Reisebericht: Rundreise in den Wilden Westen der USA

20.09. – 03.10.2018, 14 Tage Los Angeles – Route 66 – Monument Valley – Grand Canyon – Las Vegas – Death Valley – Yosemite – Sacramento – San Francisco


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20.09. - 03.10.2018, 14 Tage Los Angeles - Route 66 - Monument Valley - Grand Canyon - Las Vegas - Death Valley - Yosemite - San Francisco
Ein Reisebericht von
Juliane Voigt

Tag 1 – 20.09.2018 – Flug nach Los Angeles

Schon sehr früh beginnt unsere Reise in den wilden Westen der USA. Die ersten Flieger von Dresden, Berlin und Leipzig bringen uns pünktlich nach Frankfurt. Am Weiterfluggate nach Los Angeles finden wir uns alle zusammen und die gemeinsame Reise in Richtung Westen beginnt. Nach knapp 12 Stunden Flug landen wir am frühen Nachmittag in der Stadt der Engel. Nach der etwas wirren Einreise in die USA und der dafür umso mehr geordneten Übernahme der Koffer sind wir dann endlich da. Jetzt fehlt nur noch unsere Reiseleiterin, Martina, welche aber auch recht schnell zu uns stößt und wir zusammen zu unserem Transferbus gehen können, der sich zu Beginn ziemlich versteckt hat... Aber das stört uns gar nicht. Martina führt uns zum Parkplatz und Kalifornien heißt uns mit warmen Temperaturen und einer Ladung voll Sonnenschein Willkommen. Am Bus angekommen geht es dann auch schon direkt ins Hotel nach Santa Monica. Nach dem Check-In und einer kurzen Verschnaufpause auf dem Zimmer, treffen wir uns auch direkt alle wieder in der Hotellobby zum Begrüßungsdrink und für einen kleinen Spaziergang. Unser Ziel ist der Santa Monica Pier. Ein buntes Treiben erwartet uns: Souvenirjäger, Alleinunterhalter, Straßenmusiker und jede Menge bunte Stände und die unterschiedlichsten Gerüche, von Popcorn bis frischen Fisch. Am Ende des Piers sehen wie sogar Seehunde und Delfine.
Am Ende unseres kleinen Ausflugs gestatten wir unseren Füßen noch eine kleine Abkühlung im Stillen Ozean. Zurück im Hotel machen wir uns fürs Abendessen fertig. Spätestens jetzt merken wir, wie lange wir eigentlich schon auf den Beinen sind. Nach dem Essen hören wir die bequemen Betten im Hotel schon nach unseren Namen rufen...

Tag 2 – 21.09.2018 – Sightseeing in Los Angeles

Frisch, munter und gestärkt treffen wir uns am Morgen nach dem Frühstück wieder. Heute erkunden wir Los Angeles und lernen dabei auch unseren Chauffeur für die Reise kennen, den Belgier Serge. Unsere Tour beginnt im ältesten Teil der Stadt. An der Old Plaza, etwas oberhalb vom Bahnhof, befindet sich die Olvera Street. Sie wird als Geburtsstätte von L.A. bezeichnet und würdigt das mexikanische Erbe der Stadt. Den mexikanischen Einfluss erleben wir auch in der kleinen katholischen Kirche, die wir zuerst besuchen. Die Olvera Street selbst ist heute noch etwas verschlafen, die kleinen Läden und Restaurants erwachen erst mit unserer Ankunft zum Leben. Wir schauen uns ein altes Gutshaus an, es wurde liebevoll restauriert und bietet den Besuchern einen einmaligen Einblick ins damalige Leben der Menschen. Langsam schlendern wir entlang der Straße weiter in Richtung Union Station, den Bahnhof. Hier sind wir dann schon wieder mitten im modernen Leben angekommen. Die Menschen warten in den großen Hallen auf die ankommenden Züge oder eilen durch die langen Gänge um den Anschluss nicht zu verpassen - People Watching kann man hier ausgiebig ausüben. Nach einer kleinen Pause zum herum stöbern und schauen treffen wir uns wieder bei Serge am Bus und fahren weiter. Der nächste Stopp ist das Walt Disney Theater. Hier führt uns Martina in den kleinen „Blue Ribbon"-Garten und zur „Rose für Lilly". Diese riesige Rose, welche aus den Bruchstücken von Delfter Porzellan Vasen besteht, ist ein Andenken an Lillian Disney. Hier befindet sich auch eine riesige, problemlösende Spirale auf dem Boden, hat's bei euch schon funktioniert?
Weiter geht es, nun in die Welt der Reichen und Schönen, nach Beverly Hills auf den Rodeo Drive. Hier reihen sich die Luxusmarken aneinander, jedes Auto hier ist größer oder schneller als das andere. Nach einem kleinen Spaziergang über die Luxusstraße und einem Blick auf das Beverly Wilshire Hotel gehen wir zurück zu unserem Luxus-Bus. Gemeinsam geht's nun nach Hollywood, am Dolby Theater haben wir einen guten Blick zum „Hollywood"-Zeichen und können auch unsere Sternchensuche auf dem Walk of Fame beginnen. Es ist erstaunlich wie viele Besucher zeitgleich auf diesen schmalen Streifen Fußgängerweg passen... Mit einem Snack im Gepäck geht's dann schließlich wieder zurück nach Santa Monica. Hier müssen noch wichtige Dokumente wieder gefunden werden und der ein oder andere Bummel durch die Kaufhäuser und am Strand kommt auch nicht zu kurz. Ausgeruht treffen wir uns dann am Abend alle wieder um gemeinsam zum Restaurant zu fahren. Die Zeitumstellung sitzt uns noch etwas in den Knochen, aber dennoch genießen wir unseren letzten Abend in der Stadt der Engel.

