Reisebericht: Singlereise Südafrika – Krüger Park & Gartenroute

02.11. – 13.11.2021, 12 Tage Rundreise Südafrika für Singles und Alleinreisende mit Pretoria – Panoramaroute – Krüger Nationalpark – Addo Elephant Park – Gartenroute – Knysna – Kapstadt – Kap der Guten Hoffnung – Weinregion – ab 2025 14 Tage mit Cape Agulhas und De Hoop Rese


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Wilde Tiere, einzigartige Landschaften und afrikanische Gaumenfreuden - all das und noch so viel mehr erlebten wir bei der Rundreise Südafrika.
Ein Reisebericht von
Franziska Bergmann
Franziska Bergmann

02.11.21 // Anreise nach Südafrika

Gemeinsam trafen wir uns auf dem Flughafen in Frankfurt am Main und flogen mit Lufthansa nach Südafrika. Wir flogen mit der "Königin der Lüfte", einer Boing 747, welche seit ihrer Entwicklung in den 60-Jahren über mehrere Jahrzehnte das weltgrößte Passagierflugzeug war. Der Flug war sehr ruhig und so konnten wir die ein oder ander Minute auch in den Schlaf finden.


03.11.21 // Ankunft in Johannesburg & Weiterreise nach Pretoria

In Johannesburg angekommen, wurden wir herzlich von unserem Reiseleiter Frans empfangen. Franz ist gebürtiger Holländer und lebt bereits seit über 50 Jahren in Südafrika. Wir verließen Johannesburg und fuhren Richtung Hauptstadt Pretoria. Unterwegs passierten wir ein massives Denkmal aus Granit, welches 1949 zum Gedenken an den Grossen Treck und die Schlacht am Bloodriver errichtet wurde. Als wir Pretoria erreichten, staunten wir über die zahlreich violett blühenden Jacaranda-Bäume. Ursprünglich sind diese Bäume nicht in Südafrika beheimatet. Die ersten beiden in Pretoria, welche aus Brasilien importiert wurden, wurden durch JD Celliers 1888 in der Stadt gepflanzt und sind seither Teil der Kultur der Stadt geworden. Pretoria wird auch liebevoll die Jacaranda City genannt. Wir durchfuhren weitere Straßen die voller violetter Blütenpracht gezeichnet waren. Bei einer Erfischungspause im Magnolia Dell Park konnten wir uns das erste Mal mit der einheimischen Währung Rand bekannt machen und fuhren anschließend gestärkt weiter. Wir hielten an den Union Buildings, welche Sitz der südafrikanischen Regierung sind und in denen sich außerdem die Amtsräume des Präsidenten der Republik Südafrika befinden. Der neoklassizistische Bau befindet sich seit 1910 auf einem Hügel über der Stadt und ist nicht öffentlich zugänglich. Man kann aber einen grandiosen Blick über die Stadt, bei guter Sicht sogar bis weithin zum Vortekker-Denkmal, genießen. Wir spazierten durch die Parkanlage der Garden of Remembrance und stoppten an einer riesigen Mandela-Statue. Nelson Mandela selbst wurde hier im Mai 1994 zum ersten schwarzen Präsident der Republik Südafrika vereidigt. Nach unserem Rundgang fuhren wir zum Hotel, checkten ein und trafen uns nach Dämmerung auf der hübschen Dachterrasse, um das erste gemeinsame Abendessen in Südafrika zu genießen. Wir stießen mit Springbokkie (Minzlikör & Amarula) auf eine schöne Zeit an und fielen danach erschöpft in die Federn.


