Reisebericht: Singlereise Namibias Höhepunkte – Kalahari, Etosha, Namib

03.02. – 18.02.2024, 16 Tage Rundreise Namibia für Singles mit Kalahari – Fish River–Canyon – Lüderitz – Namib – Swakopmund – Erongo Gebirge – Etosha Nationalpark – Windhoek


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Eine wunderbare Reise wartet auf uns. Namibia ist das Land auf dem Wendekreis des Steinbocks, das Land mit einer der ältesten Wüsten der Erde, mit unendlichen Weiten wie die Kalahari und die Etosha Pfanne und vielleicht sogar unser aller Ursprung. Auf alle Fälle wollen wir uns dieses Land welches erst 1990, also während unser aller Lebenszeit, seine hart erkämpfte Unabhängigkeit erhielt, bei einer Reise sehen, riechen, erfahren und genießen was uns zuhause manchmal fehlt: Platz zum Leben und Träumen in faszinierender Landschaft mit ebenso faszinierender Tierwelt.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

03.02.2024 Samstag: Direktflug nach Windhoek in Namibia

Gut gelaunt treffen wir uns alle am Flughafen in Frankfurt, denn unsere kleine Gruppe kommt auch dieses Mal wieder aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Hier ist es noch ein wenig kälter als an unserem Reiseziel. Wir begrüßen uns und starten unseren Nachtflug nach Windhoek, der Hauptstadt Namibias. Sie liegt auf 1600 m ü. M. und ist mit ca. 320.000 Einwohnern für uns eher eine kleine Hauptstadt. Die Siedlungsdichte in Namibia ist ebenfalls mit unserer in Deutschland nicht zu vergleichen.
Auf alle Fälle bleiben uns die lästigen Folgen des Jetlags erspart denn es wird keinen geben. Namibia liegt auf einem ähnlichen Längengrad wie Deutschland. Es gibt im Winter gerade mal eine Stunde Zeitunterschied. Allerdings fliegen wir in der Nacht und die Möglichkeit des Ausschlafens sind auf so einem Flug eher weniger gegeben. Auch landen wir in einer entgegengesetzten Jahreszeit auf der Südhalbkugel unseres Planeten. Wir reisen in der sogenannten Regenzeit Namibias, was immer das für den Wüstenstaat auch bedeuten mag. Wir werden es jedenfalls hautnah erleben.
Jetzt erst einmal gute Nacht bis morgen früh nach Ankunft in Windhoek.

04.02.2024 Sonntag: Ankunft in Windhoek und Fahrt in die Kalahari

Wir kommen pünktlich in Windhoek an und wir werden nach der Einreise von unserem Reiseleiter Issy begrüßt.
Schnell ist das Geld getauscht, Gepäck verladen und wir haben alle einen Platz in unserem Bus, der für 2 Wochen unser zweites Zuhause sein wird. Schnell sind alle Notwendigen Infos an den Mann und die Frau gebracht.
Der aktuelle Präsident Hage Geingob ist heute in der Nacht verstorben und wir legen eine kleine Gedenkminute ein. Politisch wird sich jetzt einiges in Namibia verändern. Der jetzige Präsident ist Nagolo Mbumba, der ehemalige Vize-Präsident, welcher dieses Land erst einmal bis zu den nächsten Wahlen regieren wird.
Wir fahren durch die Kalahari in Richtung Windhoek. Es hat wohl in den letzten Tagen geregnet und das trockene Land erwacht aus seinem Schlaf.
Wir kommen an sog. Kalahari Ferraris und einer interessanten Rinderherde, die aus weißen Rindern besteht, vorbei.
Wir erreichen die Basterstadt Rehoboth. Die Baster sind Familien welche aus Beziehungen zwischen Nama-Frauen und Buren entstanden sind. Sie machen ca. 2,5 Prozent der namibischen Bevölkerung aus und sie haben bis heute einen Ruf als gute Maurer, die ordentliche Arbeit leisten.
Wir machen eine kleine Pause an einer Tankstelle mit Supermarkt und kaufen einige Kleinigkeiten zum Knabbern.
Auch Obst und Gemüse gibt es zu kaufen was zu 90 Prozent importiert wird, da Namibia für den Anbau nicht gerade das günstigste Klima hat. Nur Bier gibt es sonntags nicht.
An einem Schattenplatz mit Schildern mit der Geschichte der Baster haben sich einige Namibier eingefunden die uns freundlich und ein wenig neugierig beäugen.
Der Espresso aus dem Supermarkt schmeckt gut und gibt ein wenig Auftrieb für den noch kommenden Weg.
Wir haben noch eine gute Wegstrecke vor und. An einem Baum mit riesigen Webervogelnestern machen wir einen Fotostopp. Im Hintergrund der Farm steht eine der typischen Wasserpumpen. Genauso haben wir uns die Kalahari vorgestellt.
Endlich biegen wir ab zu unserer ersten Lodge-Übernachtung.
Der Empfang ist herzlich mit Willkommensdrink. Dann können wir uns erstmal ein wenig erholen bevor wir uns zu einer kleinen Vorstellungsrunde auf der Terrasse vor dem Restaurant treffen.
Wir sind eine sehr interessante Gruppe.
Spannend ist auch die Erzählung unseres Reiseleiters Issy der von den Herero stammt. Wir erfahren so schon etwas über eine namibische Familie.
Dann aber schlägt der Hunger zu und wir können uns von dem reichhaltigen Buffet satt essen.
Wir haben einen wunderbaren Tisch mit Blick auf die Tiertränke der Lodge, die nach Sonnenuntergang von Antilopen und einem Kudu besucht werden.
Unsere erste afrikanische Nacht beginnt mit ihren Tiergeräuschen welche ab und an die Stille durchbrechen.

