Reisebericht: Silvester in New York City – den Big Apple erleben

27.12. – 03.01.2023, 8 Tage Silvesterreise in New York City mit Hotel in Manhattan und Silvesterschifffahrt auf dem Hudson River


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In einer Woche erleben wir die aufregende Stadt New York zum Jahreswechsel. Mit viel Humor und einigen Kilometern zu Fuß besichtigen wir die Highlights des Big Apple.
Ein Reisebericht von
Franziska Barthel
Franziska Barthel

27. Dezember 2022 – 1. Tag Anreise nach New York

Am Vormittag trifft sich die Gruppe am Gate Z69 des Terminal 1 am Flughafen Frankfurt. Ein Teil der Gruppe kommt mit mir aus Dresden geflogen, andere sind gestern schon mit der Bahn angereist und haben im Flughafenhotel geschlafen. 10.20 Uhr soll das Boarding für unsere Boing 747-400 starten, die passiert jedoch mit etwas Verspätung. Diese können wir bei den neun Stunden Flugzeit auch nicht mehr aufholen und treffen nach einem ruhigen Flug, am Nachmittag am John F. Kennedy Airport in New York ein. Aus dem Flieger raus heißt es erstmal anstehen. Wir müssen die Einreisekontrolle passieren und sind mit ESTA, Gesundheitsbescheinigung, Impfnachweis und Pass bestens vorbereitet. Nach und nach schließen allerdings die Schalter der Kontrollen nach und nach und nur noch zwei bleiben übrig, damit verläuft das Prozedere immer langsamer. Nach zwei Stunden haben wir es dann doch endlich geschafft, holen unsere Koffer und dann ab nach draußen. In der Flughafenhalle wartet schon unsere Reiseleiterin Fatima. Sie führt uns zum Bus und innerhalb von etwas mehr als einer Stunde sind wir schon im Hotel. Der Check-in geht ebenfalls schnell und wir beziehen unsere Zimmer. Damit keiner erst müde wir, denn in Deutschland ist es ja bereits nach Mitternacht, treffen wir uns direkt wieder und laufen gemeinsam zum Abendessen.
Heute haben wir eine Reservierung im Dallas BBQ in der Nähe vom Time Square. Viele Menschen stehen noch vor dem Restaurant an und im Inneren herrscht ein reges Treiben. Auf einer Art Galerie finden wir unseren Platz an zwei Tischen. Nach der üppigen Vorspeise sind die meisten schon satt, doch danach folgt noch ein großer Teller mit Rippchen, Pommes und Maisbrot. Typisch amerikanisch eben. Als Verdauungsspaziergang drehen wir eine Runde über den Time Square, gar nicht so einfach bei den ganzen Menschenmassen hier zusammenzubleiben. Es werden bereits die Bühnen und Lautsprecher für den Silvesterabend aufgebaut. Doch so hat man es sich in New York vorgestellt, laut und viel Trubel. Zurück im Hotel fallen wir nur noch müde ins Bett und sind gespannt auf die nächsten Tage.


