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Reisen – vom Urtrieb zum Grundbedürfnis

Von Dr. Michael Krause, 04.07.2023
Reisen - vom Urtrieb zum Grundbedürfnis – © Fox Ave Designs - stock.adobe.com
Ist das Reisen dem Menschen innewohnend? Wie entstand eigentlich der Tourismus, den wir heute kennen – vom Nomadentum der Urvölker bis zur modernen Gruppenreise? Was sind die geschichtlichen Hintergründe, die zu den ersten Reisen der Menschheit führten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der folgende Blog-Beitrag von Sprachhistoriker und Studienreiseleiter Dr. Michael Krause ...


Reisen als "conditio humana" – als essentiell dem Menschen innewohnend


Wie tief verwurzelt das Bedürfnis zu reisen im Menschen verwurzelt ist, mag man aus der – für uns "moderne Menschen" immer noch geheimnisvollen Gedankenwelt jener Völker ersehen, die heute noch auf einer Kulturstufe leben, die noch nicht vom Industrie- und Atomzeitalter überwuchert und verschlungen wurde – der Welt der australischen, "Aboriginies" genannten, Ureinwohner beispielsweise. Der zentrale Begriff ihrer Mythologie und ihrer Lebenswelt, die "Traumzeit", geht von der Bewegung des Einzelnen und seiner Gemeinschaft aus, innerhalb ihres Landes, ihrer Region zwischen deren bedeutenden Landmarken und natürlichen Höhepunkten, einer Art universellen Bewegung in Raum und Zeit. Das klingt sehr utopisch hochtrabend und fast physikalisch, korrespondiert aber mit den meisten alten schriftlichen Überlieferungen der Menschheit und stellt eine wesentliche innerhalb derartiger Gemeinschaften gelebten Grunderfahrungen dar.

Schon seit dem aus Mesopotamien stammenden, vier- bis fünftausend Jahre alten Gilgamesch-Epos, über die bedeutendsten altindischen Versepen hin bis zu den aus dem Mittelalter stammenden altnordischen Sagas oder den Heldenliedern und ersten Romanen altfranzösischer, alt- und mittelhochdeutscher Sprache im 11. bis 13. Jh. geht es auch um Reisen – sei es zur Gewinnung von Weisheit und Erkenntnis, aus Abenteuerlust, zum Erwerb von Ruhm und Ehre oder von sagenhaften Schätzen. Reisen gehörte zum Zweck des Daseins, die Bewegung zu erstrebenswerten, mitunter märchenhaften Zielen war Bestimmung und Wunsch, Traum und Erfüllung zugleich und beeinflusste – zumindest im Adel und den herrschenden Kreisen – auch Handlungen sowie die Wertung durch Zeitgenossen.

Um dieses höchst interessante Thema von der Basis her aufzurollen, muss man tatsächlich zu den (historischen) Anfängen zurückgehen und sich die Entwicklung der Menschen und ihrer Bedürfnisse aus früheren Perioden der Menschheitsgeschichte her ansehen!

Was genau zu den Bedingungen und Umständen des "Mensch-Seins" gehört, ist unter den Philosophen, Anthropologen, Sozialwissenschaftlern und Sozialpsychologen, die alle diesen Begriff für ihre Forschungen reklamieren, genauso umstritten wie die aus dem Mittellateinischen stammende Bezeichnung "conditio humana" selbst. Sogar wenn man sich auf neuere wissenschaftliche Spuren begibt und den Archäologen, Anthropologen und Ethnologen bei ihren Beweisführungen von der eher gegenwartsbezogenen in die Forschung unter historischer Perspektive folgt, kommen immer mehr Unsicherheiten in den Bestimmungen der Umstände zum Vorschein und selbst seit Jahrzehnten unerschüttert scheinende Lehrgebäude geraten ins Wanken.

Von weither reisten die Menschen der Jungsteinzeit zum Kultplatz Stonehenge
So werden in neuen Publikationen zur "Geschichte der Menschheit" – wie etwa in dem Buch des israelischen Geschichtsprofessors Yuval Noagh Harari („Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von 2013) oder dem als Neubewertung historischer Fakten angelegten Gemeinschaftswerk des Anthropologen David Graeber und des Archäologen David Wengrow („Anfänge“, 2022) - die unverrückbar scheinenden historischen Abfolgen der ursprünglichen Wanderungsbewegungen der Menschheit aus Gründen der Nahrungssuche, der Sesshaftwerdung - durch „Erfindung“ von Ackerbau und Viehzucht - und die erst für nachfolgende Perioden vermutete Entstehung von Kultstätten und Ritualplätzen neu geordnet und viele bisher gültige Lehrmeinungen in Frage und auf den Prüfstand gestellt.

