Reisebericht: Städtereise Istanbul – DIE Metropole der Türkei

10.10. – 14.10.2023, 5 Tage am Bosporus in Istanbul: Hagia Sophia – Blaue Moschee – Topkapi–Palast – Hippodrom – Mädchenturm – Großer Basar


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Eine Stadt, die sich zwischen zwei Kontinenten erstreckt, zwischen Orient und Okzident, zwischen Geschichte und Moderne. Die imposanten Minarette der Blauen Moschee und die mächtige Kuppel der Hagia Sophia zeichnen sich majestätisch gegen den Himmel ab. Dein Bosporus, die Meeresenge, die Europa von Asien trennt und gleichzeitig verbindet, ist die Lebensader der Stadt. Hier schaukeln Fischerboote und Luxusyachten Seite an Seite, während die Sonne im Wasser glitzert. In den Gassen und Basaren herrscht reges Treiben. Die Farben und Düfte des Großen Basars, die Gewürze und Textilien – all das verzaubert die Sinne und entführt uns in eine andere Welt. Mit jeder Brücke, die man überquert, mit jeder Gasse, die man erkundet, öffnet sich eine neue Welt.
Ein Reisebericht von
Sabine Letzybyll
Sabine Letzybyll

Dienstag, 10.10.2023: Flug nach Istanbul – gemeinsames Abendesse

Mit der Fluggesellschaft Turkish Airlines erreicht unsere kleine Eberhardt-Gruppe am Nachmittag Istanbul. Turkish Airlines, die nationale Fluggesellschaft der Türkei, ist bekannt für ihren hervorragenden Service und ihre hohe Qualität. Sie ist eine der größten Fluggesellschaften weltweit und hat nicht zu Unrecht einen guten Ruf. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit, die Sitze bequem mit ausreichendem Abstand zum Vordermann. Für den knapp dreistündigen Flug gibt es Unterhaltung auf dem Monitor und sogar ein richtiges leckeres Frühstück.
In Istanbul treffen wir auf Hikmet, unseren örtlichen Reiseleiter. Mit dem Bus fahren wir zum Hotel Recital Park, das circa fünfzig Kilometer vom Flughafen entfernt, zentral und in der Nähe der Altstadt liegt. Nach dem Check In bleibt eine gute Stunde Zeit zum Frischmachen, dann geht es zum Willkommensabendessen in das Restaurant Pasahan Konagi. Hier erwartet uns zum ersten Mal die typisch türkische Küche. Einige Vorspeisen stehen bereits auf dem Tisch, frisches warmes Fladenbrot wir gereicht. Eine Vorspeise ist Cig Köfte, ein traditionelles türkisches Gericht, das oft aus rohem Hackfleisch (unseres ist heute aber vegetarisch), Bulgur (gekochter Weizenschrot), Tomatenmark, Paprika, Zwiebeln und verschiedenen Gewürzen zubereitet wird. Als Nächstes wird eine schmackhafte Linsensuppe serviert. Es folgt Perde Pilavi – Reis im Teigmantel gebacken ("perde" bedeutet "Vorhang" auf Türkisch). Nun folgt eine kleine Portion Lahmacun, eine beliebte türkische Spezialität, die oft als "türkische Pizza" bezeichnet wird. Zum Hauptgang können wir wählen zwischen Lamm, Hühnchen oder Köfte. Wer sich getraut hat, in die Peperoni zu beißen, wird das sicherlich nicht vergessen. Nun noch die Nachspeise Katmer, von der alle schwärmen, die sie noch geschafft haben. Ein Gläschen Tee und dann geht es zurück ins Hotel. Auf dem Dachgarten (die Bar ist leider geschlossen) genießen wir noch einen Blick auf die Stadt mit ihren beleuchteten Moscheen und Minaretten. Jetzt ist es Zeit, sich zur Ruhe zu begeben. Gute Nacht liebe Mitreisende.