Tag 3 – 22.09.2018 – Geisterstadt Calico und Laughlin

Nach dem Frühstück geht es mit gepackten Koffern und guter Laune gen Osten. Die Geisterstadt Calico in der Mojave-Wüste ist unser erster Stopp auf dem heutigen Programm. Auf dem Weg erzählt uns Martina spannende Geschichten aus der Zeit der Cowboys und Goldgräber. Könnt ihr euch noch erinnern? Zum Beispiel an den Posthund Dorsey? Nach etwa zweieinhalb Stunden Fahrt erreichen wir die Geisterstadt, welche schon aus der Ferne mit einem in weißer Farbe auf die roten Felswände gemalten Schriftzug „CALICO" auf sich aufmerksam macht. Calico erwachte 1881 zum Leben, hier wurde vor allem Silber abgebaut und es gab über 500 Minen. Wir haben genug Zeit um auf Erkundungstour zu gehen. Es gibt eine Hauptstraße mit vielen kleinen Häuschen, natürlich im Wildwest-Stil restauriert. Hier findet man unter anderem die stilechte Cowboy-Kleidung, Schätze aus den Minen und den einen oder anderen Steckbrief mit ausgeschriebenem Kopfgeld, aber auch für das leibliche Wohl wird ausreichend gesorgt. Nach dem wir all unsere Fotos geschossen und uns etwas im Schatten ausgeruht haben, fahren wir weiter. Es ist Mittagszeit und glücklicherweise ist unweit von uns ein typisches amerikanisches Diner, das „Peggy Sue". Direkt neben dem Diner befindet sich auch eine Militärbasis und somit sehen wir schon von der Straße aus die Panzer und einige uniformierte Soldaten. Der farbenfrohe Eingang, eine riesige Jukebox, verleiht dem eher kargen Ort eine ordentliche Brise Pep. Die Einrichtung des Diners ließ keine Wünsche offen, verrückte und typische 50er Jahre Dekoration soweit das Auge sehen kann. Wir gehen in einen etwas größeren Bereich des Restaurants und werden schon von den Kellnerinnen in Empfang genommen, es ist laut, wirkt hektisch und durcheinander, aber wir wollten ja wissen, wie die Amerikaner sind... Nach der Bestellung und dem darauf folgenden Essen bleibt noch etwas Zeit um herum zu schauen. Beim Zahlen erhält man sogar noch einen Gutschein für eine kleine Süßigkeit im Krimskrams-Laden auf der anderen Seite. Weiter geht die Fahrt durch die staubige Wüste. Nach etwa drei Stunden erreichen wir am Nachmittag unser Ziel, die Spielerstadt Laughlin im Bundesstaat Nevada. Es heißt, es sei das Kleine Vegas. Im Hotel angekommen warten wir auf Martina und die Zimmerkarten, danach unternehmen wir eine kleine Führung durch das Hotelcasino. Es ist relativ dunkel gehalten, die eine oder andere Rauchwolke kommt einem entgegen, wenn man an den Spielautomaten vorbei geht. Nach unserer Orientierungstour treffen wir uns wieder, beziehen die Zimmer und verabreden uns für einen Spaziergang. Gemeinsam finden wir auch aus dem Wirrwarr hinaus und freuen uns über die warme Luft draußen. Unser Hotel befindet sich direkt am Flussufer des Colorado und die Uferpromenade lädt zum Schlendern ein. Leider nicht ganz so weit wie gehofft und wir müssen wieder durchs nächste Spielcasino durch. Rein kommt man ja schnell, nur der Weg nach draußen ist immer etwas schwieriger...
Wir haben es geschafft, auf der anderen Seite erwartet uns allerdings kein einziges Fleckchen Schatten und nur ein riesiger Parkplatz, ein riesiger voller Parkplatz. Wir schaffen es bis zur „Colorado Belle", einem großen Casinohotel in Form eines alten Raddampfers. Auch im Inneren erinnert das Gebäude an ein Schiff, nur eben mit zig Spielautomaten. Nach einer kleinen Abkühlung laufen wir wieder zurück, beziehungsweise biegen wir noch einmal zur großen Outlet-Mall ab.
Bis zum gemeinsamen Abendessen verbleibt dann jedem noch etwas individuelle Freizeit.