05.02.2024 Montag: Keetmanshoop – Fish River Canyon

Nach der für uns sehr erholsamen Nacht wartet schon ein abwechslungsreiches Frühstücksbuffet auf uns. Einige hatten ihren ersten Kaffee schon im Zimmer wo alles dafür bereit stand.
Dann aber heißt es Gepäck einladen und Abfahrt, denn unsere Strecke heute ist lang und wir haben auch einiges vor.
An Kameldornbäumen und anderen Baumarten vorbei bekommen wir eine kleine Erklärung von Issy, der auch ein ausgebildeter Naturführer ist.
In Marienthal, ein Ort der sich mit dem Bau des Hardap-Dammes entwickelt hat machen wir unsere erste Pause an einem Supermarkt und einer Tankstelle.
Sehr plakativ steht am Straßenrand ein mit Anhalter fahren verboten Schild.
Obwohl hier natürlich nicht jeder ein Auto hat. Wir erfahren etwas über das Verkehrssystem was in dem dünn besiedelten Land auch auf die Nachbarschaftshilfe zählt. Die Bahn welche ebenfalls existiert wird dagegen von Menschen fast überhaupt nicht benutzt, da zu wenig Züge fahren sie sie zu langsam sind.
Auf beiden Seiten erstreckt sich eine weite Ebene, die wohl mal überflutet gewesen sein soll.
Hier in diesem Teil Namibias sind vorwiegend die Nama zuhause. Ihre Hütten können wir im Vorbeifahren sehen. Sie sind aus Wellblech und sie haben keinen Stromanschluss. Wer Arbeit hat und sich ein wenig mehr Wohlstand erarbeitet hat baut sich ein festes Haus mit Zugang zur Elektrizität.
Auch in Namibia gibt es große Unterschiede was den Wohlstand der Bevölkerung angeht.
Nach einiger Zeit sehen wir in der Ferne den Brukkaros-Krater der insgesamt ca.1600m hoch 500 m aus der Ebene aufragt.
Er wurde durch Magma verursacht, welches im Zuge des Auseinanderbrechens der Erdkruste vor
Ca. 80 Mio. Jahren nach oben drang aber die Erdkruste nicht durchbrach. Durch Bildung von Gasen und Erhitzung des Grundwassers explodierte der Berg durch Überdruck und hinterließ diesen Krater mit mehr als 3 km Durchmesser.
Nach einem Fotostopp geht es immer weiter. Wie kommen an einer Herde mit Damara-Schafen vorbei, eine Schafsrasse die für den lokalen Gebrauch wegen ihres Fleischs gehalten wird. Die Wolle wird bei den Tieren die an die klimatischen Bedingungen gewöhnt sind nicht verwertet.
Um die Mittagszeit erreichen wir die eine private Farm auf deren Gelände sich der sog. Köcherbaumwald
befindet. Dabei handelt es sich um eine sich verzweigende Aloen Pflanze.
Diese hier teilweise mit einem sehr hohen Lebensalter.
Nach einem Stopp entdecken wir auf unserer Weiterfahrt die zwei Geparden der Farm. Sie liegen faul im Schatten unter einem Baum.
Nach diesem kleinen Halt fahren wir zu dem sog. „Spielplatz der Giganten“ und machen dort einen Spaziergang inmitten der Felsen. Wie von Menschenhand errichtet flankieren sie wie Burgmauern unseren Weg. Manche wirken wie moderne Skulpturen.
Weiter fahren wir nach Keetmanshoop, hauptsächlich um zu tanken, denn wir haben noch eine gute Strecke vor uns. Wir nehmen einen kleinen Snack zu uns, den Gina im Supermarkt besorgt hat: getrocknetes Fleisch und ein paar Erdnüsse damit wir auf den Nachmittag vorbereitet sind.
Nachdem wir die richtige Tankstelle gefunden haben kommen wir endlich los. Wir sind verspätet und haben noch einen Termin bei Naute Kristall.
An uns ziehen auf beiden Seiten die Karasberge vorbei. Es geht über eine Piste und nach einer gewissen Zeit breiten sich vor uns grüne Flächen aus. Hier haben ein Michael und Kathrin zusammen mit dem namibischen Staat die Naute Destillerie aufgebaut. Die beiden sind zwar nicht persönlich anwesend aber wir werden von der Mannschaft ebenso mit den hochprozentigen Köstlichkeiten bewirtet.
Hier ist eine Oase inmitten der Kalahari mit den Wassern des Naute Stausees entstanden. Nachdem einige von uns die ersten Mitbringsel erstanden haben geht die Fahrt über Piste entlang der kleinen Karasberge bis zum Gondwana Nature Park und unserem Hotel welche am Rande des Parks liegt.
Am Parkeingang befinden wir uns in einem weiteren Ökosystem Namibias. Hier wird ein ganzheitliches zukunftsorientiertes Projekt betrieben. Es gibt keine Zäune mehr in diesem ca. 100 000 qkm großen Areal.
Kurz vor Ankunft in unserer Lodge sehen wir am Rande der Straße Bergzebras die uns, durch Ihre Streifen gut getarnt, vom Felsen aus beobachten.
Auch ein paar Springböcke sind kurz vor Ankunft im Gelände, zu sehen.
Die Lodge ist wunderschön inmitten von Granitgesteinsformationen gelegen. Eine Szenerie wie im Film.
Hier schmeckt uns das Abendessen unter einem wunderbaren Sternenhimmel.
Angekommen sind die meisten von uns aber noch nicht, was man an den Themen der abendlichen Unterhaltung merkt, die sich doch sehr um Deutschland drehen. Es ist ja auch erst die 2. Übernachtung hier im Land.

06.02.2024 Dienstag: Ein Tag am Fish River Canyon

Heute Morgen nach dem wieder köstlichen Frühstück fahren wir los um den zweitgrößten Canyon der Erde, den Fish River Canyon zu besuchen. Wir müssen ein Stückchen über eine rumpelige Piste fahren und bemerken an den Wasserpfützen die es am Wegesrand gibt, dass es hier wohl doch stark geregnet haben muss. Heute ist der Himmel aber klar was uns natürlich freut.
Wir entdecken wieder einige Tiere während unserer Fahrt wie z.B. Straußenvögel. Sie sehen wir nicht zum
ersten Mal während dieser Reise.
Dann nach dem Parkeingang und dem Entrichten unserer Eintrittsgelder was Issy übernimmt kommen wir langsam näher. An einem markanten Aussichtspunkt lässt uns Issy aussteigen und wir können einen ersten Blick zum Grund der Schlucht werfen. Auch dort unten können wir Wasser entdecken. Gleich am Parkplatz beginnt auch der sehr steile Weg für diejenigen Wanderer die den Canyon in einer
geführten mehrtägigen Tour erwandern wollen, was nur in der Trockenzeit möglich ist.
Uns reicht eine kleine Wanderung entlang der Abbruchkante der Schlucht. Issy wird uns am Ende unseres Wegs an dem nächsten Aussichtspunkt wieder aufnehmen. Uns fällt auf, dass es hier keine Absperrgitter Und Zäune gibt. Wer zu nahe an die Kante kommt, ist selber schuld oder er tut es in selbstmörderischer Absicht. Man erkennt gut die verschiedenen Gesteinsschichten, welche den Geologen Auskunft über die Entstehung dieses Naturerbes geben.
Da die Gruppe noch ein wenig weiterlaufen möchte als vorgesehen wird der Spaziergang einfach ein wenig verlängert. Eine gute Möglichkeit für unsere Reisebegleiterin Gina die folgenden Tage der Reise mit Issy zu besprechen. Sie kommen uns mit dem Bus hinterher und wir fahren gemeinsam zu unserer Mittagsrast im "Canyon Roadhouse", ein witziges Restaurant und Hotel wo wir von zahlreichen Oldtimern wie
in einem kleinen Museum empfangen werden. Es gibt viel zu schauen, kleine originelle Souvenirs und leckere Drinks und kleine Gerichte. Hier lädt uns Issy im Namen der Agentur zu einen Empfangscocktail unserer Wahl ein. Alles schmeckt uns sehr gut und Amarula-Käsekuchen mundet uns ebenfalls.
Anschließend fahren wir in unsere schöne Lodge und ruhen uns jeder individuell ein wenig aus. Am Abend nachdem wir uns ausgeruht haben, treffen wir uns um auf den kleinen Hausberg der Lodge zu gehen um einen Sonnenuntergang zu erleben. Judith von der Lodge begleitet uns. Sie wird uns unsere Cocktails zubereiten. Es ist ein steiler aber gut ausgebauter Treppenweg. Oben auf dem Granitsteinplateau haben wir eine fantastische Sicht in Richtung Westen, denn die Sonne geht auch auf der Südhalbkugel im Westen unter. Es gibt hier oben sogar einen Kühlschrank mit Elektroanschluss.
Judith die aus der Caprivi-Region im Norden des Landes stammt und zum Arbeiten hier ist, mixt unseren Gin Tonic mit Eis. Es geht uns gut und wir erleben ein prächtiges Sonnenuntergangsspektakel. Anschließend kehren wir auch vom Gin Tonic und den Bieren beschwingt in die Lodge zum Abendessen zurück.

