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Rundreise durch den Westen der USA

Reisebericht: 14.09. – 28.09.2025

Pazifik, pulsierende Städte und grandiose Nationalparks – voller Vorfreude stürzen wir uns ins Abenteuer „Wilder Westen“ der USA!

Katrin Jähne

Ein Reisebericht von
Katrin Jähne


Flug nach Los Angeles und Fahrt nach Santa Monica am Pazifik

Auf geht's nach Amerika! Früh am Morgen hob unser erster Flieger in Dresden ab – Ziel: Frankfurt. Noch war alles überschaubar. Am Gate nach Los Angeles wurde es dann ernst: Unsere Reisegruppe war nun vollzählig und die Vorfreude stieg. Der Flug selbst war sehr angenehm und Essen und Getränke gab es reichtlich. Da wir nicht alle nebeneinander saßen, bot sich die perfekte Gelegenheit für kleine Besuchstouren durchs Flugzeug.
In der Stadt der Engel angekommen, wurde unsere Geduld gleich mal auf amerikanische Weise getestet: knapp zwei Stunden anstehen bei der Grenzkontrolle. Die Einreise in die USA ist eben… sagen wir mal… gründlich.
Doch kaum waren die Fingerabdrücke gescannt und die letzten Zollformulare unterschrieben, wartete die erste positive Überraschung auf uns: Unser Gepäck stand schon griffbereit am Servicepunkt.
Am Ausgang wurden wir herzlich von unserer Reiseleiterin Nana begrüßt – und zack, das Abenteuer konnte beginnen!
Der Verkehr rund um den Flughafen? Pures Blechchaos. Hupen, Gasgeben und Bremsen – eigentlich so wie man sich die amerikanische Straßenkultur vorstellt. Aber unser Busfahrer blieb die Ruhe selbst und brachte uns sicher nach Santa Monica ins Hotel.
Kaum hatten wir unsere Zimmer bezogen, ging’s direkt weiter: ab zum Strand! Schließlich waren wir in Santa Monica, und das Meer rief. Der berühmte Pier war gut besucht, die Stimmung sommerlich, und der Sonnenuntergang? Einfach filmreif.
Mit Sand in den Schuhen, Salz in der Luft und einem breiten Grinsen im Gesicht spazierten wir zurück ins Hotel, wo uns ein köstliches Abendessen erwartete. Müde, glücklich und mit einem Koffer voller erster Eindrücke fielen wir schließlich ins Bett. Fazit des ersten Tages: Amerika, du hast uns jetzt schon!
Gute Nacht – der Jetlag darf jetzt übernehmen.

Los Angeles erleben – Stadt der Superlative und Gegensätze

Aufgewacht! Die Sonne lacht. Naja… noch nicht ganz. Santa Monica lag am Morgen eher verträumt im Nebel – typisch Küste eben. Doch das Frühstück war gut und so starteten wir voller Tatendrang in unseren ersten richtigen Erkundungstag. Heute lernten wir Ivan kennen, unseren mexikanischen Busfahrer mit großem Herz und mindestens genauso großem Fahrgeschick. Mit ihm ging’s direkt hinein ins Herz von Los Angeles. An der futuristisch verschnörkelten Walt Disney Concert Hall legten wir unseren ersten Stopp ein. Von der oberen Ebene bot sich ein wirklich schöner Blick auf den Finanzdistrikt – Wolkenkratzer und Palmen, eine typische Kombi für L.A.
Vorbei am Gerichtsgebäude und dem Rathaus fuhren wir weiter zur Olvera Street, dem ältesten Teil der Stadt. Hier begann Los Angeles – spanische Wurzeln, mexikanisches Lebensgefühl, bunte Stände und Musik in der Luft. Mittendrin: eine Statue von Felipe de Neve, dem ersten Gouverneur Kaliforniens. Der Mann kam ursprünglich aus Andalusien und hatte die brillante Idee, elf Familien hierherzuschicken, um die Gegend urbar zu machen. Was damals als kleine Mission begann, ist heute ein Ballungsraum mit rund 40 Millionen Menschen.
Hier erlebten wir noch einen Zeitsprung mit Charme. Im Bahnhof, der Union Station West, fühlte man sich plötzlich wie in einem alten Hollywoodfilm. Hohe Decken, gedämpftes Licht, schwere Ledersessel – ein echtes Juwel vergangener Zeiten. Man hätte glatt auf den Orient-Express warten wollen.
Weiter ging’s zum Griffith Park – inklusive Sternwarte und dem wahrscheinlich besten Aussichtspunkt über Los Angeles. Der Blick? Gigantisch. Die Skyline, das weite Häusermeer und der berühmte Hollywood-Schriftzug, der im Dunst der Stadt thronte.
Natürlich durfte bei der Stadtrundfahrt auch der Hollywood Boulevard nicht fehlen. Stars, Sternchen, Selfies – alles dabei. Die einen suchten ihren Lieblingsschauspieler im Boden, andere suchten einfach nur Schatten oder das beste Fotomotiv.
Dann ging’s weiter durch Melrose Place, vorbei an trendigen Boutiquen und Szene-Cafés, und über Fairfax direkt zum Farmers Market – ein kulinarisches Paradies. Von Tacos bis Thai, von vegan bis sehr, sehr fleischig – hier wurde jeder glücklich. Oder satt. Oder beides. Oder man probierte Alligator und bemerkte, dass es vielleicht nicht die beste Wahl war ;-).
Am späten Nachmittag fuhren wir noch den Sunset Strip in Beverly Hills entlang. Auf den Spuren von Pretty Women liefen wir durch die Straßen und genossen das Ambiente. Wer die 3 Jungs mit dem Sportwagen und dazugehöriger Bodygards im big Mercedes waren, konnten wir nicht herrausfinden aber lustig anzuschauen war Sie allemal.
Und dann: Jetlag deluxe. Der Körper sagte: „Gute Nacht.“ Der Kopf: nö, die Sonne lacht doch noch!“ Wir waren müde, klar. Aber ein paar Unerschrockene (inklusive mir, der Reisebegleiterin) machten sich trotzdem noch mal auf den Weg zum Santa Monica Pier.
Im Blue Plate Oysterette beendeten wir diesen wunderschönen Tag mit einem gutem Essen. Und dann: Jetlag deluxe.
Der Körper sagte: „Gute Nacht.“ Der Kopf: „Auf in die Happy Hour!“ Wir waren müde, klar. Aber ein paar Unerschrockene (inklusive mir, der Reisebegleiterin) machten sich trotzdem noch mal auf den Weg zum Santa Monica Pier. Ein Tag voller Eindrücke, Kontraste und Kalifornien-Vibes – wir waren angekommen.

