Reisebericht: Rundreise Afrika – Namibia, Botswana und Simbabwe

29.04. – 12.05.2019, Naturreise: Windhoek – Etosha Nationalpark – Sambesi–Region am Okavango und Kwando – Sambesi – Chobe–Nationalpark & Victoria Wasserfälle


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Eine lange Reise hört nicht mit dem Ziel auf. Ein Stück von uns wird im Geiste immer weiterreisen. Ein schönes Zitat von Andreas Bechstein, dass das Erlebnis Reise bestens beschreibt.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

29./30.04.2019: Hartlike Welkome in Namibia

Über 10.000 km trennen Deutschland und Namibia. Wie erschwerlich muß es vor 100 Jahren gewesen sein, als die Frachtschiffe der Woermann-Linie von Deutschland in See stachen, wochenlang auf dem stürmischen Atlantik! Da geht es heute wesentlich schneller und einfacher mit dem Flugzeug an einem Tag. Nach dem Langstrecken-Flug von Frankfurt via Johannesburg über Nacht landen wir am Mittag in Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Unsere Reiseleiterin Dagmar, die in Swakopmund geboren ist und unser Fahrer Ewald, ein Herero begrüßten uns am Flughafen in Windhoek bei Sonnenschein. Noch schnell wurde hier Geld gewechselt bzw. auf Automaten Namibische Dollar gezogen. Kurz darauf starteten wir im Safaritruck zur Erkundungstour durch Windhoek mit Fotostopps, am weißen Elefanten, dem Präsidentenpalast; an der Christuskirche, die sogar offen war; dem Tintenpalast; an der "Kaffeemühle", dem neuen Unabhängigkeitsmuseum und der benachbarten Alten Feste. Windhoek ist heute eine moderne Stadt, viel wurde gebaut, Straßen unbenannt. Von der alten Zeit gibt es immer weniger zu sehen. Der bekannte Südwester-Reiter wurde in der Alten Feste abgestellt, die leider im Dornröschenschlaf verharrt und nicht mehr zugänglich ist. Aber der Alte Bahnhof ist sehr sehenswert. Hier kann man alte Eisenbahnen bewundern. Eigentlich sieht man hier kaum einen richtigen Zug. Doch diesmal hatten wir Glück. Der „Pride of Africa", der exklusive Rovos Rail machte gerade in Windhoek Halt. Da morgen Feiertag ist, stürmen wir noch den hiesigen Supermarkt, um uns mit Adaptern und Peacefull Sleep einzudecken. Am späteren Nachmittag erreichten wir unser Hotel Thule, welches auf einem Hügel in Stadtteil Klein-Windhoek liegt. Hier im Stammhotel von Eberhardt wurden wir mit einem Glas Sekt aus der wilden Orange begrüßt. Danach hatten wir freie Zeit, um uns nach der doch langen Anreise zu erfrischen. Auf der Hotel-Terrasse trafen wir uns zum Sundowner, um bei einem kühlen Getränk die herrliche Aussicht bei einem kühlen Getränk zu genießen. Abends ging es zum Essen ins Kult-Restaurant Joe's Beerhouse, welches auch bei den Einwohnern sehr beliebt ist. Im urigen Restaurant gab es viel zu entdecken. Das Ambiente ist rustikal und lustig. Umrahmt von Jägermeister & Co fühlen wir uns sofort heimisch, aber mit der leckeren Speisekarte waren wir zunächst etwas überfordert. In gemütlicher Runde schlemmen wir Bushman Fire, Oryx oder Kudu, welches hier frisch vom Grill auf den Teller kommt. Beim kühlen Fassbier, einem guten Wein und Kaktusfeigenschnaps lernt sich die Reisefamilie im gemütlichen Ambiente näher kennen. Danach gehen wir schnell ins Bett und freuen uns auf den morgigen Tag.