Mittwoch, 11.10.2023: ein magischer Tag in Istanbul – antike Wunder und zeitlose Traditionen

Heute erkunden wir Istanbul zu Fuß. Hikmet holt uns nach dem Frühstück am Hotel ab und wir spazieren zum Hippodrom. Es ist nicht ganz einfach, sich auf diesem gut besuchten Platz zurück zu versetzen, in die Zeit, in der hier Wagenrennen und andere Spektakel stattfanden. Triumph und Tragödie lagen hier einst dicht beieinander. Das antike Leben im Hippodrom von Istanbul war ein pulsierendes, farbenfrohes Schauspiel, das das Herz der Stadt zum Schlagen brachte. Unter dem azurblauen Himmel der Metropole kamen Menschen aus allen Ecken des römischen Reiches zusammen, um die atemberaubenden Wagenrennen zu erleben. Der Duft von Pferden, Leder und Schweiß vermischte sich mit den Aromen von exotischen Gewürzen, die von den Marktständen in der Nähe wehten. Die Zuschauer waren in bunte Tücher und Roben gehüllt und füllten die Sitzplätze des Hippodroms, ihre Stimmen hallten vor Aufregung wider. Die Wagenrennen selbst waren ein Beweis für Geschwindigkeit und Mut. Das Hippodrom war ein Ort der Leidenschaft und des Wettbewerbs, der Freude und des Schmerzes, der Rivalität und der Kameradschaft.
Unser nächstes Ziel ist die Hagia Sophia. Die Warteschlange vor dem Haupteingang erstreckt sich entlang der Straße und lässt erahnen, dass wir nicht die einzigen Besucher sind. Kein Wunder, denn diese imposante Kathedrale ist ein wahres Meisterwerk der menschlichen Schöpfung. Schon von außen wirkt die Hagia Sophia majestätisch, doch erst im Inneren offenbart sich uns eine Welt von unbeschreiblicher Schönheit und Spiritualität. Wenn man es schafft, die anwesenden Menschen zu ignorieren und sich in eine eigene Welt zurückzuziehen, kann man die Mystik des Ortes verspüren. Himmelhohe Kuppeln und fein gearbeitete Bögen zeugen von Anmut und Glanz eines vergangenen Zeitalters. Noch heute gilt die Hagia Sophia als Symbol der Hoffnung und des Glaubens, ein Ort der das Herz mit Ehrfurcht und Bewunderung erfüllt.
Nun ist es Zeit für die irdischen Dinge des Lebens – wir legen eine Mittagspause ein. Jeder nach eigenem Gutdünken. Es kann ein türkischer Espresso sein oder für die Hungrigen Köfte, Kebab und Salat – sehr zu empfehlen: das Restaurant Sultanahmet Köftecisi.
Weiter geht es mit kulturellen Erlebnissen. Wir besuchen die Blaue Moschee, offiziell bekannt als Sultan-Ahmed-Moschee und ebenfalls ein architektonisches Meisterwerk. Der Name Blaue Moschee kommt von den blauen Kacheln, die das Innere der Moschee schmücken. Wir betreten die Moschee und sind verzaubert von der harmonischen Mischung aus Licht und Schatten, erzeugt durch die kunstvollen Fenster und strukturierten Kuppeln, ein Gefühl des Friedens und der Spiritualität stellt sich ein. Bis man von einem anderen Besucher angebufft und auf den Boden der Realität zurückgeholt wird.
Die Neuzeit hat uns wieder. Wir besuchen den großen Basar, der zu den größten und ältesten überdachten Märkten der Welt zählt und zu den Wahrzeichen Istanbuls gehört. Tatsächlich sind es rund viertausend Geschäfte in über sechzig Straßen, die alles anbieten, was man sich vorstellen kann: Schmuck, Teppiche, Antiquitäten, Gewürze, Handwerkskunst, Textilien und vieles mehr. Hikmet geht voran und wir müssen gut aufpassen, dass wir ihn im Gewühle der Menschen nicht verlieren. Zum Einkaufen bleibt keine Zeit. Das hat Hikmet vorher angekündigt: entweder einkaufen oder spazieren gehen, beides benötigt gleich viel Zeit. Denn Feilschen um die Preise ist hier Tradition und ein wesentlicher Bestandteil des Einkaufserlebnisses – das braucht Zeit und Geduld. Wir haben uns für den Spaziergang entschieden. Nach einer Teepause machen wir uns auf den Rückweg zum Hotel.
Der Abend kann in Eigenregie gestaltet werden. Viele kleine und größere Restaurants laden zum Verweilen und zum Abendessen ein. Alternativ besteht die Möglichkeit, eine Zeremonie der Tanzenden Derwische zu besuchen.
Diese Tradition ist besonders in der Türkei und in Istanbul bekannt und wird oft mit den Lehren des persischen Dichters und Philosophen Rumi in Verbindung gebracht. Die Zeremonie besteht aus einer Serie von rituellen Bewegungen und Tänzen, die von den Derwischen, den Mitgliedern eines Sufi-Ordens, durchgeführt werden. Die Derwische tragen traditionell lange weiße Gewänder, hohe schwarze Hüte und tanzen in einem Kreis. Sie drehen sich um ihre eigene Achse und strecken gleichzeitig eine Hand zum Himmel und die andere zur Erde, symbolisch für die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Die Sema-Zeremonie hat eine tiefe spirituelle Bedeutung und soll den Derwischen helfen, sich von weltlichen Bindungen zu befreien und eine engere Verbindung mit dem Göttlichen zu erreichen. Es ist auch eine Form der Meditation und des Gebets, die den Derwischen hilft, ihre Gedanken zu klären und ihre Seelen zu reinigen.


