Reisebericht: Städtereise Istanbul – DIE Metropole der Türkei

14.10. – 18.10.2014, 5 Tage am Bosporus in Istanbul: Hagia Sophia – Blaue Moschee – Topkapi–Palast – Hippodrom – Mädchenturm – Großer Basar


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Istanbul, die quirlige Millionenstadt am Bosporus erwartet uns. Auf unserer Städtereise erleben wir die Metropole von vielen verschiedenen Seiten. Ob die historischen Bauten, die Aussichten vom Wasser aus oder der Blick von oben auf die Stadt, bei unserem
Ein Reisebericht von
Daniela Paulan
Daniela Paulan

Dienstag, 14.10.2014: Flug nach Istanbul

Über-Pünktlich um 14.45 Uhr hebt unser Flieger von Leipzig ab gen Osten. Von der Crew der Turkish Airline, die zu einer der besten 10 Airlines gehört, werden wir umsorgt und beköstigt, bis wir reichlich 3 Stunden später in der 2. größten Stadt Europas landen. Die Kontrollen nehmen einige Zeit in Anspruch. Nachdem wir alle Koffer in Empfang genommen und die Uhren eine Stunde vorgestellt haben, erwartet uns bereits, nicht zu übersehen, Serdar, unser örtlicher Reiseleiter für diese Tage. Seine Größe wird uns in den nächsten Tagen zu Gute kommen. Nach wenigen Minuten werden wir von unserem Chauffeur Ahmed abgeholt. Durch das abendliche Istanbul geht es auf direktem Wege durch die quirlige Stadt zum Hotel. Schneller Check-In.

Mittwoch, 15.10.2014: – Topkapi – Hagia Sophia – Cisterna Basilica – Blaue Moschee – Hippodrom

Bevor wir mit unseren Besichtiungen starten, stellt uns Serdar, das Programm für die nächsten Tage vor. Wir erfahren bereits das ein oder andere interessante Detail und werden auch neugierig auf die zusätzlich angebotenen Abendessen gemacht. Informiert und vorerst ohne weitere Fragen starten wir unsere Städtereise.
Unsere erste Sehenswürdigkeit an diesem Tag ist der Topkapi-Palast, die ehemalige Residenz der Sultane bis 1853, die sich in der Altstadt Istanbuls befindet. Des Sultans Palast umfasst eine Fläche von über 69 Hektar. Wir besichtigen die Waffensammlung, die Ausstellung der Gewänder und Kaftane, verschiedene Pavillons und auch die Schatzkammer werfen. Umfassende Informationen und Zeit zur individuellen Erkundung geben einen kleinen Eindruck über das Leben des Sultans. Und obwohl unser Besuch den ganzen Vormittag in Anspruch nimmt, haben wir längst noch nicht alles vom Palast gesehen.
Bereits von Weitem erstrahlt die Hagia Sophia, das letzte große Bauwerk der Spätantike und Wahrzeichen Istanbuls. Wir überqueren den Platz mit dem erst neu erbauten Brunnen und betreten das ursprünglich größte christliche Gotteshaus der Welt. Die Hagia Sophia ist eine ehemalige Kirche des Byzantinischen Reiches, war anschließend Moschee und ist heute ein Museum. Den Großteil der Informationen erhalten wir vorab, da im Inneren nur beschränkt geführt werden darf. Imposant. Prunkvoll. Sehr beeindruckend.
Am späten Nachmittag statten wir der türkischen Unterwelt einen Besuch ab. Nur wenige Meter unter der Stadt befindet sich der die Cisterna Basilica. Der „Versunkene Palast" diente zwischen dem 4. Und 6. Jahrhundert als Wasserspeicher für den kaiserlichen Haushalt und wurde erst später wieder entdeckt. Eine mystische Stimmung entsteht beim Anblick des beeindruckenden Gewölbes, der aus dem Wasser aufragenden Säulen und der sanften Musik im Hintergrund.
Entlang des Hippodroms, den Platz, den wir später noch näher kennen lernen, gehen wir direkt zur Sultan-Ahmet-Moschee, besser bekannt als Blaue Moschee. Warum sie so heißt, erfahren wir im Inneren der Moschee, nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen und die Damen ihre Haare unter einem Kopftuch verdeckt haben. Im Innern fallen sofort die blauen Kacheln, der rote Teppich und die riesigen Leuchter auf, die von der Kuppel herunterhängen. Beim genaueren Hinsehen stellen wir fest, dass die Farben und Muster der Fliesen sich unterscheiden. Kein Wunder, denn sie stammen von verschiedenen Fabriken der Stadt. Wir durchqueren die Blaue Moschee und verlassen sie auf der anderen Seite.
Es folgen ausführliche Ausführungen von Serdar zum Hippodrom, die ehemalige Pferderennbahn des antiken Konstantinopel. Vor dem Obelisk Thutmosis´ III lassen wir uns die Geschichte näher bringen, immerhin war es das soziale und sportliche Zentrum der byzantinischen Hauptstadt.
Wer das Abendessen zusätzlich gebucht hat, macht sich kurz frisch, und schon sitzen wir wieder im Bus. Heute Abend werden wir in einem der bekanntesten Fischrestaurants speisen und das Nachtleben kennen lernen. In Istanbul steht frischer Fisch ganz oben auf der Speisekarte. Entweder kommt er ganz frisch vom Bosporus oder aber aus der Ägäis. Nach leckeren Vorspeisen stehen uns Dorade und Seebarsch zur Auswahl. Das Essen schmeckt sehr gut. Anschließend fahren wir nochmals zum Hippodrom, das nachts beleuchtet einen ganz anderen Eindruck vermittelt. Wir können die Hagia Sophia und die Blaue Moschee nun auch beleuchtet fotografieren. Anschließend kehren wir zurück zum Hotel.

