Reisebericht: Wanderreise Zypern – Insel im Mittelmeer

15.03. – 29.03.2017, 8 Tage Rundreise mit 6 Wanderungen: Agros – Kyperounta – Troodosgebirge – Paphos – Akamas–Halbinsel (60 geführte Wanderkilometer)


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Auf den täglichen Wanderungen beeindruckte uns die Insel durch ihre Vielfältigkeit. Wir wanderten durch Schnee, kletterten über Felsformationen, sprangen über Bäche und spazierten über saftig grüne Wiesen.
Ein Reisebericht von
Helene Johannsen

Tag 1: Mittwoch, 15.03.2017 – Flug nach Paphos

Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen kamen wir in Paphos auf dem Flughafen an. Hier erwartete uns bereits Antonis, unser erster Reiseleiter für unsere Tage in Zypern. Gerade aus dem Gebäude ausgetreten, lachten einem schon die Palmen ins Gesicht, was bei den meisten von uns ein sofortiges Urlaubsgefühl weckte. Nach einem Kaffee in der Sonne, ging es auch schon los Richtung Limassol. Hier führte uns Antonis ein wenig durch die Altstadt und zeigte uns einige der typischen Rituale in den zypriotischen Gotteshäusern. Besonders markant ist der Hafen der Stadt, welcher mit seinen Yachten, kleinen Holzschiffen sowie dem dunkeltürkisen Wasser überzeugte. Die Mehrheit der Gruppe kehrte hier zum Mittagessen ein und probierte das von Antonis empfohlene Souvlaki. Nachdem nun der bereits angekündigte Regen begann und wir uns alle mit Trinkwasser versorgt hatten, fuhren wir auf direktem Wege in unser kleines, wunderschönes Hotel in Kyperounta. Nach einer ca. einstündigen Fahrt, auf welcher die Meisten etwas Schlaf nachholten, konnten wir unsere Zimmer beziehen. Bei einem Willkommensgetränk und einem Stückchen Kuchen, erfuhren wir mehr über das Hotel und den Ablauf der nächsten Tage.
Am Abend trafen wir uns an einer langen Tafel, um gemeinsam das Abendessen zu genießen. Bei den ersten längeren Gesprächen, lernten wir uns alle etwas besser kennen.

Tag 2: Donnerstag, 16.03.2017 – Dorfspaziergang durch Agros

Am Frühstückstisch war unsere Wandergruppe nun endlich komplett, sodass unsere Reise nun endlich richtig beginnen konnte. Nach einem leckeren Frühstücksbuffet wartete auch schon Antonis angekündigte Überraschung auf dem Parkplatz auf uns. Nach den ersten Fotos mit dem Oldtimerbus und einer kleinen Vorstellungsrunde machten wir uns auf den Weg nach Agros. Unser erster Halt war dabei die Kathedrale des Heiligen Artenius. Diese moderne Kirche beeindruckt vor allem durch ihre Größe und ihren Kosten für den Bau. Womit keiner von uns gerechnet hatte war, dass für uns extra die Tore zum Heiligen Kreuz geöffnet wurden. Es erstrahlte in voller Pracht vor uns und man spürte sofort einen Hauch von Anmut. Nach der Besichtigung ging es weiter nach Agros. Unser Bus hielt am Hotel, wo uns Antonis gleich etwas mehr über die Geschichte und den Aufschwung des Dorfes erzählte. Während unseres Dorfrundgangs lernten wir mehr über das Jugendzentrum und kamen an der Schule, dem Altersheim sowie dem Sportzentrum vorbei.
Ein kleiner, unscheinbar wirkender Laden entpuppte sich als Fabrik kandierter Früchte. Vor allem von der Herstellung der kandierten Pomeranzenschalen und der Mandeln im Sirupmantel bekamen wir einen schönen Eindruck bei einer kleinen Führung. Diese endete mit einer Verkostung der Süßigkeiten. Vom Geschmack und der Produktion überzeugt, deckten wir uns erst einmal mit einigen Mitbringseln und Nascherein ein. Der Weg durch das Dorf führte uns zu einer nächsten Spezialität, dem Rosenwasser. In der Rose Factory erklärte uns der stolze Besitzer etwas über das Pflücken der Rosen bis zur Gewinnung der wertvollen Flüssigkeit. Auch hier hatten wir die Möglichkeit einige der rosigen Produkte zu probieren. Leider hatte es in der Zwischenzeit begonnen zu regnen, sodass wir auf schnellstem Wege zu einem der Kaffeehäuser liefen, wo uns Ismini Travel auf einen Mokka bzw. Tee einlud. Danach liefen wir zu unserer dritten Verkostung des heutigen Tages. Bei dem Fleischer durften wir diverse Schinken und Würste naschen. Auch der selbstgebrannte Schnaps mundete und es fiel sehr schwer von den leckeren Häppchen wegzukommen.
Auf unserer Fahrt zurück zum Hotel, besuchten wir noch die kleine Dorfkirche der Heiligen Maria. Diese strahlte eine wohlige Wärme im Inneren durch das dunkle Holz aus. Um uns das frühere Dorfleben noch etwas besser vorstellen zu können, führte uns Antonis noch etwas weiter durch die Ortschaft und einige eingerichtete Ausstellungsräume.
Am späten Nachmittag genossen wir noch einen Kaffee, bevor wir uns abends wieder zum gemeinsamen Essen trafen.