Geisterstadt–Feeling, Filmkulisse & Flussglanz in Laughlin

Still. Weit. Heiß. – die Mojave-Wüste begrüßte uns heute mit all ihren typischen Attributen. Die Landschaft wirkte so endlos, dass man fast dachte, wir fahren direkt in einen Westernfilm hinein.
Über die San-Bernardino-Berge erreichten wir die alte Silbergräberstadt Calico. Einst ein blühender Ort, wäre sie längst Staub und Schutt, wenn nicht die berühmte Knott-Familie (ja, die mit dem Freizeitpark) sie liebevoll restauriert hätte.
Beim Herumspazieren merkte man sofort: Das Leben hier muss knallhart gewesen sein. Kein Starbucks, kein WLAN – nur Staub, Schaufeln und Silberadern. Eine kleine Bahn führte uns durch die alte Minengegend. Dabei gab es nicht nur ruckelige Kurven, sondern auch jede Menge Fun Facts über den Silberboom. Zum Abschluss gönnten wir uns im Schatten der historischen Häuser eine Mittagspause im Wildwest-Ambiente.
Weiter ging’s – und zwar mit einem Zwischenstopp am legendären Bagdad Café, bekannt aus dem Film Out of Rosenheim. Ehrlich gesagt: Der Ort selbst ist ziemlich trostlos und das Café hatte geschlossen. Aber genau das macht seinen eigenwilligen Charme aus. Ein bisschen schräg, ein bisschen nostalgisch – und definitiv ein Punkt auf der „Haben wir gesehen“-Liste.
Unterwegs trafen wir immer wieder auf die kilometerlangen Züge, die durch die Wüste rollen. Wir konnten nicht widerstehen und fingen an zu zählen. Das Ergebnis: 492 Container auf 250 Waggons, gezogen von 10 Lokomotiven. Langsam schleichen sie sich durch die Natur. Von weitem denkt man, es ist möglich ganz entspannt nebenher zu laufen.
Am Abend erreichten wir unser Hotel, das Golden Nugget in Laughlin. Schnell die Koffer ins Zimmer und dann sofort wieder raus – zu einem Spaziergang entlang des Colorado River. Wunderschön, wie der hier noch kristallklare Fluss in der Abendsonne glitzerte, umrahmt von Wüste und Lichtern.
Zum Abendessen tauchten wir in die Welt von Forrest Gump ein: Im „Bubba Gump“ gab’s Shrimps in allen erdenklichen Variationen – gebraten, frittiert, im Salat, im Taco … wahrscheinlich fehlte nur Shrimp-Eis. 🍤
Das Casino im Hotel ließ uns heute kalt – aber der Pool bei angenehmen 30 Grad bis 22 Uhr? Ein absoluter Volltreffer! Unter Palmen, mit Blick auf den Sternenhimmel, ließen wir den Tag ausklingen.

Route 66 & Grand Canyon – zwei Legenden an einem Tag!

USA erleben heißt auch: wenigstens einmal ein typisch amerikanisches Frühstück probieren. Also ließen wir uns heute im Hotelrestaurant Claim Jumper darauf ein. Fazit: ungewohnt, ziemlich mächtig – aber gar nicht so schlecht. Danach waren wir jedenfalls bestens gerüstet für einen echten Traumtag: Route 66 & Grand Canyon!
Kaum überquerten wir den Colorado River, hieß es: Willkommen in Arizona! Die Landschaft veränderte sich spürbar – immer mehr Wacholderbüsche und Steinkiefern säumten unseren Weg hinauf zum Colorado Plateau.
In Seligman erwartete uns ein Ort wie aus einem Bilderbuch der 50er: quietschbunte Reklameschilder, kuriose Shops und jede Menge Nostalgie. Der Ort ist auch durch den Film Cars bekannt – und tatsächlich fühlt man sich fast wie mitten im Pixar-Set.
Fun Fact: Nächstes Jahr feiert die Route 66 ihren 100. Geburtstag – und der älteste Einwohner, Mr. Delgado, wird 99! Eine doppelte Geburtstagsparty, die wir nur zu gerne mitfeiern würden.
Natürlich wanderten wir nicht ohne Souvenirs zurück in unseren Bus – Fahrer Ivan, wie immer souverän, fuhr uns weiter Richtung Canyon.
Nach einer kurzen Mittagspause in Tusayan (unserem späteren Übernachtungsort) ging es direkt weiter in den Kaibab Nationalpark. Dort wartete unser persönliches Highlight: der Helikopterflug über den Grand Canyon. Einweisung, Rettungsweste an, rein in den Heli, Kopfhörer auf– und ab in die Luft! Schon beim ersten Blick in die endlosen Schluchten blieb uns schlicht die Sprache weg. Der Grand Canyon ist so gigantisch, dass Worte kaum ausreichen. Schluchten über Schluchten, Farben in allen Schattierungen von Rot, Braun und Gold – ein Anblick, der Gänsehaut beschert.
Wieder am Boden spazierten wir noch vom Mather Point über den Yavapai Aussichtspunkt bis zur Bright Angel Lodge. Jeder Ausblick ein Postkartenmotiv – und trotzdem wirkt kein Foto so wie das Original.
Zurück in Tusayan checkten wir in der Red Feather Lodge ein. Und weil frische Luft bekanntlich hungrig macht, landeten einige von uns noch beim Mexikaner nebenan. Bei Tacos, Burritos und Co. ließen wir diesen gigantischen Tag entspannt ausklingen.