04.11.21 // Entlang der Panorama–Route zum Krüger–Nationalpark

Nach einem guten Frühstück beluden wir unseren Kofferanhänger und fuhren Richtung Zentrum von Pretoria. Pretoria fungiert als eine der drei Hauptstädte Südafrikas mit einer Bevölkerung von mehr als einer Million Menschen, von denen die meisten Regierungsbeamte sind. Das Stadtzentrum mit seinem breiten Straßennetz ist recht simpel angelegt. Wir durchfuhren die Straßen, passierten den Church Square und stoppten am Kruger-Haus. Präsident Paul Kruger lebte in diesem hübschen Haus zwischen 1884 und 1901. Es war auch das erste Haus in Pretoria, welches Strom und ein Telefon besaß. Das kleine weiße Haus ist originalgetreu möbliert und zeigt viele Exponate aus dem Leben des beliebten Buren-Präsidenten.
Wir verließen nun Pretoria Richtung Nord-Osten. Unterwegs durchfuhren wir riesige landwirtschaftliche Gebiete, sahen zahlreiche Silos und stoppten schließlich an einer Raststätte, in der wir die ersten Tiere auf den Kameras festhalten konnten. Sogar Büffel und in der Ferne auch ein paar Nashörner waren zu sehen. Gut gestärkt fuhren wir weiter in die Region Mpumalanga. Wir erreichten den imposanten Blyde River Canyon. Er ist der neben dem Grand Canyon in den USA und dem Fish River Canyon in Namibia der drittgrößte Canyon weltweit. Beeindruckt von dieser fantastischen Aussicht schossen wir hunderte Fotos. Wir wollten jeden neuen Blickwinkel genau festhalten.


05.11.21 // Safari im Krüger–Nationalpark

Guten Morgen Krüger-Nationalpark! Mit Sonnenaufgang trafen wir uns zu einem kurzen Frühstück und dann sollte unsere Safari auch schon losgehen. Kurz nachdem wir unsere Lodge verlassen hatten, begegneten wir auch schon zwei der Big Five. Wir sahen einen Büffel und einen frühstückenden Elefanten. Begeistert fuhren wir zum Tor Nnumbi Gate, meldeten unsere kleine illustre Gruppe an und schon machten wir uns auf, die wilden Tiere des Krüger zu entdecken. Schon bald sahen wir Zebras, Impalas, welche sich als Fast Food für die großen Raubtiere herausstellten, und auch ein paar Giraffen. Wir fuhren Wasserlöcher mit Flusspferden an, retteten kleine Schildkröten, kamen einer Büffelherde ganz nah, konnten uns von der Schönheit der Warzenschweine persönlich ein Bild von machen und befanden die majestätischen Kudus für zu schön, um gefressen zu werden. Plötzlich erspähte unser Fahrer etwas in der Ferne. Andere Autos standen bereits vor Ort. Da muss was sein! Und tatsächlich hatte es sich ein Rudel Wildhunde unter einem Baum gemütlich gemacht. Er erzählte uns, dass man sie nur sehr selten zu Gesicht bekommt. Nach einer Erfrischungspause in einem der nahe gelegenen Camps ging unsere Erkundungstour weiter. Nun endlich entdeckten wir auch eine Elefantenherde in der Ferne. Ein weiteres Highlight folgte direkt im Anschluss. Ganz in der Ferne konnte man an einem Wasserloch drei Löwen erkennen. Gut, dass ein Gast ein Fernglas dabei hatte. Während wir weiterfuhren, wären wir doch fast an einem kleinen Rudel junger Löwen vorbeigefahren. Auch diese entspannten sich in der Mittagssonne im Schatten. Die Mähne des Löwen bildet sich erst im frühen Erwachsenenalter vollständig aus, wenn die Löwen vier bis sechs Jahre alt sind. Bis zum Nachmittag sahen wir noch weitere Tiere, wie Dik Diks, Paviane, Gnus, Giraffen und nochmal Elefanten. Somit hatten wir über den Tag verteilt drei der Big Five entdecken können. Nur das Nashorn und den Leopard ließ sich nicht blicken. Da wir noch Zeit bis zum Abendessen hatten, genossen wir ein Bad im Pool. Das Wetter schwang gerade um von sehr heiß und sonnig über den Tag in Gewitter mit kräftigen Regenschauern für den Abend. Schade, hatten wir uns doch auf traditionelles Braai-Abendessen unter freiem Himmel gefreut. Trotzdem glücklich über das Gesehene, verschwanden wir nach dem Abendessen in unseren Bungalows.


