Reisebericht: Rundreise Türkei – Karawanenrouten in Kappadokien

24.05. – 31.05.2022, 8 Tage ab/an Antalya – Konya – Göreme – Soganli Tal – Ihlara Tal – Bagdadbahn – Korykische Grotten


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Wer verirrt sich schon nach Kappadokien und was hat es eigentlich mit diesem Landstrich auf sich? Diese Frage stellen sich sicher so einige... Fakt ist: Kappadokien ist einzigartig in der Welt und ein absolutes Wunder der Natur... Die Feenkamine aus Tuffstein sind das Wahrzeichen und die Landschaft gleicht einem Märchen...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

Dienstag, 24.05.2022: Flug nach Antalya

Ein Großteil unserer Gäste traf sich bereits in aller Frühe gegen 3.30 Uhr am Flughafen in Dresden und nach etwa knapp 3 Flugstunden trafen wir bereits am Vormittag in Antalya ein. Hier wurden wir von unserem örtlichen Reiseleiter Murat bereits freudig erwartet und sogleich begaben wir uns mitten in die Altstadt zu unserem Hotel "Mediterra Art".Dieses stellt eine Mischung aus Charme, Modernität und Altbewährtem dar. Da wir nicht sofort einchecken konnten, begaben wir uns sofort auf einen kleinen Stadtrundgang. Vom Kecili Park hatten wir zunächst eine tolle Aussicht auf den Altstadt-Hafen mit seinen Schiffen. Ist doch klar - ein Panoramabild musste her. Nun spazierten wir die Treppen zum Hafen hinunter und entschieden uns ganz spontan für eine etwa 1-stündige Hafenrundfahrt. Das Wasser erstrahlte in einem super blau und wir fanden eine herrlich wild zerklüftete Steilküste vor. Es ging unter anderem zu einer kleinen Attraktion - einem Wasserfall in der unmittelbaren Nähe des Hafens. Nach dieser sehr entspannten Fahrt glitten wir langsam wieder in das Hafenbecken. Es hatte sich definitiv gelohnt, diese kleine Tour spontan zu unternehmen. Weiter ging es zurück in die Altstadt und hier fielen uns einige sehr alte, teilweise restaurierter Gebäude auf. Sehr gepflegte Häuschen, viele sind davon kleine Hotels mit wunderschönen Innenhöfen in einem ganz besonderen Stadtteil. Im Laufe des Abends trafen auch die letzten Gäste unserer Reisegruppe in Antalya ein und somit waren wir zum Abendessen mit 12 Personen komplett. Ein köstliches gemeinsames Abendessen rundete den ersten Reisetag ab.

Mittwoch, 25.05.2022: Zentralanatolien – Konya – Karawanserei Sultanhani

Mit einem liebevoll angerichteten Frühstück, was zwar lange dauerte aber dafür absolut keinerlei Wünsche offenließ, begann unser Tag. Somit ging es gut gestärkt auf die immerhin mit rund 600 Fahrkilometern längste Etappe unserer Reise. Unser Buschauffeur für die nächsten Tage Galip erwartete uns mit seinem Bus. Einen ersten Zwischenstopp legten wir am Düden-Wasserfall an der Küste von Antalya ein. Dort fällt das Wasser immerhin 40 Meter ins Meer hinab. Leider war das Bus-Mikrofon kaputt und musste dringend repariert werden. Gesagt, getan und so legten wir eine unplanmäßige Pause auf dem Bus-Depot des Busunternehmens nahe des Flughafens östlich von Antalya ein. Hier wurden wir sehr nett mit Tee und Kaffee bei Laune gehalten und konnten einmal mehr die türkische Gastfreundschaft erleben. Aus 30 türkischen Minuten wurde schließlich eine Stunde, aber was soll's... Wir nutzen die Zeit gleich zu netten Gesprächen und lernten uns so innerhalb der Gruppe direkt etwas besser kennen. Gegen 11 Uhr konnte es dann schließlich weitergehen und siehe da, das Mikrofon funktionierte einwandfrei und die Wartezeit hatte sich einmal mehr gelohnt! Wir fuhren weiter in Richtung Osten und am bekannten Badeort Side vorbei. In Manavgat schwenkten wir nach Norden ein, um über den reichlich 1.800 Meter hohen Bademli-Pass im Taurusgebirge in das Anatolische Hochland zu gelangen. Unterhalb des Passes stärkten wir uns in einem Selbstbedienungsrestaurant mit typischen türkischen Speisen wie Salat, Hühnchen- oder Lammfleisch und entsprechenden Beilagen. Gut gesättigt ging es in die zentralanatolische Stadt Konya weiter, wo wir am späten Nachmittag das berühmte Mevlana-Kloster, das Wahrzeichen der Stadt, besichtigten. Hier liegt immerhin das Gründungszentrum des Mevlanaordens, des "Ordens der Tanzenden Derwische". Markant ist der charakteristische grüne Turm über dem Grabmal des islamischen Mystikers Celâeddin Rumi, der im 13. Jahrhundert lebte. Obwohl das Kloster mittlerweile in ein Museum umgewandelt wurde, ist es das Ziel von Pilgern aus der ganzen Türkei und es gehört außerdem zu den wenigen Orten in der Türkei, in denen man Muslime und interessierte Touristen gleichzeitig antrifft. Anschließend fuhren wir weiter gen Osten durch die Hochebene Zentralanatoliens und erreichten die imposante Karawanserei Sultanhani, welche inmitten der eher öden Hochebene liegt und gleichzeitig als die größte und besterhaltene Karawanserei Anatoliens gilt. Besonders beeindruckte uns das gigantische Eingangstor und die Räume bzw. der Innenhof gaben uns einen keinen Eindruck vom damaligen Leben. Mittlerweile brach die Dunkelheit herein und gegen 21.30 Uhr erreichten wir das Höhlen-Hotel "Dilek Kaya" in Ortahisar, im Herzen Kappadokiens. Hier hatten wir nunmehr unser Domizil für die nächsten vier Nächte.

