Reisebericht: Wanderreise Zypern – Insel im Mittelmeer

17.03. – 30.03.2013, 8 Tage Rundreise mit 6 Wanderungen: Agros – Kyperounta – Troodosgebirge – Paphos – Akamas–Halbinsel (60 geführte Wanderkilometer)


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Auf nach Zypern Bereits in den frühen Morgenstunden traf ich mich mit 16 Wanderfreunden am Flughafen Berlin-Tegel um mit Ihnen gemeinsam in den kommenden 14 Tagen die drittgrößte Insel des Mittelmeeres zu erkunden. Gegen 7 Uhr verließen wir die Hauptstadt mit Zwischenziel München, von wo aus wir am Nachmittag den Flughafen von Larnaca erreichten. Hier erwartete uns bereits Mini von unserer örtlichen Agentur und begleitete uns in das Troodosgebirge, nach Agros in das Hotel Rodon- unserer Unterkunft für die nächste Woche.
Ein Reisebericht von
Mario Scheinert
Mario Scheinert

Reisebericht

17.03.13 - Auf nach Zypern
Bereits in den frühen Morgenstunden traf ich mich mit 16 Wanderfreunden am Flughafen Berlin-Tegel um mit Ihnen gemeinsam in den kommenden 14 Tagen die drittgrößte Insel des Mittelmeeres zu erkunden. Gegen 7 Uhr verließen wir die Hauptstadt mit Zwischenziel München, von wo aus wir am Nachmittag den Flughafen von Larnaca erreichten. Hier erwartete uns bereits Mini von unserer örtlichen Agentur und begleitete uns in das Troodosgebirge, nach Agros  in das Hotel Rodon- unserer Unterkunft für die nächste Woche.
18.03.13 - Agros
Am Morgen begrüßte uns unser Wanderführer Jorgos und wir starteten zu einem Spaziergang in das Dorf Agros. Als erstes besuchten wir die Rosenmanufaktur von Chris. Er züchtet Damaszener Rosen und erntet diese jedes Jahr im Mai und Juni. Aus den duftenden Blüten produziert das Familienunternehmen Kerzen, Wein, Likör sowie Parfüme. Anschließend liefen wir in die den nur wenige Meter entfernten Marmeladenladen von Niki. Sie produziert mit ihrem kleinen Betrieb allerlei Köstlichen aus den Früchten der Region, so z.B.  Weißdorn Marmelade. Zu Ende ging unser kleiner kulinarischer Rundgang bei Familie Kafkalia, welche die örtliche Fleischerei betreibt. Am Nachmittag unternahmen wir dann zur Einstimmung auf die Wanderungen der nächsten Tage eine Wanderung auf dem Naturkundlichen Pfad rund um den Ort Agros, der wie viele Wanderwege auf Zypern sehr gut ausgebaut und beschildert ist.
19.03.13 - Troodosgebirge
Frisch gestärkt begaben wir uns am Morgen mit dem Bus in das „Herz Zyperns", das Troodosgebirge. Das Gebirge verdankt seinen Namen den drei ursprünglichen Pfaden in das Gebirge von den Städten Limassol, Paphos und Nikosia. Unsere Wanderung begannen wir unterhalb des Olympos, den mit 1952 m höchsten Berg Zyperns. Der Gipfel ist leider nicht frei zugänglich, da sich darauf eine Radarstation der britischen Streitkräfte befindet, die auf Zypern noch zahlreich vertreten sind. Unser weiterer Weg führte uns oberhalb der mittlerweile rekultivierten Asbestbrüche und einem weitläufigen Zedernwald bis an den Anfang des Kalidonia Naturpfades. Wir folgten dem Flusslauf stromabwärts und erreichten nach mehreren Überquerungen des Flusses den Kalidonia Wasserfall. Nach kurzer Rast setzten wir unsere Wanderung fort und erreichten am späten Mittag die Forellenfarm Psilo Dendro. Hier aßen wir leckere Forelle aus eigener Zucht und setzten gestärkt unseren weiteren Weg in den nahe gelegenen Ort Platres mit dem Bus fort, wo wir bei einem kleinen Rundgang den Kurort erkundeten.
