Eine Welt in einem Land – gemeinsame Reiseerlebnisse in Südafrika
Reisebericht: 07.11. – 18.11.2024
Was gibt es Schöneres als gemeinsam die Welt zu entdecken! Auf unserer kompakten [fett]Rundreise waren die reiselustigen Singles[/fett] und Alleinreisende neugierig und gespannt auf Südafrika, denn für alle war das Land bisher ein weißer Fleck auf ihrer Reisekarte! Im Norden Südafrikas erwartete uns neben Pretoria und der herrlichen Panoramaroute spannende Pirschfahrten im berühmten [fett]Krüger Nationalpark[/fett]. Wir pirschten durch den ADDO Elefant Park und reisten entlang der Südküste auf der grünen Gartenroute mit dem wildromantischen Tsitsikamma-Nationalpark und der Lagunenstadt Knysna. Zum Abschluss unserer Rundreise stürzten wir uns ins quirlige Kapstadt mit dem sagenumwobenen Tafelberg und die Weinanbaugebiete rund um Stellenbosch.
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Flug nach Südafrika – Johannesburg & Pretoria
Endlich ging es los! Am Flughafen Frankfurt war unsere illustre Single-Reisegruppe mit Reisebegleitung Annett komplett. Wir waren bereit für das Abenteuer Südafrika! Von Streiks und Ausfällen verschont, startete am Abend unser Direktflug mit Lufthansa pünktlich nach Johannesburg.
Von Johannesburg nach Pretoria
Am Morgen landeten wir im südafrikanischen Johannesburg. Passkontrolle war easy, dauerte aber ein wenig. Danach nahmen wir unsere Koffer vollzählig in Empfang. Am Ausgang begrüßte uns Armin, unser örtlicher Reiseleiter. Schnell noch Geld getauscht und los ging es. Draußen wartete schon David mit seinem Bus, in dem alles schnell verstaut wurde. Für unser 16köpfiges Grüppchen war ausreichend Platz und jeder machte es sich bequem. Endlich Füße ausstrecken, der Platz in der economy class im Flieger war doch räumlich stark begrenzt. Die Mega-Metropole Johannesburg, das wirtschaftliche Zentrum Südafrikas verließen wir schnell Richtung Pretoria, nur 30 km entfernt. Die Hauptstadt Südafrikas präsentierte uns im grünen Gewand mit violett farbenen Jacaranda Bäumen. Es war angenehm warm. Nach dem langen Flug stärkten wir uns erst einmal auf der Irene Farm, eine Farm mit einer 100jährigen Geschichte. Heute ist die Farm eine grüne Oase im Bauernhofstil sowie ein beliebtes Ausflugsziel der Einheimischen zwischen Johannesburg und Pretoria. Anschließend besichtigten wir das Voortrekker-Monument. Im Inneren wird die Geschichte der Buren (Bauern) auf großen Marmor-Reliefs bildlich erzählt und von oben genießt man ein fantastischen Rundumblick auf Pretoria. Auch hoch über Stadt ragen die Union Buildings, dem Verwaltungssitz des Parlaments. Von hier oben hatten wir ebenfalls einen fantastischen Blick. Wir liefen durch den schönen Park zur überdimensionalen Mandela-Statue. Daneben haben die San-People ein kleines Protest-Camp errichtet, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Seit Langem fordern sie ihre offizielle Anerkennung seitens der Regierung. Rings herum befindet sich das elegante, ruhige Botschafts- und Universitätsviertel und auch unsere erste Unterkunft, das Courtyard Arcadia Hotel, wo wir beim gemeinsamen Abendessen und einem Gläschen Wein den ersten Tag ausklingen ließen.
