„Silvester in Südböhmen“ 29.12.2013 – 01.01.2014
Reisebericht: 29.12. – 01.01.2014
4 Tage Budweis - Trebon - Telc - Holasovice - Krumau
Ein Reisebericht von
Petra Wetzel
Sonntag, 29.12.2013 – Anreisetag – Tages–km: 452
Um 05.30 Uhr fuhren wir - Ingo unser Busfahrer (von der Firma Reichelt) und ich, Petra als Reisebegleitung - vom Busdepot in Reinholdshain auf die A4 zum Rasthof Auerswalder Blick. Wir begrüßten die ersten Gäste an Bord. Weiterfahrt auf der A4 nach Dresden zum Flughafen, hier war unser zweiter und zugleich letzter Zustieg unserer Gäste. Unsere Fahrt konnte nun nach Südböhmen beginnen.
Fahrt auf der A4, auf der A17. Unsere erste Pause war auf einen Parkplatz an der A17, hier erhielten alle Gäste einen Begrüßungskaffee.
Gleich hinter dem Grenzübergang auf der Autobahn D8 Richtung Prag gab es zwei Umleitungen. Eine wegen Brückenbau und die andere bei Usti nad Labem (Aussig) - das Zentrum Nordböhmens - wegen noch nicht Fertigstellung der D8. Es fehlen immer noch ca. 13 Kilometer durch ein Landschafts-schutzgebiet.
Eigentlich ist die Umleitung entlang der Labe (Elbe) eine landschaftlich sehr schöne Strecke - bei schönem Wetter. Wieder zurück auf der Autobahn vorbei an Lovosice und Terezin. Bei Roudnice sahen wir den Berg Rip (Georgsberg). Dieser ist der „heilige Berg" der Tschechen. Hier soll der Urvater Cech und sein Volk entschieden haben, das umliegende Land zu kolonisieren.
Vorbei an Melnik, hier mündet die Moldau in die Elbe. Am Rasthof zur „Goldenen Möwe" (McDonalds) nochmals eine kleine Toilettenpause. Weiterfahrt durch Prag (Mittelböhmen), vorbei am Wenzelsplatz, in Richtung Brünn auf der Autobahn D1. Hier unsere Mittagspause auch wieder bei McDonalds.
Weiterfahrt auf der E55 in Richtung Budweis, teilweise ausgebaut bei Tabor (Südböhmen) zur Autobahn D3. Das Wetter wurde immer besser, nicht mehr so kalt und windig, wie zu Hause.
In Budweis (Südböhmen) im Hotel Adler wurden wir schon erwartet. Unsere selbstanreisenden Gäste waren auch angekommen. Nach Zimmerbezug konnten wir uns mit einem Willkommenstrunk, einen großen Stück Kuchen und Kaffee stärken.
Danach begrüßten wir unsere örtliche Reiseleiterin Jana. Bei einer Rundfahrt lernten wir das moderne Budweis kennen. Am Museum begann unser Rundgang durch die Stadt, welche von König Ottokar II als deutsche Handelskolonie gegründet wurde. Durch ihre strategisch wichtige Lage an der Salzstraße von Linz nach Prag, durch den Handel mit Salz, die Bierbrauerei und die königliche Münzstätte kam die Stadt zu Wohlstand. Sie liegt am Zusammenfluss von Moldau und Maltsch.
Unser Rundgang führte uns durch den historischen Kern der Stadt zum Marktplatz - der zu den größten Plätzen Mitteleuropas gehört - welcher von farbenfrohen Laubenhäusern im Stil des Barock und Klassizismus umrahmt ist. Er bildet ein fast vollkommenes Quadrat (133 m x 133 m). Unser Weg führte zunächst zum auffälligsten Gebäude am Markt - das hellblaue, dreitürmige Rathaus mit dem Budweiser Stadtwappen. Wir sahen die imposanten Wasserspeier in Drachenform und die Statuen, welche Gerechtigkeit, Tapferkeit, Tugend und Weisheit symbolisieren.