06.11.21 // Rückfahrt nach Johannesburg

Wir saßen beim Frühstück und staunten nicht schlecht, als wir zwei Elefanten in den Bäumen ganz nah unserer Lodge entdecken konnten. Wir schnappten uns die Kameras und eilten zum Zaun. Da waren sie! Zwei große Dickhäuter gemütlich beim Frühstück. Sie schienen uns Good Bye zu sagen. ?? Wir verabschiedeten uns vom Krüger-Nationalpark und fuhren wieder über Hazyview auf die Panoramaroute. Wir statteten dem God´s Window einen Besuch ab und waren von der Weitsicht bis zum Rand des Krüger begeistert. Gottes Fenster) liegt an der Abrißkante des Escarpment und beeindruckt jeden Besucher durch einen weiten und beeindruckenden Blick auf das tiefer liegende Lowveld in der Umgebung vom Krugerpark. Die Klippen am bekannten Aussichtspunkt am Rande der Drakensberge stürzen über 700 Meter ins Tal hinab. Unser nächster kurzer Stopp war am Lissabon-Wasserfall. Unsere Tour führte uns heute durch Sabi und Frans erzählte über die Goldsuche des vergangenen Jahrhunderts. Während wir über den Longthom-Pass fahren, kreuzte uns eine Pavian-Familie. Wir stoppten. Die kleine Familie scheint geräuschvoll empört darüber zu sein, dass wir anhalten und sie fotografieren wollten. Gut, dann nicht. Bei einer Mittagspause an der bekannten Raststätte Millys Trout konnten wir uns die Beine vertreten und schon ging die Fahrt weiter. Wir erreichten wieder der Region um Pretoria und kamen am frühen Abend in der Lodge bei Johannesburg an. Leider war auch hier der Wettergott über etwas verärgert, aber der dramatische Himmel mit Regenbogen ließ auch hier das Fotografenherz höherschlagen. Die Lodge hatte die Besonderheit, dass hier Tiere frei herumlaufen konnten. Und so gingen wir gleich auf Fotopirsch, um noch ein paar Zebras vor die Kamera zu bekommen. Am Abend genossen wir ein tolles Abendessen und verabschiedeten uns mit einem Springbokkie von unserem Reiseleiter Frans.


07.11.21 // Flug nach Süden nach Port Elisabeth

Nach dem Frühstück wurden wir Frans zum Flughafen Johannesburg gefahren und nachdem alle Probleme behoben waren, flogen wir mit SA Airlink Richtung Süden nach Port Elisabeth. Dort wurden wir von Herbie herzlich in Empfang genommen und wir fuhren zum Hotel am Strand. Es war sehr regnerisch, windig und kalt. Ebenso gar nicht das Wetter, was man von einem Hafen- und auch Badeort an der Sunshine Coast am Indischen Ozean erwartet hätte. Da wir diese Tatsache aber leider nicht ändern konnten, starteten wir unsere kleine Rundfahrt in Port Elisabeth. Wir spazierten am Gedenkpark Donkin Reserve mit der Steinpyramide und dem Leuchtturm, betrachteten ein altes verlassenes Hotel, schnatterten mit Sicherheitskräften über den Verbleib des Hotels und hielten kurz am Spar. Es war Sonntag, somit hatte nur dieser Supermarkt geöffnet. Den Nachmittag konnte jeder nach seiner Facon verbringen. Einige Gäste spazierten entlang der Strandpromenade, hielten die Füße ins Wasser und besuchten ein Café. Den Abend verbrachten wir in geselliger Runde.


08.11.21 // Entlang der Gartenroute

Wir starteten in einen grauen verregneten Tag. Auf dem Weg in den Tsitsikamma-Nationalpark hielten wir in Jeffreys Bay, dem berühmtesten Surf-Spot Südafrikas. Ein kleiner Muschelladen erhellte unsere Stimmung und wir konnten das ein oder andere Souvenir für zu Hause erwerben. Unsere Fahrt führte uns durch weite üppige Landschaften entlang der beginnenden berühmten Gartenroute. Diese führt kurz nach Port Elisabeth bis nach Mosselbay und zählt zu den landschaftlich reizvollsten und schönsten Panoramarouten in Südafrika. Zum Tsitsikamma-Nationalpark selbst gehört eine 80 Kilometer lange felsige Küstenlinie mit einzigartigen Landschaften am Meer. Und einen kleinen Teil davon wollten wir heute besuchen. Das Wort Tsitsikamma bedeutet „Ort des Wassers“, was wir für den heutigen Tag bestätigen konnten. Nach einer Kaffeepause deckten wir uns mit bunten „Regenmänteln“ ein und machten uns auf den Weg, einen Teil der letzten Urwälder Südafrikas bis zur Hängebrücke am Storms River zu durchwandern. Bei Sonne kann ja jeder, dachten wir uns. Vergnügt liefen wir zur Hängebrücke und waren stolz, dass auch alle Gäste die drei Brücken überquert hatten. Nachdem wir den Rundweg geschafft hatten, stärkten wir uns mit typisch südafrikanischen Gerichten wie z.B. Springbock-Carpaccio und staunten nicht schlecht, als wir einige kleine Wale entlang der Küste sahen.