20.03.2013 - Mahadari Naturlehrpfad
Mit dem historischen Bedford Bus aus den 1960 er Jahren erreichten wir am Morgen nach kurzer Fahrtzeit in der Nähe des Dorfes Kyperounta unseren Ausgangspunkt unserer Wanderung.  Bei angenehmen Temperaturen um die 20 Grad Celsius begaben wir uns auf den Madari - Naturpfad. Der Weg führte uns zunächst bergauf, wo wir nach ca. 1 Stunde das Plateau des Bergmassivs erreichten und uns ein herrlicher Blick in die umliegenden Bergdörfer im Troodosgebirge sowie das auf türkischer Seite befindliche Pentadaktilosgebirge bot.  Wir wanderten weiter ein Stück bergauf und erreichten am Mittag die Feuerwehrwachstation in der Nähe des Adelfoi, von der sich erneut ein sehr schöner Blick in alle Richtungen der Insel bot.  Am späten Mittag holte uns dann  Gulis mit dem historischen Bedford Bus oberhalb des Bergdorfes Chandria ab und fuhr uns in Nikos Taverne in Agros. Hier erwartete uns ein reichhaltiges Meze Essen. 
21.03.2013 - Nordzypern
Den heutigen Tag verbrachten wir im Nordteil der Insel.  Nach dem Frühstück starteten wir mit Jorgos und Busfahrer Savvas bereits 8 Uhr in den türkischen Teil der Insel, nach Nordzypern. Das Passieren der Grenze verlief komplikationslos, weil Mini die Passdaten schon im Voraus eingereicht hatte und die freundliche Grenzpolizistin sie nur noch abgleichen musste. Dieses Procedere ist erforderlich, weil Zypern seit 1974 durch einen Grenzstreifen getrennt ist und bis heute keine Wiedervereinigung stattfand.  An der Grenze stieg auch Reiseleiter Jukan zu, der uns die nächsten zwei Tage auf dem türkisch besetzten Gebiet begleitete. Wir fuhren durch das Pentadaktylos-Gebirge (Fünffinger-Gebirge)  an den Fuß der Festungsruine St. Hilarion bei Karmi. Nach einem etwa zweistündigen Aufstieg bot sich uns ein herrlicher Blick auf Kyrenia und das Mittelmeer. In der Ferne waren außerdem die Schneebedeckten Gipfel des Taurusgebirges in der Türkei sichtbar, die sich in etwa 70 Kilometer Entfernung von hier befindet. Gegen Mittag holte uns Savvas unterhalb der Festungsruine ab und wir fuhren nach Kyrenia, einst bedeutenste Hafenstadt der Insel und stärkten uns zu Mittag. Am Nachmittag zeigte uns Jorgos die historische Festungsanlage der Stadt, von der sich ein sehr schöner Blick in den kleinen Hafen der Stadt bietet.  Nur wenige Kilometer von Kyrenia entfernt, befindet sich die ehemalige Abtei Bellapais, ein ehemaliges Kloster, das wir am Nachmittag besuchten. Am Abend erreichten wir dann voller Eindrücke wieder unser Hotel im Troodosgebirge.
22.03.2013 - Pentadaktylosgebirge
Am Morgen überquerten wir erneut den Grenzposten in Lefkosia und fuhren in den Osten des Fünffingergebirges. Kurz vor unserem geplanten Startpunkt unserer Wanderung wurden wir allerdings von der türkischen Armee gestoppt, die gerade in der Nähe ein Manöver abhielten. So entschlossen wir uns, den Pentadakytlos direkt zu umrunden. Auch das Mittagessen wurde kurzfristig in die Natur verlegt und so gab es unterhalb der „Fünf Finger" zum Mittag leckere, selbstgemachte Sandwiches. Am Nachmittag erreichten wir wieder den Grenzposten in Lefkosia und verabschiedeten uns von Jukan, der uns die vergangenen zwei Tage mit begleitete. Wir durchquerten die Hauptstadt und Jorgos überraschte uns mit einem Besuch bei sich zu Hause und einer Verkostung .
23.03.2013 - Scheunendachkirchen im Troodosgebirge
Unsere letzte Wanderung im Troodosgebirge führte uns zunächst zur Scheunendachkirche Stavros tou Agiasmati in die Nähe des Dorfes Platanistasa. Sie ist eine von 10 Scheunendachkirchen auf Zypern, die unter dem Schutz der UNESCO stehen. Nach einem einstündigen Aufstieg erreichten wir unseren Kammweg auf 1.200 Metern und genossen bei einer Rast die klare Sicht in den Norden und den Süden der Insel. Den weiteren Weg, der von der Forstbehörde als Naturlehrpfad angelegt wurde, säumten zahlreiche Zedern und Mandelbäume. Bevor wir am frühen Mittag das Bergdorf Lagoudhera erreichten, durchquerten wir noch ....Weinberge. Etwas außerhalb des Dorfes die Scheunendachkirche Panagia tou Arakou, aus dem 12. Jahrhundert.  In der Nähe der Kirche wartete dann bereits Savvas auf uns und wir fuhren in das nur wenige Kilometer entfernte Dorf Santi und aßen zu Mittag ein köstliches Souvlaka im Pitabrot.