Dazu haben archäologische Sensationen wie die unerwarteten Entdeckungen am Fundplatz Göbekli Tepe in der Türkei, die Altersdatierungen verschiedener Monumente wie etwa der Mauern von Jericho, die bisherigen Deutungs-Abfolgen widersprechen bzw. sich nicht in vorhandene Thesen einordnen lassen, ebenso Nahrung gegeben wie das Fehlen sicherer oder schriftlich untermauerter Quellen aus der Frühzeit. Das kommt vor allem daher, dass es um einen Zeitraum geht, der Jahrtausende vor die ersten schriftlichen Überlieferungen zurückreicht. Auch neueste Erkenntnisse bezüglich bekannter und vermeintlich bisher schon gut erforschter Zeugnisse der Megalithkultur wie des englischen Stonehenge, der bretonischen Steinreihen oder der Tempel auf Malta lassen erweiterte Überlegungen zu und legen neue Schlüsse nahe.

Handelstätigkeit und Rituale waren wohl die ersten Triebkräfte für das Reisen. In der Umgebung des jungsteinzeitlichen Megalithmonuments von Stonehenge wurden Gräber von vermutlichen Besuchern gefunden, die aus weit entfernten Regionen stammten und zur Herstellung der berühmten Himmelsscheibe von Nebra, die aus der Zeit zwischen 2.100 und 1.600 v. Chr. in der frühen Bronzezeit stammt und im mitteleuropäischen Sachsen-Anhalt gefunden wurde, verwendete man Metalle aus weit entfernten Gegenden – das Gold der Beschläge stammt aus dem südenglischen Cornwall und das Kupfer der Bronze vom Balkan, aus Rumänien.

Im Museum zur Himmelsscheibe von Nebra in Sachsen-Anhalt

Reisen seit der Vorzeit …

Was hat das alles mit Reisen heute – oder gar mit Traumreisen im Sinne von exotischen Wunschträumen – zu tun?
Da der Drang zu Reisen, der Wunsch nach Ortswechsel und bleibenden Reise-Erlebnissen momentan durchaus den derzeitigen sozialen Grundbedürfnissen zugerechnet und von führenden Tourismuswissenschaftlern und Sozialpsychologen als bedeutendes Element im Streben nach Selbstverwirklichung angesehen wird – und sich gerade in der Zeit der Pandemie in den letzten drei Jahren gezeigt hat, wie sehr die Mehrheit der Menschen überall die damit verbundenen Freiheiten vermisst und unter dem Mangel an „Möglichkeiten, das eigene Wesen zur Entfaltung zu bringen“ durch Reisen leidet – sollte es durchaus angezeigt sein, sich diese eben angedachte Frage zu stellen: seit wann und wie das Reisen als „menschlicher Urtrieb“, als „Urbedürfnis“ sich entwickelt und in der Geschichte früherer Kulturen gezeigt und ausgeprägt hat.

Über die derzeitige Auffassung vom Reisen als „Konsumerlebnis“, das genauso bedeutsam ist wie die Anschaffung bestimmter Konsumgüter (6) und seine Stellung in der „Bedürfnispyramide“, die dem modernen Menschen zugeordnet wird, ist später noch genügend Gelegenheit, nachzudenken.

Die Geschichte des Reisens im Sinne eines "Bedürfnisses nach Ortsveränderung" beginnt aber keineswegs erst mit modernen Pauschal- oder Studienreisen, nicht mit der "Erfindung der Pauschalreise" durch Thomas Cook und auch nicht erst – noch weiter zurückgreifend – mit Entdeckungs- und Forschungsreisen, Pilger- und Kaufmannsfahrten im Mittelalter oder der Heimatsuche in der (Spät)Antike und der Völkerwanderungszeit.
Vermutlich liegt der Zeitpunkt der ersten Reisen sogar noch früher und ist auch nicht zwingend, wie oft behauptet, mit der Sesshaftwerdung des Großteils der Menschheit, der Einführung von Ackerbau und Viehzucht und deren ständiger Beibehaltung verbunden. Die "neolithische Revolution", wie diese Periode, die in der Jungsteinzeit begann und bis fast zum Frühmittelalter anhielt, oft genannt wird, hatte als „Nebenerscheinung“, so war bisher die einhellige Meinung, die Einrichtung fester Kultstätten zur Folge. Dass das jedoch keine unverrückbare These sein kann, beweisen neuere Forschungen. Nicht nur im Zusammenhang mit der mindestens elftausend Jahre alten Kultstätte Göbekli Tepe im Südosten der Türkei, nimmt man nunmehr an, dass sie VOR der sogenannten "neolithischen Revolution" der Sesshaftwerdung eines großen Teils der Bevölkerung entstanden sein kann. Viele Historiker vermuten heute, dass Kultstätten wie diese nicht zwingend Sesshaftigkeit voraussetzen, sondern vielmehr Teil von kultischen Vorstellungen, die Zusammenkünfte zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten vorsahen, gewesen sein könnten. Siedlungen der Erbauer fehlen nämlich zumeist in der Umgebung derartiger früher Großbauten.
Wenn man sich von bisher als unumstößlich feststehenden Lehrmeinungen auch nur etwas löst, findet man viele Beispiele, die zu verschiedenen Zeiten bereits in der Vorgeschichte auf Reisetätigkeit deuten. Dazu gehören berühmte Gräber mit Grabbeigaben, die aus weit von der Bestattung entfernt liegenden Regionen stammen. Dass „große Bauwerke, fürstliche Bestattungen und andere unerwartete Merkmale eiszeitlicher Gesellschaften … unsere Annahmen über das Verhalten von Jägern und Sammlern revolutioniert“ haben(7) war für die Autoren einer neuen Menschheitsgeschichte so faszinierend, dass sie einem ganzen Kapitel in Ihrem Werk diese Überschrift gaben. Tatsächlich wären ohne Reisetätigkeit – sei es zu kultischen, rituellen oder anderen sozialen oder uns vielleicht bisher noch gar nicht zugänglichen Gründen – bestimmte Phänomene oder ungewöhnliche archäologische Funde nicht denkbar oder erklärbar. Auch wenn man die Ursprünge des Ackerbaus im Schwarzmeergenbiet, in Vorder- oder Kleinasien annimmt, deuten doch Erkenntnisse um Kultstätten der Steinzeit – in Europa beispielsweise wie auf den maltesischen Inseln, Sardinien, in Stonehenge in England oder in der Bretagne in Frankreich – auf immens große Einzugsgebiete für entsprechende Kultstätten und damit bedeutende Ortsveränderungen vieler Menschen hin.

