Reisebericht: Saisoneröffnung im Böhmischen Bäderdreieck in Tschechien

13.03. – 20.03.2022, 8 Tage Kur und Kultur in Franzensbad/Tschechien im SPA Hotel Centrum mit Stadtrundgang und Ausflügen ins Egerland und nach Marienbad


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Unsere Reise zum Start der diesjährigen Kursaison führte uns in den kleinen, beschaulichen Kurort Franzensbad - eines der traditionsreichsten Heilbäder im Böhmischen Bäderdreieck. In der Nähe der deutschen Grenze am Rande des Erzgebirges und des Fichtelgebirges gelegen, bietet der Ort mit seinem gesundheitsförderndem Klima sowie das gesamte Bäderdreieck beste Voraussetzungen für Erholung, Entspannung aber auch viel Kultur.
Ein Reisebericht von
Till Abraham
Till Abraham

13.03.2022 – Anreise in Franzensbad (Frantiskovy Lazne)

Bei strahlendem Kaiserwetter begann unsere Reise am Dresdner Flughafen. Nach zwei weiteren Zustiegsstellen (Stollberg & Oelsnitz) war unsere Busreisegruppe komplett und nach angenehmer und kurzweiliger Fahrt erreichten wir bereits gegen Mittag unser Domizil für die nächsten
Tage - das SPA Hotel Centrum. Fünf weitere Reisegäste, die individuell angereist waren, komplettierten unser Reisegruppe.
2020 komplett generalrenoviert, empfing uns das Hotel und sein Personal in sehr freundlicher Atmosphäre. Nachdem alle Anreiseformalitäten geschafft waren und wir unsere Zimmer bezogen hatten, stand dann auch schon die ärztliche Eingangsuntersuchung auf dem Programm. Alle Gäste erhielten ihren individuell abgestimmten "Kurfahrplan" für die nächsten Tage und wir ließen den Tag bei einem ersten gemeinsamen Abendessen (serviert) gemütlich ausklingen. Erster Eindruck, alles klasse !

14.03.2022 – Kurtag & Stadtrundgang Franzensbad (Frantiskovy Lazne)

Der Start in den Tag begann mit einem Frühstück vom abwechslungsreichen Buffet. Alle hatten ihre Arztkonsultationen am gestrigen Tag bereits absolviert und somit starteten wir in unseren 1. Kurtag.
Am Nachmittag stand ein Spaziergang „in die Geschichte“ der Stadt mit dem Stadtführer Walter auf dem Programm. Unweit vom Hotel befindet sich die Hauptmagistrale von Franzensbad, der Boulevard Národni trida, der den Musikpavillon mit dem der Franzenquelle (1793) verbindet. Am Reiterdenkmal des römisch- deutschen Kaisers Franz II erfuhren wir mehr über die Entwicklung des Ortes Franzensbad zum heutigen Kurort, dessen Namensgeber er ist. Ebenso war er Namenspate für die erste gefasste Quelle im Jahre 1793.
Unsere Tour ging weiter vorbei an originalen Häusern dieser Zeit, an dem ersten Hotel "Drei Lilien" sowie an prachtvollen Gebäuden mit Tafeln: „Hier wohnte Goethe“. Manches ist aber hierbei auch Legende.
Eine solche erfuhren wir auch an der Skulptur des Knaben Frantisek. Die Berührung bestimmter Körperteile des Skulptur soll der Legende nach, Frauen von ausbleibender Schwangerschaft befreien.
Der Rundgang führte uns weiter durch die verschiedensten Parks des Kurortes, vorbei am monumentalen Goethe-Denkmal, an der historischen Wetterwarte, der Luisenquelle bis hin zum größten „Quellenneubau“, dem AQUAFORUM. Vorbei an der Kreuz-Erhöhungs-Kirche im Empire-Stil des Ordens der Kreuzritter mit dem roten Stern endete unser Stadtrundgang wieder an unserem Spa Hotel Centrum, wo man uns im Restaurant schon zum Abendessen erwartete. Den Tag beendeten wir kurzweilig mit lockeren Gesprächen, Kartenspielrunden oder mit einem guten Gläschen nach Wahl des Gastes.


15.03.2022 – Kurtag & Freizeit

Der Vormittag des 2. Tages stand wieder ganz im Zeichen der Kur. So erlebte jeder seine anstehende Therapie, in der Wanne, auf der Massageliege oder im „Bestrahlungsraum“ oder tummelte sich im hoteleigenen Schwimmbad.
Für den Nachmittag hatte das Hotel zum Kaffeeplausch geladen. Es wurde frisch gebackener Kuchen und eine gute Tasse Kaffee oder Tee gereicht. Viele der Reisegäste nutzten auch die Gelegenheit der ungebundenen Zeit für einen ausgiebigen Spaziergang im Kurpark. Schnell war so die Abendbrotzeit erreicht und ließ auch vereinzelt die Stimmung aufkommen: Schon wieder essen. Den Abend nutzte dann wieder jeder nach seinen individuellen Interessen.

