Reisebericht: Radreise Ungarn – Puszta, Donau und Budapest

07.06. – 16.06.2014, 10 Tage Busreise mit 6 geführten Radtouren und Thermalbaden: Györ – Theiß–See – Tiszafüred – Miskolc – Puszta – Kecskemet – Donauknie – Budapest (320 Radkilometer)


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Kommen Sie mit auf eine abwechslungsreiche Reise durch die Tiefebene von Ungarn. Ob Rad fahren durch die unberührte Natur der Theiss, Entspannen und Baden in den wunderschönen Thermen oder Großstadtflair in Budapest. Es war für jeden etwas dabei! ;-)
Ein Reisebericht von
Jacob Spangenberg
Jacob Spangenberg

1. Tag: Samstag 07.06.14 – Anreise


Früh gegen 5:00Uhr starteten wir mit dem Bus über Prag und Bratislava in Richtung Ungarn. 16 sportliche Radfreunde freuten sich zusammen mit Busfahrer Kersten und Reisebegleiter Jacob auf 10 unvergessliche Tage in Ungarn. Als wir gegen 16:30 unser Hotel in Komarom erreichten, wurden wir gleich von unserem Reiseleiter Gabór in Empfang genommen. Nach dem Check-in nutzten wir den ersten Tag für das örtliche Thermalbad.
Was für ein Start in den Radurlaub! ;-)

2. Tag: Sonntag 08.06.14 – Wieselburg nach Györ


An unserm ersten Radtag führte uns die Tour von Wieselburg nahe der österreichischen Grenze in die Audi-Stadt nach Györ. Zunächst fuhren wir mit dem Bus vom Hotel aus zum Ausgangspunkt der Radtour. Unterwegs erklärte unser Reiseleiter Gabor schon einiges interessantes über die Region und vor allem über die Stadt Györ. Nach dem Räder ausladen starteten wir gegen 10:00 Uhr mit unserer Radtour. Unterwegs stoppten wir immer einmal für ein paar kleine Fotostopps und interessanten Erklärungen von Gabor. Als wir in der kleinen Ortschaft Hedervar ankamen konnten wir ein tolles Gruppenfoto vor einem Schloss aus dem 18. Jahrhundert machen und anschließend eine kleine Mittagspause in einem kleinen Biergarten einlegen. Nach ca. einer Stunde ging es gemütlich weiter auf entlang schöner Radwege auf der größten Donauinsel, dem Donauknie.
Gegen 15:30 erreichten wir die 130.000 Einwohner Stadt Györ, dem Zentrum der Ungarischen Autoindustrie. Hier siedelte sich Anfang der 90er Jahre Audi an und erbaute in der Zeit viele große Fabrikhallen, Institute und sogar eigens einen kleinen Flughafen.
Der Busfahrer und ich luden die Räder ein, währenddessen die Gruppe eine kleine Stadtführung durch Györ unternahm. Nach dem kleinen Rundgang hatte jeder von uns noch etwas Zeit für ein Eis oder ein kühles Bier. Gegen 17:00Uhr fuhren wir wieder zurück zum Hotel. Unterwegs stoppten wir noch einmal für einen kurzen Fotostopp an einer alten Befestigungsanlage aus dem 19. Jahrhundert. Dort wollte sich der kaiserliche Hofstab zurück ziehen, falls Napoleon Wien angegriffen hätte. Nach einem langen aber sehr schönen ersten Radtag erreichten wir gegen 18:00Uhr wieder unser Hotel. Nach dem Abendessen hatte jeder noch etwas Freizeit um die Erlebnisse des Tages auszuwerten. ;-)

