Reisebericht: Byzanz und die antiken Schätze der Westtürkei

20.10. – 31.10.2011, 10 Tage Rundreise durch die westliche Türkei: mit Antalya – Perge – Bursa – Istanbul – Troja – Pergamon– Ephesus – Pamukkale – Antalya


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10 unvergessliche Tage erlebten meine Gäste und ich als wir uns auf die Spuren der Byzantiner begaben. Die Türkei zählt zu den Ländern, die jeder mindestens einmal bereist haben sollte...
Ein Reisebericht von
Mario Scheinert
Mario Scheinert

Reisebericht



20.10.2011
 
Bereits am frühen Donnerstagmorgen traf ich mich am Flughafen Leipzig/Halle, um gemeinsam mit 10 Gästen unserer Gruppe nach Antalya aufzubrechen. Mit einer Boeing 737-800 der Pegasus-Airlines nahmen wir Kurs auf den Mittelmeerraum und landeten gegen 13:30 Uhr. Kurz nach der Ankunft begrüßten uns bereits unser Reiseleiter Yusuf und unser Busfahrer Ergül, beide zeigten uns in den nächsten 10 Tagen die westliche Türkei. Nach dem reibungslosen Check-in im Hotel „Adonis“ an der Küste von Antalya nutzten die Gäste noch die Annehmlichkeiten der Hotelanlage oder bummelten entlang der Promenade. Die weiteren Gäste, die von Dresden bzw. Berlin anreisten, landeten am späten Abend.


 
 
21.10.2011
So konnten wir am Freitagmorgen vollzählig unsere erste Tagesetappe in das ca. 200 km nördlich gelegene Afyon antreten. Über die antike Stadt Perge fuhren wir durch das Massiv des Taurus-Gebirges. Taurus bedeutet „Stier“. Aus dieser Region stammt auch das Damwild, das sich später nach Europa ausbreitete. Von jeder Menge Schwarzwild ist es heute noch besiedelt. Am frühen Nachmittag passierten wir die Stadt Isparta, bekannt für ihre Rosenölproduktion. Gegen Abend erreichten wir die Stadt Afyon und bezogen unsere Zimmer im Hotel „Camak Marble“.
 
22.10.2011
Bei schönstem Morgenrot frühstückten wir auf der gläsernen Veranda des Hotels und starteten früh in Richtung Nordwesten. Zunächst besuchten wir die imposanten Löwen-Reliefs von Aslankaya, bevor wir weiter nach Seyitgazi fuhren. Dort besichtigten wir die über der Stadt thronende Moschee und das Kloster der Alewiten Derwische. Nach einer Mittagspause fuhren wir weiter über Eskeshir, einer der vielen Trabantenstädte, in die Vier-Millionen-Einwohnerstadt Bursa, in deren Nähe sich auch ein beliebtes Skigebiet befindet. Nachdem wir uns durch die stark frequentierten Straßen geschlängelt und im zentral gelegenen Hotel „Kervensaray“ eingecheckt hatten, führte uns Yusuf noch zum Seidenmarkt bzw. zum Basar von Bursa. Eine interessante Entdeckung machten wir noch bei den Verkehrsbetrieben der Stadt: Hier kommen noch die sogenannten Dresdner „Hechtwagen“ aus Gothaer Produktion zum Einsatz, wie sie bei uns im Liniendienst fast nur noch bei der Kirnitzschtalbahn in der Sächsischen Schweiz fahren.
 
23.10.2011
Gegen 8 Uhr fuhren wir zum Uhrenturm von Bursa, um von dort die Stadt zu überblicken. Nach einem kurzen Aufenthalt ging es weiter Richtung Marmara-Meer. Über Birecek und Izmit gelangten wir nach Yalowa. Wegen des milden Klimas haben sich in dieser Region besonders viele Gärtnereien, Baumschulen und Plantagen angesiedelt. In Yalowa setzten wir, begleitet von einem


lautstarken Fanbus des Fußballclubs Fenerbahce Istanbul, die sich auf dem Weg zum Heimspiel gegen den Fußballclub aus der Schwarzmeerstadt Samsun befanden, nach Eskihisar mit der Fähre über. Nach ca. 1 ½ Stunden Fahrtzeit erreichten wir die 14-Millionen-Einwohner-Stadt Istanbul, das alte Konstantinopel. Nachdem wir über die Bosporus-Brücke den asiatischen Teil der Türkei verließen, besuchten wir an jenem Tag noch die gigantische Hagia Sophia, die wohl bekannteste Moschee des Landes. 97 Prozent der Fläche der Türkei gehört zum asiatischen Teil und wird Anatolien genannt. Am Abend aßen wir im historischen Bahnhof des Orient-Express, der einst zwischen Paris und dem alten Konstantinopel verkehrte, inzwischen aber komplett eingestellt ist.
 