16.03.2022 – Kurtag & Ausflug "Kaiserwaldrundfahrt" & Musikabend

Nach Frühstück und Kuranwendungen stand heute um 13:00 Uhr ein erster kultureller Höhepunkt auf dem Programm. Die Kaiserwaldrundfahrt, eine Rundreise durch das kleine böhmische Mittelgebirge im Umfeld des Bäderdreiecks Karlsbad-Marienbad-Franzensbad. Pünktlich starteten wir mit unserem Reiseführer in Richtung Loket (Ellbogen). Ein traumhaftes Städtchen mit einer imposanten Burg über der Eger, einem Amphitheater am gegenüberliegenden Ufer, vielen historischen Häusern und einem wunderschönen Markt mit einer barocken Dreifaltigkeitssäule. Durch den Reiseführer erfuhren wir Bedeutungsvolles aus der Historie und über interessante Persönlichkeiten. Die Streckenführung ermöglichte auch unseren „Rollatorenfahrern“ eine Teilnahme.
Weiter ging die Fahrt durch die bewaldeten, noch nicht ganz frühlingshaften Hügel des Kaiserwaldes in Richtung Karlsbad (Karlovy Vary). Da die Innenstadt führ den Busverkehr sehr stark eingeschränkt ist, war es mehr als eine Stadtumkreisung und so konnten wir die wundervollen baulichen Anlagen, wie das imposante Hotel Imperial, die russisch-orthodoxe Kirche und die zahlreichen Parkanlagen ausführlich bestaunen. Wir erfuhren viel Wissenswertes über die Personen, die das Werden und Wachsen Karlsbads wesentlich beeinflusst haben.
Weiter ging die Fahrt auf der sich hin und her windenden Straße durch den Kaiserwald. Wir durchfuhren den Ort Petschau, gönnten uns dabei einen Blick auf die Burg und das Schloss und erfuhren einiges über den dort aufbewahrten romanischen Maurusschrein. Nach einer wunderschönen landschaftlichen Passage erreichten wir Marienbad (Mariánske Lazné). Unsere kurze Stadtrundfahrt, verbunden mit einer Vielzahl von Informationen, führte uns in ein sehr angenehmes Jugendstilcafé, wo wir eine sehr willkommene „Café- Pause“ einlegten.
Danach ging die Fahrt weiter durch das Naturschutzgebiet Glatzen, wo wir im Vorbeifahren die Ausläufer des Hochmoores durch die Bewaldung erahnen konnten. Die Höhenlage hatte sich inzwischen verändert, so dass wir mit Schnee bedeckte Straßenränder erlebten, um sogleich eine besondere Siedlung zu erreichen, die aus „umgesiedelten echte Schweizer Gebirgshäusern“ bestand. Kurz darauf erreichen wir die Ortslage Königswart und konnten dort das leider geschlossene Schloss Metternich bestaunen. Unsere Busfahrerin chauffierte uns den ganzen Nachmittag ausgezeichnet und ließ uns nach gut viereinhalb Stunden wieder am Spa Hotel Centrum aussteigen.
Doch das sollte für diesen Tag noch nicht alles gewesen sein. Mit Beginn des Abendessens spielte im Restaurant des Hotels der „Egerländer Hansi“ zu unserer Freude und Unterhaltung auf und der Tanzabend war eröffnet. Hansi mischte den ganzen Gastraum auf, forderte die Gäste mit einer Polonaise und sorgte so für eine tolle Stimmung. Da sagte so mancher nach dem Abend, das war ein unwahrscheinlich erlebnisreicher Tag.


17.03.2022 – Kurtag & Freizeit

Wie sang Udo Jürgens einst so schön: "Und immer, immer wieder geht die Sonne auf." So auch heute in Franzensbad. Man traf sich wie gewohnt beim Frühstück, ein Großteil der Gäste schwärmte vom gestrigen Tag. Besonders aber vom Abend mit Hansi. Man spürte aber auch die Freude auf den heutigen Tag, der neben den Kurbehandlungen, viel persönliche Freizeit bot. Diese wurde von der Mehrzahl der Reisegäste für die eigene Rückbesinnung und individuelle Spaziergänge an frischer Luft genutzt.
Bei der allabendlichen Besprechung für den kommenden Tag, entflammte aber das Feuer für das nächste Reiseabenteuer erneut und die Vorfreude auf die bevorstehende Egerland-Rundfahrt war geweckt.
Die Abendstunden genossen wir in gewohnter Manier, in kleinen Gruppen, beim Lesen oder bei einem Gläschen Wein.


