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Saudi Arabien – faszinierendes Al Ula

Von Frank Nimschowski, 09.11.2024
Saudi Arabien – faszinierendes Al Ula – © Frank Nimschowski

Al Ula, „die Hohe“ verdankt ihren Namen ihrer Lage erhöht am Rande eines Sandsteinmassives im Nordwesten Saudi Arabiens. Zu ihren Füßen breitet sich eine große Dattelpalmenoase aus. Das riesige Tal zog schon vor Jahrtausenden die Menschen an, denn ausreichend Wasser und fruchtbarer Boden waren die idealen Voraussetzungen für die Besiedlung. Dazu kam die Lage an der berühmten Weihrauchstraße. So pr

Schatzkammer Saudi-Arabiens

Schatzkammer Saudi-Arabiens

Die Region Al Ula wird als die archäologische Schatzkammer Saudi-Arabiens bezeichnet. Hier lag einst der Knotenpunkt mehrerer antiker Handelswege. Etwa 20 Kilometer nördlich von Al Ula befindet sich die nabatäische Stadt Hegra. Die Nabatäer beherrschten über mehrere Jahrhunderte die antiken Karawanenhandelsrouten zwischen Südarabien und dem Mittelmeer. Im äußersten Süden des nabatäischen Reiches, 500 Kilometer südlich von Petra erzählen hier in Hegra 109 Gräber von der Blütezeit der Nabatäer. Während von der Lehmziegel-Architektur der Wohnstadt nur wenig erhalten blieb, haben die Gräber Jahrhunderte die Erosion gut überstanden. Die meisten Gräber stammen aus dem ersten Jahrhundert n. Chr. Viele von ihnen sind mit geschnitzten Adlern, Schlangen, Sphinxen und mythologischen Figuren versehen. Im Jahre 106 n. Chr. verloren die Nabatäer ihre Unabhängigkeit an Rom. Hegra, arabisch Mada´in Salih, wurde 2008 die erste UNESCO-Weltkulturerbestätte Saudi Arabiens. Für Besucher sind folgende Gräber und Stätten besonders sehenswert:
Jabal Ithlib. Es ist die höchstgelegene Stelle über Hegra. Hier befindet sich der sogenannte Diwan, eine Art Versammlungsraum der Nabatäer, wo weise Männer zusammen kamen, um wichtige Themen zu besprechen. Daneben liegt der Sik (Schlucht), ein sakraler Ort, wo verschiedene Gottheiten abgebildet sind. Qasr Al Farid (Tomb of Lihyan son of Kuza) avancierte mit seiner exponierten Lage und seiner Größe von 21 Metern zum Symbol von Mada´in Salih. Das Grab wurde nicht vollendet. Jebel Al Ahmar (roter Berg): Aufgrund des im Sandstein reichlich vorhandenem Eisenoxid scheint dieses Felsenmassiv bei tief stehender Sonne rötlich. So kam es zum Namen für diesen Ort. Nach Regenfällen im Jahr 2015 wurde der Zugang zu einem Grab freigelegt. Darin fanden Archäologen ein weitgehend vollständig erhaltenes Frauenskelett. Die nabatäische Frau hieß laut Grabinschrift Hinat. In einem aufwendigen Computer gestützten Verfahren wurde ihr Gesicht rekonstruiert, was man sich im Besucherzentrum ansehen kann. Im selben Grab hat man die Überreste von weiteren 80 Familienmitgliedern entdeckt.
Mit Dadan und Jabal Ikmah gibt es beeindruckende Zeugnisse einer weiteren Hochkultur. Etwas nördlich der Altstadt von Al Ula erhebt sich der Berg Jabal Ikmah. Eine senkrecht fallende glatte Felswand ist das Charakteristische des Berges. Hier findet man eine besonders reichhaltige Sammlung von Texten sowie Darstellungen von Kamelen, Pferden, Straußen, Steinböcken, Musikinstrumenten (Harfen) u. ä. m. Es sind so viele Texte und Bilder, dass Jabal Ikmah als Bibliothek unter freiem Himmel bekannt wurde. Die Inschriften bieten Einblicke in das Leben und die Kultur während der Blütezeit des lihyanitischen Reiches vom 5. Bis 1. Jahrhundert v. Chr.
Die Hauptstadt des lihyanitischen Reiches war Dadan, nicht weit entfernt vom Jabal Ikmah. Etwa 800 Einzel- und Familiengräber befinden sich hier am Berg. Zwei Löwenreliefs über einem Felsengrab wurden zum Wahrzeichen von Dadan. Für Archäologen bietet Dadan ein großes Betätigungsfeld. Bisher konnten aus der dadanitischen Zeit über 1.200 Gräber identifiziert werden. Seit Jahren werden in Dadan Ausgrabungen vorgenommen. Es wurden ein Tempel, ein Wasserspeicher und Wohnbereiche freigelegt.