3. Tag: Montag 10.06.14 – Komarom nach Estergom


Heute starteten wir direkt vom Hotel aus in Richtung Estergom. Wir überquerten die Donaubrücke von Komarom und erreichten in weniger als 10min. die Slowakische Grenze. Als erstes besichtigten wir den Europaplatz von Komarom, wo sich tolle Fachwerkhäuser befinden. Weiter ging es die nächsten 20km auf einem Dammweg parallel der Donau entlang. Der heutige Radweg war teilweiße Feldweg, teilweiße asphaltiert. Unterwegs stoppten wir wie immer für ausreichende Trinkpausen und kleine Fotostopps wie z.B. an einer kleinen römischen Ausgrabung. Gegen 12:00Uhr war es Zeit für eine ausgiebige Mittagspause in einem kleinen Biergarten-Restaurant, nahe der Ortschaft Moca. Wer wollte konnte leckeren ungarischen Kesselgulasch probieren. Nach einer entspannten Pause war es Zeit sich wieder auf die Räder zu schwingen und die letzten 20km bis Estergom zu radeln. Die ersten 10km waren asphaltiert bzw. gut befestigte Dammwege, die letzten 10km waren wieder Feldwege. Unterwegs erfreuten wir uns an einem kurzen Stopp am Donauufer, wer wollte konnte die Füße im kühlen Wasser der Donau abkühlen. Kurz vor Estergom erreichten wir ein kleines Dorf wo wir unsere Räder aufladen konnten. Mit dem Bus fuhren wir ins Stadtzentrum wo wir uns kurz die Basilika anschauten. Aufgrund der Hitze beschlossen wir eher zum Hotel zurück zu fahren um noch genug Zeit zum Baden in der Therme und im Freibad zu haben. Nach einer schweißtreibenden Radtour war dies ein toller Tages-Abschluss.

4. Tag: Mittwoch 11.06.14 – Poroszló nach Tiszafüred


Gegen 8:30 starteten wir mit dem Bus in Richtung Ost-Ungarn. Wir fuhren ca. 3 Stunden zum Theiss-See um dort mit unserer Radtour zu beginnen.
Am Vormittag erreichten wir Porozlo wo wir die Räder ausluden und mit unserer Radtour begannen. Unterwegs stoppten wir oft für mehr als wichtige Trinkpausen, da die Hitzewelle heute ihren Höhepunkt erreichte, mit fast 40 Grad in der Sonne. Aufgrund der Hitze beendete der größte Teil der Gruppe die Radtour zur Mittagspause. Denn dort wo wir pausierten befindet sich ein toller Badestrand der Theiss. Über zwei Stunden hatten diejenigen Zeit zum Essen und Baden, die sich für entspanntere Variante entschieden hatten. Die anderen hatten wir dann unterwegs wieder in den Bus eingeladen, als wir in Richtung Hotel fuhren. Gegen 19:00Uhr erreichten wir wieder die kleine Ortschaft Porozlo wo sich das Hotel Füzfa befindet. Vor dem Abendessen konnte jeder der wollte noch die Hotelgenen Thermalpools benutzen. Was für ein Ausklang des Radtages.

5. Tag: Mittwoch 13.06.14 – Tiszafüred nach Tiszaujvaro


Mit unserem Reisebus fuhren wir gemeinsam nach Tiszafüred, von wo aus wir mit unserer Radtour nach Tiszaujvaro begonnen. Die heutige Strecke führte uns wieder auf dem schönen Damm parallel der Theiss entlang. Unterwegs stoppten wir wie immer für ausreichende Trink- und Fotopausen. Zur Mittagspause kam der Bus zur wunderschön gelegenen Raststelle hinzu. Direkt am Ufer der Theiss hatten wir ein schattiges Plätzchen mit Tischen und Bänken gefunden. Anschließend fuhren wir weiter auf dem Damm entlang bis zum Endpunkt der Radtour nach ca. 55km. Dort luden wir die Räder wieder ein und fuhren mit dem Bus zum Höhlenbad nach Miskolc. Für ca. 3 Stunden besuchten wir das Thermalbad mit Innen und Außenbecken für einen Ausgiebigen Badespaß. Nach einer Radtour war es für uns wie immer eine tolle Erholung die Muskeln und Knochen im warmen Wasser zu entspannen. Rückzu fuhren wir ca. eine Stunde bis zum Hotel. Nach dem Abendessen konnte jeder der wollte noch eine Runde mit Bowling spielen.