Tag 3: Freitag, 17.03.2017 – Troodos, die "grüne Lunge" Zyperns

Heute ging es zu unserer ersten Wanderung, das bedeutete, dass wir heute Demetris, unseren neuen Wanderleiter kennenlernten. Mit dem Oldtimerbus fuhren wir ein paar Minuten bis zum Ausgangspunkt des Madari-Weges. Hier entstand das erste Gruppenbild vor dem alten Fahrzeug. Nach dem ersten Anstieg wurde uns allmählich etwas wärmer. Wir liefen unter hochgewachsenen Kiefern hindurch bis wir mit den ersten Ausblicken belohnt wurden. Umso höher wir wanderten, umso weniger Vegetation befand sich um uns bis wir schließlich am heute höchsten Punkt, einer Feuerwache ankamen. Hier schossen wir einige Gipfelbilder, um im Nachhinein stolz von unserem Aufstieg berichten zu können. Da das Wetter am heutigen Tag leider nicht so wirklich mitspielte, fiel die Weite der Sicht eher gering aus. Damit sich der Ein oder Andere doch noch etwas aufwärmen konnte, gab es eine Runde Schnaps aus Agros. Nach einer kleinen Verschnaufpause begannen wir mit dem steinigen Abstieg. Dieser brachte uns noch einmal tolle Fotomotive mit einmaligen Felsformationen. Zum Abschluss der ersten Wanderung auf unserer Reise entstand noch einmal ein Bild der Gruppe. Danach fuhren wir zu unserem ersten Meze-Essen in einer kleinen Taverne, von der wir alle überaus begeistert waren. Wir, als unerfahrene Meze-Esser erfreuten uns schon alle an den ersten Gängen, wie dem griechischen Salat und den gebratenen Pilzen, sodass wir schon alle satt waren, nachdem das leckere Fleisch auf den Tischen erschien. Zu den typischen Gerichten wurde natürlich auch ein guter Wein serviert.
Nach dem Mittag ging es wieder zurück zum Hotel, wo wir Zeit hatten den Nachmittag im Hotel zu entspannen und z.B. einen selbstgemachten Pfefferminztee zu trinken.
Abends genossen wir wieder das Buffet.

Tag 4: Samstag, 18.03.2017 – Wanderung im Zeichen des Wassers

Nach der Stärkung am Frühstücksbuffet fuhren wir Richtung Trodoos-Platz, welcher den heutigen Ausgangspunkt bildete. Während unserer Fahrt erfuhren wir von Demetris die Geschichte des Linksverkehrs. Auf der Hälfte der Strecke legten wir einen kleinen Zwischenstopp ein. Hier zeigte er uns die ehemaligen Asbestabbaugebiete. Hier hatte man auch einen schönen Blick auf das Trodoos-Gebirge.
Schon der Anfang der Wanderung beeindruckte durch seine Gegensätze. Wir liefen durch den reinen Schnee während die Sonne über die Gipfel der Berge schien. Die weiße Pracht zog sich bis durch die Nadelwälder. Der Weg der Persephoni wurde immer breiter und schenkte uns einen ersten Ausblick bis zum Meer, welches sich kaum vom Himmel unterschied, sich durch die Schiffe aber doch erkenntlich zeigte. Bevor wir auf den Naturlehrpfad Caledonia wechselten, legten wir noch eine kleine Pause ein. Von hier konnten wir auch schon das Rauschen des nicht mehr weit entfernten gleichnamigen Wasserfalls hören. Ein paar Minuten später hatten wir eine wunderbare Sicht auf das hinabfallende Wasser. Ab jetzt ging es stetig bergab, den Bach neben uns. Diesen überquerten wir mehrfach über kleine Holzbrücken oder wir stiegen über die Steine, wobei uns Demetris natürlich behilflich war. Am Ende des Weges warteten ein Freisitz und ein leckeres Forellenessen auf uns. Diese Stärkung hatten wir uns am heutigen Tag auch wirklich verdient.
Danach fuhren wir mit dem Bus in das Dorf Platres. Dieses wirkte leider sehr vereinsamt, da es ein touristisch geprägter Ort ist. Jedoch tat der kleine Verdauungsspaziergang im Sonnenschein sehr gut, bevor es zurück ins Hotel ging. Hier setzten wir uns noch auf die Terrasse und tranken einen zypriotischen Kaffee.
Abends aßen wir wieder gemeinsam und ließen die Erlebnisse revuepassieren.