28. Dezember 2022 – 2. Tag ganztägige Stadtrundfahrt in New York

Pünktlich 9 Uhr sitzen wir alle in unserem kleinen Reisebus und unser Busfahrer Frank und Fatima zeigen uns ihre Stadt. Erstmal fahren wir Uptown, also Richtung Norden zum Central Park. Fatima will uns die Ecken zeigen, die wir in den nächsten Tagen nicht sehen werden und obwohl der Stadtteil Manhattan nur circa 22 Kilometer lang und maximal 4 Kilometer breit ist, gibt es viel zu sehen. Den ganzen Tag begleitet uns ein herrlicher Sonnenschein, also können wir viele Stopps einlegen und auch etwas zu Fuß gehen. Damit uns die Stadt nicht gleich völlig erschlägt, halten wir im westlichen Teil des Central Park. In den Tagen über Weihnachten, kam eine Kältewelle aus dem Westen und in New York gab es Temperaturen von -25°C. Der kleine See hier ist noch zugefroren, jedoch ist das Betreten strengstens verboten. Eine wirkliche schöne Stelle für einen Stopp, über den Park hinweg, sieht man die Skyline und wir haben die Sonne im Gesicht.
Fatima erklärt uns auch einiges über die lange Geschichte von New York. Im Kolumbuscircle, also dem Kreisverkehr, in dem eine Statue von Kolumbus steht, erfahren wir, dass nicht jeder hier ihn als Held sieht. Die Entdeckung von Amerika 1492 brachte nicht nur Gutes mit sich. Mit den Schiffen brachte er auch Krankheiten mit, die Ureinwohner wurden getötet oder als Sklaven gehalten. Rund hundert Jahre später kaufte ein Niederländer dann die Insel Manhattan und nannte sie Nieuw Amsterdam. Weitere 50 Jahre später nahmen die Engländer das Land ein und die Geschichte von New York begann.
Von den Niederländern wurde auch der Stadtteil Harlem, nördlich des Central Park aufgebaut, um dort die afroamerikanische Bevölkerung unterzubringen. Heute leben dort Menschen bunt gemischt.
Es geht für uns jetzt wieder Downtown, also nach Süden, entlang des östlichen Ende des fünf Kilometer langen Central Parks. Dieser wurde 1857 angelegt und besteht, ähnlich wie der Stadtteil Manhatten, aus mehreren kleinen Teilen. Der Boden des Parks besteht aus Granitstein, welcher immer wieder kleine Hügel formt und so Höhen und Tiefen im Park entstehen lässt. Entlang der 5th Avenue kommen wir weiter Richtung Süden und vor uns werden die Häuser immer höher. Einen Halt machen wir noch am Bügeleisenhaus. Aufgrund der Form wurde das Flatiron Building ein Wahrzeichen von New York. Aktuell steht das Gebäude leer und wird umfassend renoviert, vorher wurde es als Bürogebäude von verschiedenen Firmen genutzt. An diesem Platz wird etwas vereint, was ein New Yorker sehr gerne hat, so erzählt uns Fatima. Man kann zwei Sachen gleichzeitig entdecken bzw. erledigen. Entlang der 5th Avenue hat man nämlich auch einen schönen Blick auf das Empire State Building, welches auch nur drei Straßen von unserem Hotel entfernt ist.