07.02.2024 Mittwoch: Auf dem Weg nach Aus – Wildpferde

Heute Nacht hat es stark geregnet und entsprechend abgekühlt ist die Luft.
Menschen und Tiere atmen auf. Hier hat Regen noch eine andere Bedeutung als in unseren Breiten. Auf der heutigen Weiterfahrt sehen wir einen Schabrackenschakal der durch das Gelände streift. Der Himmel ist heute bewölkt und vor uns breitet sich wieder die Wüstenlandschaft aus.
Wir erfahren was es heißt hier in Namibia mit dem Auto unterwegs zu sein. Auch sollte man nicht unbedingt nachts fahren. Da es hier keine Zäune gibt, können nachts die nachtaktiven Kudus über die Straße springen was zu Unfällen führt. Auf entsprechenden Schildern wird gewarnt.
Wir halten an. Nach den Straußen und einer Oryx Antilope an denen wir vorbeigefahren sind taucht in der Ferne tatsächlich eine Giraffe auf.
Sie schaut in unsere Richtung um dann gemächlich weiter zu laufen in Richtung Akazie zu ihrem Frühstück.
Nach einer kleinen Pause an der Naute Destillerie machen wir noch einen Abstecher an den Naute Stausee, bevor wir die Region verlassen. Er wurde für die Bewässerung der Landwirtschaftsflächen angelegt.
Weiter geht die Fahrt auf der Piste auf der wir vorgestern gekommen sind bis zur B4 die in Richtung Westen nach Lüderitz führt. Kurz vor dem Fischfluss steigen wir aus und gehen zu Fuß über die Brücke. Es gibt ein wenig Wasser im Fluss und zahlreiche Vögel finden hier wohl Nahrung.
Danach geht es zur Alte Kalkofen Lodge, zu Frikkie den hier jeder kennt, wo wir angemeldet sind.
Schnurgerade verläuft die Straße durch eine Geröllwüste auf beiden Seiten. Es gibt die Trockenvegetation und ab und zu eine Akazie.
Dann geht das Land in eine Baumsavannenlandschaft über. Bei Alte Kalköfen biegen wir ab. Es ist Mittagszeit und unser Magen meldet sich.
Auf der Farm wo wir eine Pause einlegen wollen besuchen wir die Gewächshäuser mit den lebenden Steinen, eine Sukkulenten Art die ihren Namen durch ihn Äußeres hat. Die Frau des Hauses züchtet diese und hat eine Lizenz für den Verkauf. Die sehr üppigen Kleinigkeiten schmecken und wir beobachten von der Terrasse Springböcke und Perlhühner.
Gesättigt geht es weiter in Richtung Aus. Endlos erstreckt sich die Halbwüste. Dann tauchen im Hintergrund höhere Berge auf. Davor erstreckt sich Grassteppe: rote Erde die von einem Hauch Grün überzogen ist. Wir fahren an der Straße Richtung Helmeringhausen vorbei. Diese Straße werden wir übermorgen nehmen. Wir fahren durch Aus in Richtung ehemaliger Wassertränke. Vielleicht lassen sich die berühmten Wildpferde blicken. Tatsächlich haben wir Glück. An der Wasserstelle befindet sich eine ziemlich große Gruppe von Pferden, die sich gemeinschaftlich mit einer großen Straußengruppe hier aufhält.
Nach einer gewissen Zeit brechen wir auf in Richtung Hotel, welches wieder einen anderen Charakter als die vorherigen hat.
Und beziehen unsere Zimmer und haben ein wenig Freizeit bis zum Abendessen. Jeder kann auf eigene Faust das Gelände entdecken.

08.02.2024 Donnerstag: Ausflug zum Atlantik mit Kolmanskuppe und Lüderitz(bucht)

Heute Morgen ist die Luft frisch und kühl nach dem ausgiebigen Regenguss heute Nacht. Nach dem Frühstück welches wir mit der Spatzenschar im Hotel teilen fahren wir in Richtung Lüderitz, die Stadt welche durch Diamanten ihre Bedeutung erlangte.
An der Strecke sagt eine Gruppe männlicher Straußenvögel mit ihrem prächtigen Gefieder guten Morgen und auch einige Wildpferde sind wieder unterwegs. Nach einer guten Weile wird die Landschaft immer trockener und vor allem sandiger. Einige Straßenarbeiter räumen den Sand von der Straße, was wohl fast jeden Morgen erledigt werden muss.
Schließlich erreichen wir die Siedlung Kolmanskuppe, welche im Jahr 1908 kurz nach Fund des ersten Diamanten von Deutschen gegründet wurde. Es wurden Claims abgesteckt und man hat in den folgenden Jahren eine Stadt aufgebaut in der es sich luxuriös leben ließ, jedenfalls nach damaligen Verhältnissen. Heute ähnelt die Stadt einer Geisterstadt wo es wohl auch ab und an spuken soll und wenn es in einigen Köpfen ist. Wir haben eE
ine nette und witzige Führerin die wohl eine Nachfahrin ehemaliger Einwohner ist, das erzählt sie jedenfalls. Auf alle Fälle kennt sie sich gut aus und die Führung ist kurzweilig. Dann können wir noch ein wenig herumlaufen und uns selber ein Bild machen.
Anschließend fahren wir in den Ort Lüderitz der zahlreiche Bauten im neogotischen und auch wilhelminischen Stil hat. Nach Supermarkt und Bankbesuch fahren wir hoch zur Felsenkirche, die im neugotischen Stil erbaut und mit Glocken aus Thüringen 1912 eröffnet wurde. Von hier haben wir einen ersten Blick auf die Lüderitzbucht.
Am Hafen in einem Restaurant speisen wir vorzüglich zu Mittag. Wir sind erstaunt über die Qualität zu günstigem Preis.
Danach fahren wir zu einem weiteren Höhepunkt des Tages. Den Wind, der ordentlich bläst, bekommen wir gratis dazu. Der Weg führt in Richtung Süden, auf der rechten Seite liegt das Meer mit Vogelkolonien, dann durch eine Salzpfanne in Richtung Norden bis wir zum Leuchtturm kommen der auf einer Landspitze zwischen Sturmvogelbucht und Guano-Bucht.
Wir befinden uns am äußersten Ende der Halbinsel an, wo Bartholomäus Diaz im Jahr 1488 seine Füße an Land setzte. Hier
am Cape Cross steht eine Kopie des originalen Padraos, ein Kreuz welches von dem Portugiesen bei den Landnahmen errichtet wurde. Diaz entdeckte den Weg nach Indien über Afrika.
Wir erklimmen das Kreuz bei sehr starkem Südwestwind. Oben entdecken wir auf dem vorgelagerten Felsen eine Robbenkolonie. In einer benachbarten Bucht erlauben sich Flamingos und Möwen ein Spiel mit den Wellen.
Anschließend fahren wir in Richtung Süden zur Großen Bucht. Wir passieren eine Gruppe von Dominikanermöwen, die gerade ihr Nachmittagsmeeting abhalten. In der Großen Bucht überrascht uns eine Gruppe von Surfern welche uns mit ihren Brettern und Schirmen eine Sondervorführung geben. Wir beobachten Sie eine Weile bei Ihren akrobatischen Flügen oder Ritten.
Noch ein kurzer Stopp in einer weiteren Bucht für einen letzten Blick auf Lüderitz dann geht es in Richtung Hotel. Auf der Rückfahrt machen wir einen letzten Fotostopp an den versandeten Bahngleisen. Ein schöner Tag mit vielen Eindrücken geht seinem Ende zu und wird mit dem Abendessen gekrönt.

09.02.2024 Freitag: Reise in den Namib Naukluft–Park

Wir starten heute Morgen zeitig und fahren in Richtung Aus. Hier kann es im namibischen Winter sehr kalt werden. Bei Aus gab es ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager, wo nach der Niederlage gegen die Südafrikaner Deutsche interniert waren, von denen viele aufgrund der widrigen klimatischen Bedingungen bevor sie feste Häuser errichten konnten starben. Erst nach dem Friedensvertrag von Versailles 1919 wurden sie entlassen und konnten nach Deutschland zurück. Bald biegen wir auf die Piste Richtung Helmeringhausen ab. Wir werden ordentlich durchgeschüttelt.
Vor uns liegen die Tirasberge, ein Granitgebirge mit guten Wandermöglichkeiten. Allerdings ist die Region noch nicht so gut touristisch erschlossen. Wir fahren an Rinderherden vorbei und bei einer Herde mit afrikanischen Rindern bekommen wir einen kleinen Vortrag über die verschiedenen Rinderrassen Namibias. Nach einer Tank-, und Trinkpause in einem netten kleinen Motel in Helmeringhausen fahren wir weiter in Richtung Schloss Duwisib, welches der deutsche Offizier Hansheinrich von Wolff mit dem Geld seiner reichen amerikanischen Frau Jayta bauen ließ. Der 1.Weltkrieg begann, Hansheinrich fiel im Krieg. Seine Witwe hielt es wohl nicht sehr lange aus und ging in die Vereinigten Staaten zurück. Heute gehört das Anwesen dem Staat.
Wir bekommen eine kleine Erläuterung der einzelnen Räume und erfahren, dass man demnächst hier auch stilvoll übernachten kann. Wir gehen durch die Zimmer und können bei den Möbeln die noch original sein sollen, verschiedene Stile der Jahrhundertwende entdecken. So lebte man, wenn man es sich leisten konnte.
Nach der Besichtigung haben wir Hunger. Es ist heute besonders heiß und drückend.
Wir essen eine Kleinigkeit bei Berta wie das Anwesen heißt, welches dabei ist sich zu vergrößern. Danach fahren wir in Richtung Nordwesten entlang des Namib Nature Reserve. An der Straße wechseln sich Sand und Steine ab. Oryx-Antilopen tauchen am Wegesrand auf. Wir fahren zwischen Abbruchkanten mit Erhebungen bis auf 2000 M.ü.M. Dann biegen wir wieder auf die C19 ab und nähern uns langsam unserem Ziel.
Plötzlich was ist das? Es gibt einen Ruck und wir haben einen Platten. Na begeistert sind wir nicht, am allerwenigsten Issy, der die nächsten 15 Minuten unter dem Bus verbringt. Die tatkräftigen Männer unserer Gruppe packen ordentlich mit an. Auch die weiblichen Personen leisten Schützenhilfe in Form von Wassergaben und am Schluss mit ihren Feuchttüchern.
Unsere heldenhaften Männer haben den Reifenwechsel geschafft, aber jetzt springt der Bus nicht mehr an.
Da muss jetzt das Improvisationstalent der Afrikaner her. Issy hält ein Auto an und der junge Afrikaner eilt mit einer Schrauben- und Mutternbüchse herbei.
Batteriereparatur auf afrikanisch: Überbrückung eines Kabels mit einer Schraube (?).
Noch einmal die Schrauben vom Ersatzreifen festgezogen und es geht weiter in Richtung Lodge.
Etwas verspätet aber doch noch rechtzeitig erreichen wir die sehr schöne Lodge die einen angenehmen Aufenthalt verspricht.
Das Abendessen ist eines der besten was wir bisher bekamen.
Alle sind auf das morgige Dünenabenteuer gespannt.