Tag 5: Sonntag, 19.03.2017 – Nordzypern, Wanderung im Pentadaktilos Gebirge

Nach dem Frühstück erfuhren wir, dass die Wanderungen getauscht werden mussten, aufgrund einer Straßensperrung in Nordzypern. Heute fuhren wir also ins Pentadaktilos-Gebirge. Während der Fahrt in den nördlichen Teil der Insel, erzählte uns Demetris die Geschichte Zyperns. In der Hauptstadt angekommen, holten wir unser heutiges Mittagessen bei einer Bäckerei ab, bevor wir hier durch die Grenzkontrolle mussten. Auf der türkischen Seite der Insel stieg unsere einheimische Wanderleiterin Cecile mit in unseren Bus. Aus den Fenstern unseres Busses hatten wir einen tollen Blick auf die Felsformation, welche dem Gebirge seinen Namen gab.
Im 5-Finger-Gebirge angekommen, führte uns die Wanderung zunächst über ebenes Gelände. Fasziniert von der Vegetation entdeckten wir viele kleine Orchideen, sowie andere bunt blühende Pflanzen. Auch heute hatten wir wieder einige schöne Aussichten auf die vielfältige Landschaft Zyperns. Außerdem kamen wir auch an einigen Ruinen, wie einem alten Gehöft vorbei. Durch die zahlreichen Blumen bemerkte man kaum den allmählichen Anstieg. Kurz vor der Rast wurde es doch noch einmal etwas anstrengender, jedoch wurden wir mit einem traumhaften Blick über das Meer belohnt. Die Sonne glitzerte im hellblauen Wasser und erst jetzt wurde uns bewusst, wie weit oben wir uns doch wieder befanden.
Unsere letzte Etappe heute sollte uns zu einer Klosterruine führen. Auch hier machten wir wieder ein Gruppenfoto für die Erinnerung an die gemeisterte Wanderung. Das erst seit ca. 40 Jahren verlassene Gebäude liegt ziemlich versteckt in der Landschaft. Es wirkt sehr urig und man kann noch einige gut erhaltene Stellen entdecken. Doch aufgrund des fehlenden Daches ist es leider größtenteils zerstört. Nach einer kurzen Besichtigung und Zeit zum Fotografieren, wanderten wir zum Rastplatz für unsere Mittagspause. Hier genossen wir unser wohlverdientes Sandwich und ein typisches, süßes Gebäck -Baklawa.
Durch Nikosia, wo wir Cecile wieder absetzen, ging es zurück Richtung Kyperounta. Nach dem Grenzübergang, legten wir noch einen Zwischenstopp am Obststand ein. Hier kauften wir uns einige der einheimischen Früchte.
Nach unserer Ankunft im Hotel gab es wieder ein leckeres Abendessen vom Buffet.

Tag 6: Montag, 20.03.2017 – Nordzypern: Bellapais – Kyrenia

Heute starteten wir unsere zweite Fahrt nach Nordzypern. Im Bus fuhr Demetris mit dem zweiten Teil der zypriotischen Geschichte fort. An der Grenze angekommen, stieg wieder Cecile zu und wir setzten unsere Fahrt nach der Grenzkontrolle fort. In Karaman angekommen suchten wir den Weg zum Aufstieg der Burg St. Hilarion. Leider erwies sich das als schwieriger als gedacht. Die Zeit verging und langsam brannte die Mittagssonne, sodass wir den Aufstieg absagten und mit einem Bus der türkischen Agentur nach Bellapais fuhren. Hier besichtigten wir das Kloster, welches mit den Orangenbäumen und dem blauleuchtenden Meer im Hintergrund tolle Fotomotive lieferte. Im Anschluss fuhren wir weiter nach Kyrenia. Auf dem Weg hielten wir an einer Bäckerei, um ein Picknick zu besorgen. In der Hafenstadt angekommen, besuchten wir die Festung mit dem Schiffswrackmuseum. Das hier ausgestellte Wrack stammt von ca. 300 v. Chr. Es ist sehr faszinierend, wie gut das Schiff noch erhalten ist. Ebenso beeindruckend ist die Größe der Festung. Die aus dem 7. Jahrhundert stammende Ruine liegt direkt am Hafen. Beim Spazieren auf der Festungsbrüstung hat man ein paar einmalige Blicke über die Segelboote und das unendlich wirkende Meer. Nach dieser Besichtigung setzten wir uns auf den Freisitz eines Cafés. In der Sonne genossen wir unser Picknick mit Olivenbrot, Sesambretzeln, Schinken, Oliven und Kräuterbrot. Dazu servierten sie uns einen zypriotischen Kaffee. Im Anschluss spazierten wir noch an dem wunderschönen Hafen Kyrenias entlang.
Danach fuhren wir nach Nikosia. Hier verabschiedeten wir Cecile und fuhren weiter zu unserem Hotel. Heute aßen wir etwas später zu Abend.