(6) Vgl. dazu Oatschowski, Horst,
(7) Graeber, D. & Wengrow, D.; Anfäne, Eine neue Geschichte der Menschheit, Stuttgart 2022, S. 105 ff.

Vierzierte „Schälchensteine“ und Türöffnungen in Malta, Mnajdra-Tempel um 4000 v.Chr.

Ein weiteres Rätsel, das bis heute fasziniert, ist auch das "Hypogäum von Hal Saflieni", seit 1980 eine von aktuell drei UNESCO-Weltkulturerbestätten auf dem Malta-Archipel im südlichen Mittelmeer. Zusammen mit dem zweiten UNESCO-Welterbe, den fantastischen Großsteintempeln von Malta, von denen die bedeutendsten wie Mnajdra, Ta Hagrat, Hagar Qim und Hal Tarxien auf Malta und Ggantija auf Gozo etwa zwischen 5.500 – 7.000 Jahre alt sind, ist die unterirdische gigantische Gewölbe-Begräbnisstätte von Hal Saflieni mit Zehntausenden bestatteten Individuen – deren Knochen zu einem Teil bemalt sind, was späteres erneutes Aufsuchen der Bestattungen für kultische Handlungen impliziert - nicht ohne Reisetätigkeit zu jener frühen Zeit denkbar. Es sind auch Individuen aus anderen Mittelmeergegenden auf Malta bestattet, was nicht ganz unlogisch scheint, denn die kargen Felseninseln dürften in der Jungsteinzeit kaum über eine derartig große Population verfügt haben, selbst wenn man viele "sesshafte" Generationen einberechnet.

Auch heute noch findet man aktuell genutzte Bauten in Gegenden, die von nomadisch lebenden Völkern und Personengruppen besiedelt werden, beispielsweise im Norden Europas in Lappland oder wesentlich weiter südlich im Bereich der weltgrößten Wüste, der Sahara. Hier wurden feste Bauwerke geschaffen, die auf regelmäßige Routen und gezielte Hin- und Rückreisen deuten. Ihre Ksar (Mehrzahl Ksour) - aus Steinen oder Stampflehm errichtete, meist runde Burganlagen mitten in der Wüste an Kamelpfaden, aus denen sogar einige bis heute bewohnte Dörfer in Tunesien, Libyen, Marokko und Algerien hervorgingen - waren Speicherburgen im Zentrum der Stammesgebiete zur Aufbewahrung von Hab und Gut, das nicht ständig mit auf die Herdenwanderungen genommen wurde, aber eine regelmäßige Rückkehr der Nomaden und ihren Aufenthalt hier zur Folge hatte. Mit ihren Mauern direkt aneinander gebaut und in kreisförmiger Anlage um einen Innenhof, zu dem die Eingänge der „Ghorfas“ genannten, fast fensterlosen Familienhäuschen zeigten gruppiert, wurden diese Burgen von ausgewählten Stammesbewohnern während der Abwesenheit des übrigen Stammes auf seiner jährlichen nomadischen Wanderung bewacht. Neben derartigen Burgen und Dörfern, die bis heute genutzt werden, sind ältere nur noch teilweise erhalten, aber bieten einen Einblick in eine ganz besondere "Situation des Reisens".