Über die Panoramaroute mit Blyde River Canyon & Bourkes Luck Potholes nach Hazyview
Nach der ersten, teils windigen und regnerischen Nacht wurden wir mit lauten Hadeda, Hadeda geweckt. Die Hadedasch-Ibise fühlten sich in den großen Bäumen sichtlich wohl. Via Autobahn verließen wir Pretoria. Auf der gut ausgebauten Autobahn kamen wir zügig voran. Armin unterhielt uns mit Geschichten. So erfuhren wir, dass er in Südafrika geboren und auf einer Farm aufwuchs, heute aber in Namibia lebt. Bei Dullstrom verließen wir die Autobahn und zuckelten durch Mashishing (Lydenburg = Stadt des Leidens), einige Straßenabschnitte erinnerten an Schweizer Käse. Mitte des 19. Jhd. von den Voortrekkern gegründet, mußten die Bewohner des früheren Lydenburgs wirklich leiden (Malaria, Belagerung der Britschen Armee im ersten Burenkrieg). Heute ist die Region sehr fruchtbar Region mit vielen Obstplantagen. Das Wetter war heute genial, super für die nächsten Erkundungen. Am Blyde River Canyon genossen wir eine perfekte Sicht auf den wasserführenden Canyon und die Three Rondavels. Später erkundeten wir Bourkes Luck Potholes (Glücksstrudel-Löcher von Tom Bourke, der hier Gold fand, aber dennoch nicht glücklich verstarb). Neben der geologisch-wissenschaftlich Begründung über die Entstehung erzählt auch dieser Ort eine interessante Geschichte. Eine Geschichte der Voortrekker mit Happy Ennd am Trauer (Treur)- und Freuden (Blyde) Fluß. Unsere letzte Station der Panoramaroute auf dem Hochplateau war eines der God`s Windows (Gottes Fenster). Auch hier war die Sicht auf das Lowveld zum Kruger Nationalpark bis Mosambik super. Auf dem Parkplatz dann heiße Beats und afrikanische Girl-Power. Spontan machten wir beim Jungesellinnen-Abschied mit und versuchten uns ebenfalls in rhythmischen Hüftbewegungen. Armin, unser Reiseleiter schmunzelte.... und freute sich über unsere lustige Singletruppe. Unser heutiges Ziel war das Hazyview Sun Hotel. In der schönen Gartenanlage bezogen wir unsere Zimmer und entspannten bis zum Abendessen. Zum Abendessen bedienten wir uns am reichhaltigen Buffet. Beim Absacker an der Bar gab es ein gratis Froschkonzert, doch nun schnell zu Bett. Am nächsten Morgen mußten wir früh (sehr früh) aufstehen, denn eine Pirschfahrt im Kruger Nationalpark stand auf dem Programm.
Tierische Erlebnisse im Kruger Nationalpark
Noch vor Sonnenaufgang standen wir am nächsten Tag auf. Etwas müde, dennoch voller Spannung und Vorfreude schlürften wir Kaffee oder Tee. Mit dem Bus fuhren wir zum unweit entfernten Phabeni Gate. Der Kruger NP öffnet bei Sonnenaufgang. Am Eingangstor warteten unsere Ranger Marco und Gottfried und wir stiegen in zwei Jeeps um. Heia Safari! Während der Fahrt ging langsam die Sonne auf. Es war etwas bewölkt. Impalas, Kudu, Zebra und Giraffe begrüßten uns am Straßenrand. Eine Hyäne fand unseren Besuch nicht amüsant, da wir sie beim Schläfchen störten. Ein Weißrückengeier hielt auf einem knochigen Baum Ausschau. Doch dann wurde die Fahrt rasanter. Nicht ohne Grund: nicht weit von der Pad entdeckten wir auf einen Felsen einen Leopard - WOW. Vom Felsen studierte Mister Leopard das Frühstücksangebot am heutigen Tag: eine Impala-Herde. Später verzog er sich nach unten ins Gebüsch. Bald darauf sichteten wir eine Büffel-Herde, die keine 3 m von unserem Jeep futterten. Auf der einspurigen Brücke über den Sabie Fluß stauten sich die Jeeps, das dicke Krokodil war sicher nicht der Grund! Löwen hatten kurz zuvor einen Büffel gerissen, der wahrscheinlich im unwegsamen Gelände der Uferböschung abgerutscht und somit leichte Beute und ein gefundenes Fressen für die Löwen war. Nach einer kleinen Karambolage mit einem anderen Jeep pirschten wir weiter. Wir erspähten Kudus, grüne Meerkatzen (Velvet Monkeys), Impalas und natürlich Elefanten. Törrö! - eine Elefanten-Herde mit Babyfanten kreuzte unseren Weg. Ein kurzer Abstecher führte uns zum Sunset-Damm, wo sich Hippos und Nimmersatte tummelten. Unterm Leberwurstbaum frühstückte gerade eine Pavian-Herde und wir verspürten nun auch Hunger. Unter den schattigen Mahagoni Bäumen packten wir auf dem Picknickplatz Nkuhlu unsere Lunch-Pakete aus. In Gesellschaft von Buschböcken und Glanzstaren frühstückten wir mit Blick auf den Sabie-Fluß, wo friedlich Elefanten grasten. Bevor es mit unserer Safari weiter ging, machte uns noch ein gewaltiger Kudu-Bock seine Aufwartung. Neben einer einzigartigen, sich ständig verändernden Landschaft kam uns noch einiges vor die