Tag 7: Dienstag, 21.03.2017 – Wanderung zwischen Scheunendachkirchen

Nach dem Frühstück starteten wir unsere heutige Wanderung zwischen den zwei Scheunendachkirchen, welche typisch für diese Region Zyperns sind. Im Bus erklärte uns Demetris die Entstehung und die Geschichte der großbauchigen Weinfässer, die man auf der Insel vor vielen Wohnhäusern und Tavernen entdecken kann.
Unser Weg startete an der ersten kleinen Scheunendachkirche. Dieses von außen unscheinbar wirkende Gebäude, beeindruckte von innen umso mehr mit seinen farbreichen Ikonen und biblischen Malereien. Vor allem die bildhafte Darstellung des Paradieses und der Hölle an der ehemaligen Außenwand der Kirche von Stavros faszinierten uns.
Von dort begannen wir unsere Wanderung auf schmalen Pfaden entlang. Unter Kiefern und durch eine nicht so farbenfrohe Vegetation, wie am Vortag, stiegen wir den Berg immer weiter hinauf. Hier legten wir eine kleine Rast mit Blick auf die umliegenden Teile des Gebirges ein. Wir wanderten auf den steinigen Wegen mehrmals auf und ab bis wir schon von weitem unser Ziel des heutigen Tages erblickten. Während der letzten Etappe mussten wir durch ein kleines Dorf. Auf der anderen Seite des Ortes befand sich die zweite Scheunendachkirche. Diese war etwas größer, als die von heute Morgen. Nur leider waren ihre Malereien etwas schlechter erhalten bzw. teilweise erneut übermalt wurden. Trotzdem ließen sich auch hier die verschiedenen Sphären unterscheiden. Nach einer kleinen Besichtigung, fuhren wir zum Mittagessen in eine Taverne. Auch hier war eine lange Tafel für uns gedeckt. Wieder wurden wir mit einem leckeren Meze-Essen verwöhnt. Dieses hatte jedoch noch mehr Gänge und uns wurde durchweg Wein nachgeschenkt. Auch hier kam das köstliche Lammfleisch aus den alten Steinöfen erst zum Schluss der Mahlzeit. Wir fühlten uns in dem kleinen Gasthaus so wohl, sodass wir uns erst nach fast zwei Stunden dazu entschließen konnten zu gehen. Doch dann wurde uns noch ein zypriotischer Kaffee angeboten. Wir waren sehr beeindruckt von der traditionellen Kochkunst des Heißgetränkes. Der Chef der Taverne kochte den Kaffee mit einem speziellen Apparat, bei welchem neben dem Wasser auch Sand erhitzt wird.
Aufgrund des langen Mittags kamen wir relativ spät im Hotel an, sodass wir uns für ein späteres Abendessen entschieden.

