Reisebericht: Städtereise Istanbul – DIE Metropole der Türkei

21.09. – 25.09.2012, 5 Tage am Bosporus in Istanbul: Hagia Sophia – Blaue Moschee – Topkapi–Palast – Hippodrom – Mädchenturm – Großer Basar


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Die Hagia Sophia - die beeindruckende Kuppelbasilika möchte jeder einmal live sehen. Eine Bootsfahrt auf dem Bosporus strahlt eine faszinierende Romantik aus. Und das orientalische Flair auf dem Basar zeigt eines der vielen Gesichter der tollen Metropole Istanbul. Wir haben Sie erkundet!
Ein Reisebericht von
Isabel Braksiek
Isabel Braksiek

Freitag, 21.09.2012 Flug nach Istanbul

Heute startete unsere Reise Richtung Orient - in die Weltmetropole Istanbul. Viel hatte man schon gehört über die unglaubliche Stadt am Bosporus und nun wollten wir uns selbst von dieser Faszination überzeugen.
Unsere kleine Reisegruppe traf sich am Mittag am Flughafen Leipzig. 18 Gäste flogen von hier, ein Herr kam direkt aus Berlin ebenfalls mit Turkish Airlines geflogen und landete etwa zur gleichen Zeit in Istanbul. Sicherheits- und Passkontrolle meisterten alle problemlos und so bestiegen wir den Airbus 320 der Turkish Airlines. Wir starteten fast 30 Minuten verspätet und landeten doch schon 18.20 Uhr am Flughafen von Istanbul. Auch hier gab es noch einmal eine Passkontrolle und am Gepäckband konnte jeder seinen Koffer entgegennehmen. Leider war ein Gepäckstück beschädigt, aber sehr unkompliziert und schnell wurde ein neuer Koffer von Turkish Airlines zur Verfügung gestellt.Generell haben wir diese Fluggesellschaft als überdurchschnittlich gut in Erinnerung. Vor allem das Essen war so hervorragend und reichhaltig, dass wir, in Istanbul angekommen, das Abendessen für heute ausfielen ließen. Am Ausgang erwarteten uns bereits der örtliche Reiseleiter Ali und unser Chauffeur Sadik, unsere Begleiter für die nächsten fünf Tage in Istanbul. Im Hotel hatte Eberhardt TRAVEL die Zimmer mit einem wunderschönen Blick aufs Goldene Horn aus den obersten Etagen reserviert. Das Grand Halic Hotel befindet sich an einer verkehrsreichen Straße, sodass mit dem unvergleichlichen Blick auch ein gewisser Geräuschpegel vorhanden ist. All jenen Gästen, denen es zu laut war, haben wir am nächsten Tag ein anderes Zimmer zur Verfügung gestellt. Gespannt und voller Vorfreude auf die nächsten Tage gingen wir ins Bett.

