Reisebericht: Dnepr– und Schwarzmeerkreuzfahrt mit MS Watutin

24.05. – 05.06.2012, 12 Tage Höhepunkte der Ukraine: Kiew – Sewastopol – Odessa – Bukarest


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Eine Schiffsfahrt auf dem Dnepr ist abwechslungsreich und landschaftlich reizvoll. Aber auch das Bordleben ist voller Höhepunkte und vermittelt ein interessantes Bild über die Ukraine. Lesen Sie selbst...
Ein Reisebericht von
Anne-Katrin Müller
Anne-Katrin Müller

Reisebericht

Dnepr-Kreuzfahrt mit „MS Watutin“
Reisebericht von Anne-Katrin Müller 24.05.12 - 05.06.12
24.Mai   Anreise nach Kiew
Am Morgen trifft sich unsere Gruppe erwartungsvoll in Berlin-Tegel. Gestärkt mit einem kleinen Frühstück  treten wir planmäßig unseren Flug nach Kiew an. Den Flug von Tegel nach Prag absolvieren wir mit dem wohl „kleinsten Flieger der Welt“ mit gerade mal 33 Plätzen, was erst einmal Heiterkeit auslöst. Später in der Luft wird diese durch das Schaukeln des Flugzeugs wieder etwas gedämpft. In Kiew angekommen geht es mit Transferbussen zum Schiff und wir werden nach altem Brauch mit Brot und Salz begrüßt. Nach dem Begutachten unseres neuen „Zuhause“ nehmen wir gemeinsam das Abendessen ein und der Tag klingt nach den Anstrengungen der Reise aus.




25.Mai   Kiew
Um 9 Uhr starten wir zur Stadtrundfahrt Kiew und lernen auch erstmals  unsere Bordreiseleiterin Olja kennen. Ein Geschenk des Himmels, davon sind wir sofort überzeugt.  Olja  begleitet uns als liebenswürdige, lustige, immer gut gelaunte Reiseleiterin und sie weiß wovon sie spricht. Zu Recht widmen wir ihr später als Dank eine Strophe unseres selbst getexteten Liedes.
Auf der Stadtrundfahrt besichtigen wir das Michaels Kloster und die Wladimir-Kathedrale und besichtigen die Bauten aus der Sowjetzeit  auf dem Andreashügel. Am Nachmittag besuchen wir  die Sophien-Kathedrale, die älteste der Stadt Kiew und Unesco Weltkulturerbe. Ebenso sehen wir den „Platz der Unabhängigkeit“, der in der „orangenen Revolution 2004“ seine zentrale Bedeutung erlangte und das „GoldeneTor“ von Kiew. 
Vor dem Abendessen trifft sich unsere Eberhardt-Gruppe bei einem wirklich guten Glas Krim-Sekt zur offiziellen Begrüßung. Später werden wir weitere einheimische  Getränke testen, wobei es uns dann vor allem Wodka mit Chilli und Honig angetan hat.
Einige Gäste besuchen abends noch fakultativ das Konzert des „Ukrainischen Nationalchors“
26.Mai  Kiew
Wir besuchen Kiews historisch bedeutendste Sehenswürdigkeit, das Höhlenkloster. Es galt im 10. und 11. Jahrhundert als das geistliche Zentrum der Russischen Kirche und besitzt lange Höhlengänge und unterirdische Kirchen.
Nachmittags besteht die Möglichkeit, das Freilichtmuseum Pirohovo zu besuchen, welches Geschichte, Kultur und Architektur der ukrainischen Bevölkerung in Form eines Museumsdorfs präsentiert.
Einige Gäste möchten Kiew am Nachmittag noch einmal zu Fuß entdecken und so fahren wir in kleiner Gruppe mit der Seilbahn von der Unter- in die Oberstadt, spazieren in der schönen Parkanlage, die einen  herrlichen  Ausblick auf die Stadt bietet und bummeln auf dem Andreashügel. Kiew feiert den  Jahrestag der Stadtgründung und wir sind mittendrin unter festlich gekleideten und fröhlich gelaunten Menschen.
Im gleisenden Abendlicht legen wir von Kiew in Richtung Saporoshje ab und nehmen die beeindruckenden Bilder am Dnepr-Ufer  wahr.
Abends an Bord ist Vorstellung der Nicko Tours Reiseleitung und der gesamten Mannschaft.    
27.Mai  Ukrainischer Tag an Bord
Man spürt, für diesen Tag hat sich die Mannschaft viel einfallen lassen. Bei verschiedensten Vorträgen über die Ukraine „Ukrainisch lernen und singen“, oder Ukrainisch kochen kommen wir Land und Leuten näher. Echte ukrainische Küche zu Mittag und ein lustiger Frühschoppen an Bord runden das Ganze ab.
Viel Spaß bereitet uns das Abendprogramm, der Vortrag über ukrainische Volkstrachten, bei dem


