Reisebericht: Single–Wanderreise auf der Insel Zypern

30.10. – 06.11.2019, 8 Tage Wanderreise für Singles: Mittelmeer – Agros – Troodosgebirge – Kyperounta – Paphos – Akamas–Halbinsel (51 Wanderkilometer)


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Wir sind bereit zu tauschen und siedeln für 8 Tage nach Zypern über. Hier erwartet uns ein stets gut gelaunter Reiseleiter, Sonne und kulinarische Höhepunkte…
Ein Reisebericht von
Rico Manns

1. Tag: Flug nach Zypern

Der Wecker klingelt zu früh, es ist dunkel und das Thermometer zeigt eine einstellige niedrige Zahl an. Willkommen im Winter in Deutschland. Höchste Zeit der Sonne hinterher zufliegen. 18 reiselustige Singles hatten die gleiche Idee und so fliegen wir über München nach Zypern und freuen uns auf die Wanderungen, dem guten griechischen Essen, der wärmenden Sonne und natürliche einen Schluck Ouzo.
Am Flughafen Larnaka empfängt Dimitris und hier steht bereits fest, mit ihm werden wir viel Spaß haben. Wir fahren auf dem direkten Weg zu unserem Hotel in den Bergen. Hier angekommen beziehen wir unsere Zimmer und lassen uns das lecker Buffet schmecken. Was wäre ein erster Abend ohne Ouzo in Griechenland? Kein sympathischer. Daher heben wir die Gläser und ein Yamas schwirrt durch den Raum.

2. Tag: Wanderung in die "grüne Lunge" Zyperns

Da wir gestern im dunkel das Hotel erreicht haben, stellen wir heute erst fest, wie schön das Hotel gelegen ist. Wir haben einen tollen Blick auf die gegenüberliegenden Hänge und der blaue Himmel lacht uns entgegen. Die erste tolle Überraschung steht vor dem Hotel. Es ist ein sehr gepflegter Oldtimer Bus, welcher uns heute zum Start unserer Reise bringt. Die Straßen im Gebirge sind einfach zu schmal für unseren eigentlichen Bus. Die Stimmung ist fantastisch und so starten wir mit bester Laune zu unserer ersten Tour ins Troodosgebirge. Wir sind heute auf dem Bergrücken des Madari unterwegs und umrunden zum Schluss den Gipfel des 1.612 Meter hohen Adelfoi. Zwischendurch stellt sich heraus, dass unser Reiseleiter Dimitris nicht nur ein ausgezeichneter Wanderführer ist, sondern auch ein begnadeter Künstler. (In der Bildergalerie am Ende sind seine Werke zu sehen.)
Zum Mittag kehren wir in eine gemütliche Taverne ein und lernen das erste Mal ein Meze Essen kennen. Dies ist wie ein kleines Buffet, welches aus unterschiedlichen Speisen besteht, die an den Tisch geliefert werden. Nach einer Wanderung ist das natürlich das Beste was uns passieren kann. Im Anschluss daran unternehmen wir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang ins Dorf Kyperounta und fahren von hier in unser Hotel zurück.

3. Tag: Wanderung zwischen Scheunendachkirchen – von der Kultur zur Natur

Heute starten wir mit etwas Kultur. Wir besichtigen eine Scheunendachkirche. Von außen sieht sie recht unscheinbar aus und uns überrascht hier eher die duftende Basilikum Hecke. Von innen ist sie aber mit wundervollen Fresken ausgestattet und wir lauschen den Erläuterungen von Dimitris. Nach der Besichtigung geht es zunächst gleich hoch in einen Kiefernwald. Das Wetter ist heute wieder auf unserer Seite und da die Sonne nicht nur uns, sondern auch den Erdboden erwärmt, hat es hier den besonderen Duft, den man nur bei wärmerem Wetter erhaschen kann. Auch heute lernen wir viel über die Pflanzen kennen und kosten unteranderen Früchte vom Erdbeerbaum.
Da wir uns heute früh etwas in der Zeit vertan haben, wird aus dem Mittagsessen eher ein leckerer Snack zum Nachmittag. Statt Kaffee gibt es daher Rotwein satt und die Lautstärke steigt kontinuierlich. Fröhlich geht es weiter durch das kleine Dörfchen in Richtung Rosenfabrik und anschließend zum extra für uns wieder aufgeschlossenen Süßwarenladen.
Da wir heute so spät beim Mittag waren, entschieden sich die Männer dazu, die Pfunde in der Sauna auszuschwitzen. Ich darf berichten, es traf nicht er erhoffe Erfolg ein, aber es war dennoch sehr schön.