10.02.2024 Samstag: Ausflug in die Namib Wüste mit Sossusvlei und Sesriem Canyon

fNoch vor dem Frühstück geht es los. Wir können noch einen Kaffee im Empfangsbereich trinken und bekommen unser Frühstück in einem Päckchen mit.
Wir fahren los in Richtung Parkeingang und müssen noch ein wenig warten bis der Park geöffnet wird. Der Namib Naukluft Park ist mit knapp 50000 qkm nicht nur der größte Nationalpark Namibias, sondern sogar einer der größten der Welt.
Hinter uns geht die Sonne auf. 3 Schabrackenschakale überqueren die Fahrbahn. Wir entdecken Strauße und Springböcke links entlang der Fahrbahn.
An einer Stelle mit kleineren roten Dünen nehmen wir unser mitgebrachtes Frühstück ein. Hier wächst eine Art Dünengras, auf dem eine Schar Ameisen beschäftigt ist.
Wir fahren an der Düne 45 vorbei und machen einen Fotostopp. Sie ist eine der höchsten Dünen in der Region. Die Touristen folgen schon dem Aufstieg. Sie sehen von Weitem ebenfalls wie Ameisen aus. Weiter geht es bis zu einem Parkplatz hinter dem das Dünengebiet beginnt. Wir steigen von unserem Bus in einen offenen Jeep um und fahren ca. 5 km über Sandpiste auf der wir ordentlich durchgerüttelt werden.
Dann lässt Issy den Fahrer anhalten denn in der Nähe ist der Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung. Es geht erst etwas flacher, an Akazien und speziellen Sträuchern vorbei an denen zu einer anderen Jahreszeit Melonen wachsen.
Danach zeigt uns Issy unsere Route an einer etwas kleineren Düne. Trotzdem ist der Aufstieg noch schweißtreibend genug. Jeder geht in seinem Tempo. Eine kleine Eidechse begleitet uns beim Aufstieg. Spuren wie von einem kleinen Panzerfahrzeug kreuzen auf der Düne. Plötzlich kommt ein türkisfarbener kleiner Käfer an die Oberfläche und ist genauso schnell wieder verschwunden.
Wir haben auch langsam genug und steigen durch den tiefen Sand in Richtung des Dead Vlei ab. Auf einer ebenen Fläche ist eine große Menge abgestorbener Bäume zu sehen, die allerdings wie alles hier zum Ökosystem gehören. Man soll nicht auf ihnen sitzen oder sie auch nicht anfassen. Ausdünstungen von Menschen bekommen ihnen nicht. Die Sonne brennt mittlerweile vom Himmel obwohl es erst nach 10.00 Uhr ist. Langsam gehen wir wieder alle in Richtung Parkplatz zurück von dem wir wieder zu unserem Bus gebracht werden. Einige Touristen kommen uns mit merkwürdiger Sonnenstichverdächtiger Bekleidung oder besser fehlender Bekleidung entgegen.
Nachdem wir den Sand schon zum zweiten Mal aus den Schuhen geleert haben fahren wir mit dem Jeep zu unserem Bus zurück. Der springt sofort an und zurück geht es zum Parkausgang.
Wir fahren weiter in Richtung Sesriem Canyon. Auf der Strecke dorthin platzt der rechte Hinterreifen ein zweites Mal. Es handelt sich ja dabei um den Ersatzreifen. Nun einen Ersatzreifen haben wir noch, dann wird die Sache eng. Der Reifenwechsel geht heute, wieder mit tatkräftiger Unterstützung der Männer in der Gruppe, ziemlich schnell vonstatten. Wir Frauen feuern sie an und versorgen sie anschließend mit Feuchttüchern zum Händewaschen. Issy macht Meldung in der Agentur, die sich jetzt für morgen etwas einfallen lassen muss.
Unsere Gruppe nimmt das aber alles sehr gelassen und nach der Reparatur fahren wir zu unserem Ziel weiter. Am Sesriem Canyon, der während der jüngeren Erdgeschichte entstanden ist und aus Konglomerat-Gestein besteht, machen wir einen kleinen Spaziergang zum Grund der kleinen Schlucht. Es ist tatsächlich Wasser drin und eine Gruppe von jungen Leuten geht dort tatsächlich in der braunen Brühe baden.
Wir aber fahren zur Tankstelle, da wir tanken müssen und außerdem muss der Reifendruck kontrolliert werden. Wir nutzen die kleine Pause und werden von der Firma Eberhardt zu einem Getränk eingeladen.
Danach wollen wir in unser Hotel. Die Dusche und der Swimmingpool warten.
Das Abendessen schmeckt uns heute nach der körperlichen Anstrengung