6. Tag: Donnerstag 12.06.14 – Poroszlo nach Kisköre


Bereits um 8:00Uhr fuhren wir nach dem Frühstück mit dem Bus in Richtung Tiszafüred, da wir eine Überraschung für die Gäste hatte. Wir fuhren mit 5 kleinen Booten durch die Flora & Fauna des Theiss-Sees und beobachteten viele Vögel und andere Tiere der Region. Ein toller Einstieg in den Tag! Nach einer Stunde Bootsfahrt ging es gleich weiter mit der Besichtigung des Ökozentrums von Poroszlo. Dort befindet sich das größte Süßwasseraquarium Ungarns, mehrere Terrarien, ein Otterbecken, ein Aussichtsturm und mehrere kleine Zooanlagen für Tiere aus der Region. Nach dieser tollen Besichtigung fuhren wir mit dem Bus zum Ausgangspunkt der Radtour. In der Gruppe beschlossen wir nur die ersten 25km. zu fahren, aufgrund der Hitze und um die schöne Poolanlage vom Hotel nutzen zu können. Nach der Mittagspause am Bus luden wir die Räder in den Hänger ein und fuhren ca. 2 Stunden bis zum nächsten Hotel nach Lajosmizse.
Gegen 17:00Uhr erreichten wir das Hotel Varga Tanya und besuchten als erstes die Reitershow, die vom Hotel täglich angeboten wird. Anschließend hatte jeder noch etwas Freizeit bis zum Abendessen. Die meisten vergnügten sich im schönen großen Pool. Beim Abendessen wurden wir durch sanfte Geigenmusiker unterhalten, die den einen oder anderen Spaß auf Lager hatten. Bei viel Wein ließen wir den Abend zur WM- Eröffnung an der Bar ausklingen.

7. Tag: Freitag 13.06.14 – Radtour durch die Puszta


Nach einem tollen Frühstück im freien starteten wir gegen 9:00Uhr direkt vom Hotel aus mit unserer Radtour. Die heutige Tour führte uns durch die wunderschöne Puszta kreisförmig ums Hotel herum. Die Temperaturen waren heute zum ersten Mal sehr erträglich mit ca. 25 Grad und kleinen Quellwolken. Wir fuhren ca. 4 Stunden auf Nebenstraßen durch kleine Dörfer und vorbei an einsamen Bauernhöfen. Das besondere an dieser Radtour war das wir täglich Dorfleben der Ungaren hautnah beobachten konnten. Sehr beliebt waren die kleinen Dorfläden, in denen wir 1-2 Mal hineinschauten während unseren Pausen. Reiseleiter Gabor erzählte wieder einiges Interessantes über Land & Leute. Gegen 13:00Uhr erreichten wir wieder unser Hotel wo wir die Räder in den Hänger einladen konnten. Jeder konnte sich noch duschen und seine Badesachen holen bevor wir mit dem Bus nach Kecskemet und später in die Therme von Cegled fuhren.
In Kecskemet angekommen führte uns Reiseleiter Gabor für ca. 20min. durch die Innenstadt und vorbei an den teils prächtigen Gebäuden. Nach der kleinen Stadtrundführung hatte jeder noch etwas Freizeit zum Eis essen. Anschließend fuhren wir zur Therme nach Cegled wo wir den Tag im warmen Thermalwasser ausklingen ließen. Es war für uns schon ein routinierter Ablauf nach dem Rad fahren in einer Therme die Muskeln zu entspannen. ;-)