Monument Valley – Westernkulisse & Navajo–Geschichten

Mit einem mexikanischen Frühstück starteten wir in den 5. Tag unserer Rundreise. Der Abschied vom Grand Canyon fiel uns schwer – gefühlt hatten wir schon hunderte Fotos geschossen, und trotzdem kann kein Bild diese unglaubliche Naturgewalt festhalten. Am Grand View Point und am Desert View Point nutzten wir die ersten Sonnenstrahlen noch für ein paar letzte Eindrücke vom Canyon und dem Colorado River.
Auf dem Weg ins Tal der Monumente tauchten am Horizont die San Francisco Peaks auf, Überreste eines uralten Vulkans. Für die Navajo, die sich selbst Diné – „das Volk“ – nennen, sind diese Berge heilig. Den Namen „Navajo“ (= scharfes Messer) erhielten sie übrigens von den Spaniern – eine Anspielung auf den kämpferischen Charakter des Stammes.
Ein Stopp beim Navajo Cameron Trading Post bot Gelegenheit, Souvenirs und Silberschmuck zu erstehen, bevor wir über Tuba City nach Kayenta gelangten. Dort besuchten wir ein kleines Museum über das Leben der Navajo – und trafen nebenbei auf den stolzen Besitzer eines Cybertrucks. Ein futuristisches Monster von einem Auto, das schon ganz von selbst fährt – der Fahrer kann sich entspannt zurücklehnen, während die Technik übernimmt. Willkommen im Kontrastprogramm: Hightech in der Wüste.
Endlich war es so weit: das Monument Valley, Schauplatz unzähliger Westernfilme, lag vor uns. Man erwartete fast, dass John Wayne gleich un die Ecke reitet. Während wir auf unseren Fahrer Philipp warteten, klickten die Kameras im Dauerfeuer – die Felsen sind einfach zu imposant.
Dann startete unser Jeep-Abenteuer: Über Stock und Stein holperten wir durch die gigantische Landschaft. Am Felsen des „Regengottes“ machten wir Halt für ein Picknick – frischer Maisfladen mit Bohnen, Salat, Käse und Zwiebeln. Ein einfaches Mahl, das in dieser Umgebung fast schon königlich schmeckte.
Wir fuhren vorbei an Formationen mit den schönsten Namen: den Daumen, Fenster des Nordens, Totempfahl, Big Hogan, Moccasin Bogen und schließlich das Ohr des Windes. Im Big Hogan überraschte uns Philipp mit einem Lied in seiner Sprache – ein magischer Moment, bei dem sogar die Kameras mal kurz Pause hatten. Nebenbei lernten wir ein paar Wörter - perfekt für den nächsten Smalltak mit einem Navajo - oder um daheim Eindruck zu schinden:
Yá'at'èèh = Guten Tag
Ahéhee = Danke
Hágoónee = Auf Wiedersehen
Auf dem Rückweg gab’s noch einen Fotostopp am Mexican Hat – ein Felsen, der wirklich aussieht wie ein Sombrero. In Monticello kauften wir noch Snacks fürs Abendessen, bevor wir schließlich spät am Abend im Holiday Inn in Moab eincheckten.
Müde, staubig und glücklich endete ein Tag, der uns alles geboten hatte: Western-Feeling, Cyber-Zukunft und jede Menge Staunen.

Arches – Bögen, Felsen & verdurstete Pferde

Um Punkt 8 Uhr standen wir am Bus – bereit, den Felsen der Welt die Stirn zu bieten. Ziel des Tages: der Arches Nationalpark, wo Mutter Natur anscheinend im XXL-Bausteinmodus unterwegs war.
Erster Halt: Courthouse Towers Viewpoint. Riesige Felsformationen, die aussahen, als hätte ein Richter aus versehen mit dem Hammer den Bogen, den es hier mal gab, zerschlagen.
Danach ging’s richtig los: Wir wanderten am Balanced Rock vorbei (er sieht aus, als könnte er jeden Moment umkippen, hält aber tapfer durch), zu den North & South Windows und schließlich zum Double Arch. Bester Sonnenschein, perfekte Temperaturen und Bögen, so spektakulär, dass man am liebsten einen Postkarten-Verlag gründen möchte.
Und weil wir offenbar an diesem Tag eine leichte Bogen-Sucht hatten, erfüllte uns unsere Reiseleiterin Nana noch einen Extra-Wunsch: Devils Garden! Hier bestaunten wir den wunderschönen Pine Tree Arch – schon fast ein geheimes Schmuckstück im Park.
Nach so viel Epik knurrte der Magen. Lösung: Picknick am Colorado River - mit allerlei Leckereien die wir uns in Moab besorgt hatten.
Weiter ging’s zum Dead Horse Point (Tote Pferde Punkt) Klingt makaber – und die Geschichte dahinter ist es auch. Hier sperrten Cowboys einst ihre Pferde ein; die „untauglichen“ Tiere verdursteten mit Blick auf den Colorado River. Traurig? Ja, aber der Ausblick war war so gewaltig, dass man sich selbst winzig fühlte – wie Ameisen im Kino von Mutter Natur.
Zum Abschluss gönnten wir uns ein deftiges Abendessen in der Brauerei Drewers: gutes Essen, selbstgebrautes Bier – und jede Menge Gelächter. Satt und zufrieden brachte uns der Shuttle zurück ins Hotel. Dort hieß es wieder: Koffer packen. Nur irgendwie geht er immer schwerer zu!