11.02.2024 Sonntag: Aus dem Naukluft–Gebirge nach Swakopmund

Heute Morgen gibt es gute Nachrichten: der Techniker ist schon in Solitär welches unser erstes Ziel ist. Er hat neue Ersatzreifen für uns. Auch wenn uns auf der für namibische Verhältnisse kurzen Strecke doch noch ein Dritter Platter heimsuchen sollte, könnte er uns retten.
Eine Dorcas-Antilope springt uns fast vor den Bus merkt aber ihren Irrtum und kehrt um. Es soll hier heute wieder so heiß werden wie gestern, fast 40 Grad Celsius. Heute Morgen ist es schon heiß. Allerdings sollen wir heute an der Küste abgekühlt werden. Wir sind gespannt ob unsere mitgebrachten Pullover doch noch ihren Einsatz finden.
Wir fahren durch das Flussbett des Zaucher-Flusses, der aber komplett trocken ist und nur nach sehr starken Regenfällen Wasser führt. Wasserknappheit ist hier ein großes Thema.
Wir sehen einige Oryx-Antilopen die wohl extrem gut an die Wasserknappheit angepasst sind, ähnlich den Dromedaren In der Sahara.
Vor uns eine Reifenpanne, wer hätte das gedacht. Eine Kollegin von Issy, die uns gestern gefragt hat ob wir Hilfe bräuchten. Es hat ihr aber wohl schon ein vorbeifahrendes Fahrzeug mit kräftigem Mann Hilfe angeboten sodass wir weiterfahren können. Die andere Gruppe hat übrigens nur zugeschaut!
Wir sind noch im Nachhinein stolz auf unsere tatkräftige Männer.
Auf der Fahrt begegnen wir einem Warzenschwein und wir sehen um Vorbeifahren eine Antilope die sich im
Zaun verfangen hat.
Wir kehren um, um sie zu retten. Zu spät.- sie hängt wohl schon länger am Zaun, Aasgeruch macht sich breit und sie wurde auch schon angefressen. Das gehört zum Kreislauf der Natur. Schakale und Hyänen sorgen für die Entsorgung.
Ein einsamer Radfahrer taucht vor uns auf. Ein Spanier der auf seinem Mountainbike durch Afrika radelt.
Tapfer, tapfer und das bei den Temperaturen. Afrika ist immer noch der Kontinent für Abenteuer.
Wir treffen in Solitär unseren Mechaniker, der schon auf uns wartet.
Während er und Issy das Technische klären machen wir eine Trinkpause und den berühmten Apfelkuchen des auf dem Gelände bestatteten schottischen Bäckers nehmen wir für später mit.
Auch bekommt unser Bus eine neue Batterie.
Wir fahren die nächste Etappe in Richtung Kuiseb Canyon. Unter den größeren Bäumen stehen Tiere die den Schatten und Fressen suchen. Wir halten an und bekommen die sogenannten Hexenringe gezeigt.
Im Grasland sind das Kreise mit einem Durchmesser von ca.3 Metern wo kein Gras wächst. Zur Ursache gibt es verschiedene Theorien aber nichts Bewiesenes.
Jetzt geht es allradgetrieben weiter. Wir fahren über den Wendekreis des Steinbocks, anschließend über den Gaubpass und landen in einer Schluchtenlandschaft mit dem Gaubfluss... ohne Wasser!
Die Gesteinsformation ist jetzt eine völlig andere. Schiefergestein dessen Schichten klar zu erkennen sind.
Wir nähern uns dem Kuiseb Canyon der durch das Buch des Geologen Henno Martin „Wenn es Krieg gibt gehen wir in die Wüste“ auch in Europa bekannt wurde. Ein Buch welches das Überleben in der Wüste detailliert darstellt.
Wir laufen zu einem Aussichtspunkt und einige viele der Steine funkeln und glitzern. Es handelt sich um Glimmerschiefer, den man auch in den Alpen finden kann.
Weiter fahren wir über eine holprige und staubige Piste. Bei unserem nächsten Stopp blicken wir in eine weite Sandebene, der wir folgen. Luftspiegelungen sind in der Ferne zu sehen.
Der Sand am Wegesrand ist jetzt fast weiß und so langsam meldet sich der Hunger. Wir streben aber der Küste zu, soll es doch dort auch wesentlich kühler sein. Im Moment kann man sich das noch so recht vorstellen.
Auf einmal wird die Straße besser und das Gerumpel hört auf.
Noch einmal halten wir an und Issy demonstriert uns mit etwas Wasser für die Sichtbarkeit das Flechtenleben auf dem staubigen Boden. Durch querfeldein fahrende Geländewagen wird dieses empfindliche Ökosystem gestört.
Langsam wird die Luft frischer, denn bis zur Küste ist es nicht mehr weit.
Wir kommen in Walvis Bay an. Die Industriestadt hat den einzige Tiefseehafen Namibias, zu dessen Staatsgebiet er seit 1994 gehört. Salzgewinnung und Fischerei spielen eine große Rolle.
Unser Bus muss hier erst einmal auf die Waage, denn zu schwere Fahrzeuge machen die Straßen kaputt. Wir essen hier am Meer unser vom Hotel mitgebrachtes Essen und geben die Reste an einen nicht ganz offensichtlich um Nahrung bettelnden Menschen, der aber das Obst dankend entgegennimmt.
Die Straße nach Swakopmund führt entlang der Küste die aufgrund des kalten Meeresstroms und ihrer Gefährlichkeit nicht so zum Baden geeignet ist. Man sieht Angler und es ist ein Paradies für Windsurfer.
Wir erreichen Swakopmund was sehr deutsch anmutet. Wir unternehmen eine kleine orientierende Stadtrundfahrt mit Fotostopp am Strand von Swakopmund bevor wir im Hotel einchecken, welches direkt am alten Bahnhof der Stadt liegt der heute ein teures Hotel ist.
Am Abend treffen wir uns um gemeinsam zum Restaurant zu gehen, das für uns reserviert wurde. Das Altstadthaus ist heute noch in deutscher Hand und bietet moderne deutsche Hausmannskost mit den passenden Getränken dazu. Deutsch auf namibisch.
Im Hotel gibt es noch einen Absacker in Form eines Sherrys, welcher für die Hotelgäste zum freien Konsum vom Hotel gereicht wird. Wir bedienen uns an der Sherry-Flasche.

12.02.2024 Montag: Bootsfahrt in Walvis Bay – Freizeit in Swakopmund

Heute Morgen in unserem Hotel bekommen wir ein Frühstück der Luxusklasse, wer möchte sogar Austern und Sekt.
Wir starten bei prophezeitem dunstigem Wetter und kühlen Temperaturen, wobei uns das nach 40° Tagestemperatur noch extremer vorkommt.
Auf unserer Fahrt nach Walvis Bay kommen wir an einer Guano-Plattform vorbei. Hier vermehren sich die Kormorane ebenso schnell aber nur 20 Prozent der Vögel hinterlassen ihre Losung auf dieser Plattform wie uns Issy erzählt.
Nach einer guten halben Stunde sind wir am Anleger unseres Katamarans. Wir werden von einem Pelikan begrüßt. Der scheint sich hier auszukennen. Pünktlich werden wir an Bord gelassen und werden im klaren Deutsch willkommen geheißen. Es gibt eine mehrköpfige Mannschaft die für unser Wohl zuständig sind, und wohl auch die Passagiere die sich ungefragt zu uns gesellen: Seebär Bobby der in das Schiff platscht und der Pelikan der sich an Bord schwingt. Das gibt ein schönes Hallo und natürlich halten wir alles im Bild fest. Da die Tiere flink sind weiß man nie so recht wo sie plötzlich auftauchen. Robby ist wohl mit der Flasche aufgezogen worden und die Tiere werden mit Fisch kontrolliert. Der Pelikan kennt die Fischverstecke genau.
Robbi schwimmt noch eine Weile im Kielwasser mit. Irgendwann verlassen uns die beiden "Bootstiere" und wir nehmen Kurs auf die Bay. Es ist noch ziemlich diesig heute Morgen und die meisten von uns können die Jacke gebrauchen.
Wir fahren hinaus in die Bucht und nach einiger Zeit taucht eine weitere Guano-Plattform auf. Der damals als weißes Gold bezeichnete Guano wurde früher in großem Stil abgebaut. Diese Plattformen können von Nesträubern wie Schakale und Hyänen nicht erreicht werden und werden zu bestimmten Zeiten von Seevögeln bebrütet. Nach einiger Zeit tauchen Seebären vor unserem Schiff auf. Wir können in der Ferne an der Landzunge mehrere Seebärenkolonien entdecken, alles Mütter mit ihren Jungen. Tausende von diesen Tieren lagern an der Küste. Es soll bis zu 85000 Seebären in Namibia geben
Anschließend fahren wir wieder nach Swakopmund und haben einen freien Nachmittag, den jeder unterschiedlich nutzen kann.
Wir treffen uns am Abend wieder, denn Issy und die Agentur laden uns zu einem Sundowner ein und der soll in den Dünen stattfinden. Wir fahren an die Küste und alle zusammen bauen wir unseren Sundowner-Tisch auf. Es gibt verschiedene Weine aber auch nicht alkoholische besondere Getränke, die wir bei uns nicht unbedingt kennen.

