Reisebericht: Silvesterreise Zypern – Kultur & Wein zum Jahreswechsel

28.12. – 04.01.2022, 8 Tage Rundreise über den Jahreswechsel nach Zypern inkl. Silvesterfeier in einer typischen Taverne (Getränke inklusive) mit Erkundungen um Paphos – Agios Neophytos – Weindörfer im Troodosgebirge – Traditionen in Arsos & Pano Panagia – antike Geschichte


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare   zur Reise
 
Für unsere Reisegruppe endete dieses Jahr auf der sonnigen und vielseitigen Insel Zypern. Gemeinsam erlebten wir die bekanntesten und schönsten Sehenswürdigkeiten der Insel, tauchten in den Alltag der Einheimischen ein und verbrachten eine wunderbare Zeit auf der Mittelmeerinsel.
Ein Reisebericht von
Lea Weigmann

Anreise nach Zypern

Der Tag begann für die meisten von uns früh. So reisten wir aus unseren Heimatregionen individuell oder gemeinsam auf die Sonneninsel Zypern, nach Larnaca. Der Großteil von uns erreichte unser Ziel am frühen Abend. Am Flughafen wurden wir bereits von unserem herzlichen Reiseleiter Antonis oder von freundlichen Transferfahrer in Empfang genommen. Während einer Fahrt ins Hotel konnten wir uns von der Anreise ein wenig erholen und bezogen anschließend unsere Zimmer. Bei einem ersten gemeinsamen Abendessen lernten wir uns gegenseitig kennen und stießen auf unseren ersten Abend auf Zypern an. Das großzügige Buffet des Hotels ließ keinen kulinarischen Wunsch offen und so fielen wir alle nach einem langen Reisetag in unsere Betten und schliefen mit Meeresrauschen ein.

Das Hinterland Zyperns mit Weinverkostung und Klostergeschichten

Nach einem ersten fantastischen Abendessen ließ sich auch das Frühstück nicht lumpen. Wir stärken uns für unseren ersten, sonnigen Tag auf der Insel Zypern. Gemeinsam mit unserem Reiseleiter fuhren wir in die Bergwelt Zyperns. Antonis erklärte uns erste Dinge über die Geografie der Insel und schmückte sein Wissen immer wieder mit persönlichen Geschichten. Angekommen im Bergdorf Pano Panagia erwartete uns ein wundervoller Ausblick über die umliegende Landschaft. Auf dem Weg ins Hinterland konnten wir unzählige Weinberge, Mandarinen- und Granatapfelbäume bestaunen. Nachdem wir die frühlingshaften Temperaturen und das Vogelzwitschern kurz genießen durften, starteten wir mit einer Besichtigung eines kleinen und familiengeführten Weingutes. Wir liefen durch verschiedenste Stationen und bestaunten die unterschiedlichen Weinsorten, die hier seit Generationen produziert werden. Eine Verkostung durfte am Ende des Tages natürlich nicht fehlen. Wir probierten uns durch Weiß-, Rot-, und Roséweine und ließen uns die verschiedenen Aromen schmecken. Nach diesem Besuch führte uns unsere Reiseroute nur wenige Minuten weiter zum Haus des erste Präsidenten des Landes, Makarios. Das Geburtshaus wurde als Museum umgestaltet und wir erfuhren ein paar Informationen über Makarios engste Freunde, wie J.F. Kennedy, oder die Lebensweise während seiner Jahre als Politiker. Wir spazierten durch das kleine Dorf zurück zu unserem Reisebus und fuhren weiter zum Kloster Chrysorrogiatissa. Da das Kloster aktuell für die Öffentlichkeit geschlossen ist und wir eine Sondergenehmigung für den Besuch hatten, hatten wir besonders viel Zeit und Ruhe um den Innenhof, das Gotteshaus und die Sonnenterrasse zu entdecken. Wir bestaunten die Malereien der Kirche und Antonis erzählte uns von seinen Erlebnissen mit den Mönchen des Klosters. Mit vielen Informationen im Gepäck fuhr uns unser Buschauffeur zu unserer Taverne zum Mittagessen. Herzlich wurden wir empfangen und verspeisten typisch zyprische Gerichte, wie einen Salat mit Feta, Moussaka und einen Orangenkuchen. Unser erster erlebnisreicher Tag endete mit für alle individuell in der Sonne. Nach Ankunft in unserem Hotel erkundeten wir den Strand, ließen uns einen Kaffee in der Sonne schmecken oder verbrachten die Zeit im Schwimmbad. Zu einem gemeinsamen Abendessen trafen wir uns am Abend mit Hotelrestaurant und freuten uns auf einen bevorstehenden Tag in der geteilten und vielseitigen Hauptstadt Zyperns. Es geht nach Nakosia.

