Reisebericht: Single–Silvester in Prag

29.12. – 01.01.2023, 4 Tage Silvesterreise für Singles mit Silvester im Hotel, Stadtbesichtigungen, Prager Burg und Moldau–Schifffahrt mit Busanreise ab/an Sachsen ODER Flixbusanreise ab/an Gera, Stuttgart, Berlin ODER Fluganreise


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Prag, die „Goldene Stadt“ an der Moldau, gehört sicherlich zu den faszinierendsten europäischen Metropolen. Mittelalterliche Schönheit am Altstädter Ring, traumhafte Jugendstil-Häuser, wunderschöne barocke Plätze und markante sozialistische Architektur – alles findet sich auf engstem Raum. Dazu die ausgeprägte Kunst- und Musikszene, und letztlich die fantastische Bierkultur machen Prag zu einem Erlebnis der besonderen Art.- Hier wollten wir mit unserer Gruppe den Jahreswechsel 2022-23 feiern.
Ein Reisebericht von
Georg Berger
Georg Berger

Anreise nach Prag und Abendprogramm

Unsere Gäste reisten zum Teil schon einen Tag vor offiziellem Reisebeginn in Prag an und konnten in unserem Hotel am Rande der Altstadt, dem 4-Sterne-Hotel NH Prague City, bereits am Vortag einchecken. Für sie war bereits am Nachmittag und Abend des 28.12. und am Vormittag des 29.12. reichlich Zeit, die Stadt nach Belieben zu erkunden.
Unser Bus aus Sachsen wurde zum Treffpunkt an der Chechuv-Brücke in Prag am späten Vormittag erwartet. Das Einsammeln aller Gäste auf der Strecke nahm dann doch mehr Zeit in Anspruch als geplant, sodass der Bus erst gegen Mittag in Prag eintraf. Da der Bus auch innerhalb eines festen Planes wieder nach Dresden zurück musste, war die Zeit für den ersten, kurzen Besuch des Weihnachtsmarktes am Altstädter Ring etwas kürzer, aber dafür sollten wir später zusätzliche Zeit am Abend finden, um den Weihnachtsmarkt zu genießen.
Nach einem kurzen Fußmarsch durch die Parizska /Pariser Straße, einer breiten Allee mit hauptsächlich Luxusgeschäften aller teuren Marken, erreichten wir den Altstädter Ring. Dort war schon am Mittag Hochbetrieb auf dem Weihnachtsmarkt. Anders als in Deutschland dauert in Tschechien die Weihnachtszeit bis 06.Januar des neuen Jahres, und so auch die Weihnachtsmärkte.
Es war Zeit für einen ersten Eindruck, einen kleinen Snack oder ein Getränk an den vielen Buden auf dem Marktplatz, bis wir dann auch wieder zurück zur Chechuv-Brücke und zum Bus gingen. Dieser brachte uns dann zum Hotel im belebten Geschäftsviertel ANDEL am Rande der Altstadt. ANDEL ist gleichzeitig Verkehrsknotenpunkt. Hier gibt es eine Metro-Station und viele Straßenbahnlinien haben hier Haltestellen. So waren wir unabhängig vom Bus und konnten mit unseren 3-Tageskarten beliebig durch Prag „cruisen“.
Das Einchecken der Gruppen nahm Zeit in Anspruch, da das doch recht große Hotel ausgebucht war, und die Rezeptionisten und Zimmermädchen alle Hände voll zu tun hatten. Schliesslich hatten wir alle unsere Zimmer und wir konnten in der Bar mit einem Begrüßungsgetränk anstoßen. Um 16.00 h dann kam auch unsere Prager Stadtführerin, Irena, zu uns ins Hotel, ein Bus wartete auf uns vor dem Hotel, und nach einer kurzen Begrüßung ging es auch schon los mit einer Stadtrundfahrt. Busse dürfen natürlich nicht in die Altstadt fahren, aber es gab genug zu sehen auf der Tour um die Altstadt herum. Irena erklärte uns die Sehenswürdigkeiten und gab uns eine Vorschau auf die kommenden Tage, an denen wir zu Fuß und mit der Straßenbahn unterwegs sein werden.
Geplant für den Abend war einen Schifffahrt auf der Moldau mit Abendessen. Aber wir erlebten eine Überraschung, als wir zum verabredeten Zeitpunkt am Schiffsanleger waren: Es gab keine Schiff für uns an diesem Abend, aus welchem Grund auch immer. Doch die von Fa. Eberhardt vor Ort beauftragte Agentur reagierte schnell. Nach einer kurzen Abstimmung mit der Eberhardt-Reiseleitung und der örtlichen Reiseleitung gab es einen Plan B: Wir gehen in die Altstadt in ein Restaurant, essen dort (alle hatten Hunger) und sollten hinterher noch Zeit haben, den Weihnachtsmarkt mit all den Lichtern am Abend zu genießen. Später dann sollte uns dann der Bus am schon bekannten Treffpunkt an der Chechuv-Brücke abholen. Die Schifffahrt auf der Moldau wurde nun auf den nächsten Tag nach der Führung durch die Prager Burg festgelegt, inklusiven einem zusätzlichen Mittagessen. – Ein Plan B muss nicht unbedingt schlechter sein als A! So spazierten wir alle in die Altstadt, aßen dort in einem urigen Restaurant zu Abend und konnten anschließend in eigenem Tempo auf den Weihnachtsmarkt. Der Bus brachte uns vollzählig zurück zum Hotel, und ein langer, aufregender, schöner erster Tag konnte ausklingen.

