Reisebericht: Wanderreise Türkei – Kappadokien

26.03. – 02.04.2010, 8 Tage Rundreise und Wandern in Kappadokien: Kayseri – Uchisar – Taubental – Liebestal – Rotes Tal – Rosental – Schwertertal – Cat–Tal – Göreme – Soganli–Tal – Mustafa pasa – Höhlenstadt Saralti – Ihlara–Schlucht (ca. 50 geführte Wanderkilometer)


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Kappadokien ist ein Paradies für Wanderfreunde. Wir wanderten durch die Rote Schlucht, durch das Liebestal, das Ihlara-Tal und das Soganlital entlang der typischen Tuffsteinkegel durch ein Märchenland aus Stein.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1. Tag: 26.03.2010 Flug nach Antalya

Nach einem dreistündigen Flug von Dresden nach Antalya kamen wir pünktlich um 14.00 Uhr am Flughafen in Antalya an. Unser Reiseleiter Hakan erwartete uns vor dem Terminal und gemeinsam fuhren wir zum Hotel Nazar Beach in Antalya-Lara. Das Hotel liegt auf einem Felsvorsprung über dem Meer. Bei einem Begrüßungsgetränk stellte uns Hakan das Programm der folgenden Tage vor. Das Buffet zum Abendessen und zum Frühstück war hervorragend und auf den Zimmern fanden wir zur Begrüßung einen Früchteteller vor. Ein kleines Manko war die Lage des Hotels. die Starts und Landungen der Flugzeuge waren hörbar, was die Aufenthaltsqualität ein wenig beeinträchtigte.

2. Tag: 27.03.2010 Fahrt über Konya nach Kappadokien

Am frühen Morgen starteten wir mit unserem Busfahrer Erdal zur Fahrt nach Kappadokien. Die ersten Stunden waren landschaftlich sehr abwechslungsreich, besonders die Fahrt entlang der Türkischen Riviera und über das Taurus-Gebirge. Gegen Mittag erreichten wir die Konya-Ebene und das Mevlana-Kloster in Konya. Mevlana war der Begründer der Sema, des Tanzes der Derwische. Von der Millionenmetropole Konya aus fuhren wir zur Karawanserei in Sultanhani, eine der am besten erhaltenen an der Seidenstraße. Über Aksaray und Nevsehir kamen wir gegen 18.00 Uhr in unserem Höhlenhotel Alfina in Ürgüp an. Beeindruckend wie die Zimmer terrassenförmig aus dem hellen Tuffgestein herausgearbeitet wurden.

3. Tag: 28.03.2010 Fahrt nach Derinkuyu und Wanderung im Ihlara–Tal

Gegen 05.30 Uhr wurden wir mit einem Kleinbus zur Ballonfahrt vom Hotel abgeholt. Als wir auf dem Startfeld  ankamen, war es noch dunkel. Schon dem Auslegen  und dem Aufblasen der Ballons zuzusehen war ein Erlebnis. Der Höhepunkt war das fast zeitgleiche Abheben der ca. 30 riesigen Ballons und das farbenfrohe Bild am Himmel, währenddessen die Sonne langsam aufstieg. Anschließend fuhren wir zum Frühstück ins Hotel.
Geheimnisvoll sind die unterirdischen Städte Kappadokiens. Die größte unter ihnen, Derinkuyu, besichtigten wir am Vormittag. Bis zu sieben Stockwerke unter die Erde reichen die Lagerräume, Gänge und Wohnhöhlen. Wieder am Tageslicht fuhren wir nach einer kleinen Teepause nach Ihlara zu Füßen des mächtigen Hasan-Vulkans. Dort begann unser Abstieg in die Ihlara- Schlucht über eine steile Treppe . Entlang des Melendiz- Flusses wanderten wir durch das vegetationsreiche Ihlara Tal. Am Ende der Schlucht angekommen, wurde unser Durchhaltevermögen  mit einem Picknick am Ufer des Flusses belohnt.