01.05.2019: Safari am Mount Etjo

Auch in Namibia ist der 1. Mai Feiertag. Nach einem entspannten Frühstück mit wunderbarer Aussicht und Sonnenschein, beladen wir den Truck und starten in Richtung Norden. Die Asphaltstraße ist in den letzten Jahren mehrspurig ausgebaut wurden. Dagmar gibt uns einen ersten Überblick über Namibia und Ewald heut das Steuer fest im Griff. In Okahandja machen wir eine Pause. Die Stadt ist eng mit der Geschichte der Hereros verbunden. Wir besichtigen den alten Soldatenfriedhof und die umzäumten Gräber hochrangiger Hereros. Als wir die Popo-Berge sehen, wissen wir unser heutiges Ziel ist bald erreicht. Wir biegen von der Teerstraße auf die Sand-Pad ab und kurze Zeit später werden wir in der Mount Etjo Lodge im privaten Okonjati Wildreservat empfangen. Dieses gigantische Wildreservat wurde vom bekannten Wildschützer Jan Oelofse gegründet. Etjo bedeutet Ort der Zuflucht. Die herrliche Lodge-Anlage im maurischen Stil gefällt uns, zumal wir gleich von Elefanten und Hippos am aufgestauten Okonjati-Fluß begrüßt werden. Wir beziehen schnell unsere Zimmer, denn unterm Schattenbaum duftet es nach Kaffee. Kaffeeklatsch mit leckerem, selbstgebackenem Kuchen, das muß sein! Am späten Nachmittag bestiegen wir das Eisenschwein, den Monstertruck der Lodge. Mit Gini pirschten wir durch die abwechslungsreiche Landschaft des Reservates und bekamen einiges vor die Linse: u.a. Giraffen, Wasserböcke, Kudu, Kuh-Antilopen, Springböckchen, Impalas, Hammerkopf, Komorane, Steppenzebras sowie die scheuen Bergzebras und natürlich Breitmaulnashörner, die man hier im Reservat vor Wilderen besonders zu schützen versucht. Am Stausee zelebrierten wir unseren ersten, richtigen Sundowner. Mit einem guten Glas Rotwein (Danke an Robert) genossen wir den Sonnenuntergang, begleitet vom Grunzen der Hippos im Wasser. Nach dem die Sonne verschwunden ist, wird es schlagartig dunkel. Aber kein Problem für Gini, der den Weg zurück zur Lodge fand, trotz der Weißrückengeier, die man nur noch als Scherenschnitt in den Bäumen sah. Unsere erste Pirschfahrt war ein gelungener Start und machte Lust auf mehr. In der Boma oder Lapa der Lodge wurde uns ein Cherry kredenzt. Beim romantischen Abendessen bei Kerzenschein schlemmten wir in gemütlicher Runde Baie lekker Food. Ein besonderer Dank an die Küche.

02.05.2019: Schweinsohren und Etosha

Nach dem Frühstück sagten wir auf Wiedersehen und fuhren auf Pad via Kalkrand weiter. Unser heutiges Ziel war der Etosha-Nationalpark. In Outjo, dem Tor zum Etosha machten wir eine Pause. Ewald sorgte derweil für spritigen Nachschub, Dagmar und Annett füllten die kulinarischen Vorräte auf und die Reisegäste bummelten durch den kleinen, hübschen Ort, shoppten und naschten Schweinsohren in der alten Outjo-Bäckerei, die heute in einem modernen Gebäude an alter Stelle zum Verweilen einlädt. Durch das Anderson-Gate befuhren wir den Etosha-Nationalpark und checkten die ersten Wasserlöcher wie das Ombika mit mässigen Erfolg ab. Giraffen, Zebras, Antilopen...... Wir waren von Okanjati bereits verwöhnt. Später bezogen wir im staatlichen Okaukuejo Rest Camp direkt im Park unsere Zimmer und Chalets. Am Wasserloch des Camps herrschte überschaubare Mittagsruhe: 2 ältere Elefantenbullen stillten ihren Durst, Zebras und Antilopen hielten respektvollen Abstand. Am späteren Nachmittag war das Motto: Heia Safari zur ersten kurzen Pirschfahrt durch den Etosha Park. Uns begegneten Giraffen, Oryxe, Riesen - und Gackeltrappen - ein Elefant kreuzte unseren Weg und..... unweit des Nebrowni- Wasserloches passierte eine einesame Löwin unseren Weg. Sie schien vor Kurzem kleine Löwen auf die Welt gebracht zu haben und nun auf Beutezug. Es dämmerte bereits und wir mußten zurück zum Camp, denn nach Sonnenuntergang schließen die Tore und wenn man zu spät kommt, muß man Strafe zahlen. Nach dem Abendessen vom Buffet gingen wir, bewaffnet mit Taschenlampe und Amaruka zum beleuchteten Wasserloch im Camp, wo sich zu später und dann nächtlicher Stunde Elefanten, einzelne Giraffen, Schakale, Warzenschweine und zum Schluß noch Breitmaulnashörner in Gesellschaft mit 2 Spitzmalnashörnern am Wasserloch trafen. In der Nacht hörten einige Gäste Löwengebrüll.