Hradschin, Prager Burg und Kleinseite, Schifffahrt auf der Moldau mit Mittags–Buffet an Bord

Frühstück, angeboten in einem umfangreichen Buffet, gab es im Hotel schon ab 06.00 h. Das Hotel war ausgebucht, deshalb war es ratsam, zeitig in den Frühstücksraum zu gehen, sich einen guten Platz zu suchen und das Frühstück zu genießen. Um 09.00 h trafen wir uns alle in der Lobby des Hotels, um unsere Empfangsgeräte des Reiseleiterfunks entgegen zu nehmen. Nach einer kurzen Einweisung waren alle bereit für die heutige Besichtigung und Führung am Hradschin (das ist der Burgberg und ein Stadtteil Prags) mit dem Burgkomplex der Prager Burg. Um 09.30 h war unsere Prager Reiseleiterin mit einem Sender ausgestattet und wir konnten mit unserem Bus bis kurz vor den Eingang der Burg fahren, wo dann unsere Führung begann. - Grundsteinlegung für diesen zweitgrößten geschlossenen Burgkomplex der Welt war bereits im 9. Jahrhundert. Im Laufe der über 1000 Jahre seither wurde die Burg mehrfach umgebaut und erweitert. Die Ansiedlungen um die Burg herum hießen seit dem 14. Jahrhundert Hradschin.
Die imponierendsten Bauwerke innerhalb der Burg sind der Veitsdom, der alte Königspalast, und die Basilika St. Georgs. Drei Höfe hat die Burg heute. Sie entstanden im 18. Jhrt, als der Komplex barock und klassizistisch umgebaut wurde. Die erste Innenbesichtigung fand im Veitsdom statt. Er ist die Hauptkirche der tschechischen Christen. Irena erklärte uns einige der der kunstvollen Fenster, und bei dem Rundgang entlang der Seitenkapellen gab es eine Fülle von sakralen Kunstgegenständen, heiligen Reliquien und viele andere Kunstwerke unschätzbaren Wertes zu bestaunen. Als wir wieder in Freien waren strahlte die Sonne den Dom an, sodass es auch gute Bilder von außen möglich waren.
Weiter ging es zum Alten Königspalast, der mit einer Hochpassage mit dem königlichen Oratorium des Veitsdomes verbunden ist. Wir bewunderten den Vladislav-Saal mit seinem gotischen Rippengewölbe, das trotz der Größe keine Pfeiler oder Säulen benötigt. Hier gibt es heute noch politische Veranstaltungen, früher wurde der Saal für Feiern und auch Pferde-Vorführungen genutzt.
Interessant war es, den Raum im Ludwig-Flügel des Palastes zu besuchen, aus dessen Fenster 1618 die katholischen Statthalter des Habsburger Erzherzogs Ferdinand von über 100 protestantischen Adligen, die den Palast stürmten, geworfen wurden. Dieser Fenstersturz gilt als Auslöser des Dreißigjährigen Krieges. Durch das „Goldene Gässchen“ mit den malerischen kleinen Häusern, das entlang der Innenmauer der Burg im 16. Jahrhundert gebaut wurde, verließen wir dann den Burgkomplex und hatten am Ausgang noch eine wunderbare Aussicht auf die Altstadt Prags und die Kleinseite. Mit der Straßenbahn fuhren wir nun auf die andere Seite der Moldau in die Nähe des Schiffsanlegers, wo wir am Vorabend schon einmal waren. Diesmal aber gab es ein Schiff für uns. Wir konnten reservierte Plätze in Innenraum einnehmen, und schon kurz nach dem Ablegen des Schiffes konnten wir uns am vorbereiteten Buffet bedienen. – Vorspeisen, Salate, Hauptspeisen, Nachtisch, dazu ein Getränk nach Wahl standen zur Verfügung. So konnten wir die Schifffahrt auf der Moldau genießen.
Nach der Moldaufahrt hatten wir alle Freizeit. Diese konnte genutzt werden, um die Altstadt von Prag auf eigene Faust zu erkunden, oder mit der Reiseleitung gemeinsam den Weg zum Hotel per Straßenbahn anzutreten. Am Abend gab es noch fakultativ ein klassisches Konzert im Klementinum. Diejenigen, die das Konzert gebucht hatten, wurden um 18.00 h von Minibussen abgeholt und nach Ende des Konzertes wieder zum Hotel oder zum Restaurant „Zlaty Klas“ gebracht. Nach Aussage der Teilnehmer war es ein ausgezeichnetes Konzert und sehr empfehlenswert.
Für den größten Teil der Gruppen waren am Abend im o.g. Restaurant „Zlaty Klas“, ganz in der Nähe des Hotels, Tische reserviert, wo wir ein böhmisches Abendessen serviert bekamen. Nach dem Essen konnte man den mit neuen Eindrücken vollen Tag gemütlich ausklingen lassen.

