Reisebericht: Städtereise Istanbul – DIE Metropole der Türkei

08.10. – 12.10.2010, 5 Tage am Bosporus in Istanbul: Hagia Sophia – Blaue Moschee – Topkapi–Palast – Hippodrom – Mädchenturm – Großer Basar


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Eindrucksvolle Moscheen, lebhafte Märkte und Spuren vieler vergangener Jahrtausende begegneten uns auf unserer gemeinsamen Städtereise in das alte Konstantinopel. "Die Steine und der Boden sind aus Gold", sagt ein türkisches Sprichwort
Freitag, 08.Oktober 2010 ? Wir fliegen nach Istanbul
Ein Reisebericht von
Vicky Kern
Vicky Kern

Samstag, 09.10.2010 – Wir sind beeindruckt von der Hagia Sophia, der Blauen Moschee und vielen anderen großartigen Bauten

Damit wir unseren erholsamen Nachtschlaf nachholen konnten, startete unser heutiger Tag erst um 11:00 Uhr. Doch viele von uns wurden bereits am frühen Morgen vom geweckt. Er ist ein Ausrufer, der die Muslime zum Gebet aufruft. Er ruft die Muslime fünfmal täglich zu bestimmten Uhrzeiten zum Beten zusammen. Der islamische Gebetsruf Adhan ertönt in arabischer Sprache und beginnt übersetzt mit den Worten "Gott ist größer!" Noch etwas müde, aber mit großer Vorfreude auf das, was kommen mag, stärkten wir uns bei einem ausgiebigen Frühstück für den ereignisreichen Tag. Von unserem Frühstücksraum aus auf der 7. Etage des Hotels hatten wir durch die riesigen Glasscheiben einen wunderbaren Ausblick auf das und auch der Panoramafahrstuhl hatte es uns angetan.  Selim empfing uns pünktlich in der Lobby und so machten ihr uns auf zu unserem erstenHöhepunkt unserer Reise: zur mächtigen in rötlichem Pastell leuchtenden "Kirche der göttlichen Weisheit" - zur . Die 1470 Jahre alte Grande Dame unter den Istanbuler Kuppelbauten birgt herrlicheMosaiken und schnell verstanden wir, warum Sie als das berühmteste Wahrzeichen Istanbuls galt. Einst war Sie die größte Kirche der Christenheit und später als Moschee avancierte Sie zum Symbol der islamischen Herrschaft am Bosporus. Unser Reiseleiter Selim erklärte uns viel über deren Geschichte und Architektur. Gemütlich spazierten wir weiter in Richtung . Zwei Obelisken und eine Schlangensäule erinnern noch heute an die antike Pferderennbahn. Schon von Weitem staunten wir anschließend über ein wahrhaftiges Meisterwerk der türkischen Baukunst. Die , im Morgenland genannt verzauberte uns mit ihren sechs Minaretten und ihrer mächtigen Hauptkuppel. Von dem von kuppelgedeckten, von Säulenhallen umgebenen Vorhof mit seinem prächtigen Marmorbrunnen gelangten wir in das Innere der Moschee und fühlten uns auf einmal ganz klein. Tausende blau-grüne Kacheln und ebenfalls in Blau gehaltener gemalter Dekor erklären ihren Namen. Der Blick hinauf in die Kuppel offenbarte uns die ganze Schönheit dieses Schmucks. Nach diesem interessanten Vormittag knurrten schon unsere Mägen und so kehrten wir zum Mittagessen in ein Spezialitätenrestaurant ein. Hier probierten wir türkische Köstlichkeiten und mussten feststellen, dass "Borek", mit Feta Käse gefüllte gebackene Teigtaschen oder gebratene Auberginenscheiben wunderbar köstlich schmecken.  Gestärkt machten wir uns anschließend auf zum . Ein Fest der Sinne erlebten wir in diesem farbenfrohen Markt mit seinem wahrhaft orientalischen Ambiente und den verführerischen Düften des Orients. Der Ein oder Andere von uns konnte hier seine ersten Souvenire erwerben und einige trauten sich und tauschten die gewohnten Euros in die fremde Türkische Lire Während unserer Rückfahrt ins Hotel stellten wir schnell fest, dass die Verkehrsregeln in Istanbul wohl etwas anders sind als hierzulande. Eigentlich stellten wir sogar fest, dass es keine Regeln gibt Hunderte Taxis, Mopeds, Motorräder, Fahrräder und PKW´s soweit das Auge reicht und jeder versucht am schnellsten zum Ziel zu kommen. Blinken und das Einhalten der Fahrspur sind in dieser Millionenmetropole Fremdwörter. Mit etwas Angstschweiß auf der Stirn kamen wir dann aber doch heil in unserem Hotel an. Am Abend machten sich einige von uns auf den Weg zu einer ganz besonderen Abendveranstaltung. Gemeinsam mit unserem Reiseleiter Selim fuhren wir zu den . Die Derwische gehören einer alten islamischen Sekte namens Mevlevi an, deren religiöse Philosophie auf der Liebe zu Menschheit und Natur basiert und die durch Tanz und Musik zelebriert wird. Die Kunst ist so zu tanzen, dass einem nicht schwindelig wird. Nach mehreren einhundert Umdrehungen allerdings war uns bereits schwindelig und wir fragten uns: "Wie müssen sich die Derwische nur fühlen?" Nach dieser schwindelerregenden Vorstellung genossen wir unser Abendessen in einem Restaurant inmitten des Bahnhofes von Istanbul.

