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Städtereise Istanbul – DIE Metropole der Türkei

Reisebericht: 03.04. – 09.04.2025

Kaum eine Stadt ist so spannend und so geschichtsträchtig wie die Millionenstadt Istanbul. Gelegen auf zwei Kontinenten hielt sie viele Überraschungen und Eindrücke für uns bereit.

Merle Decker

Ein Reisebericht von
Merle Decker


Tag 1– Anreise und gemeinsames Abendessen

Voller Vorfreude auf die kommende Reise startet unser erster Reisetag an den Flughäfen von Düsseldorf, Nürnberg, Berlin und Leipzig. Bei klarem Wetter freuen sich alle, die einen Fensterplatz ergattern konnten und die Welt von oben bestaunen können. Im Landeanflug lässt sich die immense Größe unseres Reiseziels nur erahnen. Aber alle 16 Millionen Einwohner dieser Stadt müssen nun mal auch irgendwo unterkommen.

Nachdem alle glücklicherweise den Exit 14 gefunden haben, werden wir von unserem örtlichen Reiseleiter Hüseyin in Empfang genommen und fahren mit dem Bus in Richtung Hotel.

Nach einem erfolgreichen einchecken und einem kurzen Ankommen, treffen wir uns wieder in der Hotellobby und gehen auf unseren 10- minütigen Spaziergang zum heutigen Abendessen im Restaurant Mato Et. Da wir glücklicherweise einen sehr gesprächigen und kundigen Reisleiter haben, wird aus den 10 Minuten Fußweg fast eine Stunde. Wir laufen vorbei an einer alten Koranschule, der eindrucksvollen Prinzenmoschee, der alten Zisterne und dem Rathaus. Dort sehen wir teilweise noch Polizeiabsperrungen von vorangegangen Protesten, aber alles ist friedlich. Hier erzählt uns Hüseyin auch schon ein paar Dinge über den Begründer der Republik Türkei: Mustafa Kemal Atatürk, dem „Vater der Türken“ und dem von ihm durchgesetzten Laizismus in der Türkei.

Bei einem leckeren und reichhaltigen südanatolischen Abendessen lassen wir den ersten Abend ausklingen. Der Rückweg ging dann auch bedeutend schneller ??.

Tag 2– Bootsfahrt, Çamlica – Hügel, Mädchenturm, Üsküdar, Pera Viertel

Heute begrüßt uns Istanbul bei bestem Wetter. Schon von unserem Frühstück haben wir einen wunderbaren Blick auf das Wasser und die liegenden Schiffe. Alle Plätze an der Fensterfront sind sehr beliebt.

Mit dem Bus geht es zu der byzantinischen Stadtmauer und wir lernen, dass Türken ihr Heimatland nicht Vaterland, sondern Mutterland nennen.

Bei strahlendem Sonnenschein starten wir unsere Schifffahrt auf dem Bosporus. Von Weitem sehen wir auch bereits dem Topkapi- Palast, den wir am letzten Tag besichtigen werden. Dieser steht auf dem Hügel Sarayburnu, einem der sieben Hügel Istanbuls. Konstantin der Große übernahm mit der Verlegung der Hauptstadt des Römischen Reiches in Richtung Osten nach Konstantinopel die Legende von den sieben Hügeln Roms. Mit der Herrschaft der Osmanen wurden auf fast allen sieben Hügeln eine Moschee erbaut, was bis heute anhält. Wir fahren vorbei am Galataturm und am schicken und luxuriösen Galataport. Überall sehen wir wehende Türkei-Flaggen auf Erhebungen um uns herum und verschiedene Moscheen, deren Namen wir uns irgendwann nicht mehr merken können.

Hüseyin erzählt uns, dass der Name „Bosporus“ Kuhfuhrt bedeutet, da Zeus seine Geliebte Io in eine Kuh verwandelte, um seine Tat gegenüber seiner Frau Hera zu vertuschen. Io floh dann über den Bosporus in Richtung Ionischen Meer und gab diesem Abschnitt seinen Namen.