18.03.2022 – Kurtag & Egerland–Rundfahrt

Nun ist schon Freitag, was so viel bedeutet, in zwei Tagen ist die Reise leider schon wieder vorbei. Aber darüber gab es an den Frühstückstischen keinerlei Trübsal. Der Vormittag war wieder mit Kurtherapien, Spaziergängen oder einfach nur die Seele baumeln lassen
gefüllt.
Pünktlich 13:00 Uhr starteten wir zu unserer zweiten Busrundreise. Diesmal wartete auf uns das Egerland. Zügig strebte der Busfahrer den Wallfahrtsort Maria Kulm an, vorbei am großen Stausee und durch unterschiedlich gut erhaltene Dörfer. Die Kirche in Maria Kulm ist ein historischer sakraler Bau, zweigeteilt und mit einem inneren Kreuzgang und der bedeutendste Marienwallfahrtsort des Egerlandes.
Vorbei an wunderschönen Vierseitenhöfen (Einzelgehöfte) ging es durch Nový Drahov, wo wir die herrlich restaurierten Egerländer Fachwerkhäuser bestaunen konnten. Weiter ging es leicht bergauf zum katholischen Wallfahrtsort Maria Loreto. Hier lagert ein Großteil der fast 30 Figuren des ehemaligen Kreuzweges, einer der längsten der Welt.
Wir verließen den Wallfahrtort und als nächster Stopp erwartete uns ein weiteres Highlight dieser Rundfahrt. Im kleinen Örtchen Svatava, dem Geburtsort von Ernst Mosch, dem Gründer der Original Egerländer Musikanten, legten wir eine Pause ein und wurden von einem singenden Wirt herzlich willkommen geheißen. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen wurden wir mit böhmischen Liedern, gespielt auf einer Harmonika, bestens unterhalten.
Gut gestärkt und bestens unterhalten setzen wir unsere Fahrt in Richtung Eger (Cheb), vorbei an der Feste der Burg Seeberg, fort. In Eger (Cheb) angekommen, erläuterte uns unser Reiseführer die Bedeutung der alten Festung Cheb als wichtiger Zollpunkt seiner Zeit und wir staunten über die gewaltige Kirche St. Nikolaus mit ihren hohen Türmen. In Marktnähe verließen wir zu einem kleinen Rundgang unseren Bus und statteten der Rolandstatue, die auf einem großen Sockel mitten auf dem Marktplatz wacht, einen Besuch ab. Wir bummelten über den langgestreckten Markt, der von der wunderschönen Fassadenvielfalt historischen Häuser umsäumt wird und bestaunten das „schwarze Haus“ und das „Todeshaus“ von Wallenstein, der in diesem mit einer Lanze niedergestochen wurde. Leider ließ uns der sehr kalte Wind nicht lange Verweilen und so stiegen wir wieder in unseren Bus, der uns nach nur kurzer Fahrt wieder in unser Hotel in Franzensbad brachte. Heißer Tee war nun das begehrteste Getränk und wir ließen uns das allabendliche, köstliche Drei-Gänge-Menü schmecken. Ein sehr erlebnisreicher Tag ging zu Ende und jeder ließ den Tag nach seiner Fasson ausklingen.


19.03.2022 – Freizeit

Der vorletzte Tag unserer Reise war angebrochen. Es bot sich Zeit und Raum, diesen Tag ganz nach seinen Vorstellungen zu gestalten und die "Strapazen" der Kur sowie die kulturellen Erlebnisse zu verarbeiten. Einige Gäste gingen wandern, andere bummelten durch die Stadt oder nutzten
das hoteleigene Schwimmbad zu aktiver Erholung. Zwischendurch traf man sich auch in der Lobby, um bei einer Tasse Kaffee noch den einen oder anderen Dialog zu führen. Ab 17:30 Uhr fand sich die Gruppe im Restaurant ein, um gemeinsam das letzte Abendessen für diese Reise einzunehmen.

20.03.2022 – Abreise

Da war er nun, der Abreisetag. Man schwatzte beim Frühstück über die schönen Erlebnisse der Reisetage, stellte noch die eine oder andere organisatorische Frage und war mit den Modalitäten der Abreise beschäftigt.
Bis zur Abholung am frühen Nachmittag nutzten noch viele Gäste die Zeit zu einem letzten Spaziergang oder ließen sich ihr im Hotel bestelltes Mittagessen schmecken.
Unser Busfahrer konnte die Straßen und die Autobahn zügig befahren, so dass wir kurz nach 18:00 Uhr unseren Endzielort Dresden erreichten.

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