Altstadt von Al Ula

Altstadt von Al Ula

Ein Besuch der Altstadt von Al Ula darf bei einer Saudi Arabien Reise auf keinen Fall fehlen. Die Stadt aus Lehmgebäuden wird derzeit restauriert. Die lange Fußgängerzone als Hauptachse ist bereits fertig gestellt. Auch Teile des riesigen Quartiers mit hunderten von Lehmgebäuden, Gassen wie in einem Labyrinth und der auf einem Fels gelegenen Festung sind bereits restauriert. Im Bereich des Altstadthotels Dar Tantora kann man bereits das Flair der Altstadt mit schmalen überdachten Gängen und liebevoll eingerichteten Häuschen spüren. Al Ula wurde ganz bewußt oberhalb der fruchtbaren Oase gebaut, denn der wertvolle fruchtbare Boden im Tal sollte für den Anbau von Datteln, Obst und Gemüse genutzt werden. Außerdem hatte die erhöhte Lage einen klimatischen Vorteil: im kühlen Winter war es in den sonnenbeschienenen Lehmhäusern wärmer als in der Oase. Dagegen zog man sich im Sommer vorzugsweise in einfachen Hütten in der schattigen Oase zurück oder schlief dort unter freien Himmel.

Hedschasbahn

Hedschasbahn

Aus der jüngeren Geschichte gibt es interessante Zeugnisse in Form des Bahnhofes der Hedschasbahn. Die Bahnstrecke wurde vom Osmanischen Reich in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Reich gebaut, um Pilger die Reise von Damaskus nach Medina und Mekka zu erleichtern. Jedoch spielten auch militärische Aspekte eine wichtige Rolle bei diesem Projekt. Es dauerte nur acht Jahre, um die Strecke quer durch die Wüste von Damaskus bis Medina 1908 zu vollenden. Al Ula war eine der Stationen auf dieser Strecke. Die Hedschasbahn war ein Abzweig der in Istanbul beginnenden Bagdadbahn.

Maraya

Maraya

Aus unserer Zeit gibt es mit der Konzerthalle Maraya ein bemerkenswertes architektonisches Juwel. Sie befindet sich im grandiosen Al Ashar Tal mit seinen faszinierenden Sandsteinfelsen, einen Seitental in der Nähe von Al Ula. Saudi Arabien wollten in dieser wunderschönen Natur eine Konzerthalle errichten, ohne dass das Landschaftsbild gestört wird. Der ausgewählte italienische Architekt hatte die Idee, die Fassade der Konzerthalle mit 5.000 einzelnen Teilen zu verspiegeln. Damit lag auch der Name der Konzerthalle auf der Hand, denn „Maraya“ bedeutet im Arabischen einfach nur „Spiegel“. Als Betrachter kann man einfach nur staunen. Immer wieder ergeben sich je nach Standort interessante Ansichten und Perspektiven auf das weltweit größte verspiegelte Gebäude.
Bei unseren Reisen haben wir mit drei Übernachtungen in Al Ula extra viel Zeit für diese faszinierende Region eingeplant, damit mit in Ruhe ihre Sehenswürdigkeiten erleben kann.

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