Da wir heute viel Zeit haben und der Verkehr uns auch keinen Strich durch die Planung macht, schaffen wir es noch, uns einen weiteren Stadtteil von New York anzuschauen. Zwischen Chinatown und Little Italy geht es über die Manhattan Bridge nach Brooklyn. Hier zeigt Fatima uns den Stadtteil DUMBO (Down Under the Manhattan Bridge Overpass), also der Bereich unter der Überführung der Manhattan Bridge. Aus den Kopfsteinpflasterstraßen und Backsteingebäuden ist hier ein Wohn- und Geschäftsviertel entstanden. Wenige Meter an der Brooklyn Bridge hat man einen großartigen Blick auf die Skyline von Manhattan. Wer sich davon losreißen kann, hat Zeit für einen Hot Dog an den bekannten Buden oder dem besten Eis der Stadt bei „The Brooklyn Ice Cream Factory“. Die Kugel kostet zwar sieben Dollar, jedoch reicht eine für zwei Personen und der Geschmack ist es auch definitiv wert.
Zurück nach Manhatten geht es wieder über die gleichnamige Brücke. Von hier hat man ein tollen Blick über die Stadt und den East River. Kurz vor der Mittagspause machen wir noch einen kleinen Umweg durch Chinatown. Man hat hier wirklich das Gefühl in einer anderen Stadt zu sein. Busfahrer Frank kommt von hier und kennt sich bestens aus. An nur noch wenigen Geschäften kann man die englische Sprache lesen und an den kleinen Ständen kann man viele chinesische Spezialitäten kaufen. Ein Geheimtipp von Fatima: ein kleiner Laden mit gebratenen Dumblings. Die haben die Kostprobe definitiv bestanden!
Eine verspätete Mittagspause legen wir am Chelsea Market ein. Das alte Fabrikgebäude liegt zwischen Hudsonriver und dem Google-Gebäude. Hier wurden einst die berühmten Oreo-Kekse erfunden, heute kann man hier lecker essen und Andenken von kleinen Händlern kaufen.
Zu unserem letzten Stopp fahren wir durch den Stadtteil Hudson Yards, welcher erst seit 2009 entsteht. Insgesamt wird es hier mal 16 Wolkenkratzer geben. Entlang der 42. Straße vorbei am Time Square gelangen wir zum Grand Central Terminal, dem Hauptbahnhof von New York und der größte Bahnhof der Welt. Hier gibt es auf zwei Ebenen 44 Bahnsteige mit 67 Gleisen. Täglich wird der Bahnhof von fast 1 Million Menschen genutzt. Wir wollen von hier aber noch nicht so schnell weg und wollen uns nur das astrologische Wandbild mit seinen 2.500 Sternen anschauen, sowie den Flüsterbogen im Untergeschoss ausprobieren. Wir sind erstaunt, das klappt ganz wunderbar!
Den Rückweg zum Hotel treten wir zu Fuß an, wir wollen schließlich so viel, wie möglich von dieser Stadt mitbekommen. Einen kurzen Stopp machen wir in der Bibliothek, die ebenfalls durch eine wunderschöne Deckengestaltung bekannt wurde.
Das Abendessen gibt es wieder in der Nähe vom Time Square im Restaurant „Margaritaville“. Danach sind jedoch alle so müde von den ganzen Eindrücken, dass wir direkt ins Hotel zurückkehren und in die Betten fallen.


29. Dezember 2022 – 3. Tag Liberty Island mit Freiheitsstatue, Ellis Island mit Auswanderermuseum und Summit One Vanderbuilt

