Reisebericht: Silvesterreise nach Budapest mit Donauschifffahrt

29.12. – 02.01.2020, 5 Tage Flugreise Budapest – inklusive Silvester–Schifffahrt und Stadtbesichtigungen mit Stephansbasilika – Parlament – Matthiaskirche – Schloss Gödöllö – Szentendre


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Eine Silvesterreise nach Budapest, in die Stadt an der blauen Donau, in die Hauptstadt der Ungarn, zu den Magyaren.
Es soll eine besondere Reise werden, zu einem besonderen Anlass. Und wir sind sehr gespannt, denn es ist eine Premierenreise von Eberhardt Travel.
Ein Reisebericht von
Prof. Dr. Magda-Viola Hanke

1.Tag, Sonntag 29.12.2019:Anreise nach Budapest


Gegen 6 Uhr geht die Busreise in Chemnitz los. Unser Bus wird über Dresden, Prag, Bratislava fahren, um dann gegen 18 Uhr Budapest zu erreichen. Es ist eine lange Fahrt, 740 km werden es sein, doch die Zeit vergeht wie im Fluge. Wir durchqueren drei Länder, erfahren einiges über Silvesterbräuche in anderen Ländern und über Interessantes aus den Ländern unserer Reise, das man eventuell doch noch nicht wusste. Ohne Verkehrsprobleme und in bester Stimmung erreichen wir nahezu pünktlich unser Ziel. Wir übernachten im IBIS STYLES CITY Hotel, welches sich mit seiner Ausstattung dem Fahrrad verschrieben hat und uns damit einen Vorgeschmack auf den Frühling liefert. Im Hotel wird unsere Reisegruppe noch etwas erweitert und wir begrüßen die Gäste, die mit dem Flugzeug von Berlin und Düsseldorf direkt nach Budapest gekommen sind. Das Abendessen nehmen wir heute ausnahmsweise in unserem Hotel ein, das spart Zeit und müde sind wir ja auch alle irgendwo nach der langen Reise.

