Reisebericht: Ostböhmische Höhepunkte

29.12. – 02.01.2011, 5 Tage Hradec Kralove–Pardubice–Adlergebirge


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Die Region Ostböhmens bietet interessante Geschichte und Kultur, Spuren berühmter Persönlichkeiten und Ereignisse sowie die zauberhafte Landschaft des Adlergebirges. Wir sahen mit Hradec Kralove den "Salon der Republik" sowie vieles mehr...
Ein Reisebericht von
Aline K.

Reisebericht



Am Mittwoch, dem 29.12.2010 starteten wir ganz erwartungsvoll unsere Silvesterreise nach Ostböhmen. Leider hatten wir schon in Dresden eine Verspätung von 45 Minuten, aber dank der großzügigen Planung im Voraus sind wir dennoch rechtzeitig zu unserer ersten Besichtigung gelangt. Diese war das Barockschloss Detenice, welches in knallrotem Glanz erstrahlt. Wir erhielten eine ausführliche Führung durch das Schloss und besichtigten unter anderem den pompösen Festsaal. Anschließend durften wir noch die alten Kammern der Brauerei besuchen. Diese waren zwar ein wenig dunkel und kalt, aber dennoch eine Erfahrung wert. Wer mochte, konnte sich danach noch in der hauseigenen Schenke beköstigen, aber die meisten zogen dem Essen lieber ein würziges Bier aus der Brauerei vor.
Nachdem alle gesättigt waren fuhren wir weiter, zu unserem nächsten und letztem Ziel an diesem Tag - das Hotel Adalbertinum in Hradec Kralove, ein ehemaliges Kloster der Stadt. Die Zimmer waren alle in der 3. Etage, aber durch die vorhandenen Lifts war dies kein Problem.
Das Abendessen fand im hoteleigenen Restaurant statt, welches sich im Keller befand. Es gab erst eine leckere Suppe und danach als Hauptspeise böhmische Knödel und Gulasch - mmhh lecker.
Das Hotel entsprach nicht jedem seinem Geschmack und leider waren die Zimmer auch nicht alle gleich eingerichtet, womit teilweise gravierende Unterschiede bestanden. Die Rezeption versuchte so gut es ging, diese auf Nachfrage auszugleichen. So war es schließlich kein Problem weitere Kleiderbügel oder ein paar Decken zu bekommen.
 
Der nächste Tag war vollgepackt mit Programmpunkten. Zunächst fuhren wir mit den Klängen der berühmten „Moldau" von Bedrich Smetana nach Litomysl. Die Stadt gilt als Smetana's Stadt, da er dort geboren wurde und auch heute noch vieles nach ihm benannt ist. Wir hatten eine Stunde Zeit um uns die Stadt abzuschauen. Sehenswert war zum Beispiel auch das Schloss oder allein schon der Marktplatz, auf dem sich auch ein Denkmal von Smetana befindet.
Einen großen Schrecken bescherte uns unser Bus, denn der Keilriemen lief nicht mehr so, wie er sollte. Dennoch konnten wir aber weiterfahren und erreichten unser nächstes Ziel - das Schloss Nove Hrady, welches nur eine halbe Autostunde von Litomysl entfernt war. Während der Busfahrer Ferdinand mithilfe von Einheimischen Bürgern versuchte den Keilriemen wieder in Ordnung zu bringen, schauten wir uns das wunderschöne Rokkokoschloss Nove Hrady an. Es beherbergt eine wundervolle Sammlung antiken Möbels die wir bei einer Führung sehen durften. Zudem erklärte uns der Schlossführer Michal allerhand historisches über dieses Schloss.
Zurück am Bus, hatte der Busfahrer soweit alles repariert, dennoch wollte er am Abend noch in die Werkstatt. Zuvor jedoch fuhren wir noch nach Pardubice. Es war Mittagszeit und alle hatten Hunger. Das Mittagessen war schon im Voraus in dem Restaurant der Brauerei von Pardubice bestellt worden. Leider hatte das Servicepersonal für uns den kältesten Raum bereitgestellt. Mit der Bitte die Heizung anzuschalten, stellte der Kellner jedoch fest, dass diese kaputt war. Nach ein bisschen Überredungskunst jedoch erklärte dieser sich dann doch bereit uns einen anderen Raum zur Verfügung zu stellen, wo die Heizung funktionierte. Wir zogen also alle um und als kleine Wiedergutmachung spendierte Eberhardt TRAVEL noch ein Heißgetränk zum Aufwärmen. Das Essen schmeckte gut und war wie so oft sehr reichhaltig. Als Vorspeise gab es Leberknödelsuppe und anschließend leckeren böhmischen Gulasch sowie für jeden der es mochte ein Glas Bier.


Satt und aufgewärmt fuhr uns unser Busfahrer zum Treffpunkt für die kommende Stadtführung. Galina Tjukova erwartete uns schon am Grünen Tor. Sie führte uns in die Altstadt und zeigte uns den Pernstejnplatz, das Alte Rathaus, das Schloss von Pardubice und vieles mehr. Nach ca. 1 Stunde und schmerzender Kälte in den Füßen holte uns unser Busfahrer wieder am Grünen Tor ab und wir fuhren wieder zurück ins Hotel, wo bestimmt jeder erst einmal eine heiße Dusche, oder auch ein Fußbad nahm.
Am Abend trafen wir uns wieder zum gemeinsamen Abendessen. Es gab diesmal Kartoffelbrei und Schnitzel und als Dessert einen leckeren Apfelstrudel.
 