Tag 8: Mittwoch, 22.03.2017 – Aphrodite–Felsen

Nach dem Check-Out in unserem schönen Berghotel, versuchten wir die vielen Koffer in unseren kleinen Bus zu bekommen. Das war eine sehr abenteuerliche Aufgabe. Als alle Gepäckstücke verstaut waren, fuhren wir Richtung Aphrodite-Felsen. Die Fahrt führte uns durch eine bekannte Weinanabaugegend Zyperns und die Gruppe erfuhr einiges über den berühmten Commandaria. Unsere Wanderung begann an einem Steinstrand, somit waren wir das erste Mal unserer Reise direkt an der Meeresküste. Nach einigen Gruppenfotos vor dem tiefblauen Wasser und den weißen Felsen, machten wir uns auf den Weg. Gleich zu Beginn ging es bergauf. Wir wanderten durch niedriges Gestrüpp zwischen welchem immer wieder rote Mohnblumen auftauchten. Von oben hatte man einen tollen Blick auf die Weite des Meeres. Nachdem wir über einige interessante Felsformationen gestiegen sind, wurde die Vegetation immer grüner. Wir liefen über saftige Wiesen mit gelben Farbtupfern. Demetris zeigte uns wilde Artischocken, welche wir auch probieren durften. Nach einem kleinen Abstieg legten wir eine Rast ein. Bei dieser entdeckte Rainer einen zerbrochenen Felsbrocken und versuchte gemeinsam mit Demetris diesen zu reparieren. Sie konstruierten ein spezielles Gerüst und der Rest der Gruppe hatte viel zu lachen, denn die Beiden boten ein super Fotomotiv. Wir wanderten immer weiter über die Ebene, durch die Natur mit stetigem Blick aufs Meer. Auf unserem Weg entdeckten wir immer wieder farbenfroh blühende Blumen. Am Ende der Strecke kamen wir an einem Bauernhof vorbei, auf welchem Pferde und endlos viele Schafe und Ziegen wohnten. Das letzte Stück führte über eine Straße. Am Ende dieser wartete Kyriakos mit dem Bus auf uns. Er hatte uns ein paar Erdbeeren besorgt, bevor wir zu Gabriels Taverne fuhren.
Auf dem Weg legten wir einen kleinen Fotostopp mit Blick auf den Aphrodite-Felsen ein. Die Legende besagt, dass die Göttin der Schönheit einst aus dem Schaum des Meeres trat. Wenn man zum Vollmond mitternachts drei Mal um den Felsen schwimmt, soll man dauerhafte Schönheit erlangen.
In der Taverne angekommen genossen wir ein leckeres Mittagessen mit gefülltem Gemüse. Der Chef des Gasthauses besitzt eine große Orangenplantage, wo wir nach dem Essen hinfahren und Früchte pflücken durften. Ausversehen fuhren wir erst zu einer anderen Plantage, da uns der Weg nur mündlich beschrieben wurde. Netter Weise half uns ein anderer Bauer, sodass wir auf dem richtigen Feld pflücken konnten. Wir waren überwältigt von der Menge der Orangen, Pomeranzen, Zitronen und Pampelmusen. Wir durften uns nehmen, so viele wir tragen konnten.
Im Anschluss fuhren wir weiter in unser neues Hotel. Das Kefalos Village liegt direkt am Meer. Die Anlage ist ziemlich groß, sodass wir etwas brauchten um unsere Zimmer zu finden. Wir verabredeten uns für abends in der Lobby, um danach gemeinsam essen zu gehen. In der Zwischenzeit lebten wir uns in unserem Hotel ein und spazierten etwas durch die Anlage.
Zum Abendessen gab es ein riesiges Buffet, welches die meisten Abende unter einem bestimmten Motto stand. Nach dem Essen hatten wir die Möglichkeit noch etwas Livemusik in der Strandbar zu lauschen.

Tag 9: Donnerstag, 23.03.2017 – Ausflug nach Paphos

Nach einem leckeren Frühstück vom Buffet, trafen wir uns vor der Hotelanlage. Die meisten mit kurzen Hosen gewappnet, ging es im herrlichen Sonnenschein zu den Königsgräbern. Schon hier war es sehr warm, sodass wir die interessanten Vorträge Demetris über die damaligen Beerdigungsriten und Wortherkünfte, wie z.B. Sarkophag im kühlen Schatten der ehemaligen Grabstätten genossen. Einige der Gräber sind noch relativ gut erhalten, sodass man sich die Beilegungen aus dem 3. Jh. v. Chr. doch noch vorstellen kann. Doch ebenso gibt es die, durch Grabräuber und Abtragung der Gesteine für den Bau, beschädigten Orte, die mit tiefroten Mohnblumen und anderen in leuchtenden Farben erstrahlenden Pflanzen überwachsen sind. Mit dem blauen Meer im Hintergrund, boten uns somit viele schöne Fotomotive. Im Sonnenschein ging es weiter zum Haus des Dionysos. Unser Weg führte uns immer entlang an der Küste. Wieder im Ort angekommen, kühlten wir uns mit leckerem Eis ab, bevor es weiter Richtung Kulturstätte ging. Dort konnten wir eine Vielzahl an freigelegten Mosaiken aus dem 2. bzw. 3. Jahrhundert bestaunen. Die meisten von ihnen bilden Szenen aus der griechischen Mythologie ab, darunter Skylla, Narziss und Dionysos, der dem Haus seinen Namen gab. Demetris bewies uns wieder einmal sein unglaublich umfangreiches Wissen über die Welt der Götter. Wir ließen es uns nicht nehmen uns ebenso die Mosaike aus den anderen Jahrhunderten anzusehen. Besonders beeindruckend war das letzte Mosaik, bei welchem sie besonders kleine und bunte Steine verwendeten, sodass sogar Schattierungen und Farbverläufe in das Kunstwerk eingearbeitet wurden. Nicht nur die historischen Böden ließen einen staunen, sondern ebenso die natürliche Umgebung dieses Ortes. Überall grünte und blühte es! Die Menge an rot und gelb strahlenden Blumen überwältigte uns durch ihre Farbenpracht. Nur schwer zu lösen von dem Blütenzauber ging es noch ein Stückchen weiter in Paphos. Keine 10 Minuten vom Hafen entfernt befindet sich die Paulus Säule. Diese ist eine beliebte Pilgerstätte. Wenige Jahrzehnte nach Christi Geburt wurde der heilige Paulus, der versuchte die Herrscher zum Christentum zu konvertieren, an diese Säule gefesselt und gepeitscht.
Hier trennte sich die Gruppe, um die Freizeit individuell zu genießen. Mit einigen setzen wir uns in ein Restaurant, welches direkt am Hafen gelegen war. Wir aßen einen knackigen Salat und bestellten uns dazu einen frisch gepressten Saft. Nach diesem schmackhaften Mittagessen, ging jeder seine Wege bis wir uns abends wieder gemeinsam als große Gruppe zum Abendessen im hoteleigenen Restaurant wieder trafen.

