Reisebericht: Rundreise Ägypten – Kairo, Nilkreuzfahrt und Baden am Roten Meer

07.02. – 20.02.2020, 14 Tage Städteerlebnis Kairo – Pyramiden – Tal der Könige – Nilkreuzfahrt von Luxor nach Assuan – Abu Simbel – Badeaufenthalt am Roten Meer


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Gemeinsam haben wir über 14 Tage das Land der Pyramiden, Tempel und Pharaonen erkundet.
Ein Reisebericht von
Eva Sieglow

07.02.2020 Anreise nach Kairo

Am Abend trifft unsere Reisegruppe am Flughafen Kairo zum ersten Mal vollständig aufeinander. Die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt und nachdem auch das letzte Gepäck eingetroffen ist, machen wir uns gemeinsam auf zu unserem Hotel in Kairo. Auf dem Weg auf die Westseite des Nils können wir bereits erste Blicke auf die Pyramiden von Giza erhaschen bevor wir unser Hotel erreichen und uns zur Ruhe legen.

08.02.2020 Die Hauptstadt Ägyptens

Der erste Besichtigungstag beginnt mit dem Ägyptischen Museum von Kairo. Unser Reiseleiter Essam holt uns am Hotel ab und mit dem Bus geht es anschließend durch die turbulenten Straßen ins Herz der ägyptischen Hauptstadt. Wir lernen schnell, dass die Hupe das wichtigste Bestandteil des Verkehrs in Kairo ist und weit mehr Einfluss als vermeintliche Verkehrsregeln zu haben scheint.
Noch ist das ägyptische Museum am Al-Tarir-Platz untergebracht. Das große, neoklassische Gebäude wurde bereits 1900 nach Plänen von Marcel Dourgnon, einem französischen Architekten, erbaut und beherbergt zur Zeit unseres Besuches die weltgrößte Sammlung altägyptischer Kunst. Am Ende des Jahres, so erfahren wir von Essam, soll die Sammlung in ein neues, modernes Museum umziehen, welches wir von unserem Hotel aus bereits erspähen konnten.Essam zeigt uns einige der wichtigsten Funde, die im ägyptischen Museum ausgestellt werden. Neben dem Grabschatz des Tutanchamun bestaunen wir eine große Papyrussammlung, welche auch Darstellung aus dem sogenannten Buch der Toten zeigt. In den Zeichnungen und Hieroglyphen wird das Totengericht dargestellt, vor dem sich ein jeder Ägypter nach dem Tode verantworten musste.
Vom Museum aus geht es weiter zur Zitadelle und der dort befindlichen Moschee von Mohammed-Ali, welche oft auch die Alabastermoschee genannt wird. Die mit Alabaster ausgekleideten Wände und mit gold verzierten Kuppeln der Moschee versetzen uns ins Staunen. Hier nimmt sich Essam die Zeit, uns etwas mehr über den Islam zu erzählen. Vor Allem die sogenannten fünf Säulen des Islams, nach denen ein jeder Muslim sein Leben gestalten soll, bringt er uns näher:
1. Schahada, die Glaubensbekenntnis: Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet.
2. Salat, das Gebet fünf mal am Tag
3. Zakat, die Almosensteuer. Jeder Muslim soll 10 Prozent seinen Einkommens an Bedürftige weitergeben.
4. Saum, das Fasten im Monat Ramadan.
5. Haddsch, die Pilgerfahrt nach Mekka.Nachdem wir das Gotteshaus verlassen und uns einen Moment Zeit nehmen, um die hervorragenden Blicke von der Zitadelle über die Stadt Kairo zu genießen, führt uns unsere Tour weiter zu einer zweiten Moschee. Die Sultan Hasan Moschee wurde im 14. Jahrhundert erbaut und war zu dieser Zeit die größte Moschee der Welt. Bis heute ist die Moschee ein wirklich beeindruckender Gebäudekomplex, und besonders die reich ausgeschmückte Gebetsnische und stilisierten Reliefs ziehen uns in Ihren Bann.
Nach einer gemütlichen Mittagspause fahren wir schließlich zu unserem letzten Stopp für heute, dem Khan el-Khalili, er der bekanntestens Basare von Kairo direkt an der Al-Hussain Moschee. Wir spazieren durch die Einkaufsstraßen, um uns herum werben Händler mit vermeintlich günstiger und sogar kostenfreier Ware und der Geruch von Parfüm und orientalischen Gewürzen liegt in der Luft. Am Ende bleibt noch genug Zeit für ein Glas Schwarzen Tee mit Pfefferminz bevor wir schließlich am Abend in unser Hotel zurückkehren.

