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Kunst & Kultur

St. Patrick‘s Day – Irlands Nationalfeiertag ist der weltweit „grünste“

Von Dr. Michael Krause, 12.03.2025
Eberhardt-Reisemanager am St. Patrick's Day – © Eberhardt TRAVEL

Der Todestag des irischen Nationalheiligen St. Patrick am 17. März wird nicht nur auf der „grünen Insel“ selbst, sondern inzwischen weltweit gefeiert – vielleicht, weil viele Iren außerhalb ihrer ursprünglichen Heimat leben. Aber wer ist der Heilige Patrick, warum feiert man ihn und warum in „grün“?

Wer war der Heilige Patrick?

Vieles an dem, was man vom heiligen Patrick erzählt, ist Legende und taucht erst in späteren Zeiten oder in seinem auf Latein verbreiteten Selbstzeugnis „confessio“ auf. Manche Historiker glauben gar, die Erlebnisse mehrerer Missionare der keltischen Bevölkerung seien in den Erzählungen über den heiligen Mann zusammengeflossen.
Zu den relativ gesicherten Erkenntnissen gehört, dass er wohl um 385 n.Chr.in der römischen Provinz Britannia geboren wurde – als wahrscheinlich gilt das heutige Wales. Er war vermutlich Sohn eines christlichen römischen Offiziers, erhielt den Namen Patricius sowie römische Bildung und christlichen Glauben. Ab da jedoch setzt bereits die Legende ein …
Als Jugendlicher von heidnischen plündernden Sklavenjägern nach Irland gebracht, musste er dort in der Grafschaft Antrim Schafe hüten. Ein Engel sei ihm dann im Traum erschienen, habe ihm zur Flucht geraten und prophezeit, später werde er den Iren die Evangelien verkünden.

Auf dem „Hill of Slane“ entzündete St. Patrick 433 sein großes Osterfeuer – © David Matthew Lyons - stock.adobe.com
Auf dem „Hill of Slane“ entzündete St. Patrick 433 sein großes Osterfeuer – © David Matthew Lyons - stock.adobe.com

Tatsächlich gelang dem jungen Mann nach sechs Jahren Sklaverei die Flucht aufs Festland. In Gallien – vermutlich in der Abtei Lérins, auf der Insel St. Honorat vor Cannes, wo es bereits ein bedeutendes Kloster gab – studierte er und kehrte als geweihter Priester im Auftrag des Papstes Coelestin I. mit Gefährten zum Missionieren nach Irland zurück.
Das war 432 und gleich fiel er dort auf – er forderte den mächtigsten Mann Irlands heraus, dessen Vorrecht es war, auf dem „Hill of Tara“, damals Sitz der irischen Hochkönige, das erste Frühlingsfeuer zu entzünden. Patrick, der auf dem Hügel von Slane sein erstes Gebetshaus errichtet hatte, kam dem König dort 433 mit einem gewaltigen Osterfeuer zuvor, um das Licht Christi über Irland erstrahlen zu lassen. Der Armee des Königs trat er mutig entgegen und beruhigte den Monarchen: er vertrete nur „die Wahrheit im Herzen“ und wünsche sich „Kraft im Arm, Erfüllung in der Rede“.

Derart beruhigt, gestattete ihm der König sogar, fortan zu missionieren. Das wiederum missfiel den Druiden, bisher die Elite der weisen keltischen Priesterschaft. Patricks Einfluss fürchtend, sollen sie versucht haben, ihn zu vergiften – aber er überlebte alle Anschläge. Zur Warnung soll er für sie mit Gottes Hilfe den Eingang zur Hölle geöffnet haben. Unter dem Eindruck der Schrecken ewiger Verdammnis ließen sich die meisten der Druiden zum Christentum bekehren, nur einige Hartgesottene verschwanden für immer in der Unterwelt.

Statue von St. Patrick am Croagh Patrick in Irland – © Ronin - stock.adobe.com
Statue von St. Patrick am Croagh Patrick in Irland – © Ronin - stock.adobe.com

Croagh Patrick und die Verbannung der Schlangen

Später zog sich St. Patrick zum Fasten auf den felsigen 764 Meter hohen Berg in Westirland zurück, der heute als Croagh Patrick seinen Namen trägt. 40 Tage und Nächte soll er dort – wie einst Jesus Christus – den Anfechtungen des Teufels getrotzt und ohne Nahrung und Wasser verbracht haben. Ein Engel habe ihn versorgt und ihm dann im Namen Gottes die Erfüllung eines Herzenswunsches zugesagt. Patrick wünschte sich, am Jüngsten Tag selbst über die Iren richten zu dürfen. Dieser – zugegeben am Vorrecht Gottes kratzende – Wunsch wurde ihm auch erst gewährt, als er verkündete, bei Verweigerung werde er den Croagh Patrick nie mehr verlassen… Seither gibt es die Legende, dass Irland sieben Jahre vor dem Jüngsten Gericht versinken wird, um auf Patricks Urteil zu warten.

