Reisebericht: Singlereise: Durch den "Wilden Westen" der USA

16.09. – 29.09.2013, 14 Tage Los Angeles – Grand Canyon – Las Vegas – Tal des Todes – Yosemite–NP – San Francisco


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Die West-USA mit Kalifornien, Nevada, Arizona und Utah bieten eine perfekte Mischung aus Naturwundern und weltbekannten Traumstädten. Wir erlebten bei unserer Rundreise den Grand Canyon und die schönsten Nationalparks des Westens genauso wie die faszinierenden Städte Los Angeles, Las Vegas und San Francisco - absolut empfehlenswert ...
Ein Reisebericht von
Kristin Weigel
Kristin Weigel

1. Tag: Flug nach Los Angeles und Hotelschiff Queen Mary in Long Beach

Von Frankfurt startete unsere komplette Reisegruppe von 25 Personen mit Lufthansa in Richtung West-USA (Zeitverschiebung: minus 9 Stunden). Nach unserer Landung in Los Angeles passierten wir zwar mit etwa 30 Minuten Wartezeit, aber ohne Probleme die Einreisekontrolle im Flughafen. Als Reisebegleitung helfe ich allen Gästen bei Fragen am Schalter. Von allen Fingern werden Fingerabdrücke genommen und von jedem Gesicht wird ein Foto gemacht ... und schon haben wir die Einreiseprozedur zügig gemeistert. Am Ausgang empfängt uns unsere örtliche Reiseleiterin Janny, eine gebürtige Holländerin, die schon seit über 20 Jahren in den USA lebt und sich bestens auskennt. Unser Bus bringt uns in etwa 30 Minuten vom Flughafen nach Long Beach, wo uns das erste Highlight der Reise erwartet: Wir wohnen zwei Nächte auf dem berühmten Schiff "Queen Mary", das heute als riesiges Hotelschiff und Museum dient. Die "Queen Mary" wurde 1936 als Luxusliner für Atlantiküberquerungen und Kreuzfahrten in den Dienst gestellt. Noch heute fühlt man sich in frühere Zeiten zurückversetzt, denn die Ausstattung der Räume und viele Einbauten in den Kabinen sind noch im originalen Zustand erhalten. Bei einem Schiffsrundgang zeigt uns Janny die schönsten Teile des Schiffes: das Promenadendeck mit Geschäften und Restaurants, die Observation Bar im Art Deco Stil, die Flaniermeile mit dem gewachsten Holzfußböden, das Sonnendeck, die ehemaligen Kapitänswohnung und die Brücke mit den historischen Steuerinstrumenten. Wir wohnen in originalen Kabinen, die nach heutigem Standard ausgestattet sind und dennoch über viele historische Einbauten verfügen und ein museales Flair ausstrahlen. Unser Begrüßungsabendessen nehmen wir im Promenade Cafe an Bord ein mit tollem Blick auf die Bucht von Long Beach.

2. Tag: Stadtrundfahrt in Los Angeles – Universal Studios oder Santa Monica

Die erste Traumstadt, die wir bei unserer Reise erkunden, ist heute Los Angeles - die "Stadt der Engel" und zweitgrößte Stadt der USA. Unsere ganztägige Stadtrundfahrt führt uns zunächst vom Stadtteil Long Beach ins Zentrum von Los Angeles. Wir stoppen am Music Centre an der North Grand Avenue. In den 70er Jahren fanden hier die Oscar-Verleihungen statt. Vom oberen Platz haben wir auch einen guten Blick auf die City Hall, das Rathaus von Los Angeles. Weiter geht es in die Altstadt, die bis heute wegen ihrer spanisch-mexikanischen Gründer "El Pueblo de Los Angeles" genannt wird. Der Platz mit historischen Gebäuden, dem mexikanischen Markt und der ersten Straße, Olvera Street, ist heute ein historisches Monument. Auch die erste Kirche der Stadt wurde hier gebaut - die katholische "Nuestra Senora Reina de Los Angeles".