2.Tag, Montag 30.12.2019: Stadtbesichtigung Budapest

Am Morgen begrüßt uns die örtliche Reiseleiterin Renata. Sie hält auch die Audiogeräte bereit, denn wir haben am Vormittag auf der Pester Seite und am Nachmittag auf der Budaer Seite der Stadt eine umfangreiche Stadtführung. Zunächst fahren wir mit dem Bus zum Heldenplatz. Es ist sehr kalt und die Pudelmütze ist angesagt. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf die Burg Vajdahunyad und die Eislaufbahn auf dem Stadtwäldchen-See. An diesem Tag haben sich lange Menschenschlangen gebildet, alle wollen Eislaufen. Das Stadtwäldchen ist der wichtigste Park auf der Pester Seite. Und zur Erinnerung - hier gibt es das berühmte Szechenyi-Heilbad. Vergessen Sie auch nicht, wenn Sie mal wieder in Budapest sind, das Gundel-Café zu besuchen mit den berühmten Gundel-Palatschinken, einer Leckerei, gefüllt mit Walnüssen und Schokosoße.
Auf dem Heldenplatz haben sich schon einige Reisegruppen versammelt, die ihren Reiseleitern lauschen. Auch wir versammeln uns um Renata, die uns ganz sachkundig und im besten Deutsch die 1.000 Jahre ungarische Geschichte nahebringt. Zentraler Blickpunkt auf dem Heldenplatz ist das Milleniumsdenkmal, das die Eroberung des Karpatenbeckens durch die Magyarenstämme Ende des 9. Jahrhunderts feiert. Es ist eine 36 m hohe Säule mit dem Erzengel Gabriel auf der Spitze. Im Hintergrund sind zwei Kolonnaden mit Statuen von 14 populären Fürsten und Königen der Ungarn versammelt. Renata erzählt uns über alle eine kleine Geschichte, beginnend mit König Stephan und endend mit dem wohl bekanntesten ungarischen Politiker, Lajos Kossuth. Bevor wir weiter gehen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf die beiden majestätischen Gebäude, die den Platz an beiden Seiten begrenzen, die Kunsthalle und das Museum der Bildenden Künste.
Mit dem Bus fahren wir vom einstigen Stadtrand auf der Prachtstraße der Hauptstadt, der Andrassy ut, hinein in das Stadtzentrum. Herrschaftliche Paläste, Theater, Museen, Restaurants und Cafés säumen die Straße. Alles in einem besten baulichen Zustand, den Glanz des Jugendstils erahnend. Unser Weg endet zunächst in der Leopoldstadt am imposanten Parlamentsgebäude. Der neugotische Palast des Parlaments beeindruckt durch seine Dimension. Es ist das größte Parlamentsgebäude der Welt. Wir haben eine Führung durch das Gebäude und sind beeindruckt. Das Schreiten auf der Prunktreppe hinauf zur Kuppelhalle ist nur wenigen Menschen vorbehalten. In der Kuppelhalle werden die Krönungsinsignien Ungarns aufbewahrt, auch die historisch sehr kostbare Stephanskrone aus dem 10. Jahrhundert. Man kann den Glaskasten mit den wertvollen Stücken nur von Ferne betrachten, denn sie werden von einer Ehrengarde bewacht, die alle 15 Minuten den Schatz umkreist.
Direkt vor dem Parlamentsgebäude liegt der Kossuth-Lajos-Platz. Hier fand auch die Massendemonstration am 23.10.1956 statt, wo das Ende des stalinistischen Regimes gefordert wurde und ein revolutionärer Aufstand begann. Der Aufstand wurde niedergeschlagen, die Einschusslöcher der Kugeln und Granaten kann man noch heute an den Gebäuden gegenüber dem Parlament sehen.
Über den Kossuth Lajos ter gehen wir zu Fuß durch die Gassen der Leopoldstadt bis zur pompösen St.-Stephans-Basilika, der größten Kirchen Budapests. Beeindruckend ist die prächtige Innenausstattung der Kirche. Wir sehen uns den wichtigsten Schatz der Kirche an - die „Heilige Rechte" aus dem 11. Jahrhundert, die angeblich die rechte Hand von König Stephan I. sein soll und von den ungarischen Katholiken als bedeutendste Reliquie verehrt wird. Übrigens, der Kirchenbau zog sich lange hin, weil auch die Kuppel einmal einstürzte. Selbst Kaiser Franz Joseph hatte Angst bei seinem ersten Besuch in diesem Sakralbau, dass dies erneut geschehen würde. Direkt vor der Kirche findet noch immer ein kleiner überschaubarer Weihnachtsmarkt statt, wo man die Mittagspause nutzen kann, ungarische Spezialitäten zu kosten. Hier gibt es keine Thüringer Rostbratwürste, sondern deftige ungarische Kolbasz mit Sauerkraut und Reibekuchen. Uns schmeckt es.
Später holt uns der Bus hier ab und wir fahren hinüber auf die Budaer Seite der Stadt. Imposant und klotzig ragt das Budaer Burgschloss, das die Ungarische Nationalgalerie und das Burgmuseum beherbergt, über der Donau empor. Das Burgviertel ist das historische Residenz- und Präsentationsviertel. Renata zeigt uns auch, wo Viktor Orban residiert, nachdem er seinen Regierungssitz in das ehemalige Karmeliterkloster verlegen ließ. Dann schlendern wir hinüber zur Matthiaskirche. Die königliche Kirche war Zeugin von royalen Hochzeiten und festlichen Krönungen. Kaiser Franz Joseph und seine Gattin Elisabeth (Sissi) erhielten hier die ungarische Krone. Wir aber wenden unsere Schritte hinüber zur Fischerbastei, von der man einen wundervollen Ausblick auf die Donau und die gegenüberliegende Pester Seite der Stadt hat. Da fragt man sich schon, was man zuerst fotografieren soll. Übrigens, die sieben Türmchen der Bastei symbolisieren die landnehmenden magyarischen Stämme im 9. Jahrhundert.
Unser Ausflug endet schließlich auf dem Gellertberg an der mächtigen Zitadelle mit seiner weithin sichtbar aufstrebenden Freiheitsstatue, im Volksmund nur liebevoll „Flaschenöffner" genannt. Von hier hat man einen schönen Blick hinüber zum Burgberg. Es wird schon dunkel und wir hatten einen erlebnisreichen Budpest-Tag.
Einige von uns besuchen am Abend im Kongresszentrum Budapest das Konzert des 100-köpfigen Zigeunerorchesters (100 Gipsy Violins). Während des Konzerts genießen wir den ungarischen Wein und Pogatschen, traditionelle kleine salzige Gebäckstücke aus Blätterteig. Das Zigeunerkonzert selbst vermittelt so viel Lebensfreude und ein wenig Melancholie, genauso wie es im wahren Leben ist. Wir lauschen den feurigen Weisen dieses Volkes, aber auch klassischen Melodien von Johann Strauss, Brahms und anderen ungarischen Komponisten. Es ist ein unglaublich inspirierendes Konzert, das noch lange in den Ohren und der Seele nachklingt.