Tag 4 – 23.09.2018 – Route 66 und Grand Canyon

Heute verlassen wir den Bundesstaat Nevada schon wieder und fahren über den Colorado nach Arizona. Es dauert noch ein ganzes Stück, eh wir auf der legendären Route 66 fahren. Im kleinen verrückten Örtchen Seligman haben wir es dann geschafft und machen eine kleine Pause. Hier gibt es einen berühmten, oder besser gesagt DEN berühmten Barber-Shop. Neben Souvenirständen, Kühlschränken, Magneten, anderem Krimskrams und jeder Menge Kleidungsstücke befindet sich auch noch tatsächlich ein kleiner Bereich des Barber-Shops. Heute ist sogar der Besitzer da und bedient höchstpersönlich einen Kunden. Nach unserer Pause und einer Begegnung mit einer Riesenheuschrecke, die erstaunlich schnell in unser Herz gesprungen ist, zieht es uns weiter, immerhin haben wir heute noch ein wundervolles Highlight vor uns. Gegen Mittag erreichen wir die Bright Angel Lodge, das Besucherzentrum am Grand Canyon Nationalpark. Auf direktem Wege hindurch und schon offenbart sich ein einzigartiger Blick in den Canyon hinein. Wir spazieren entlang der Südkante bis zum Bright Angel Trailhead, von hier aus kann man nach Belieben so weit wie man möchte in den Canyon hinunter laufen. Einige unserer Weggefährten machen sich auf den Weg nach ganz unten. Einige von uns aber wollen eher in die andere Richtung, nämlich ganz nach oben. Wir treffen uns alle am Bus wieder und fahren erst einmal zurück nach Tusayan, gleich vor den Toren des Grand Canyon. Hier werden wir heute auch übernachten, aber zuerst lassen wir die Nicht-Flieger am IMAX Kino raus und fahren dann weiter zum Flugplatz. Hier startet unser Kleinflugzeug-Ausflug. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung setzen wir die Kopfhörer auf und werden von stimmungsvoller Musik und interessanten Fakten über den Grand Canyon während des Fluges begleitet. Eine wirklich einzigartige Perspektive, unbeschreiblich. Der Rundflug dauert etwa 40 Minuten und noch völlig beflügelt von den Eindrücken aus der Luft holen wir die anderen wieder ab. Serge und Martina bringen uns zum Abschluss noch zum Mather Point, einem weiteren Aussichtspunkt. So langsam steht die Sonne auch schon etwas tiefer und die Farben wirken noch intensiver als am Mittag. An jeder Ecke sieht es wieder anders fantastisch aus und man könnte ununterbrochen fotografieren. Dennoch wird es langsam Zeit den Nationalpark zu verlassen, auf dem Rückweg begegnen wir aber noch den Wildtieren, wir sehen Elchkühe mit ihren Jungen und das ein oder andere niedliche puschelige Eichhörnchen. Nach der Ankunft in der Lodge machen wir uns fürs Abendessen im Steakhouse fertig, es ist ein ruhiger Abend, der mit dem Besuch der Spätvorstellung im Kino endet, für die, die den Film nicht gesehen haben. Danach heißt es dann aber schnell ins Bett und Kraft tanken für den nächsten Tag.