4. Tag: Wanderung von Troodos zum Olympus – Kaledonia–Wasserfälle – Weiterreise nach Paphos

Der Koffer ist gepackt und wir stehen bereit zur Abfahrt. Zum Glück dürfen wir den Koffer heute Abend am Meer aber wieder auspacken. Wir verlassen das schöne Hotel in den Bergen und fahren erneut hoch ins Gebirge. Bei einer Höhe von rund 1750 Meter verlassen wir den Bus und finden direkt den ersten Geocache. Heute laufen wir größtenteils bergab und der Weg ist wieder wunderschön. Wir haben heute zunächst den Blick auf die ehemalige Asbest Mine, welche wir schon aus dem Bus sehen konnten. Von oben betrachtet sehen wir allerdings erstmal das Ausmaß der riesigen Mine. Nach der halben Wanderstrecke ändert sich das Territorium. Von nun an schlängelt sich der Weg immer am Wasser entlang und hier sieht man eine herrliche Herbstfärbung. Der Weg führt unzählige Male über das kleine Flüsschen und wir erreichen gegen Mittag den Kaledonia Wasserfall. Hier stellen wir etwas ganz ungewöhnliches Fest, es fängt an zu nieseln. Aus dem Nieselregen wird ein kleiner Regenschauer und aus dem kleinen Regenschauer wenig später ein ordentliches Gewitter. Aber das kann uns gar nichts, wir sind weiterhin gut drauf und als wir bei der Gaststätte ankommen und die köstliche Forelle sehen, ist der Regen auch schon fast wieder vergessen.
Nachdem Mittag besichtigen wir das kleine süße Weindorf Omodos. Wir schlängeln uns durch die kleinen Gassen und lauschen den Geschichten von Dimitris. Wir haben nun etwas Freizeit und besichtigen den kleinen Ort auf eigene Faust.
Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir am Meer, besichtigen den Felsen der Aphrodite und sind überrascht, wie warm es hier ist. Es war nicht wirklich kühl in den Bergen, aber hier hat man direkt Lust ein Eis zu schlecken. Wenig später kommen wir in unserem Hotel in der Nähe von Paphos an und lassen den Tag im Restaurant ausklingen.

5. Tag: Entspannung und Erholung im Strandresort in Paphos

Ruhetag. Zumindest in der Theorie. Früh am Morgen beginnt der Tag mit Morgensport, was am Meer natürlich schwimmen bedeutet. Nachdem wir das Buffet ordentlich geplündert haben, trifft sich ein großer Teil der Gruppe zum Spaziergang. Dieser führt uns immer am Wasser entlang, zum Leuchtturm und zum Hafen von Pafos. Hier angekommen wird der ansässige Eisladen reich gemacht und anschließend gibt es Kultur satt. Auch ohne Dimitris bleiben wir wissbegierig und bereichern uns in der archäologischen Ausgrabung mit Wissen über die Vergangenheit. Gestern waren die Voraussagen zum Wetter eher naja und heute stellen wir in den Mittagsstunden fest, die Sonne besitzt hier unten am Meer noch ordentlich Kraft. Auf dem Rückweg loggen wir noch einen kleinen Schatz und entdecken so spielerisch noch ein paar Höhlen in der Umgebung. Zum Nachmittag sind wir wieder zurück und die Uhr zeigt knapp 9 Kilometer an. So viel zum Thema Ruhetag :)
Aber nun lassen wir die Seele baumeln und lauschen dem Meer und genießen die Sonne auf unsere Haut. Da heute der erste Tag war, wo wir kein Meze Essen bekommen haben, sind wir natürlich hungrig und da trifft es sich gut, dass das Essen hier ausgezeichnet ist.