Ab heute sind wir ohne Fatima unterwegs, aber als Reisebegleitung habe ich mich natürlich auch gut vorbereitet und weiß, wo wir hin müssen. Für unseren Aufenthalt habe wir eine Metrokarte bekommen, die wir unbegrenzt innerhalb dieser Woche nutzen können. Jeder von uns ist schonmal S- oder U-Bahn gefahren, jedoch ist es jetzt auch wieder ein Erlebnis, ob alles funktioniert. Über die Subway-App habe ich mir schon die richtige Linie rausgesucht, jetzt müssen wir uns nur noch orientieren, ob wir Uptown oder Downtown fahren. Heute geht es für uns nach Liberty Island, also erstmal zur Fähre an die südlichste Spitze von Manhattan. Mit uns warten hier noch viele andere Menschen, aber als Gruppe und mit vorgebuchten Tickets, dürfen wir uns in eine andere Schlange stellen und warten gar nicht allzu lang. Die darauf folgenden Sicherheitskontrollen sind uns nur vom Flughafen bekannt. Unsere Rucksäcke müssen durch einen Scanner und wir werden auch nochmal „durchleuchtet“. Kurz nach dem wir in die Warteschlange treten, kommt auch schon die nächste Fähre zur Liberty Island. Circa 800 Personen passen auf das Schiff, auf der Insel verläuft sich das dann aber ganz gut. Die ganze Gruppe bekommt einen Audioguide, welcher jeden von uns individuell über die Insel führt und wichtige Informationen weitergibt. So erfahren wir, dass Liberty Island früher eine Austern Insel war, später wurde der heutige Sockel der Freiheitsstatue als Festung genutzt. 1886 wurde dann die, auf der ganzen Welt bekannte, Freiheitsstatue auf der Insel installiert. Im Museum auf der Insel erfährt man viel über den Bau dieses Denkmals. Einmalig ist hier nicht nur der Blick auf die Statue, sondern auch auf die Skyline von New York. Auffällig sind vor Allem die unzähligen Helikopter, die über der Stadt kreisen und den Touristen die Stadt von oben zeigen.
Am Mittag setzen wir mit der Fähre nach Ellis Island über. Die Einwanderer Insel der USA. Zwischen 1892 und 1954 kamen über zwölf Millionen Menschen hier her, um ein neues Leben in der USA zu beginnen. Allein 1903, im stärksten Jahr der Einwanderung, waren es rund 1,3 Millionen. Von überall her kamen die Menschen, die politisch verfolgt, ausgegrenzt oder von Armut betroffen waren. Circa zwei Prozent wurden wieder zurückgeschickt, da sie einen der medizinischen oder anderen Tests nicht bestanden hatten. So wurden oft Familien für immer getrennt. Im Museum hier auf Ellis Island kann man die Geschichte hier nachverfolgen. Um sich alles genau anzuschauen, braucht man wahrscheinlich einen ganzen Tag. Da wir noch weitere Pläne haben, nehmen wir die Fähre um 15.30 Uhr zurück ans Festland.
Zwei Gäste der Gruppe haben sich einen Helikopterrundflug gebucht, der Start ist gleich in der Nähe des Anlegers.
Mit dem Rest der Gruppe fahre ich wieder Uptown zum Grand Central Terminal. Gleich nebenan hat 2020 die Aussichtsplattform Summit One Vanderbilt eröffnet. Diese ist durch die Gestaltung der Räume etwas ganz besonderes. Als wir oben ankommen, ist gerade die Sonne untergegangen und der Himmel ist in wundervolle Farben getaucht, dazu bildet die beleuchtete Stadt mit den farblich angestrahlten Wolkenkratzern einen tollen Kontrast. Der erst Raum ist ganz aus Spiegeln und bietet mit dem Ausblick einmalige Fotomotive. Außerdem gibt es Räume mit Ballons, einer Himmelswand oder der Möglichkeit sich auf einem Glasboden so zu fotografieren, als würde man über der Stadt schweben.
Wer es vorher bucht, kann in der zweiten Etage mit dem Glasfahrstuhl noch ein weiteres Stück nach oben fahren. Hier oben lässt es sich definitiv aushalten!
Jedoch ist die Zeit etwas begrenzt, so langsam fangen auch unsere Mägen an zu knurren und wir machen und auf den Weg zum Restaurant. Heute genießen wir ein Menü im „Fogo de chão Brazilian Steakhouse“. Das besondere hier ist, dass die Kellner mit einem Fleischspieß direkt an den Tisch kommen und einem dort das Fleisch frisch abschneiden. Alle weiteren Beilagen bekommt man am Buffet. Hier wird jeder satt. Als Nachspeise bekommen wir noch drei verschiedene Kuchenspezialitäten. Auf nicht mit vollem Magen direkt in Bett zu fallen, machen wir noch einen kleinen Spaziergang inklusive einem Besuch am berühmten Weihnachtsbaum im Rockefeller Center. Ein schönes Highlight zum Ende des Tages.