Tag 5 – 24.09.2018 – Monument Valley

Neuer Tag, neuer Bundesstaat, neue Zeitzone - Unsere Reise setzt sich nach Utah fort. Wir fahren noch ein Stückchen entlang der Kante des Grand Canyon und können so auch immer wieder einen Blick auf ihn im frühen Tageslicht werfen. Auf dem Weg zum Monument Valley durchfahren wir immer wieder kleine Siedlungen der Indianer. An einer geeigneten Stelle machen wir eine Pause um auch Snacks für die Fahrt und den folgenden Tag zu holen. Nach dem Mittag erreichen wir dann das Besucherzentrum im Monument Valley und können schon die markanten Tafelberge sehen. Das Monument Valley liegt auf dem Colorado Plateau an der Grenze zu Utah und wird von den Navajo-Indianern verwaltet, es ist kein Nationalpark oder Schutzgebiet. Mit einem offenen Jeep und Jamie, einem waschechten Navajo, machen wir uns auf den Weg. Über Stock und über Stein geht die holprige Fahrt bis zum John Ford Point. Dieser Punkt ist einer der Kamerastandorte, der mehrmals bei Dreharbeiten von dem Regisseur verwendet wurde. Wir verweilen hier etwas länger als ursprünglich geplant, denn irgendwie ist unser Jeep etwas schief, wir haben einen platten Reifen und der Ersatz ist auch nicht wirklich hilfreich. Zum Glück verständigen sich auch die Indianer heutzutage nicht mehr ausschließlich durch Rauchzeichen. Irgendwann kommt dann auch das Ersatzfahrzeug und unsere Tour durchs Tal geht weiter. Jamie bringt uns an einen Aussichtspunkt wo wir schier die einzigen sind. Dieser einmalige Moment wird perfekt als er beginnt uns vorzusingen und die Flöte zu spielen. Gänsehautmoment. Nach zwei weiteren Fotostopps sind wir dann auch wieder zurück am Ausgangspunkt und bei Serge und fahren weiter. Nach etwa drei weiteren Stunden erreichen wir dann am Abend die Kleinstadt Moab, am Rande des Arches Nationalparks. Wir ziehen uns schnell zum Essen um und gehen dann auch schon los um pünktlich am Restaurant anzukommen. Nach dem Essen statten wir dem örtlichen Supermarkt noch einen Besuch ab um uns für die morgige Wanderung einzudecken.