Donnerstag, 12.10.2023: Historische Mauern und malerische Aussichten – Pierre Loti, Bootsfahrt auf dem Bosporus, Mädchenturm und Metrofahrt

Wir haben heute einen Bus zur Verfügung. Zunächst fahren wir entlang der Stadtmauer, die noch heute, unglaublicher Weise, gut erhalten ist. Erstmals im 5. Jahrhundert unter Kaiser Theodosius II. errichtet, wurde sie in den nächsten Jahrhunderten immer wieder erweitert und repariert. Die Mauer erstreckt sich über eine Länge von etwa 6,5 Kilometern vom Marmarameer im Süden bis zum Goldenen Horn im Norden. Sie besteht aus drei Hauptteilen: der Landmauer, der Seemauer und der Mauer des Goldenen Horns. Die Landmauer ist die bekannteste und am besten erhaltene Teilstrecke. Sie war besonders stark befestigt und besaß zahlreiche Wachtürme, die in regelmäßigen Abständen angeordnet waren. Die Seemauer schützte die Stadt vor Angriffen von der Seeseite, und die Mauer des Goldenen Horns verteidigte den natürlichen Hafen der Stadt. Die Stadtmauer von Istanbul war über viele Jahrhunderte hinweg eine der mächtigsten Festungsanlagen der Welt und spielte eine entscheidende Rolle bei der Verteidigung der Stadt gegen Eroberer aus Ost und West. Sie konnte jedoch nicht verhindern, dass Konstantinopel im Jahr 1453 durch die osmanischen Truppen unter der Führung von Sultan Mehmed II. erobert wurde.
Unseren ersten Stopp legen wir am Pierre Loti, einem berühmten Hügel im Stadtteil Eyüp ein. Von hier aus haben wir einen atemberaubenden Blick auf das Goldene Horn. Der Hügel ist nach dem französischen Schriftsteller Pierre Loti benannt, der in den 1870er Jahren in Istanbul lebte und das Café auf dem Hügel oft besuchte.
Pierre Loti, dessen richtiger Name Julien Viaud war, war ein französischer Marineoffizier und Schriftsteller. Loti war für seine exotischen Romane bekannt, in denen er seine Reisen und Erfahrungen in verschiedenen Teilen der Welt schilderte, darunter die Türkei, Japan, Indien und Nordafrika. In Istanbul verbrachte Loti viel Zeit. Seine Liebe zur Türkei und seine Beziehung zu einer türkischen Frau namens Aziyade wurden in seinem berühmten Roman Aziyade dargestellt.
Das Buch ist ein fiktionales Tagebuch, das auf Lotis realen Erlebnissen und Beziehungen während seines Aufenthalts in Istanbul in den 1870er Jahren basiert. Die Geschichte dreht sich um einen jungen französischen Marineoffizier namens Louis Marie Armand, der unter dem Pseudonym Loti reist. Während eines Aufenthalts in Istanbul verliebt er sich in eine geheimnisvolle junge Frau namens Aziyade. Aziyade ist eine muslimische Frau, die mit einem alten, abwesenden Mann verheiratet ist. Ihre Liebe zu Loti ist verboten. Die beiden beginnen eine leidenschaftliche, aber heimliche Beziehung, die von der strengen sozialen und religiösen Struktur der osmanischen Gesellschaft beeinträchtigt wird. Aziyade wird oft als eine Hommage an die unerreichbare Liebe und die Schönheit der orientalischen Welt betrachtet.