Rodeo Drive, Hollywood Boulevard und Walk of Fame

Unser nächstes Ziel ist der berühmte Rodeo Drive, ein Prachtboulevard mit Geschäften aller namhafter Designer. Hier kaufen die Schönen und Reichen ein. Auch das Hotel Beverly Wilshire befindet sich hier. Es beherbergte schon viele Prominente wie Elvis Presley, John Lennon, Al Pacino oder den Dalai Lama - und der Film "Pretty Woman" mit Julia Roberts und Richard Gere wurde hier gedreht. Nach einem Spaziergang am Rodeo Drive fahren wir in den Stadtteil Beverly Hills, in dem zahlreiche Promis leben. Hier befindet sich auch der Hollywood Boulevard, den wir uns nun aus der Nähe ansehen. Von einer Aussichtsterrasse bestaunen wir den weißen Hollywood-Schriftzug in den Hügeln der Beverly Hills, bevor wir selbst den "Walk of Fame" betreten. Der Fußweg mit den mehr als 2500 roten Sternen der Stars am Hollywood Boulevard gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Los Angeles. Wir spazieren entlang des Boulevards, sehen das Dolby Theater und das Chinesische Theater, welche heutzutage für die Oscar-Verleihungen dienen. Auf einem kleinen Platz vorm Chinesischen Theater befinden sich die Hand- und Fußabdrücke der Hollywood-Stars, von Marilyn Monroe über Harry Potter bis Michael Jackson.

Universal Filmstudios oder Ausflug nach Santa Monica

Am Nachmittag haben wir die Möglichkeit, die Universal Filmstudios in Los Angeles zu besuchen oder einen Ausflug an den Pazifikstrand des Stadtteils Santa Monica zu unternehmen. Auch Santa Monica Beach war schon oft Schauplatz verschiedener Hollywoodfilme und Serien wie Baywatch, Forrest Gump, Terminator oder Speed. Das Wahrzeichen an der Küste ist der Santa Monica Pier, eine Seebrücke, die Souvenirgeschäfte, Cafes und eine Vergnügungsmeile bietet. Man kann entlang des Pazifiks, der Strandpromenade oder der Einkaufsstraße "Third Street Promenade" spazieren oder einfach das bunte Treiben am Strand genießen.
Für Filmfans ist der Besuch der Universal Studios ein absolutes Muss. Auch wenn der Eintritt in den Filmpark 84 USD pro Person kostet, lohnt sich nach meiner Erfahrung die Investition. Wo kann man sonst einmal die berühmten Hollywood-Kulissen bestaunen, die Filmtechnik kennen lernen und einen Blick hinter die Kulissen werfen?

Studio Tour, 3D– und Themenshows

Zunächst gehen wir zum Abfahrtspunkt der Studio Tour. Mit einem bereiften Minizug fahren wir dabei durch die gesamte Außenanlage des Filmparks mit seinen riesigen Produktionshallen und nachgebauten Stadtkulissen. Es folgen spannende Höhepunkte, die wir äußerst realistisch erleben: Mit 3D-Brille ausgestattet fahren wir in eine Halle, in der links und rechts Leinwände den Kampf von T-Rex und King-Kong zeigen. Durch die 3D-Effekte und Schüttelbewegungen des Zuges scheinen die Szenen unheimlich real. Ähnlich aufregend sind eine Flutwellen- und Erdbeben-Simulation sowie der Angriff des Weißen Haies! Die Studio-Tour ist ein wirklich lohnendes Erlebnis! Nach einer Stärkung in einem der zahlreichen Imbiss-Angebote, erkunden wir den Filmpark, der in einem unterem und einem oberen Level verschiedene Attraktionen und Shows bietet. Eigentlich könnte man hier mindestens einen ganzen Tag zubringen, wir entscheiden uns für die Showfahrt "The Mummie", eine Art Achterbahnfahrt im Dunkeln mit gruseligen Showeffekten, und die 3D-Fahrt "The Transformers", eine äußerst spektakuläre Simulation mit 3D-Brille. Zum Abschluss besuchen wir die Waterworld-Show - eine Stuntshow mit Wasser- und Feuereffekten, Booten und Flugzeug.
Dann holt uns unser Bus wieder ab und wir fahren zum Abendessen in Downtown Los Angeles, bevor es zurück zur Queen Mary für unsere letzte Nacht in Los Angeles geht.