30. Dezember 2022 – 4. Tag 9/11 Memorial Museum und One World Trade Center

Heute geht es nach dem Frühstück wieder mit der U-Bahn nach Uptown. Der Tag wird sich heute viel um die Anschläge am 11. September 2001 drehen. Unser erster Stopp ist die Trinity Church an der Wall Street, Ecke Broadway. Eine der ältesten Kirchen der Stadt. Das heutige Bauwerk war 1846 das höchste Bauwerk der USA. Am Tag der Anschläge fanden viele Menschen hier Unterschlupf, um sich vor den Staubwolken zu retten. Noch heute wird hier jedes Jahr am 11. September um 8.46 Uhr, der Zeitpunkt, als das erste Flugzeug in den Nordturm flog, ein Gedenkgottesdienst abgehalten. Um die Kirche herum gibt es einen kleinen Friedhof, die Grabsteine hier sind 200 bis 300 Jahre alt. Wenn man aus der Kirche hinaustritt und die Straße überquert steht man im Herzen der internationalen Finanzwelt, der Wall Street. Die größte und wichtigste Börse der Welt, die New York Stock Exchange, hat hier ihren Sitz und etwas abseits der Straße, erreichen wir dann auch das bekannteste Wahrzeichen der Wall Street, den Charging Bull. der stürmende Bulle symbolisiert den aggressiven Willen der Börsenhändler nach Erfolg und Macht. Die Bronzefigur wurde von einem italienischen Künstler entworfen und dem Bullen bei den Eiern zu fassen, soll Glück bringen. Wir haben schon Glück, dass am frühen Morgen noch nicht so viele Besucher hier sind und wir fast ungestört Bilder machen können.
Nach einem kleinen Spaziergang erreichen wir unser eigentliches Ziel des heutigen Tages, das Mahnmal 9/11. Bis zum 11. September 2001 standen hier die Zwillingstürme, die höchsten Gebäude von New York, auf dem Gelände des World Trade Centers. Dort wo die Türme einst standen, sind nun zwei riesige Wasserbecken entstanden, ebenso wurde ein Museum eröffnet, welches sich genau unter diesem Platz befindet.
Ein Audioguide führt uns durch diese riesige Anlage. Alle möglichen Überbleibsel dieses grauenvollen Tages sind hier ausgestellt. Anhand von Bild-, Ton- und auch Videomaterial wird im Museum versucht, dem Besucher, einen möglichst genauen Eindruck dieses Tages zu machen. Hier können wir uns so viel Zeit nehmen, wie wir wollen. Die Stimmung ist gedrückt, jeder läuft mit viel Andacht hindurch, an einigen Stellen findet man Boxen mit Taschentüchern. Im Nachhinein braucht man einige Zeit, um die Eindrücke, Geschichten und Bilder zu verarbeiten. Diese Zeit kann man sich wunderbar draußen in der Sonne nehmen. Entlang der Wasserbecken im Außenbereich wurden in Bronzetafel die Namen aller 2.983 Opfern von diesem Tag eingraviert.
Am Nachmittag treffen wir uns wieder, um uns die Stadt noch einmal von oben anzuschauen. Von der 102. Etage des One World Trade Centers, welches direkt neben dem Ground Zero erbaut wurde, hat man einen tollen Blick über Manhattan mit all seinen Wolkenkratzern. Das One World Trade Center hat die höchste Aussichtplattform von New York und ist auch das höchste Gebäude der USA.
Unsere Rückfahrt erfolgt heute von einer ganz besonderen Stadion. Direkt neben dem Gelände ist der "Oculus" entstanden, ein weißes Gebäude, dass einen Phönix darstellen soll. Mit ihm ist zur besonderen U-Bahnstation, ebenso ein Einkaufskomplex entstanden. Von hier kommen wir direkt zum Hotel oder weiter zum Time Square. Hier ist heute noch mehr los, als in den letzten Tagen. Zum einen wird auf der Bühne schon die große Party am nächsten Tag angekündigt und kurz vor 19 Uhr erleben wir auch noch, wie die Kugel aus dem Gebäude steigt. Diese wird morgen um 24 Uhr hinuntergelassen.
Zum Abendessen haben wir heute einen ganz besonderen Platz. Direkt über den Köpfen der vielen Menschen im Hotel Marriott genießen wir ein leckeres 2-Gang-Menü mit Blick auf den Time Square.