Unser Bus nimmt uns wieder auf und bringt uns zur Anlagestelle am Bosporus, wo wir mit einem Boot, das nur für unsere Gruppe reserviert ist, eine Fahrt auf dem Bosporus unternehmen.
Der Bosporus ist eine natürliche Wasserstraße, die den europäischen Teil Istanbuls vom asiatischen Teil trennt. Er verbindet das Schwarze Meer im Norden mit dem Marmarameer im Süden. Während der Fahrt betrachten wir die beeindruckende Silhouette der Stadt, die historischen Moscheen, Paläste, Festungen und modernen Wolkenkratzer und lauschen den Erzählungen Hikmets.
In Üsküdar, einem Stadtteil auf der asiatischen Seite von Istanbul endet unsere Bootstour. In der Vergangenheit war Üsküdar ein wichtiger Handelshafen und eine wichtige Handelsstadt. Heute ist es ein lebhafter Stadtteil mit vielen Geschäften, Märkten und Restaurants. Üsküdar ist auch bekannt für seine vielen Moscheen, Kirchen und anderen historischen Stätten. Zu den Sehenswürdigkeiten in Üsküdar gehören unter anderem die Sakirin-Moschee, die Mihrimah-Sultan-Moschee, die Burg von Üsküdar und der Mädchenturm, den wir nach der Mittagspause besuchen. Der Turm hat eine lange Geschichte und ist ein symbolträchtiges Wahrzeichen der Stadt. Der Mädchenturm stammt ursprünglich aus dem antiken Griechenland und wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut und renoviert. Er diente verschiedenen Zwecken, mal als Leuchtturm, mal als Wachturm oder auch als Quarantänestation während Epidemien und zuletzt als Restaurant und Veranstaltungsort. Der Turm ist Gegenstand zahlreicher Legenden und Mythen. Eine der bekanntesten Geschichten ist die Legende eines Sultans, der eine Prophezeiung hörte, dass seine Tochter von einer Schlange getötet werden würde. Um dies zu verhindern, ließ der Sultan seine Tochter in den Mädchenturm sperren. Trotz seiner Bemühungen wurde die Prinzessin am Tag ihres 18. Geburtstags von einer Schlange gebissen, die sich in einem Obstkorb versteckt hatte, den ein Verehrer geschickt hatte.
Nachdem uns die kleine Fähre zurück aufs Festland gebracht hat, fahren wir mit der Metro von Asien nach Europa. So kann man es tatsächlich sagen.
Eine der Hauptstrecken der Istanbuler Metro, die die beiden Seiten der Stadt verbindet, ist die Marmaray-Linie, die unter dem Bosporus hindurchführt. Die Strecke unter dem Wasser ist relativ kurz, dauert etwa vier Minuten, und die Züge fahren schnell und reibungslos durch den Tunnel. Nach der Fahrt unter dem Bosporus hindurch erreichen wir die europäische Seite von Istanbul und kommen am Bahnhof Sirkeci an.