Speicherburg der Tuareg in Libyen / Speicherburg Ouled Soltane in Tunesien

Organisiertes Reisen

Die seit 1095 nach Aufruf des Papstes Urban II. „Deus lo volt!“ (=„Gott will es!“) stattfindenden Kreuzzüge – zunächst nur zur Eroberung des "Heiligen Landes" von den Muslimen, später dann auch als Kriegs- und Beutezug gegen anders denkende Christen (Katharer, Waldenser, Stedinger) oder zwecks "Christianisierung" (Deutscher Orden) - als „Reise“ zu bezeichnen, wäre möglicherweise etwas überzogen und zynisch. Dennoch war es ein Aufbruch großer Menschenmassen mit lange dauernder Ortsveränderung zu einem entfernten Ziel und so werden ihre Teilnehmer im Wortsinn oft als "Reisige" bezeichnet. 
Tatsächlich ist die im Mittelalter, nach der als "Völkerwanderung" bekannten Massenbewegung, die weitgehend zur Suche nach einer neuen Heimat mit besseren Lebensbedingungen gedient hatte, neben Handelsreisen am häufigsten praktizierte Form einer Art von "historischem Tourismus" die sogenannte Pilgerreise oder Wallfahrt – also eine längerfristige Ortsveränderung aus religiösen Gründen und Motiven. Dabei war die Triebkraft, den Orten des Heiligen Landes, insbesondere Jerusalem, dem Todes- und Auferstehungsort von Jesus Christus, nahe zu sein und Sündenvergebung zu erlangen. Auch der Jesus Geburtsort Bethlehem zählt dazu. Aber nicht die Stätten des „Heiligen Landes wurden zum Sehnsuchtsort und Reiseziel mit religiöser Verzückung, sondern auch viele Orte, die durch ihre Rolle in der Kirchengeschichte oder durch ihre bedeutenden Reliquien einen wichtigen Platz einnahmen: allen voran Rom, Sitz des Papstes und Hort der Gebeine des Heiligen Petrus und des Apostels Paulus, Santiago de Compostela – bis heute übrigens bedeutendes Wallfahrtsziel – mit den Gebeinen des Heiligen Jakob; Köln, mit den Reliquien der heiligen drei Könige, Loreto in Italien mit dem auf wundersame Weise hierher versetzten „Haus der Jungfrau Maria“ oder in Skandinavien der Nidarosdom in Trondheim, errichtet über dem Grab des Heiligen Olav, der das Christentum in Norwegen einführte oder St. Andrews in Schottland mit den Reliquien des Andreas, des Schutzpatrons Schottlands oder die Kathedrale von Canterbury, wo der heiliggesprochene Erzbischof Thomas Becket im 11. Jh. sein Martyrium erlitt.

Der Nidarosdom in Trondheim wurde für die Gebeine des National-Heiligen Olav errichtet

Auch andere Quellen für Ideen zum  Reisen lassen sich im Hochmittelalter finden, die zumindest der gebildeten Schicht derer, die lesen oder sich vorlesen lassen konnten, zugänglich war. Troubadoure und Minnesänger berichteten nicht nur von Liebes-Schmerz, sondern auch von Abenteuern in fernen Ländern, wie beispielsweise der Begründer des höfischen Romans – der in Altfranzösisch schreibende Chretien de Troyes, der die Reisen der Artus-Ritter auf der Suche nach dem Heiligen Gral beschrieb - oder der deutsche Minnesänger Wolfram von Eschenbach, dem die Literaturgeschichte den (ersten) deutschen Vers-Roman „Parzival“ verdankt. Den vielleicht ersten, fast überall in Europa wahrgenommenen Reisebericht verfasste der venezianische Kaufmann Marco Polo, der in seinem Werk "Il Millione" über seine Reisen und Erlebnisse in China berichtet und unter anderem recht detailliert die Handelswege und die durchreisten Länder, insbesondere die "Seidenstraße" beschreibt.

Erst später, lange nach dem Beginn der nach Meinung der meisten Historiker etwa während der Reformation oder des deutschen Bauerkrieges (zwischen 1517 und 1525) beginnenden "Neuzeit", entdeckte zunächst vor allem der Adel den Bildungscharakter des Reisens in andere Länder. Gewiss waren es auch Einflüsse des Gedankengutes der "Renaissance" (französisch "Wiedergeburt") mit Rückbesinnung auf Leistungen der Architektur und der Philosophie der Antike, die zu sogenannten "Kavalierstouren" veranlassten. Adelige aus West- und Mitteleuropa reisten dabei bevorzugt nach Italien und Griechenland, um sich Inspiration zu holen und Ende des 18., Anfang des 19. Jh. begab sich auch das vermögende Großbürgertum auf die Spuren der Bildung und der Historie. Aus ihrer sogenannten "Grand Tour" – wie es auf gut Französisch genannt wurde, entwickelte sich später wohl auch das Wort "Tourismus".
Erstmals unterschied 1777 der Historiker August Ludwig Schlözer in seinen Reise-Collegien das "Reisen in Geschäften" vom "Reisen um des Reisens und Vergnügens willen…" und legte damit erste Grundlagen für eine spätere Tourismus-Theorie.