Tag 10: Freitag, 24.03.2017 – Hoch über der Avagas–Schlucht

Frisch gestärkt und bei schönem Wetter ging es los zu unserer heutigen Wanderung, entlang der Avagas Schlucht. Während der Fahrt las uns Demetris die spannende Mythologie der Europa sowie des Hephaestus, dem Gott des Feuers vor. Gut gelaunt begaben wir uns auf den Weg, immer mit Blick auf das türkisblaue Meer. Die breiten Feldwege führten uns bis zu den begrünten Flächen über der steinigen Schlucht, wo auch die bekannten Johannisbrotbäume wuchsen. Hier pflückten wir uns einige Schoten, die erstaunlich süß und lecker schmeckten, als Proviant. In der Zwischenzeit hatte sich auch ein kleiner Begleiter zu uns gesellt. Der Beagle, den wir später Daisy tauften lief fast den gesamten Weg mit uns. Als wir ungefähr auf der Hälfte der Strecke die ca. 250 Meter tiefe Schlucht erreichten, waren wir beeindruckt von dem Anblick der steil abfallenden Gesteinswände. Entlang dieser boten sich zahlreiche einmalige Fotomotive für uns. Durch Wacholderbüsche führte uns unsere Wanderung immer weiter bergab bis wir das Meer erreichten. Nach einigen Gruppenbildern zur Erinnerung und dem Genuss des Meeresrauschens fuhr uns Kyriakos zu einer weiteren typischen Taverne. Im Sunset Restaurant konnten wir uns alle am leckeren Souvlaki satt essen. Nach dem Mittag legten wir noch einen kleinen Fotostopp an der Bucht von Peia ein. Das Wasser strahlte in allen möglichen Blautönen, sodass man von dem An- und Ausblick gar nicht genug bekommen konnte. Mit tollen Erlebnissen und viel Spaß verging die Fahrt zum Hotel sehr schnell. Einige nutzen die Zeit am Nachmittag noch für einen Spaziergang am Strand entlang oder einfach zum Entspannen. Am Abend trafen wir uns wieder für das gemeinsame Abendessen vom Buffet.