03.05.2019: Quer durch den Etosha–Nationalpark

Die Nacht war kurz. Nach dem zeitigen Frühstück beluden wir den Truck. Heute wollten wir den Park von West nach Ost durchqueren. Über 300 km auf Sandpad. Ein langer Weg hoffentlich, tierischen Erlebnissen. Einen Plan gibt es im Etosha nie, der wird von der Natur beherrscht. Unser erster Abstecher führte uns noch einmal an das Wasserloch Nebrowni. Doch dort war nicht viel los, nur eine verletzte Hyände, die gerade Unterschlupf in einem Loch suchte. Also pirschten wir weiter zur Salzpfanne. Unterwegs sahen wir Herden von Zebras, Sprinkböcken und Kuhantilopen, die durch die Weiten des Etoshas marschierten. Am Rand der Pfanne angekommen, bot sich uns eine unendliche Weite, eine atemberaubende Kulisse. Unweit von Salvadore waren Autos versammelt, also nichts wie hin. Am Wasserloch hatte es sich Pascha Löwe mit seiner Lieblingsfrau gemütlich gemacht. Ab und zu verschaffte er sich durch Gebrüll Respekt vor den menschlichen Zuschauern. Die weitere Löwenfamilie mit den kleinen Junglöwen waren ringsum zu entdecken. Einige knabberten noch an den Resten eines Nashorns. Eine Löwen-Mutter machte sich dann mit ihren 3 kleinen Löwenkindern auf den Weg zur Salzpfanne, bahnte sich aufmerksam den Weg mitten durch die parkenden Fahrzeuge. WOW, das war ein Highlight. Ein Sperber im Baum folgte mit seinen Augen unseren Weg. In Camp Halali verbrachten wir unsere Mittagspause. Das dortige Wasserloch, umrahmt von Moringa-Bäumen war leer, kein Wunder bei der Mittagshitze. Anschließend fuhren wir zum Lookout am Pfannenrand und blickten wir auf eine unendlich scheinende, weiße Ebene. Einfach faszinierend, diese Weite. Am Wasserloch Rietfontein beobachteten wir Kudus, Zebras und Gnus. Das neugeborene Gnu fand es am Wasser besonders spannend und sprang vergnügt umher. Als ein Elefant sich dazu gesellte, gingen die meisten Tiere auf Distanz. Nach einer Pause im Camp Namutoni, einem alten Fort pirschten wir noch weiter. An verschiedenen Wasserlöchern sahen wir Zebras und Giraffen, die ihren Durst stillten. Durch das östliche Anderson-Gate verließen wir den Park. Auf der Teerstraße fuhren wir nach Tsumeb, einer Kupfer-Minenstadt. Unser Ziel war das Kupferquelle Resort in Tsumeb. Schnell bezogen wir unsere modernen und äußerst komfortablen, klimatisierten Chalets. Zum Abendessen fuhren wir zum alten Minenhotel. Das Essen ist dort einfach Baie lekker, im Gegensatz zum Resort-Fastfood-Restaurant. Im Garten des Minenhotels nahmen wir Platz und wurden sofort von den freundlichen Mitarbeitern umsorgt. Doch auch dieser schöne Tag und Abend mußte irgendwann mal ein Ende haben. Ewald mußte noch eine Sonderschicht einlegen, denn unser Truck war in der Einfahrt zum Resort stecken geblieben. Wir machten deshalb einen kleinen Verdauengsspaziergang zu unseren Chalets. Glücklich, satt und müde gingen wir zu Bett.

