Hausnotizen

Neues vom Flughafen BER

Von Sabine Letzybyll, 01.12.2020 Flughafen BER – © Eberhardt TARVEL
Er wurde tatsächlich eröffnet. Unser Flughafen in Berlin. Unser Hauptstadtflughafen.
Davon habe ich mich in der letzten Woche für Sie überzeugt.

Liebe Reisefreunde,

fünfunddreißig Minuten benötigte die S9, um vom S-Bahnhof Warschauer Straße bis zum BER zu gelangen. Derzeit habe ich 3,60 € für den Fahrschein bezahlt, ab Januar soll sich der Preis um zwanzig Cent erhöhen.

Die drittletzte Station vor dem BER ist Terminal 5, wobei es sich um unseren alten Berliner Flughafen Schönefeld handelt. Endstation ist bei Terminal 1 und 2, Terminal 3 und 4 gibt es noch nicht. Für Gäste, die mit dem Haustürtransfer von Eberhardt TRAVEL kommen werden, gibt es einen Ausstieg direkt vor der Haupthalle.

Die S-Bahn hält auf einem unterirdischen Bahnhof, der sehr sauber und derzeit sehr leer ist. Schön? Naja, das liegt wohl im Auge des Betrachters. Die Säulen, die den Bahnhof zieren sind aus blankem Beton. Und ich dachte, diese Mode sei schon wieder vorbei, scheinbar nicht. Mit der Rolltreppe fahre ich nach oben in das Erdgeschoss des neuen Flughafens. Immerhin: ein Imbiss-Stand hat geöffnet. Es gibt eine Apotheke, einen Blumenladen und mehrere Autovermieter. Ein Ausgang führt zum (leeren) Willy-Brandt-Platz, von dessen Standpunkt das Auge in die Ferne schweift, hier soll einmal eine Stadt namens Airport City entstehen.

Zurück im Flughafengebäude fahre ich in die nächste Etage. Hier befinden sich die Schalter für die Passagierabfertigung. Mehrere braungetäfelte Würfel stehen für den Check In bereit. Die meisten sind geschlossen. Allgemein wirkt die Etage auf mich wie ein Wohnzimmer, das Braun hat so eine Schrankwand-Farbe. Es wirkt warm, gemütlich, irgendwie knuffig. Aber nicht wie ein super moderner Hauptstadtflughafen, der ein internationales Drehkreuz sein soll, werden soll, oder?

Jeder Würfel hat beidseitig sechs Abfertigungsschalter. An manchen davon befinden sich Kofferwaagen, wo man sich scheinbar später selbst sein Label (also den Aufkleber fürs Gepäck) holen kann. Noch sind sie aber nicht in Betrieb. "Coming soon" steht dran, kommt bald. Am meisten Betrieb ist am Informationsschalter. Mehrere Mitarbeiter kümmern sich um die Informationsbedürftigen. Die Atmosphäre ist gelassen und freundlich.

Ich begebe mich in die zweite Etage. Hier befinden sich Büros der Fluggesellschaften und der Ausgang zur Besucherplattform. Die gefällt mir am besten. Zunächst bekomme ich ein Kärtchen, mit dem kontrolliert wird, dass nur eine begrenzte Anzahl von Neugierigen die Plattform betritt. Das trübt den Besuch aber nicht. Zunächst habe ich von hier einen Blick in die Wartehalle hinter der Sicherheits- und Passkontrolle.

Endlich sind auch mal ein paar Läden und Restaurants zu erkennen. Duty-Free mit den üblichen Produkten Parfüm und Alkohol oder auch Reiseaccesoirs, falls man zu Hause etwas vergessen hat. Ein Starbucks ist zu sehen und eine Pizzeria. Es gibt noch mehr Einkaufs- und Verpflegungsmöglichkeiten, dafür muss man aber mit dem Ticket in den Sicherheitsbereich. Ich besuche jetzt die Außenplattform. Gefühlt ist das der größte Bereich, den ich bisher gesehen habe.

Durch gut geputzte Scheiben habe ich einen Blick auf parkende Flugzeuge und auch auf Flugzeuge, die zum Abflug vorbereitet werden. Entsprechend der (Corona-) Zeit stehen aber mehr Flugzeuge rum als fliegen. Trotzdem ist es schön zu sehen, dass sich etwas bewegt. Ich genehmige mir noch einen Kaffee am (einzigen) Imbisswagen, der übrigens auch leckere Würstchen und Brezeln anbietet, dann beende ich meinen ersten Besuch am neuen Hauptstadt Flughafen. Mit dem FEX, so wird der Flughafenexpress genannt, rausche ich in zwanzig Minuten zurück ins Berliner Zentrum.

Mein Fazit: ein netter kleiner Flughafen mit hoffentlich viel Potenzial, an dem wir zukünftig mit vielen Gästen von Eberhardt TRAVEL abfliegen werden.

Es grüßt Sie

Ihre Reiseleiterin Sabine Letzybyll

Kommentare zum Reise+Blog