Während der Zeit der Romantik kam auch Reisen auf literarischen Spuren groß in Mode. So löste 1810 das in Großbritannien veröffentlichte narrative Gedicht „The Lady oft he lake“ („Die Dame vom See“) des schottischen Nationaldichters Sir Walter Scott einen wahren Run auf die schottischen Lowlands aus.

Johann Wolfgang von Goethe - Italienische Reise (© Bild von Wiki Images auf Pixabay)

Später beflügelten auch Poeten und Romanciers verschiedener Länder die Reiselust – so beschrieben französische Literaten, englische Poeten, russische Aristokraten und deutsche Dichter ihre Erlebnisse und schilderten ferne Regionen in leuchtenden Farben. Die "Italienische Reise" Johann Wolfgang von Goethes, geschrieben schon 1786-88 oder die romantischen Gedichte des Grafen August von Platen-Hallermünde über Italien und den Orient, weckten Neugier und beflügelten die Phantasie. Auch bekannte und viel gelesene Autoren widmeten sich der Reise-Idee. Der deutsche Romancier Theodor Fontane schrieb schon als Korrespondent in London Reiseberichte, etwa die 1860 veröffentlichten „Bilder und Briefe aus Schottland“ unter dem Titel „Jenseit des Tweed“ (ja, er bestand ausdrücklich auf „jenseit“ anstelle „jenseits“!) und kurz darauf sein fünfbändiges Monumentalwerk zwischen 1862 und 1889 über die "Wanderungen durch die Mark Brandenburg". Später kamen bedeutende Abenteuerromane hinzu, etwa die vielbändigen Werke des Sachsen Karl May, der die Vorstellungskraft der Leser nach dem "wilden Amerika" oder in den farbensprühenden "Orient" des Balkan und des türkischen Reiches entführte.

Aber da war längst schon das Reisen auf dem Weg, große Mode und Ziel von Wünschen und Träumen zu werden - ohne dass jemand dahinter noch eine Erscheinung vermutet hätte, die einst als "Urtrieb" begann.

Der  britische Geistliche Thomas Cook organisierte im Jahr 1841 für 570 Abstinenzler eine eintägige Zugreise von Leicester ins 10 Meilen entfernte Loughborough mit Verpflegung. Diese erste Reise fand wohl noch nicht mit der Absicht statt, damit Geld zu verdienen, sondern Cook wollte das Gemeinschaftsgefühl der Nichttrinker stärken!

1846 folgten dann aber von ihm organisierte mehrtägige Reisen nach Schottland, 1851 nach London und ab 1861 ins Ausland und bald schon auch nach Übersee. Cook gilt damit als „Begründer“ des modernen Tourismus und durch die Kombination mehrerer touristischer Leistungen sozusagen als „Erfinder“ der auf diese Weise definierten Pauschalreise, die heute die wohl häufigste Reiseform ist und durch die letztlich der moderne Massentourismus, schon seit einiger Zeit Gegenstand harscher Tourismuskritik und Nachhaltigkeit anstrebender Gegen-Entwürfe, entstand.


Modernes Reisen


Es sind in den letzten Jahrzehnten Wirtschaftswunder und ökonomischer Aufstieg der Quell-Länder, stärkere Tourismus-Werbung und Trends in den sogenannten "sozialen Medien" mit ihren "Influencern" sowie die immer moderner und günstiger werdenden Transportmittel, die den Touristen der Neuzeit auch bis in entfernte Winkel unseres Planeten tragen. Insofern sind sowohl "Traumreisen" wie auch immer vielfältiger werdende "Reiseträume" deutliche Folgen der Globalisierung. Ein altes, wie wir gesehen haben schon lange in der Historie vorhandenes und dem Menschen als Wesenszug immanentes Bedürfnis, der "Urtrieb zum Reisen", der nun eine Neubewertung und Neu-Ausrichtung erfahren kann und für dessen Befriedigung Reiseveranstalter, Tourismusfirmen und eine ganze "Reise-Industrie" mit Kreuzfahrtschiffen, Flugzeugen, Bus und Bahn und Millionen Dienstleistern weltweit so etwas wie "Erfüllungsgehilfen" sind.