13.02.2024 Dienstag: Fahrt durch das Erongo–Gebirge nach Omaruru

Heute Morgen ist es ziemlich kühl und ein wenig diesig. Die hohe Luftfeuchtigkeit, besonders in der Nacht,
kühlt das Land, schlägt sich aber auch überall nieder.
Wir bekommen vor der Abfahrt eine kleine Einführung in das Selbstverständnis Afrikanischer Völker und die Schwierigkeiten die sich daraus ergeben. Dann geht es mit unserem Bus in Richtung Wüste. Viele Menschen hier arbeiten in der Uranmine und müssen jeden Tag pendeln, wenn sie dort Beschäftigung haben.
In der Gegend durch die wir fahren wächst auch die Welwitschia, Namibias berühmteste Pflanze. Sie kann lange Trockenheitsphasen überstehen und ist ein besonderes Gewächs, heißt sie doch auch "die Wundersame".
Vorbei an "Martin Luther", eine alte Dampflokomotive die heute in einem kleinen Museum steht, fahren wir auf der B2 in Richtung Osten. Wir streifen das Gebiet der Rössmann Uran Mine, die einer der größten Arbeitgeber des Landes ist.
Wir sehen nach einer Weile in der Ferne die charakteristisch aussehende Spitzkoppe die ihrem Namen alle Ehre macht. Ein wenig weiter halten wir. Beim Abzweig in Usakos gibt es ein Projekt wo Damara-Frauen Halbedelsteine verkaufen, die ihre Männer aus den Bergen holen. Es ist ein Projekt welches die Deutschen unterstützt haben. Es gibt hier auch eine öffentliche Toilette.
Es gibt Steine verschiedener Art, z.B. Turmaline mit Quarz, Phosphor und Hyalit um nur einige zu nennen.
Wir fahren weiter durch Damaraland. Die Dörfer haben hier nur einen zentralen Wasseranschluss.
Es handelt sich um eine große Gruppe in Namibia. Die Berg-Damara heißen so, weil sie in die Berge gegangen sind. Sie sind Fleischesser, essen gerne Eselsfleisch und betreiben in erster Linie Viehzucht.
Ebenso unterhalten sie sich mit ihrer Klicksprache. Der verstorbene Präsident gehörte ihnen an.
Durch Baumsavanne nähern wir uns langsam unserer Lodge, ab und zu liegt eine Farm am Weg. Es ist schon wieder heiß und die Kühle von heute Morgen ist vergessen. Vor uns liegen die Erongo-Berge,
Wir kommen durch die kleine Siedlung Tubosis in der es eine Grundschule gibt. Es ist der nächstgelegene Ort unserer Lodge. Interessante Felsen aus Granitgestein türmen sich vor uns inmitten der Halbwüstenlandschaft auf.
Um die Mittagszeit kommen wir an. Wir bestellen ein kleines Mittagessen und gehen dann erst einmal in die Bungalows. Diese sind großzügig gestaltet mit einem wunderbaren Ausblick auf die Savannenlandschaft. Nach dem Mittagessen hat jeder Zeit für sich.
Am späten Nachmittag treffen wir uns zu einem kleinen Rundgang zu den Felszeichnungen die es auf dem Gelände gibt. Der Besitzer wusste wohl schon beim Erwerb der Lodge, dass sich die Felszeichnungen hier befinden. Es gibt einen kleinen Rundweg, den wir mit Issy gehen. Sie sind zwar nicht ganz so spektakulär wie die Felszeichnungen von Twyfelfontain die UNESCO-Weltkulturerbe sind, haben aber auch ein Alter von bis zu mehreren tausend Jahren. Sie stammen von den San, welche die Urbevölkerung von Namibia
darstellen. Während unseres Spaziergangs werden wir Zeuge eines Naturschauspiels, es ist eine gewittrige Stimmung und es fängt auch tatsächlich an ein wenig zu regnen. Es entstehen mehrere Regenbögen und die Berge leuchten in einem besonderen Licht. Wir werden von hoch oben von Pavianen begrüßt die hohe Laute ausstoßen. Sind das Warnlaute: Achtung Menschen! Nun hier auf dem Lodge-Gelände kommen sicher häufiger Gäste vorbei. Anschließend genehmigen wir uns noch einen Aperitif auf der Terrasse eines unserer Bungalows bevor wir zum Abendessen gehen.

14.02.2024 Mittwoch: Outjo – das Tor zum Etosha–Nationalpark

Der heutige Morgen beginnt ausnahmsweise mal mit Regen, der allerdings nicht lange anhält.
Unser erster Stopp ist nicht weit. Es ist das San Village wo wir einen kleinen Einblick in ihre traditionelle Lebensweise bekommen. Die San-Sippen kommen für 3 Wochen hierher und werden dann von einer anderen Sippe abgelöst.
Die San haben ebenfalls eine Klick-Sprache, leben monogam und heiraten heute mit ca. 18 Jahren. Die Heirat wird zwischen Eltern verhandelt
Es sind ältere und jüngere Frauen, Kinder und Männer welche erwartungsvoll im Hintergrund sitzen.
Wir werden von einem jungen San-Mann in seiner Sprache begrüßt. Wir bekommen gezeigt, wie Feuer gemacht wird und wie die Jäger durch Anschleichen mit Pfeil und Bogen ein Kudu erlegen.
Dann gehen wir zu den Frauen, die für den Haushalt und die Kinder zuständig sind. Sie produzieren auch den Schmuck und anderes, wie Gefäße aus Straußeneiern und Schnitzereien.
Dann bekommen wir noch 2 Tänze gezeigt bevor wir weiterfahren und uns für die Vorführung und Erklärung bedanken.
Auf dem Weg in Richtung Omaruru steht auf einmal eine Giraffenherde an der Fahrbahn. Ca. 15 Tiere sind in der Umgebung zu sehen. Als wir näher kommen suchen sie langsam das Weite.
In Omaruru machen wir Pause zum Tanken, Geld abheben und Wasser kaufen. Der Name bedeutet eigentlich „bitter gewordene Dickmilch“, denn hier gibt es einen Bitterstrauch, der die Milch der Kühe, die ihn fressen bitter werden lässt.
Danach geht es auf der C33, die eine Asphaltstraße ist. Das Land beidseits der Straße ist ziemlich grün. Unverkennbar hat es hier geregnet. An der Straße verkaufen die Einheimischen die Termitenpilze „Omajobas“, die ein interessantes Aussehen haben. Issy meint, sie würden gut schmecken, roh oder gekocht.
Wir biegen auf die M63 ab, die wieder Piste ist aber gut zu befahren.
Die Termitenhügel verstecken sich im grünen Gras. Bei einem besonders schönen Exemplar steigen wir aus und erfahren von Issy etwas über diese interessanten Tiere, die eine ziemliche Größe erreichen können.
Weiter fahren wir durch Grasland mit Rinderherden die jetzt für afrikanische Verhältnisse saftiges Futter finden.
Nach einer Mittagspause in der Bäckerei in Oudjo fahren wir weiter in Richtung Etosha Nationalpark. Wir erhalten eine kurze Einführung über den Etosha Park, der mit Sonnenaufgang geöffnet und mit Sonnenuntergang geschlossen wird. Wir bekommen einige Verhaltensregeln mit auf den Weg. Wir sind gespannt ob wir bestimmte Tiere sehen, da Regenzeit ist und die Tiere nicht auf die Wasserlöcher angewiesen sind.
Wir bekommen auch einen kleinen Vortrag über die gesundheitlichen Risiken die es hier in Namibia gibt und auch das Gesundheitssystem wird ein wenig erläutert. Wieder wird uns klar, welche Privilegien wir in Europa genießen.
Wir haben beschlossen die Tageszeit optimal zu nutzen und fahren gleich zum Parkeingang Andersson Gate. Issy erledigt die ersten Formalitäten dann fahren wir weiter .
Wir erspähen einige Springböcke und Giraffen. Wonach suchen wir eigentlich noch? Wir haben schon so viele Tiere gesehen aber es fehlen noch ganz entscheidende Exemplare die es hier im Park geben soll. In der Ferne sehen wir mehrere Fahrzeuge an einer bestimmten Stelle. Das ist immer vielversprechend. Denn da gibt es bestimmt etwas Interresantes. Wir fahren in die Richtung und schon von Weitem sieht man, dass es unter einem Baum eine Gruppe von Tieren gibt. Welches Tier befindet sich fast immer unter seinesgleichen? Na klar, die Löwen! Und tatsächlich hat es sich unter einem schattenspendenden Baum eine Löwenfamilie gemütlich gemacht. Wir beobachten sie eine ganze Weile. Es ist ein Männchen mit seinem Weibchen und jüngeren Löwen.
Eins der Tiere hat sich eine kleine Verletzung zugezogen, was aber die Natur richten wird. Es scheint sich nicht daran zu stören. Überhaupt sehen die Tiere sehr gelassen aus.... im Moment. Das nennt man Anfängerglück: wir sind kaum im Park und wir sehen Löwen. Mal sehen was noch so kommt Wir fahren weiter und Issy dreht noch eine Runde auf Nebenpfaden. Es hat hier wohl kürzlich geregnet, trotzdem ist es drückend heiß.
Plötzlich auf der Piste, wir trauen unseren Augen kaum, steht an einer kleinen Wasserlache ein Spitzmaulnashorn, das trinkt. Wir machen begeistert unsere Fotos. Dann schaut es auf und uns an. Wir fixieren uns gegenseitig. Wie kommen wir an ihm vorbei? Issy meint, da hilft nur warten. Wir warten und warten und plötzlich scheint es das Interesse zu verlieren und dreht sich um zum Weggehen. Es macht ein paar Schritte, Issy lässt den Motor an und beginnt langsam anzufahren. Plötzlich dreht sich das Tier wieder und kommt auf uns zu. Wir rufen: Issy gib Gas.
Das Tier scheint erregt zu sein aber wir sind schneller. Das ist ja noch einmal gut gegangen, denn im Bus wollten wir das Tier nicht haben. Spitzmaulnashörner gehören zu den seltenen Tieren und sind vom Aussterben bedroht. Es wird auch nicht veröffentlicht, wie viele es im Park gibt, um die Tiere zu schützen. Das Horn ist auf dem Markt ein Vermögen wert. Wir sind alle begeistert über dieses Erlebnis, wir sind wirklich Glückskinder.
Unser Tag war angefüllt von Erlebnissen und jetzt beschließen wir, ins Hotel zu fahren. Es ist schon ziemlich spät. Issy möchte noch zu einem Wasserloch am Ausgang und da sehen wir tatsächlich noch ein weiteres Nashorn welches zum Trinken kommt. Inzwischen hat es angefangen zu regnen und wir kommen gerade noch so in das Hotel. Es geht ein heftiger Regenguss nieder und unser Abendessen wird ein wenig feucht. Aber die Erlebnisse des heutigen Tages waren für uns die Krönung der Reise. Wir genehmigen uns das Abendessen von einem Buffet das fast alles für jeden Geschmack bietet. Besonders die Fleischesser kommen auf ihre Kosten. Wir gehen zufrieden und in Erwartung von morgen schlafen.