04.05.2019: Von Tsumeb nach Rundu

Nach dem Frühstück fuhren wir zunächst nach Grootfontein und besuchten den hiesigen Supermarkt, um uns mit diversen Vorräten einzudecken. Vorbei am Berg Aukas fuhren wir durch das Mais-Dreieck Namibia. Im Dorf Mururani picknickten wir auf einem schön gestalteten Rastplatz, wo sogar ein kleines Pool zur Erfrischung vorhanden war. Entlang des Kavango-Flusses wird die Region immer grüner. Große, saftig grüne Bäume säumen die Teerstraße. Rechts und links die Dörfer der Kavangos mit ihren Rundhütten und kleine Verkaufsstände am Straßenrand, wo sie ihre Waren und Holzschnitzereien präsentieren. Von Dorf zu Dorf fahren die Bewohner mit schnittigen Kalahari-Ferraris (Eselskarren) und Ochsen-Schlitten. Am Nachmittag wurden wir mit Gesang und Trommelwirbel in der wildromantischen N'Kwazi River Lodge am Ufer des (O)kavango begrüßt. Zum Abendessen nahmen wir an der hübsch dekorierten Tafel am Flussufer Platz und bedienten uns am Buffet aus regionalen Spezialitäten, unter Aufsicht der Hauskatze, hier eine Ginsterkatze. Anschießend versammelten wir uns an der Feuerstelle, wo wir mit Gesang und Tanz unterhalten wurden, ganz typisch Afrika.

05.05.2019: Geburtstagsständchen und Sektfrühstück – Weiterfahrt in die Zambezi–Region (Caprivizipfel)

Zum Frühstück wurde unser Geburtstagskind mit einer Gesangseinlage, Geburtstagstorte und Sekt überrascht. Beim Ständchen Happy Birthday stimmten alle mit ein. Das Personal war schon in Feierlaune, denn heute 9 Uhr sollte eine traditionelle Hochzeit auf dem Lodge-Gelände stattfinden. Doch wie das so ist, die Schweizer haben die Uhr erfunden, die Afrikaner die Zeit! Das Brautpaar verspätete sich und so konnten wir unsere weiteren Glückwünsche nicht an den Mann und die Frau bringen. Danach führte uns unsere Reise nach Divundu zur Mahangu Lodge am Ufer des (O)Kavangos, gegenüber des gleichnamigen Nationalparks. Die Lage der Lodge ist einmalig und einfach traumhaft schön. Der wahre Luxus ist hier die Natur, die Lage und die persönliche Betreuung der deutschen Eigentümer. Die kleinen Steinhäuschen sind sauber, einfach und zweckmässig eingerichtet. Von der wunderschönen Terrasse entdeckten wir sofort eine Elefantenherde am anderen Ufer, die uns begrüßte. Am Nachmittag stand eine Bootsfahrt auf dem Programm. Relaxt schipperten den Fluß entlang, winkten den Bewohnern zu, die sich und ihre Wäsche im Fluß wuschen. Beobachteten Hippos, die genüsslich badeten oder an Land grasten; einen Schlangenhalsvogel, der nach Fischen suchte; Elefanten, die zum Trinken an das Flußufer kamen. Es war eine magische Schifffahrt. Mit einem Gin & Tonic in der Hand betrachteten wir den phantastischen Sonnenuntergang und.... eine riesige Elefantenherde gesellte sich am Flussufer dazu. Auf der Terrasse erwartete uns dann ein romantisches Abendessen. Die Tische waren stilvoll gedeckt und das Essen lecker. Beeindruckt von den Erlebnissen des Tages entschwanden ins afrikanische Traumland.