Freitag, 13.10.2023: ein Tag voller Kontraste – kunstvolle Teppiche, mystische Zisterne und geheimnisvoller Topkapipalast

Wie jeden Tag, so beginnen wir auch heute mit einem kräftigen Frühstück. In der Türkei ist das Frühstück eine wichtige Mahlzeit und wird oft in Form eines reichhaltigen Büffets serviert, eine Besonderheit unseres Hotels ist, dass sich auch die Zimmermädchen und Handwerker hier bedienen dürfen. Und was es alles gibt:
ganz frisches Weißbrot, eine Auswahl an Käsesorten wie Feta, Kasseri und türkischen Frischkäse,
grüne und schwarze Oliven, Tomaten, Gurken, verschiedene Wurst- und Schinkensorten. Darüber hinaus gekochte Eier, Marmelade und Honig, Nüsse und Trockenfrüchte,Müsli und Joghurt sowie
Gebäck.
Gut gestärkt begeben wir uns zu Fuß zu Nakkas, ein modernes Gebäude, in dem Teppiche und Schmuck verkauft werden und in dessen Keller sich eine kleine Zisterne mit Museum versteckt. Vom Inhaber, einem freundlichen lustigen Mann, der es faustdick hinter den Ohren hat, werden wir höflich empfangen. Man tut hier so, als wären wir willkommene Gäste, denen die Tradition des Teppichknüpfens als historischer Bestandteil der türkischen Kultur vorgestellt werden soll. Tatsächlich ist das auch so, dennoch ist nicht zu verleugnen, dass ein Verkauf eines der wirklich beeindruckenden Teppiche, den Inhaber und seine Mitarbeiter erfreuen würde. Zunächst einmal aber erfahren wir, wie mühselig es ist, einen Teppich per Hand zu knüpfen. Daher auch die nicht ganz günstigen Preise. Immerhin dauert es teilweise bis zu einem Jahr oder länger, bevor ein kunstvoller Teppich fertig ist. Jeder Teppich ist einzigartig, Muster und Farben werden von der Region, der Kultur und der persönlichen Kreativität des Knüpfers beeinflusst. Wir können einer Knüpferin über die Schulter schauen und zu sehen, wie sie geschickt ihre Finger bewegt, um die Wolle um die Kettfäden zu wickeln. Am Ende des Besuchs werden wir in einen Showroom gebeten, Tee und Raki werden serviert und tolle Teppiche präsentiert. Wer möchte, kann auch kaufen.
Hikmet hat für uns ein zusätzliches Highlight organisiert. Wir besuchen die Basilika-Zisterne. Diese unterirdische Zisterne wurde im 6. Jahrhundert unter Kaiser Justinian I. erbaut und diente dazu, Wasser aus den nahegelegenen Wäldern für die Stadt zu sammeln und zu speichern. Sie ist die größte erhaltene byzantinische Zisterne in Istanbul. Die Zisterne hat eine Fläche von etwa 9.800 Quadratmetern und ist in der Lage, bis zu 80.000 Kubikmeter Wasser zu fassen. Sie wird von 336 massiven Marmorsäulen getragen, die jeweils etwa 9 Meter hoch sind und in 12 Reihen angeordnet sind. Diese Säulen schaffen ein beeindruckendes, fast kathedraleartiges Ambiente. Einer der Höhepunkte des Besuchs der Basilika-Zisterne ist die Medusa-Säule, bei der zwei Säulenbasen mit Medusa-Köpfen, einer Figur aus der griechischen Mythologie, verwendet wurden. Diese beiden Köpfe sind unterschiedlich positioniert – einer ist auf dem Kopf, der andere seitlich – und es gibt viele Spekulationen darüber, warum dies so ist.
Den Nachmittag verbringen wir im Topkapi-Palast, das heißt, wir reisen zurück in die Vergangenheit, in die Zeit der Sultane des Osmanischen Reiches. Der Palast, der auf einem Hügel liegt, besteht aus vier Höfen und vielen Gebäuden, die über die Jahrhunderte hinweg errichtet wurden. Der erste Hof, auch als Alayplatz oder Paradeplatz bekannt, war der öffentliche Bereich des Palastes und beherbergt die kaiserlichen Torhäuser. Der zweite Hof beherbergt die königlichen Stallungen, Küchen, den Divan (Ratssaal), die Schatzkammer und den kaiserlichen Harem, den privaten Wohnbereich des Sultans und seiner Familie. Die Schatzkammer enthält einige der wertvollsten Relikte des osmanischen Reiches, darunter den Topkapi-Dolch und den Kasikci-Diamanten. Der dritte Hof war das Herzstück des Palastes und beherbergte die Privaträume des Sultans, die Schule der Palastpagoden, die Bibliothek des Ahmed III. und den Thronraum. Der vierte Hof, auch bekannt als Tulpenpark, ist bekannt für seine wunderschönen Gärten und Pavillons. Es ist kaum möglich, alle Ausstellungen zu besuchen, auch wenn die Zeit es hergeben würde. So entscheidet jeder für sich, welchen Teil des Palastes er ansehen und wo man länger verweilen möchte.
Die Reliquienausstellung, die ich besucht habe, umfasst eine beeindruckende Sammlung von Artefakten, die mit verschiedenen religiösen und historischen Persönlichkeiten in Verbindung stehen, darunter heilige Texte, religiöse Kleidung und andere Gegenstände, die von historischer Bedeutung sind. Zum Beispiel den Mantel des Propheten Muhammad, der als einer der kostbarsten und heiligsten Gegenstände in der Sammlung angesehen wird. Es wird angenommen, dass er von Prophet Muhammad persönlich getragen wurde. Das Schwert, den Bart und Fußabdrücke des Propheten Muhammad, für uns etwas seltsam, aber dennoch sehenswert und als kulturell wertvoll anzuerkennen.