15.02.2024 Donnerstag: Safari im Etosha–Nationalpark

Nach dem Frühstück kommt Michael mit dem Foto von einer Lodge-Bewohnerin, die er gestern abend fotografiert hat: ein beachtliches Exemplar von einer Vogelspinne. Auch kleinere Tiere fühlen sich hier wohl.
Heute starten wir zu unserer zweite Pirschfahrt in den Etosha Nationalpark. Kurz nach dem Andersson Gate steht ein Streifengnu gleich an der Straße beim Frühstück. Perlhühner, Springböcke, Giraffen in der Ferne. Plötzlich 2 kämpfenden Springbockmännchen, sie messen ihre Kräfte.
Nach einer technischen kurzen Pause in Okaukuejo geht es weiter in Richtung Osten bzw. Halali. Von dem starken Regenfall vergangene Nacht steht an einigen Stellen Wasser auf den Wegen.
Große Zebraherden mit ihren Jungen kreuzen unseren Weg und natürlich Streifengnus und Springböcke.
Irgendwann auf dem Weg nach Halali rumpelt es rechts hinten wieder verdächtig: die dritte Reifenpanne.
Obwohl man nicht aussteigen darf wechseln unsere Männer jetzt den 3.Reifen während der Reise.
Die Frauen halten Ausschau, ob sich ein wildes Tier nähert.
Wenn wir gewusst hätten, dass sich in nicht allzu weiter Entfernung eine Geparden-Familie unter einem Baum räkelt, wären wir sicher nicht ganz so ruhig gewesen. Eigentlich darf man das Fahrzeug ja nicht verlassen aber was bleibt uns anderes übrig. Nach dem Reifenwechsel treffen wir einen anderen Wagen von Senses of Africa, die uns etwas von Geparden erzählen. Und tatsächlich 100 Meter weiter sitzt eine ganze Familie dieser wunderschönen Katzen unter einem Baum. Wir beobachten sie eine Weile aus der Ferne. Anschließend kommt eine große Straußenfamilie ins Blickfeld. Ob das alles eigene Kinder sind? Strauße brüten wohl auch von anderen Eier aus.
Wir fahren über eine ziemliche Rüttelpiste immer entlang der Pfanne.
Die Vegetation ändert sich. Wir müssen uns entscheiden: weiterfahren und eventuell Elefanten sehen oder rechtzeitig zur Leisure-Time im Hotel sein.
Issy möchte noch bis zu einem bestimmten Wasserloch. Also gut, noch ein Stück weiter. Nach einem gesichteten Elefanten der sich bei näherem Hinsehen als Giraffe herausstellt, (da hat wohl jemand den Rüssel des Elefanten mit dem Hals der Giraffe verwechselt ??), unsere Reisebegleiterin zum Trinken aufgefordert hat und zur baldigen Umkehr mahnt, taucht plötzlich am Wasserloch ein gigantischer Elefantenbulle auf, der wohl gerade vom Baden kommt. Bis zu 4 Tonnen kann ein ausgewachsener Bulle auf die Waage bringen. Auch er wendet sich irgendwann ab und verschwindet hinter Bäumen.
Wir sind zufrieden. Jetzt können wir zum Hotel zurückfahren. Wir werden zwar etwas später ankommen als geplant, aber wir haben fast alles gesehen was es zu sehen gibt.
Langsam geht unsere Reise ihrem Ende entgegen. Am Abend erreicht uns die Nachricht, dass die Piloten unserer Fluggesellschaft ab Samstag streiken wollen. Viele Mutmaßungen sprießen aber wir können im Moment eh nichts unternehmen. Morgen werden wir in Richtung Windhoek fahren um dort Nachmittag anzukommen.