09.02.2020 Die Pyramiden und das Alte Reich

Dieser Tag steht ganz im Zeichen der Pyramiden und des Alten Reiches der Ägypter. Wir beginnen den Tag mit der Fahrt nach Sakkara, eine Nekropole die vor allem für die Stufenpyramide des Pharao Djoser bekannt ist. Obwohl diese Pyramide die am besten erhaltene auf dem Gelände ist, hat Sakkara noch zahlreiche weitere Gräber und einige weitere Pyramiden zu bieten. Nachdem wir den Erklärungen von Essam gelauscht haben, entscheiden wir uns, eine der Pyramiden von Innen zu erkunden. Über einen schmalen und recht steilen Gang geht es hinab in die ehemaligen Grabkammern der Unas Pyramide. Die Wände sind bis unter die Decke mit Reliefs ausgeschmückt, die Decke wird von "Seesternen" geziert - eine Darstellung des Nachthimmels als Zeichen der ägyptischen Göttin Nut (auch Neuth genannt). Bevor wir Sakkara wieder verlassen besuchen wir die Gräber von Idut und Kagmni aus der 5. Dynastie, welche neben den Hieroglyphenreliefs auch bunte Darstellungen aus dem leben der Alten Ägypter zeigen.Wir verlassen Sakkara und die West-Seite des Nils um nach Memphis zu gelangen. Einst über Jahrtausende die größte Stadt Ägyptens ist heute nicht mehr viel von Memphis' einstiger Macht zu erkennen. Ein kleiner Sphinx steht gegenüber der Statue von Ramses II aus rotem Granit, ein weiterer Koloss liegt einige Meter weiter. Essam erzählt uns vom einstigen Ausmaß und Einfluss der Stadt, und es fällt schwer sich dies bei den spärlichen Ruinen vorzustellen.
Schließlich verlassen wir Memphis. Befor es allerdings zum Höhepunkt des heutigen Tages geht, legen wir in einer kleinen Oase eine Mittagspause ein. Die Frauen backen frisches Fladenbrot, es werden uns Hummus, Falafel, Reis und Kebab serviert. Wir trinken Tee und Kaffee und unser Reiseleiter Essam gönnt sich eine Shisha - denn der Tabak in Ägypten, so erklärt er uns, sei viel besser als der, den es in Deutschland zu haben gäbe.
Im Anschluss fahren wir nun endlich nach Giza zu den weltbekannten ägyptischen Pyramiden. Zunächst geht die Fahrt an den Pyramiden vorbei und hoch zum Aussichtspunkt, von dem sich ein hervorragender Blick auf alle drei gigantischen Bauwerke bietet. Die Große Cheops Pyramide, die mittlere Chepren Pyramide, dessen Spitze als einzigste bis heute unbeschädigt ist, und die kleinere Mykerinos Pyramide. Wir machen zahlreiche Fotos, um die Wahrzeichen Ägyptens von allen Winkeln abzulichten, bevor wir wieder zurück an den Fuß der Chepren Pyramide fahren. Während einige von uns sich durch die steilen Gänge der Pyramide ins Innere der Grabkammern wagen, besuchen andere das Sonnenbarken Museum am Fuß der Cheops Pyramide. Obwohl das Gebäude von Außen nicht viel hermacht ist der Inhalt beeindruckend. Das Schiff ist das älteste erhaltene Holzschiff der Welt und wird im Museum ausgestellt.
Rund um die Pyramiden haben Händler mit Souvenieren und Kamelen Ihre Posten bezogen, auch hier werden wir von den konstanten Angeboten nicht verschont. Früher oder später müssen wir uns leider von den Pyramiden losreißen, denn wir haben noch einen letzten Stopp auf unserem heutigen Programm: Der Sphinx von Giza. Wir fahren ein kurzes Stück mit dem Bus bis zum Eingang des Sphinx Gelände und drängeln uns gemeinsam mit den letzten Besuchern zum kleinen Aussichtspunkt. Wie ein einsamer Wächter ruht die Statue des Sphinx vor den drei Pyramiden, welche wir weiterhin im Hintergrund entdecken können. Zahlreiche Fotos später verlassen wir Giza, die Pyramiden und den Sphinx und kehren zum Abendessen in unser Hotel zurück.