Bryce Canyon – Hoodoos, Himmel & „Wow“–Momente

Heute erwartete uns eine lange Fahrt am Morgen durch die Hochebenen von Utah. Fast 5 Stunden fuhren wir durch unberührte Natur. Klingt lang? War’s auch – aber dank Nana, unserer wandelnden Enzyklopädie, keine Sekunde langweilig. Zwischen Rentensystem, Krankenversicherung und Mormonen-Fakten fühlten wir uns fast wie bei einer Sendung aus National Geographic.
Die Strecke selbst war eine kleine Natur-Doku: Dixie National Forest, der funkelnde Piute-Stausee und schließlich das Örtchen Panguitch (ja, der Name klingt schon kurios), wo man sich unwillkürlich fragt, wie es wohl war, als dort bis in die 60er Jahre noch polygame Familien lebten. Utah eben.
Mittags landeten wir im legendären Ruby’s Inn, stärkten uns und machten uns dann auf zum Höhepunkt des Tages: Bryce Canyon Nationalpark.
Und wow – wie beschreibt man das? Die Natur hat hier anscheinend einen riesigen Steinbaukasten umgestoßen. Tausende rötliche, turmartige Felsen – die sogenannten Hoodoos, auch liebevoll „Feenfelsen“ genannt – ragten in den Himmel. Wir liefen vom Sunset Point zum Sunrise Point, was schon wie ein romantischer Buchtitel klingt, und wagten uns dann auf den Navajo Loop. Der Weg schlängelte sich durch eine Landschaft, die aussah, als hätte jemand Märchen und Monumente gemixt. Das Wetter tat sein Übriges: Sonne, Wolken, Donnergrollen und ein Schauer ließen die Felsen in ständig wechselnden Farben leuchten. Episch! Der Aufstieg am Ende? Sportlich. Aber als wir wieder oben ankamen, war die Anstrengung schon wieder vergessen.
Zurück im Ruby’s Inn blieb nur kurz Zeit zum Frischmachen, denn schon ging’s weiter: Abendessen im Ebenezer’s. Riesensaal, deftiges Essen, Countrymusik live – genau so stellt man sich einen Abend in Utah vor. Ein perfekter Ausklang für einen Tag, der irgendwo zwischen Märchenlandschaft und Wildwest-Show schwankt.

Nationalpark Zion zum Entspannen vs. Las Vegas – Glitzer, Glanz und ein bisschen Größenwahn

Kalt, es war richtig kalt heute Morgen auf 2400 m Höhe am Bryce Nationalpark. Bei 5 Grad und einer herrlich klaren Luft liefen wir von der Ponderosa Lodge zum Haupthaus des Hotelresorts Ruby's Inn. Hoch hing es her beim Frühstücksbuffett. Das Hotel war gut gebucht. Nicht verwunderlich bei dieser Lage.
Um Punkt 8 Uhr hieß es dann: Abfahrt! Noch ein letzter Fotostopp am Red Canyon, wo die Hoodoos in der Morgensonne fast so leuchteten, als hätten sie jemand mit roter Kreide angemalt. Und dann – Vorhang auf für den nächsten Nationalpark: Zion.
Der Bus rollte durch eine Landschaft, die schon wieder völlig anders wirkte. Während uns die Bryce-Hoodoos an Sandburgen erinnerten, zeigten sich hier gewaltige Plattenberge, die aussahen wie ein gigantisches Schachbrett. Kein Wunder, dass eines der Highlights „Checkerboard Mesa“ heißt. Auch ein kleines Museum im Besucherzentrum gab uns einen Einblick in die Geschichte – spannend, wie Natur und Menschen hier seit Jahrhunderten zusammenfinden.
Vom Besucherzentrum liefen wir den Pa’Rus Trail entlang – ein entspannter Weg, der uns direkt bis zum Ausgang des Parks brachte. Rehe laufen hier ganz entspannt an einem vorbei und scheren sich nicht um Autos oder Touristen.
Mittagspause, Bus rein, weiterfahren. Und zack – schon wieder Zeitzonenwechsel! Hinter St. George kurz durch Arizona, Uhr eine Stunde zurückdrehen, und in Mesquite erwarteten uns die ersten „Mini-Las-Vegas“-Hotels mit Spielhallen – diesmal am Virgin River.
Am frühen Nachmittag waren wir dann da: Las Vegas. Mitten in der Wüste, plötzlich diese Stadt, die mehr blinkt als die Milchstraße. Aus Wüste wird plötzlich Glitzer, Blinken und „größer geht immer“. Wir checkten ein in unser Hotel, dem Treasure Island mit 2800 Zimmern. Wie gesagt, gigantisch.
Zum Abendessen gab es etwas Bodenständiges: ein italienisch-rustikales Essen im Restaurant Buca di Beppo im Hotel Excalibur. Riesenportionen, wie immer in den USA. Ein gemütlicher Start in das, was noch an Vegas-Abenteuer kommen sollte … und es kam noch gewaltig.
Wir trafen uns zur nächtlichen Stadtrundfahrt und sahen die Highlights von Vegas: Die Sphere, eine Arena für spektakuläre Unterhaltung und weltgrößte LED-Kugel mit einem Durchmesser von 157 Metern und 81,300 m² am Strip, oder der Rundgang durch "The Venetian Resort". Hier läuft man plötzlich durch eine halbe Kopie von Venedig, inklusive Markusplatz, Rialtobrücke oder der Camanile, nebst venezianischen Kanälen samt Gondeln und singenden Gondolieri. Vor dem Hotel Bellagio sehen wir die berühmten Wasserspiele. Tausende von Wasserdüsen und Scheinwerfern tanzen im Takt der Musik. Den absoluten Showdown erleben wir aber in der Fremont Street. Worte können es einfach nicht wiedergeben - manche Sachen muss man selbst erlebt haben. Ein Dach bedeckt die fünf westlichsten Blöcke der Fremont Street. Die 450 Meter lange und 27 Meter hohe LED-Kuppel besteht aus mehr als 49 Millionen LEDs und liefert eine atemberaubende Lichtshow mit synchronisierter Musik. Zwischendurch sausten Mutige an einer Zipline über unsere Köpfe hinweg - Vegas ist wirklich ein Overload for alle Sinne.
Spätabends zurück im Hotel beschlossen wir: Wenn schon Vegas, dann auch spielen. Also setzten wir uns an die Automaten. Das Geld war schnell weg – hier gewinnt immer das Casino. Aber: wir hatten unseren Spaß … vor allem, als wir endlich einigermaßen verstanden hatten, wie so ein Automat überhaupt funktioniert.
Fazit: Las Vegas ist verrückt, laut, bunt, übertrieben – und genau deshalb ein absolutes Highlight.