Nach einer Predigt vor Tieren und allerlei Ungeziefer, forderte er alle Kriechtiere, insbesondere die den Teufel symbolisierenden Schlangen, auf, die Insel zu verlassen. Er schleuderte seine Messglocke über die Felsen ins Meer und alle Schlangen folgten dem Klang und starben. Seither gibt es in Irland keine Schlangen – eine Tatsache bis heute. Sein Ruf als Herr über die Tiere verbreitete sich weltweit und unter den Christen im indischen Bundesstaat Kerala, die einst der Apostel Thomas bekehrt haben soll, gilt St. Patrick heute noch als Schutzpatron gegen Schlangen.

St. Patrick's Day in Chicago  – © THANANIT / GradPlanet - stock.adobe.com
St. Patrick's Day in Chicago  – © THANANIT / GradPlanet - stock.adobe.com

Shamrock – das dreiblättrige Kleeblatt Irlands

Um den König Aenghus von Munster zu bekehren, hob er ein Kleeblatt vom Boden auf und erläuterte ihm die göttliche Dreifaltigkeit – aus einem grünen Stil wachsen drei gleichartige Blätter in der Farbe der Fruchtbarkeit. Seitdem, so sagt man, ist das Shamrock das Wahrzeichen Irlands und seine Farbe gilt als die des Heiligen und der ganzen Nation. So wird denn auch traditionell am Nationalfeiertag alles grün gefärbt – vom unentbehrlichen Bier über Kleidung und Hüte bis notfalls hin zum Fluss – was man oft nicht nur am Liffey in Dublin, sondern auch am Hudson River in New York und am Chicago River sehen kann.

Rock of Cashel, keltisches Kreuz und Whiskey – © Eberhardt TRAVEL
Rock of Cashel, keltisches Kreuz und Whiskey – © Eberhardt TRAVEL

Kirchen, Klöster, Whiskey und das keltische Kreuz

365 Kirchen – eine für jeden Tag des Jahres – soll der Heilige Patrick in Irland selbst begründet haben, tausende bis dahin heidnischer Bewohner hatte er getauft und dem christlichen Glauben zugeführt. Bei vielen seiner Kirchen entstanden Klöster, in denen Missionare ausgebildet und nach ganz Europa geschickt wurden. In diesen Stätten des neuen Glaubens stellten einige Mönche kostbare Bibelabschriften her, andere destillierten vergorene Gerstenmaische als Heilmittel - jenes „Uisge beatha“ = „Wasser des Lebens“, das als Whisky/Whiskey inzwischen zum (fast) beliebtesten alkoholischen Getränk weltweit wurde.

Auch die besondere Form des keltischen Kreuzes, dessen Arme von einem Bogen umgeben sind, wird auf den irischen Heiligen zurückgeführt. Das von den Kelten verehrte Sonnensymbol, das Rad, dessen vier Speichen die Ur-Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft verkörperten, hatte Patrick mit dem christlichen Kreuz kombiniert, das nun aus den Radspeichen heraus erwuchs und christlich siegend das Radrund durchbrach. Selbst den uralten Steinkult der keltischen Stämme ignorierte der kluge Missionar dabei nicht und ließ die Kreuze auf Steinsockeln errichten.

Als der Heilige Patrick am 17. März 461 starb, hinterließ er viele in seinem Leben wurzelnde Überlieferungen und ein bis heute von starkem katholischem Glauben geprägtes Land. Seine Lieblingsfarbe Grün und seine Dreifaltigkeits-Erklärung am dreiblättrigen Kleeblatt sorgten für irische Tradition, Nationalgefühl und -symbole. Auch heute noch, 1564 Jahre später, ist der Schutzpatron Irlands in den Herzen vieler Leute – ungeachtet ihrer Herkunft und ihres Glaubens.

St. Patrick's Day bei Eberhardt TRAVEL – © vik_y - stock.adobe.com
St. Patrick's Day bei Eberhardt TRAVEL – © vik_y - stock.adobe.com

St. Patrick's Day wird bis heute gefeiert

So wird der St. Patrick's Day bis heute nicht nur in Irland fröhlich und bunt, wie es der verkündeten positiv vorausblickenden Heilslehre angemessen ist, gefeiert, sondern auch in Kanada, den USA, in Australien, Neuseeland und Südafrika – immer da, wohin es Gruppen von Iren in ihrer bewegten Geschichte verschlagen hat und wo sie mit ihrer Feierfröhlichkeit andere anstecken.

Also – auf zum „greening day“ und „Slàinte mhath!“ (sprich „slontsche wha“)

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