4. Tag: 29.03.2010 Wanderungen durch das Tauben– und Liebestal

Bei bedecktem Himmel fuhren wir nach Uchisar, dem Ausgangspunkt für eine Wanderung durch das Taubental. Dieses  beeindruckt durch seine vielen Ausblicke auf die Felsenburg von Uchisar und den sich ständig wechselnden Farbkombinationen. Es ist ein Genuss,  an den Wohntürmen und bizarren Felsformationen entlang zu wandern. Unser Mittagessen nahmen wir in Göreme, der wohl schönsten Stadt in dieser Märchenlandschaft ,in einem typisch  türkischen Restaurant ein. Nach der Mittagspause und einem Spaziergang auf den Aussichtsberg von Göreme, fuhren wir zum Bagli Dere, um mit unserer Wanderung durch dieses schöne Tal zu beginnen. Leider waren die Wanderwege in keinem sehr gepflegten Zustand, aber die Landschaft sowie eine besonders schöne Formation von Feenkaminen entschädigten das. Am Abend bestand die Möglichkeit, eine sehr meditative und mystische Derwisch-Veranstaltung zu besuchen, welche von unseren Wanderfreunden sehr differenziert bewertet wurde.

5. Tag: 30.03.2010 Wanderungen durch das Rote Tal und durch das Rosental

Am Morgen begann unsere Wanderung durch das Rote Tal, eine Wanderung durch Felsgalerien entlang ehemals bewohnter Höhlenwohnungen. Vor dem Eingang zum Rosental legten wir einen Stopp bei einem Fruchtsaftstand ein, um uns für den Aufstieg zur Sacli-Kirche zu stärken. Die Wanderung von der Sacli-Kirche ins zweite Rosental ist besonders reizvoll, da der Weg über einen Bergrücken hoch über den Tälern führt. Im Tal angekommen, wanderten wir weiter bis nach Cavusin und fuhren von dort mit dem Bus ins Pasabucagi, dem Standort für unsere Mittagspause. Das Pasabucagi-Tal beherbergt die höchsten und imposantesten Feenkamine Europas. Nach der Pause fuhren wir nach Avanos und von dort nach Cavusin zurück, um oberhalb des Roten Tales zum Freilichtmuseum von Göreme zu wandern. Das Museum steht auf der Liste des UNESCO- Weltkulturerbes und enthält mehrere Höhlenkirchen aus frühgeschichtlicher Zeit. Nach dem Abendessen bestand die Möglichkeit, einen Kappadokischen Folkloreabend zu besuchen, welcher unseren Gästen gut gefiel.

6. Tag: 31.03.2010 Sinassos und Wanderung durch das Tal von Soganli

Am Vormittag fuhren wir Richtung Süden nach Mustafa Pasa (Sinassos), eine ehemals von Griechen bewohnte Stadt. Nach einem Stadtrundgang ging die Fahrt weiter nach Soganli. Dieser kleine Ort liegt am Eingang eines Tales, welches beidseitig von imposanten Felskirchen gesäumt wird. Unsere Wanderung endete wieder in Soganli, wo wir bei strahlender Sonne die Mittagspause genießen konnten. Am Nachmittag erwartete uns in Ürgüp eine kappadokische Weinverkostung in dem aus dem Tuffgestein herausgearbeiteten Weingut Turasan. Das Ende des letzten Wandertages fand so seinen Ausklang. Alle hielten  die Wanderungen für abwechslungsreich und nicht zu anstrengend.

7. Tag: 01.04.2010 Rückreise nach Antalya

Nach 5 Nächten und 4 Tagen hieß es nun Abschied nehmen von Kappadokien. Entlang der Seidenstraße hielten wir an der Karawanserei Agzikarahan. In einem kleinen Dorf gelegen, wartet diese Karawanenstation auf Gelder für die Sanierung. Über Konya und das Taurus- Gebirge ging es zurück nach Antalya. Vor dem Hotel verabschiedeten wir unseren Busfahrer Erdal, da uns ein anderer Fahrer am nächsten Tag zum Flughafen fahren sollte.

8. Tag: 02.04.2010 Rückflug nach Deutschland

Trotz der frühen Morgenstunde stand das Frühstücksbuffet in vollem Umfang für uns bereit. Am Flughafen von Antalya verabschiedeten wir unseren Reiseleiter Hakan. Nach einem ruhigen Flug und sanfter Landung trennte sich in Dresden ein wenig wehmütig, aber vollgepackt mit neuen Erlebnissen die Reisegruppe voneinander.

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