Linse. Schlafende Löwen-Kids in der Ferne, Raubadler, eine farbenprächtige Gabelracke, Graufischer, Hippo, Kudu, Impalas und Elefanten, Elefanten, Elefanten! In Skukuza am Sabie River verbrachten wir unsere Mittagspause und konnten Hippos im Fluss und grasende Elefanten beobachten. Auf unserer Rückfahrt dann noch die seltenen Hornraben, eine Leoparden-Schildi und zwei Löwen-Damen, die sich laut schmatzend an einem Warzenschwein (Pumba) als Afternoon-Snack labten, welches sie kurz zuvor gerissen hatten. Zum Abschied noch ein Elefant! Eine spannende und erfolgreiche, besonders elefantistische Safari - wir waren live dabei! Bei einer Safari muss man eben zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein! Am späteren Nachmittag waren wir in unserer Unterkunft zurück. Beim gemeinsamen Abendessen bedienten wir uns noch einmal vom leckeren Buffet. Allerdings waren heut mehrere große Gruppen angereist und es war sehr laut. Obwohl es regnete, verzogen wir uns auf die Terrasse. Unter Schirmen gab es noch den obligatorischen Absacker von der Bar. Als der Himmel übergroße Tränen weinte, gingen wir zu Bett. Vor meinem Zimmer war reger Betrieb: ein Teppich aus Nachtfaltern und Frösche, die sich genüsslich am Nachtfalter-Buffet bedienten.
Zurück nach Johannesburg
Nach dem Frühstück ging es via White River und Mbombela (Nelspruit) zurück nach Johannesburg. In Mbombela sahen wir die "Giraffenhälse" des neuen Fußballstadions, welches zur WM 2010 neu errichtet wurde. Bei Belfast machten wir bei Milly`s Trout, einem der besten Autobahnrestaurants in Südafrika eine Pause. Via der Autobahn N4 erreichten wir am Nachmittag Johannesburg. Hier verabschiedeten wir uns von Armin und David, die uns im ersten Teil der Reise begleitet hatten. Vom komfortablen Ambiente der Safari Club Guest Lodge mitten in der Metropole Johannesburg waren wir begeistert. Leider war es an diesem Tag etwas frisch, so dass wir vom Pool Abstand nahmen. Die schöne Bar mit Biergarten lud zum Verweilen ein, ein Amarula verkürzte die Zeit bis zum Abendessen. Annett erledigte derweil den Online Check In für den morgigen Inlandsflug. Zum Abendessen wurden wir in der familiär geführten Lodge mit einem 3-Gang-Menü bewirtet und ließen den letzten Tag des ersten Teils unserer Reise in der gemütlichen Bar ausklingen.
Teil 2 der Reise – Flug nach Gqeberha (Port Elizabeth)
Heute regnete es wieder. Nach dem Frühstück sollten wir von einem Transfer abgeholt werden, der sich allerdings verspätete. Kurzerhand organisierte Lodge Chef Allister um und brachte uns mit seinen Privatfahrzeugen pünktlich zum Flughafen Johannesburg. Dieser war nur unweit unserer Lodge entfernt. Der Check In und auch die Sicherheitskontrolle verliefen easy. Der 90 minütige Flug mit Airlink war ein Vergnügen: sehr nettes Personal, perfekter Service mit leckerem Sandwich und mehr. Gemeinsam stießen wir auf den nächsten Teil unserer Reise an. Am Flughafen Port Elizabeth, heute Gqerberha wurden wir von der lieben Martina begrüßt, die uns auf der 2. Etappe unserer Reise betreute. Die Sonne schien und es war angenehm warm. Schnell wurden unsere Koffer durch unseren neuen Busfahrer Sputley verstaut. In Port Elizabeth unternahmen wir eine kleine City Tour mit Fotostopp am Donkin Reserve. Von hier genossen wir den Ausblick auf den Ozean, umrahmt von alten viktorianischen Häusern und Martina erzählte uns von der traurigen Liebesgeschichte von Mr. Donkin, einst Gouverneur der Kap-Kolonie und seiner Frau: Elizabeth lernte die Stadt nie kennen, denn sie verstarb bei der Geburt ihres Sohnes in Indien. Als er zum Gouverneur berufen wurde, erbaute er hier in Gedenken an seine geliebte Frau eine Pyramide, geziert mit farbenfrohen Mosaiken. Danach fuhren wir über Paterson zu unserer nächsten Unterkunft am Addo Elephant Park. Dieser Weg ist zwar etwas länger, aber aktuell sicherer. Im Nanaga Farmstall pausierten wir: leckerer Kaffee und mehr... Am frühen Nachmittag bezogen wir unsere Chalets in der wunderschönen Chrislin Logde, eingebettet von Plantagen. Hier fühlten wir uns sofort pudelwohl. Das Wetter war hervorragend geeignet für eine Pool-Party mit Getränkeservice. Allerdings war der Gin ausgegangen, Nachschub wurde sofort für den nächsten Abend geordert. Am Abend erwartete uns ein leckeres Menü mit Kudu & Co und geistreichen Getränken. Danach saßen wir gemeinsam am Lagerfeuer, genossen das besondere Ambiente in Afrika und freuten uns auf den nächsten elefantistischen Tag im Addo.