Samstag, 22.09.2012 Chora–Kloster, Blaue Moschee, Topkapi Serail

Nachdem wir den Sonnenaufgang über Istanbul bewundert haben, genossen wir das Frühstück, das für jeden Geschmack etwas zu bieten hat. Und so starteten wir frisch gestärkt in den Tag. Da sich Istanbul großer Beliebtheit erfreut, findet man häufig viele Besucher an den Sehenswürdigkeiten, vor allem auch wenn Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen. Ali hat ständig seine Erfahrungen und seine Kontakte genutzt, um uns zu den Highlights und durch die Straßen zu führen, die nicht überfüllt sind. Daher war unser erster Besichtigungsstopp heute Morgen das Chora Kloster. Die Mosaiken und Fresken der Kirche zählen zu den aufwändigsten Sakralzyklen weltweit. Die Kirche wurde unter den Osmanen im frühen 16. Jahrhundert in eine Moschee umgewandelt, nach 1948 restauriert und in ein Museum umgewandelt. Ali erläuterte uns detailliert die einzelnen Mosaiken und brachte uns viele Details der Bibelgeschichte näher, die wir nie mehr vergessen werden, wie die Namen von Marias Eltern. Aber wie war wohl der Name des Esels ;-)? Im Anschluss überraschte uns Ali mit einem kurzen Besuch des Fischmarktes. An der Blauen Moschee, oder wie sie offiziell heißt: Sultan-Ahmed-Moschee, aus den ersten Jahren des 17. Jahrhunderts rückte die Besucherschlange schnell vorwärts. Als Erkennungsmerkmal der Moschee sieht man schon von Weitem die sechs schlanken Minarette und die mächtige Hauptkuppel mit einem Durchmesser von 23 Metern. Da wir kurz vor der Mittagspause zu Besuch waren, konnten wir die Moschee auch einen Moment fast menschenleer bestaunen. Wir spazierten durch den prächtigen Innenhof mit seinem opulenten Marmorbrunnen zum Hippodrom mit dem ägyptischen Obelisk aus dem 15. Jahrhundert v. Chr. (!) und dem gemauerten Obelisk sowie dem Deutschen Brunnen, der im Andenken an den Besuch des deutschen Kaisers Wilhelm II. bei seinem Besuch in Istanbul 1898 errichtet wurde. Zum Mittagessen probierten einige Gäste das erste Mal Ayran, ein typisches Getränk in der Türkei, das aus Yoghurt, Wasser und Salz hergestellt wird. Gut gestärkt nach türkischen Hors d'oeuvre, Frikadellen und Obst begaben wir uns auf den Weg zum Topkapi Serail, dem ehemaligen Sultanspalast, der den osmanischen Sultanen 400 Jahre als Regierungssitz diente und nun seit 1924 als Museum öffentlich zugänglich ist. Zuerst besichtigten wir den zweiten, dritten und vierten Hof des Komplexes gemeinsam und erfuhren viele Details von Ali. Selbstständig bestaunten wir dann die Schatzkammern mit dem berühmten Löffelmeier-Diamant und den Barthaaren des Propheten. Auch die Uhrenausstellung und die Waffensammlung im ehemaligen Parlament sind sehr sehenswert. Vom vierten Hof bietet sich auf der einen Seite ein fantastischer Blick auf das Goldene Horn und den Galataturm, auf der anderen über den Bosporus nach Asien.
Der heutige Tag war sehr beeindruckend aber auch anstrengend, da die Besichtigungen zu Fuß erfolgten, aber missen wollte die vielen Eindrücke heute niemand. Und da die Neugier uns auch am Abend packte, kamen viele Gäste Alis Angebot nach, das Abendessen an der Promenade einzunehmen und im Anschluss eine Lichterfahrt zu unternehmen. Der Fotostopp zwischen den in warmes Licht getauchten Moscheen Hagia Sophia und der Blauen Moschee war der Höhepunkt des Abends. Die Wasserspiele vor der Hagia Sophia waren dann noch das I-Tüpfelchen. Geschafft aber glücklich fielen wir in unsere Betten.

Sonntag, 23.09.2012 Hagia Sophia, Yerebatan–Zisterne, Gewürzbasar, Bosporus–Schifffahrt, Abendveranstaltung im Galata–Turm