Beim Big Tree hatten wir leider kein Glück, so konnten wir den 1.000 Jahre alten Gelbholzbaum nicht live und in Farbe sehen. Wir fuhren weiter zur legendären Bluekrans-Bridge, einer 190 Meter langen Betonbogenbrücke, die bei Bungee Jumpern sehr beliebt ist. Bei unserer Ankunft störten wir eine Pavian-Familie, die an den Souvenirständen umherspazierte und so fuhren wir rasch weiter. Unterwegs nach Knysna hielten wir noch in Plettenberg Bay, ein Ort der direkt am Meer liegt und für seine langen Sandstrände bei Urlaubern sehr beliebt ist. Am Aussichtspunkt hielten wir Ausschau nach Walen, bemerkten allerdings, dass wir heute kein Glück hatten. Also machten wir uns auf den Weg nach Knysna, ebenfalls ein sehr beliebter Urlaubsort in einer 20 Quadratkilometer großen Lagune. Der Ort liegt am Fuß der Outeniqua Berge und ist weit bekannt für seine Austern. Wir checkten im Hotel ein und trafen uns zum gemeinsamen Abendessen an der Waterfront, welche dem großen Vorbild in Kapstadt nachempfunden wurde und ließen uns frischen Fisch schmecken.


09.11.21 // Ein Tag voller Erlebnisse mit Mosselbay, Hermanus, Pinguinen und Kapstadt

Endlich wieder Sonne, dachten wir uns, als wir diesen Tag begrüßten. Ein langer Tag stand uns bevor, also nix wie los. Wir erkundeten die Waterfront in Knysna und entdeckten sogar einige Rochen im Wasser. Anschließend fuhr Herbie mit uns vorbei an Leisure Island zu den Knysna Heads zur Flussmündung und wir erfuhren von Herbie, dass die Royal Navy die Einfahrt zur Lagune einst als die gefährlichste Einfahrt der Welt bezeichnete. Wir standen oberhalb der Sandsteinklippen und genossen die einmalige Aussicht auf die Lagune und den Indischen Ozean. Während der Weiterreise Richtung Mosselbay durchfuhren wir wirklich schöne Landschaften, sahen tolle Buchten mit weißen Stränden und türkisblauem Meer. Die Wellen brachen und man sah aus der Ferne die weiße Gicht – ein herrliches Spiel der Farben, welches neben der üppig grünen Bewachsung ein traumhaftes Bild abgab. Wir konnten gut verstehen, warum die Gartenroute eine beliebte Strecke bei Urlaubern ist. Wir erreichten Mosselbay und besichtigten das Diaz-Museum. Zuerst ging Herbie mit uns zum Postbaum, welcher seit 1500 als Postumschlagsplatz für Seefahrer genutzt wurde. Anschließend besichtigten wir die originalgetreue Nachbildung der Karavelle, mit der Bartholomäus Diaz 1488 anlandete und somit eine dringend benötigte Frischwasserquelle fand. Nach der Besichtigung zeigte uns Herbie, warum die Stadt ihren Namen trug. Wir stoppten an einem Strand, der über und über mit Muscheln übersäht war. Interessant fanden wir auch die natürlichen Gezeitenpools sowie den Eisladen vom Ice King. Weiter, immer weiter brachte uns Herbie in unserem Kleinbus Richtung Westen. Die Landschaften änderten sich zunehmend in weite Felder, auf denen Getreide angebaut und Viehzucht betrieben wurde. Begleitet wurden wir die ganze Zeit über vom Kap-Faltengürtel auf der rechten Seite. Wir erreichten den Küstenort Hermanus, welcher ein beliebtes Ziel zur Beobachtung von Glattwalen ist. Die riesigen Meeressäuger konnten wir nicht entdecken, dennoch genossen wir die Aussicht auf die Bucht und einen kleinen Klippschliefer. Entlang der Wale-Coast-Route kamen wir in Betty´s Bay an. Dort besuchten wir die Pinguinkolonie am Stony Point und waren ganz verliebt in die kleinen putzigen Tiere. Ganz nah kamen wir ihnen und der ein oder andere entdeckte regelrechte Fotomodels in den Pinguinen. Die Sonne war bereits unter gegangen und nun rasch nach Kapstadt. Spät erreichten wir unser Hotel nahe der Waterfront. Ein langer Tag mit ganz viel Eindrücken ging zu Ende.