Sonntag, 10.10.2010 – Wir unternehmen eine Bootsfahrt auf dem Bosporus, sehen die Eyüp – und Süleyman Moschee und erleben eine einzigartige Bauchtanzdarbietung

Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir heute entlang am linken Ufer des Golden Horns bis nach . Das Viertel ist nach Abu Ayub, dem Banenrträger des Propheten benannt. Dieser soll hier im Jahr 674 während der ersten arabischen Belagerung Konstantinopels als hochbetagter Mann im Kampf gefallen und an derselben Stelle begraben worden sein. Hier besuchen wir gemeinsam die achteckige und sind mittlerweile schon fast Profis im Schuhe an-und ausziehen Die 1800 vollendete Moschee wird bekrönt von einer Kuppel auf hohem Tambour, die von vier größeren und vier kleineren Halbkuppeln sowie acht Pfeilern gestützt wird. Selim erzählt uns an dieser Stelle auch viel Interessantes über das Leben der Muslime und deren Umgang mit dem Islam. Wir erfahren wie Sie beten, warum und wie Sie ihr Kopftuch tragen und warum Fasten eigentlich keinen Sinn hat. Anschließend hält Selim noch eine ganz besondere Überraschung für uns bereit, mit der wir nicht gerechnet hatten. Als besonderer Geheimtipp erweist sich der mit seinen von Plantanen und Zypressen beschatteten Gräbern. Mit einer kleinen Gondel fahren wir hinauf auf die Hügelkuppe und sind begeistert von solch einer zauberhaften Aussicht von der Anhöhe auf die Metropole Istanbul. Das Café mit außergewöhnlichem Standort lädt uns hier zum Verweilen ein. Es ist nach dem französischen Marineoffizier und Schriftsteller Pierre Loti benannt, der 1876 in Istanbul lebte. Mit vielen schönen Aufnahmen im Gepäck spazierten wir nach einem türkischen Kaffee oder Mokka wieder nach unten und wir hatten Glück - pünktlich zu unserer geplanten Boostfahrt auf dem Bosporusschien die Sonne. So machten wir uns auf den Weg zu unserer Bootsablegestelle und freuten uns auf eine beschauliche Fahrt. Wir hatten ein Boot ganz für uns allein und konnten so Istanbuls Gratwanderung zwischen Moderne und Historie noch intensiver erleben. Wir ließen unsere Blicke zu den großen Brücken, den romantischen Holzhäusern der Altstadt und zu den eleganten, prächtigen Villen schweifen. Passend zu unserer Fahrt genossen wir anschließend ein Fischessen mit allerlei Köstlichkeiten wie Makrelen, Muscheln und Garnelen. Kurze Zeit später erreichten wir die , die "Perle des Islams". Wir waren entzückt von Ihrer Schönheit und Vollkommenheit und konnten unsere Augen kaum von Ihr lassen. Das gewaltige Werk des Meisterarchitekten Sinan ist eine der größten und wichtigsten Moscheen Istanbuls. Weithin sichtbar thront Sie auf dem dritten Altstadthügel mit Blick auf das Goldene Horn. Ein bezauberndes Wahrzeichen der Stadt und eine würdige Erinnerung an ihren Stifter Sultan Süleyman I. den Prächtigen.    Zum Abschluss dieses wahrhaft zauberhaften Tages lud Selim uns in das türkische ein und wir genossen einen frisch gebrühten türkischen Apfel - oder Schwarztee. Am späten Nachmittag machten wir uns zurück auf den Weg in unser Hotel um uns auf einen ganz besonderen Abend vorzubereiten: eine wundervolle . Auf dem Weg erzählte uns Selim viel über dessen Bedeutung und Geschichte und das uns der "Star" unter den Bauchtänzerinnen an diesem Abend erwarten würde: die wunderschöne "Asena". Geschniegelt und gestriegelt kamen wir in dem äußerst imposanten Restaurant an und freuten uns auf einen geselligen Abend. Selim hatte für uns die besten Plätze ganz vorn reserviert und so genossen wir bei einem fanastisch schmackhaften 4-Gänge-Menü eine Show der Extraklasse. Uns wurde nicht nur Bauchtanz geboten sondern auch allerhand Folkore Darbietungen und Comedy. Viele von uns werden sich sicher noch lange an diesen Abend erinnern und so träumten die Männer von schönen Bauchtänzerinnen

Montag, 11.10.2010 – Wir besuchen den Topkapi Palast und schlendern über den Großen Basar

Heute steht die einstige Residenz der osmanischen Sultane, der prächtige auf unserem Tagesprogramm. So langsam haben wir uns auch schon an die anfänglichen Sicherheitskontrollen gewöhnt um das Innere des Palastes zu erreichen. Der Topkapi Sarayi erstreckt sich an der Spitze der von Goldenem Horn, Bosporus und Marmarameer umspülten Halbinsel der Istanbuler Altstadt. Rund 400 Jahre lang war der Palast Regierungssitz und Residenz der osmanischen Sultane. Seit 1924 ist er als Museum öffentlich zugänglich. Selim erklärt uns am Eingang viel Wissenswertes über das Leben der Sultane sowie über den Aufbau des Palastes, so dass wir uns sehr gut zurecht fanden. Da unsere Interessen sehr unterschiedlich waren, konnte durch die ausreichende Freizeit jeder das besuchen, was ihn interessiert. Einige interessierten sich für die Schatzkammer oder den Harem, andere wollten gern die Prinzenpavillions besichtigen. Hier war für jeden Geschmack etwas dabei. So schlenderten wir durch das Anwesen und waren begeistert von dessen Mächtigkeit. Gemeinsam mit Selim besorgte ich in der Zwischenzeit ein kleines Andenken für unsere Gäste. Viele wunderten sich über die vielen Tüten aber natürlich haben wir Ihnen nichts verraten Wieder am Ausgang angekommen, genossen einige von uns ein Glas frisch gepressten Granatapfel-Saft, der wunderbar köstlich schmeckte. In Istanbul werden überall Orangen und Granatäpfel direkt an der Straße gepresst. Auf dem Weg zu unserem Mittagessen statteten wir einem einen kurzen Besuch ab. Nach dem Essen führte uns Selim zu einem Teppichhändler, indem uns allerlei dieser Kostbarkeiten gezeigt wurden. In der Zwischenzeit besorgten wir für unsere Gäste den aus Weintrauben oder Rosinen gebrannten türkischen Raki, den jeder einmal probieren sollte. An diesem Tag erwartete uns anschließend noch ein ganz besonderer Höhepunkt. Wir besuchten den . Hier fanden wir alles, was das Herz begehrt: Gold und Glitzer, Antiquitäten, Gewürze, Lederwaren aller Art und Souvenirs. Viele von uns nutzten die Gelegenheit um noch etwas für die Daheimgebliebenen zu kaufen oder sich selbst noch etwas zu gönnen.Auf der Rückfahrt zu unserem Hotel überraschten Selim und ich unsere Gäste mit einem kleinen Geschenk: ein original türkisches Teeglas sollte alle an die wunderschöne Reise in das alte Konstantinopel erinnern. Zudem schenkten wir türkischen Raki aus, der allen wunderbar mundete. Im gleichen Atemzug bedankten wir uns bei unserem Reiseleiter und Busfahrer für die schönen Tage.Mit einigen unternahmen wir am Abend noch einen Spaziergang durch die Stadt und aßen in einem hübschen Restaurant zu Abend.