10.02.2020 Auf nach Luxor – Beginn der Nilkreuzfahrt

Heute heißt es besonders früh aufstehen, denn wir verlassen Kairo und setzten unsere Reise in den Süden nach Oberägypten fort. Wir fliegen nach Luxor, eine Stadt die heute vor allem durch den Tourismus an Bedeutung gewonnen hat. Nicht umsonst zieht Luxor so viele Besucher an - rund um die Stadt finden sich zahlreiche alte Tempel, Bauwerke und Gräber der alten Ägypter. Da wir früh in Luxor ankommen wollen wir den Tag nutzen. Wir verladen unser Gepäck im Reisebus und fahren direkt zum großen Karnak Tempel. Bereits auf dem Weg erklärt uns Essam, wie dieses Relikt sich ständig verändert. Alle 4-6 Monate werden bei Ausgrabungen neue Funde entdeckt und die Restauration des Tempels hält stetig weiter an. Essam führt uns durch das Tempelgelände, erklärt uns den klassischen Aufbau, zeigt uns besonders schöne Reliefs und erklärt uns einige der Hieroglyphen, die hier zu finden sind. Eine Besonderheit des Karnak Tempels sind auch die beiden Obelisken aus rotem Granit, die hoch über das Gelände ragen und bereits von weitem sichtbar sind.
Nach unser Besichtigung geht es nun zu unserer Unterkunft für die nächsten Tage. Wir werden herzlich vom Personal begrüßt und beziehen unsere Kabinen um den Rest des Tages an Bord ausklingen zu lassen.