Heiß, heißer – Death Valley (Tal des Todes)

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Landschaft – und davon gab es reichlich. Und Hitze. Und Wüste.
Unser Weg führte uns ins legendäre Death Valley, das "Tal des Todes". Unser erster Stopp des Tages: der Late Night Trailhead. Klingt nach Sonnenuntergang, war aber früh am Morgen – und genau richtig, um gemütlich zwischen wunderschönen Joshua Trees und Yucca-Pflanzen spazieren zu gehen. Ein bisschen „Wüsten-Yoga-Feeling“ für die Seele – oder zumindest für die Kamera.
Danach überquerten wir die Spring Mountains – ein wunderschöner Kontrast zur trockenen Wüste. Und weil lange Fahrten hungrig machen (und weil Reisegruppen nie an einem Walmart vorbeikommen, ohne zu stoppen), gab’s den nächsten Boxenstopp zum Powershoppen fürs Picknick am Mittag.
Und während wir so dahinrollten, versorgte uns unsere Reiseleiterin wie jeden Tag ganz nebenbei mit spannenden Infos - heute über die Gründung und Gründer von Apple. Bildung to go!
Kalifornien, wir kommen! Kurz vor dem berühmten Zabriskie Point – mit spektakulärem Blick auf die zerklüfteten Badlands des Death Valley – überquerten wir die Grenze zu Kalifornien. Ein Bundesstaat, der uns in den nächsten Tagen noch viel bieten würde.
Unser Mittagspicknick genossen wir an einem wirklich heißen Ort – der Death Valley Ranch, die satte 30 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Die Sonne brutzelte, der Schatten war Luxus, unser mitgebrachtes Essen lecker – und das Ambiente mal wieder einzigartig!
Diese Ranch beherbergt auch ein Museum zur Geschichte des Borax-Abbaus. Damals wurde hier unter gnadenlosen Bedingungen gearbeitet. Beeindruckend (und leicht schweißtreibend): die Story vom Deutschen Luis Nussbaumer, der mit 18 Maultieren und 2 Pferden den ersten Borax-Transport von der Harmony Borax Mine startete. Respekt!
Nomadisierenden Shoshone-Wüstenindianer nannten das Gebiet "Tomesha", was soviel wie "brennendes Land" bedeutet. Den jetzigen Namen gaben ihm Goldsucher als sie 1849 in der Hoffnung auf eine Abkürzung zu den Erzminen westlich der Sierra Nevada das Gebiet durchquerten. Obschon das Tal an der engsten Stelle nur 16 Kilometer breit ist schafften einige den Weg nicht, denn die Wasservorräte gingen bei den enormen Temperaturen schnell zu Ende und die Karten damals waren auch nicht wirklich aussagekräftig.
Nach dieser kleinen Stärkung ging es weiter in Richtung Bakersfield – mit einem kurzen Stopp an den beeindruckenden Mesquite Sanddünen. Hier hätte man glatt einen Wüstenfilm drehen können (oder zumindest ein paar dramatische Insta-Stories).
Auf dem weiteren Weg durch die Mojave-Hochwüste begleitete uns am Horizont die gewaltige Sierra Nevada, inklusive Blick auf den Mount Whitney, den höchsten Berg der Kette. Es war faszinierend zu beobachten, wie sich die Landschaft im Laufe des Tages ständig veränderte – von Kakteenwäldern über Felslandschaften bis hin zu Sanddünen und Bergen.
Ein langer, heißer, spannender Tag neigte sich dem Ende zu – aber bevor wir endgültig ins Bett fielen, stürzten sich einige von uns noch in den Hotelpool. Und ja: Das war verdient.
Fazit: Wüste kann so aufregend sein! Auch wenn unser Busfahrer nicht wirklich verstehen konnte was uns an Wüste sooo fasziniert.