Donnerstag, 16.10.2015: Asien – Bospurus–Bootsfahrt – Ägyptischer Basar

Heute fahren wir quer durch die Stadt und besuchen einen anderen Kontinent. Es geht über die lange Bosporusbrücke nach Anatolien. Nirgends sonst auf der Welt kann man so schnell die Kontinente wechseln. Wir erfahren, dass in Asien gewohnt und in Europa gearbeitet wird, und dadurch immer reger Verkehr auf den Brücken herrscht. Ein herrlicher Anblick bietet sich vom asiatischen Teil Istanbuls auf die Altstadt. In der Nähe des Mädchenturms machen wir einen Fotostopp. Eine Sage erzählt von Sultans Tochter, welches in diesem Turm vor einer gefährlichen Schlange geschützt werden sollte. Aus Unachtsamkeit beim Bringen von Obst, konnte die Schlange dennoch zum Turm gelangen und biss das arme Mädchen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass von diesem Turm aus die Ein- und Ausfahrt auf dem Bosporus bewacht wurde. Vorbei an Wochenmärkten, am Fußballstadion Fenerbahçe, entlang der Bagdad-Straße und den Luxusgeschäften fahren wir durch Kleinasien. Wir merken schnell, dass sich das Stadtbild nur geringfügig geändert hat im Gegensatz zur europäischen Seite. Unterwegs klärt uns Serdar über Schulpflicht, Rente, und andere landestypischen Fakten auf. Nach längerer Wartezeit im Stau und anschließendem steilen Anstieg eröffnet sich vor uns von der höchsten Erhebung Istanbuls, vom sogenannten Tannenhügel, ein imposanter Blick über die Megastadt. Trotz der diesigen Sicht können wir recht weit schauen, wodurch uns die Ausmaße erst so richtig bewusst werden.
Nach einer urigen Mittagspause in einem kleinen Fischerdorf wartet nun eine Bootsfahrt auf dem Bosporus auf uns. Die Meerenge zwischen Europa und Kleinasien, die das Schwarze Meer mit dem Marmarameer verbindet, gilt als eine der weltweit wichtigsten Wasserstraßen. Wir schippern auf unserem Boot, was wir nur für uns haben, ca. 2 Stunden entlang der Stadt. Wir genießen türkisches Gebäck und Kaffee oder Tee und natürlich die Ausblicke. Wir durchqueren die imposanten Brücken und lassen die Neu- und Altstadt hinter uns. Serdar kommentiert die Bootsfahrt. Wir erhalten ein ganz anderes Bild der Metropole. Prächtige Villen und kleine Ferienhäuser mit Swimmingpool im Garten säumen die Ufer. Die Festungsanlage Rumeli Hisari, die in nur 4 Monaten gebaut wurde, den Dolmabahce-Palast und Çiragan-Palast sehen wir vom Schiff aus.
Anschließend geht es nun zum Ägyptischen Bazar. Obwohl er auch Gewürzbazar genannt wird, gibt es weitaus mehr als nur Gewürze. Türkische Schinken und Käse, typische Süßwaren, Souvenirs, Schuhe, Schmuck, Teekannen, Kaffee, Kleidung. Die Mischung aus verschiedensten Gerüchen und internationalen Sprachen machen das wilde Treiben komplett. Froh, dass alle Gäste zurück zum Bus gefunden haben, fahren wir nun zum Hotel.
Im Nachtlokal „Kervansaray" werden wir während eines schmackhaften Essens von attraktiven Bauchtänzerinnen, Folkloregruppen und einem internationalen Sänger abwechslungsreich unterhalten. Arsenna, die beste Bauchtänzerin der Türkei, zeigt Ihre Show und zieht alle, aber besonders die Männer, in ihren Bann. Aber der Abend hat noch viel mehr zu bieten: verschiedene Folklore-Darbietungen, Tänzer und Sänger bieten eine tolle Show. Am Schluss wird jedes angereiste Land mit typischer Musik begrüßt. Wir Deutsche werden mit dem Lied „Mein Hut der hat drei Ecken" überrascht - was natürlich alle mitsingen. Stimmungsvoll lassen wir den Abend ausklingen.