11.02.2020 Das Tal der Könige

Wie am Vortag starten wir heute bereits am frühen Morgen, denn es steht ein besonderes Highlight auf dem Programm: Das Tal der Könige. Unser frühes Aufstehen wird belohnt, als wir im Tal der Könige ankommen sind wir die ersten, und wir betreten das Gelände allein ohne weitere Reisegruppen im Rücken. Da Essam die Gräber nicht mit uns betreten darf schickt er uns zunächst in die schönsten Gräber, die aktuell geöffnet sind. Von den 63 bisher gefundenen Gräbern im Tal der Könige werden immer nur einige zur Besichtigung freigegeben, und auch diese wechseln regelmäßig, damit die historischen Schätze nicht nur die ständigen Besichtigungen beschädigt werden.
Zunächst sehen wir das Grab von Ramses III, ein Pharao aus der 20. Dynastie der für ca. 30 Jahre regierte. Sein Grab ist mit bunt bemalten Hieroglyphen-Reliefs und Götterdarstellungen ausgeschmückt und gibt uns bereit einen guten Eindruck auf die Arbeit, die in solche Gräber geflossen sein muss. Anschließend sehen wir das Grab von Saptah, der Pharaoh der 19. Dynastie welcher nur für 6 Jahre regierte. Nach dem Tod des vorangegangen Herrschers hatte er die Macht an sich gerissen, allerdings war sein Erfolg nur kurzlebig. Dies zeichnete sich auch in seinem Grab ab, denn diese wurden nach seinem Tod, als die Ehefrau Tausert des von vorhergehenden Königs den Thron bestieg, nie fertiggestellt. Ihr Grab ist das letzte, welches wir besichtigen. Auch Sie erlitt ein ähnliches Schicksal - nach einer sehr kurzen Regierungsperiode von nicht mehr als zwei Jahren wurde Sie von Setnakht gestürzt - der Father von Ramses III, dessen Grab wir zu Beginn besucht hatten.
Auch das Grab von Tausert zeugt von dieser turbulenten Geschichte, denn neben Ihrer eigenen Grabkammer ist ebenfalls die Grabkammer von Setnakht hier zu finden, welcher sich die Grabanlage als die eigene aneignete.
Nachdem wir die Gräber in Ruhe und ohne die Störung durch weitere Besucher bestaunt haben versammeln wir uns mit Essam außerhalb des letzten Grabes, um mehr über die Geschichte der drei Pharaonen und das Leben der Arbeiter im alten Ägypten zu erfahren. Wir lauschen Essams Erklärungen und lernen dabei nicht nur von der verwobenen Geschichte der drei Gräber, sondern auch über die erstaunlich guten Arbeitskonditionen der alten Ägypter. Denn, so erklärt uns Essam, es ist mittlerweile sicher, dass die Gräber nicht von Sklaven oder anderen Zwangsarbeitern errichtet wurden, sondern Arbeitergilden welche Ihre Fähigkeiten an die Pharaonen verkauften. Es ist sogar belegt, dass die Arbeiter "auf Montage" gegangen sind und im Wechsel längere Perioden Arbeit und Freizeit verzeichnen konnten.
Wir verlassen schließlich das Tal der Könige, als die nächsten Gruppen das Gelände erreichen und sich die ersten Massen in die Gräber drängen und fahren weiter zum Toten-Tempel von Hatschepsut. Unter anderem ist ein Relief in diesem Tempel zu finden das Ahmose, die Mutter der Pharaonin Hatschepsut, als schwangere Frau darstellt welche von den Gottheiten Chnum und Heket zur Entbindung geleitet wird. Damit ließ Hatschepsut Ihre göttliche Abstammung andeuten. Markant an diesem Tempel ist ebenfalls die Systematische Zerstörung der Abbildungen von Hatschepsut selbst. Heute ist bekannt, dass diese Beschädigungen durch Hatschepsuts Nachfolger, Thutmosis III befohlen wurden sind um Ihre Macht nach Ihrem Sturz zu untermauern.
Einen letzten Stopp legen wir heute an den Memnonkolossen ein. Einst bildenen Sie den Eingang zum Toten-Tempel von Amenophis III, bis heute behaupten zahlreiche Besucher in den Morgenstunden die Trauergesänge der Kolossen zu hören.
Wir sind pünktlich zum Mittagessen auf dem Schiff zurück, nicht viel später legt unser Schiff schließlich flussaufwärts in Richtung Assuan ab. Wir genießen die freie Zeit bei der Massage oder auf dem Sonnendeck, mit einem guten Buch oder netten Gesprächen, und freuen uns bereits auf unseren nächsten Reisetag.

12.02.2020 Edfu und Kom–Ombo

Über Nacht haben wir die Schleuse von Esna passiert und liegen am Morgen bereits in Edfu, wenn wir das Schiff verlassen. Mit Pferdekutschen fahren wir von der Anlegestelle bis zum Tempel Edfu, der dem Gott Horus gewidmet ist. Der Pylon des Tempels - der große Haupteingang - ist hier besonders gut erhalten und gibt uns eine bessere Vorstellung von den Ausmaßen der damaligen Tempelanlagen, die wir bisher nur in Teilen bestaunen konnten. Wir spazieren durch die Tempelanlagen und lauschen Essams Erklärungen, bevor wir schließlich wieder auf unser Schiff zurückkehren und unsere Fahrt entlang des Nils fortsetzen. Am Nachmittag erreichen wir Kom-Ombo. Heute haben wir hier kein Programm und entscheiden uns, gemeinsam das Teehaus gegenüber der Schiffsanlegestelle zu besuchen. Hinter dem Teehaus sehen wir eine Nachbildung eines nubischen Dorfes, mit klassischen Unterkünften und einer alten Wassermühle, vor dem sich auch ein frisch verheiratetes Paar ablichten lässt. In einem mit Teppich und Kissen ausgelegten Häuschen nehmen wir schließlich Platz, genießen Kaffee, Minz- und Malventee und lassen uns dazu verleiten, ägyptische Shisha zu probieren bevor wir zum Abendessen zurück an Bord unseres Schiffes gehen.