Donnerstag, 26.05.2022: Freilichtmuseum Göreme – Soganli–Tal

Den heutigen Vormittag verbrachten wir im nahen Umfeld von Ortahisar. Nur wenige Fahrminuten und schon kamen wir am Freilichtmuseum Göreme an. Dieses Museum beherbergt die wichtigsten byzantinischen Höhlenkirchen der Welt, in denen die Mönche und Nonnen das Klosterleben verfolgten. Oftmals fast tausend Jahre alt, begeistern die Kirchen durch ihre Innenraumbemalung im Tuffstein heute täglich tausende Touristen aus aller Welt. Außerdem bildet die Gegend ein Tal mit gigantischen Kirchen, Kapellen, Speisesälen und Sitzsälen an den felsigen Blöcken. Tief beeindruckt ging es schließlich weiter in den Süden Kappadokiens. Das Soganli-Tal war unser Ziel... Dort angekommen, stärken wir uns erst einmal in einem gemütlichen Garten-Restaurant mit zahlreichen türkischen Köstlichkeiten. Es war total urig und gern wären wir hier noch etwas länger geblieben, aber auch heute hatten wir noch einiges vor... So unternahmen wir eine kleine Wanderung in diesem idyllischen Tal und kamen so auch an ein paar Frauen vorbei, die in den Wintermonaten spezielle Stoffpuppen anfertigen, um diese im Sommer an die Touristen zu verkaufen. Die ein oder andere Puppe musste einfach mit und mit derartigen Souvenirs ausgestattet konnte es schließlich weitergehen. Im Soganli-Tal liegen übrigens zahlreiche Felsenkirchen und Höhlenbauten, die in das weiche Tuffgestein der kappadokischen Landschaft eingearbeitet sind. Bis 1994, so erfuhren wir, lebten die Einwohner hier in diesem Tal noch in den allseits präsenten Wohnhöhlen. Unvorstellbar, aber irgendwie auch eine kleine Zeitreise! Später erreichten wir über eine ziemlich wackelige Holzbrücke die aus dem frühen 10. Jahrhundert stammenden Barbara-Kirche, wo in den zahlreichen Fresken viele Heilige zu sehen waren. Außerdem waren Bibelthemen, wie die Reise nach Bethlehem, die Geburt Jesu und dessen Himmelfahrt, dargestellt. Übrigens nennt man diese Kirche auch "Holzkirche", da sie nur über die besagte Holzbrücke zu erreichen ist. Der Bus erwartete uns und wir fuhren zurück. Es war vielleicht nicht das klassische Touristenziel, wir waren fast alleine, aber auch das war toll und gab uns ein Bild über "Kappadokien abseits der Touristenpfade"! Um diesem "Motto" noch einen drauf zu setzen, stoppten wir auf unserem Rückweg noch in einem kleinen typischen Dorf namens Taskinpasa. Hier bekamen wir einen weiteren Eindruck des kappadokischen Dorflebens und auch ein Besuch der schlichten Dorf-Moschee durfte nicht fehlen. Auf der Rückfahrt zum Hotel hielten wir nur wenige Kilometer östlich des Ortes Avanos an einem gelbbraunen Gebäude, das auf den ersten Blick ziemlich neu aussah. Es handelte sich hier allerdings um die berühmte Karawanserei Saruhan, die im 12. Jahrhundert gebaut und vor einigen Jahren mit den gleichen Steinen wie beim Bau restauriert wurde. Das Ergebnis ist ein Gebäudekomplex, der original wie der ursprüngliche Bau aussieht und so einen guten Überblick über die Geschichte und den Sinn dieser Karawansereien gibt. In beeindruckender Kulisse, nämlich den ehemaligen Stallungen der Karawanserei, erlebten wir am Abend eine "Derwisch-Zeremonie", die offenbar einem strikten Ritus folgt. Wir sahen "Tanzende Derwische", die in eine beinahe mystische Trance verfallen. Diese gestattet es ihnen, ihre Körper über die gewöhnlichen Grenzen der Belastbarkeit zu treiben. Man sollte es zwar mal erlebt haben, es war eine Erfahrung, die man sich ggfs. kein zweites Mal auferlegt. Nach knapp einer Stunde war die Vorstellung zu Ende und wir erreichten unser Hotel pünktlich zum Abendessen.