Besondere Momente im ADDO Elephant Park
Nach dem Frühstück begrüßten uns Donald und Densley, unsere Ranger für unsere Pirschfahrt im Addo. Bekannte Gesichter für Annett, die die beiden schon von ihrer letzten Reise kannte. Martina, unsere örtliche Reiseleiterin konnte heut nicht mit uns fahren, da sie sich nicht so gut fühlte. Also bestiegen unsere zwei komfortablen Jeeps und fuhren zum nicht weit entfernten Main Gate. Das Wetter war heut sehr unbeständig und frisch, ganz anders als am Vortag. In diesem Jahr spielt das Wetter in Südafrika ein wenig verrückt, Schnee und Regen, obwohl eigentlich nicht die Zeit..... Aber bei schönem Wetter kann jeder. Bevor wir zum Eingang fuhren, nahmen wir noch einen Umweg. Auf einem privaten Schutzgebiet war ei Löwe gesichtet wurden. Also nix wie hin, denn ein männlicher Löwe fehlte uns noch. Wenn auch aus weiterer Entfernung, aber immerhin einer von den zwei Löwenmännchen, die hier im Addo mit 3 Löwinnen leben. Donald machte mit seiner Kamera ein fantastiches Foto (wird nachgereicht). Nach dieser Stippvisite ging es schnell zum NP Eingang. Wir erfuhren, dass bereits 1931 ein kleines Gebiet von 2.500 Hektar als Schutzgebiet deklariert wurde, um die letzten, in dieser Region lebenden Elefanten zu retten. Damals waren es nur 16, über 600 sind es heute, die Zahl steigt ständig, da sie keine natürlichen Feinde haben. Heute erstreckt sich der Nationalpark bis zum Indischen Ozean auf 180.000 Hektar (inklusive des Meeresanteils). Somit beheimatet der Park nicht nur die Big 5, sondern die Big 7, denn Haie und Wale gehören dazu. Wir freuten uns auf einen sonnigen und elefantistischen Tag im Addo. Auf Schildern wurde hingewiesen, langsam zu fahren: Achtung Mistkäfer! Die Dung Beetles oder Pillendreher stehen sogar unter Artenschutz, verrichten sie doch den wichtigsten Job, das Putzen! Von der weit überschaubaren und grünen Landschaft, durchzogen mit Hügeln und gespickt mit zahlreichen Wasserlöchern waren wir verzaubert. Überall Speckbäume (Büsche) mit ihren saftig fleischigen Blättern, die hier das Hauptnahrungsmittel der grauen Riesen sind. An diesem Tag war es sehr, sehr frisch, es begann zu regnen und die Sonne traute sich nicht. Eingemummelt in Jacken und Wetter-Capes pirschten wir durch den Park. Trotz den stürmischen Regens präsentierten sich Zebras, Kuhantilopen und Paradieskraniche (Nationalvogel Südafrikas) auf den grünen , weiten Flächen. Am Zuurkop Lookout (Aussichtspunkt) schlürften wir einen wärmenden Kaffee oder Tee und genossen trotzdem den Panoramablick in die unendliche Weite. Inzwischen hatte der Regen aufgehört und es klarte allmählich auf, am Nachmittag kam sogar die Sonne hervor.. Und nun kamen auch die Elefanten, die Haupttakteure des Parks. Donald und Densley hatten immer den richtigen Riecher und waren mit uns zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Eine Elefanten-Herde spazierte direkte neben, vor uns aus dem Busch und überquerte die Pad. Elefanten, Elefanten, Elefanten ganz hautnah, zum Anfassen! In diesem Moment waren unfassbar glücklich und gerührt! Was uns auffiel, die meisten Weibchen haben keine Stoßzähne. Ein genetische Eigenart, die wahrscheinlich durch die frühere Wilderei (Elfenbein) ausgelöst wurde. Seit einigen Jahren versucht man frisches Blut in die Erbfolge zu bringen, z.B. wurde ein starker, männlicher Elefantenbulle aus dem Krüger Nationalpark in eine Herde integriert. Der Hunger auf fotogene Elefanten war nun vorerst gestillt, nun waren wir dran. Auf Jacks Picknickplatz entzündeten Densley und Donald das Feuer: Braai Time. Beim rustikalen Busch-BBQ wurden wir mit allerhand Leckereien bewirtet: Boerwors, Fleischspieß meets Nudelsalat und mehr. Baie Dankee, baie lekker. Gut gestärkt verspürten wir dennoch Hunger auf weitere Pirscherfolge: Warzenschweine, Büffel, Kudus, Leoparden-Schildkröte, Steppenzebras, Hartebeest (Kuhantilope), Schakal, Manguste, putzige Warzenschweine umringt mit Kuhreihern und natürlich Elefanten, Elefanten, Elefanten, darunter auch einen mit fünf Beinen. Ein Tag voller elefantistischer Momente im Addo ging zu Ende. In unserer schönen Lodge verabschiedeten wir uns von Densley und Donald, die diesen Tag besonders für uns gemacht haben. Beim leckeren Abendessen ließen wir den Tag noch einmal Revue passieren, auch der Gin war wieder vorrätig.
