Reisebericht: Städtereise Istanbul – DIE Metropole der Türkei

30.09. – 04.10.2013, 5 Tage am Bosporus in Istanbul: Hagia Sophia – Blaue Moschee – Topkapi–Palast – Hippodrom – Mädchenturm – Großer Basar


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Istanbul ist weltweit die einzige Metropole, die sich auf zwei Kontinenten befindet. Sie ist eine der größten Städte der Welt und nach Moskau das zweitgrößte Stadtgebiet Europas. Auf unserer 5-tägigen Städtereise lernen wir Istanbul mit all seinen Reichtümern und Sehenswürdigkeiten kennen ...
Ein Reisebericht von
Isabel Schirmer

Montag, 30.09.2013: Anreise nach Istanbul

Pünktlich um 14.45 Uhr hebt unser Flieger von Leipzig ab gen Osten. Von der Crew der Turkish Airline, die zu einer der besten 10 Airlines gehört, werden wir umsorgt und beköstigt, bis wir reichlich 3 Stunden später in der 2. größten Stadt Europas landen. Die Kontrollen nehmen einige Zeit in Anspruch. Zeit sich ein wenig bekannt zu machen. Nachdem wir alle Koffer in Empfang genommen, ein paar Türkische Lira getauscht und die Uhren eine Stunde vor gestellt haben, erwartet uns bereits, nicht zu übersehen, Serdar, unser örtlicher Reiseleiter für diese Tage. Seine Größe wird uns in den nächsten Tagen zu Gute kommen. Nur leicht bewölkter Himmel und angenehme Temperaturen lassen uns die schlechten Wettervorhersagen vergessen. Nach wenigen Minuten werden wir von unserem Chauffeur Ahmed abgeholt. Durch das abendliche Istanbul geht es auf direktem Wege über steile Straßen zum Hotel. Schneller Check-In. Für alle Hungrigen hält die deutschsprachige Speisekarte im hoteleigenen Restaurant türkische Köstlichkeiten bereit, die allerdings auf sich warten lassen. Doch stört es uns heute Abend nicht, denn wir haben ja Zeit. Weitere vier Gäste, die im Anschluss an ihre Kappadokien -Reise auch Istanbul kennen lernen wollen, schließen sich uns an. Somit ist die Gruppe komplett. Das Abenteuer Istanbul kann beginnen.

Dienstag, 01.10.2013: Kleinasien – Tannenhügel – Hippodrom – Blaue Moschee – Hagia Sophia – Cisterna Basilica