Yosemite Nationalpark – weltberühmt und atemberaubend schön

Heute stand ein echtes Natur-Highlight auf unserem Reiseplan: der Yosemite Nationalpark. Ein Ort, der weltweit bekannt ist für seine spektakulären Landschaften, uralten Bäume und gigantischen Granitwände. Doch bevor wir ganz in die Wildnis eintauchten, gab’s erst mal eine unerwartete kulinarische Premiere…Eis zum Frühstück – warum nicht? Unser erster Stopp führte uns zu Bravo Farms, wo wir uns – trotz früher Stunde – ein selbstgemachtes Eis gönnten. Ja, es war früh. Und ja, es war fantastisch. Wer sagt eigentlich, dass Eis nicht zum Frühstück passt?
Weiter ging es durch atemberaubende Landschaften bis zum Wawona Picnic Point am Chilnualna River. Während die Gäste die Umgebung fotografierten und einfach mal durchatmeten, zauberten unsere Reiseleiterin und die Reisebegleitung einen reich gedeckten Picknicktisch inmitten der Natur. Mit einem Glas Wein oder Bier in der Hand stießen wir gemeinsam auf diesen wunderbaren Tag an – so geht Roadtrip-Romantik!
Gestärkt fuhren wir mit dem Nationalpark-Shuttle zum Mariposa Grove, einem der berühmtesten Mammutbaum-Wälder der USA. Zwischen den riesigen Sequoias starteten wir unsere kleine Wanderung – Ziel: der beeindruckende Grizzly Giant, ein rund 3000 Jahre alter Baum, der schon stand, als die Welt noch ganz anders aussah. Man fühlt sich winzig klein neben diesen Baumriesen – ein stiller, ehrfurchtgebietender Moment.
Am Tunnel View Aussichtspunkt wartete der nächste Wow-Effekt: Der Blick auf das Yosemite Valley mit El Capitan, einer 1000 Meter hohen, senkrechten Granitwand, verschlägt einem regelrecht die Sprache. Kein Wunder, dass Kletterer aus aller Welt hierher pilgern – manche brauchen Tage, um den Koloss zu erklimmen, andere schaffen es an einem einzigen Tag. Respekt!
Aufgrund des trockenen Sommers hatten die Flüsse in den Bergen aktuell nur wenig Wasser. Die berühmten Wasserfälle zeigten sich eher in ihrer minimalistischen Version. Und doch – beim Bridalveil Fall konnte man sich gut vorstellen, warum er seinen Namen trägt. Und auch der Horsetail Fall, den wir zu Fuß erkundeten, ließ erahnen, welche Wassermassen hier im Frühling die Felsen hinabstürzen.
Wasserfälle in der Trockenzeit – aber mit Fantasie
Als sich langsam die Dämmerung über den Park legte, fuhren wir entlang des ruhig daliegenden Merced River Richtung Hotel, der Yosemite Cedar Lodge. Dort ließen einige von uns den Tag ganz entspannt bei einem kühlen Bier oder einem Glas kalifornischen Wein ausklingen – wieder mit vielen Eindrücken im Kopf.

Ankunft in San Francisco

Nach dem Frühstück hieß es auch heute wieder - Koffer packen und ab in den Bus. Langsam werden wir Profis darin, den Koffer zu packen, obwohl er irgendwie immer voller wird.
Unser erster Halt: der glasklare Merced River – „Fluss der Gnade“. Ein Ort, an dem man locker den ganzen Tag hätte verbringen können: Füße ins Wasser, Sonne im Gesicht, Seele baumeln lassen. Aber nein, der Zeitplan war gnadenloser als der Fluss, also ging es weiter.
Nächster Stopp: Mariposa County. Schon die spanischen Entdecker waren hier völlig verzückt von den vielen Schmetterlingen – daher der Name. Später kamen die Goldgräber, die mehr auf Nuggets als auf Insekten standen. Heute verirren sich dafür auch mal Bären in die Stadt.
Dann rollten wir weiter Richtung Oakland. Den gigantischen Hafen winkten wir nur kurz aus dem Busfenster ab, bevor wir über die Bay Bridge nach San Francisco fuhren. Und wow – dieser Moment, wenn sich die Skyline auftürmt, ist einfach Gänsehaut pur.
In der Nähe der berühmten Fischermanswarf genossen wir ein kurzes Mittagessen. Eine Spezialität, die man hier praktisch an jeder Ecke findet, ist die berühmte Clam Chowder. Serviert wird sie nicht in einem schnöden Teller, sondern in einer riesigen Schüssel aus Sauerteigbrot – quasi Suppe mit eingebauter Beilage. Schon beim Anblick dachten wir uns: „Das Ding ist doch für eine ganze Fußballmannschaft gedacht!“ Aber in Amerika sind nicht nur die Landschaften weit und groß sondern auch die Essensportionen, wie wir auch am nächsten Tag nochmal feststellen sollten.
Da es leicht regnete, entschieden wir mit unserer Reiseleitung spontan eine Planänderung. Schließlich war für den nächsten Tag Sonne gemeldet und die Golden Brigde wollten wir doch nicht im Regen überqueren. Also machten wir stattdessen einen Teil der für morgen geplanten Stadtrundfahrt. So spazierten wir heute die legendäre und wohl kurvigste Straße der Welt, die Lombard Street nach unten. Durch Chinatown ging’s weiter – eine Explosion aus Farben, Gerüchen und Drachenlampions – bis wir schließlich am märchenhaft schönen Palace of Fine Arts landeten. Dort, zwischen Säulen und dem spiegelnden See, kehrte für einen Moment Ruhe ein.
Im Hotel Caza bezogen wir schließlich unser Zuhause für die letzten drei Nächte. Die Koffer flogen in die Ecke, die Schuhe hinterher – Zeit, die Akkus für die nächsten Abenteuer aufzuladen. Aber halt - noch gab es einen letzten Punkt für den heutigen Tag. Am Abend trafen wir uns noch einmal und spazierten zur berühmten Fisherman’s Wharf. Herrlich, die frechen Seelöwen zu beobachten, wie sie sich um die besten Plätze auf den Holzpontons streiten. Und als dann die Sonne langsam hinter der Golden Gate Bridge verschwand, wurde die ganze Szenerie in goldenes Licht getaucht – ein echter Gänsehautmoment. Zum perfekten Abschluss kehrten wir in ein gemütliches Fischrestaurant ein, schlemmerten uns quer durch die Speisekarte und schmiedeten Pläne: Wie könnten wir wohl am besten eine Fahrt mit den Waymos ergattern – diesen selbstfahrenden Taxis, die wir schon in Los Angeles fasziniert beobachtet hatten? Der Gedanke, in einem Auto ohne Fahrer quer durch San Francisco zu cruisen, machte uns fast genauso neugierig wie der nächste Tag.