Tsitsikamma Nationalpark – Lagunenstadt Knysna
Via Port Elizabeth fuhren wir die Gartenroute entlang. Das Wetter war sonnig und trocken - ein perfekter Tag. Rechts und links dicht bewaldete Landschaft, durchbrochen mit tiefen Schluchten und teilweise Ausblicken auf den Ozean. Im Tsitsikamma Nationalpark angekommen, wanderten wir auf dem befestigten Rundweg durch ein Stück durch „Urwald" und wurden mit fantastischen Ausblicken beschenkt. Auch die Klippschliefer fanden dieses Fleckchen Erde besonders schön. Auf den, nur etwas schaukelnden Hängebrücken stehend, schauten wir fasziniert wie der schwarze Stormsriver in den Indischen Ozean mündet. Einige Kanufahrer wagten sich in die Fluten hinaus. Der Indische Ozean peitschte stürmisch mit hohen Wellen an die felsige Küste. Eine kleine Bucht zog einige magisch ins Wasser, wenn auch nur mit den Füßen. Später überquerten wir die Bloukrans Bridge, von der sich Adrenalin-Junkies kopfüber in die 216 m tiefe Schlucht stürzen können. Vorbei an Plettenberg Bay, der schönen Bucht, erreichten wir am Nachmittag die hübsche Lagunenstadt Knysna. Nach dem wir im zentral gelegenen Hotel unsere Zimmer bezogen hatten, gingen viele auf eine Shopping Tour zur nahegelegenen Waterfront. Für den Abend hatten wir Plätze im Restaurant Drydock reserviert, wo wir a la carte vorzüglich dinierten. Ob Prawns, Kabeljau oder Steak für jeden Geschmack war etwas dabei.
Auf nach Kapstadt – Faszination Tafelberg
Auch heute begrüßte uns Frau Sonne mit einem strahlendem Lächeln. Auf aller Wunsch steuerten wir den Beach von Wilderness an. Schuhe aus und zum Meer - barfuß am langen, weißen Sandstrand entlang. Wir genossen diesen Moment. Danach wieder mal Stop & Go, einige Baustellen bremsten uns aus. Bei George entdeckten wir die massiven Outeniqua Berge, deren Name von den Khoikhoi abgeleitet ist und .... jene, die Honiog tragen.... bedeutet. Via Mossel Bay, vorbei an Seen, Kornfeldern und weitem Farmland, auf den sich Paradieskraniche tummelten sowie Rinder und Schafe weideten, fuhren wir in westliche Richtung. In Albertinia stoppten wir an einer Aloenfarm für einen Kaffee und deckten uns mit natürlichen Beauty-Produkten ein. Als zwei überfüllte Touri-Busse ankamen, machten wir uns vom Acker und waren über unsere kleine Reisefamilie froh. Auf unserer weiteren Fahrt begleiteten uns die Langeberge, ein Gebirgszug, der sich über 200 km fast bis nach Kapstadt zieht. Wir passierten Heidelberg. Früher gab es hier nur eine riesige Farm. 1855 wurde dann eine Kirche sowie eine Schule gebaut und die Siedlung nach der deutschen Stadt benannt. In der alten Bäckerei Ou Meul (Alte Mühle) in Riversonderend (die Stadt ohne Fluß) gab es hausgemachte Leckereien und guten Kaffee, genau das Richtige für unsere Pause. Am frühen Nachmittag empfing uns Kapstadt gebührend mit Kaiserwetter. Kapstadt, eine der schönsten Städte der Welt! Davon wollten wir uns sogleich überzeugen. Mit vorab gebuchten Fast Track Tickets gelangten wir schnell auf den majestätischen Tafelberg. Schon die Auffahrt mit der Gondel-Seilbahn (Bauherren natürlich die Schweizer) war ein Erlebnis. Keiner musste drängeln, denn diese dreht sich während der Fahrt um 360 Grad. WOW, welche Ausblicke bei klarer Sicht und Sonnenschein - wenn Engel reisen! Auf einem Rundweg boten sich atemberaubende Ausblicke. Kein Wunder, dass nun ganz individuelle Fotoshootings folgten, auch ein besonderes Gipfeltreffen: Annett freute sich Karin, eine Reiseleiterin aus Kapstadt wiederzusehen, die etwas neidisch auf unsere kleine Eberhardt-Gruppe blickte, war sie doch mit einer 40köpfigen Reisegruppe eines deutschen Discounters unterwegs. Begeistert vom Empfang in der Mutterstadt und überglücklich fuhren wir zu unserem