8. Tag: Samstag 14.06.14 – Süd–Budapest bis zum Hotel


Heute hieß es Abschied nehmen von der wundervollen Hotelanlage. Doch vorher unternahmen wir noch eine kleine Pferdekutschfahrt zu einem traditionellen Bauernhof ganz in der Nähe. Wir besuchten eine Bauernfamilie die fast autark von ihren eigenen Produkten lebt. Wir besichtigten die Tierställe mit den Hühnern, Schweinen und Schafen. Wer wollte konnte hier auch Produkte aus der Region kaufen. Besonders angesagt war die hausgemachte ungarische Salami oder der Rapshonig. Danach fuhren wir wieder rasant auf den staubigen Feldwegen zurück zum Hotel von wo aus wir mit dem Bus in Richtung Budapest fuhren. In Süd-Budapest angekommen luden wir die Räder aus und starteten mit unserer letzten gemütlichen Radtour entlang der Donau und durch das Stadtzentrum. Als erstes stoppten wir für eine längere Pause an der größten Markthalle von Budapest, wo sich jeder mit typisch ungarischen Produkten eindecken konnte.
Weiter ging es durch das Stadtzentrum vorbei an der Fischerbastei und dem imposanten Parlamentsgebäude. Dort waren wir zufällig im Moment einer Wachablösung. Weiter ging es zur zweitgrößten Insel der Donau, die so genannte Margeriten - Insel. Dort hatte jeder Zeit für eine ausgiebige Mittagspause bevor wir weiter an der Donau entlang zum Hotel fuhren. Abends fuhren wir mit dem Bus zu einem Eventrestaurant zum „ungarischen Abend". Es gab ein leckeres Abendessen mit viel Wein, Folklore Tanzshow und toller Musikunterhaltung. Heimzu fuhren wir dann bei stimmungsvoller „Schaukel-Musik" und wer wollte, der schaute mit mir noch für eine kleine Tanzrunde in die Hoteleigene Disco, wo eine Firmenfeier stattfand. Wir mischten uns kurz mit unter das Partyvolk und belebten für ein paar Minuten die Tanzfläche. ;-)

9. Tag: Sonntag 15.06.14 – Budapest


An unserem letzten Ausflugstag unternahmen wir eine Stadtrundfahrt durch Budapest. Diesmal ohne Räder und nur mit unserem eigenen Bus. Als erstes besichtigten wir die Außenanlage der Fischbastei auf dem Burgberg und den Burgpalast. Weiter ging es ins Zentrum zum Parlamentsgebäude, den Heldenplatz und dem Donauufer. Gegen Nachmittag hatte jeder knapp 2 Stunden Freizeit zum Bummeln und Einkaufen in der Innenstadt. Bevor es wieder weiter ging zeigt uns Gabor noch eine nostalgische U-Bahn Station. Am späten Nachmittag stoppten wir zum Abschluss noch für eine Stunde auf der Margareteninsel. Die zweitgrößte Insel der Donau lockt mit schönen Parkanlagen, Springbrunnen und Bars & Kneipen. Am frühen Abend erreichten wir wieder unser Hotel. Nach dem Abendessen unternahmen wir noch für ca. eine Stunde eine tolle „Lichterfahrt" auf der Donau. Dies war der krönende Abschluss einer gelungen Radreise. Dies war das Debüt einer neuen Radreise, die wir gemeinsam das erste Mal unternahmen. Wir haben es geschafft die schönsten Gegenden von Ungarn, in einsamer Natur auf einer Reise zu erkunden. Nach 10 Tagen sind wieder neue Freundschaften entstanden. Unser gemeinsames Ziel, Ungarn mit dem Rad zu entdecken hat uns „zusammen geschweißt". Wir teilten gemeinsam tolle Erlebnisse auf unseren Radtouren oder in den wunderschönen Thermen. Unserem Reiseleiter Gabor haben wir es mit am meisten zu verdanken dass diese Reise in dieser Form so zu Stande gekommen war und dass alles bestens geklappt hat. Nach einer tollen Reise hieß es nun am nächsten Tag wieder Abschied zu nehmen. Bis bald und hoffentlich bis zur nächsten schönen gemeinsamen Reise! :-)
Ihr Jacob Spangenberg

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