Beeindruckend ist auch die Ausstellung der historischen Gewänder, die einen faszinierenden Einblick in die prächtige Kleidung und Mode der osmanischen Sultane, Prinzen, Prinzessinnen und hochrangigen Beamten während ihrer Regierungszeit bietet. Die Sammlung umfasst eine breite Palette von Kleidungsstücken, von formellen Zeremonialgewändern bis hin zu alltäglicher Kleidung.
Nach dem ausgiebigen Besuch des Topkapi-Palastes kehren wir zurück ins Hotel. Nach einer Stunde Pause und Füße ausruhen, laufen wir zum Restaurant Olympia, wo wir gemeinsam unser Abschiedsessen einnehmen. Wir werden hervorragend beköstigt, bedanken uns bei Hikmet für die tolle Reiseleitung und lassen so die Reise ausklingen.


Sonnabend, 14.10.2023 Rückflug nach Düsseldorf, München, Frankfurt und Berlin

Nach einem frühen oder späten Frühstück fahren wir zum neuen Flughafen in Istanbul. Die Abfertigung braucht ihre Zeit, läuft aber im Wesentlichen unkompliziert. Nur Geduld müssen wir haben. Der Rückflug mit Turkish Airlines ist so komfortabel wie der Hinflug, wir fühlen uns gut aufgehoben. Irgendwann kommt in Berlin auch der letzte Koffer auf dem Gepäckband angerollt und die freundlichen Transferfahrer bringen uns zurück nach Leipzig.


Schlusswort

Liebe Reisefreunde, es hat mich gefreut, mit euch die spannende Stadt Istanbul zu erkunden. Vielen Dank für euren respektvollen Umgang miteinander und die gute Laune, die uns an den Tagen begleitet hat. Ich wünsche Euch alles Gute und vor allem immer Lust auf neue Reisen. Herzliche Grüße eure Reisebegleiterin Sabine Letzybyll

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