10.11.21 // Kap der Guten Hofnung und Kapstadt

Nach einem guten Frühstück starteten wir vergnügt in den Tag. Das Wetter war perfekt, die Sonne schien und der Himmel war blau. Über Green Point mit seinem kaum genutzten WM-Stadium bis zum gehobenen Stadtteil Clifton fuhren wir immer an der Küste Kapstadts entlang. Im Vorort Camps Bay hielten wir für einen Fotostopp und bewunderten abermals die weißen Sandstrände und natürlichen Felsenpools. Der Ausblick auf die Bergkette „Zwölf Apostel“ war beeindruckend. In Hout Bay angekommen, stiegen wir im Hafen auf ein Boot und schipperten auf das Meer. Wir genossen den im Bauch kribbelnden Wellengang und steuerten dabei auf die Seal-Island zu, welche tausende Robben beherbergte. Gespannt sahen wir auf das quirlige Treiben im Wasser und auf den Felsen. Egal, wo man hinschaute, eine Flosse, eine Nase oder schwarze Kulleraugen konnte man immer entdecken. Wieder zurück im Hafen bummelten wir entlang der bunten Stände und fuhren anschließend Richtung Kap-Nationalpark. Da der Chapmans Peak geschlossen war, nahmen wir einen kurzen Umweg und sahen bereits jetzt schon die bunten Holzhäuser von Muizenberg. Diese werden als Umkleidekabinen genutzt und „Edwardian Beach Houses“ genannt. Auch eine kleine Pavianfamilie kreuzte unseren Weg. Während eines kleinen Stopps in Simons Town konnten wir die Beine vertreten und der Statue von der Dogge Just Nuisance einen Besuch abstatten. Die Dogge wurde in den 40er Jahren bei der Royal Navy als Vollmatrose geführt und war er der einzige Hund, der jemals eine solche Position einnahm. Er spendete während des Zweiten Weltkrieges mit seiner zutraulichen Art vielen Soldaten Trost, trennte sich streitende Seeleute aber fuhr niemals selbst zur See. 1985 wurde dann ihm zu Ehren dieses Denkmal am Jubilee Square aufgestellt.
Nun endlich kamen wir am Nationalpark Kap-Halbinsel an. Nun noch schnell mit der Standseilbahn bis zum Leuchtturm gefahren und da waren wir: am Cape Point oder Kap der guten Hoffnung. Das Kap selbst hat eine lange bewegte Vergangenheit. Bartholomäus Diaz, dessen Karavelle wir einen Tag zuvor bin Mosselbay besichtigten, umrundete das Kap 1488. Er war im Auftrag von Prinz Heinrich dem Seefahrer unterwegs und benannte es „Kap der Stürme“. Zehn Jahre später fuhr Vasco da Gama die gleiche Route lang und segelte bis nach Indien. Der portugiesische König Johann II. oder ein Forscher aus Portugal, da sind sich die Quellen uneinig, ernannte das Kap jetzt Gute Hoffnung, da er durch den Erfolg neuer erschlossener Handelswege inspiriert war.
Mit der Bahn Flying Dutchman fuhren auf den Cape Point und hielten inne. Die Aussicht war grandios! Wir sahen einen spielenden Wal weit unten im Wasser und gingen bis zum alten Leuchtturm, welcher heute als zentrale Überwachungsstelle für alle Leuchttürme Südafrika dient. Nachfolgend fuhren wir zum bekanntesten Schild Afrikas. Wir fotografierten uns nacheinander, miteinander und gemeinsam und stießen mit afrikanischem Sekt darauf an, am südlichsten Punkt zu stehen.Auf dem Rückweg trafen wir noch eine kleine Straußenfamilie mit ganzen neuen Küken. Da hatten die Eltern eine Menge zu tun ??
Wieder zurück in Kapstadt wollten wir den berühmten Tafelberg besuchen, doch die Corona-Öffnungszeiten machten uns einen Strich durch die Rechnung. Somit besuchten wir den benachbarten Signal Hill, von welchem man einen unvergleichlichen Blick auf den Hausberg Kapstadts bewundern konnte. Wir beobachteten frei umherlaufende Perlhühner und blickten bis zur Gefängnisinsel von Nelson Mandela. Ein Rundgang im buntesten Stadtteil Kapstadts, im Bo-Kaap Viertel, rundete den Tag ab. Im von Muslimen geprägten Viertel sind fast alle kapholländischen und georgianischen Doppelhäuser im Originalzustand und zählen somit zu den ältesten in ganz Kapstadt. Einer Legende nach, sollen die Häuser ursprünglich weiß gewesen sein, während diese an die Malaien vermietet wurden. Als diese Regel aufgehoben wurde und die Häuser nebst Grundstück gekauft werden durften, malten Sklaven ihre Häuser zum Ausdruck der erlangten Freiheit bunt an.
Nachdem wir uns von Herbie verbschiedet hatten, verbrachten wir den Abend an der berühmten Waterfront. Nach einem typisch afrikanischen Essen mit typischen Bobotie spazierten wir gemütlich zum Hotel zurück.