Eine dem Menschsein innewohnende "Uridee", ein "Grundbedürfnis" wird so in den unterschiedlichen Epochen der Geschichte mit steigender Vergesellschaftung und wechselnden Bezugsgrößen auf fassbare zivilisatorische Erscheinungen und Handlungen heruntergebrochen – zu Handelsreisen mit Beginn der Arbeitsteilung und Spezialisierung, zu rituellen Reisen zu Zeiten des Animismus und der Ahnenverehrung, zu ganzen Völkerwanderungen nach der Zeitenwende auf Heimatsuche und zur Erschließung von Gebieten zum Nahrungserwerb und mit dem Beginn der Herausbildung der Feudalgesellschaft und ihrer von der die Gedankenwelt beherrschenden katholischen Kirche getragenen Ideologie mit Kreuzzügen und Pilgerfahrten zum Wohle des eigenen Seelenheiles und schließlich zu Kavalierstour und Bildungsreise, romantischer Anschauung und Gewinnung neuer Weltsicht und in heutiger Zeit endlich zur Selbstverwirklichung und Bedürfnisbefriedigung im Sinne der Spitze der Maslowschen Bedürfnispyramide, zu deren touristischer Umwertung der Dresdner Tourismus-Professor Freyer Reisen aus Prestige-Gründen, zu Freude und Vergnügen aber auch als Selbstzweck zählt.(8)

So wurde Reisen, das nach dem Ende des zweiten Weltkrieges immer freier, grenzenloser, selbstverständlicher und durch wirtschaftlichen Aufschwung auch demokratischer geworden war („jeder kann reisen!“), bis heute zu einem neuen Grundbedürfnis.

Das Verhalten großer Teile der Bevölkerung und ihre Bewertung während und unmittelbar nach der Corona-Epidemie haben das gezeigt: es ging plötzlich darum, überhaupt wieder reisen zu können, sich diese inzwischen als selbstverständlich erscheinende Freiheit zurückzuholen. Wenn auch Einbußen in großem Maße die Tourismus-Wirtschaft durch die Pandemie und ihre weltweit spürbaren Auswirkungen getroffen haben, so geht es doch nunmehr darum, ihr wieder den offensichtlich nach Meinung der meisten Menschen gebührenden Platz zu verschaffen und ihren neuen Aufschwung zu betreiben.

Mit etwas mehr "Augenmaß" als bisher, mit steigender Tendenz zu Nachhaltigkeit und Teilhabe auch der Zielländer und ihrer Menschen, mit mehr Respekt vor anderen Menschen, gegenüber deren kulturellen Leistungen und insbesondere gegenüber der Vielfalt, Schönheit und Unberührtheit der Natur zwar – aber doch dem Wunsch und Bedürfnis der Reisenden nach Erlebnissen, einzigartigen Erfahrungen und Wissens- und Weltanschauungs-Zuwachs Rechnung tragend. So dürfen sich Tourismus-Unternehmen durchaus als "Kundendienst für Neugierige" verstehen (dieser Ausdruck, man möge es dem Autor verzeihen, wurde dem Untertitel einer einst sehr populären Sendung des DDR-Fernsehens entlehnt) und als Helfer dabei mittun, für ihre Mitmenschen Träume zu erfüllen und Sehnsüchte zu stillen!

Und da es sich in Gemeinschaft besser, effektiver und mit guter Reiseführung auch mit viel Zugewinn - im Hinblick auf einzigartige Erlebnisse, Erfahrungen und unvergessliche Bilder sowie Wissenszuwachs – reisen lässt, sollte es uns ein Anliegen sein, dieses Reisen in der Gegenwart als mit Herzblut, Erfahrung und Sachkenntnis gestaltete Gruppenreise mit abwechslungsreichen Programmen zu gestalten!

(8)  Freyer, W. Tourismusmarketing, 4. Aufl. München/Wien 2004, S. 199

Literaturhinweise & zitierte Quellen:
· Günter, Wolfgang (Hrsg.), Handbuch für Studienreiseleiter, München/Wien 2003
· Krippendorf, Jost,  Die Ferienmenschen, Zürich 1984
· Opaschowski, Horst, Gesamtdeutsche Tourismusanalyse, Hamburg 1998
· Opaschowski, Horst, Das gekaufte Paradies – Tourismus im 21. Jh., Hamburg 2001
· Opaschowski, Horst, Das Moses-Prinzip, Hamburg 2006
· Freyer, Walter, Tourismus-Marketing, München/Wien 2004
· Harari, Yuval Noah, Eine kurze Geschichte der Menschheit, München 2013
· Graeber,David & Wengrow, David, Anfänge, Stuttgart 2022
· Schroeder, Günter, Das Tourismus-Lexikon, 5. Aufl. Niedecken Verlag Hamburg, o.J.

Dass das Reisen zu den inzwischen notwendigen Bedürfnissen des Menschen in unserer Lebensumwelt gehört, ist für viele derzeitige Gesellschaftstheoretiker, Zukunftsforscher und auch Tourismuskritiker nahezu unumstritten. In den in den letzten Jahrzehnten haben in den erschienenen Geschichtswerken über die generelle Entwicklung des Menschen und seiner Errungenschaften nicht wenige Historiker, Anthropologen, Philosophen und Archäologen die menschliche Eigenschaft, partielle Ortsveränderungen – unabhängig von der Lebensweise des Nomadentums – als dem Menschen latent innewohnend, ja als "Urtrieb" des Menschen erkannt und beschrieben. Dass diese Erkenntnis nicht ganz neu sein kann, belegen Aussprüche gelehrter Häupter und bedeutender Schriftsteller sogar schon seit der Antike. Hier eine Auswahl, geordnet nach den Lebensdaten ihrer Urheber:

Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf, ein Stück von uns reist im Herzen und im  Geist immer weiter.
(chinesischer Philosoph Konfuzius, 551 – 479 v.Chr.)