16.02.2024 Freitag: Otjiwarongo – Okanhandja – Windhoek

Heute Morgen bricht unser vorletzter Tag in Namibia an.
Die Aufregung wegen des Pilotenstreiks hat sich gelegt. Es kommt wie es kommt.
Haben wir von den Namibiern schon etwas gelernt? Auch dass heute die Kreditkartenverbindungen nicht funktionieren lässt uns kalt. Man ist hier in der Lodge vorbereitet. Ein Formular tut’s auch.
Wir fahren in Richtung Süden über Sie Strecke, über die wir vorgestern gekommen sind bis nach Outjo.
Plötzlich läuft ein Waran, der ein wenig größer ist über die Straße. Die Tierwelt von Namibias gibt auch heute ihr Ganzes.
Von Mücken allerdings wurden wir verschont, nicht ein einziges Tier hat sich blicken lassen. Issy erklärt, dass sie erst ein paar Tage nach dem Regen erscheinen.
Wir bekommen noch ein wenig Informationen über die Buschmänner, welche Kenner der Natur sind und mit ihr früher im Einklang gelebt haben.
Dann retten wir eine Leopard-Schildkröte die über die Fahrbahn läuft.
Da die Zäune keine Elektrozäune sind spielen sie außer für Weidetiere keine besondere Rolle. Und Schildkröten lachen sich darüber kaputt.
Kurz nach Outjo kommen wir in eine Verkehrskontrolle. Unser vorderes Nummernschild fehlt. Wir haben es in Etosha verloren, denn die Nummernschilder sind nur aufgesteckt und bei dem Gerappel kann so etwas schon mal passieren!
Trotzdem winkt die Polizistin freundlich in den Bus. Die Papiere nehmen ein paar Minuten in Anspruch. Wir haben einen kleinen Strafzettel bekommen, 500 Namib. Dollar kostet das.
Dann aber fahren wir weiter durch grünes Land. Issy meint, dass es auch der Grund dafür ist, dass man Tiere wie Warane und Schildkröten sieht. In der Trockenzeit lassen die sich weniger blicken.
Wir fahren durch das Gebiet der Ovambos bei denen Ackerbau und Viehzucht eine große Rolle spielt.
Sie sind auch als gute Geschäftsleute bekannt. Viele von ihnen sind auch in der Politik engagiert. Ebenfalls die Gründungsmitglieder der SWAPO waren Ovambos.
Plötzlich ruft Issy, ein Zug, ein Zug. Wir haben schon nicht mehr geglaubt, dass es in Namibia fahrende Züge gibt. Wir halten kurz vor dem Bahnhof von Otjiwarongo und wir stürzen mit unseren Kameras oder Handys nach draußen.
Wir winken, der Zug gibt Signal und fährt in den Bahnhof ein. Er stiehlt der eigentlichen alten Lok die hier als Sehenswürdigkeit steht fast die Show. Wir entschließen uns, für die Mittagspause weiter bis Okahanja zu fahren, da noch niemand von uns irgendwelche Bedürfnisse hat.
Links vor uns taucht in der Weite der geologisch interessante Waterberg auf, der wohl seinem Namen alle Ehre macht. Es ist da Stammesgebiet der Herero.
Hier fand ein trauriges Ereignis der deutschen Vergangenheit, die Schlacht am Waterberg statt. Nach der Schlacht ließ Generalleutnant Lothar von Trotha die Wüste in die sich die Herero geflüchtet hatten abriegeln und ca. 80 % der Hereros verloren ihr Leben was heute als Völkermord bewertet wird.
Issy erzählt uns ein wenig davon und dass man in Namibia unbedingt eine friedliche Lösung für alle daraus entstandenen Konflikte und eventuellen Ansprüche anstrebt.
Wir erreichen den Ort Okahanja. Hier auf dem Friedhof ist Hosea Kutako beerdigt, der ein Vorkämpfer der
Unabhängigkeit Namibias war und ein Gründungsmitglied der SWAPO. Nach unserer Mittagspause, während der wir auch Biltong für zuhause kaufen können, besuchen wir sein Grab.
Bald kommen wir auf der einzigen Autobahn von Namibia schnell voran. Wir fahren vom Norden in Richtung Windhoek und machen einen Besuch bei einer besonderen Frau. Ana Magdalena Fredericks betreut in ihrem privaten Haus Kinder von Eltern die sich, aus welchen Gründen auch immer, nicht um sie kümmern können (Alkohol, Aids, oder anderes) oder aber Kinder die keine Eltern mehr haben. Sie bekommen eine Vorbereitung auf die Schule und haben einen geschützten Ort wo sie auch übernachten können. Es ist Anas private Initiative und sie lebt von Spenden, u.A. von Senses of Afrika. Wir können einige Räume besichtigen und ziehen den Hut vor ihr.
Dann bekommen wir noch ein paar Liedchen in denen Jesus hochgelobt wird. Die Kinder wirken fröhlich auf uns und sind wohl zufrieden hier sein zu dürfen, treffen sie hier doch andere mit einem ähnlichen Schicksal. Dann verabschieden wir uns nicht ohne eine kleine Spende aus unserer Trinkgeldkasse zu hinterlassen.
Anschließend fahren wir zu unserem modernen Hotel im Stadtzentrum und treffen uns wieder um in einem Restaurant in einem der wohlhabenderen Stadtviertel zu Abend zu essen. Hier leben die Menschen in mit Sicherheitstoren und Pförtnern geschützten Wohnanlagen.
Das Restaurant ist gut besucht und man sieht den Gästen ihren Wohlstand an.
Es gibt einen schönen Innenhof und das Essen ist wieder einmal sehr gut. Auch sind die Preise nicht so hoch wie wir es erwartet haben.
Auf der Dachterrasse unseres Hotels nehmen wir einen letzten Drink.
Welche Kontraste, die auch nachdenklich stimmen, haben wir am heutigen Nachmittag erlebt

17.02.2024 Samstag: Direktflug von Windhoek nach Deutschland

Nach einem späten Frühstück beginnen wir heute unsere Rundfahrt durch Windhoek und fahren zur Christuskirche der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde, die wir von außen anschauen. Nicht weit davon entfernt befindet sich das Unabhängigkeitsmuseum, welches von einem nordkoreanischen Bauunternehmen errichtet wurde mit Sam-Nujoma-Statue davor. Das Gebäude wird auch scherzhaft als Kaffeemaschine bezeichnet. Auch auf die Alte Feste mit dem Völkermorddenkmal werfen wir einen Blick. Dann fahren wir weiter zum Präsidentenpalast der auf einem der vielen Hügel von Windhoek liegt. An ihm steht die Fahne wegen des Todes von Präsident Geingob auf Halbmast.
Weiter fahren wir zum Tintenpalast, dem Sitz des Unterhauses, der an einer schönen Gartenanlage liegt.
In ihm sind Hosea Kutako, Hendrik Samuel Witboy und Theophilus Hamuntubangela, ein Priester der Ovambo neben Affenbrot- und Jacarandabäumen als Skulpturen dargestellt.
Weiter geht es zum Bahnhof der mit einer alten Lok geschmückt ist und heute mit einer besonderen Attraktion aufwarten kann. Hier startet heute der Luxuszug Rovos Rail, der zusammen mit seinem Gründer und Inhaber der Firma Rovos Rail Herrn Rohan Vos persönlich auf Gäste wartet. Wir kommen mal wieder zur richtigen Zeit. Er lädt uns zu einer kurzen Besichtigung ein, bevor die zahlenden Gäste kommen.
Wir werfen einen Blick in den Speisesaal und in eine bessere Suite des Zuges. Nicht schlecht was wir zu sehen bekommen.
Dann kommt das Kontrastprogramm. Issy fährt mit uns durch die nördliche Industriezone, vorbei an Chinatown, wo sich die Chinesen gegenüber einer namibische Brauerei ihr eigenes Reich gebaut haben bis nach Katutura.
Der Nama bedeutet: "dort wo wir nicht wohnen wollen". Das bezieht sich aber eher auf die alte Zeit, als während des südafrikanischen Apartheidsystems die Menschen dorthin zwangsumgesiedelt wurden. Bis heute haben die Wellblechsiedlungen noch keinen privaten Wasseranschluss und das kostbare Nass muss von einer Verteilerstelle zu den Häusern geschafft werden. Hier leben die ärmeren Menschen und versuchen sich irgendwie über Wasser zu halten. Trotzdem ist die Atmosphäre fröhlich und die Straßen sind erstaunlich sauber. Frauen und Männer verkaufen am Straßenrand Obst und Gemüse oder auch Dinge für den Haushalt. Die Eindrücke sind eine Ergänzung zu unserem gestrigen Besuch bei dem privaten Kindergarten von Ana Magdalena Fredericks.
Es ist Mittag geworden und wir fahren zu der privaten kleinen Brauerei „Roof of the Top“. Eine Pause können wir gebrauchen.
Wir machen eine kleine Tour in den Braukeller und bekommen eine Erläuterung dazu. Dann geht es an die Bierverkostung. Dazu gibt es eine Wurstplatte als Grundlage. Glücklicherweise, denn wir sollen alle Biere durchkosten. Unsere männlichen Mitreisenden halten am längsten durch.
Einige von uns gehen zu Kaffee und Kuchen über.
Dann aber fahren wir zum Flughafen. Wie für diese Reise zu erwarten werden wir von einer Gruppe Paviane am Straßenrand verabschiedet.
Wir haben über 30 Tierarten gesehen, die Vögel nicht mitgerechnet. So freuen wir uns über diesen Abschiedsgruß.
Das Einchecken läuft reibungslos und unser Flugzeug ist auch schon da.
Eine schöne Namibia-Reise geht zu Ende und nach einem letzten Abschied dieser harmonischen Gruppe in Frankfurt freuen sich alles auf zuhause.

18.02.2024 Sonntag: Ankunft in Deutschland–Frankfurt und Verabschiedung

Wir kommen pünktlich in Frankfurt an und unser Gepäck ist entgegen allen Erwartungen auch bald da.
Eine schöne Namibia-Reise geht zu Ende und nach einem letzten Abschied dieser harmonischen Gruppe in Frankfurt freuen sich alle auf zuhause.

Schlusswort

Liebe Reisegruppe,
Afrika hat sich diesmal in seinem schönsten Licht gezeigt und hoffentlich Afrikabegeisterte dazugewonnen so wie ich eine wurde als ich das erste Mal hier war. Ich hoffe Ihr denkt noch lange von dieser harmonischen und abwechslungsreichen Reise zu deren Gelingen Ihr mit Eurer besonderen Tatkraft und Eurem Humor alle beigetragen habt. Vielen Dank dafür und nicht zuletzt auch an Issy unserem Reiseleiter der das Letzte für uns herausgeholt hat.
Eure Gina
Reisebegleiterin

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