 
24.10.2011
Ein sonniger Montag - für uns stand eine ganztägige Stadtbesichtigung in Istanbul an. Zunächst


besuchten wir die gegenüber der Hagia Sophia gelegene Sultan-Ahmet-Moschee, auch Blaue Moschee genannt. Nach einem kurzen Fußweg erkundeten wir in der Yerebatan-Zisterne ein


Stück Unterwelt des alten Konstantinopel. Gegen Mittag besuchten wir den mächtigen Topkapi-Palast, bevor jeder nach einer ausgiebigen Mittagspause individuell den Gewürzbasar der Stadt sprichwörtlich erschnuppern konnte. Gegen Nachmittag unternahmen wir gemeinsam mit den Gästen der Istanbul-Reise von EBERHARDT Travel, die fünf Tage in dieser schönen Stadt verweilten, eine zweistündige Bootsfahrt auf dem Bosporus, was soviel wie „Straße von Konstantinopel““ heißt. Am Abend genossen wir über den Dächern der Stadt auf dem 66 m hohen Galata-Turm eine „Istanbul-bei-Nacht-Show“ mit landestypischer Live-Musik und liebreizenden Bauchtänzerinnen.
 
 
25.10.2011
Heute hieß es Abschied nehmen von dieser beeindruckenden Metropole, vorbei am größten Busbahnhof von Europa erreichten wir nach ca. 4 Stunden die Stadt Gelibolu. Von dort setzten wir mit der Fähre über die Dardanellen wieder nach Anatolien über. Nach einstündiger Fahrtzeit erreichten wir die berühmte Ausgrabungsstätte Troja, in der ab dem Jahr 1868 der aus dem mecklenburgischen Neubukow stammende Kaufmann und Feldarchäologe Heinrich Schliemann Grabungen durchführte. Im Hotel „Iris“ bei Canakkale übernachteten wir und genossen noch den Sonnenuntergang über den Dardanellen.
 
26.10.2011
Früh aufstehen war heute angesagt, denn es erwartete uns die längste Tagesetappe auf unserer Reise. Gegen Mittag erreichten wir Pergamon, eine der ältesten Siedlungen der Türkei. Nachdem wir die ehemalige Heilanstalt Asklepion besucht hatten, fuhren wir vom Fuß des Burgberges mit der neu errichteten Seilbahn auf den 330 Meter hohen Gipfel. Auf dem Plateau befindet sich die mächtige Akropolis, von der wir bei herrlichem Sonnenschein einen fantastischen Blick über die Stadt hatten. Nachdem wir die Hafenstadt Izmir passierten, in der sich der zweitgrößte Hafen des Landes befindet, erreichten wir gegen 19 Uhr die Küstenstadt Kusadasi.
 
27.10.2011
Zunächst besichtigten wir die Reste des Artemistempels in Ephesus, einst der größte Tempelbau


und eines der sieben Weltwunder der Antike. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Ausgrabungsstätten der Stadt, in denen es vor Urlaubern nur so wimmelte - im Hafen von

 
Kusadasi hatten am Vorabend zwei Kreuzfahrtschiffe festgemacht. Nach dem Besuch der antiken Celsius-Bibliothek, die einst ca. 11.000 Papyrusrollen beherbergte, schauten wir uns noch das riesige Theater an, in dem zu seinen Glanzzeiten über 20.000 Menschen Platz fanden. Gegen 16 Uhr erreichten wir das Hotel und Thermalbad „Polet Thermal“ in Pamukkale, wo jeder noch ausgiebig in der Wellness- und Thermaoase entspannen konnte.
 
 
 
 
28.10.2011
 


Noch lag der Morgentau auf den Wiesen, da erreichten wir bereits die antike griechische Stadt Hierapolis, in der einmal über 200.000 Einwohner lebten und die immer wieder von zahlreichen Erdbeben heimgesucht wurde. Im Anschluss schauten wir uns die Kalkterrassen von Pamukkale an und der eine oder andere nahm ein warmes Fußbad, genoss die wohltuende Wärme des Thermalwassers oder einfach nur den beeindruckenden Blick über die faszinierende Landschaft. Danach nahmen wir wieder Kurs auf den Ausgangspunkt unserer Reise - Antalya. Auf dem Weg dorthin besuchten wir noch eine staatliche


Teppichknüpferei. Bei Tee und Raki erläuterten uns deren Leiter und zwei Mitarbeiterinnen die aufwändige und schwere Herstellung eines handgeknüpften Teppichs, die oftmals über ein Jahr dauert. Nachdem wir erneut das Taurusgebirge durchquert hatten, erreichten wir nach insgesamt über 2.200 Kilometern Busfahrt am Abend wieder Antalya. Nach einem kurzen Stadtrundgang fuhren wir ins Hotel „Adonis“ und ließen die vielen schönen Eindrücke unserer Reise noch einmal Revue passieren.
 
 
29.10.2011
Für neun Gäste und die Reisebegleitung klingelte am Morgen schon kurz nach ein Uhr der Wecker, denn unser Rückflug nach Leipzig startete noch vor dem Sonnenaufgang. Die Urlauber, die später am Tag nach Dresden und Berlin flogen, konnten ausschlafen. Vier Gäste hatten Badeverlängerung in Alanya gebucht und konnten die milden Temperaturen an der Mittelmeerküste noch länger genießen.
 
Es war meine erste Reisebegleitung und sie hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich sammelte viele interessante Eindrücke, neue Erfahrungen und traf auf angenehme und freundliche Menschen.

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