Einige Gäste hörten am Morgen den Muezzin. Er ist ein Ausrufer, der die Muslime zum Gebet aufruft. Er ruft die Muslime fünfmal täglich zu bestimmten Uhrzeiten zum Beten zusammen. Der islamische Gebetsruf beginnt mit den Worten "Gott ist am größten!"
Nach dem Frühstück legten wir zuerst einen Fotostopp auf der Galata-Brücke ein, die von unzähligen Anglern „bevölkert" ist. Besonders freuten wir uns auch heute über den strahlend blauen Himmel, der uns während unseres gesamten Aufenthaltes begleitete. Der Höhepunkt einer Istanbul-Reise ist natürlich der Besuch der berühmten Hagia Sophia. Die aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. stammende "Kirche der heiligen Weisheit" ist eine ehemalige byzantinische Kirche, spätere Moschee und heutiges Museum. Besonders die riesige Kuppel mit einem Durchmesser von 32 Metern beeindruckt jeden Besucher beim ersten Betreten. Nach der ausführlichen Erläuterung ihrer wechselvollen Geschichte durch Ali, konnten wir die Hagia Sophia von der Besucherrampe in ihrer ganzen Schönheit von oben betrachten. Weiter führte uns die heutige Besichtigung zur unterirdischen Yerebatan-Zisterne, welche maximal 80.000 Kubikmeter Wasser fasste, heute aber nur noch einen Pegelstand von etwa 40 cm hat und in welcher sich unzählige Fische tummeln. Mit dem Zweck den Wasserbedarf des Großen Palastes im 4. Jahrhundert zu decken, ließ Kaiser Konstantin Yerebatan Sarnici entwerfen und bauen. Dieses Bauwerk wurde im 6. Jahrhundert n. Chr. durch Kaiser Justinian I. erweitert. Die Zisterne beeindruckt mit 138 Metern Länge und 64,6 Metern Breite und insgesamt 336 Marmor-Säulen noch heute. Besonders interessant sind zwei am Ende des Rundganges befindliche Medusahäupter, eines auf der Seite liegend, eines auf dem Kopf stehend. Der anschließende Stopp am Ägyptischen Basar bot die Möglichkeit, aromatische Gewürze, Apfel- oder Granatapfeltee oder Süßigkeiten, sogenannte „Turkish Delights", zu erstehen. Besonders romantisch zeigte sich die "Stadt auf zwei Kontinenten" während einer Bosporus-Schifffahrt. Die beiden Ufer zogen gemächlich an uns vorüber, während Ali uns die Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke erläuterte. So hat man beispielsweise einen tollen Blick auf den Dolmabahce Palast, das Ciragan Palace Kempinski Hotel, die Bosporus-Brücken und natürlich wunderschöne Villen und Grundstücke, die den besonders Vermögenden vorbehalten sind. In Sariyer Kirecburnu gingen wir von Bord unseres Schiffes „Karadeniz" (übersetzt: Schwarzes Meer) und legten unsere Mittagspause in einem Fischrestaurant ein. Im Anschluss wartete unser Chauffeur Sadik schon auf uns und brachte uns zurück ins Hotel. Am Abend erwartete uns ein Zusatzausflug - eine Abendveranstaltung auf dem berühmten Galata-Turm. Neben einem fantastischen Blick auf das abendlich erleuchtete Istanbul erwartete uns ein sehr gutes Menü und sehr beeindruckende Tänzerinnen und Tänzer. Vor allem der Bauchtanz, den wir an diesem Abend erlebten, sucht seinesgleichen. Aber auch der Sänger zum Abschluss der Show brachte noch einmal eine fantastische Stimmung unter die Zuschauer. Glücklich legten wir den kleinen Spaziergang zum Hotel zurück.

Montag, 24.09.2012 Asiatische Seite Istanbuls mit Bagdadstraße, Pierre Loti–Café, Großer Basar, fakultativ: Istiklal Straße und Abendessen im Hotel

An diesem Vormittag fuhren wir über die Bosporus-Europabrücke in den asiatischen Teil der Stadt. Unser Reiseleiter Ali brachte uns vor allem das Stadion seiner Lieblingsmannschaft Fenerbahce in der Umgebung seiner Wohnung näher. Die erste Brücke über den Bosporus ist die erste, mit welcher zum ersten Mal zwei Kontinente miteinander verbunden wurden.
Die neun Kilometer lange Bagdad-Straße ist die Flaniermeile für die "Reichen und Schönen", die in dieser Umgebung ihre Villen und Häuser haben. Moderne Geschäfte, Modehäuser bekannter Marken und exklusive Restaurants und Bars ließen uns kurz staunen, aber die "wahren Sehenswürdigkeiten" entsprachen eher den Interessen meiner Gruppe und mir ;-).
Der Blick beim nächsten Stopp zeigte die Altstadt auf der gegenüberliegenden Seite des Bosporus', den Mädchenturm und auch das Stadtviertel "Karaköy", in dem unser Hotel liegt sowie der Galata-Turm. Hier hielten wir unsere Gruppe auf dem ersten Gruppenbild fest. Der nächste Stopp führte uns nach Eyüp. Mit einer kleinen Seilbahn fuhren wir zum Pierre Loti-Café, welches sich auf einer Anhöhe befindet und einen fantastischen Blick auf das Goldene Horn bietet. Natürlich ludt Eberhardt TRAVEL seine Gäste hier auf einen typischen türkischen Kaffee oder Tee ein. Der französische Schriftsteller Pierre Loti soll während seines Aufenthaltes 1876/77 von hier oben den Blick genossen und sich inspirieren lassen haben. Aber natürlich war auch hier die Liebe im Spiel...
Wir spazierten an dem besonders schönen Friedhof von Eyüp vorbei hinunter zum Komplex der Eyüp-Moschee mit dem Grab des Fahnenträgers des Propheten Mohammed, welcher während der ersten arabischen Belagerung Konstantinopels (674) als hochbetagter Mann im Kampf gefallen und an derselben Stelle begraben worden sein soll. Auch in dieser Moschee mussten wir die Schuhe ausziehen und Frauen ein Kopftuch tragen, da diese Moschee noch als Gebetshaus genutzt wird. Vorbei an der Armenküche gingen wir zum Bus und ließen uns zum Mittagessen Fisch und Helva (Gries) schmecken. Nach dieser Stärkung führte uns Ali nach einem Fotostopp an der Hagia Sophia und der Blauen Moschee in ein hochwertiges Teppichhaus, in welchem wir bei einem Begrüßungsgetränk der filigranen Arbeit der Teppichknüpferin zuschauen konnten und natürlich die edelsten Stücke präsentiert bekamen. Wir bewunderten die tollen Stücke, aber Qualität hat natürlich ihren Preis und so erwarben wir eher kleinere Souvenirs beim anschließenden Bummel über den Großen Basar, in welchem man wirklich aufpassen muss, dass man sich nicht verläuft.
Anschließend war der Besuch des Galataturms vorgesehen, aber aufgrund der heutigen 30 Grad Celsius legten wir eine kurze Ruhepause ein und am frühen Abend spazierten einige Gäste mit mir zum berühmten Pera Palace-Hotel, welches 1892 für die Passagiere des Orient Express' errichtet wurde. Dort empfing uns ein sehr nobles Ambiente, welches wir kurz bestaunten und im Anschluss auf der Prachtstraße "Istiklal Caddesi" flanierten. Hier findet man von süßen Leckereien über Bücher bis hin zu modischer Kleidung alles, was das Herz begehrt. Hinter den tollen Fassaden versteckt sich auch die katholische Kirche Sant'Antonio Kilisesi. Auch die Straßenbahn, die noch 1930 in Jena fuhr, bewunderten wir, aber eine Fahrt damit war unmöglich, denn sie war ständig voll besetzt. Wieder zurück im Hotel trafen sich einige Gäste mit mir im Panorama-Restaurant, wir genossen noch einmal den Blick über das toll beleuchtete Istanbul und ein Abendessen, was allen gut mundete. Als Überraschung erhielten wir auch eine musikalische Einlage per Mundharmonika durch Frau Neumann. Wir stimmten ein und sangen mit und sorgten so für Stimmung "in der Bude". Wir genossen die letzte Nacht in Istanbul.