Tag 6 – 25.09.2018 – Arches Nationalpark und Dead Horse Point

Moab liegt direkt vor den Toren des Arches Nationalparks, also die perfekte Ausgangposition für den heutigen Tag. Den Namen verdankt der Nationalpark der Vielzahl an natürlich vorkommenden Steinbögen, die durch Erosion ständig neu geformt werden. Und genau diese Steinbögen sind heute unsere Hauptattraktion, neben dem Geburtstagskind natürlich. Wir haben heute den ganzen Tag Zeit, diesen Park zu erkunden. Gleich nach dem festlichen Frühstück bringen uns Serge und Martina zum Devils Garden Trailhead. Von hier aus starten wir unsere erste Wanderung mit dem Ziel den Landscape Arch zu sehen. Auf dem Weg dahin biegen kleinere Wege zu anderen Arches ab, wie zum Beispiel zum Tunnel und Pine Tree Arch. Der anfangs recht leicht zu gehende und befestigte breite Weg wird nach einer Weile durch Sand abgelöst, welcher das Laufen natürlich etwas erschwert, aber uns nicht davon abhält weiter zu gehen. Der Landscape Arch hat eine Spannweite von 92 Meter und ist damit einer der größten Steinbögen der Welt. An seiner dünnsten Stelle ist er heute weniger als drei Meter breit. Von hier aus wollen wir gern noch weitere Arches bestaunen und gehen weiter in Richtung „Double O"-Arch. Auf dem weiteren Weg dorthin weicht der Weg mehr und mehr einem Trampelpfad. Wir erreichen eine Stelle, an der sich die Gruppe teilt, einige von uns bleiben zurück und die anderen begeben sich auf Klettertour. Um zum „Double O"-Arch zu gelangen muss man einen steilen Trampelpfad mit wenig Ausweichmöglichkeiten für andere Wanderer folgen. Mit gegenseitiger Hilfe schaffen wir den Aufstieg und können die Landschaft von einer höheren Ebene aus betrachten. Hier müssen wir uns nun aber auch entscheiden welchen der drei Arches wir anschauen wollen, denn ganz dürfen wir auch die Zeit nicht verpassen. Wir entscheiden uns für zwei kürzere Wege zu den nächsten Arches, Partition und Navajo Arch und kehren dann zu unseren lieben Zurückgebliebenen zurück, die sorgfältig People Watching betrieben haben und auf unsere Sachen in der Zeit aufgepasst haben. Am Busparkplatz erwarten uns Serge und Martina bereits und schon sind wir auf dem Weg zum nächsten Highlight, dem Nord- und Südfenster. Hier empfiehlt uns Martina den Weg gegen den Strom zu nehmen und das Ganze von hinten anzufangen, gar keine so schlechte Idee, wenn da nicht die eine oder andere Orientierungslücke wäre. Aber nach ein paar Mal hin und her gehen und Nachfragen bei anderen Orientierungslosen Wanderern finden wir den richtigen Weg. Nach mehreren Fotostopps und wagemutigen Männerausflügen gehen wir zurück zum Busparkplatz. Unser letzter Programmpunkt für heute ist der Dead Horse Point. Dieser liegt bereits außerhalb den Arches Nationalpark und nach ca. einer Stunde fahrt erreichen wir ihn dann auch. Von diesem Punkt hier oben haben wir eine wunderschöne Sicht über die Canyonlands und sehen sogar den Coloradoriver. Einer alten Geschichte nach, sollen Cowboys an diesem Ort ihre Pferde in einem selbstgebauten Gehege zusammengetrieben haben. Die Cowboys verschwanden und kamen wohl nie wieder, denn Jahre später hat man hier oben nur noch die übrig gebliebenen Knochen der Pferde wieder gefunden. Heute sind diese Knochen natürlich nicht mehr zu sehen, im Gegenteil, heute gibt es dort eine große Aussichtsplattform und wie wir selbst sehen können, ist es ein beliebter Ort um zu heiraten.
Damit wir die Feierlichkeiten nicht unnötig aufhalten, trifft es sich gut, dass es unser Programm nun vorsieht wieder zurück nach Moab zu fahren. Wir statten dem gut versteckten Liquor-Store noch einen unauffälligen Besuch ab und stoßen in gemütlicher Runde auf unser Geburtstagskind an, bevor zu unserem Abendessen mit Live-Musik gehen.

Tag 7 – 26.09.2018 – Bryce Canyon

Nach einer relativ kurzen Nacht, mit dem einen oder anderen neuen Mitbewohner in unseren Zimmern, heißt es für uns wieder Koffer packen, frühstücken und los fahren. Unser nächstes Ziel ist der Bryce Canyon, den wir nach ca. 5h Fahrt, natürlich mit Pause zwischendurch, erreichen. Wir beginnen mit einem Stopp am Aussichtpunkt Bryce Point, von hier haben wir einen ersten Blick über den Canyon. Unser nächster Halt und Startpunkt einer kleinen Wanderung ist der Sunset Point. Ein steiler Weg führt uns hier hinunter in den Canyon. Alles leuchtet in Orange, es ist ein wahres Farbenspiel. Der Weg führt uns immer weiter, unten angekommen weichen die meterhohen Felswände einem Tal. Hier treffen wir andere Wanderer und in der Ferne sieht man sogar eine Gruppe, die den Canyon auf dem Rücken der Pferde erkundet. Unser Weg nennt sich Navajo-Loop-Trail und ist etwa 2km lang. Wir sind gute eineinhalb bis zwei Stunden unterwegs, machen viele Fotos und genießen die klare Luft. Nach dem Aufstieg haben wir noch etwas Zeit um am Rand des Canyons noch weiter die Landschaft aus anderen Perspektiven zu bewundern. Ein weiterer Aussichtpunkt ist nennt sich Inspiration Point und noch immer haben wir nicht genug vom Fotografieren. Am frühen Abend fahren wir ins Hotel zurück und haben Zeit zum Frisch machen und Shopping im großen Shop des Ruby Inn. Hier gibt es von Lebensmitteln, über Souvenirs alles bis hin zur Weihnachtsdekoration. Den heutigen Abend lassen wir bei einem großen Buffet mit echter Cowboy-Country-Musik ausklingen.