3. Tag: Fahrt nach Laughlin in Nevada – Galico Geisterstadt

Wir verlassen Los Angeles und Kalifornien und beginnen unsere Rundreise. Tagesziel ist die Spielerstadt Laughlin in Nevada, die "kleine Schwester von Las Vegas". Auf unserer Reise durch die Mojave-Wüste beuschen wir gegen Mittag die Geisterstadt Galico. 1881 als Siedlung des Silberbergbaus gegründet ist sie heute ein Freilichtmuseum, das dem Besucher das Leben im "Wilden Westen" näher bringt. Der Silberabbau war irgendwann nicht mehr lohnenswert, so dass die Einwohner wegzogen und diese Geisterstadt hinterließen. Bei einem Rundgang bestaunen wir die alten Holzgebäude, das kleine Schulhaus, den Saloon und die kleine Bergbahn. Souvenirgeschäfte und Cafes laden zum Verweilen im historischen Ambiente ein.
Am Nachmittag erreichen wir unser Casino-Hotel "Aquarius" in Laughlin und es bleibt Freizeit zum Entspannen am Pool (es sind über 40°C Außentemperatur) oder zum Einkaufsbummel im gegenüber liegenden Outlet-Center. Nach dem Abendessen vom großen Buffet lohnt sich ein Bummel am Colorado River oder der Besuch des Hotelcasinos im Erdgeschoss. Hier kann man schon mal für Las Vegas üben .

4. Tag: Auf der Route 66 durch Arizona zum Grand Canyon

Mit der Überquerung des Colorado River in Laughlin verlassen wir Nevada und sind im Bundesstaat Arizona. Wir fahren entlang der berühmten Route 66, eine der ersten durchgehenden Straßen vom Osten der USA bis Santa Monica an der Westküste. Die Mittagspause verbringen wir im Örtchen Seligman, der sich selbst "Geburtsstätte der historischen Route 66" nennt. Zahlreiche bunte Souvenirgeschäfte und kleine Cafes laden zum Bummel ein. Überall bieten amerikanische Oldtimer aller Art schöne Fotomotive. Weiter geht unsere Reise in Richtung Grand Canyon. Am frühen Nachmittag erreichen wir den Grand Canyon Nationalpark. Das Wetter ist mit blauem Himmel, Sonne und kaum Wind perfekt für unseren fakultativen Rundflug.

Flug und Wanderung am Grand Canyon

Wir erreichen den Flugplatz, werden in drei Gruppen zu je sieben bis acht Personen eingeteilt und bekommen eine kurze Einweisung zur Sicherheit beim Flug. Mit drei Kleinflugzeugen starten wir praktisch alle gemeinsam zu unserem Grand Canyon Panoramaflug. Über einen Kopfhörer bekommt jeder während des Fluges ein paar Informationen in Deutsch und Musik eingespielt. Jeder hat einen Fensterplatz und kann den Grand Canyon so optimal sehen und fotografieren. Der Flug dauert etwa 45 Minuten und kostet ca. 180 USD pro Person. Um die riesigen Ausmaße des Grand Canyon, die verschiedenen Farben und Gesteinsschichten begreifen zu können, ist der Flug die beste Möglichkeit. Das sollte man sich gönnen, wenn man einmal hier ist!
Nach dem beeindruckenden Rundflug fahren wir mit dem Bus zum Aussichtspunkt Mather Point am Rand des Canyons. Von hier starten wir eine vier Kilometer lange Wanderung entlang der Abbruchkante. Der Weg ist gut befestigt bzw. asphaltiert ohne große Steigungen und bietet tolle Ausblicke in den Grand Canyon. Unterwegs kann man mit Glück auch Felsenhörnchen und Kondore beobachten oder man lässt die Stille und Weite des Canyons einfach einmal auf sich wirken. Bei schönem Wetter und genug Zeit ist diese Wanderung absolut empfehlenswert! Unser Hotel liegt direkt am Nationalpark, so dass wir hier nur kurze Wege fahren müssen und am nächsten Morgen noch einen Abstecher zum Canyon machen können. Unweit des Hotels sehen wir sogar einige Wapiti-Hirsche. Nach einem sehr guten Buffet lassen wir den Abend an der Hotelbar ausklingen.