Die geteilte Hauptstadt Nikosia

Eine Sache lernten wir bei unserer Reise sehr schnell. Wenn ein Zypriot sagt, heute ist gutes Wetter, sehen das die Touristen etwas anders. Im Durchschnitt werden auf Zypern 9 Regentage im Jahr verzeichnet. Wir erlebten die nächsten 48 Stunden genau zwei davon. Nur, dass es bei uns nicht für einige Minuten immer mal wieder regnete, sondern zwei Tage am Stück wie aus Kannen. Wir freuten uns also sehr für die Zyprioten und deren Wasserreserven.

Nichtsdestotrotz starteten wir am Morgen für unseren Tagesausflug in die geteilte Hauptstadt Nikosia. Unser Reiseleiter Antonis versorgte uns auf der circa zwei Stunden dauernden Fahrt mit vielen Informationen über die Geschichte und Politik der Insel. Da sich der Wetterbericht für den Tag nicht besserte, legten wir eine kleinen Regenpause auf unserer Fahrt ein. Wir besuchten eine kleine Olivenpresse und wurden Zeugen, wie die Oliven von der Frucht in delikates Olivenöl verwandelt werden. Nach einer kleinen Kostprobe wurden also auch die ersten Mitbringsel eingepackt und wir machten uns weiter auf in Richtung Norden. In Nikosia angekommen besuchten wir zunächst einen traditionellen Handwerksmarkt. Wobei es eher eine große Werkstatt mit unterschiedlichen Räumen gut beschreibt. Verschiedenste traditionelle Handwerke werden hier am Leben gehalten, praktiziert und unterrichtet. Mit viel Passion zeigten uns die Frauen zum Beispiel, wie aus alten Textilresten Teppiche hergestellt werden, oder wie feinste Keramik mit traditionellen Mustern bemalt wird. Wir reisten somit ein wenig durch die handwerkliche Geschichte des Landes. Im Anschluss mussten wir unseren geplanten Stadtrundgang aufgrund des anhaltenden Dauerregens durch eine Fahrt ersetzen und besuchten zunächst einmal die geplanten Kirchen und Museen. Die Agios-Giannes-Kathedrale beeindruckte uns mit der detailreichen Gestaltung und unser Reiseleiter war, wie gewohnt, ein wandelndes Lexikon und füllte die Mauern mit Geschichten, Fakten und Bildern. Auch der folgende Programmpunkt sollte uns dank Antonis mit viel Informationen versorgen. Wir besuchen das Archäologische Museum mit seinen unzähligen Ausgrabungen. Auch hier wartete wieder eine kleine Reise durch die Zeit auf uns. Aus verschiedensten Epochen wurden hier Fundstücke ausgestellt. Wir waren begeistert und überwältigt, wie viel hier in der Region gefunden und erhalten werden konnte. Auch die geplante Mittagpause in der Altstadt mussten wir leider verschieben. So fuhren wir spontan raus aus dem Gewittergebiet über Nikosia und besuchten die Hafenstadt Limassol für einen kleinen Stadtbummel. Ob kaffeetrinkend am Hafen oder während einer kleinen Mahlzeit, wir beobachteten die tosenden Wellen, die sich an den Hafenmauern brachen. Zurück im Hotel wartete nur noch ein, wie gewohnt reichhaltiges, Abendessen auf uns.

Besuch des Felsenklosters des Heiligen Neophytos und ein Ausflug in die Kulturhauptstadt Paphos