Bevor wir uns ins Stadtgetümmel stürzen, stellt uns Serdar, das Programm für die nächsten Tage vor. Nun wird das Wetter wohl doch wie in den letzten Tagen angekündigt. Serdar hat das Programm getauscht, gedreht und angepasst, sodass wir möglichst trocken die Stadt erleben können. Wir erfahren bereits das ein oder andere interessante Detail und werden auch neugierig auf die zusätzlich angebotenen Abendessen gemacht. Informiert und vorerst ohne weitere Fragen starten wir unsere Städtereise. Quer durch die Stadt fahren wir über die sechsspurige circa einen Kilometer lange Bosporusbrücke nach Anatolien. Wir erfahren, dass in Asien gewohnt und in Europa gearbeitet wird, und dadurch immer reger Verkehr auf den Brücken herrscht. Ein herrlicher Anblick bietet sich vom asiatischen Teil Istanbuls auf die Altstadt. In der Nähe des Mädchenturms machen wir einen Fotostopp. Eine Sage erzählt von Sultans Tochter, welches in diesem Turm vor einer gefährlichen Schlange geschützt werden sollte. Aus Unachtsamkeit beim Bringen von Obst, konnte die Schlange dennoch zum Turm gelangen und biss das arme Mädchen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass von diesem Turm aus die Ein- und Ausfahrt auf dem Bosporus bewacht wurde. Vorbei an Wochenmärkten, am Fußballstadion Fenerbahçe, entlang der Bagdad-Straße und den Luxusgeschäften fahren wir durch Kleinasien. Wir merken schnell, dass sich das Stadtbild nur geringfügig geändert hat im Gegensatz zur europäischen Seite. Auf dem Weg zurück nach Europa bekommen auch wir die Brücken als Nadelöhre zu spüren. In der Zeit klärt uns Serdar über Schulpflicht, Rente, Arbeitslosigkeit und andere landestypischen Fakten auf. Nach längerer Wartezeit im Stau und anschließendem steilen Anstieg eröffnet sich vor uns von der höchsten Erhebung Istanbuls, vom sogenannten Tannenhügel, ein imposanter Blick über die Megastadt. Trotz des bewölkten Himmels können wir recht weit schauen, wodurch uns die Ausmaße erst so richtig bewusst werden. Zurück in der Altstadt setzt uns unser Busfahrer Ahmed am Hippodrom ab. Doch bevor wir Näheres über diesen Platz von Serdar erfahren, stärken wir uns im nahe gelegenen Restaurant, wo wir bereits von den freundlichen Kellnern erwartet werden. Hintereinander weg wird uns ein Gang nach dem anderen serviert, um keine Zeit zu verlieren, denn gleich nach dem Essen geht unsere Besichtigungstour weiter. Es folgt das Hippodrom, die ehemalige Pferderennbahn des antiken Konstantinopel. Vor dem Obelisk Thutmosis´ III lassen wir uns die Geschichte näher bringen, immerhin war es das soziale und sportliche Zentrum der byzantinischen  Hauptstadt. Der Platz wird auf der einen Seite von der Sultan-Ahmet-Moschee, besser bekannt als Blaue Moschee, begrenzt. Warum sie so heißt, erfahren wir im Inneren der Moschee, nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen und die Damen ihre Haare unter einem Kopftuch verdeckt haben. Im Innern fallen sofort die blauen Kacheln, der rote Teppich und die riesigen Leuchter auf, die von der Kuppel herunterhängen. Beim genaueren Hinsehen stellen wir fest, dass die Farben und Muster der Fliesen sich unterscheiden. Kein Wunder, denn sie stammen von verschiedenen Fabriken der Stadt. Wir durchqueren die Blaue Moschee und verlassen sie auf der anderen Seite. Bereits von Weitem erstrahlt die Hagia Sophia, das letzte große Bauwerk der Spätantike und Wahrzeichen Istanbuls. Wir überqueren den Platz mit dem erst neu erbauten Brunnen und betreten das ursprünglich größte christliche Gotteshaus der Welt. Die Hagia Sophia ist eine ehemalige Kirche des Byzantinischen Reiches, war anschließend Moschee und ist heute ein Museum. Den Großteil der Informationen erhalten wir vorab, da im Inneren nur beschränkt geführt werden darf. Imposant. Prunkvoll. Sehr beeindruckend. Am späten Nachmittag statten wir der türkischen Unterwelt einen Besuch ab.  Nur wenige Meter unter der Stadt befindet sich der die Cisterna Basilica. Der  „Versunkene Palast"  diente zwischen dem 4. Und 6. Jahrhundert als Wasserspeicher für den kaiserlichen Haushalt und wurde erst später wieder entdeckt. Eine mystische Stimmung entsteht beim Anblick des beeindruckenden Gewölbes, der aus dem Wasser aufragenden Säulen  und der sanften Musik im Hintergrund. Beeindruckt kehren wir zurück zum Hotel. Wer das Abendessen zusätzlich gebucht hat, macht sich kurz frisch, und schon sitzen wir wieder im Bus. Heute Abend werden wir in einem der bekanntesten Fischrestaurants speisen und das Nachtleben kennen lernen. Die türkische Küche gehört neben der chinesischen und französischen zu den besten Küchen der Welt. In Istanbul steht frischer Fisch ganz oben auf der Speisekarte. Entweder kommt er ganz frisch vom Bosporus oder aber aus der Ägäis. Zur Auswahl stehen uns Dorade und Rotbarsch. Das Abendessen wird von traditioneller Musik und euphorischem Gesang begleitet. Ruhe kehrt erst ein als wir zurück zum Hotel fahren und uns bis zum nächsten Tag verabschieden.

Mittwoch, 02.10.2013: Topkapi–Palast – Ägyptischer Bazar – Galataturm


Unsere erste Sehenswürdigkeit an diesem Tag ist der Topkapi-Palast, die ehemalige Residenz der Sultane bis 1853, die sich in der Altstadt Istanbuls befindet. Des Sultans Palast umfasst eine Fläche von über 69 Hektar. Wir besichtigen die Waffensammlung, die Ausstellung der Gewänder und Kaftane, verschiedene Pavillons und auch die Schatzkammer werfen. Umfassende Informationen und Zeit zur individuellen Erkundung geben einen kleinen Eindruck über das Leben des Sultans. Und obwohl unser Besuch  den ganzen Vormittag in Anspruch nimmt, haben wir längst noch nicht alles vom Palast gesehen. Beim Mittagessen werden die neu gewonnenen Erkenntnisse verarbeitet, sodass wir gestärkt zum Ägyptischen Bazar gehen können. Obwohl er auch Gewürzbazar genannt wird, gibt es weitaus mehr als nur Gewürze. Türkische Schinken und Käse, typische Süßwaren, Souvenirs, Schuhe, Schmuck, Teekannen, Kaffee, Kleidung. Die Mischung aus verschiedensten Gerüchen und internationalen Sprachen machen das wilde Treiben komplett. Froh, dass alle Gäste zurück zum Bus gefunden haben, kann die Fahrt weitergehen. Nächstes Ziel: die Aussicht vom Galataturm. Doch bis es soweit ist, fahren wir mit dem Fahrstuhl zur 7. Etage und steigen die letzten Treppenstufen empor. Es ist windig und nasskalt, doch die Aussicht entschädigt. Wir lassen unsere Blicke über all die imposanten Bauwerke Istanbuls schweifen. Das Café auf der oberen Etage lädt zum Verweilen und Aufwärmen ein. Am späten Nachmittag geht es zurück zum Hotel. Wieder gibt es eine kurze Pause, bevor wir an diesem Abend in längst vergangene Zeiten eintauchen. Wir sind zu Gast im Restaurant „Orient Express". Der damalige Wartesaal wurde zu einem Speisesaal umgestaltet. Liebevolle Details, Zeitungsausschnitte und nostalgische Poster erinnern an die Zeit als der Orient Express noch von Paris nach Istanbul verkehrte und hier im Bahnhof Sirkeci  ankam. Mit kleiner Lok und Schaffnermütze werden uns die Getränke serviert. Nach dem Essen erzählt uns Serdar am Bahnsteig noch kleine Anekdoten. Der Höhepunkt an diesem Abend ist die anschließende Lichterfahrt mit kurzem Fotostopp bei der beleuchteten Blauen Moschee und Hagia Sophia. Ein Anblick wie aus Tausend und einer Nacht.