Freitag, 27.05 2022: fakultative Ballonfahrt – Unterirdische Stadt Seratli – Ihlara–Tal – Taubental – Jägertal

Die "Ballonfahrer" unserer Gruppe werden bereits früh morgens um 04.20 Uhr vom Hotel abgeholt. Die Stimmung im Bus war trotzdem sehr gut und die Spannung bzw. Vorfreude auf das Ereignis riesig. Im Finsteren fuhren wir teilweise auf unwegsamen Wegen und sahen überall, dass Heissluftballone zum Start bereit gemacht wurden. Nach etwa 20 Minuten Fahrt erreichten wir den Abhebeort und wir konnten beobachten, wie ein eingespieltes und professionelles Team den Ballon für uns startklar machte. Vor dem Abheben erhielten wir noch eine kurze Instruktion zum Verhalten bei der Landung und schon ging es los! Der Ballon glitt wenige Meter über dem Boden... und stieg hinauf. Fast zeitgleich sind auch andere Ballone vor uns gestartet. Die Ballone am Himmel waren ein wunderschöner Kontrast zur Morgendämmerung und machten den Horizont zu einem riesigen Licht- und Farbspektakel. Mit der aufgehenden Sonne erschien die Landschaft dann später in den schönsten Farben. Laut Aussage unseres Ballonführers waren heute Morgen gut 100 Ballone gleichzeitig am Himmel zu sehen. Nach einer etwa einstündigen Ballonfahrt kehrten wir mit ausgelassener Stimmung zum Hotel zurück, wo wir zunächst von unserem morgendlichen Erlebnis noch etwas gefangen waren. Jetzt wartete das Frühstück auf uns, denn um 9 Uhr ging unser Tagesprogramm bereits weiter. Zuerst gelangten wir nach Seratli, wo wir gleich zwei unterirdische Städte besuchten. Wann genau die ersten unterirdischen Städte in Kappadokien entstanden, kann nicht wirklich genau datiert werden. Noch zu wenig erforscht sind diese einzigartigen menschlichen Behausungen. Als sicher gilt jedoch, dass zur Zeit der Christenverfolgung, also vom 1. bis zum 4. Jahrhundert, eine große Anzahl an Menschen christlichen Glaubens in Kappadokien lebte und diese in den Höhlen zumindest bei Verfolgungen Zuflucht suchten. Auch später noch wurden die Höhlen genutzt: obwohl der christliche Glaube danach nicht mehr verfolgt wurde, waren es die Einfälle der Araber, die die Bevölkerung vor Ort Schutz suchen ließen. Obwohl Saratli eher zu den kleineren gehört, kann man hier sehr gut - teilweise besser als bei den anderen - den Verteidigungscharakter erkennen. Da die Dorfbewohner einen Teil der unterirdischen Stadt auch heute noch als Lagerraum benutzen, kann nicht genau gesagt werden, wie groß diese Stadt wirklich gewesen ist. Die zweite unterirdische Stadt Saint Mercurius in der Stadt Saratli wurde 250 n. Chr. als Zufluchtsort genutzt, als das Christentum verboten war. Nach einer ausführlichen Besichtigung zogen wir weiter mit unserem Bus und später zu Fuß, denn wir wollten wandern. Das von vulkanischer Aktivität geformte Ihlara-Tal eignete sich hervorragend dafür. Ein grüner Streifen in der Landschaft, gerahmt von lebhaften Felsformationen, ein Tal voller Höhlenkirchen und ehemaliger Wohnstätten, die wie Bienenwaben im ausgehöhlten Stein sitzen. Es war wohltuend ruhig um uns herum und der flache Melendiz-Fluss rauschte vor sich hin. Auch unser heutiges Mittagessen nahmen wir in einer netten Location direkt am Fluss mit Holzkonstruktionen über dem Wasser ein. Frisch gebackenes Brot, Meze, Forellen aus dem Fluss oder auch Köfte vom Grill – einfach und köstlich! Zu guter Letzt fuhren wir noch in das unweit von Ortahisar gelegene Taubental. Hier hat man sehr viele Taubenhäuser gebaut, um die Vögel anzusiedeln, denn den Taubenkot verwendet man zur Herstellung von Schwarzpulver. Erneut wurden uns zahlreiche Fotomotive geboten. Auch beim nächsten Halt oberhalb des Jägertales bewunderten wir zahlreiche Feenkamine, die die Natur geformt hat. Nach dem Abendessen versuchten wir während einer kleinen Lichterfahrt zum Abschluss des heutigen Tages ein paar schön beleuchtete Fels-Formationen einzufangen, was uns schließlich auch gelang.