komfortablen, zentral gelegenen Hotel in Green Point. Martina und Sputley wohnen in Kapstadt und schliefen deshalb zu Hause. Am Abend spazierten wir zum Bellagio, ein elegantes, mediterranes Restaurant im besonderen Ambiente und Service. Vom freundlichem Personal wurden wir herzlich empfangen und an unserer festlichen Tafel platziert. Für die etwas längere Wartezeit zwischen den Gängen wurden wir mit ausgezeichneten und geschmackvollen Speisen belohnt. Besonders himmlisch und gehaltvoll war der Creme Brulee Cheese Cake, einfach lecker. Zu später Stunde ein kurzer Verdauungswalk zum Hotel und wir fielen müde und satt in unsere Betten.
Spicy und bunt im Bo Kaap Viertel – Kap der Guten Hoffnung und Pinguine
Nach einem reichlichem Frühstück brachen wir zu neuen Abenteuern auf. Unser erstes Ziel da farbenfrohe Bo Kaap Viertel, unterhalb des Tafelbergs. Das Bo Kaap ist ein ganz besonderer Stadtteil, der Kapstadt historisch geprägt hat und mit einer einzigartigen muslimischen Gemeinschaft: herzlich und offen. In einem der ältesten Gewürzläden bei Zayed schnupperten und stöberten wir in den Regalen und erstanden Curry & Co für unser Kochstudio zu Hause. Anschließend schlängelte sich unser Bus durch das geschäftige Kapstadt. Via Sea Point und dem noblen Küstenvorort Clifton gelangten wir zum Maidon`s Cove, einem beliebten Aussichtpunkt mit Blick auf die 12 Apostel und die Bucht von Camps Bay - wieder ein perfekter Ort für Neidfotos und Selfies wie auch die Weiterfahrt an der Küste. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hafen von Hout Bay mit dicken Robben befuhren wir den spektakulären Chapman's Peak Drive, natürlich mit diversen Fotostopps. Entlang traumhafter Küsten ging`s zum Nationalpark Kap-Halbinsel. Am Cape Point herrschte bestes Wetter, wenn Engel reisen! Am berühmten Schild Kap der Guten Hoffnung war das obligatorische Gruppenfoto mit anschließender Kap Taufe angesagt. Zum zweiten Kap Punkt fuhren wir mit Shuttle Bussen (Zahnradbahn war defekt) noch etwas höher, die letzten Stufen zum Leuchtturm mussten wir aber zu Fuß gehen. Der Ausblick vom Leuchtturm ganz oben raubte uns den Atem, einfach Wahnsinn. 9.575 km von Berlin (leider fehlt das Schild am Wegweiser) entfernt - WOW! Später in Simons Town besuchten wir den Boulders Beach, wo es sich eine Pinguin-Kolonie gemütlich gemacht hat. Die schwarz-weißen Gesellen fühlten sich hier äußerst wohl und präsentierten sich als Fotomodels im Frack. Nach diesem wunderbaren Ausflug kehrten wir in unser Hotel zurück. Kurz frisch gemacht, ging es noch mal auf Achse, schlafen können wir ja zu Hause. Unser Chauffeur Sputley, brachte uns zu Victoria & Alfred Waterfront. Hier stürzten wir uns ins rege Treiben. Auf einen orientierenden Spaziergang zeigte Annett die Hotspots der Waterfront. Unser Ziel das beleibte Restaurant Den Anker, mittendrin und direkt am Hafenbecken an der Drehbrücke. Belgisch angehaucht zeigt es Multi Kulti und die Vielfalt von Kapstadt. Die Essensauswahl und der Service waren brillant. Wir hatten Spaß, obwohl die Geräuschkulisse enorm war. Aber das ist in den Restaurants der Weltstadt nicht unüblich. Handys am Tisch sieht man kaum, man unterhält sich und genießt das Leben. So wie unser Geburtstagskind am heutigen Tag, das gebührend mit einem Ständchen und einer Überraschung des Hauses gefeiert wurde. Wir wünschten alles Liebe & Gute. Besten Dank, liebe Iby, dass Du dabei warst. Nach dem Festmahl war Flanieren, Tanzen und Shopping angesagt. Ein Bummel an der abendlich beleuchteten Waterfront ist schon ganz besonders. Rings um die Open Air Bühne war die Stimmung besonders ausgelassen. Rhythmische Live-Musik begeisterte uns und forderte zum Tanzen auf. Auf der Open Air Bühne eine Live Übertragung des Rugby Spiels Springboks vs. England, welches die südafrikanische Nationalmannschaft unter dem mannigfaltigen Jubel mit 29 : 20 gewann. Cape Town by Night is magic! Pünktlich und am verabredeten Treffpunkt holte uns Sputley ab und fuhr uns zum Hotel zurück. Wiederum glücklich, aber müde fielen wir in unsere Betten.