Tag 8 – 27.09.2018 – Zion Nationalpark und Las Vegas

Am frühen Morgen fängt der Vogel auch heute wieder den Wurm. Nach ca. zwei Stunden Fahrt und einer packenden Cowboy-Geschichte über Hundefleisch Jack, erreichen wir den Zion Nationalpark. Im Nationalpark befinden sich zahlreiche Canyons, Zion ist im Übrigen ein hebräisches Wort und bedeutet Zufluchtsort. Die Mormonen haben dieses Wort oft genutzt, denn immerhin waren sie es, die Jahre lang von ihren Siedlungen vertrieben wurden und lange Zeit auf der Suche nach Zion, ihrem Zufluchtsort waren. Wir unternehmen im Park einen kleinen Spaziergang zu den Emerald Pools. Es ist zwar recht trocken überall, aber erstaunlicher Weise gibt es hier trotzdem einen Wasserfall, der den Weg am Ende etwas nass werden lässt. Nach dieser kleinen, unfreiwilligen Dusche kehren wir wieder zurück zur Zion Lodge, bummeln noch etwas durch den Souvenir Laden und dann fahren wir weiter in Richtung Las Vegas. Unterwegs lauschen wir Martinas Geschichten über die Banditen Jesse James und Billy the Kid. Und so vergeht die Zeit wie im Fluge bis wir Las Vegas erreichen. Wir erkunden noch „kurz" das Hotel, damit wir uns auch nicht verlaufen, beziehen unsere Zimmer und treffen uns vor dem frühen Abendessen zum Anstoßen auf dem Zimmer, denn Gründe haben wir heute genug, nicht wahr? Nach dem Abendessen geht dann auch schon unsere Lichterfahrt durch Vegas los. Unser erster Stopp ist das Venetian Resort Hotel. Dieses Hotel ist komplett der italienischen Stadt Venedig nachempfunden. Man kann hier sogar mit den typischen Gondeln in den Kanälen fahren. Die Decke wurde so nachgebildet, dass es scheint man sei draußen unter freiem Himmel. Viele Geschäfte locken mit Angeboten und Leckereien. Weiter die Fahrt zur Fremont Street, hier erwartet uns ein buntes Treiben unterschiedlicher Menschen, Straßenkünstler, Musiker, Feuerwehrmänner, Schönheiten aus dem alten Ägypten und natürlich jede Menge Touristen. Um 20 Uhr erleben wir noch eine kleine Show mit bevor wir uns auf den Weg zum Bellagio machen. Dieses Luxushotel zählt zu den größten weltweit, natürlich auch mit einer entsprechenden Vielzahl an Casinos. Wir interessieren uns allerdings vorrangig für die Wassershow vor dem Hotel. In dem See vor dem Hotel schießen einige der Düsen unter Wasser über 140 Meter hohe Wasserfontänen in die Höhe, andere Düsen sind beweglich und können ihren Wasserstrahl passend zur Hintergrundmusik „tanzen" lassen. Unser Abendprogramm endet mit den Fontänen und Martina bringt die Meisten von uns wieder zurück ins Hotel. Eine kleine Gruppe allerdings stürzt sich noch etwas ins Nachtleben, bevor es ins hoteleigene Spielcasino im Luxor um ein paar Dollar geht.

Tag 9 – 28.09.2018 – Death Valley

Nach einem ausgiebigen Frühstück geht unsere Reise weiter, heutiges Highlight ist das Tal des Todes. Viele Kilometer liegen heute wieder einmal vor uns... Doch zum Glück weiß Martina immer, wie sie uns die Zeit vertreiben kann. Mit den Siedlungsgeschichten und über den langen strapaziösen Weg durch das Tal vergeht die Zeit wie im Schlaf. Um die Mittagszeit erreichen wir den Bad Water Point. An diesem Punkt befinden wir uns am tiefsten Punkt Nordamerikas, 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel, um genau zu sein. Vor Badwater, zu Deutsch: schlechtes Wasser, gab es hier einst einen See, in der Senke gibt es eine Quelle, doch das umgebene Salz macht das Wasser leider ungenießbar. Nach einer kurzen Steppvisite, denn sehr lange hält man es nicht in dieser Hitze außerhalb des Busses aus, fahren wir zum Besucherzentrum des Death Valley für eine kleine Pause. Nächster Halt sind dann noch die Sanddünen, bevor wir uns auf den Weg nach Bakersfield machen. Nach einigen Stunden Fahrt, natürlich mit einigen Pausen unterbrochen, erreichen wir pünktlich zum Abendessen die Stadt. Zum Abschluss des Tages treffen wir uns dann noch im „Bull Shed" auf einen Drink, bevor wir dann zurück auf die Zimmer gehen.