5. Tag: Land der Navajo–Indianer und Monument Valley

Noch einmal legen wir einen Fotostopp am östlichen Rand des Grand Canyon, am Desert View Point, ein. Hier gibt es einen rekonstruierten Wachturm der Hopi-Indianer, den man kostenfrei hinauf steigen kann. Im Inneren kann man typische Wandmalereien der Indianer sehen. Von oben werfen wir einen letzten Blick in den Grand Canyon bei Morgenlicht, bevor wir weiter reisen in Richtung Nordosten. Durch das Gebiet der Navajo-Indianer, die heute natürlich auch modern mit Auto und Supermarkt leben, erreichen wir das bekannte Monument Valley - das Tal der Monumente. Diese Monumente sind einzeln stehende Felsenreste des großen Colorado Plateaus, das einst das ganze Gebiet bedeckte. Durch Erosion wurden große Teile des Plateaus abgetragen und übrig blieben die skurril geformten Felsen, die bei den Indianern alle mit einem eigenen Namen wie Eule, Daumen, drei Schwestern usw. versehen sind.

Jeeptour mit Navajo–Indianern im Monument Valley

Die roten Tafelberge dienten schon bei zahlreichen Dreharbeiten als Kulisse. Bei uns sind sie vor allem durch Westernfilme und die Marlboro-Werbung als Inbegriff des "Wilden Westens" bekannt. Hier können wir auch zwei der traditionellen Lehm-Rundhäuser der Navajo besichtigen, in denen sie früher gelebt haben. Mit zwei Navajo-Indianern geht es dann auf eine Jeeptour durch das Monument Valley. Die Jeeps sind mit einem Sonnendach überspannt, sonst aber rundum offen, was bei Temperaturen um 35 bis 40 °C ganz angenehm ist. Nur gegen den feinen roten Sandstaub sollte man sich mit einem Tuch oder einer leichten Windjacke schützen. Bei einer Rundfahrt stoppen wir an verschiedenen Aussichtspunkten: dem John Ford Point (bekannt aus der Marlboro-Werbung), dem linken und rechten Handschuh und dem North Window. Überall wird auch Indianer-Schmuck verkauft. In der fast dreistündigen Tour ist auch eine Mittagspause enthalten, in der man für 6 USD ein Navajo-Taco-Essen dazu buchen kann. Dabei halten wir an einem Picknickplatz inmitten der beeindruckenden Felsenlandschaft und unsere Fahrer und weitere Navajos bereiten uns Navajo-Taco zu - ein fritiertes Fladenbrot mit Salat, roter Bohnensoße, Tomaten, Käse und Dip. Dazu gibt es kühle Getränke. Auf der Rückfahrt singen unsere Fahrer ein traditionelles Totemlied der Navajo-Indianer. Wir steigen wieder in unseren Reisebus und überqueren die Grenze zum Bundesstaat Utah. Da hier Mountain Time herrscht, stellen wir unsere Uhren um eine Stunde vor. Am Abend erreichen wir das Städtchen Moab, wo wir die nächsten zwei Tage übernachten. Unser Abendessen findet heute in der Moab Brewery statt - einer kleinen Bierbrauerei, in der man viele verschiedene Biersorten bestellen kann.

6. Tag: Moab und Arches Nationalpark

Moab ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge in zwei weitere sehenswerte Nationalparks der West-USA. Für unsere Mittagspause kauft heute jeder im Supermarkt ein paar Snacks für ein Picknick im Freien. Es ist kaum zu glauben: Im Supermarkt sehen wir den Formel 1 Weltmeister Michael Schuhmacher, der dort mit zwei Begleitern einkauft! Das wird das Gesprächsthema des Tages !
Nur etwa 30 Minuten Fahrtzeit von Moab entfernt, liegt der Arches Nationalpark, der den Namen wegen seiner beeindruckenden Felsentore trägt. Die Window Section ist der Teil, der die meisten großen Felsentore zur näheren Besichtigung bietet. Hier haben wir 1,5 Stunden Zeit, die Felsenlandschaft mit den großen Steinfenstern und Bögen bei Spaziergängen zu erkunden. Blauer Himmel, die Sonne und die roten Felsen bescheren uns jede Menge Fotomotive. Besonders sehenswert ist auch der Double Arch, ein Felsentor mit zwei Bögen hintereinander. Am kleinen Felsbogen Delicate Arch legen wir einen weiteren Fotostopp ein, bevor wir den Nationalpark verlassen und weiter in Richtung Canyonlands fahren.

