Reisebericht: Städtereise Istanbul intensiv erleben

10.10. – 17.10.2012, 8 Tage Städtereise in die schillernde Weltstadt am Bosporus


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Die für mich schönste Stadt der Welt, stand wieder einmal auf meiner Liste für eine Reisebegleitung. Ich freute mich schon seit mehreren Tagen darauf endlich wieder in die Stadt auf zwei Kontinenten reisen zu können. Lassen sich verzaubern in einer Welt von zwischen Orient und Okzident.
Ein Reisebericht von
Sandra Mahr
Sandra Mahr

1.Tag: Flug nach Istanbul


Gut gelaunt und pünktlich kamen meine Reisegäste und ich am Leipziger Flughafen an. Der Check-In erledigte sich fast wie von allein und recht schnell, da bei Turkish Airline keine langen Passagierschlangen wie bei den Flügen um uns rum warteten. So hatten wir noch allerhand Zeit um in Ruhe noch eine Kleinigkeit zu uns zu nehmen, schließlich flogen wir erst nach dem Mittagessen. Da ich aber die gute Verpflegung von Turkish Airline kannte, sagte ich meinen Gästen, dass Sie nicht zu viel essen sollen. Mit einer kleinen Verspätung startete dann schließlich unser Flieger in Richtung des alten Konstantinopel. In Istanbul angekommen, merkten wir sofort, dass hier noch andere klimatische Bedingungen herrschen als in Deutschland. Abend s um 20 Uhr hatten wir noch immer angenehme 22° C. In Deutschland waren wir bei 15°C losgeflogen. Durch den nicht allzu dichten Verkehr der Stadt machten wir uns auf zu unserem zu Hause für die nächsten Tagen, dem Hotel „Feronya". Nicht unweit vom dem quirligen Taksim-Platz gelegen. Das Abendessen ließen heute einige ausfallen, weil Sie doch recht erschöpft waren und im Flieger gut gegessen hatten. Einige der Gruppe machten sich aber noch auf die Spur, um erste Erkundungen in der Umgebung des Hotels zu unternehmen.