13.02.2020 Mit Motorboot und Filuke über den Nil

Über Nacht erreichen wir Assuan, der südlichste Stopp den unser Flusskreuzfahrtschiff während dieser Reise ansteuert. Wir fahren ein kurzes Stück zur Ablegestelle der Motorboote - von hier geht es über das Wasser des Assuan Stausees zum Philae-Tempel, welcher 1977 von seinem heute überfluteten Standort versetzt wurde. Der Tempel ist der Göttin Isis gewidmet und stammt bereits aus der Zeit, in der die Griechen Ägypten besetzten. Essam erklärt uns von der Taktik der Griechen - statt die Einheimischen und deren Religion zu unterdrücken, investierten die Griechen in das Land und bauten unter anderem den Philiae Tempel zu Ehren der Ägyptischen Götter. Dies zeichnet sich auch in der Architektur des Tempels ab - so sind neben den klassischen Papyrus-Säulen auch Säulen mit Lotus-Motiv zu finden. Auf unserem Rückweg vom Philae-Tempel passieren wir den alten und neuen Assuan-Staudamm. Hier legen wir einen kurzen Stopp ein, damit wir uns selbst ein Bild des Ausmaßes des großen Dammes machen können.
Wir kehren für kurze Zeit zu unserem Schiff zurück und am Nachmittag geht es erneut hinaus aufs Wasser. Mit einer Filuke, einem traditionellen Segelboot, fahren wir hinaus auf den Nil bis zum botanischen Garten von Assuan. Zahlreiche Palmen-, Blumen- und Pflanzensorten sind hier zu Hause - sie gehen auf Horatio Herbert Kitchener zurück, der im späten 19. Jahrhundert Oberbefehlshaber der ägyptischen Armee im britisch-besetzten Land war. Nach einem gemütlichen Spaziergang über die Insel und ausreichend Zeit für eine Tasse Tee fahren wir erneut mit einem Motorboot weiter. Nun ist ein traditionelles nubisches Dorf unser Ziel - wir besuchen nicht das "Touristendorf" welches viele der Boote um uns herum ansteuern, sondern ein tatsächliches Dorf in dem die Nubier bis heute leben. Essam führt uns durch das Dorf und wir erhalten einen Eindruck in das Leben der Nubier - besonders für die Kinder im Dorf sorgt das für viel Aufregung und sie begleiten unsere Gruppe durch den Rundgang hindurch.
Im Anschluss kehren wir auf unser Schiff zurück, welches noch eine Nacht in Assuan im Hafen liegen wird. Nachdem Abendessen brechen wir noch einmal auf in die Stadt - wir wollen Gewürze kaufen und Essam kennt ein Geschäft, in dem wir gute Qualität zu einem akzeptablen Preis erhalten werden. Ausgestattet mit Curries, Pfeffer, Vanille und Tee kehren wir diesen Abend auf das Schiff zurück.

14.02.2020 Ausflug nach Abu Simbel

Erneut starten wir in aller früh, denn heute haben wir ein besonderes Ziel auf dem Plan: Die Tempel von Abu Simbel. Nach knappen drei Stunden Fahrt erreichen wir die heutige Heimat des Tempels am Rande des Assuan Stausees. Ähnlich wie der Philae Tempel musste Abu Simbel umgesetzt werden, als sich Ende des 20. Jahrhunderts das Wasser des neuen Stausees füllte. In den 1960er Jahren wurde der Tempel in bis zu 30 Tonnen schwere Blöcke geschnitten und Stück für Stück an seinem neuen Platz wieder zusammengesetzt. Der Haupttempel ist Ramses II gewidmet und zeigt ihn als Gott nach seinem Tode - der kleine Nebentempel gilt einer seiner Frauen, der Königin Nefertati. Im Innenraum wird Sie als Ebenbild der Göttin Hathor, der Göttin der Schönheit, dargestellt.
Wir fahren den langen Weg zurück nach Assuan und erreichen unser Flusskreuzfahrtschiff pünktlich zur Abfahrt von Assuan. Wir legen ab in Richtung Kom-Ombo und können auf dem Sonnendeck den Fahrtwind und das schöne Wetter genießen, bevor wir den kleinen Hafen am Nachmittag erreichen. Wir haben uns den Tempel von Kom-Ombo für unseren Rückweg aufgehoben und können diesen nun im romantischen Abendlicht besichtigen. Essam führt uns durch die Anlage, zeigt uns einen alten Kalender und ein Nilometer, mit dem der Wasserstand des Flusses gemessen wurde um die jährlichen Steuern für die umliegenden Bauern zu berechnen.
Am Abend legt unser Schiff in Richtung Edfu ab.