die mitwirkenden Gäste in ihren Trachten wirklich keinerlei  Hemmungen zeigen.
28.Mai   Saporoschje
 Gegen morgen erreichen wir  Saporoschje.  Alle Frühaufsteher können das einmalige Erlebnis des Schleusenvorgangs in der  36m-Schleuse vor Saporoschje erleben. Es ist schon eine gewaltige Höhe. Nach dem Frühstück erwartet uns die Stadtrundfahrt Saporoschje, eine Stadt mit vielen typischen Bauten aus der Stalinzeit. Auf der Insel Choritsa erhalten wir Einblick in das Leben der Kosaken, die sich hier im 16.Jh. ansiedelten. Höhepunkt des Tages war jedoch die atemberaubende Kosaken-Reitershow. Bei dem akrobatischen Können der wildverwegenen jungen Kosaken, konnte man sich gut in vergangene Zeit hineinversetzen.
Abends findet eine lustige Show statt. Unsere Gruppe ist wie immer präsent, sich für keinen Gag zu schade und räumt auch so manchen Preis ab.
29. Mai   Chersson
Am Morgen erreichen wir den Hafen Chersson, der sich im Unterlauf des Dnepr befindet und nah an der Mündung ins Schwarze Meer. Der Tag beginnt lustig, denn die Bordreiseleiterinnen sind verkleidet, da „Piratenfest“ ist. Wir starten mit unserem Ausflugsboot zu einer kleinen Fischerinsel, auf der es landestypische Bauernhäuser zu sehen gibt. Das einzige Mal verlässt  uns hier beim Aussteigen Petrus so richtig, denn es schüttet einfach nur Wasser vom Himmel. Einige Gäste finden sich doch bald im außerordentlich gemütlichen Bauernhäuschen ein, wo es Snacks und vor allem viel Wodka gibt. Entschädigt werden wir auf der Rückfahrt,  denn an Bord des Schiffes lässt  eine ukrainische Folkloregruppe mit ihrem Gesang  alle Gedanken an Regen vergessen und versprüht ukrainische Lebensfreude.
Unser Schiff legt ab, bis es am Abend die Mündung des Schwarzen Meeres erreicht.
Wir lassen den lustigen Tag beim Neptunfest ausklingen, der wieder voller Ideen ist und vor allem durch das Mitwirken der Gäste zu einem Höhepunkt wird.
30.Mai   Sewastopol
Nach einer doch recht unruhigen Nacht, die wir bereits auf dem Schwarzen Meer verbrachten, erreichen wir die „Heldenstadt Sewastopol“. Hier begrüßt eine Militärblaskapelle die Gäste der “Watutin“ und viele Gäste wohnen diesem Ereignis bei.
Sewastopol war im 2.Weltkrieg fast völlig zerstört worden. Verschiedene Ehrungen und Denkmäler künden von dieser Zeit. Auf einer Stadtrundfahrt sehen wir die  Prachtbauten der wiederentstandenen Stadt, nur  der Blick in die geheimnisvolle unterirdische Stadt bleibt uns verborgen. Am Nachmittag besteht die Möglichkeit den Khan-Palast in Bachtschissarai zu besuchen, ein lohnenswerter Ausflug, auch durch das hervorragend rezitierte Puschkin-Gedicht am legendären Tränenbrunnen durch unsere exzellente ukrainische Reiseleitung. Der Besuch des Ensembles der Schwarzmeerflotte rundet den Tag ab.
 