Donnerstag, 03.10.2013: Chora–Kirche – Bosporusfahrt – Pierre–Loti–Hügel – Eyüp Camii


Heute zeigt sich sogar die Sonne, was noch einmal ein anderes Licht auf die Stadt wirft. Am Vormittag besuchen wir die Chora-Kirche, die um 1320 erbaut wurde und ursprünglich Teil eines im 6. Jh. gegründeten Klosters war. Heute ist sie ein Museum, in dem prächtige byzantinische Kirchenmosaiken zu bestaunen sind. Entlang der Stadtmauer fahren wir zum Schmuckgeschäft Storcks. Das Angebot reicht von Kettenanhänger, und Kettchen über Broschen, Armreifen, Ringe und Ohrringe. Wir schauen uns kurz um und  lassen uns gleich im Anschluss von Ahmed zum Schiffsanleger bringen. Wir sind nämlich für eine Bootsfahrt auf dem Bosporus verabredet. Die Meerenge zwischen Europa und Kleinasien, die das Schwarze Meer  mit dem Marmarameer verbindet, gilt als eine der weltweit wichtigsten Wasserstraßen. Bisher gibt es zwei Hängebrücken, die Europa und Asien verbinden. An der engsten Stelle befindet sich mittlerweile eine dritte Brücke trotz heftiger Proteste vieler Umweltschützer im Bau. Wir lassen die Neu- und Altstadt hinter uns. Serdar kommentiert die Bootsfahrt. Wir erhalten ein ganz anderes Bild der Metropole. Prächtige Villen und kleine Ferienhäuser mit Swimmingpool im Garten säumen die Ufer. Die Festungsanlage Rumeli Hisari, die in nur 4 Monaten gebaut wurde, den Dolmabahce-Palast und Çiragan-Palast sehen wir vom Schiff aus. Nach 90 Minuten haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Mit Blick auf den Bosporus lassen wir uns das Mittagessen schmecken. Zur Verdauung gibt es Raki. Natürlich nur einen Schluck, denn noch haben wir unser Programm für heute nicht geschafft. Zurück in der Stadt geht's mit der Seilbahn hinauf auf den Pierre-Loti-Hügel, benannt nach dem französischen Marineoffizier und Schriftsteller Pierre Loti, der hier oft zu Gast war. Und wieder liegt uns die Stadt zu Füßen, wieder ein beeindruckender Ausblick. Nach ein wenig Zeit, um die Aussicht zu genießen, spazieren wir gemeinsam zurück über den Friedhof ins Tal. Am Fuße des Hügels befindet sich die Eyüp Camii oder auch Eyüp-Sultan-Moschee, die heiligste Moschee Istanbuls. Hier befinden sich die Reliquien des Fahnenträgers von Mohammed. Nachdem wir die Hagia Sophia und Blaue Moschee als eher touristische Sehenswürdigkeiten kennengelernt haben, werden wir in dieser Moschee von der ganz besonderen Atmosphäre eingenommen. Auch hier müssen wir uns an die Kleiderordnung halten. Zum Abschluss lächeln wir vor der Eyüp-Sultan-Moschee für unser Gruppenfoto, denn dieses war unser letzter „offizieller" Programmpunkt. Für diejenigen, die das heutige Abendessen dazu gebucht haben, geht die „Show" weiter, bzw. erst so richtig los. Im Nachtlokal „Kervansaray" werden wir während eines köstlichen 5-Gang-Menus von attraktiven Bauchtänzerinnen, Folkloregruppen und einem internationalen Sänger abwechslungsreich unterhalten. Stimmungsvoll lassen wir den Abend und Aufenthalt in der Metropole Istanbul ausklingen.

Freitag, 04.10.2013: Heimreise


Um sicher zu gehen, trotz vielem Verkehr, rechtzeitig am Flughafen zu sein, fahren wir am Morgen etwas früher los. Serdar hat sich bereits am Vorabend von uns verbschiedet, stattdessen werden wir von einem seiner Kollegen zum Flughafen begleitet. Es ist jedoch sehr übersichtlich. Nach der Gepäckkontrolle, dem Check-In, der Zollkontrolle sowie einer weiteren Handgepäckkontrolle, bleibt noch etwas Zeit für Duty Free. Mit kleinen Souvenirs und jeder Menge neuer Eindrücke im Reisegepäck geht's zurück nach Leipzig. Und vielleicht kommt der ein oder andere zurück in diese Metropole. Inschallah.

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