Canyonlands Nationalpark und Western–Abend

Hier schlengelt sich erneut der Colorado River durch die Steilhänge vielfarbiger Canyons. Am Aussichtspunkt Dead Horse Point genießen wir faszinierende Ausblicke auf das Flusstal und unser Mittagspicknick unter freiem Himmel.
Am Nachmittag bleibt Zeit für einen Bummel durch die Geschäftsstraße von Moab, in der man hübsche Souvenirs und Kunsthandwerk der Indianer findet. Oder man verbringt ein paar entspannende Stunden am Hotelpool. Zum Abendessen sind wir heute zu einer Westernshow in einer nachgebauten kleinen Ranch unweit von Moab eingeladen. Nach dem typischen Cowboy-Essen mit Bohnen, Fleisch und Backkartoffeln wird auf der Bühne Country-Livemusik gespielt. Beschwingt lassen wir den Abend hier ausklingen.

7. Tag: Bryce Canyon Nationalpark

Einer der schönsten Nationalparks in Utah ist zweifelsohne der Bryce Canyon, zu dem wir heute reisen. Wie ein Märchenland aus Sandstein in allen Orange- und Rottönen erstreckt sich der riesige Canyon in der grünen, baumgesäumten Landschaft. Hier ist es etwas kühler, denn der Bryce Canyon liegt auf über 2000 Metern Höhe. Bei etwa 15 °C und kühlendem Wind kommen nun unsere wärmeren Sachen zum Einsatz . Bei unserer kleinen Rundfahrt halten wir an den schönsten Aussichtspunkten. Erster Halt ist am höchsten Punkt des Bryce Canyon, am Bryce Point, der 2592 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Von hier haben wir den weitesten Blick in den Canyon. Wir sehen auch flinke Streifenhörnchen und einen blauen Diademhäher (Stellars Jay). Weiter geht's zum Inspiration Point, von wo wir zu einer 1,5-stündigen Wanderung entlang der oberen Kante des Bryce Canyons starten. Unterwegs stoppen wir dabei immer wieder an einmaligen Panoramasichten über das Märchenland aus Stein. Wirklich unglaublich! Ein breiter Wanderweg führt auch direkt durch den Canyon, dieser ist allerdings etwas anspruchsvoller durch den Auf- und Abstieg. Letzter Halt ist am Sunset Point, an dem das Abendlicht die Gesteinsformationen noch einmal in leuchtende Farben hüllt. Hier sehen wir auch ein paar Gabelbock-Antilopen, die in der Prärie weit verstreut leben, bevor wir unser uriges Hotel "Ruby's Inn" direkt am Nationalpark erreichen.

8. Tag: Zion Nationalpark und Las Vegas

In der Nähe des Bryce Canyon legen wir am Morgen einen Fotostopp am Red Canyon ein. Die Felsformation "Salz- und Pfefferstreuer" leuchtet rot in der Morgensonne. Gegen Mittag erreichen wir den Zion Nationalpark ganz im Südwesten Utahs, der wieder mit ganz anderen Gesteinsformationen besticht. Wir halten am "Schachbrett-Felsen", auf dem sich horizontale und vertikale Linien wie auf einem Schachbrettmuster befinden. Unterwegs sehen wir sogar ein paar Dickhornschafe am Straßenrand. Durch einen Tunnel und Serpentinen geht es hinunter zum Zion Canyon Besucherzentrum, wo es einen Rastplatz mit Restaurant und Cafe gibt. Von hier kann man zu zahlreichen Wanderungen durch die Canyon-Landschaft aufbrechen. Wir haben Zeit für ein Mittagspicknick oder einen Spaziergang entlang der Wanderwege oder am Virgin River. Auch hier sollte man nach Tieren Ausschau halten, wir sehen Streifenhörnchen, Biberspuren und einen Maultierhirsch. Schließlich geht unsere Fahrt weiter in Richtung Las Vegas.

