Reisebericht: Türkei – Kreuzfahrt und Wandern in Lykien

22.09. – 29.09.2012, 8 Tage Wanderungen und Kreuzfahrt in Lykien in der Türkei Marmaris – Ekincik–Bucht – Fethiye – Klosterinsel Gemile (38 Wanderkilometer)


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Von Blauen Reisen haben wir sicher alle schon einmal gehört. Meine 12 Reisegäste und ich haben diese Reise aktiv mit Wanderungen erlebt. Lesen Sie selbst, welche Erfahrungen wir in einer Woche gemacht haben.
Ein Reisebericht von
Sandra Mahr
Sandra Mahr

1. Tag: Flug nach Dalaman und Einschiffung in Marmaris

Neue Reise = Neues Abenteuer oder neue Erlebnisse oder neue Bekanntschaften? Die Frage stellten sich meine 12 Reisegäste und ich uns bevor wir in die Türkei aufbrachen. Ohne Probleme kamen wir alle pünktlich am Berliner Flughafen in Schönefeld an. Hier startete unsere Reise an die Lykische Küste im Westen der Türkei. In Dalaman gut angekommen, machten wir sofort die ersten neuen Bekanntschaften. Wir lernten unseren Reiseleiter Hassan und seinen Kollegen Murat kennen. Nun ging es auf eine Bustour, auf der wir bereits die ersten Unterschiede zu den bekannten Urlaubsorten sahen. Es gab am Wegesrand nach Marmaris nicht die berühmten Bettenhochburgen. Nein, hier ist das Land noch belassen und grün und für die Einwohner des Landes.
In Marmaris bezogen wir sofort unser Schiff und machten die Kabinenverteilung. Unser Koch Dursum stand in der Zwischenzeit schon in der Küche und zauberte uns ein wohlschmeckendes Abendessen. Nach dem Abendbrot spazierten wir noch eine Weile durch die Stadt und erkundeten den Basar und schlenderten entlang der Promenade und sahen die vielen anderen Schiffe, welche wie unseres zu einer Blauen Reise gedacht ist oder für einen Tagesausflug.

2. Tag: Wanderung von der Ekincik–Bucht zum Berg Olemezler

Nach dem Aufstehen begann unsere Reise und verließen den Hafen von Marmaris in Richtung Ekincik Bucht. Die Fahrt stand uns an Bord zur Verfügung um uns an die Temperaturen und die Sonne zu gewöhnen, schließlich hatten wir in Deutschland nur 15° C bevor wir uns auf reisen begaben. Nach dem Mittag stand unsere erste Wanderung zum Berg Olemezler auf dem Programm. Aller Anfang ist schwer, dass dachten wir uns von Anfang an. Doch was sich uns hier bot war doch schwerer als von uns gedacht. Die Wege waren anfangs noch gut, doch je länger die Wanderung ging desto weniger waren die Wege wirkliche Wanderwege. Unserer Laune tat das aber keinen Abbruch. Gut gelaunt, wenn auch durch die Hitze sehr erschöpft, kamen wir an einer Quelle an, der wir unsere Wasserflaschen wieder füllen konnten. Für Wanderer etwas untypisch war dann der Rückweg zu unserem Schiff. Mit einem Transporter machten wir uns auf den Weg wieder in die Ekincik Bucht. Hier genossen wir ein kühles Bad im Meer, um uns von den Strapazen zu erholen. Als der Abend angebrochen war, zogen einige von uns für die Nacht auf das Deck. Hier gab es für uns die Möglichkeit unter freiem Himmel zu schlafen.

3. Tag: Auf dem Dalyan–Fluss , antike Stadt Kaunos und Schildkröten am Strand von Iztuzu

„Günaydin!" hieß es gut gelaunt und ausgeschlafen am nächsten Tag. Mit einem kleinen Motorboot fuhren wir zum Dalyan-Fluss. Die breite Mündungsebene des Flusses gehört zu den faszinierendsten Naturlandschaften des Mittelmeeres. Bereits vom Wasser aus sahen, wir die Felsengräber von Kaunos, welche heute eines unserer Tagesziele waren. Beim gemütlichen Gang durch die Ruinen Kaunos konnten wir wunderschöne Felsengräber, antike Stadtmauern, einen 150 Meter hohen Akropolisfelsen und ein hellenistisches Amphitheater bewundern. Auf den Stufen dieses Theaters konnten wir für einen kurzen Moment verweilen um die Aussicht zu genießen. Der Tag war noch nicht vorbei und so machten wir uns auf den Weg zum nächsten Halt den Thermalbädern von Köyecegiz. Schwefelgeruch, Schwefelbäder und Schlammbad sind nur einige Wörter die diese Bäder charakterisieren. Wir stoppten hier um Erholung zu suchen, doch nur einige nutzten die Zeit um die Hand oder Füße in das Schwefelwasser zu halten und mit Schlamm einzuschmieren. Es ist schon faszinierend, dass viele Menschen einfach nur einen Tag die Fahrt auf sich nehmen, um in den Thermalbädern die Zeit zu verbringen. Doch Wanderer sind aktive Leute, also fuhren wir mit unserem Motorboot weiter und besuchten ein wenig auf eigene Faust die Stadt Dalyan, welche dem Fluss ihren Namen gab. Auf unserer Rückfahrt holten wir unsere bestellten Krabben ab und genossen sie an Bord des Bootes. Nicht ganz so leicht zu essen, stellte sich für einige von uns heraus, vor allem weil man sie noch selbst zerlegen musste und an Krabben nicht viel dran ist zum essen. Der Weg zu unserem Motorsegler ereignete sich etwas schwieriger als gedacht. Durch die Unruhe des Meeres gab es einige Wellen, die unserer kleines Boot ein wenig schüttelte. Doch ohne Probleme erreichten wir unser schwimmendes Hotel.

4. Tag: Segeltour nach Fethiye und Ausflug nach Pinara zur Saklikent–Schlucht mit Wanderung

Auf ging es am Morgen mit der Fahrt nach Fethiye, auch Telmessos genannt. Hier angekommen, wurden wir von einem Bus nach Pinara gefahren. Pinara war zu hethitischer Zeit ein Zentrum der Lukka-Länder, eine Region im westlichen Süd-Kleinasien. Die Landschaft beeindruckt seine Besucher vor allem durch seine Felsengräber, von denen schon der römische Schriftsteller Plinius sagte, dass nur „Vogelmenschen" solche Gräber geschaffen haben können. Auch für uns war es nahezu unvorstellbar wie früher so was erschaffen werden konnte. Von Pinara aus, genossen wir noch einen Blick auf schneebedeckte Berge am Horizont. Ja, genau richtig gelesen. Schnee gibt es auch im Gebirge der Türkei. Weiter ging es nach einer Mittagspause durch die Saklikent-Schlucht. Eine interessante Wanderung durch Wasser. Wer den Blick nach oben riskiert, sieht kann die hohen und schroff stehenden Steilwänden, welche 300 Meter hoch ragen. Den Abend ließen wir wieder einmal bei einem der gut schmeckenden Gerichte von Dursum ausklingen.

5. Tag: Fethiye – Gemiler Bucht

Geister gibt es nicht, so oder ähnlich die Antwort auf die Frage, ob es Geister gibt. Geister, da bin ich mir sicher gibt es auch nicht. Aber die sogenannten Geisterstädte gibt es in vielen Ländern der Welt. Auch die Türkei hat eine dieser Städte. Unsere Wanderung heute führte uns nach Kayaköy, welches die größte griechische Geisterstadt in Kleinasien ist. Nicht ganz Kayaköy ist eine Geisterstadt, aber der größte Teil. Die verlassenen Häuser stehen heute unter Denkmalschutz. Beeindruckend sind vor allem die zwei Kirchenruinen, welches früher einmal griechisch-orthodoxe Kirchen waren und zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählen. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung und viele von uns genossen mal wieder ein Bad im Meer. Ein wunderschöner Abend wurde dem Sonnenuntergang hinter den Bergen eingeläutet.

6. Tag: Göcek – Bucht Hamam – Wanderung zur Bucht von Manastir

Wieder auf dem Weg Richtung Norden machten wir noch einen Halt in der Hamam Bucht , m unsere letzte Wanderung zu unternehmen. In der Bucht gibt teilweise versunkene Ruinen. Einige von ihnen werden durch auch „Bad der Kleopatra" genannt. Auf einem kleines Pfad durch den Wald, vorbei an Sandelholz und anderen Pflanzen erreichten wir unseren Höhepunkt, von welchem wir einen atemberaubenden Blick auf die Bucht und die ganzen Schiffe, welche hier ankerten. Auf dem Meer konnten wir ein paar Segler erkennen, welche durch die Entfernung aber relativ klein aussahen.

7.Tag: Segeltour nach Marmaris

Unser vorletzter Tag war gekommen. Der Tag heute stand ganz im Zeichen der Erholung. Wir schipperten mit unserem Motorsegler wieder Richtung Marmaris und machten immer mal wieder kleinere Pausen um das letzte Mal das kühle Nass zu genießen. Am zeitigen Nachmittag erreichten wir wieder von Marmaris.

8.Tag: Heimreise

Am Samstag hatten wir einen recht späten Rückflug, wodurch uns noch Zeit blieb in Marmaris noch die letzten Besorgungen zu machen oder einfach um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. In Deutschland erwarteten uns keine 30° C und mehr. Uns blieb nur "allahaismarladik" zu sagen und schon ging die Heimreise los. Pünktlich landeten wir wieder in Berlin, wo unsere Transferfahrer schon auf uns warteten, um uns sicher nach Hause zu bringen.
Abschließend möchte ich meine Eingangsfrage noch beantworten. Eine neue Reise heißt für jeden etwas anderes. Für mich persönlich sind es immer neue Erlebnisse, Eindrücke und vor allem immer neue Bekanntschaften mit vielen netten Menschen.Auch wenn einiges auf der Reise nicht ganz den Vorstellungen entsprach, kann ich sagen, dass es eine schöne Reise mit lieben und netten Gästen war.
Ein großes Dankeschön, auch im Namen der Gruppe, kann ich auf jeden Fall noch mal an unseren Koch Dursum, der uns immer mit köstlichen Gerichten verwöhnte, unseren Kapitän Turgut, welcher uns immer sicher von Bucht zu Bucht brachte und Mehmet, welcher immer da war, wenn wir etwas hatten sagen.

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