Die Welt ist ein Buch und diejenigen, welche nicht reisen, lesen nur eine Seite.
(Kirchenvater Augustinus von Hippo; 354 – 430 n.Chr.)

Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.
(klassischer bis romantischer deutscher Schriftsteller Jean Paul 1763 - 1827)

Eine Reise ist ein Trunk aus der Quelle des Lebens.
(Dramatiker, Lyriker und Erzähler Christian Friedrich Hebbel 1813 - 1863)

Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.
(deutscher Journalist und Schriftsteller Kurt Tucholsky 1890 - 1935)

Alle Reisen haben eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt.
(österreichisch-jüdischer Religionsphilosoph Martin Buber 1878 - 1965)

Wir reisen nicht, um dem Leben zu entfliehen, sondern damit uns das Leben nicht entflieht.
(französischer Romancier und Philosoph Jean-Paul Sartre 1905 - 1980)

Reisen ist bedeutsam und schon seit langem voller Vielfalt

Was bedeutet Reisen eigentlich? Wenn man die Geschichte dieses Wortes im Deutschen zurückverfolgt, stößt man auf eine erstaunlich lange Wortgeschichte, die weit mehr als tausend Jahre zurückreicht. Schriftlich belegt ist es zwar erst seit dem 9. Jh., also aus der Frühzeit schriftlicher Überlieferung unserer Sprache mit der Grundbedeutung von "Aufbruch, Reise" und bekam später rasch die Bedeutung "Kriegszug", wozu dann das heute ungebräuchliche und von der Mehrheit der Sprecher kaum mehr verstandene Wort "Reisiger" gebildet wurde – nicht im Sinne von Zweig-Anhäufung, sondern im Sinne von Teilnehmer an einer Fahrt, an einem Kriegszug, mit späterem Bedeutungswandel zu "berittener Kampfteilnehmer".
Die Wurzel jenes althochdeutschen Wortes, die sich in verschiedenen Ausprägungen in vielen der miteinander und mit dem Deutschen verwandten Sprachen findet, gehörte zum indogermanischen Wort "aufstehen, sich erheben" – heute noch gut im Englischen zu beobachten, wo "to rise" das Aufgehen, sich Erheben bedeutet (z.B. in „sunrise“ = Sonnenaufgang). Im Hinblick auf die Wortgeschichte kann man den Begriff also vom heutigen Deutsch weit zurück bis in eine Periode zurückverfolgen, die noch vor dem Auftauchen schriftlicher oder lange gleichartig tradierter Bedeutungen liegt. Er stammt aus der heute nur noch rekonstruierbaren Zeit der Indogermanen, die unmittelbar nach dem Ende der Eiszeit sich wandernd über riesige Gebiete verbreiteten, die man heute anhand ihrer Sprachverwandtschaft zusammenbringen mehr als etwa 5.000 – 6.000 Jahre zu ihren gemeinsamen Urformen zurückverfolgen und in ihren Wurzeln nachgestalten kann.
Viele solcherart aus Sprachvergleich gewonnenen und von der historischen Sprachwissenschaft als ursprüngliche Wurzeln gibt es vor allem von Verben, sind also Tätigkeiten nachgebildet (oder vielmehr nur „nacherahnt“) worden. Bis heute sind sie in fast allen Sprachen zwischen Indien im Osten und dem germanisch besiedelten Island im Westen zu finden, die daher bis auf wenige Ausnahmen (wie Türkisch, Finnisch, Ungarisch und Baskisch) als relativ nahe miteinander verwandt gelten. Bis heute findet man sie in "Fortsetzungsworten", die zumindest noch Anklänge an die einstige Grundbedeutung besitzen. Im Falle von "reisen" trifft das auf Verben zu, die in fast allen derartig verwandten Sprachen in verschiedenen Ableitungen von der (rekonstruierten) Wurzel „*or---„ (sich erheben) erhalten sind.(1)

Soviel zur Etymologie des Wortes. Erstaunlicherweise findet sich im heute aktuellen Tourismuslexikon nicht – wie bei der Bedeutung dieses Schlüsselwortes für die Branche zu erwarten wäre - ein Stichwort zu "Reise" – man kann dort eben nicht den Begriff selbst, sondern nur damit zusammengesetzte Wörter nachschlagen(2).