Nach einer Durchfahrt durch die beeindruckende Bosporusbrücke nähern wir uns dem asiatischen Ufer, entlang dessen Ufer sich Häuser in Millionenhöhen reihen. Und nach einer nicht einmal zweistündigen Fahrt haben wir Asien erreicht. Im Stadtviertel Üsküdar wartet unser Bus auf uns und wir fahren hinauf zum Çamlica-Hügel, vorbei an einem der Häuser vom „Chef“. Oben angekommen haben wir einen prächtigen Blick auf den Bosporus und auf die Bosporus Brücke. Just in diesem Moment ruft der Muezzin der naheliegenden Çamlica- Moschee zum Gebetsruf und wir lauschen den Klängen. Danach haben wir eine Mittagspause und essen Eis, Kumpir oder genießen einfach die Sonne.

Auf dem Weg nach unten sehen wir ein Freitagsgebet, dass auch außerhalb der Moschee abgehalten wird. Nun geht es auf zu unserer zweiten Schifffahrt des Tages zum Mädchenturm, einem Leuchtturm aus dem 18. Jahrhundert. Hier sehen wir die vielen Containerschiffe, die täglich den Bosporus queren noch etwas genauer.

Unser Bus lässt uns dann am Markt von Üsküdar heraus, auf dem wir einen traditionellen Schinken verkosten und grüne Mandeln essen. Hier können wir sehen, wo die Einwohner von Istanbul ihre Einkäufe erledigen. Von Fisch, über gesamte Schafsköpfe oder nur Obst und Gemüse kann man hier alles kaufen.

Auch wenn wir an diesem Tag schon so viel erlebt haben, geht es für uns noch nicht zurück zum Hotel. Wir fahren mit dem Bus über die beeindruckende Bosporus- Brücke. Am Taksim- Platz steigen wir wieder aus. Hier zentriert sich das Alltagsleben der Istanbuler. Dieses Viertel wird auch als die Neustadt von Istanbul bezeichnet. Dieser Bezeichnung wird es auch gerecht mit vielen Geschäften, Restaurants und Bars. Da wir zu diesem Zeitpunkt schon sehr geschafft waren, hatte Hüseyin zum Glück die geniale Idee das Viertel mit der ikonischen roten Straßenbahn zu besichtigen. Damit fahren wir dann die Istiklal Avenue herunter, froh nicht alles laufen zu müssen, aber auch diese berühmte Straße zu sehen.

Mit der zweitältesten Metro der Welt geht es für uns dann in Richtung Galatabrücke. Dort steigen wir aus und warten auf unseren Bus, der uns wieder zum Hotel zurückbringt. Angekommen gehen wir alle verschiedene Wege zum Abendessen.

Tag 3– Hagia Sophia, Blaue Moschee, Hippodrom, Basar

Heute geht es zu Fuß los. Auf dem Weg zur Altstadt von Istanbul, wo wir den ersten Teil des Tages verbringen werden, machen wir noch ein paar Zwischenstopps. Zuerst führt uns Hüseyin in eine traditionelle Shishabar, die zu diesem Zeitpunkt verständlicherweise noch leer ist. Danach zeigt er uns noch einen Hammam, bei dem wir auch Karten von Istanbul bekommen. Viele Tauben schrecken wir dann an der Konstatinsäule auf und Hüseyin erklärt uns die Bedeutung der Tauben in der Türkei.

Schließlich kommen wir an der Hagia Sophia an, wo wir zum Glück keine Wartezeit haben. Von innen sind wir sehr beeindruckt von diesem imposanten Bauwerk mit dieser spannenden Geschichte. Erbaut m 6. Jahrhundert n. Chr. unter der Leitung des byzantinischen Kaisers Justinian I., gilt sie bis heute als eines der bedeutendsten Bauwerke der Welt. Sie wurde mehrfach niedergebrannt und wieder aufgebaut. Nach der türkischen Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen und dem Ende des byzantinischen Reichs 1453 ließ Sultan Mehmed II. die Kirche in eine Moschee umwandeln. 1935 wurde das Gebäude durch den türkischen Präsidenten Kemal Atatürk in ein Museum umgewandelt. Seit 2020 ist es wieder eine Moschee. Die Hagia Sophia wurde während der byzantinischen Zeit mit wunderschönen Mosaiken verziert, über die auch wir heute bei unserem Besuch staunen.