06.05.2019: Durch die Zambezi–Region nach Osten

Bereits beim Frühstück begrüßten uns die ersten Sonnenstrahlen. Auf der Terrasse schlürften wir unseren Kaffee und bedienten uns am liebevoll angerichteten Buffet mit selbstgemachter Marmelade, hausgemachter Leberwurst und Schmalz. Zunächst unternahmen wir einen Abstecher in den gegenüberliegenden Nationalpark. Zwischen Baobabs und Ahnenbäumen erspähten wir Zebras, Impalas, Strauße, Kudus und Sumpfantilopen. Danach ging es auf der Teerstraße nach Kongola. Zu Fuß überquerten wir den Kavango, der auf der anderen Seite Okavango genannt wird. In der Namushasha Lodge am Kwando angekommen, bezogen wir unsere Chalets und erfrischten uns kurz. Am Nachmittag unternahmen wir eine Bootsfahrt auf dem Kwando, der einem weit verzweigten Delta ähnelt. Eine herrliche Landschaft aus Schilf, Papyrus und blühenden Wasserlilien säumte die Wasserwege. Ab und zu sah man die Trampelpfade der Hippos (Hippo Highway), viele Reiher, bunte Bienenfresser, den majestätischen Schreiseeadler und andere Wasservögel. Hier ist auch der Lebensraum der Sumpfantilope, die wir auf den Inseln sahen. Einige hatten sogar das Glück, einen Geparden im Schilf zu entdecken. Doch dann für das Boot langsamer. Vor uns eine Herde Hippos im Wasser, die Wächter beäugten uns schon. Wir waren ganz still, nur unsere Fotoapparate klickten leise. Sicherheit geht vor, also legten wir in sicherer Entfernung an und genossen kleine Snacks und geistreiche Getränke, während wir die Hippos und den Sonnenuntergang beobachteten.
Auf der Terrasse, bei Kerzenschein speisten wir zu Abend. Ich freute mich, Sharon wieder zu sehen, die ich bei meinem ersten Besuch 2009 kennenlernte und seitdem in der Lodge arbeitet.besuchten wir noch das Culture Village der Mashi. Hier erhielten wir einen Einblick in deren Kultur und Traditionen. Das Culture Viallge und das richtige Dorf der Mashi befindet sich auf einem Gelände, wo über 100 Jahre alte Baobabs wachsen. Dem Urbaum wird viel Energie und magische Kraft zugeschrieben. Auch wir umarmten die riesigen Bäume, um diese Kraft und Energie zu spüren. der Terrasse zu Abend aßen. Ich freute mich, Sharon wieder zu sehen, die nun die bar bediente. Ich habe sie bei meinem ersten Aufenthalt 2009 hier kennengelernt.

07.05.2019: Culture Village – Chobe Region

Am Vormittag besuchten wir das benachbarte Culture Village und erhielten einen sehr ausführlichen Einblick in deren Kultur und Traditionen. Annett hat am Vortag Sharon gefragt, ob wir ihr richtiges Dorf besuchen können. Ob wohl Sharon in der Lodge arbeiten mußte, war es kein Problem oder doch? In den letzten Jahren wurde eine neue Pad gebaut und Sharons Dorf lag nun abseits an der alten Straße, die mittlerweile ganz schön zugewachsen war. Die Dörfer sehen alle ähnlich aus und die Gesichter der Einwohner für uns Europäer auch. Aber wir haben das Dorf gefunden und waren herzlich willkommen. Sharons älteste Tochter, die damals noch sehr klein war, ist zu einem hübschen Teenager herangewachsen. Sie führte uns stolz durch ihr Zuhause. So bekamen unsere Reisegäste einen ganz realen, privaten Einblick in das heutige Leben in einem Dorfclan. In Katima Mulilo machten wir noch eine Pause, bevor wir kurz vor der Ngoma-Bridge abbogen. Am namibischen Ufer des Chobe befindet sich unsere nächste Unterkunft, das Chobe River Camp, das Camp der langen Wege. Hier bezogen wir unsere komfortablen Zeltchalets, die keine Wünsche offen ließen. Am späten Nachmittag bestiegen wir am hauseigenen Steg ein Boot und glitten durch die seichte Landschaft auf dem Chobe. Wir sahen Blatthühnchen, die federleicht von Blatt zu Blatt hüpften; Schreiseeadler beim Fischen; einen Graufischer auf Insektenjagd und einen Kobalt-Eisvogel auf; Klaffschnabel-Vögel; Zebras sowie Giraffen und einen atemberaubenden Sonnenuntergang. Am Lagerfeuer in der romantischen Boma war ein leckeres Buffet aufgebaut, von dem wir ausgiebig schlemmten. Auf Wunsch eines einzelnen Herren wurde sogar italienische Küche serviert. Das wahnsinnige Sternenzelt begleitete uns auf dem Weg in unsere Zeltchalets. Geheimnisvolle Geräusche Afrikas wiegten uns in den Schlaf.