24.03.2013 -  Wanderung oberhalb der Steilküste nach Pissouri
Wir verließen nach einer Woche im schönen unser Hotel in Agros und fuhren zunächst in Richtung Hafenstadt Limassol, hier befindet sich seit der Teilung der Insel der wichtigste Handelshafen und die meisten Reedereien der Insel haben hier ihren Sitz. Unsere weitere Fahrt führte uns auf die Autobahn 6, der wir bis Pissouri folgten. Ganz in der Nähe des kleinen Ortes befindet sich der „Felsen der Aphrodite", laut der Mythologie soll hier die schönste Göttin  dem Meer entstiegen sein. Unsere Wanderung starteten wir in der Nähe des Felsens und wanderten zunächst auf kleinen Ziegenpfaden und durch Olivenhaine oberhalb der Steilküste entlang, mit Blick auf die bizarren Kreide- und Kalkformationen. Gegen Mittag erreichten wir den 1000- Seelenort Pissouri, wo Savvas bereits auf uns wartete und wir fuhren gemeinsam in die Nähe des Ortes Kourion, wo wir bei einem Picknick mit Meeresblick, allerlei zypriotische Köstlichkeiten genossen. Nur noch wenige Kilometer fuhren wir anschließend in die Hafenstadt Paphos, wo etwas außerhalb der Stadt, in Kissonerga, mit dem Cynhiana Beach Hotel unsere Unterkunft für den zweiten Teil unserer Wanderreise befand.
25.03.2013 - Wanderung über der Avagas Schlucht
Am Morgen fuhren wir zunächst in Richtung Akamas, dem einzigen Nationalpark Zyperns. Nach ca. 30-Minütiger Fahrzeit erreichten wir das kleine Dorf Inna am Rande des Nationalparkes. Am Rande des Dorfes verließen wir den Bus und wanderten zunächst auf einem Plateau in Richtung Mittelmeer. Bereits nach kurzer Gehzeit zeigte uns Jorgos in der Ferne die Lara, ein beliebter Brutplatz der Meeresschildkröte. Unsere weitere Wanderung führte uns weiter entlang einer Großzahl von Olivenhainen und schon bald erblickten wir die Felsen der Avagasschlucht, die uns durch ihre ausgewaschenen Felsen sehr an die Sächsische Schweiz erinnerte. Wir liefern weiter oberhalb der Schlucht und genossen bei angenehmen Temperaturen die herrliche Aussicht. Am frühen Mittag erreichten wir am unteren Ende der Avagasschlucht den Parkplatz, wo bereits Savvas auf uns wartete.  Unsere Stärkung zum Mittag nahmen nach kurzer Fahrtzeit in Taverne in Peyia ein, dem Grenzort zum Nationalpark. Am Nachmittag erreichten wir dann nach kurzer Fahrtzeit wieder unser Hotel in Kissonerga.
26.03.2013 - Tag zur freien Verfügung
Der heutige Tag stand jedem zur freien Verfügung und man konnte die Annehmlichkeiten des Hotels nutzen, einen Ausflug nach Paphos unternehmen oder einfach mal in der Sonne die Seele baumeln lassen. Mit einem Teil der Gruppe fuhr ich am Morgen bequem mit dem Linienbus in die Altstadt von Paphos, die im Jahr 2017 die Kulturhauptstadt Europas sein wird und wir schauten uns die Altstadt und die schön gestaltete Hafenpromenade an. Am Nachmittag unternahm ich mit einigen Gästen eine Wanderung zur nahegelegenen Korallenbucht, bevor wir am frühen Abend wieder unser Hotel erreichten.