3.Tag, Dienstag 31.12.2019: Ausflug Schloss Gödöllö und Silvester–Schifffahrt auf der Donau


Heute unternehmen wir einen gemeinsamen Ausflug nach Gödöllö, um uns das Königliche Schloss, eine der schönsten Palastanlagen Ungarns, anzusehen. Dieses Schloss hatte der ungarische Staat 1867 dem Herrscherpaar Franz Joseph und seiner Frau Elisabeth zur Krönung geschenkt. Sissi muss hier in Mitten der weitläufigen Parklandschaft glückliche Stunden verbracht haben. Man sagt, sie wäre hier öfter gewesen als in der Wiener Hofburg. Wir bekommen eine recht umfangreiche Führung durch die Räume des Schlosses und können für einen Moment der königlichen Familie und dem Sissi-Mythos nahe sein. Da kann man auch recht viel Privates aus erster Hand erfahren, schließlich war Sissi nicht nur Kaiserin, sondern auch Mutter. Für uns ist dieser Ausflug so richtig passend für den Vormittag des Silvestertages. Und etwas Erholung bis zum Abend haben wir dann auch noch.
Am Abend dann fahren wir zur Anlegestelle des Europa-Schiffs am Donauufer. Um 19 Uhr geht die Fahrt los. An Deck ist alles recht feierlich, große runde Tische festlich geschmückt, elegant gekleidete Passagiere aus verschiedenen Ländern, die gemeinsam in das neue Jahr „rutschen" wollen, zuvorkommendes Personal auf unser Wohl bedacht, stimmungsvolle Live-Musik zum Tanzen, Schunkeln und einfach nur Zuhören. Es gibt ein Galaabendessen als 5-Gänge-Menü und Getränke aller Art. Die Zeit fliegt und bald ist es Mitternacht. Von Deck aus kann man die Silhouette der Stadt sehen und die kleinen Feuerwerke. Alle Gebäude am Donauufer sind angestrahlt, das mächtige Burgschloss, das pompöse Parlament, die vielen Donaubrücken, der Gellertberg... Es wird sofort klar, warum das Donaupanorama zum UNESCO-Welterbe ernannt wurde. Es ist ein wundervoller Jahresausklang und der Beginn eines neuen Jahres. Für uns alle war es ein gelungenes Erlebnis. Gegen 2 Uhr sind wir wieder im Hotel und es ist 2020.

4.Tag, Mittwoch 01.01.2020: Neujahr – Freizeit oder Ausflug nach Szentendre

Heute ausschlafen, den Tag genießen, die Nacht verarbeiten, an der Donau in der Sonne sitzen oder einen Kaffee in einem der vielen Straßencafés genießen. Am Nachmittag fahren einige von uns nach Szentendre, in die barocke Künstlerkolonie am südlichen Ausgang des Donauknies. Die Geschichte des Ortes ragt bis in die Römerzeit zurück. Geprägt wurde der Ort aber durch die serbischen Einwanderer, die im 17. Jahrhundert vor den Türkenkriegen nach Norden flohen. Heute ist hier alles touristisch ausgerichtet. Es sind viele Besucher da, wir sind nicht die einzigen, die hier ihren Neujahrstag genießen wollen. Renata macht mit uns einen Spaziergang durch den kleinen Ort und erklärt die Besonderheit einiger Häuser und Kirchen. Dann haben wir noch Zeit und kaufen eben doch Paprika und Paprikawurst (Als ob es das nicht zu Hause auch geben würde.). Es ist das Flair, was einen verlockt. Und beim Marzipanmuseum kann man das beste Kuchenstückchen der Welt bei einem Kaffee genießen, beispielsweise Marzipantorte mit Pflaumen.
Am Abend können wir das perfekte Highlight erleben, das Neujahrskonzert, ein Konzert der Spitzenklasse im Palast der Künste. Es gibt das Oratorium „Die Schöpfung" von Joseph Haydn, dirigiert von Adam Fischer, mit dem Chor der Wiener Staatsoper und dem Bariton Thomas Bauer aus Deutschland. Das Oratorium wird in der Originalsprache auf deutsch aufgeführt. Die Musik selbst ist etwas ganz Besonderes und die Qualität der Ausführung ebenfalls.

5. Tag, Donnerstag 02.01.2020: Heimreise


Unsere gemeinsame Silvesterreise geht zu Ende. Am frühen Morgen fährt uns der Bus nach Hause auf der gleichen Route über Bratislava, Bruno, Prag und Dresden. Am späten Abend sind alle Busgäste wieder zu Hause. Wir hoffen, dass auch die Fluggäste gut angekommen sind.


Liebe Reisegäste,

ich hoffe, diese Silvesterreise hat Ihnen viel Freude bereitet. So, wie das Jahr zu Ende geht, soll das kommende Jahr werden. Ich wünsche Ihnen ein glückliches neues Jahr 2020 bei bester Gesundheit und noch viele Reiseerlebnisse. Vielleicht sehen wir uns mal wieder, es würde mich freuen.
Ihre Viola Hanke

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