08.05.2019: Grenzgänger nach Botswana

Heute konnten wir eigentlich ausschlafen. Aber viele waren schon früh wach und beobachteten den einzigartigen Sonnenaufgang am Chobe - ein phantastisches Farbenspiel, wenn die Natur erwacht. Beim späten Frühstück erledigten wir noch die Aus- und Einreiseformalitäten, da wir heute Namibia verließen. Über die Ngoma Bridge überquerten wir den Chobe Fluss. An der Grenze zu Botswana mußten wir ein wenig warten. Während der Wartezeit bestaunten wir die zahlreichen Baobabs im Grenzgebiet. Anschließend alle noch brav über die Seuchenmatte und dann ging es via Transitstraße durch den Chobe Nationalpark zu unserer Lodge in Kasane. Da wir bis zum Check In (international 14 Uhr üblich) noch etwas Zeit hatten, bummelten wir noch durch Kasane und tranken einen Kaffee. Unsere nächste Unterkunft für 2 Nächte, die Chobe Safari Lodge befindet sich auch direkt am Ufer des gleichnamigen Flusses. Zur Begrüßung stolzierte ein Warzenschwein durch die Lobby. Zum Abendessen bedienten wir uns am großzügigen Buffet und einige trafen sich später noch an der Bar auf einen Schlummertrunk.

09.05.2019: Faszination Chobe–Nationalpark

Heute hieß es früh aufstehen, denn bereits 5:45 Uhr startete die Morgen-Pirschfahrt im Chobe-Nationalpark. Es war noch ziemlich kühl im Morgengrauen, also hüllten wir uns in die in den Jeeps bereit liegenden Decken und los ging's. Mit 2 Jeeps pirschten wir nun durch den Park. In den Büschen raschelte es, der Busch erwachte: Vögel, Perlhühner, Impalas, Reiher, Schreiseeadler und vieles anderes. Tierreich war es auch am Ufer des Chobe: Hippos an Land und zu Wasser, Sumpfantilopen, Sattelstörche, Reiher und auch Geier und Marabus. Später entdeckten wir Zebramangusten sowie Impalas. Eine Elefantenherde kreuzte unseren Weg und eine Pavianbande versperrte uns die Weiterfahrt. Nun hatten wir uns einen heißen Kaffee oder Tee und Cookies verdient, denn morgens ist es noch ganz schön frisch im Busch. Am Stretching Point stiegen wir aus den Jeeps und wärmten uns in der Sonne. Danach pirschten wir zurück, wir sahen noch weitere Elefanten und das Beste kommt bekanntlich zum Schluß: ein Leopard! In der Lodge zurück frühstückten wir ausgiebig. Über die Mittagszeit hatten alle freie Zeit. Von den Aussichtsterrassen, besonders hinten am Campingplatz war der beruhigende Blick auf die faszinierende Flußlandschaft besonders reizvoll. Wer wollte, konnte sich im Pool erfrischen oder unter den Schatten spendeten Bäumen relaxen. Am Nachmittag trafen wir uns am Bootssteg der Lodge. Ich weiß nicht wie oft ich schon diese Bootsfahrt gemacht habe, aber immer wieder ist diese, auch für mich, ein ganz besonderes Highlight. Die Vogelwelt ist hier ebenso einzigartig wie die andere Tierwelt: weißer Ibis, Schlangenhalsvogel, Komorane, Graufischer, Stelzenvogel, Silberreiher, Schreiseeadler und lustig aussehende Vögel mit offiziellen Namen Braunmantel-Scherenschnabel... hautnah riesige Krokodile, zum Teil im Wasser und auch an Land; Elefanten überall: im Chobe, an den Ufern oder auf den Inseln; Hippos, die sich im Wasser aalten oder an Land grasten; Büffel; Sumpfantilopen; Giraffen und noch mal Elefanten, Elefanten, Elefanten! Ein ganz, ganz besonderes Erlebnis, einfach elefantistisch. Als dann die Sonne wieder mal atemberaubend unterging, zelebrierten unseren Sundowner in dieser einzigartigen Landschaft. Beim Abendessen ließen wir noch einmal die wunderbaren Erlebnisse des Tages Revue passieren.