Stadtrundfahrt in San Francisco – Golden Gate Bridge und Fährfahrt von Sausalito

Frühstück auf Amerikanisch - oder Essen bis der Bauch platzt. Nach einer erholsamen Nacht starteten wir den Tag stilecht mit einem echten amerikanischen Frühstück. Gleich um die Ecke befand sich unser Frühstücksrestaurant „8am“. Nichtsahnend setzten wir uns an den Tisch, bewaffnet mit Kaffeedurst und leerem Magen. Die Speisekarte las sich wie ein Gedicht für Frühaufsteher: Waffeln, Pancakes, Omeletts, Joghurt mit Früchten – alles, was das Frühstücksherz begehrt. Nur die Preise ließen uns kurz die Augenbrauen heben. „Ganz schön happig“, dachten wir … bis der erste Teller kam. Und dann wussten wir auch, warum. Die Portionen waren so riesig, dass ein einzelnes Frühstück locker zwei Personen für einen ganzen Tag satt gemacht hätte. Vor uns thronte ein Berg aus goldbraunen Waffeln, kunstvoll dekoriert mit Beeren und Sahne und Omeletts, die aussahen, als wären sie im XXL-Format gedruckt worden. Kurzum: Nach dem dritten Bissen überlegte so mancher ernsthaft, ob er nicht eine To-go-Box bräuchte.
So satt wie noch nie starteten wir in unser heutiges Abenteuer - San Francisco hautnah erleben! Für die Fahrt ins Zentrum entschieden wir uns für die historische Cable Car – ein Erlebnis, das Eberhardt Travel kurzerhand übernahm. Und was für ein Spaß! In Deutschland wäre so etwas wegen zig Vorschriften vermutlich unmöglich: Menschen stehen außen auf dem Trittbrett, die Bahn ruckelt bergauf, saust bergab – und alle haben ein breites Grinsen im Gesicht. Eine halbe Stunde pure Nostalgie bis zum Union Square.
Dort wartete schon unser Bus und brachte uns weiter zum prächtigen Rathaus, wo wir live miterleben konnten, dass hier besonders gerne geheiratet wird.
Natürlich durften auch die berühmten Painted Ladies oder auch 7 Schwestern genannt, nicht fehlen – diese ikonischen viktorianischen Häuser an der Steiner Street, bekannt aus zahlreichen Filmen. Mit dem Alamo Square Park im Vordergrund und der Skyline im Hintergrund bei Sonnenschein ein absolutes Postkartenmotiv.
Weiter ging es ins legendäre Viertel Haight-Ashbury, wo die 60er-Jahre noch heute durch die Straßen wehen. Bunte Häuser, alternative Läden, eine Prise Woodstock-Atmosphäre – perfekt für einen Fotostopp. Leider blieb keine Zeit, durch die herrlich schrägen Shops zu stöbern.
Hoch hinaus ging es zu den Twin Peaks. Von hier hat man normalerweise einen grandiosen Blick auf die Stadt. Nur lag San Francisco – wie so oft – mal wieder unter einer dichten Nebeldecke. Also blieb uns heute nur, die Ausmaße der Stadt zu erahnen. Immerhin: ein bisschen mystisch war es schon.
Nach einem kurzen Halt im Golden Gate Park ging es schließlich zum großen Highlight: der Golden Gate Bridge.
Der Nebel hatte sich gelichtet und die Brücke lag immer mal wieder vom Sonnenlicht beschienen vor uns. Wir starteten unser Abenteuer Brückenüberquerung zu Fuß: laut, windig, hoch – und einfach überwältigend.
Auf der anderen Brückenseite erwartete uns unsere Reiseleiterin und Ivan, unser Busfahrer, der uns noch bis ins urige Örtchen Sausalito fuhr und von dem wir uns jetzt leider verabschieden mussten. Danke Ivan! Besser hätten wir es nicht treffen können – charmant, sicher, humorvoll.
Fun fact: Was hasst ein Busfahrer noch mehr als eine Fahrt durch Death Valley? - Busfahren in San Francisco! Aber unser Ivan hat auch diese Herausforderung mit Bravour gemeistert.
In Sausalito genossen wir eine Pause: essen, entspannen, durch kleine Läden stöbern – ganz wie jeder mochte. Danach ging es mit der Fähre zurück nach San Francisco. Vom Wasser aus wirkte die Skyline noch beeindruckender, Alcatraz - unser morgiges Ziel, grüßte, und die Möwen lieferten den Soundtrack.
Angekommen im Hotel mussten wir uns jetzt auch von Nana, unserer Reiseleiterin verabschieden. Mit ihrem unglaublichen Wissen hat sie uns sehr gut durch den Westen der USA geführt. Bewaffnet mit Sektgläsern stießen wir mit Ihr auf diese wunderbare Reise an und erinnerten uns nochmal wundervolle Momente, auch wenn einige auch manchmal etwas kniffliger Natur waren.
Doch der Tag war noch nicht vorbei. Zum Abendessen ging es in ein Restaurant mit dem vielversprechenden Namen „The Stinking Rose“ – die stinkende Rose. Der Name war Programm: Hier drehte sich alles um Knoblauch. Selbst das Eis war damit verfeinert! Wir haben viel gelacht, köstlich gegessen und beim Spaziergang zurück ins Hotel gleich ein paar der Extra-Kalorien wieder abgelaufen.