Freitag, 17.10.2014: Eyüp – Chora–Kirche – Galataturm – Taksim

Heute ist Freitag, der „Sonntag" in Istanbul. Da wir heute eine Moschee besuchen möchten, müssen wir das zeitig am Morgen machen. Wir besuchen die Eyüp-Moschee, die heiligste Moschee Istanbuls. Hier befinden sich die Reliquien des Fahnenträgers von Mohammed. Nachdem wir die Hagia Sophia und Blaue Moschee als eher touristische Sehenswürdigkeiten kennengelernt haben, werden wir in dieser Moschee von der ganz besonderen Atmosphäre eingenommen. Auch hier müssen wir uns an die Kleiderordnung halten.
Weiter geht's mit der Seilbahn hinauf auf den Pierre-Loti-Hügel, benannt nach dem französischen Marineoffizier und Schriftsteller Pierre Loti, der hier oft zu Gast war. Und wieder liegt uns die Stadt zu Füßen, wieder ein beeindruckender Ausblick, zumal das Wetter heute sehr gut mitspielt. Nach ein wenig Zeit, um die Aussicht zu genießen, und einem Kaffee oder Tee führt unsere Fahrt weiter. Danach besuchen wir die Chora-Kirche, die um 1320 erbaut wurde und ursprünglich Teil eines im 6. Jh. gegründeten Klosters war. Heute ist sie ein Museum, in dem prächtige byzantinische Kirchenmosaiken zu bestaunen sind.
Unser nächstes Ziel ist der Galataturm. Wir fahren wir mit dem Fahrstuhl zur 7. Etage und steigen die letzten Treppenstufen empor. Die Sonne lacht und wir genießen die Aussicht bei strahlend blauem Himmel. Wir lassen unsere Blicke über all die imposanten Bauwerke Istanbuls schweifen. Danach genießen wir unsere Mittagspause in den umliegenden Straßen mit einem Essen oder auch einem Bummel durch die Geschäfte. Nun ist das offizielle Programm beendet. Doch da es noch früh am Tage ist, fahren wir noch zum Taksim-Platz, wo noch etwas Zeit für einen Kaffee, einen Döner oder einen Einkaufsbummel ist.
Am späten Nachmittag geht es zurück zum Hotel. Wieder gibt es eine kurze Pause, bevor wir an diesem Abend in längst vergangene Zeiten eintauchen. Wir sind zu Gast im Restaurant „Orient Express". Der damalige Wartesaal wurde zu einem Speisesaal umgestaltet. Liebevolle Details, Zeitungsausschnitte und nostalgische Poster erinnern an die Zeit als der Orient Express noch von Paris nach Istanbul verkehrte und hier im Bahnhof Sirkeci ankam. Mit kleiner Lok und Schaffnermütze werden uns die Getränke serviert. Nach dem Essen erzählt uns Serdar am Bahnsteig noch kleine Anekdoten. Einen Geburtstag haben wir an diesem Abend auch noch zu feiern.

Samstag, 18.10.2014: Heimreise

Wir fahren am Morgen vom Hotel in Richtung Flughafen. Unterwegs erzählt uns Serdar noch einiges über Land und Leute und zeigt uns auch noch die Stadtmauer. Am Flughafen sind viele Menschen und wir müssen etwas Geduld mitbringen. Nach der Gepäckkontrolle, dem Check-In, der Zollkontrolle sowie einer weiteren Handgepäckkontrolle heißt es auch schon „Einsteigen bitte". Mit kleinen Souvenirs und jeder Menge neuer Eindrücke im Reisegepäck geht's zurück nach Leipzig. Und vielleicht kommt der ein oder andere zurück in diese Metropole. Inschallah.

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