Rundgang durch die Prager Altstadt, Sylvester–Feier Im Hotel

Nach einen leckeren Frühstück (sehr, sehr viele andere Gäste fanden das auch!) trafen wir uns wieder um 09.00 h in der Lobby unseres Hotels. Es gab von mir einige Informationen zum Tagesablauf, und wir hatten einen Geburtstag in der Gruppe. Die ganze Hotellobby staunte über unseren gemischten Chor und das Geburtstagsständchen. Kurz darauf erschien auch unsere Cityguide Irena, und los ging es zu Fuß bis zum Verkehrsknoten ANDEL und weiter mit der Straßenbahn Richtung Kleinseite. Am Kleinseiter Ring stiegen wir aus und Irena erklärte uns die umliegenden Kirchen (St. Thomas und Nikolauskirche) und die schönen Palais am Platz. Über den Malteserplatz kamen wir zum Großpriorplatz mit der „Lennon-Mauer“, die mit ihren gemalten und gesprühten Kunstwerken ein Stück auch an die Berliner Mauer erinnert. Weiter ging es durch das „Prager Venedig“, die Brücken über die Certovka, einen Seitenarm der Moldau, vorbei an einer alten, restaurierten Mühle, zur Brückengasse und dann auf die Karlsbrücke. An der Kleinseite sahen wird den Kleinseiter Brückenturm und Turm der Judithbrücke, dann ging es gemächlich über die berühmte Karlsbrücke. Irena erzählte viel zur Geschichte der Brücke und erklärte uns durch die Menschenmenge die Statuen auf beiden Seiten der Brücke. Wie gut, dass wir den RL-Funk hatten! Wir überquerten am Ende der Karlsbrücke den Krizovnicke/Kreuzherren-Platz mit dem Denkmal von König Karl IV und der barocken Kreuzherren-Kirche, und Irena führte uns in den Hof des Klementinum, wo sie uns die Geschichte dieses riesigen Komplexes erklärte. Weiter ging es ins Jüdische Viertel, ehemals „Judenstadt“, das alte Ghetto. Dort waren allerdings die Synagogen und der alte jüdische Friedhof für das Publikum geschlossen: es war Samstag = Sabbath, Feiertag der Juden. Über die Straße „Parizska“, die wir schon kannten, ging es zum Altstädter Ring (Weihnachtsmarkt) und zum Altstädter Rathaus mit der weltberühmten astronomischen Uhr. Sie zeigt nicht nur den Lauf von Sonne und Mond durch die Sternbilder des Tierkreises, sondern auch die 12 Aposteln zu jeder vollen Stunde. Am Karolinum vorbei ging es an den Einkaufsstraßen der Innenstadt vorbei zum Wenzelsplatz, an dessen Verkehrsknoten „Mustek“ sich auch das Jungestil-Cafe ADRIA befand. Hier beendete Irena ihre Führung und verabschiedete sich von den Gästen, die nicht mit ins Cafe kamen. Sie begleitete uns dann noch mit ins Cafe ADRIA zu Kaffee und Kuchen, bevor sie sich dann endgültig verabschiedete.
Für alle Gäste gab es nun noch genügend freie Zeit, den Wenzelsplatz zu erforschen mit dem bronzenen Reiterstandbild des Hl. Wenzels, dem Denkmal für die Opfer des Kommunismus und der Stelle, an der sich 1969 der Student Jan Palach selbst verbrannte. Im eigenen Tempo konnten wir uns dann mit den ÖPNV zurück zum Hotel bewegen, wo dann am Abend die Sylvesterfeier stattfand.
Um 19.00 h trafen wir uns alle an den reservierten und vorbereiteten Tischen im Frühstückssaal des Hotels. Hier war ein tolles Buffet aufgebaut, Getränke standen bereit und ein DJ legte Musik auf, meist Hits aus 5 Jahrzehnten. So verging die Zeit schnell bis Mitternacht. Für alle Gäste war um Punkt 00.00 h ein Glas Sekt bereit zum Anstoßen auf das neue Jahr 2023. Prosit Neujahr!
Das neuen Jahr wurde noch etwas gefeiert, bis dann alle Gäste nach und nach die Zimmer aufsuchten. Um 02.00 h war dann auch Schluss im Saal.