27.03.2013 - Wanderung in der Weinanbauregion um Pano Panagia
Am Morgen hangen zunächst noch dunkle Wolken in den Bergen, doch nachdem wir mehr und mehr in Richtung Landesinnere fuhren lichteten sich die Wolken am Himmel. Wir passierten den viertgrößten Stausee des Landes, den Kannaviou-Stausee und erreichten anschließend nach kurzer Fahrtzeit den kleinen Ort Pano Panagia, dem Geburtsort von Makarios III., dem ersten zypriotischen Präsidenten. Unsere Wanderung begann etwas außerhalb des kleinen Ortes und nach einem längeren Anstieg erreichten wir die Weinfelder an den Hängen des Berges des Propheten Elias. Zu viel Ruhm erlangten es die Mönche, indem sie sehr edle Weine kelterten und dies bis heute sehr erfolgreich tun. Ein weiterer Vorteil für den ausgedehnten Anbau von Wein ist hier der sehr kreide- und kalkhaltige Boden.  Die Wanderung führte uns immer weiter entlang oberhalb des Plateaus von Pano Panagia durch die Weinfelder bis wir gegen Mittag wieder unseren Ausgangsort ereichten. Nach kurzer Fahrzeit mit dem Bus stoppten wir am Kloster Chrysorrogiatissa und verkosteten einen edlen Tropfen des hauseigenen Weingutes bevor wir unsere Fahrt nach Kouklia fortsetzten, wo wir wieder das reichlich Mittag genossen bevor wir am Nachmittag unsere Fahrt wieder in Richtung Paphos fortsetzten.28.03.2013 - Wanderung zum Bad der Aphrodite
Die Abschlusswanderung unser zweiwöchiger Wanderreise führte uns erneut in das Naturschutzgebiet Akamas, dieses mal aber sozusagen in das Herz des Nationalparkes. Am Rande des Ortes verließen wir den Bus und wanderten gemeinsam mit Jorgos und Savvas zunächst zum Bad der Aphrodite, dem Platz bei dem man sagt, das jeder Zypriote diesen legendenumwobenen Platz mindestens einmal in seinem Leben besucht. Unser weiterer Weg führte uns am Südosthang des 370 m hohen Berges Moutti tis Soutiras hinauf zur Ruine Pyrgos tis Rigenas. Nach kurzer Besichtigung setzten wir unsere Wanderung fort und genossen die weite Sicht über die Akamashalbinsel sowie das türkisfarbende Mittelmeer. Unsere Rast machten wir an der Bucht Fontana Amorosa, wo wir die ... Unser Rückweg führte uns immer entlang der malerischen Küste, und am Nachmittag wieder Polis erreichten.  Nach kurzer Fahrtzeit erreichten wir am Nachmittag den kleinen Ort Kathikas, wo wir bei Yanis in der Taverne noch einmal ein köstliches Meze-Essen zu uns nahmen. Da es für uns die letzte gemeinsame Tour mit Jorgos während unserer erlebnisreichen Wanderreise war,  verabschiedeten wir uns herzlich von Ihm und dankten ihm für seine sympathische  Art und Weise, wie er uns in den letzten zwei Wochen seine Heimat näher gebracht hat.
29.03.2013 - Tag zur freien Verfügung
Auch der heutige Tag stand jedem noch einmal zur freien Verfügung. Doch mit Jorgos unternahmen wir noch einen extra Ausflug in die Stadt Paphos. Am Vormittag fuhren wir zunächst etwa 10 km nordwestlich von Paphos zum Kloster Agios Neophytos. Seinen Namen verdankt das Kloster seinem Gründer, dem Eremiten Neophytos. Im Anschluss fuhren wir zu den Königsgräbern aus dem 3. Jahrhundert. In diesen historischen begehbaren Ruhestätten wurden allerdings wahrscheinlich nie Könige beigesetzt, sondern sie wurden von der Oberschicht genutzt, weil es zu dieser Zeit keine Stadtkönige mehr auf Zypern gab. Gegen Mittag fuhren wir dann in die Altstadt von Paphos und begaben wir uns zum Archäologischen Park, der sich unweit des Hafens befindet. Dort steht das Haus des Dionysos mit seinen Bodenmosaiken, geschützt von einem nachträglich errichteten Pavillon. Die Mosaiken aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. wurden 1962 bei Bauarbeiten entdeckt und freigelegt.  Im Anschluss konnte noch jeder entlang der Hafenpromenade spazieren oder einfach die Seele baumeln lassen, bevor wir am frühen Nachmittag wieder zu unserem Hotel fuhren.
30.03.2013 - Rückflug
Gegen Mittag verließen wir nach vielen schönen Erlebnissen das Cynthiana Beach Hotel in Kissornerga und Savvas brachte uns mit dem Bus zum Flughafen von Larnaca. In Limassol stoppten wir noch kurz und verabschiedeten uns noch Mini bevor wir Larnaca erreichten und gegen halb vier zurück nach Deutschland flogen.
Auf dieser Reise haben wir durch unseren Reiseleiter Jorgos und unseren Busfahrer Savvas nicht nur ein Land kennengelernt, sondern es auch menschlich, kulturell und kulinarisch hautnah erleben können. Vielen Dank auch an meine Gruppe für das Interesse und das gute Miteinander, es hat mir sehr viel Freude bereitet.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht