Reisebericht: Rundreise Istanbul und Westtürkei

11.10. – 17.10.2015, 7 Tage Rundreise Türkei mit Istanbul – Troja – Canakkale – Pergamon– Asklepion – Kusadasi – Ephesus – Pamukkale


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An einem kühlen Tag zur Mitte des Oktobers reiste eine handvoll Menschen in ein Land voll mit Kontrasten, die in einer Welt der Moderne auf die Antike treffen...
Ein Reisebericht von
Yvonne Geisler

Sonntag, 11.10.2015: Anreise nach Istanbul

Am Nachmittag trafen sich 11 Neugierige und eine Reisebegleiterin in Leipzig um der einbrechenden Kälte in Deutschland zu entfliehen und einige Tage unter der warmen türkischen Sonne zu verbringen.
Nachdem bereits der Flug etwas verspätet startete, hatten wir nun das Vergnügen das nächtliche Istanbul über eine Stunde aus der Luft zu betrachten.
Müde fielen wir dann schließlich in unsere Betten in unserem Istanbuler Hotel.

Montag, 12.10.2015: Zwischen zwei Kontinenten

Am Morgen starteten nachdem noch zwei weitere Gäste die Gruppe vervollständigten - und nachdem alle ihre Uhr um eine Stunde vor gestellt hatten - in die Innenstadt. Zunächst merkten wir, dass die Blaue Moschee nur teilweise blau war und ein herrlicher Duft durch die Luft zog. Dennoch überzeugte das Gotteshaus von sich, bevor wir zum Hippodrom-Platz schlenderten. So langsam stiegen die Außentemperaturen und keiner mochte mehr an den kühlen Herbst in der Heimat denken während uns die Sonne ins Gesicht schien und wir den ägyptischen Obelisken begutachteten.
Als Hauptattraktion der Stadt durfte natürlich auch der Besuch Hagia Sophia (wo man immerhin seine Schuhe anbehalte darf) heute nicht fehlen. Trotz einiger Baugerüste im Inneren der ehemaligen Kirche tat dies keinen Abbruch an der Schönheit des heutigen Museums mit seinen alten Mosaiken und dem Aufeinandertreffen von christlichen sowie muslimischen Spuren unter einem Dach.
Die anschließende Mittagspause hatten wir uns redlich verdient und viele probierten nun einen „echten" türkischen Döner aus.
Frisch gestärkt besuchten wir nun den Topkapi-Palast und genossen den atemberaubenden Blick über den Bosporus, das Marmara-Meer und das Goldene Horn während wir uns langsam an die Mittags- und Nachmittagshitze gewöhnten.
Abkühlung fanden wir schließlich auf einem Boot, als wir über den Bosporus schipperten und zwischen zwei Kontinenten einige Höhepunkte der asiatisch-europäischen Stadt im sanften Sonnenuntergang erspähten.
Am Abend schließlich wurden uns fischige Spezialitäten aufgetischt und wir fuhren durch das verregnet-nächtliche Istanbul bevor wir in unser nun bereits bekanntes Hotel zurückkehrten.

Dienstag, 13.10.2015 – von hölzernen Pferden und griechischen Göttern

Der heutige Morgen versprach im Vergleich zum verregneten Abend eine Menge Sonne mit nur noch wenigen Wolken. Wir brachen auf, um heute nun den europäischen Kontinent zu verlassen und uns in asiatische Gegenden der Türkei zu begeben. Hierfür fuhren wir schließlich mit einer Fähre über die Dardanellen und fanden uns am frühen Nachmittag vor den Toren des antiken Trojas mit seinen vielen Sagen wieder.
Mit einer Menge Fantasie und zum Teil nur noch angedeuteten Mauern versuchten wir das Stadtbild in unseren Köpfen zu rekonstruieren, was uns allerdings stellenweise etwas schwer fiel.
Wir genossen noch ein wenig die Umgebung bei unserer Fahrt in unser nächstes Hotel und trafen uns pünktlich zum Abendessen wieder.

Mittwoch, 14.10.2015 – Wer hat's erfunden?

Mit der aufgehenden Sonne im Gesicht fuhren wir nun nach Pergamon und entdeckten bereits auf der Hinfahrt einige antike Schätze, die in den vergangenen Jahren vom Berg hinab in die Stadt gebracht und an Wohnhäusern verbaut wurden.
Der einzigartige Blick über die weite Ebene um die Stadt herum verzauberte uns immer wieder während wir die antiken Schönheiten der prächtigen Stadt auf dem Berge bewunderten.
Wir fuhren mit der - zum Glück nicht allzu antiken - Seilbahn wieder hinab und nach einer kurzen Fahrt zum Stadtrand hatten wir von der Ausgrabungsstätte Asklepion aus einen grandiosen Blick zurück zu den weißen Säulen in Pergamon.
Doch auch Asklepion hatte einige Besonderheiten zu bieten - in seiner Blütezeit wurden hier viele Einwohner der Stadt und den vielen kleinen Dörfern der Umgebung von ihren Leiden befreit - häufig mit Heilmitteln und -methoden, die heute wieder (Kneipp sei Dank, der diese Methoden aufgriff und optimierte) in vielen Kurorten Gang und Gebe sind.
Langsam wurde es nun Zeit für eine kleine Mittagspause. Hierbei stiegen wir allerdings noch hinter die kleinen und großen Geheimnisse der handgeknüpften türkischen Teppiche und hatten so manche Schwierigkeiten den Unterschied zwischen den glänzenden Seiden- und den Baumwollteppichen zu finden. Bei einer leckeren türkischen Pizza stärkten wir uns für die anschließende Weiterfahrt in Richtung Ephesus zu unserem Hotel in Kusadasi.

Donnerstag, 15.10.2015 – der frühe Vogel...

...beschert eine fast leere Stadt. Pünktlich um 8 fuhren wir vom Hotel zum nahegelegenen Ephesus.
Die bereits großflächig wieder freigelegte und zugängliche Stadt wird heute nur noch von vielen stolzen Tempelkatzen und einigen Hunden bewohnt, zeigt aber deutliche Spuren des antiken Lebens in der ehemals blühenden Stadt, die an einer Stelle erbaut wurde, wo Wildschwein und Fisch aufeinander trafen.
In den angenehmen morgendlichen Temperaturen schlenderten wir durch die Hauptstraßen, erhielten Einblicke in die vor allem für die Seefahrer gedachten - und dank „eindeutiger Wegweiser gut zu findenden - Freudenhäuser.
Zudem erfuhren wir einige Geheimnisse der damaligen „Sch...politik" und welche große Rolle die Vorsitzenden (Sklaven) hierbei spielten.
Nachdem wir die Celsiusbibliothek erblickten und das Amphitheater fast für uns hatten, strömten uns auf dem Rückweg durch die eben noch leergefegten Straßen die Besuchermengen der über Nacht am Hafen angelegten Kreuzfahrtschiffe entgegen, um möglichst schnell die wichtigsten Attraktionen auf Bildern festzuhalten und in der Mittagshitze die Köpfe mit den vielen Informationen zu füllen.
Unterdessen fuhren wir nun weiter nach Pamukkale, wo wir uns die Füße auf den Kalksinterterrassen abwaschen konnten oder den antiken Friedhof von Hierapolis besuchen konnten.
Das kleine gemütliche Hotel für diese Nacht versprach Entspannung in den Kellerräumen mit seinem Thermalwasserpool und ein buntes Treiben über die lange Marktstraße in der Nähe des Hauses.

Freitag, 16.10.2015 – leere Strände?

Heute durften wir etwas später aus den Federn und fuhren schließlich noch einmal fast 300km bis an die Südküste, wo Antalya und der große steinerne Kopf Atatürks oberhalb der Stadt bereits auf uns warteten.
Der lange, heute leere Strand lud regelrecht zum Baden bei kuscheligen Temperaturen von mind. 25°C im Schatten ein. Dennoch setzten wir unseren Weg durch die Stadt nach einem Fotostopp am Strand fort. Nach einem Spaziergang zum berühmten Hadrianstor hatten wir schließlich genügend Zeit um Antalya auf eigene Faust zu erkunden und den Hafen an der Bucht zu besuchen - der gemütlich über einen großen Fahrstuhl zu erreichen war.
Bereits am späten Nachmittag erreichten wir unser letztes Hotel um bereits ein wenig zu entspannen bevor uns eine kurze Nacht (mit den Klängen einer ausgiebigen Hochzeitsfeier) erwartete.

Samstag, 17.10.2015 – Heimreise

In der Mitte der Nacht brachen wir nun wieder Richtung Heimat auf und erlebten über den Wolken den Sonnenaufgang über der Türkei.
Bereits am Vormittag erreichten wir Deutschland wieder und fuhren zurück in heimatliche Gefilde.
Eine schöne Reise ging nun zu Ende und ich möchte mich noch einmal bei der gesamten Gruppe sowie unserem lieben Reiseleiter Hasan und unserem sehr guten Fahrer Ahmet bedanken.
Auf ein baldiges Wiedersehen, denn
„Das schönste Meer wurde noch nicht befahren,
das schönste Kind ist noch nicht aufgewachsen.
Die schönsten Tage haben wir noch nicht erlebt und
das schönste Wort haben wir noch nicht gesprochen." [türkische Dichtung]
Bis bald!
Yvonne

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