Inmitten des Platzes steht der barocke Samson-Brunnen, der größte seiner Art in Tschechien. Obenauf sieht man Samson mit einem Löwen kämpfen. Unser Rundgang führte uns zum Wahrzeichen der Stadt, den 72 m hohen Schwarzen Turm (höchste Gebäude der Stadt) neben den Dom St.-Nikolaus. Zur Aussichtsterrasse führen 225 Stufen, von der man an klaren Tagen bis zum Böhmerwald und den Alpen blicken kann.
Zurück zum Bus - es war schon dunkel geworden - fuhren wir zur Brauerei, wo das berühmte „Budweiser" gebraut wird. . Hier wurden wir schon zur Brauereibesichtigung erwartet. Unser Weg führte uns zuerst zum 300 m tiefen Brunnen. Hieraus wird das Wasser verwendet. Wir haben erfahren, wie das Malz und die Brauwürze entstehen, wie mit der Zugabe der Hefe der einzigartig volle Geschmack, der Stich sowie der Duft des Bieres mit dem beständigen Schaum zur Welt kommt. Im Bierkeller konnten wir das 12%ige Bier probieren.
Nach vielen Treppen steigen nach unten und oben betraten wir über die neue Verbindungsbrücke die riesige Abfüllhalle. Hier konnten wir den Ablauf von der Verpackung bis hin zur abgegebenen Flasche beobachten. Es war so interessant, dass einige Gäste nicht weitergehen wollten - nur noch zusehen, wie die Bierflaschen auf den Bändern gereinigt, befüllt und verpackt werden.
Unsere Besichtigungstour endete schließlich in der stilvollen Bierstube Budvar, hier wartete Ingo schon auf uns. Bei einem traditionellen böhmischen Essen (Gulasch mit Knödel) und einem kühlen Glas Originalbieres sowie Livemusik haben wir gemeinsam bis 20.00 Uhr einen gemütlichen Abend verbracht.
Ingo brachte uns danach mit dem Bus zum Hotel. Es war ein sehr anstrengender aber auch ein sehr schöner Tag.
Am folgenden Morgen, Montag, 30.12.2013
Alle Gäste haben gut geschlafen, gefrühstückt, so dass wir unsere Fahrt mit Jana nach Trebon beginnen konnten. Das Wetter war super - es war kalt um die null Grad und blauer Himmel - perfekt für unseren Ausflug ins Böhmisch Kanada.
Fahrt durch kleine Ortschaften, vorbei an vielen Teichen und Kanälen, welche von Menschenhand angelegt wurden. Trebon und das Umland sind in Böhmen die Garanten für das weihnachtliche Traditionsgericht - den Karpfen.
Unser Bus hielt vor dem Burggarten des schneeweißen Schlosses. Wir besichtigten die Kirche St.-Ägidius, den länglichen Marktplatz mit herrlichen Laubenganghäusern, Mariensäule und Brunnen. Danach führte unser Weg zum Renaissanceschloss. Durch mächtige Tore und mehrere Höfe bis hin zum Schlosspark. - angelegt im englischen Stil.
Danach besichtigten wir die Brauerei, sie zählt zu den ältesten Brauereien der Welt. Zurück zum Marktplatz, wo für uns ein Mittagessen schon bestellt war. Nach den Essen fuhren wir mit dem Bus nach Telc. Unterwegs ein kleiner Fotostopp in Neuhaus, weiter durch Böhmisch-Kanada. Es war wie eine Berg- und Talfahrt durch Wälder und Felder, vorbei an vielen Teichen und durch kleine Ortschaften.
In Telc angekommen, führte unser Weg zum keilförmigen Hauptplatz mit der schönen in den Himmel rankenden Mariensäule. Da das Schloss leider nicht zu besichtigen war (montags geschlossen), hatten wir genügend Zeit die Giebel der prächtigen Renaissance- und Barockhäuser zu besichtigen. Entlang der Laubengänge konnte man kleine Galerien, Cafés und Läden entdecken und die vielen unterschiedlichen Giebel bewundern - einfach einmalig.