2. Tag: Hippodrom – Sultan–Ahmet–Moschee – Deutscher Brunnen – Yerebatan Zisternen – Hagia Sophia


Nach einer angenehmen Nacht, machten wir uns nicht zu früh und nicht zu spät auf zu unserem ersten Tag in der früheren Hauptstadt der Türkei. Heute stand das bekannte Hippodrom mit seinem ägyptischen Obelisken und der Schlangensäule, sowie die Umgebung auf unserem Programm. Doch bevor es soweit war, machten wir noch einen kleinen Abstecher in das Mosaiken Museum. Das Museum befindet sich am Arasta Basar in unmittelbarer Nähe der Sultan-Ahmet-Moschee und beherbergt Mosaike aus der byzantinischen Zeit. Weiter ging es zum Hippodrom, welches im antiken Konstantinopel als Pferderennbahn galt. Es war das sportliche und soziale Zentrum der einstigen Hauptstadt. Auf dem Hippodrom befindet sich heute ein achteckiger, überdachter Brunnen, welcher Deutscher Brunnen oder auch Kaiser-Wilhelm-Brunnen genannt wird. Doch nicht nur Kaiser Wilhelm besuchte die Stadt auch Theodosius I. stattete Istanbul einen Besuch ab und ließ einen Obelisken aus Ägypten in der Mitte der Rennbahn aufrichten. Ein weiteres Highlight ist die bronzene Schlangensäule. Die Säule soll eigentlich mit ihren 3 Schlangen an die Schlacht von Plataiai erinnern, doch leider sind die Schlangenköpfe heute nicht mehr erkennbar.
Noch vor Mittagspause besuchten wir die Moschee, mit den 6 Minaretten. Richtig die Sultan-Ahmet Moschee, aber auch oft Blaue Moschee genannt. Die Moschee trägt ihren Namen nicht wegen Ihrer äußeren Fassade. Sie bekam den Namen durch ihr Inneres. Durch die blauen Wände im Gebetsraum, bekam sie ihren Spitznamen Blaue Moschee, welcher unter den Touristen der häufiger verwendete Begriff ist.
Doch unser Tag war noch nicht zu Ende. Zwei weitere Ziele hatten wir heute noch auf unserem Programm stehen. Nach einer Stärkung setzten wir unseren Weg durch die Altstadt fort und gingen wir in den Versunken Palast, welcher mehr als Yerebatan Zisternen bekannt ist. Angelegt und angedacht war diese beeindruckende Anlage als Wasserspeicher für den großen Palast und bekam aufgrund ihrer Lage unterhalb des Palastes den Namen, cisterna basilica. Vielen von uns waren die Zisternen durch die Medien ein Begriff, nicht unter James Bond, sondern auch andere Filme und Sendungen wurden hier Untertage schon gedreht. Als letztes Tagesziel war die östlich der Zisternen stehende Hagia Sophia. Mit ihrer Geschichte von Kirche über Moschee bis hin zum heutigen Museum ist die Hagia Sophia eines der Wahrzeichen Istanbul und das letzte große Bauwerk der Spätantike. Erst im inneren des Museums lernt man dieses Bauwerk zu schätzen, allein das Hauptschiff, welches von 31 Meter Durchmesser beherrscht wird, lässt nur erahnen welche Größen hier eine Rolle spielen. Noch heute findet man in der Hagia Sophia die Spuren der Geschichte die Vorhallen zeigen Mosaike von Maria und dem Christuskind, hingegen das Hauptschiff zeigt die Vergangenheit einer Moschee durch eine Gebetsnische und dem Podest für den Muezzin. Erschöpft von den neuen Eindrücken, der Lebhaftigkeit der Stadt und dem Fußmarsch kehrten wir in unser Hotel zurück. Am Abend machte ich mich mit Orhan und einigen Gästen auf den Weg zur Istiklal Caddesi, auch Unabhängigkeitsstraße. Hier suchten wir uns eine Gelegenheit um unser Abendessen zu uns zu nehmen, andere betrachteten wie die Einkaufsstraße am Tage zum Zentrum des Nachtslebens wurde.