Erlebnis Weinregion – letzter Abend in Kapstadt
Unser letzter Ausflug führte uns in die nahen Weinanbaugebiete rund um Paarl, Franschhoek und Stellenbosch. Eine zauberhafte Landschaft im Sonnenschein präsentierte sich. In dieser facettenreichen Weinregion liegen malerische kleine Orte bis hin zu hohen, schroffen Bergformationen. Hier liegt auch der Ursprung der kapholländischen Architektur, die bis heute noch deutlich zu erkennen ist. Die Anfänge der Weinbaukultur am Kap reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Holländische und französische Siedler brachten das Know-How aus der Heimat mit und fanden in den sonnigen Tälern beste Bedingungen für den Weinanbau: Viel Sonne, milde Winter - ein Paradies der Trauben! Südafrikanische Weine sind eine Garantie für auszeichnete Qualität und Geschmack und sind weltweit bekannt. Vorbei an Paarl (Perle), deren massive Granitfelsen in der Sonne wie Perlen glänzen, erreichten wir zunächst Groot Drakenstein. Hier befindet sich das Gefängnis, wo Nelson Mandela bis zu seiner Freilassung inhaftiert war. Die Bronzestatue erinnert daran. Mandela (Madiba) ist auch nach seinem Tod in Südafrika allgegenwärtig und wird von Farbigen und Weißen gleichermaßen verehrt. Das kleine Städtchen Franschhoek ("französischen Ecke") war unsere nächste Station. Ein Hauch savoir vivre verspürten wir beim Bummel vom Hugenotten Denkmal über die Mainroad. Viele bunte Geschäfte luden zum Stöbern ein. Danach fuhren wir nach Stellenbosch, wo wir eine Spaziergang unternahmen. Stellenbosch ist nach Kapstadt die zweitälteste von Europäern gegründete Siedlung an der südafrikanischen Küste. In der "alten" Stadt begegnet man vielen jungen Menschen, denn Stellenbosch ist Universitätsstadt. Viele, originalgetreu restaurierte Gebäude im kap-holländischen Stil, die aus der Zeit der Ostindien-Kompanie stammen, sind bis heute erhalten geblieben. Zum Abschluss fuhren wir zum Jordan Wine Estate, eine Weinfarm mit 300 Jahre alter Geschichte an einem romantischen See. Von den Weinbergen am Jordanhang aus hat man einen Panoramablick auf das Stellenbosch Kloof Valley und die Stellenbosch Mountains. Seit 1993 übernahmen Kathy und Gary das Weingut von ihren Eltern und spezialisierten sich auf den Anbau klassischer Sorten, die zum Erfolg führten. Angebaut werden je zu Hälfte Rot- und Weißweine, abhängig von der Lage der Weinhänge. Chardonnay und Merlot sind dabei die führenden Sorten. Bei einer kurzen Führung erhielten wir einen Einblick in die Geschichte des Weingutes und die Produktion, der eine kurze Weinverkostung folgte. Abschließend machten wir es uns auf dem Rasen der privaten Picknick-Area am See gemütlich. Sonnenschirme, Kuschelkissen und Picknickkörbe mit allerhand Farmers-Leckereien, Wein und andere Getränke waren eine perfekte Kulisse und Abschluss unseres letzten Ausfluges. Mit den prall gefüllten Picknickkörbe waren wir etwas überfordert, einfach viel zu viel für uns ernährungsbewusste Europäer;-). Übrig gebliebene Leckereien schenkten wir Sputley, unserem Fahrer. Er freute sich riesig über das Festmahl, was er mit seiner Family am Abend genießen wollte. Am Nachmittag waren wir in Kapstadt zurück. Annett und einige Gäste nutzten die freie Zeit bis zum Abendessen noch für einen individuellen Shopping-Trip an der V & A Waterfront. Mit Taxis ging es rechtzeitig zum Hotel zurück, um sich frisch zu machen.