Tag 11: Samstag, 25.03.2017 – Überraschungswanderung

Aufgrund des weggefallenen Besuches der Burg St. Hilarion, schenkte Ismini Travel der Gruppe einen Halbtagesausflug mit anschließendem Picknick. Wir fuhren etwas später als sonst Richtung Aphrodite-Felsen. Wir legten noch einen kleinen Zwischenstopp in Paphos ein, wo wir eine fünfkupplige Kirche aus dem 10 Jh. besichtigten. Auf der Weiterfahrt Richtung Süden teilte Demetris noch eine selbsterstelle Literaturliste aus, denn nach seinen Lesungen über die griechische Mythologie waren alle so angetan und wollten diese Bücher auch nach der Reise noch einmal selbst lesen. Auch auf dieser Fahrt erfuhren wir mehr über die Mythologie der Stoiker. Am Felsen der Göttin angekommen, erwartete uns bereits Antonis. Gemeinsam ging es einen angenehmen Weg immer oberhalb der Küste entlang. Unsere beiden Reiseleiter hielten uns noch auf dem ein oder anderen Gruppenbild fest. Am Ende der entspannten Wanderung wartete Kyriakos mit dem vorbereiteten Picknick auf uns. Es war ein kleines Buffet mit Salat, Tzatziki, Brot, Oliven, Wurst und Käse auf einem der Tische vorbereitet. Dazu gab es einen Rotwein. Wir genossen das leckere, landestypische Essen auf dem Picknickplatz mit Blick auf das tiefblaue Wasser. Als Nachtisch hatte uns Antonis auch noch ein paar zypriotische Erdbeeren mitgebracht. Mit diesen war das Urlaubsfeeling perfekt! Satt und zufrieden begaben wir uns ins Hotel zurück.
Der Nachmittag stand für alle zur freien Verfügung, sodass einige von uns in die Stadt gelaufen sind. Hier besichtigten wir einen traditionellen Friedhof und schlenderten durch die Straßen Paphos. Der bereits fertig renovierte Platz mit Stadthalle, Bibliothek und Gymnasium bot ein tolles Fotomotiv, die weißen Häuserfassaden im strahlenden Sonnenschein. Im oberen Teil der Stadt entdeckten wir ein tolles Restaurant, von dessen Terrasse aus man auf Paphos bis zu unserem Hotel an der Küste schauen konnte. Hier genossen wir eine kleine, süße Zwischenmahlzeit. Nach dem Spaziergang in der Stadt, kehrten wir in unser Hotel zurück, wo wir gemeinsam den Sonnenuntergang bestaunten.
Zum Abschluss des Tages , aßen wir alle zusammen zu Abend im hoteleigenen Restaurant.

Tag 12: Sonntag, 26.03.2017 – Wanderrung zum Chrysorrogiatissas–Kloster

Am Morgen fuhren wir Richtung Osten. Im Bus erfuhren wir mehr über die traurige Geschichte des Ödipus. Im Bergdorf Pano Panagia angekommen, starteten wir unsere Wanderung. Erstaunlich steil ging es den Berg nach oben. Dort angekommen führten uns ebene Wege durch das Weinanbaugebiet, soweit das Auge reichte zierte die Pflanze, der süßen Frucht, die Hänge. Nach ca. 2 Stunden erreichten wir den höchsten Punkt des heutigen Tages. Von der Feuerwache aus hatte man einen weitläufigen Blick über die angrenzenden Felder. Ein Stückchen weiter legten wir unsere Rast in einem kleinen Pavillon ein. Von dort hatte man eine klare Sicht über die Weinberge. Dank Kyriakos hatten wir die Möglichkeit den ältesten Markenwein der Welt zu probieren. Der süße Commandaria schmeckte vorzüglich zu den mitgebrachten Nüssen und Rosinen, sodass wir frisch gestärkt den letzten Teil unserer Wanderung antreten konnten. Um die Mittagszeit kamen wir an unserem Ziel an -dem Kloster Chrysorrogiatissa. An einem Stand hatten wir die Möglichkeit die bereits kennengelernten Knabbereien oder Süßigkeiten zu erwerben. Das Kloster selbst ist nicht mehr in Betrieb, beeindruckt aber immer noch durch seinen schönen Innenhof, in dem sich die Pflanzen ranken, sowie der kirchlichen Räumlichkeit. Auch hier erläuterte uns Demetris wieder die religiösen Abbildungen bevor man die Möglichkeit hatte im klostereigenen Café ein zypriotisches Heißgetränk zu genießen. Im Anschluss fuhren wir zur Vouni Panayias Winery, um ein wenig der dort hergestellten Weine zu verkosten.
Nach diesem kleinen Aperitif kehrten wir in der Kokkinos Taverne in Polemie ein. Hier ließen wir uns ein köstliches Moussaka schmecken. Nach einem weiteren zypriotischen Kaffee ging es nach einem kleinen Umweg wieder zurück in unser Strandhotel, wo wir abends ein vielfältiges Essen vom Buffet genossen.