31. Dezember 2022 – 5. Tag Empire State Building und Silvesterschifffahrt

Der Blick aus dem Hotelfenster macht heute leider keine gute Laune. Die Wolkenkratzer sind hinter den Wolken versteckt und es regnet leicht. Soll so das Jahr zu Ende gehen?
Unsere heutige Sehenswürdigkeit ist nur drei Straßen entfernt und unter guten Bedingungen für viele auch vom Zimmer aus zu sehen. Doch auch das Empire State Building ist heute hinter den Wolken nicht mal zu erahnen. Doch mehrfaches Nachfragen beim Ticketservice nützt nix unsere Tickets werden nicht auf einen anderen Tag umgebucht, wahrscheinlich sind diese für die nächsten Tage schon ausgebucht. Wir fahren also nach oben. Es gibt auch ein kleines Museum, das die Entstehung 443 Meter hohen Gebäudes zeigt. So erfahren wir, dass es nach 18 Monaten Bauzeit am 01. Mai 1931 eröffnet wurde. Als erstes fahren wir in die 80. Etage und dort denkt man in den Fenstern wurde Milchglas angebracht, aber wir befinden uns mitten in den Wolken. Es geht noch weitere sechs Etagen mit dem Fahrstuhl nach oben, der Blick hier, leider auch nicht besser. Im Unterschied zu den anderen beiden Aussichtsplattformen steht man hier aber an der frischen Luft und der Ausblick ist lediglich von einem Gitter begrenzt, nicht von Glas. Wenn man Glück hat, steht man genau im richtigen Moment an der Stelle, wo der Wind die Wolke wegschiebt und man hat etwas Blick auf die Häuser in der näheren Umgebung.
Der weitere Nachmittag steht zur freien Verfügung. Die meisten nutzen diese und besuchen das Kaufhaus Macys. Es ist das größte von New York und erstreckt sich über elf Etagen in zwei Häusern. Gar nicht so unwahrscheinlich sich hier zu verlaufen. Rund um den Time Square dominiert heute die Polizei. Bei abendlichen Event werden eine Million Menschen erwartet. Zum Glück haben wir etwas anderes vor.
Um 17.30 Uhr laufen wir vom Hotel zum Abendessen. Heute wurde für uns bei einem Italiener reserviert und wir bekommen ein 3-Gänge-Menü. Da es auch nicht mehr weit zum Schiffsanleger ist, wollen wir auch dorthin laufen. Leider regnet es etwas stärker, aber davon lassen wir uns auch nicht die Stimmung vermiesen. Kurz im Supermarkt angehalten und noch einen Schirm besorgt, weiter geht's. Nach etwas Anstehen kommen wir auf das Schiff. Im Informationsabend vor der Reise wurde uns schon mitgeteilt, dass die Feier sehr einfach gestaltet wird. Die Musik ist sehr laut aufgedreht und man sitzt lediglich auf Klappstühlen. Da es draußen immer noch regnet, kann man auch nicht dorthin "fliehen". Zum späteren Abend wird es besser und den Countdown können wir auf dem Dach genießen. Die Skyline ist immer noch bedeckt, mit den Lichtern sieht dies jedoch etwas mystisch aus und das Feuerwerk vor der Freiheitsstatue ist auch zu erkennen.


01. Januar 2023 – 6. Tag Central Park und Brooklyn Bridge

Gegen 1 Uhr legen wir wieder an und nehmen den Weg zurück zum Hotel. Nach etwas Schlaf begrüßt uns wieder die Sonne. Unser Plan ist ein ausgedehnter Neujahrsspaziergang. Vom Hotel aus laufen wir entlang der 5th Avenue. Wir kommen an der St. Patrick's Cathedral und am Trump Tower vorbei. Am bekannten Plaza Hotel nehmen wir den Weg in den Central Park. An der Schlittschuhbahn stehen bereits zahlreiche New Yorker und Touristen an, um ein paar Runden in der Sonne zu drehen. Auf der "Mall" gibt es die Möglichkeit verschiedene Kunstwerke zu kaufen oder einfach nur die Eichhörnchen zu beobachten. Nach einer kleinen Pause mit Gebäck und Getränken im Außenbereich, wer hätte gedacht, dass das am 01. Januar möglich sein kann, kommen wir noch am John Lennon Denkmal vorbei. Hier ganz in der Nähe, am Dakota Building wurde John Lennon 1980 erschossen und jedes Jahr trafen sich die Fans hier, um ihm zu gedenken.
Mit der U-Bahn geht es für uns wieder Richtung Downtown und diesmal etwas weiter durch den Tunnel nach Brooklyn. Nach einem kleinen Spaziergang durch das Viertel DUMBO nehmen wir die etwas versteckte Treppe hinauf zur Brooklyn Bridge. Viele Menschen haben den gleichen Plan, wie wir, sie wollen die Brücke Richtung Manhattan überqueren. Viele Bilder werden an den unterschiedlichen Punkten gemacht. Es ist nicht mehr lang bis zum Sonnenuntergang, weswegen immer mehr Menschen auf die Brücke strömen. Kurz vor dem Ende geht dann gar nichts mehr, man kommt weder vor noch zurück. Da wäre man sogar mit dem Auto mal schneller. Mit etwas drängeln und quetschen kommen wir doch noch von der Brücke runter. Bis die Gruppe wieder vollständig ist, dauert es eine Weile. Nach kurzer Pause im Hotel, brechen wir auf zu unserem letzten Abendessen. Die Aufregung am Time Square hat sich wieder etwas gelegt und an die gestrige Feier erinnert nur noch das viele bunte Konfetti. Im Restaurant Bubba Gump herrscht aber auch reges Treiben. Die Restaurantkette wurde durch den bekannten Film "Forrest Gump" inspiriert und erreichte einen großen Erfolg in der USA.