Zum Abendessen zieht es zu „Marco’s African Place“, wo wir den letzten, afrikanischen Abend erleben möchten. Mit Marimba Klängen von einer Live-Band und typisch afrikanischen Speisen verbringen wir unseren letzten Abend in Afrika. Das Essen schmeckt hervorragend, aber Wehmut liegt an diesem letzten Abend unserer Single-Reise in der Luft. Wir verabschieden uns offiziell bei Martina und Sputley, die uns im zweiten Teil der Reise so liebevoll betreut haben. Zurück im Hotel stürmen wir noch die Bar und lassen den letzten Tag mit geistreichen Getränken ausklingen. Es folgt eine kurze Nacht, den Mrgen früh fligen wir nach Deutschland zurück.
Auch verschieden wir herzlich einen lieben Reisegast, der noch zwei Nächte in Kapstadt verlängerte, um u.a. mit dem Helicopter Kapstadt von oben zu bewundern.
Rückflug nach Deutschland
Heute hieß es früh aus den Federn. Online Check In war erledigt und Breakfast Boxes verstaut. 6 Uhr treffen wir uns an der Rezeption, ein letzter Kaffee - alle waren pünktlich, doch wo bleibt Driver Sputley? Er hatte verschlafen, wohl zu viel geschlemmt am Vorabend? Vielleicht auch ein Fehler, ihm mit dem Tipp am Vorabend schon zu danken? Doch unsere Reiseleiterin Martina hatte Plan B. Pünktlich kamen wir am Internationalen Flughafen in Kapstadt an und sagten Auf Wiedersehen! Check In, Sicherheits- und Passkontrolle easy und es blieb noch genügend Zeit bis zum Abflug. Am Vormittag startete unser Tag-Flug mit Lufthansa pünktlich. Ein Tagflug ist für mich ziemlich ungewöhnlich. Daran mußte ich mich erst einmal gewöhnen, da ich sonst nur nachts fliege und schlafe. Aber mit dem Entertainment (Trickfilme) im Flieger wurde es nicht langweilig. Am Abend landeten wir in München. Hier trennten sich unsere Wege. Umarmungen und Winke Winke....
In der Nacht waren dann alle wohl behalten und mit Koffern angekommen.
Baie Dankee, baie Lekker! Dank unserer wunderbar harmonischen, kleinen Single-Reisefamilie war es für mich eine faszinierende Reise durch Südafrika mit Euch. Ganz Liebe Grüße auch an Ria, für die ich kurzfristig als Eberhardt-Reisebegleiterin eingesprungen bin. Es war mit ein besonderes Fest, Euch Greenhorner für Südafrika auf dieser Schnupperreise begeistern zu können. Gemeinsam und nie einsam teilten wir unvergessliche Momente, erfreuten uns an kleinen sowie großen Dingen, einzigartigen Landschaften, pirschten erfolgreich, trotzten Wetterkapriolen und glänzten im Sonnenschein. Ich selbst war überrascht, so viele Elefanten im Kruger NP zu sehen... Danke deshalb an Euch! Dankeschön an Armin, David, Martina und Sputley, die uns auf dieser Reise begleitet und umsorgt haben.
Reisen ist schon was Wunderbares! Jede einzelne Reise ist unverwechselbar, keine Reise gleicht der nächsten - Einlassen, Erfahren, Genießen! Ich hoffe, dass ich Euch mit meiner Begeisterung und Liebe für Afrika etwas infiziert habe.
Bleibt also gesund, neugierig und reiselustig. Und wenn Euch das Reisefieber packt, dann wisst Ihr ja wo ich zu finden bin.
Eure Annett