3. Tag: Topkapi–Palast – Großer Basar – Süleymaniye Moschee


Auf in einen neuen Tag mit vielen Informationen und Entdeckungen. Orhan unser Reiseleiter führte uns als erstes zum Wohn- und Regierungspalast der Sultane. Der Topkapi-Palast war aber auch Verwaltungszentrum während der Zeit des Osmanischen Reiches. Die vier Höfe in die der Palast geteilt ist, haben zur damaligen Zeit allen unterschiedlichen Zwecken gedient. Der erste Hof war überwiegend für die Wächter angedacht. Der zweite beherbergte bereits Staats- und Verwaltungsräume und war somit das politische Zentrum. Doch auch die Palastküche war hier untergebracht. Um in den dritten Hof zu kommen, muss man vorher noch das „Tor der Glückseligkeit" passieren. Der dahinterliegende Teil, durfte auch nur mit einer ausdrücklichen Erlaubnis betreten werden und diente durch den Thronsaal als Empfangsteil für die höchsten Staatsbesuche. Im vierten Hof befinden sich damals wie heute Parkanlagen und Terrassen, mit einmaligen und atemberaubenden Blicken über das Goldene Horn, den Bosporus und das Marmarameer. Schon seit vielen Jahren dient der Palast als Museum für Porzellan, Gewändern, Juwelen und Waffen aus der damaligen Zeit.
Nach einer Mittagspause spazierten weiter zum „Grand Bazar". Buntes Treiben, eilige Geschäftsleute und jede Menge türkische Freundlichkeit zeigen sich hier den Besuchern auf eine ganz besondere Art und Weise. Schmuck, Tücher, Porzellan und vieles mehr lassen sich mit ein bisschen Geschick für das Handeln erwerben. Aber auch denen, den das Handeln nicht so liegt, bietet sich die Möglichkeit die eine oder andere Kleinigkeit für die Daheimgebliebenden zu bekommen.
Schon etwas müde und erschöpft von den vielen Informationen, welche uns Orhan vermittelte setzten wir unseren Weg durch die Stadt fort. Wieder einmal wurde uns bewusst warum es besser sei auf den Bus zu verzichten und den eigenen Füßen zu vertrauen. Hier und da lässt sich der Verkehr in Istanbul nur erahnen. Doch wer genauer hinschaut, erkennt das Chaos, welches sich auf den Straßen der Stadt widerspiegelt. Einen Bruchteil der Skyline von Istanbul kannten wir schon von unseren ersten Fahrten in Richtung Altstadt. Von weiten sahen wir dieses dominierende Element der Istanbuler Skyline. 4 Minarette und viele kleinere Kuppeln sind das bekannte Markzeichen dieser noch von Touristen fast vernachlässigten Moschee. Die Rede ist von der Süleymaniye Moschee, welche in meinen Augen die Schönste von allen Istanbuls ist. Zudem gilt sie auch zu bedeutendsten Moscheen der Stadt. Den Auftrag zum Bau dieser einzigartigen Moschee gab Sultan Süleyman dem Prächtigen und gilt gleichzeitig als wichtigstes Werk des Architekten Sinan. Die Moschee auf dem dritten Hügel der Stadt bietet ihren Besuchern viel Ruhe, da dieses Bauwerk sehr selten von den Touristengruppen besucht wird. Wir genossen für einige Momente die Stille, ehe wir uns auf den Weg zu unserem Bus machten. Sichtlich erschöpft von dem Fußmarsch des Tages und mit beeindruckenden Bildern in unseren Köpfen, kehrten wir in unser Hotel zurück.

4.Tag: Prinzeninsel


„Man muss viele Frösche küssen, bevor man einen Prinzen findet." Nein, Frösche haben wir heute nicht geküsst und auch keinen Prinzen gefunden. Aber wir begaben uns auf die Prinzeninseln, welche sich im Marmarameer befinden und zu Istanbul zählen. Doch bevor uns auf die Spuren der Prinzen begaben haben wir mit dem Bus Europa verlassen und begrüßten Asien. Entlang der Baghdad Straße, welche das Gegenstück zur Istiklal Straße auf der europäischen Seite der Stadt ist, fuhren wir mit dem Bus und schauten uns die Topläden zwischen Cafés und Restaurants an. Orhan erzählte uns über das Mikrofon mit welchen Beträgen an Miete in diesem Viertel rechnen kann. Nicht immer trauten wir unseren Ohren, weil hinter der Zahl doch manchmal viele Nullen folgten. Aber wir waren eben im High Society Viertel. Weiter ging unser Weg mit dem Schiff nach Büyükada, welche die größte der 9 Inseln ist. Zu ihrem Namen kamen die Inseln übrigens um Streitigkeiten um den Thron zu vermeiden. Viele Herrscher stellten ihre jüngeren Brüder unter Arrest, aus Angst ermordet zu werden, damit sie Thronfolger werden. Ab Ahmed I. wurden potentielle Nachfolger aber in den "Prinzenkäfig", ein Teil des Serails untergebracht, später wurden schließlich auf die Prinzeninseln verbannt. Als wir in Büyükada ankamen, glaubten wir erst gar nicht, dass wir hier in einem Teil der Metropole am Bosporus waren. Im Vergleich zur Stadt, welche sich über Europa und Asien streckt, herrschte hier auf der autofreien Insel eine himmlische Ruhe. Kein Wunder, dass viele Familien im Sommer hierher kamen um sich zu erholen von dem Trubel der Stadt. Mit Pferdekutschen setzten wir unseren Weg fort, um die Insel genauer zu erkunden. Rechts und links des Weges sahen wir bereits wunderschöne Appartements, Häuser und Hotels. Mit einer etwas anspruchsvolleren Wanderung erreichten wir in 203 Meter, den höchsten Punkt der Insel. Hier befindet sich die griechisch-orthodoxe Kirche, genannt St. George. Auf unserem Fußmarsch nach oben konnten wir nicht nur die alte Klosteranlage besichtigen, sondern hatten auch einen fabelhaften Blick über Istanbul. Jetzt endlich konnten wir von 120 Kilometer verstehen. Welche Zahl das ist? Die Zahl verrät die Ausdehnung Istanbul in ihrer Ost-West-Richtung. Eine unglaubliche Zahl, die man ohne selbst gesehen zu haben kaum glauben mag. Zum zeitigen Abend erreichten wir wieder den europäischen Teil mit dem Schiff. Durch den dichten Wochenendverkehr erreichten wir schließlich wieder unser Hotel.