Tag 13: Montag, 27.03.2017 – Wanderung zur Quelle der Aphrodite

Nach dem Frühstück starteten wir zu unserer letzten Wanderung der Reise. Während unserer Fahrt zu dem Ausgangspunkt der heutigen Tour beantwortete Antonis noch einige Fragen, wie z.B. zu den Themen Bildung und Rente. Mit dem Bus angekommen ging auch direkt der Anstieg los. Wir wanderten auf dem Adonis Lehrpfad entlang an Olivenbäumen, Kiefern, Pinien und wunderschön blühenden Alpenveilchen. Der anstrengende Aufstieg lohnte sich für den faszinierenden Ausblick über das blau schimmernde Meer. Wir gingen hinauf bis zum Gipfel, wo man eine einmalige Rundumsicht hatte. Nach einigen Fotoshootings belohnten wir uns mit einem Gipfelschnaps. Nach einer kleinen Rast führten wir unsere Wanderung weiter, die uns nun zum Lehrpfad der Aphrodite führte. Ein schmaler Weg führte uns den Berg wieder hinab. Als wir die etwas breiteren Pfade erreichten genossen wir noch einmal den traumhaften Blick auf das Wasser und die steinige Küste. Dort entdeckten wir auch die einzige freilaufende Ziege unserer gesamten Reise. Die Wanderung endet an der Quelle der Aphrodite. Aus dem Inneren des Berges kommt das Wasser gelaufen und tropft über Pflanzen, die die Steine behängen. Mit etwas Phantasie und die Lesungen Antonis über die griechische Mythologie im Kopf, kann man sich doch vorstellen, wie die Göttin der Liebe und der Schönheit hier ihr verführerisches Bad nahm.
Nach der langen Wanderung freuten sich alle auf ein letztes Meze-Essen gemeinsam mit der Gruppe. Wir kehrten in Yiannis Kathikas Taverne ein und bekamen sogar eine Hörprobe von traditionellen griechischen Liedern von Antonis vorgetragen.
Zurück im Hotel nutzen wir noch einmal die Vorteile der Anlage und trafen uns am Abend zum gemeinsamen Essen. Hier ließen wir noch die vergangenen Tage revuepassieren und verabredeten uns für einen kleinen Umtrunk am Strand. Mit dem Wellenrauschen in den Ohren verbrachten wir in lustiger Runde unseren vorletzten Abend und wollten nicht wahr haben, dass unsere gemeinsame Reise langsam dem Ende zuging. Nach vielen gemeinsamen Lachern endete auch dieser erlebnisreiche Tag.

Tag 14: Dienstag, 28.03.2017 – Freier Tag in Paphos

Den freien Tag nutzen einige, um auszuschlafen oder zumindest mit einem ausgedehnten Frühstück zu starten. Man nutze die Zeit, um Paphos zu erkunden oder zum Coral Bay zu gehen. Natürlich war auch genügend Zeit, um die Annehmlichkeiten des Hotels zu nutzen, um z.B. in den kühlen Pool zu springen und ein paar Runden zu schwimmen. Auch die Küstenpomenade lud zu einem Spaziergang Richtung Hafen ein, um dort eine oder mehrere der zahlreichen Eissorten zu probieren.
Nach einem letzten feuerroten Sonnenuntergang aßen wir gemeinsam zu Abend, bevor unsere letzte Nacht in Zypern begann.

Tag 15: Mittwoch, 29.03.2017 – Heimreise

An diesem Morgen waren wir die Ersten am Frühstücksbuffet. Wir genossen noch einmal die große Auswahl, bevor wir uns auf unsere Heimreise begaben.
Vor dem Hotel verabschiedeten wir uns noch von Gerda, da sie einen späteren Transfer nehmen sollte.
Am Flughafen angekommen, nahm uns Antonis noch einmal in Empfang und war uns bei dem Check-in behilflich. Danach mussten wir uns auch bei ihm und Ingrid verabschieden. Nach der Sicherheitskontrolle tranken wir einen letzten zypriotischen Kaffee, bevor nun auch Peter die Gruppe verließ, um in seinen Flieger nach Berlin zu steigen.
Nach einem etwas turbulenten Flug landeten wir sicher in Dresden. Hier musste nun auch der Rest voneinander Abschied nehmen. Wir sind in den letzten zwei Wochen zu einer tollen Gemeinschaft zusammengewachsen. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander und haben immer viel gelacht, sodass wir doch hoffen uns alle einmal wiederzusehen.
Mit unvergesslichen Erlebnissen im Gepäck trat nun jeder die letzte Etappe seiner Heimreise an.

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine tolle Gruppe zur richtigen Zeit an den richtigen Orten. Was wollten wir mehr ? Vielen Dank an dich, Helene, für deine angenehme Begleitung, an die "Eberhardts" und Demetris und Ismini-Travel für die freundliche Vor-Ort-Betreuung.

Mario
18.04.2017

Danke Helene für Deine zauberhafte Betreuung ;)))
Wir haben es Dir auch leicht gemacht, denn wir waren eine tolle, lustige Truppe.
Bis bald mal wieder.

Uta
10.05.2017

Die Reise war für uns ein großartiges Erlebnis. Helenes Reisebericht und die Fotos mit den Untertiteln verstärken die schönen Erinnerungen noch einmal. Dank an Helene von Heidi und Rainer.

Heidi und Rainer
06.06.2017