Abenteuer Alcatraz & eine Fahrt in die Zukunft

Unser Tag startete – wie könnte es anders sein – mit einem voluminösen Frühstück im „8am“. Heute wussten wir ja schon, was uns erwartete, also fiel der Überraschungseffekt etwas geringer aus als am Vortag. Die Portionen waren trotzdem wieder gigantisch
Gut gestärkt liefen wir zum Pier 35, wo uns die Fähre zur legendären Gefängnisinsel Alcatraz bringen sollte. Der erste Schock kam allerdings sofort: Unsere Reservierung war versehentlich für Oktober eingetragen!
Kurzerhand kaufte Eberhardt Travel neue Tickets für den heutigen Tag – und wir nutzten die Wartezeit für einen kleinen Bummel an der Fisherman’s Wharf.
Dann ging es endlich los: strahlender Sonnenschein, ruhiges Meer, perfekte Überfahrt. Schon beim ersten Anstieg hoch zum Gefängnis spürte man die bedrückende Atmosphäre. Mit den Audioguides tauchten wir in die Geschichten von Ausbrüchen, Zellen und der rauen Gefängnisrealität ein – jeder auf eigene Faust, aber alle gleichermaßen gefesselt.
Zurück auf dem Festland wollten wir noch ein anderes Abenteuer angehen: eine Fahrt im Waymo, dem selbstfahrenden Taxi. Leichter gesagt als getan, denn die App ist für ausländische App-Stores nicht freigegeben. Aber: Wir fanden einen hilfsbereiten Ladenbesitzer, der uns kurzerhand eine Fahrt buchte.
Und dann ging’s los: Eine freundliche Stimme erklärte die Sicherheitsvorschriften, ruhige Musik spielte, und während wir entspannt zurücklehnten, waren wir plötzlich das Fotomotiv schlechthin – ein Auto ohne Fahrer rollte durch San Francisco! Am Hotel stiegen wir aus, das Auto verabschiedete sich brav – und wir konnten kaum glauben, dass wir gerade einen Blick in die Zukunft erlebt hatten.
Am Nachmittag wagten sich einige von uns noch aufs Riesenrad am Pier. Aus fast 46 Metern Höhe hatten wir einen traumhaften Rundblick über die Bucht – San Francisco von oben, und ohne Nebel.
Natürlich durfte auch noch einmal ein Besuch bei den Seelöwen nicht fehlen. Ihr lautes Gebrüll, das Gerangel um die besten Plätze und ihre drolligen Posen waren wieder mal ein Spektakel für sich.
Im Swiss Luis Italian & Seafood Restaurant erwartete uns ein reservierter Tisch und bei einem leckeren Menü mit Blick aufs Meer ließen wir unseren letzten Abend ausklingen - oder doch nicht?
Noch war unser Amerika Abenteuer nicht vorbei. Da einige die Waymo-Erfahrung noch nachholen wollten, und andere wiederholen, statteten wir unserem neuen „Taxi-Agenten“, dem freundlichen Ladenbesitzer, erneut einen Besuch ab. Er organisierte uns gleich zwei Autos – und wahrscheinlich auch ein neues Geschäftsmodell für sich, zumindest bis die App endlich international verfügbar ist.
Mit viel Gelächter, Selfies und jeder Menge Spaß endete dieser Tag – ein perfekter Mix aus Vergangenheit (Alcatraz) und Zukunft (Waymo).

Good bye Amerika

Mittlerweile waren wir schon alte Hasen im „8am“. Unsere Frühstücksbestellungen gingen ratzfatz über die Lippen, und die Teller kamen ebenso schnell – große Portionen, wie wir sie inzwischen gewohnt waren.
Dann hieß es endgültig: Abschied nehmen. Die Koffer waren gepackt, alle Souvenirs sicher verstaut (zumindest hofften wir, dass nichts in Scherben ankommt 😉), und unser Transferbus samt Begleitung wartete bereits. Ruckzuck ging es zum Flughafen. Zum Glück hatten wir mit Monika eine echte San-Francisco-Spezialistin dabei, die den Überblick behielt. Dank ihr fanden wir unseren Abflugschalter im Handumdrehen – und dann begann das große Warten aufs Boarding.
Im Flugzeug gab es zunächst ein reichliches Abendessen. Danach hieß es: Jalousien runter, Nachtmodus an. Schließlich wollten wir einigermaßen fit in Frankfurt ankommen. Ein paar Stunden Schlaf, ein Frühstück kurz vor der Landung – und schon waren wir wieder über deutschem Boden.

Willkommen in Deutschland

Am späten Vormittag landeten wir in Frankfurt – für unseren Körper gefühlt mitten in der Nacht. Schweren Herzens verabschiedeten wir uns hier von den ersten beiden Mitreisenden. Der Rest der Gruppe wartete auf den Anschlussflug nach Dresden.
Dann die Durchsage: Unser Flugzeug ist defekt. Kurzer Schreckmoment – doch gleich die gute Nachricht hinterher: Es gibt Ersatz! Mit etwas Verspätung hoben wir schließlich ab in Richtung Heimat.
Offenbar wollte unser Pilot uns noch ein letztes Abenteuer schenken: Der Anflug war steil, die Landung hart. Aber nach all den Highlights der vergangenen Tage nahmen wir es mit Humor. Ein würdiger Abschluss unserer „Wilder Westen“-Tour.
Am Ende hieß es: letzte Umarmungen, letzte Verabschiedungen. Ein gemeinsames Abenteuer, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, ging zu Ende.


Und auch wenn diese unglaublich schöne Reise nun zu Ende ist, bleiben unzählige Erinnerungen im Gepäck – an glitzernde Städte, wilde Natur, schräge Erlebnisse … und natürlich an unsere ganz besondere „Luxus“-Reisegruppe. Sorry, den musste ich bringen – beim Schreiben grinse ich, und ihr bestimmt beim Lesen auch. Und natürlich bleibt uns auch unser Innsider-Witz im Gedächtnis – den versteht zwar keiner da draußen, aber genau deshalb ist er für uns unbezahlbar. Wer dabei war, weiß Bescheid … und grinst jetzt bestimmt schon wieder.
Ich würde mich riesig freuen, Euch eines Tages wieder auf einem nächsten Abenteuer rund um diese wunderschöne Welt begleiten zu dürfen.
Eure Katrin ✈️🌍✨


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