Heimreise mit Besuch Schloß Melnik und Weinverkostung

Heute war länger Schlafen angesagt, es sollte erst um 10.30 h weitergehen für diejenigen, die mit dem Bus zurück nach Deutschland fahren sollten. Für alle anderen Gäste waren spätere Transfers zum Flughafen organisiert, bzw. fuhren sie selbstständig mit Bahn und PKW nach Hause.
Für alle gab es noch einmal eine leckeres Frühstück, und pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt konnten die Koffer in den Bus geladen werden. Alle waren ausgecheckt, und Sergej, unser Fahrer, brachte uns in einer knappen Stunde in die ehemalige Königstadt Melnik an der Elbe (Labe). Hier mündet auch die (breitere) Moldau in die vergleichsweise kleine Elbe. Mit der Moldau mündet auch der Moldau-Kanal hier in die Elbe. In Melnik soll auch die „Landesmutter“ Ludmilla von Böhmen (860 – 921) geboren sein. Sie hat hier auch den ersten Weinberg angelegt.
Vom Parkplatz etwas außerhalb des Städtchens spazierten wir hinauf zum Marktplatz und dann zum Schloss. Wir waren im Schlosskeller zu einer Weinprobe verabredet. Aber vorher war noch genug Zeit, den Ort, die Peter u. Paul–Kirche und die Flussmündung zu besichtigen und zu fotografieren. Im sehr schönen Schlosscafe konnten man noch einen Snack zu sich nehmen und/oder Kaffee trinken. Dann ging es in den Schlosskeller, eine altes Gewölbe mit riesigen, alten Weinfässern, bewacht von einem Fabelwesen, zum Teil Adler, Löwe und Affe. Die Geschichte dazu haben wir bei der Weinverkostung erfahren. Vier Weine konnten wir probieren, dann ging es beschwingt wieder zurück zum Bus. Um 14.00 h setzten wir die Fahrt fort, vorbei am ebenfalls sagenumwobenen Berg Rip (St. Georgsberg), der sich hutartig aus der böhmischen Ebene erhebt. Pünktlich erreichten wir die ersten Ausstiege, da am Neujahrstag kaum Verkehr auf der Autobahn war. So ging eine kurze, aber sehr interessante Reise nach Prag zu Ende, vollgepackt mit neuen Eindrücken.

Schlusswort

Wir haben zusammen in das Neue Jahr hineingefeiert. Aber ich möchte es hier nicht versäumen, Ihnen allen ein wunderbares Jahr 2023 zu wünschen. Bleiben Sie fit, bleiben Sie gesund, bleiben Sie reisefreudig! Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, Sie auf dieser Reise zu begleiten und würde mich freuen, Sie bald auf einer weiteren Eberhardt-Reise begrüßen zu dürfen.
Es grüßt Sie ganz herzlich
Ihr Reiseleiter Georg Berger

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Herr Berger vielen Dank für die schönen Bilder
Ich wünsche Ihnen eine schöne Zeit und bleiben Sie gesund.
Liebe Grüße Jutta Egener

Egener
05.02.2023

Liebe Frau Egener,
Vielen Dank! Ich freue mich, wenn Ihnen meine Bilder und der Bericht gefallen. Ihnen alles Gute und herzliche Grüße
Georg Berger

Georg Berger
06.02.2023