5. Tag: Chora–Kirche – Blachernen Palast – Patriarchen–Kirche – Bukoleon–Palast


Schon mit einem großen Wissen, vielen Bildern im Kopf und in der Kamera begann unser nächster Tag in der quirligen Stadt. Wir steuerten die Chora-Kirche an. Die ehemalige byzantinische Kirche mit ihren beeindruckenden Mosaiken und Fresken erzählen ihre ganze eigene Geschichte. Orhan erklärte uns anhand der Sterbeszene Marias, dass die Seelen der Verstorbenen in Form eines Kindes dargestellt werden. Für viele von uns war das neu, da wir es bisher in Form von Engel oder anderen Gestalten kannten. In unmittelbarer Umgebung der Kirche befinden sich die Mauerreste des Blachernen Palastes. Also legten wir einen kleinen Fußweg zurück um uns diese anzusehen. Zurück zum Bus gingen wir an den alten Landmauern entlang und kurzerhand machten einige von uns einen kleinen Ausflug nach oben um einen kurzen Blick über die Stadt zu erhaschen. Es ist schwer zu sagen, wie eine Stadt mit mehr als 17 Millionen Einwohnern auf einen wirkt, wenn man das ganze fernab des ganzen Trubels erlebt. Es ist unbeschreiblich und verlangt geradezu, dass jeder einmal diese Stadt besucht. Bevor uns eine Mittagspause könnten, machten noch einen Abstecher. Diesmal nicht zu einer der unzähligen Moscheen, sondern zu einer weiteren Kirche. Nämlich der Patriarchen-Kirche, manchmal wird auch von der Kirche von Konstantinopel gesprochen. Bevor die Patriarchen Kirche Sitz wurde, hatten die orthodoxen Christen die Hagia Sophia. Somit hatten wir einen Kreis zu unserem ersten Erkundungstag in Istanbul geschlossen. Da wir heute ein ganz besonderes Abendessen inklusive hatten, ging der Ausflug nicht allzu lang, doch bevor es wieder Richtung Hotel ging, fuhren wir noch ein Stück entlang der Küste am Marmarameer und machten Stopp am Bukoleon-Palast. Leider ist von dem Palast heute nicht mehr viel zu sehen, sodass wir unsere Phantasie ins Spiel gebracht haben und uns vorstellten wie wohl das Leben in einem solchen Palast gewesen sein muss.
Nach kurzer Regeneration im Hotel ging es zum Galata-Turm. Istanbul bei Nacht und von oben hieß es für uns zu bestaunen. Ich weiß nicht wie oft ich jetzt schon auf dem Turm die Atmosphäre der Stadt genossen habe. Aber ich weiß, dass ich es jedes Mal aufs Neue unglaublich schön finde, wenn jede einzelne Moschee beleuchtet wird. Die Silhouette der Stadt lässt sich genau erkennen und identifizieren um sagen zu können, welche Moschee man eigentlich gerade vorm dem Kameraobjektiv hat. Doch das besondere und beeindruckenste für mich ist die Verbindung zwischen Asien und Europa. die Bosporus-(Europa-)brücke erstrahlt in tollen Farben und hat ein Wechselspiel der Lichter. Nach dem Essen gab es noch ein imposantes Programm mit Bauchtänzern und Tänzern, welche die verschiedensten Gebiete Anatoliens mit Tänzen auf die Bühne brachten.