10.05.2019: Victoria Wasserfälle in Simbabwe

Nach dem Frühstück fuhren wir zur Grenze, die Zufahrt war etwas holprig, da die vielbefahrene Hauptstrasse ausgebaut wird. Wur waren zwar rechtzeitig abgefahren und hatten, dank Annett, schon alle Formulare ausgefüllt, dennoch dauerte es ein Ewigkeit. Das Computersystem war ausgefallen und alles mußte per Hand registriert werden. Ein helfender Engel verkürzte uns die Wartezeit aber erheblich, Danke. An den Victoria Wasserfällen angekommen, mußten wir auch ein wenig warten, bevor wir dann einen geführten Rundgang im Nationalpark Victoria Wasserfälle unternahmen. Es war beeindruckend, diese gigantischen Wasserfälle zu sehen. Eigentlich wären die Wassermassen zu dieser Reisezeit die höchsten, die in die Schlucht stürzen. Aber die Flüsse führen wenig Wasser und es war bisher sehr trocken, deshalb war die Gicht relativ gut dosiert und wir konnten super schauen. Nur an einigen Stellen und am Ende, an der Grenze zu Sambia, wurden wir nass. Anschließend stöberten wir noch in den Shops und über den Holzmarkt. Bevor wir zur Lodge fuhren, statteten wir dem ehrwürdigen Victoria Falls Hotel noch einen Besuch ab. Unsere letzte Unterkunft der Reise war die A Zambezi River Lodge am Ufer des Sambesis. In der Lodge entspannten wir und erfrischten uns im Pool, denn auch dieser Tag war heiß. Als Abschluß unserer unternahmen wir am späten Nachmittag eine Bootsfahrt auf dem gewaltigen Sambesi. Wir beobachteten die Hippoherde im Fluß, Elefanten am Ufer, genossen einfach nur den letzten Sundowner und ließen die viele , unvergesslichen Momente und Eindrücke der Reise noch einmal Revue passieren. Ein bisschen Traurigkeit lag in der Luft, weil die Reise nun zu Ende war. Beim letzten, gemeinsamen und leckeren Abendessen inklusive Mopane-Würmern verabschiedeten wir uns offiziell bei Dagmar und Ewald. Mit traditionellen Tänzen und Musik wurden wir dabei nicht nur unterhalten, sondern die heißen Rhythmen regten viele zum Mitmachen an.

11./12.05.2019: Auf Wiedersehen

Heute konnten wir ausschlafen und ein spätes Frühstück genießen. Einige Gäste erwartete noch ein ganz besonderes Erlebnis zum Abschuß: Ein Helikopter-Flug über die Victoria-Wasserfälle. Begeistert kamen sie zurück. Am späten Vormittag fuhren wir dann zum Flughafen Vic Falls, wo wir uns herzlich von Dagmar und Ewald verabschiedeten. Via Johannesburg flogen wir nach Deutschland zurück, wo wir am nächsten Morgen landeten.

Fazit

Es war eine faszinierende Reise durch Namibia, Botswana und zu den Victoria Wasserfällen in einer netten Reisegesellschaft, die sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird. Insgesamt waren wir 2.333 km auf Teerstraßen, Sandpads und Schotterpisten unterwegs, natürlich ohne Flüge, Jepp-Safaries und Bootsfahrten. Ich persönlich freue mich immer wieder, wenn ich in den Gesichtern meiner Reisegäste ein Strahlen am Ende der Reise sehe. Dann weiß ich, dass ich von meiner Begeisterung und Liebe zu Afrika ein Stück abgeben konnte. Bleibt gesund und reiselustig. Und wenn Euch die Reiselust packt, dann wisst Ihr ja, wenn Ihr fragen könnt.

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