Dienstag, 25.09.2012 Abschied von Istanbul

Nach dem Frühstück trafen wir uns in der Lobby unseres Hotels. Das Gepäck war bereits da und so konnten wir es in den Bus einladen lassen. Wie jeden Tag ging es auch heute wieder pünktlich vom Hotel weg. Wir dankten Ali und Sadik für die schönen Tage in Istanbul und auch ich erhielt Dankesworte von meinen lieben Gästen, über die ich mich sehr freute! Natürlich tragen immer auch die Gäste zum Gelingen einer Reise bei und so kann ich meinen Dank auch nur an Sie, liebe Gäste, weitergeben, denn immer pünktlich, verständnisvoll und wissbegierig haben Sie die Reise ebenso bereichert wie alle anderen, die diese Reise organisiert haben.
Wir fuhren zum Flughafen, verabschiedeten uns von Ali und Sadik und erreichten nach 2 Sicherheitskontrollen, einer Passkontrolle und einem längeren Stück Weg unser Abfluggate. Das Boarding begann 11.30 Uhr, wurde aber dann noch einmal abgebrochen, da das Fluggerät getauscht wurde. Aber bereits vor 12 Uhr begann das Boarding erneut und so flogen wir leicht verspätet zurück nach Leipzig. Der Flug nach Berlin war pünktlich 11.55 Uhr gestartet. Im Flugzeug erwartete uns wieder ein hervorragendes Essen und diesmal auch Monitore, an denen man die Flugroute verfolgen konnte. Nach der Landung und Passkontrolle konnten alle ihr Gepäck entgegen nehmen und auch die Transfers waren pünktlich da, sodass wir alle rasch auf dem Rückweg waren, um den Bekannten und Freunden von unserer schönen Reise zu berichten.
Ich danke Ihnen, meine lieben Gäste, für die tolle Zeit - für Ihr Interesse und Ihre Wissbegier, die eine Reise erst interessant machen. Ich würde mich freuen, wenn wir wieder einmal zusammen unterwegs sind! Über Bemerkungen, Fragen und Hinweise zu diesem Reisebericht und Ihre Einschätzung der Reise freuen wir uns jederzeit! Ihnen alles Gute, vor allem viel Gesundheit! Ihre Isabel
Anlage: Kompakte Zusammenstellung zu einigen Fakten der besichtigten Bauwerke (von Herrn Himmel)

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