6.Tag: Sokullu–Moschee – kleine Hagia Sophia – Murad–Pasha – Eyüp Moschee – Pierre Loti


Da der gestrige Abend ein bisschen länger war, machten wir heute nicht ganz so zeitig los. Auf unserem Programm für den heutigen Tag stand auch nicht allzu viel, sodass wir uns diese Zeit auch nehmen konnten. Unser erstes Ziel war die Sokullu-Moschee, nicht die die derzeit restauriert wird, sondern eine weitere. Kaum zu glauben, dass es den Namen nicht nur einmal gibt. Orhan recherchierte ein wenig und fand heraus, dass es auf der Welt vier Moscheen mit dem Namen Sokullu Mehmed Pasha Moschee gibt. Eine von denen allerdings nicht in Istanbul, sondern in Belgrad und da wollten wir heute nicht hin. Unser vorletzter Tag in Istanbul trumpfte mit Moscheen noch einmal auf. Nachdem wir die eine gesehen hatten, machten wir uns auf dem Weg zu der Vorstufe von der Hagia Sophia. Die kleine Hagia Sophia war wie die Große früher eine Kirche und wurde dann erst später zur Moschee errichtet. Noch genau vor Augen wie der Bau der Hagia Sophia am Hippodrom war, fanden wir schon gewisse Ähnlichkeiten bei der Kleinen. Vor allem, dass hier weniger Trubel war, gefiel uns allen. Die Ruhe...herrlich. Nun hatten wir nur noch zwei Moscheen auf dem Plan stehen, bevor wir Istanbul wieder verlassen würden. Doch auch, wenn wir viele gesehen haben, kann ich eins sagen, jede Moschee ist auf ihre Art und Weise etwas Besonderes. Alle haben eine unterschiedliche Innengestaltung, was dazu beiträgt, dass keine der anderen gleicht. Bei der Murad Pasha Moschee machten wir nur einen kleinen Stopp, ehe es in den Stadtteil Eyüp ging. Hier genossen wir erst einige typische Köstlichkeiten und stärkten uns, ehe wir in die Eyüp Moschee zu besuchen. Mehrmals wurde diese Moschee erbaut und wieder niedergerissen. Einigen waren die Minarette nicht hoch genug, andere bauten die Moschee nach einer Zerstörung durch ein Erbeben neu auf.
Den Nachmittag ließen wir bei einer leckeren Tasse Tee oder Türk Kahvesi ausklingen. Mit der einzigen Seilbahn Istanbul erreichten wir das Café „Pierre Loti". Das kleine und gemütliche Café ein wenig oberhalb der Stadt bietet seinen Besuchern einen traumhaften Blick auf das Ende des Goldenen Horns und die Stadt. Den Namen bekam es vom bekannten französischen Schriftsteller Pierre Loti. Als der Marineoffizier Loti das erste Mal in die Türkei kommt, verliebt er sich in eine osmanische Frau. Er trifft sich mit ihr und hält seine Erinnerungen in einem Tagebuch fest. Nachdem er Istanbul verlassen hat, schreibt er seine Erlebnisse in einem gleichnamigen Buch nieder.