Samstag, 28.05.2022: fakultativer Ausflug nach Kayseri

Zunächst traf sich unsere kleine Reisefamilie am Pool des Hotels, denn heute gab es etwas zu feiern. Unsere liebe Uschi feierte Geburtstag und wir durften alle daran teilhaben. Gemeinsam verzehrten wir einen köstlichen Geburtstagskuchen und mit einem Gläschen Sekt wurden gute Wünsche übermittelt. Am späten Vormittag brachen wir dann zu unserem heutigen fakultativen Ausflug nach Kayseri auf. Jetzt wurden vor uns die schönsten Teppiche ausgebreitet. Es ist nicht zu leugnen, dass es sich um Kunstwerke handelt - schön sind sie ja. Nach der Präsentation bestand die Möglichkeit, sich individuell beraten zu lassen. Gute anderthalb Stunden harrten wir höflich aus und ließen die Händler gewähren. Trotzdem waren wir irgendwie froh, als die Prozedur vorüber war und wir nach Kayseri aufbrechen konnten. Den Nachmittag verbrachten wir in der Millionenstadt am Fuß des erloschenen Vulkans Erciyes. Die Stadt verbindet Modernes mit Traditionellem. Wir fuhren ins Stadtzentrum. und nahe der alten Festung verließen wir den Bus und besuchten die Große Moschee, wo uns Murat die Gebetsrituale erläuterte. Danach blieb Zeit für weitere Erkundungen und Einkäufe auf dem hiesigen Basar. Abschließend legten wir noch einen Fotostopp am Bahnhof in Kayseri ein.