Am Bus angekommen - es war schon sehr kalt geworden - konnten wir noch einen Kaffee genießen, danach fuhren wir zurück durch Trebon nach Budweis zum Hotel. Wir überreichten unseren Gästen einen sehr schönen Kalender für das Jahr 2014 mit vielen Anregungen für evtl. neue Reiseziele. 19.00 Uhr haben wir zu Abend gegessen und gemütliche Stunden verbracht. Ingo hat uns heute 209 km durch die teichreiche Landschaft von Böhmisch Kanada gefahren.
Der letzte Tag im alten Jahr. Dienstag, 31.12.2014
es ist etwas Raureif, - 2 Grad und blauer Himmel. Für unseren heutigen Ausflug genau richtig. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Krumau, der zweifelsohne malerischste Ort Südböhmens.
Am Parkplatz angekommen, es war noch sehr kalt, führte unser Weg hinauf zur Burg - ein etwas beschwerlicher Aufstieg, der sich aber durch die vielen schönen Ausblicke auf Altstadt und Moldauschleife gelohnt hat. Wir benutzten die schöne Aussicht für unser Gruppenfoto.
Die drei großen Adelsgeschlechter Südböhmens, die Rosen-, Eggen- und Schwarzenbergs haben hier immer wieder um-, an- und neu gebaut. Entstanden ist, nach Prag, die zweitgrößte Burganlage Böhmens mit fünf Schlosshöfen, um die sich zahlreiche Gebäude gruppieren. Unser Abstieg führte uns durch die vielen Schlosshöfe, durchs Bärentor und durch viele kleine schmale Gassen zum Marktplatz, weiter bis zur Kirche. Hier endete unser gemeinsamer Rundgang. Jeder konnte selbst die Stadt mit den schmalen Gassen und den vielen kleinen Einkaufsläden erkunden.
Auf dem Marktplatz war noch der Weihnachtsmarkt aufgebaut. Viele Stände luden zum Essen und zum Trinken ein. Um 13.00 Uhr gingen wir gemeinsam wieder zurück zum Bus. Unser Weg führte uns über eine Holzbrücke am Fuße der Burg zum Parkplatz.
Ingo wartete schon mit dem Bus. Unsere weitere Fahrt führte uns nach Holasovice. Hier besichtigten wir die landwirtschaftlichen Gebäude und Speicher, welche durch ihre Einzigartigkeit viele Touristen anzieht. Im Jahr 1998 wurde dieser Ort als typisches Beispiel für die früheren ländlichen Milieus in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen.
Nach der Besichtigung gab es einen Glühwein zum Aufwärmen. Danach fuhren wir wieder zurück nach Busdweis. Einige Gäste sind in der Stadt ausgestiegen, andere Gäste an der Brauerei und danach sind wir zurück zum Hotel gefahren, wo wir uns von unserer Jana verabschiedeten.
Am letzten Tag des Jahres hat uns Ingo 79 km durch das schöne Südböhmen gefahren.
Der Ausklang des Jahres 2013 begann 19.00 Uhr mit einen Willkommenstrunk - einen Becherovka. Danach folgte ein 4-Gang-Menü. Bei Musik konnte man das Tanzbein schwingen. Mit Bleigießen haben wir gemeinsam in die Zukunft geschaut. Zu später Stunde gab es noch eine Runde Becherovka und einen kleinen Glücksbringer fürs neue Jahr 2014.
Der erste Tag im neuen Jahr. Mittwoch, 01.01.2014.
Nach einer sehr kurzen Nacht, war es Zeit Abschied von Budweis zu nehmen. Frühstücken, Koffer laden und Heimreise. Wir sind die gleiche Strecke (nur mit einer Umleitung) 410 km - wie im Jahr 2013 - zurückgefahren.
Ich möchte mich recht herzlichst bei unseren Gästen bedanken. Sie waren nett, immer pünktlich, fröhlich - einfach super.
Auch danke unserem Busfahrer Ingo für die sichere Fahrt sowie für die gute Zusammenarbeit.
Wir würden uns sehr freuen, Sie - als Gäste - wieder bei uns an Bord begrüßen zu dürfen.
Ihre Reisebegleitung Petra