7. Tag: Türkisches Bad – Gewürzbasar – Bosporusfahrt


Da war der oft ungeliebte letzte Tag einer Reise, wenn es einem gut gefällt. Doch nichts desto trotz machten wir einen schönen Abschluss daraus. Am Morgen ging es in ein türkisches Bad und nicht wie von den meisten gedacht, um viele Informationen auszunehmen, sondern um es am eigenen Körper zu erleben und zu spüren. Hamam, ist ein meist im arabischen Raum ein wichtiger Bestandteil der islamischen Bade- und Körperkultur. Genossen wird dieser Brauch auf einem warmen Stein, welcher umgeben ist von Becken mit warmen und kalten Wasser. In regelmäßigen Abständen übergießt man sich dann selbst damit. Mit einem Schwamm, der sich ein wenig wie Sandpapier anfühlt, aber oft aus Wildseide und Ziegenhaar besteht, fährt man in kreisender Bewegung über die Haut. Die Reinigung öffnet die Poren und verstärkt den Effekt der Schönheitspflege. Auf Wunsch konnte auch eine Massage genossen werden. Im Anschluss gab es noch eine kurze Ruhephase. Doch zu lang sollten wir diese nicht lassen, denn einige müde Gesichter schauten mich nach dem Besuch an.
In ein Meer der Sinneswahrnehmungen tauchten wir im Anschluss ein. Mit allen Sinnen erlebten wir den Gewürzbasar. Kübelweise Gewürze und Nüsse sahen wir an den Ständen, viele verschiedene Gerüche nahm unsere Nase auf und mit den Ohren hörten wir die Händler rufen. Faszination pur und für den ein oder anderen von uns gab es hier die letzten Souvenirs für Daheimgebliebene oder für die eigene Küche ein neues Gewürz.
Der Höhepunkt des heutigen Tages war aber glaube ich für meine Reiselustigen die Fahrt mit dem Boot auf dem Bosporus. Entlang der Küste schipperten wir mit unserem Boot und sahen die Stadt zwischen Orient und Okzident von einer anderen Perspektive. Die letzten Aufnahmen wurden gemacht und die letzten Sonnenstrahlen genossen. Vorbei an dem Dolmabahce Palast, zahlreichen Moscheen und unterhalb der Europabrücke erlebten wir die letzten Stunden in der Stadt auf eine einzigartige Weise.
Den Abend genossen wir im Restaurant „Orient Express". Das Restaurant befindet sich an der Endstation des gleichnamigen Zuges, welcher von Paris bis Istanbul fährt. Bevor wir aber wieder die Koffer packen mussten, besuchten wir noch einmal den Platz um das Hippodrom um die Abendstimmung an der Hagia Sophia und der Sultan-Ahmet-Moschee mitzunehmen. Istanbul bei Nacht ist eben doch etwas verlockendes, was jeder auf seiner Reise mitgenommen haben muss.

8. Tag: Heimreise


Heute hieß es auch schon Abschied nehmen von einer Stadt, in der wir selbst bei einem Aufenthalt von sieben Tagen nur Bruchteile gesehen haben. Mit ein wenig Verspätung ging dann unser Flieger vom Atatürk Flughafen in Richtung Leipzig/Halle. Was uns in Deutschland erwartet, hatten wir die letzten Tage immer mal wieder in den Nachrichten verfolgt. Die Verspätung konnten wir nicht ganz einholen, aber wir hatten ja auch keinen Stress. Sicher landeten wir wieder in Deutschland, wo uns die Transferfahrer schon in Empfang nahmen, um uns sicher nach Hause zu bringen.
Eine schöne Reise mit einer lieben Gruppe und tollen Erlebnissen ging viel zu schnell zu Ende. Ich hoffe, dass Ihnen die Stadt genau gefallen hat wie mir und möchte mich noch einmal bei Ihnen für Interesse an der Kultur und dem Leben in einer Großstadt bedanken.
Ich würde mich freuen, Sie erneut auf einer Reise begrüßen zu dürfen...
Ihre Sandra

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