15.02.2020 Besuch beim Pascha, Esna Schleuse und Rückankunft in Luxor

Nachdem unser Schiff am nächsten Morgen Edfu verlassen hat, dürfen wir dank unseres Reiseleiters Essam den Pascha des Schiffes besuchen. In einem kleinen Führerhaus sitzt der Kapitän und hat den Nil im Blick. Es ist ein Beruf, so erklärt Essam, der von den Vater an den Sohn weitergegeben wird. So Etwas wie eine schulische Ausbildung gäbe es dafür nicht. Der Pascha kennt sein Schiff und den Fluss ganz genau: technische Hilfsmittel sind zwar mittlerweile vorhanden und weiter verbreitet, werden aber nicht benutzt oder benötigt.
Nach unserem Besuch steuert der Pascha uns sicher nach Esna. Wir haben hier kein Programm geplant, allerdings schlägt Essam einen zusätzlichen Tempelbesuch vor. Zwar sind die verbleibenden Reste des Chnum-Tempels in Esna nicht sehr groß, aber der kleine Tempel ist dafür umso besonderer. Die bunten Farben der Säulen sind noch gut erhalten und darüber hinaus sind einzigartige Hieroglyphen im Tempel zu finden. Der Schöpfergott Chnum, dem dieser Tempel gewidmet ist, wird hier bei der Erschaffung der Menschen an seiner Töpferscheibe dargestellt.
Nach unserer Rückankunft auf dem Schiff fährt es weiter in Richtung Luxor. Wir passieren die Esna-Schleuse und bewundern die genaue Arbeit des Pascha der unser Schiff sicher und souverän durch die kleine Schleuse steuert. Stetig Flussabwärts erreichen wir noch am Abend erneut die Stadt Luxor.

16.02.2020 Die Stadt Luxor und der Luxor Tempel

An unserem vorletzten Tag in Luxor dürfen wir etwas ausschlafen, denn unser Programm beginnt erst am Nachmittag. Wir entspannen in der Sonne bevor wir uns am Nachmittag mit dem Bus in die Stadt Luxor begeben. Wir nehmen uns die Zeit für den Besuch einer Papyrusfabrik. Hier sehen wir, wie aus den Schilf-artigen Pflanzen das älteste Papier der Welt entsteht. Dabei gönnen wir uns auch das ein oder andere Souvenir. Bei einem anschließenden Bummel durch die Stadt sehen wir ein bisschen mehr von Luxor, wie den schönen Bahnhof und das bunte Treiben auf den Hauptstraßen. Wir spazieren durch einen Basar bis hin zu einem Teehaus in dem wir uns, wie schon so oft auf dieser Reise, beim Genuss von Kaffee, Tee und Shisha zurücklehnen.
Der letzte Stopp für ins in Luxor ist der Luxor Tempel, der abends malerisch angeleuchtet wird und somit in einer ganz anderen Atmosphäre erstrahlt.

17.02.2020 – 20.02.2020 Baden in Hurghada

Am Morgen heißt es nicht nur Abschied nehmen von Luxor und dem Nil, sondern auch von einem Teil unserer Gruppe, die bereits heute wieder nach Deutschland fliegen. Der Rest von uns fährt weiter nach Hurghada um in einem Badehotel noch ein paar Tage in der Sonne zu verbringen. Wir nutzten die Zeit zum Schwimmen und schnorcheln, zum Minigolf spielen und Bücher lesen. Wir besuchen Hurghada mit seinem lebhaften El-Dahar-Bazar und sitzen an den Abenden gemeinsam in den Bars, um die Abende zusammen ausklingen zu lassen.

Liebe Gäste,

ich möchte mich bei euch für diesen schönen "Kultururlaub in der Türkei" bedanken - es war eine sehr schöne Zeit mit euch und ich würde mich freuen, wenn wir uns mal wieder auf einer Reise wiedersehen! Alles Liebe, Eure Eva!

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