11.11.21 // Tafelberg und Erkundungen in der Weinregion um Stellenbosch

Heute begrüßten wir Thomas als neuen Reiseleiter. Gespannt auf den Tag stiegen wir in unseren Minibus und erkundeten Kapstadt selbst. Thomas zeigte uns die alte Wasserkante, erklärte uns, wie Kapstadt 1652 vom Holländer Jan van Reebeck als Versorgungsstützpunkt gegründet wurde und aufgrund von Gold und Diamanten wohlhabend wurde. Und nun war es endlich soweit: Wir fuhren gemeinsam auf den imposanten Tafelberg hinauf. Das Wetter war perfekt für einen Rundgang, den Thomas mit uns in 1.086 Metern Höhe unternahm. Wir waren so glücklich, dass keine drohende Wolken(Tisch)decke zu sehen war. Wir sahen eine üppige Vegetation und waren erstaunt, dass bis zu 1.400 Pflanzenarten auf dem Tafelberg beheimatet sei sollen. Auch zahlreiche Tierarten, wie Bergziegen, Paviane und Klippschliefer sind hier beheimatet. Wieder konnten wir uns nicht satt sehen und schossen viel zu viele Fotos. Nach unserem Rundgang fuhren wir wieder mit der sich drehenden Gondel nach unten und Richtung Weinregion um Kapstadt, in die Region Stellenbosch. Nun wollten wir aber auch den ansässigen Wein probieren. Dies wurde uns im Weingut Delheim während der Verkostung von fünf Weinen ermöglicht. Thomas führte uns hervorragend durch die Verkostung, denn schließlich kannte er sich als ehemaliger Koch gut aus. Wer wollte, konnte sich für zu Hause auch eine Flasche oder einen besonderen Korkenzieher mitnehmen.
Eine Rundfahrt in der Universitätsstadt Stellenbosch ließ uns erkennen, was für eine tolle gemütliche Studentenstadt sie ist. Überall sah man kleine Cafés, von Birken gesäumte Straßen und zahlreiche kleine bunte Lädchen. Ein kurzer Stopp im Weingut Boschendal gewährte uns einen guten Einblick in ein traditionelles Weingut und in Franschhoek konnten wir erneut die Beine vertreten. Der 1688 von Hugenotten gegründete Ort liegt eingebettet in zahlreiche Wein- und Obstfarmen am Ostende des Drakenstein Valley. Wir schlenderten in dem sehr französisch angehauchten Ort entlang kleiner edler Boutiquen bis zum Hugenottendenkmal, an dem Thomas bereits auf uns wartete. Dieses Denkmal erinnerte an die Vertreibung der Hugenotten aus der europäischen Heimat. Ein letzter Stopp des Tages sollte nun das Drakenstein-Gefängnis sein, in welchem Nelson Mandela bis 1990 die letzten 14 Monate seines Gefängnisaufenthaltes verbracht hatte. Eine große Statue am Eingang erinnerte daran. Auf der Rückfahrt nach Kapstadt sahen wir dann, wie sich langsam eine Wolkendecke über den Tafelberg bildete. Was hatten wir für ein Glück am Vormittag. Nach einer Pause im Hotel brachte uns Thomas zum Abendessen im GOLD-Restaurant, wo ein besonderer Abschiedsabend auf uns wartete. Eine typisch afrikanische Trommel- und Gesangsshow wartete auf uns. Gepaart mit typisch afrikanischen Köstlichkeiten konnten wir somit Abschied von Afrika nehmen.