Abendtour in Las Vegas - Hotel Luxor und Bellagio

Am späten Nachmittag erreichen wir eine der Städte, die niemals schläft: Las Vegas - das Kontrastprogramm zur ruhigen Natur der Nationalparks . Wir beziehen unsere Zimmer im Hotel "Luxor", einer riesigen Pyramide, die den Außmaßen der ägyptischen Cheops-Pyramide entspricht. Das ist das verrückte Amerika! Wie in allen Hotels von Las Vegas gibt es im Erdgeschoss ein großes Casino, in dem Spieler Tag und Nacht verbringen. Vor der Pyramide stehen sogar ein Obelisk und eine gewaltige Sphinx, durch die man das Hotel betritt. Nach unserem Abendessen vom reichhaltigen Buffet im Hotel treffen wir uns mit Reiseleiterin Janny zur abendlichen Stadtrundfahrt - der Las Vegas bei Nacht Tour. Nach den Erklärungen zur Architektur unseres eigenen Hotels "Luxor" steigen wir in den Bus und fahren den Las Vegas Boulevard hinauf, der auch Las Vegas Strip genannt wird. An ihm liegen alle die berühmten Hotels und Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nächster Besichtigungspunkt ist das 5-Sterne-Hotel "Bellagio", das durch seine luxuriöse Lobby, den mit einem Blumenmeer bepflanzten Wintergarten und dem größten Schokoladenbrunnen der Welt beeindruckt. Das "Bellagio" ist für seine Wassershow berühmt, die jeden Abend am künstlichen See vor dem Hotel stattfindet.  Das lassen wir uns nicht entgehen! Die Wasserspiele und Fontänen bewegen sich zur Musik vor der beleuchteten Kulisse des Las Vegas Strip.

Venetian - Fremont Street - Stratosphere Tower

Nächster Halt ist die Hotelanlage des "Venetian". Zahlreiche italienische Wand- und Deckenmalereien schmücken das Innere des Hotels. Im Außenbereich ist die Kanalwelt von Venedig nachgebaut mit Rialtobrücke, Markusturm und Gondolieren, die Besucher durch die beleuchteten Kanäle schippern. Von hier beobachten wir auch den nachgestellten Vulkanausbruch vorm Hotel "Mirage". Wir fahren weiter durch das Hochzeitsviertel, in dem es die bekannten kleinen Hochzeitskapellen gibt.
Man soll es nicht glauben, aber Las Vegas besitzt auch eine Altstadt, in der einst alles begann. Wir besuchen die Fremont Street, die erste Casino-Straße von Las Vegas, die es schon seit 1905 gibt - dem selben Jahr, in dem die Stadt gegründet wurde. Bis zum Bau der Megahotels am Strip war hier das Zentrum der Vergnügungsindustrie von Las Vegas. Damit auch heute noch Besucher angezogen werden, wurde 1995 eine neue Attraktion eröffnet - die Fremont Street Experience Show. Ein etwa 450 Meter langer Teil der Fremont Street ist überdacht mit einer Kuppel aus 12,5 Millionen LED-Lampen und 220 Lautsprechern. Jeden Abend findet darauf eine Multimedia-Show mit Video, Musik und Lichteffekten statt, die wir uns natürlich auch ansehen.
Danach kann man entweder mit dem Bus zurück zum Hotel fahren oder in meiner Begleitung fakultativ den Stratosphere Tower besuchen. Die Auffahrt auf den 350 Meter hohen Turm kostet 18 USD pro Person, wir bekommen als Gruppe aber einen großzügigen Rabatt. Von oben genießen wir einen tollen Ausblick auf das Lichtermeer von Las Vegas. Zurück zum Hotel geht es dann mit einem Taxi der Extraklasse - einer etwa 20 Meter langen Jeep-Limousine .

9. Tag: Death Valley Nationalpark (Tal des Todes)

Es wird noch heißer! Wir verlassen Las Vegas in Richtung Nordwesten, noch einmal durchqueren wir die Mojave-Wüste, um wieder nach Kalifornien zu gelangen. Dabei lernen wir das Tal des Todes, den Death Valley Nationalpark, kennen. Er ist der trockenste Nationalpark in den USA und einer der heißesten Punkte der Erde. Bei uns herrschen hier etwa 40 °C, was im Death Valley nicht sonderlich heiß ist. Die Temperaturen können bis weit über 50 °C steigen. Wir legen einen Fotostopp am Zabriskie Point ein, der nach dem Geschäftsführer der Pacific Coast Borax Company benannt ist und hier einst Borax abbaute. Vom Aussichtspunkt sehen wir die vielfarbige Erosionslandschaft, die vor Jahrmillionen nach Austrocknung des Furnace Creek Lake entstand. Weiter geht es zum Badwater Basin, dem tiefsten Punkt der USA, der 85,95 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Hier kann man auf dem ausgetrockneten Salzsee spazieren gehen und sich von dem skurrilen Ort verzaubern lassen. Unsere Mittagspause verbringen wir auf der Furnace Creek Ranch im Death Valley. Am 10. Juli 1913 wurde hier auf der Ranch eine Temperatur von 56,7 °C gemessen, woran ein Schild vorm Souvenirshop erinnert. Die Ranch ist wie ein kleines Freilichtmuseum, in dem man Relikte des Borax-Abbaus und des Lebens hier im Tal bestaunen kann: Wagen des 20-Muli-Teams, alte Dampfmaschinen, Pferdewagen usw.
Heute liegt die längste Fahrtstrecke der Reise vor uns. Mehr als 700 Kilometer fahren wir bis zu unserem Hotel in Bakersfield. Erst hier ist die Mojave-Wüste zu Ende und wir erreichen die fruchtbaren Landwirtschaftsgebiete von Kalifornien.