Tag 10 – 29.09.2018 – Yosemite Nationalpark

Der Yosemite Nationalpark zieht jährlich ca. 3 Millionen Besucher an, dieses Jahr zählen auch wir dazu. Von Bakersfield aus fahren wir so früh wie möglich los. Unterwegs wird noch alles für ein umfangreiches Picknick eingekauft und dann erreichen wir um die Mittagszeit den Park des großen Bären. Gleich zu Beginn in Wawona richten wir alles für unser Picknick her. Mit Sandwiches, Obst, kleinen Leckereien, Saft, Bier und Wein stärken wir uns bevor wir weiter in den Park hinein fahren. Auf dem Weg zu den Brautschleier-Wasserfällen halten wir an einem Aussichtspunkt mit Blick auf den El Capitan und Half Dome, zwei riesige Granitfelsen die sich über dem Yosemite-Tal auftürmen. Leider merkt man die Trockenheit auch in diesem Park, die sonst so wasserreichen Flüsse und Wasserfälle sind ausgetrocknet oder führen nur noch wenig Wasser. Weiter drinnen im Park sieht man auch noch die Spuren der letzten großen Waldbrände aus diesem Jahr. Der kleine Spaziergang zu den Bridal-Falls zeigt uns schon wie beliebt dieser Park ist und das nicht nur bei den Amerikanern...
Auch bei unserem nächsten Stopp sind wir nicht ganz allein, obwohl die Yosemite-Falls auch kein Wasser führen, so sind sie dennoch gut besucht. Uns zieht es recht zügig weiter, denn Martina hat noch einen kleinen Geheimtipp für uns, damit wir die Mammutbäume sehen können. Am späten Nachmittag erreichen wir die Toulumne Groove. Der Weg zu den Bäumen scheint zu Beginn recht leicht zu sein, doch wir müssen ein ganzes Stück weit hinunter laufen... Doch der Weg ist ja bekanntlich das Ziel. Wir sehen hier wieder einige der niedlichen Eichhörnchen auf dem Weg und dann steht er plötzlich vor uns, einer dieser Mammutbäume. Ein kleiner Rundweg führt uns von einem zum anderen Baum und nach einer kleinen Überraschungseinlage begeben wir uns wieder auf den Rückweg, der sich als sehr viel anstrengender entpuppt, als ursprünglich gedacht. Aber die Anstrengungen haben sich definitiv gelohnt. Zurück am Bus erwartet uns Martina bereits mit einem Zielwasser. Nach der kleinen Stärkung fahren wir am Abend in unsere Lodge am Rande des Parks. Nach dem Bezug der Zimmer treffen wir uns wenig später wieder, um in der Bar gemeinsam noch einen Bissen zu essen und den Abend gemeinsam zu verbringen.

Tag 11 – 30.09.2018 – Sacramento und Napa Valley

Der heutige Tag beginnt im Vergleich zum Rest der Reise recht spät. Wir brechen erst am Vormittag wieder auf um unsere Reise fortzusetzen. Während der Fahrt nach Sacramento zeigt uns Martina einen französischen Film über einen Bären... in Bezug auf die Wilderei, das Leben der Trapper und natürlich vorrangig das Leben der Bären. Nach mehr oder weniger neuen Erkenntnissen, auch was die Filmindustrie in Frankreich betrifft, erreichen wir nach knapp vier Stunden Fahrt zur Mittagszeit die Hauptstadt Kaliforniens, Sacramento. Hier besuchen wir zuerst natürlich das Kapitol und wenig später die Altstadt. Die kleinen Läden luden wirklich jeden Besucher zum Einkaufen ein.
Nach der individuellen Besichtigung und relativ pünktlichen Abfahrt aus Sacramento, fahren wir weiter ins Napa Valley. Nach dem Check-In im Hotel treffen wir uns wenig später wieder in der Lobby um gemeinsam zum außerhalb gelegenen Restaurant zu fahren. Zurück im Hotel treffen wir uns mal wieder auf dem Zimmer und sorgen dafür, dass wir keine unnötigen Getränkevorräte mit nach San Francisco morgen nehmen müssen...