12./13.11.21 // Rückflug nach Deutschland

Eine erlebnisreiche Reise ging nun zu Ende. Thomas brachte uns zum Flughafen in Kapstadt und erzählte uns unterwegs noch ein paar interessante Dinge über die Bewohner in den Townships, deren Glauben und Gepflogenheiten mit dem Tod. So kann es passieren, dass man sich mit dem eigenen Auto beerdigen lässt, um die Geister milde zu stimmen und zu beeindrucken.
Jetzt mussten wir uns wirklich verabschieden von Thomas. Wir flogen mit Southafrican Airlines nach Johannesburg und verbrachten unseren Aufenthalt in der transitzone. Die letzten Souvenirs wurden gekauft und dann flogen wir wiede rüber Nacht mit der guten alten Dame, einer Boing 747 von Lufthansa, nach Frankfurt. Dort trennten sich unsere Wege und wir wünschten uns alles Gute.

Mit vielen bleibenden Erinnerungen sind alle wieder gesund & munter zu Hause gelandet.


Bobootie

ZUTATEN für 6 – 8 Personen
• 1 – 2 Scheiben Weissbrot
• 250 ml Milch
• 1 kg mageres Rind- oder Lammfleisch (gehackt)
• 1 große Gemüsezwiebel (fein gehackt)
• kleine Knoblauchzehe (fein gehackt)
• 75 g Rosinen
• 50 g Mandelspalten
• 1 EL Aprikosenkonfitüre und/oder getrocknete Aprikosen
• 1 EL Chutney nach eigenem Geschmack (ich empfehle Mango)
• 5 TL Zitronensaft
• 2 TL Curry
• 1 TL Curcuma
• 2 TL Salz
• etwas schwarzer Pfeffer (gemahlen)
• frischer Ingwer (für die Schärfe)
• Kreuzkümmel
• Koriander
• Nelken
• 2 TL Sonnenblumenöl
• 3 große Eier
• 4 Lorbeer- oder Zitronenblätter

Das Weissbrot ein paar Minuten in Milch einweichen und ausdrücken. Anschließend die ausgedrückte Milch aufheben. Öl in einer Pfanne erhitzen, die fein gehackte Zwiebel und den ebenfalls fein gehackten Knoblauch darin anbraten. Das ausgedrückte Brot mit Hackfleisch, Rosinen, Mandelspalten, Konfitüre, Chutney Zitrtonensaft und Sonnenblumenöl vermengen. Würzen Sie die Masse mit Curry, Curcuma, Salz, Pfeffer und den weiteren Gewürzen. Raspeln Sie den Ingwer nach Geschmack hinein und geben Sie die Hackfleischmenge in die Pfanne, um diese mit Zwiebel und Knobi anbräunen zu lassen. Nun muss die Masse in eine feuerfeste Auflaufform gegeben werden. Die verbliebene Milch mit Eiern verquirlen und darüber gießen, die Lorbeer- oder Zitronenblätter oben auflegen und bei 180° C ca. 50 Minuten im vorgeheizten Ofen backen (ggf. Flüssigkeit zugeben).

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