10. Tag: Yosemite-Nationalpark - Mammutbäume

Ein ganz anderer Nationalpark steht heute auf dem Programm. Der Yosemite liegt an den westlichen Hängen der Sierra Nevada auf 600 bis 4000 Metern über dem Meeresspiegel. Grüne Wälder, graue Felsen, Flüsse und Wasserfälle unterscheiden ihn von den bisher gesehenen Parks. Die Landschaft ähnelt eher der in West-Kanada. Durch die Höhe und das eigene Klima liegen die Temperaturen bei maximal 15 bis 20 °C, eine Jacke ist empfehlenswert. Höhepunkt des Yosemite-Nationalparks sind die riesigen Mammutbäume, von denen es drei größere Haine im ganzen Park gibt. Wir besuchen den Mariposa Grove, den mit etwa 200 Bäumen größten Hain der Giganten. Bei einer etwa 1,5-stündigen Wanderung erkunden wir die Welt der Riesenmammutbäume (Sequoiadendron giganteum).
Zum Mittag veranstalten wir heute ein großes Picknick in der Natur des Yosemite mit kalifornischem Wein und Spezialitäten. Bei einer anschließenden Rundfahrt halten wir nach Tieren Ausschau und stoppen an verschiedenen Aussichtspunkten wie dem Yosemite Valley, dem Felsen El Capitan und dem Brautschleier-Wasserfall, bevor wir unser Hotel am Nationalpark erreichen.

11. Tag: Sacramento und die Weinregion Napa Valley

Unser nächstes Ziel ist Sacramento, die Hauptstadt Kaliforniens. Nach einem Zwischenstopp an einem Hofladen im Städtchen Merced, wo wir Nüsse und Trockenfrüchte aus Kalifornien kaufen können, erreichen wir Sacramento gegen Mittag. Zuerst statten wir dem herrlichen Parlamentsgebäude einen Besuch ab. Wenn keine offiziellen Empfänge sind, kann man mit kurzer Sicherheitskontrolle auch in das Gebäude hinein gehen. Im Inneren sehen wir die mondäne Architektur, die Sitzungssäle und einige Museumsräume zur Geschichte der Region. Dann ist Zeit für einen Bummel durch die historische Altstadt Sacramentos, in der man sich in die Zeit der Stadtgründung und des Goldrausches im 19. Jahrhundert zurückversetzt fühlt. Ein ganzes Viertel entlang des Sacramento River wurde hier erhalten und rekonstruiert: der alte Bahnhof, Schaufelraddampfer, Gehsteige aus Holz, das alte Schulhaus und Saloons aus dem "Wilden Westen".
Am Nachmittag erreichen wir die Weinregion Napa Valley, die nördlich von San Francisco liegt und gemeinsam mit der Sonoma-Weinregion die guten kalifornischen Weine hervorbringt. Wir besuchen das Weingut "Cosentino", erfahren Wissenswertes zum Weinanbau der Region und verkosten vier kalifornische Rot- und Weißweine. Wir übernachten in Vallejo, schon fast einem Vorort von San Francisco.

12. Tag: San Francisco

Die letzte Traumstadt unserer Rundreise lernen wir heute kennen: San Francisco. Wir reisen aber nicht mit dem Bus an, sondern nehmen die Fähre von Vallejo über die Bucht von Francisco. Die Überfahrt mit dem modernen Fährschiff dauert etwa eine Stunde. Das Wetter ist perfekt, obwohl es noch früh am Morgen ist. Unterwegs können wir einen ersten Blick auf die Golden Gate Bridge und die sagenumwobene Gefängnisinsel Alcatraz werfen, natürlich ist auch die Skyline der Stadt vom Wasser aus ein beeindruckender Anblick. Am Hafen von San Francisco wartet unser Reisebus mit unserem Gepäck auf uns und wir starten zur ganztägigen Stadtrundfahrt. Wir sehen Chinatown, den belebten Union Square, das Parlamentsgebäude und den Alamo Square mit den berühmten "Painted Ladies" - den hübschen bunten Holzhäusern im viktorianischen Stil. Vom Aussichtspunkt Twin Peaks genießen wir bei herrlichem Sonnenschein einen einzigartigen Panoramablick über San Francisco.