Danach geht es für uns weiter in die Blaue Moschee (Sultan-Ahmed-Moschee) aus dem 17. Jahrhundert mit ihren sechs Minaretten. Wir ziehen unsere Schuhe aus und gehen hinein. Dort sehen wir auch woher der Name „Blaue Moschee“ herkommt. Denn die oberen Ebenen des Innenraums sind von einem schönen Blau dominiert. Durch die vielen Buntglasfenster mit schönem Design fällt die Sonne. Hüseyin erzählt uns von den Eiern die auf den Kronleuchtern und in der Moschee verteilt sind, die einen bestimmten Geruch abgeben, sodass keine Spinnen sich in der Moschee befinden sollen. Denn Spinnennetzte hier wegzumachen, scheint dann schon eine anstrengende Aufgabe zu sein.

Nach diesem Besuch ist es ein kurzer Weg zum Hippodrom, dem ehemaligen gesellschaftlichen Zentrums Konstantinopels. Hier fanden Wagen- und Pferderennen, Volksbelustigungen und andere Zeremonien statt, welche Unmengen an Zuschauern herbeilockten. Die Pferderennbahn hatte eine breite von 100 Metern und konnte 100.000 Besucher fassen. Vorbei an der Schlangensäule und dem Obelisken, der im Jahr 390 von Ägypten nach Istanbul gebracht wurde, gehen wir zum Kaiser- Wilhelm- Brunnen. Wer also schon am zweiten Reisetag etwas Heimweh hatte, konnte dieses hier stillen ??.

Schließlich geht es mit verschiedenen kulinarischen Empfehlungen am Sultan- Ahmet Platz in die Mittagspause.

Gut gestärkt machen wir uns auf den weg zum Großen Basar. Unsere Verhandlungskünste testen wir gleich einmal bei der Aushandlung individueller Zeit auf dem Basar mit Hüseyin. Auf dem Großen Basar ist viel los, von Kleidung über Bettwäsche, Portemonnaies, Gewürzen, Tee und vielem mehr kann man hier alles kaufen. Es ist tatsächlich auch sehr überwältigend und so gehen die ersten nach kurzer Zeit wieder heraus und setzten sich in ein Kaffeehaus bei leckerem türkischem Kaffee. Nach sehr oder weniger erfolgreichen Einkaufszügen treffen wir uns alle wieder gemeinsam am Eingangstor und schlängeln uns jetzt gemeinsam durch die Menschenmenge in Richtung Ägyptischen Basar. Auf dem Weg dorthin machen wir einen Stopp an der Deutschen Orientbank und dem Zielbahnhof des Orientexpresses Sirkeci, bei dem wir eine alte Lok sehen und einen kurzen Abstecher in das örtliche Museum machen.

Bevor es zurück zum Hotel geht, machen wir noch einen Abstecher zum Gewürzbasar/ Ägyptischen Basar. Dort kaufen wir noch ein paar Mitbringsel für zuhause und gute Gewürze für die heimische Küche.

Erschöpft nach diesem ereignisreichen Tag steigen wir zum ersten mal in die moderne Straßenbahn von Istanbul und lassen den Tag bei individuellen Abendessen und teuren Cocktails ausklingen.

