.
Ich danke einem jeden einzelnen von euch für diese unvergesslich tolle Reise! Ich werde euch definitiv  wie besprochen als Gruppe weiter empfehlen  und würde mich sehr freuen mal wieder mit dem einen oder anderen von euch um die Welt zu reisen! Es war mir ein Vergnügen, eine Freude und Ehre euch begleiten zu dürfen! Alles Gute, bleibt gesund und frohe Weihnachten euch allen!!! Eure Elisa

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Mit Elisa reisen, heißt, die Welt unbekümmert kennen zu lernen. Sie kümmert sich einfach um alles und hatte immer wieder kleine Überraschungen für uns. Es war eine super tolle Reise! Danke Elisa

Regina
18.12.2013

Ist das ein Reisebericht! Die Zeilen lassen mich die Reise fast noch einmal erleben und vertiefen die Eindrücke der Ursprünglichkeit in den Nordregionen der beiden Staaten intensiv. Und auch all die kleinen Geschehnisse am Rande des Programms sind mit aussagekräftigen Worten, mit Freude , aber auch mit Bedacht erzählt. Treffender geht es nicht. Toll, Elisa und herzlichen Dank Dir für die verantwortungsvolle Begleitung unserer Gruppe und Eberhardt TRAVEL für die Zusammenstellung der Reise! Renate

Renate
28.12.2013