Sonntag, 29.05.2022: Fahrt mit der Bagdadbahn – Taurus – Korykischen Grotten

Ein weiterer Höhepunkt der Reise stand heute auf unserem Programm - eine Zugfahrt auf der Strecke der Bagdadbahn durch die Kilikische Pforte. Ausgangspunk der Bahnfahrt war die Kleinstadt Nigde und das nahmen wir als ein großes Geschenk unseres Reiseleiters Murat, denn eigentlich war die Fahrt erst später ab Pozanti vorgesehen. Die Felsenlandschaft des Taurusgebirges und später die zunehmend offener werdende Landschaft des Küstenbereiches um Tarsus beeindruckte uns alle. Gen Süden wurde es immer wärmer gegenüber den Tagen in Kappadokien. Ein kleiner Stadtbummel in Tarsus führte uns von der ausgegrabenen antiken Stadt mit der Römer-Straße zum Mittagessen ins beste Humus-Restaurant der Stadt. Im Lokal "Kervan Humus" wurde uns der Humus warm, garniert mit Sumak, Kümmel und cremigen Tahini bzw. Hähnchen oder Rindfleisch serviert. Hier erhielten wir auch den typisch frischen Ayran, der üblicherweise auf Basis von Joghurt, Wasser und Salz zubereitet wird. Später erreichten wir den Paulus-Brunnen. Ob der Apostel Paulus tatsächlich hier wohnte und aus dem Brunnen trank, ist historisch eher widersprüchlich und nicht wirklich einwandfrei belegt. Das Wasser des dazugehörigen und mehrfach restaurierten Brunnens gilt bei Christen immerhin als Heilmittel. Viele Besucher glauben an seine reinigende Wirkung und, dass es sie von Sorgen und Problemen befreit. Unsere Weiterfahrt führte uns am Meer entlang vorbei an unzähligen Bettenburgen mit Appartementanlagen bis nach Kizkalesi. Kurzerhand entschieden wir uns noch für den heutigen Besuch der Korykischen Grotten, denn eigentlich war dieser erst für morgen geplant. Die Korykischen Grotten sind zwei Dolinen in Kilikien. Sie liegen an der türkischen Südküste in der Provinz Mersin und sind benannt nach der nahe liegenden antiken Stadt Korykos, dem heutigen Kizkalesi. Die südliche und auch größere der beiden Grotten, "Cennet" (Himmel), besteht aus einem Kessel von etwa 100 m Breite und 200 m Länge. Wir stiegen so einige Stufen hinab und am Ende des Abstiegs fanden wir die Reste einer kleinen Marienkapelle aus dem 5. Jahrhundert. Die Außenwände waren erhalten und am Torsturz war eine armenische Inschrift zu sehen. Dahinter begann die eigentliche Höhle, "Typhonhöhle" genannt, die in antiker Zeit auch als Eingang zur Unterwelt galt. Unser heutiges Ziel hieß Kizkalesi, dem Ort des antiken Korykos. Hier checkten wir im "Kilikya Hotel", einem modernen Haus mit einem bezaubernden Pool-Bereich, ein. Das Wahrzeichen des heutigen, beliebten Ferienorts steht auf einer kleinen, vorgelagerten Insel rund 200 Meter von der Küste entfernt: Es handelt sich hierbei um die im Mittelalter errichtete Mädchenburg (Kiz Kalesi). Acht Türme umgeben die Festungsmauern, die der Burg als Schutz dienten. Zum Abendessen wurden wir mit einem köstlichen Buffet verwöhnt. Wir verweilten noch recht lange auf der Terrasse und genossen das abendliche bzw. zugleich mediterrane Flair dieses Ortes.

Montag, 30.05.2022: Fahrt entlang der Küstenstraße nach Antalya

Etwa 450 Kilometer Straße in Küstennähe wies unser heutiges Tagesprogramm aus, das waren mit Pausen etwa zehn Stunden Busfahrt. Die abwechslungsreiche Strecke eröffnete uns immer wieder Blicke auf bezaubernde kleine Buchten und die Ausläufer des Taurusgebirges im Hinterland. Wir stoppten unter anderem in der Nähe von Anamur an der fast eintausend Jahre alten gigantischen Mamure-Festung, die einst für armenische Herrscher errichtet wurde. Es ist eine wirklich sehr gut erhaltene und recht weitläufige Befestigungsanlage, umgeben von einem Wassergraben. Pünktlich zur Mittagszeit fanden wir die perfekte Location für unser heutiges Mittagessen. Im "Tenzile Restaurant", einem sehr netten Familienbetrieb, wurden wir erneut mit zahlreichen türkischen Leckereien kulinarisch verwöhnt. Zudem hatten wir von der Terrasse eine wunderbare Aussicht auf das Meer. Nach diesem fantastischen Essen verabschiedeten wir uns ganz offiziell von unserem tollen Busfahrer und dem stets kompetenten und sympathischen Reiseleiter Murat. Schade, dass die schöne Zeit so schnell vorüber war! Vorbei am Badeort Alanya erreichten wir die antike seldschukischen Brücke über den Köpruecayicke (Eurymedonbrücke), wo wir uns nun von den ersten Gästen leider verabschieden mussten - wir tranken einen Rhaki zum Abschluß... Jutta und Uschi hatten nämlich noch ein paar Tage Badeurlaub in Belek gebucht. Wir tauften die Brücke daher kurzerhand auf den Namen "Juschi-Brücke". Zurück in Antalya checkten wir erneut im Hotel "Mediterra Art".inmitten der Altstadt ein.

Dienstag, 31.05.2022: Heimflug

Leider war die Woche bereits vorüber - wie schnell doch die Zeit verging... Am frühen Morgen hieß es für einen Großteil der Gruppe Abschiednehmen von der Türkei. Eine erlebnisreiche Woche voller landschaftlicher, kultureller und gastronomischer Erlebnisse lagen hinter uns.

Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals bei unseren Reisegästen und unserem stets freundlichen und überaus kompetenten Reiseleiter Murat bedanken. Wir waren eine tolle Gruppe, hatten zudem sehr viel Spaß und ich werde diese Reise stets in angenehmer Erinnerung behalten.

Bleibt gesund und reiselustig - hoffentlich bis bald mal wieder!

Eure Reisebegleiterin Katrin

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