6. Tag: Wandern hoch über der Avagas–Schlucht

Die vorletzte Wanderung steht heute an. Es geht zur Avagas Schlucht. Doch zu nächst laufen wir einen breiten Feldweg entlang und freuen uns an den sonnigen Strahlen und den angenehmen Gesprächen. Links und rechts des Weges stehen unzählige Johannisbrotbäume und da wir bisher jeden Tag etwas von den Bäumen, Sträuchern und Pflanzen gepflückt haben, ernten wir heute eben mal am Johannisbrotbaum. Naja, ich sag mal so, wenn man viel Hunger hat geht das auch irgendwie :)
Nach ein paar Kilometern wird die Wanderung etwas abenteuerlicher und wir wandern quer über die Felder in Richtung Avagas Schlucht. Hier machen wir eine Pause und unser Künstler ist wieder am Zeichnen, während wir die Aussicht genießen. Im Anschluss nähern wir uns immer mehr der Schlucht an und sind fasziniert von der Größe und der Tiefe der Schlucht. Unten am Meer angekommen gibt es kein halten mehr und die Hälfte der Gruppe stürzt sich in das kühle Nass. Obwohl man es nicht wirklich als kühl bezeichnen kann.
Kurze Zeit später lassen wir beim Meze Essen die Seele baumeln, die Sonne scheint uns auf den Rücken und eigentlich will man gerade nur hier sitzen bleiben und den Geist freien Lauf lassen. Viel glücklicher geht es eigentlich nicht.

7. Tag: Wanderung auf der Akamas Halbinsel

Wir haben uns heute beim Frühstück mit leckeren Eierkuchen (Plinsen, Pancakes) gestärkt und sind bereit für die letzte große Tour. Uns verschlägt es heute an die Nordwestküste der Insel. Wir wandeln heute auf den Spuren der Aphrodite und laufen den gleichnamigen Pfad entlang. Zunächst geht es direkt bergauf, aber die Mühe lohnt sich, denn schon nach wenigen Minuten haben wir eine spektakuläre Aussicht über das blau leuchtende Meer. Durch ein kleines Wacholderwäldchen geht es weiter nach oben zu einer kleinen Quelle. Hier machen wir eine Pause, verschnaufen und nehmen uns gegenseitig auf den Arm. Wir sind aber auch einfach eine lustige Truppe. Zum Wetter brauche ich heute nicht viel sagen, denn es ist wie immer wunderbar.
Die letzten Meter sind heute spielend leicht zu bewältigen, denn es geht nur leicht bergab und wir haben dabei ständig die Sicht auf das offene Meer. Zum Schluss der Wanderung besuchen wir noch das Bad der Aphrodite, aber da hier baden verboten ist, geht es direkt zum Bus zurück und mit ihm in die letzte Taverne der Reise. Hier wird nochmal ordentlich aufgetafelt und das Essen ist wieder vorzüglich. Nach gefühlten 14 Gängen ist dann auch Schluss und wir kommen zum kleinen Abschied. Unser Busfahrer verlässt uns und wir bekommen das Wandern Zertifikat inklusive Gruppenbild geschenkt. Was für eine schöne Überraschung.
Nachdem Abendessen treffen wir uns alle bei mir in der Unterkunft und es ist gefühlt wie auf einer WG Party aus der Jugend. Stühle und Tische werden zurecht geschoben, Gläser aus den anderen Unterkünften bereitgestellt und Eis von der Bar geholt. Hier sieht man wieder wie schön die Gruppe harmoniert und alle fröhlich mit anpacken. Der tagelang von mir angepriesene Abschluss Ouzo entpuppt sich als Obstler. Dabei habe ich mich extra von zwei Verkäuferinnen beraten lassen. :)
Zum Abschluss gibt es eine spektakuläre Feuershow im Hotel und im Anschluss schwingen wir nochmal das Tanzbein.

8. Tag: Rückflug nach Deutschland

Heute heißt es wieder Koffer packen, aber diesmal ziehen wir leider nicht in ein neues Hotel, sondern verlegen unseren Wohnsitz wieder nach Deutschland. Zum Glück liegen die Flugzeiten besonders gut und wir können den Tag entspannt beginnen. Nachdem wir uns nochmal in das kühle Nass gestürzt haben, geht es zum Flughafen.
Hier verläuft der Check-in fast reibungslos und hätte Lufthansa nicht schon heute Vorbereitungen für ihren Streik morgen getroffen, wären auch alle am heutigen Tag nach Hause gekommen.
Meine lieben Wanderer, es war mir ein riesiges Vergnügen mich euch unterwegs sein zu dürfen. Ich habe ja schon während der Wanderungen mal erwähnt, wie dufte ihr alle seid und das soll mir bitte auch so bleiben. Daher bleibt mir alle gesund, wissbegierig und so fröhlich wie ich euch kennenlernen durfte.
Yamas oder Yasus :)
euer Rico

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