Dafür bietet die „Allzweck-Waffe“ Wikipedia eine gut verständliche, aber eher allgemeine Definition an: „Unter einer Reise versteht man … die Fortbewegung von Personen über einen längeren Zeitraum …, um ein einzelnes Ziel (Reiseziel) zu erreichen oder mehrere Orte zu besuchen (Rundreise). Im fremdenverkehrswirtschaftlichen Sinne umfasst eine Reise sowohl die Ortsveränderung selbst als auch den Aufenthalt am Zielort.“(3)

Nun, das ergibt zumindest eine Grundvorstellung: Reisen ist Ortsveränderung! Und da unser Leben in der Gegenwart bekanntlich nur Sinn ergibt, wenn es sich gewinnorientierten Zielen unterordnet, (man vergleiche die uns oft missbräuchlich servierten um das Wortfeld „Markt“ und „Marktmechanismen“ gruppierten Begriffe und Erscheinungen) so sieht man unter heutigen Aspekten die Tätigkeit des Reisens und die damit verbundenen Prozesse und wirtschaftlichen Handlungen hauptsächlich unter „marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten“ als Grundlage der gesamten Tourismuswirtschaft. Diese wiederum gehörte – zumindest bis zu den gerade vergangenen Pandemie-Zeiten als „Leitökonomie“ zu den größten und am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen und generierte knapp 30 % der Welthandelsumsätze im Dienstleistungsbereich. Dabei beschäftigte sie weltweit mehr als 200 Millionen Menschen, wobei sie insgesamt von der „Ortsveränderung“ von mehr als 1,5 Milliarden Menschen weltweit profitierte.(4)  

Wohlgemerkt: der Autor will sich damit keinesfalls der jahrelang als schick geltenden und oft genug als „Feigenblatt“ missbrauchten Tourismuskritik anschließen – nur sollte man auch und gerade das Reisen auch unter den sich mannigfaltig anbietenden ANDEREN als allein wirtschaftlichen Gesichtspunkten sehen. Sonst gerät man unversehens in die von der Masse der Regierten weitgehend unbemerkten Situationen moderner Politiker, die einerseits mit Tränen in den Augen über Menschenrechte, Unterdrückung oder Diktatur schwafeln, dabei aber nur die gerade dem Feindbild entsprechenden Zeitgenossen an den Pranger stellen, während sie ähnliche  gleichartige Vertreter aus wirtschaftlichem Kalkül aber hofieren, umarmen und mit Waffen beliefern – denn alle Welt weiß doch, dass mehr und effektivere Waffen stets die Hinwendung zu mehr Frieden und Freundlichkeit bedeuten und die Wege zu Verständigung ebnen!.

Dabei werden Reisen heute in vielfältigster Weise nach allen denkbaren Gesichtspunkten gesehen und analysiert, aber eben auch marktwirtschaftlich geplant und durchgeführt: nach Reiseziel und -zweck, nach Verkehrsmittel und Organisationsform, nach Reiseart und Grad der gewünschten Aktivität der Reiseteilnehmer.
Doch auch die Auswahl der Reiseziele hat sich verändert: während es noch vor relativ kurzer Zeit vor allem so etwas wie „klassische Reiseziele“ gab, kommt es jetzt vielen Reisenden darauf an, möglichst exotische oder ausgefallene Regionen zu erreichen – da Prestigedenken (Wo der Nachbar war, muss ich auch hin!) und der Einfluss von Werbung und der Suggestivkraft sogenannter „sozialer Medien“ oft zielbestimmend oder für die Auswahl der Reisen maßgeblich geworden sind..

So ist in den letzten Jahrzehnten das Reisen immer mehr zum Konsumobjekt geworden und hat damit einen neuen, erstaunlich hohen, Stellenwert in der von Psychologen häufig zurate gezogenen "Bedürfnishierarchie" gewonnen, die von dem Amerikaner Abraham Maslow, der als einer der Begründer der humanistischen Psychologie gilt, in den 50er und 60er Jahren entwickelt wurde und die oft in Form einer Pyramide mit essentiellen physiologischen Bedürfnisses des Menschen als Basis und Wunscherfüllung und Selbstverwirklichung als Spitze dargestellt wird. Der Dresdner Hochschullehrer Walter Freyer hat diese Bedürfnispyramide ergänzt und direkt von den basisbildendenden Grundbedürfnissen zu den Entwicklungsbedürfnissen an der Spitze auf Tourismus bezogen und mit Reise-immanenten Wirkungsmechanismen ergänzt.(5)

(1) Kluge, Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 23. Aufl., Berlin/New York 1999, S 677, Stichwort“Reise“
(2) Vgl. dazu Schroeder, G., Das Tourismus-Lexikon, 5. Aufl. Niedecken Hamburg o.J.
(3) Siehe www.wikipedia.de unter dem Stichwort „Reise“
(4) Quelle: statista.com
(5) Siehe dazu Freyer, W., Tourismus-Marketing, München/Wien 2004, S. 198 f.

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