Der Silvestertag war nicht ganz so voll gepackt. Wir machten am Vormittag einen Stadtrundgang mit Ewa, die uns viel über die Historie und das Allgemeine Leben von Hradec Kralove erzählen konnte. Da das Hotel direkt am Marktplatz lag, trafen wir uns dort. Ewa zeigte uns den Weißen Turm, der leider nicht besichtigt werden konnte und die Kirche nebenan. Anschließend sind wir weiter zur Stadtmauer gelaufen und haben somit eine kleine Runde gedreht. Nicht weit weg ist die Elbe und wer mochte konnte nach dem Stadtrundgang diese in ihrem zugefrorenen Erscheinungsbild bewundern.
Das Mittagessen war auch für diesen Tag schon organisiert. Wir ließen uns leckere Würstchen und Steaks bei einem Schluck Glühwein schmecken - und es schmeckte herrlich!
Am Nachmittag hatten wir alle Freizeit. Die meisten nutzten diese um sich für den großen Abend auszuruhen, andere wiederum machten noch einen kleinen Spaziergang in der Altstadt und genossen die Ruhe, die dort herrschte. Punkt um 19 Uhr öffneten sich die Pforten zu unserem Festsaal. Das Buffet war schon aufgebaut und die Tische waren festlich gedeckt. Als alle da waren konnte das Essen beginnen und wir ließen uns alle das festliche Buffet schmecken.
Für Musik und Unterhaltung sorgte ein vom Hotel engagierte DJ. Dieser hatte aber leider nicht die passende Musik mit, denn zugegebener Maßen, bestand die Gruppe größtenteils aus Rentnern. Glücklicherweise aber hatte der Freund der Reisebegleitung seine eigene Musik noch mit, die Lieder von Roland Kaiser und Udo Jürgens enthielt. Auch böhmische Blasmusik wurde gespielt, welche fast alle Gäste auf die Tanzfläche trieb.
Pünktlich um Mitternacht erhielt jeder ein Glas Sekt und wir alle stießen auf das neue Jahr 2011 an. Auf dem Marktplatz versammelten sich dann ein paar Bürger und ließen ihre Raketen los. Aber viel Feuerwerk war in dieser Nacht jedoch nicht. Gegen halb zwei zogen sich dann die letzten Gäste in ihre Zimmer zurück und im Hotel kehrte wieder Ruhe ein.
Am Neujahrstag war eine zweistündige Fahrt ins Adlergebirge geplant. Eigentlich sollten wir zu einer Mühle laufen, aber die meisten Gäste wollten diese Tour bei den Witterungsverhältnissen nicht machen und somit blieben wir zwei Stunden im Wintersportgebiet um individuell Mittag zu essen. Es war allerhand los, aber irgendwo fand man dann trotzdem ein Flecken zum Essen.
Der Bus parkte derweil in der Nähe der Kirche, wo auch die Haltestelle für Skibusse war. Als endlich alle zurück im Bus waren, konnte es unser Busfahrer nicht erwarten loszukommen und rammte den Skibus mit der Seite. Das hatte zur Folge, dass etliche Minuten verstrichen um die Formalitäten aufzunehmen. Schließlich und endlich fuhren aber dennoch los und machten uns auf den Weg nach Nove Mesto nad Metuji. Die Altstadt liegt auf einem Felsvorsprung und wird in einer Schleife von dem Fluss Mettau schleifenförmig umflossen. Wir machten hier noch außerplanmäßig eine Stunde Halt um uns das Schloss und die Burg anzuschauen. Danach fuhren wir zurück ins Hotel.


Vor dem Abendessen wollten wir uns nämlich noch das Stadtfeuerwerk anschauen, welches typisch für Tschechien immer am 01.01. stattfindet. Dieses Jahr konnten wir uns glücklich schätzen, dass wir eines zu sehen bekamen, denn durch die Böhmische Krise, konnten sich viele Städte kein Feuerwerk leisten. Die Stadt Hradec KRalove konnte sich dieses Feuerwerk leisten und so kamen wir in den Genuss uns 20 Minuten mit Klängen zum Feuerwerk berieseln zu lassen.
Zum Abendessen gab es wieder einmal leckeres böhmisches Essen. Bei einem Glas Sekt ließen wir die Reise ausklingen, die schon am nächsten Tag enden sollte.
 
Am 02.01.2011 schleppten wir alle unsere Koffer wieder zum Bus und machten noch als kleine Erinnerung vor der Kulisse des Weißen Turms in Hradec Kralove ein Gruppenbild. Punkt um 09:00 war Abfahrt in Richtung Heimat, aber nicht ohne vorher noch nach Kutna Hora - die Silberstadt - zu besichtigen. Bei einer Stadtführung lernten wir die Stadt kennen. Angefangen bei der riesigen Kathedrale St. Barbara, welche nach der Schutzheiligen der Bergleute benannt wurde bis hin zum Welschen Hof, wo der berühmte Prager Groschen geprägt wurde. Wer wollte konnte sich danach noch eine Mahlzeit gönnen, oder direkt zum Bus laufen, welcher nicht weit vom Marktplatz, wo die Führung endete, entfernt stand.
Mit wundervollen Eindrücken von der letzten Stadt machten wir uns nun endgültig auf den Nachhauseweg. Vorbei an Prag und ohne die Hilfe des Navi's fanden wir den richtigen Weg. Pünktlich kamen wir sogar an den ersten Zustiegsstellen an. Ein klein wenig problematisch wurde es allerdings in Dresden am Flughafen, wo mitunter 20 Busse auf einmal standen und auch die Taxifahrer ihren Weg suchten. Eine halbe Stunde hatten wir dann dort Verspätung, aber dennoch kamen alle an ihr Ziel.

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