Golden Gate Bridge und Cable Car

Von den Hügeln der Twin Peaks fahren wir dann hinunter zum Wahrzeichen San Franciscos - zur Golden Gate Bridge. Wir haben großes Glück, die Brücke so schön mit blauem Himmel und klarer Sicht zu sehen . Die Möglichkeit, einmal zu Fuß über die Golden Gate Bridge zu gehen, lassen wir uns nicht entgehen. Die 2,7 Kilometer überquert man in etwa einer Stunde. Es gibt einen Fuß- und Radweg sowie vier Fahrspuren für Autos - der Spaziergang ist daher natürlich von entsprechender Geräuschkulisse begleitet. Das tut dem Erlebnis Golden Gate aber keinen Abbruch! Von oben hat man tolle Blicke auf die Bucht, die umliegenden Inseln einschließlich Alcatraz und die Stadtsilhouette. Am anderen Ende angekommen sind alle überwältigt von der Kulisse und es geht weiter mit dem Bus zum kleinen Städtchen Sausalito, wo Zeit für einen kleinen Bummel ist. Nach dem Mittag kehren wir zurück in die Innenstadt von San Francisco. Wer will, kann mit mir eine Fahrt in einem der beliebten Cable Cars unternehmen. Wir nehmen die weniger von Touristen frequentierte California-Street-Linie von der Market Street im Finanzviertel bis zur Van Ness Avenue, wo direkt unser Hotel liegt. Die Fahrt kostet 6 USD pro Person und dauert je nach Anzahl der Stopps etwa 20 Minuten bergauf und bergab entlang der California Street. Nach dem Einchecken im Holiday Inn Hotel hat jeder Zeit für eigene Erkundungen. Den Union Square mit seinen umliegenden Einkaufsstraßen erreicht man in etwa 25 Minuten zu Fuß.

Abendessen am Pier 39 und Limousinenfahrt in San Francisco

Am Abend fahren wir mit unserem Bus noch einmal an die Hafenlinie mit den alten Piers, die heute lebendige Einkaufs- und Vergnügungsmeilen sind. Im Restaurant "Neptune's Palace" sind wir zum Abschluss-Abendessen mit Blick auf den Sonnenuntergang über der Bucht von San Francisco eingeladen. Direkt neben dem Restaurant befinden sich die hölzernen Bootsstege, die von Dutzenden Seelöwen bevölkert sind - unbedingt anschauen!
Nach dem Essen erwartet uns der abschließende Höhepunkt unserer Reise: eine Stretchlimousinen-Fahrt durch San Francisco. Vom Pier 39 geht's los durch die nächtliche Stadt, über die San Francisco-Oakland Bay Bridge zur kleinen Insel Treasure Island. Mit Blick auf die beleuchtete Skyline San Franciscos stoßen wir dort mit einem Glas Sekt auf die erlebnisreiche Reise an.

13./14. Tag: San Francisco und Heimreise

Am Vormittag vor unserem Heimflug bleibt noch etwas Zeit für eigene Unternehmungen in San Francisco. Einige entscheiden sich für den Besuch der kurvenreichsten Straße der Welt - der Lombard Street. Zu Fuß gelangen wir von unserem Hotel in etwa 30 Minuten zum oberen Ende an der Hyde Street und lernen die hügelige Straßenführung kennen. Hier ist auch das beliebte Postkartenmotiv mit dem Cable Car, der Bucht und der Gefängnisinsel Alcatraz im Hintergrund. Wir laufen den berühmten kurvigen Teil der Lombard Street hinunter und fotografieren die Autos, die zwischen den blumig-grünen Hecken die engen Kurven nehmen.
Die Leavenworth Street bergauf und bergab laufen wir zurück zum Hotel, wo uns am späten Vormittag unser Bus zum Flughafen abholt. Am Nachmittag startet unser Rückflug nach Deutschland.

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