Tag 12 – 01.10.2018 San Francisco

Nach dem Frühstück fahren wir nach Vallejo zur Fähre. Und da wir ganz flott sind, schaffen wir sogar noch eine Verbindung früher, als ursprünglich geplant. Dadurch sind wir natürlich auch wesentlich eher in San Francisco, was uns sehr entgegen kommt. Wir beginnen mit einer kleinen Pause im Hafengebäude, in der Zwischenzeit hat Serge die Stadt auch bereits erreicht und holt uns ab, um uns dann wieder am Pier 39, an der Fisherman's Wharf abzusetzen. Hier statten wir zuerst den Seehunden einen Besuch ab und treffen uns nach einem kurzen Bummel durch die Geschäfte wieder. Nächster Stopp ist die Golden Gate Brücke. Am Lime Point angekommen und nach einem Fotostopp begeben wir uns auf den Weg, die Brücke zu überqueren. Die knapp 2,7km sind zwar sehr laut und auch nicht unbedingt ungefährlich aufgrund der Radfahrer, dennoch aber ein Erlebnis. Und das vor allem, da wir die Brücke ohne Nebelschwaden sehen können. Unser nächster Stopp ist die Lombard Straße, die angeblich kurvenreichste Straße der Welt, aber nicht steilste Straße der Welt... denn die ist wo? Ja, richtig, in Neuseeland ;-)
Nach diesem kleinen Berg geht es weiter mit unserer Stadtrundfahrt. Zurück an der Fisherman's Wharf legen wir eine kurze Pause für einen Mittagsimbiss ein bevor wir uns zur Abfahrtsstelle der traditionellen Cable Car begeben. Gut, dass Martina genau weiß, wo der Startpunkt ist und somit sind wir auch die ersten in der Schlange. Direkt neben unserem Hotel endet die Fahrt mit der Cable Car, aber unsere Stadtbesichtigung ist noch lange nicht vorbei. Serge steht bereits wieder in den Startlöchern um uns durch die Straßen von San Francisco zu manövrieren. Die Twin Peaks, zwei bekannte Hügel von denen wir eine tolle Sicht über die ganze Stadt haben. Mit einem letzten Stopp im Golden Gate Park beenden wir dann unsere Stadtrundfahrt und fahren zurück ins Hotel. Unseren letzten Abend verbringen wir gemeinsam im Restaurant Hana Zen am Pier 39 mit einem köstlichen Abschlussessen. Um dem ganzen Abend noch eine besondere Note zu verleihen, soll eine Limousine auf uns am Ende des Piers warten. Wir sehen allerdings erst einmal nur junge Marine Offiziere, die sich optimal als Fotomotiv eignen. Wenig später kommt dann auch unsere Limo endlich an. Stilecht mit Champagner beginnt unsere Lichterfahrt. Von Treasure Island aus haben wir einen tollen Blick auf die funkelnde Skyline. Nach einem weiteren Stopp an der Promenade bringt uns der Chauffeur dann auch zum Hotel. Ein fabelhafter Abend geht zu Ende und wird uns mit vielen tollen Bildern in Erinnerung bleiben.

Tag 13 und 14 – 02./03.10.2018 – Rückflug nach Deutschland

Ein paar Stunden am Vormittag bleiben uns noch Zeit um die letzten Dinge zu erledigen, Tassen von Starbucks, Bilder von der Feuerwehr und Boarding Pässe zu organisieren. Um die Mittagszeit werden wir dann von unserem Flughafenshuttle abgeholt und zum Flughafen gebracht. Der Check-In und die Kofferabgabe verlaufen soweit problemlos und dann heißt es Zeit um die Runden bringen bis zum Boarding. Nach gut 11 Stunden Flug und einer holprigen Landung hat uns Deutschland wieder. Auf dem Weg zu den Anschlussflügen und Zügen verabschieden wir uns nach und nach voneinander und treten die letzten „Meter" nach Hause an.
Ich möchte mich an dieser Stelle nun auch noch einmal recht herzlich bei allen meinen Reisegästen bedanken und wünsche euch von Herzen alles Gute. Ich weiß, dass sich unsere Wege früher oder später wieder einmal kreuzen. Bis dahin aber verbleibe ich mit den besten Grüßen. Eure Julia(ne)

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