02. Januar 2023 – 7. Tag High Line, Little Island und Heimreise

Am letzten Tag macht uns das Wetter wieder schwer uns auf den Abschied vorzubereiten. Da wir bereits 11.30 Uhr vom Flughafentransfer abgeholt werden, müssen wir unseren letzten Ausflug um 8 Uhr starten. Daher haben wir aber wieder fast leere U-Bahnen und auch vor Ort ist nicht viel los. Wir fahren bis in den Stadtteil Hudson Yards und steigen direkt an der Aussichtsplattform "Vessel" aus. Hier ist alles noch schön mit Lichterketten geschmückt. Hier gibt es direkt einen Aufstieg zur High Line. Die stillgelegte Bahntrasse wurde als Fußgängerweg ausgebaut und man kann auf dem 2,5 Kilometer langen Weg spazieren gehen. Wir bewegen uns einige Meter über der Straße und bekommen einen neuen Blick auf die Stadt. Leider ist hier nun auch Winter und wir können uns nur vorstellen, wie schön die Büsche und Blumen im Frühjahr hier aussehen werden.
Fast am Ende der High Line in der Nähe vom Chelsea Market befindet sich ein künstlich angelegter Park auf Pontons im Wasser. Diese wurde erst im letzten Jahr eröffnet und ist auf jeden Fall eine Empfehlung!
Mit der U-Bahn kehren wir zurück zum Hotel und kaufen noch etwas Proviant für unseren Rückflug.
Pünktlich holt uns unser Bus vom Hotel ab und bringt uns zum Flughafen.
Die Ausreise läuft einfacher als die Ausreise und wir starten pünktlich zurück nach Deutschland.


03. Januar 2023 – 8. Tag Ankunft in Deutschland

Noch im Dunklen erreichen wir Frankfurt. Es war ein ruhiger Flug, dennoch konnten nur wenige von uns etwas Schlaf im Flieger genießen. Etwas zerknittert steigen wir aus dem Flieger. Jetzt müssen wir uns leider verabschieden!
Mit drei Gästen gehe ich zum Gate nach Dresden, der Rest holt das Gepäck und tritt die Heimreise an.
Es werden bereits rege die Bilder der letzten Tage unter den Gästen ausgetauscht und weitere Erinnerungen geschaffen.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,
vielen Dank für diese unglaublich tolle Reise! Ich bin immer noch sprachlos, wie viel wir gemeinsam erlebt und gesehen haben.
Vielen Dank, dass ihr mir fast 100 Kilometer durch die Straßen ohne Misstrauen gefolgt seit.
Ich hoffe, dass ihr noch lange Freude an euren Reiseerinnerungen habt und nicht zu schnell im Alltag ankommt.
Ich freue mich, wenn wir uns auf einer anderen Reise wiedersehen!

Liebe Grüße
Franzi

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