Dienstag, 12.10.2010 – Wir sind begeistert von der unterirdischen Zisterne und fliegen mit etwas Wehmut zurück nach Hause

An unserem letzten Tag nutzen einige den freien Vormittag für eigene Erkundungen, die anderen nahmen an einem Ausflug zur und auf die asiatische Seite der Stadt teil. Niemals hätten wir gedacht, dass sich die Zisterne in solch einer wundervollen Schönheit präsentiert. Bei klassischer Musik unternehmen wir einen Rundgang. Sie wurde auf Anweisung des Kaisers I. Justinianus im 6. Jahrhundert gebaut. Die Zisterne, die mit dem Zweck, den Wasserbedarf der Stadt zu decken gebaut wurde, ist 138 Meter lang und 64,6 Meter breit. Insgesamt wurden 336 Marmor Säulen verwendet. Anschließend reisen wir weiter zur . Die Mosaiken und Fresken der Kirche zählen zu den aufwändigsten Sakralzyklen weltweit. Die Kirche wurde unter den Osmanen im frühen 16. Jahrhundert in eine Moschee umgewandelt, nach 1948 restauriert und in ein Museum umgewandelt. Bevor wir an diesem Tag in unser Hotel zurückkehren fahren wir gemeinsam mit Selim auf die asiatische Seite der Stadt und haben vom Panorama Hügel aus einen fantastischen Blick über die Stadt. Wir nutzen die Zeit um letzte Aufnahmen zu machen und letzte Fragen zu stellen. Wir erfahren wo unser Reiseleiter wohnt und das er die vielen Geschäfte mit Brautkleidern völlig nutzlos findet Vor unserer Fahrt zum Flughafen stärken wir uns noch bei einem kleinen Mittagessen auf dem Taksim Platz natürlich auf Empfehlung von Selim.Später holten wir unsere "Daheimgebliebenen" am Hotel ab und verstauten all deren Koffer. Am Flughafen angekommen checkten wir gemeinsam ein, verabschiedeten uns herzlich von Selim und hatten noch viel Zeit um noch ein paar türkische Spezialitäten wie den original Raki zu kaufen für unsere Lieben daheim. Fast pünktlich um 19:00 Uhr flogen wir mit Germania zurück nach Berlin-Tegel. All unser Gepäck war mitgekommen und so verabschiedeten wir uns herzlich in der Hoffnung sich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal wiederzusehen. Natürlich fiel der Abschied allen nicht leicht und wir wären gern noch ein paar Tage geblieben. Mit den Haustür-Transferen fuhren alle Gäste zurück in Ihre Heimatorte. Zurück bleiben wunderbare Erinnerungen, viele Eindrücke und Erstaunen über das, was wir mit unseren eigenen Augen gesehen haben! Noch lange werden wir an diese schöne Reise zurück denken und wer weiß...vielleicht kommen wir wieder.Ihre Vicky Kern

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