Unsere heutige Reiseroute brachte uns in die kleine Hafenstadt Paphos und deren Umgebung. Da auch heute die zypriotischen Wasserreserven vom Regen wieder aufgefüllt wurden, mussten wir auch heute ein wenig improvisieren. Ich kann aber schonmal versprechen, der heutige Regen sollte der letzte sein, den wir in diesen Mengen während unserer Reise fühlen und sehen mussten. :)
Unser erster Halt sollte das Felsenkloster des Heiligen Neophytos sein. Wir fuhren von Paphos aus in das Hinterland der Insel und erreichten nach circa einer halben Stunde das in den Felsen gebaute Kloster. Die gesamte Klosteranlage begeisterte uns mit der in der Architektur versteckten Liebe zum Detail, mit der interessanten Geschichte und den Erzählungen unseres Reiseleiters. Besonders die Malereien in der kleinen Felsenkapelle waren einzigartig. Was uns aber außerdem noch begeisterte war ein Wasserfall vor dem Eingang zur Kapelle. Selbst Antonis machte hier Fotos und erzählte uns, er habe den Wasserfall in den vergangenen 10 Jahren nicht mehr so voll gesehen. Nach einem Besuch des Kirchgebäudes beschlossen wir, die eigentlich heute geplanten Königsgräber aufgrund des Wetters nicht mehr zu besuchen. Wir verschoben diesen Programmpunkt auf einen anderen Tag und setzten unsere Reise weiter fort nach Paphos. In Paphos besichtigten wir kurz eine alte Basilika, bevor wir den Bodenmosaiken und dem Haus des Dyonysos einen Besuch abstatteten. Die detaillierten Mosaike schmückten hier wahrscheinlich ein ehemaliges Gästehaus und Antonis füllte die Steine durch seine Erzählungen und Erklärungen mit Leben. Diese Sehenswürdigkeit von Paphos ist eindeutig einen Besuch wert. Als wir die Überdachten Mosaike für einen kurzen Spaziergang verließen war dann auch endlich die Sonne hinter den Regenwolken hervorgekommen und zauberte uns allen ein breites Lächeln in die Gesichter. Wir spazierten also noch kurz über das weitläufige Gelände und fuhren dann weiter zu unser heutigen Taverne zum Mittagessen. Wie auch in den vergangenen Tagen warteten hier typisch zypriotische Speisen auf uns. Heute standen Sheftalia und Suflakia auf dem Programm. Gut gesättigt machten wir uns nach einer gemütlichen Mittagspause auf den Weg zurück zum Hotel. Vor dem heutigen Silvesterdiner hatte nun jeder noch ein wenig individuelle Zeit, um sich zurechtzumachen, den Friseur zu besuchen oder einen Spaziergang am Meer zu genießen. Wir trafen uns alle beim festlichen Galadinner im Restaurant wieder und verbachten einen geselligen Abend zusammen. Eine Stunde vor Deutschland starteten wir am Poolbereich mit einem Glas Sekt und einem Wunschluftballon in das neue Jahr 2022.

Happy New Year – Freizeit zum neuen Jahr

Heute hieß es für alle erst einmal ausschlafen und entspannen. Der heutige Tag stand uns allen frei zur Verfügung. Nach einem stärkenden Neujahrsfrühstück begann für einige der Tag im Mittelmeer. Wir starteten den ersten Tag des neuen Jahres einem Bad im Meer und genossen die Wellen und die wirklich angenehmen Wassertempersturen. Den Rest des Tages verbrachten alle individuell. Dass wirklich traumhafte Wetter bot heute die Möglichkeit für Spaziergänge am Wasser, ruhige Stunden am Pool oder natürlich eine entspannte Massage im Wellnessbereich des Hotels. Heute konnte jeder die Seele baumeln lassen.

Kultur, Geschichte und Ziegen

Bei bestem Reisewetter startete der zweite Tag des neuen Jahres. Wir fuhren erneut in Richtung Larnaka. Der erste Stopp unserer heutigen Reise sollte die Jungsteinzeitsiedlung Chirokitia sein. Wir wanderten entlang der ehemaligen Siedlung und Antonis versorgte uns wie gewohnt mit viel Wissen und Geschichten. Nachdem wir einige Stufen erklommen hatten, wurden wir mit einem traumhaften Ausblick über die umliegende Landschaft bis auf das Mittelmeer belohnt. Unweit der ehemaligen Siedlung befand sich unser nächstes Ziel. Die Ziegenfarm von Loula und Ihrer Familie wird uns wohl allen in Erinnerung bleiben.
Loula begrüßte uns mit ihrem herzlichen Lachen und ihrer offenen Art und zeigte uns zunächst, wie der traditionelle Halloumi hergestellt wird. Der Käse besteht hier auf Zypern zu mindestens 90 % aus Ziegenmilch und wird mit Salz und getrockneter Minze verfeinert. Diese Spezialität sollten wir im Anschluss natürlich noch verkosten. So bereitete Loula sehr herzlich neben frischem Halloumi eine Art Frischkäse zu, der von der Halloumiproduktion „übrig“ bleibt, frisches Gemüse und Brot. So frisch schmeckte der Käse sehr weich und weniger streng. Wir verfeinerten unseren Käse außerdem mit Johannesbrotkernsirup und lauschten gespannt den Familiengeschichten, die Antonis uns über Loulas 7 Kinder erzählte. Zum Abschluss unserer heutigen Mittagspause teilten wir uns noch den traditionell zypriotischen Neujahrskuchen, die Vasilopita. Wer die Münze im Kuchen findet, soll im kommenden Jahr besonders viel Glück haben (und 300 Ziegen geschenkt bekommen ;)).
Nach einem kurzen Regenschauer machten wir uns von diesem herzlichen Ort auf zum nahegelegenen Frauenkloster Agios Minas im Hinterland Zyperns. Wir besichtigten die Klosteranlage und die kleine Kapelle und freuten uns über die verschiedenen Obstbäume, die wir im Innenhof des Klosters bestaunen durften.
Am Nachmittag besuchten wir noch das Bergdorf Lefkara. Hier wird traditionell Spitze und Silberschmuck hergestellt. Wir verbrachten ein wenig Freizeit, um durch die kleinen Gassen zu schlendern, einen Kaffee zu trinken oder einfach die Sonne zu genießen. Am Himmel kündigte sich ein traumhafter Sonnenuntergang an. Diesen sollten wir heute an einem ganz besonderen Ort verbringen. Wir besuchten den Geburtsort der Aphrodite. Obwohl wir uns alle bis heute nicht ganz einig sind, welcher der drei Felsen DER Felsen sein sollte, genossen wir die letzten Sonnenstunden am schönen Steinstrand bei Geschichten und einem kleinen Absacker.