31.  Mai   Jalta
Ein Tagesausflug führt uns nach Jalta, den wohl bekanntesten Kurort auf der Krim.  Schon die Fahrt entlang der mediterranen Südküste der Krim ist reizvoll. Wir stoppen für ein Foto der Märchenburg   „Schwalbennest“ und genießen die landschaftlichen Reize der Halbinsel Krim. In Liwadija besichtigen wir den „Weißen Palast“, einst  Sommerresidenz des Zaren Nilolaus II., später Schauplatz der Jalta-Konferenz. Den Nachmittag verbringen wir im mondänen Kur-und Badeort Jalta, bummeln an der schönen Promenade oder erkunden auf eigene Faust.  Zum Baden ist es leider noch etwas frisch.



1.Juni    Sewastopol
Am Vormittag ist Zeit für einen Besuch des Panoramamuseums oder für eigene Erkundungen, bevor das Schiff am Mittag  Kurs auf das Donaudelta nimmt. Wieder geht die Fahrt aufs offenen Meer hinaus.
2. Juni    Donaudelta-Wilkowo
Wir erreichen am Nachmittag das Donaudelta und legen im kleinen Ort Wilkowo an, der berühmt ist für seine vielen Kanäle und auch das „Ukrainische Venedig“ genannt wird. Wir besichtigen diesen Ort, der das einfache Dorfleben widerspiegelt und durch 2 wunderschöne Kirchen besticht. Das Flair des Ortes mit den ursprünglichen Kanälen ist sicherlich verblichen. Die anschließende Fahrt auf dem ukrainischen Abschnitt  des Donau-Deltas  ist entspannt und gibt viele Blicke auf Flora und Fauna dieses Abschnitts frei.
Mit Vorfreude erwarten wir den Abend , denn der  Galaabend und das festliche Kapitänsdinner stehen auf dem Programm.  War das Personal zu allen Mahlzeiten ständig um uns bemüht, so zeigten sie an diesem Abend noch einmal ihr ganzes Können und ihre Freude an der Arbeit, denn es ist sicher eine Auszeichnung, auf so einem Schiff arbeiten zu dürfen. Das Galadinner war gekrönt von ausgewählten Speisen brennenden Kerzen bestückten Torte.
Auch der Galaabend gestaltete sich zu einem Höhepunkt, viele Gäste trugen erlernte Lieder und Tänze aus ihren Kursen vor, nur die 3 Schwäne waren wohl Künstler im Improvisieren - eine reife Leistung. Unsere Eberhardt-Gruppe, die schon im Ukrainisch-Kurs glänzte, setzte zu ihren 2 Liedern noch eins drauf und trug in kleiner Gruppe ein selbst getextetes Danklied an die Mannschaft vor. Ich ziehe vor allen den Hut, die hier so live mitgewirkt haben und sich vor 250 Leute hingestellt haben. Der Erfolg gab uns recht und auch ein gutes Gefühl, es hat einfach Spaß gemacht.
3.Juni   Odessa
Für  viele kaum zu erwarten, endlich sind wir in Odessa, der Perle des Schwarzen Meeres.  Reiseleiter Alex führt uns per Bus und zu Fuß durch Odessa und versäumt es nicht, die vielen Sehenswürdigkeiten  der Stadt mit einigen Anekdoten vom Sender Jerewan zu schmücken.  Odessa ist wichtigster Handelshafen der Ukraine, besticht aber auch durch seine Prachtbauten, die berühmte Oper und viele Kilometer Strand.  Viele Gäste nutzen den freien Nachmittag, um selbst noch einmal die Potemkin-Treppe hochzulaufen, dem Wahrzeichen Odessas und an der herrlichen Promenade entlang zu spazieren.  
4. Juni   Odessa
Heute nutzen viele Gäste den fakultativen Ausflug nach Bessarabien.  Für die anderen Gäste heißt es noch einmal Odessa zu entdecken, vielleicht irgendwo in Ruhe einen Kaffee zu trinken, dem Treiben in der Stadt zu zuschauen oder Souvenirs zu kaufen.
5.Juni    Rückreise
Voller Eindrücke, neuer Bekanntschaften und vielleicht auch ein paar ukrainischer Vokabeln treten wir die Heimreise an, jedoch nicht ohne uns von Olja und den vielen fleißigen Leuten auf dem Schiff zu verabschieden. Wir blicken auf eine schöne inhaltsreiche, aber auch lustige Fahrt zurück und werden hoffentlich viele Dinge in Erinnerung behalten.

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