Tag 4– Chora– Kirche, Knüpferfamilie, Topkapie– Palast

Heute begrüßen wir wieder unseren Busfahrer Alican, der uns zu unserem ersten Programmpunkt- der Chora- Kirche- fährt. Auch heute haben wir wieder strahlenden Sonnenschein. Die Kirche wurde ursprünglich Anfang des 5. Jahrhunderts außerhalb der ersten Mauer von Konstantinopel gebaut. Daher stammt der Name Chora, was im Griechischen "auf dem Land" bedeutet. Die wunderschönen Fresken und Mosaike, die bei uns allen einen bleibenden Eindruck hinterließen, sind aus dem frühen 14. Jahrhundert. Erst im Mai 2024 wurde die Chora- Kirche von einem Museum zu einer Moschee umgewidmet.

Außerhalb locken wieder die Sonne und ein leckerer türkischer Kaffee. So genießen wir das Wetter und die Ruhe auf dem „Lande“.

Weiter geht es entlang des Goldenen Hornes zu unserem nächsten Highlight: der Galerie einer Knüpferfamilie. Hier bei Nakka? wird uns traditionelles Handwerk vorgeführt. Zuerst bestaunen wir verschiedene Schmuckstücke und dann geht es zur unterhaltsamen und informativen Vorstellung von Teppichen. Bei Wein, Kaffee und Tee laufen wir über und testen den „Weichheitsgrad“ verschiedener Teppiche, bestaunen die spezifischen Muster und sehen die Magie von Seide. Nach dieser Vorführung sehen wir noch einer Knüpferin zu und bestaunen die Zisterne dieses Ladens. Es wurden zwar keine Teppiche erworben, aber dafür wunderschöne Schmuckstücke, die immer an diese Reise erinnern werden.

Nach unserer Mittagszeit machen wir uns auf dem Weg zum geschichtlich sehr bedeutenden Topkapi- Palast. Wer Istanbul und dessen Geschichte verstehen möchte, muss hier einmal drinnen gewesen sein. Über Jahrhunderte war dies der Wohn- und Regierungssitz der osmanischen Sultane. Strategisch gut gelegen am Bosporus bekam er den Namen „Kanonentor“ (Topkapi). Wir schlendern die Wege entlang und enden an einem wunderschönen Blick über den Bosporus und später dem Goldenen Horn. Danach erkunden wir auf eigene Faust die Schatzkammer, Küche, den Waffensaal, die Ausstellung über Bekleidung und vieles mehr. Leider fängt es jetzt richtig an zu regnen, deswegen machen sich ein paar von uns schon eher auf den Heimweg. Alle anderen fahren dann mit der Straßenbahn wieder in Richtung Hotel.

Der Tag ist aber noch lange nicht beendet. Wir bewegen uns abends auf einen abenteuerlichen Weg durch die Fluten von Istanbul zu unserem heutigen Abendessen. Dieser Weg dauert tatsächlich diesmal nur 10 Minuten. Durchnässt freuen wir uns über die Heizstrahler im Restaurant. Bei Raki, Fisch und Musik lassen wir bei super Stimmung den letzten Abend ausklingen. Und eine letzte Überraschung hat unser wunderbarer Reiseleiter Hüseyin noch für uns bereitgestellt: einen Bus, mit dem wir trocken wieder zurück zum Hotel kommen.

Tag 5– Abreise

Heute sind wir froh, dass wir keine Stadtführung haben, denn es regnet wie aus Eimern. Das bedeutet: ausschlafen und ein spätes Frühstück. Einige wagen sich nochmal nach draußen für letzte Einkäufe und Mitbringsel.

Dann werden wir abgeholt und Alican fährt uns gekonnt ein letztes Mal über das Goldene Horn durch den Regen zum Flughafen. Einchecken und Kofferaufgabe geht sehr schnell und schon befinden wir uns mit vielen Erlebnissen und Eindrücken dieser spannenden und historische Stadt auf dem Weg wieder nach Hause.


Meine lieben Reisegäste, ich bedanke mich ganz herzlich bei euch für diese wunderbare Reise. Auch an dieser Stelle nochmal einen großen Dank an unseren super Reiseleiter Hüseyin. Ich würde mich freuen euch auf der einen oder anderen Reise nochmal wieder zu sehen.

Bis dahin!
Merle


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