Erkundung der Königsgräber und Ausflug in den Nationalpark von Akamas

Aufgrund des Regens konnten wir in den vergangenen Tagen die Ausgrabungsstätten der Königsgräber nicht besuchen. Heute, bei strahlendem Sonnenschein, spazierten wir zum Tagesbeginn durch die Anlage direkt am Meer. Obwohl sich Wissenschaftler nicht einig sind, ob hier wirklich die Grabstätten von Königen zu finden sind, oder ob hier "nur" Personen der höheren Klasse begraben sind, die Anlage direkt am Meer lädt auf jeden Fall zu einem Besuch ein.
Im Anschluss fuhren wir durch die Hafenstadt Paphos in den Nationalpark der Akamas Halbinsel. Hier erwartete uns etwas abseits des restlichen Tourismus ein Naturparadies, türkisfarbenes Meer, was in seinem Blautönen schimmerte, Narzissen, Thymian und einzigartige Ausblicke bis zum Festland der Türkei (wenn man ganz genau hingesehen hat).
Wir spazierten gemeinsam zum Bad der Aphrodite, wo diese vor den Treffen mit Ihren Liebhabern gebadet haben soll. Wer hier ein Bad nimmt, soll circa 10 Jahre verjüngt werden. Anschließend wartete auf uns ein herrlicher Spaziergang entlang der Küste. Vergebens warteten wir auf Wasserschildkröten, die hier das Jahr über zu finden sind. Aber nichts desto trotz boten sich uns wundervolle Ausblicke auf die Natur. Zurück am Bus wartete auf uns ein weiteres Highlight in Sachen Kulinarik. Wir verspeisten ein umfangreiches und köstliches Meze-Essen in einer Taverne circa eine halbe Stunde von unsrem Spazierweg entfernt. Die Speisen waren typisch zypriotisch und so verköstigten wir neben Klassikern wie Taramas, Tsatsiki und Humus, frittierte Pilze, Fleischspieße und frischen Salat. Gut gesättigt und sehr zufrieden schlossen wir einen wundervollen Reisetag im Hinterland Zyperns ab und fuhren zurück zum Hotel.

Auf Wiedersehen Zypern!

Nach einer letzten Nacht am Meer wurden am Morgen die letzten Koffer gepackt und wir fuhren nach einem letzten gemeinsamen Frühstück in Richtung Flughafen Larnaka. Unseren Reiseleiter Antonis sammelten wir ein letztes Mal in Limassol ein und die Sonne begleitet uns bis zum Flughafen. Nachdem wir uns von unsren Gästen nach Düsseldorf verabschiedet haben, fuhren wir gemeinsam noch einmal an den Salzsee nahe des Flughafens, zählten Flamingos und besuchten die schön gelegenen Moschee direkt am See. Im Anschluss erkundeten wir noch die Altstadt Larnakas und die dort errichtete Lazarus-Kirche sowie die Hafenpromenade. Am frühen Nachmittag ging es dann für alle Gäste zum Flughafen zurück. Wir checkten für unseren Rückflüge ein und machten uns mit viel Sonne, schönen Erinnerungen und dem ein oder anderen Souvenir auf den Weg zurück nach Deutschland.

Schlusswort

Liebe Reisegäste,

ich möchte mich noch einmal bei Ihnen für die erlebnisreiche und wunderschöne Reise durch die Insel Zypern bedanken. Ich hoffe, Sie erinnern sich gern an unsere gemeinsame Zeit und die Sonnenstunden unserer Reise zurück.

Alles Liebe, Ihre Lea!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht