Reisebericht: Rundreise Sumatra, Malaysia und Singapur

30.08. – 16.09.2012, 18 Tage Südostasien–Rundreise mit Jakarta – Padang – Hochland der Minangkabau – Bukkittinggi – Toba–See – Insel Samosir – Brastagi – Bukit Lawang – Medan – Penang – Kuala Lumpur – Malakka – Singapur


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Von Singapur nach Malaysia über Malakka und Kuala Lumpur nach Ipoh und Penang und nach Indonesien - auf Sumatra von Medan über Leuser NP zu den Batak-Völkern am Toba-See und von der Insel Samosir ins Bukkitinggi Hochland der Minangkabau.
„Ein Kaleidoskop aus Landschaft und Kultur!" versprechen wir von Eberhardt-Travel im Einleitungstext des Kataloges für unsere Reise nach Malaysia und Singapur - und ich denke,  wir haben gehalten, was wir da versprachen! Die Höhepunkte von Malaysia, Singapur und Sumatra sorgten für eine erlebnisreiche, spannende und überaus „exotische" Reise nach Südostasien.
Schon der Besuch von Singapur ließ erahnen, dass eine besondere Reise auf uns wartete, bei der wir zunächst alle historischen „Strait Settlements" - Singapur, Malakka und Penang -entlang der vielbefahrenen Meeresstraße von Malakka erleben würden. Eindrucksvoll erhielten wir dann Einblicke in die Schönheiten Malaysias inklusive seiner Hauptstadt Kuala Lumpur und seiner beliebtesten Ferieninsel, bevor wir auf einer Rundreise die Natur von Sumatra, der zweitgrößten Insel Indonesiens, ebenso erkunden konnten wie die traditionelle und erstaunlich verschiedene Kultur seiner Bewohner, vor allem der Völker der Batak und der Minangkabau.
Natürlich sollte man auch erwähnen, dass wir mit dem zauberhaften Tobasee den größten Vulkansee der Erde kennenlernten, im Urwald Orang-Utans beobachteten, uns auf den traditionellen Märkten „durch die Obstwelt Sumatras kosteten" und interessante Einblicke in die Lebensweise der Völker in der Nähe des Äquators auf der sechstgrößten Insel der Welt gewannen ...
Folgen Sie mir doch einfach (noch) einmal auf unsere diesjährige Reise nach Malaysia und Sumatra vom 30. August bis zum 16. September ....
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Erster Tag, 30.08.:

Der Treff  auf dem Flughafen Dresden stand erst am Nachmittag auf dem Programm, denn der Lufthansa-Flug startete abends. Er brachte uns nach Frankfurt, wo wir uns durch das Gewühl des Flughafens bis zur Maschine nach Singapur kämpften und am Abfluggate dann auch die Mitreisenden aus Leipzig und Berlin begrüßen konnten.
Schließlich bestiegen wir den neuen Airbus A 380 der Lufthansa - das mit fast 80 m Flügelspannweite  derzeit größte zivile Verkehrsflugzeug - und machten es uns bequem. Da der Riesenflieger nicht komplett ausgelastet war, gelang das sogar - gut für uns, denn ein zwölfstündiger Flug lag vor uns, der die ganze Nacht und - durch die sechsstündige Zeitverschiebung gegenüber Deutschland - auch den größten Teil des nächsten Tages dauern würde.

Zweiter Tag, 31.08.:

Recht pünktlich gegen 16.00 singaporischer Ortszeit - 6 Stunden ist die Zeit hier der deutschen voraus - landeten wir in Südostasiens einzigem Stadtstaat und stellten zunächst unsere Uhren um. Nach gemeinsamem Ausfüllen der Einreisekarten - das ist immer nur in englisch oder chinesisch möglich - passierten wir die Grenzkontrollen und holten unser Gepäck. Dann wurden wir von der einheimischen Reiseleitung begrüßt und zum Bus begleitet. Anna Maria war eine Europäerin, die schon lange in Singapur lebt und  die uns während der Fahrt zum Hotel schon einiges über Singapur erzählte. Sie machte dann auch den interessanten Vorschlag, noch vor der für morgen geplanten Stadtrundfahrt schon ein bisschen von Singapur kennenzulernen und zwar auf einer Bootsfahrt! Natürlich haben wir dem zugestimmt und nach dem Einchecken ins Hotel ein Treffen zur Bootsfahrt verabredet. Recht aufgekratzt marschierten wir dann alle gemeinsam zum Anleger am Singapur-Fluß und genossen danach eine etwa dreiviertelstündige Bootsfahrt, die uns die Highlights des Zentrums von Singapur vom Wasser aus zeigte. Das Wahrzeichen Merlion, das alte Kolonialviertel, die Chinesenstadt und die riesigen neuen Bank- und Hotelgebäude säumten den Fluß und wurden mit zunehmender Beleuchtung immer bunter und faszinierender. Als Abschluss machten wir noch einen Spaziergang durch das überaus bunte und einladende Bar- und Vergnügungsviertel, bevor wir zum Hotel zurückkehrten und ein asiatisches Buffett zum Abendessen probierten. Danach ging es erst einmal auf die Zimmer, um den „Jetlag" zu überwinden und fit für den nächsten Tag zu werden.

Dritter Tag, 01.09.:

Nach dem Frühstück und dem Einladen der Koffer trafen wir zunächst unseren  Stadtführer Ishan. Er holte uns zu unserer Tour durch das Zentrum von Singapur ab. Ein wenig hatten wir davon ja schon am Abend zuvor mit dem Boot gesehen und wussten auch schon, dass am „Merlion" - dem Wahrzeichen Singapurs, einem Fabelwesen halb Löwe, halb Fisch - gebaut wurde, weshalb dessen Besichtigung nur von Ferne erfolgen konnte. Auch das alte koloniale Stadtzentrum, in dem einst der Stadtgründer Sir Thomas Stamford Raffles wirkte, dessen Statue eindrucksvoll neben dem Alten Postamt steht, ist derzeit komplett eingerüstet für Renovierungen zur Vorbereitung der Gründungsfeierlichkeiten 2014. Der Stadtstaat Singapur ist im Wesentlichen eine moderne Geschäftsstadt, deren Skyline kjedem Vergleich mit Manhattan, Tokio, Hongkong oder Shanghai standhält. Interessant sind die „Überreste der Altstadt" - das alte Chinesenviertel Chinatown und „little India", wo vor allem Einwohner mit indischen Wurzeln leben. Zahlreiche Tempel - von denen wir natürlich auch welche besichtigten - halten hier die Traditionen aufrecht und so ist Singapur nicht nur ein Schmelztiegel von Völkern, sondern auch eine wundersame Mischung asiatischer Tradition und Umgebung und moderner Technik und Baukunst der Superlative. Als Abschluß der Stadtrundfahrt interessierte uns noch der Orchideengarten, der mit einer prächtigen und bezaubernden Blütenvielfalt aufwartete. Zu demn Höhepunkten unseres Singapur-Aufenthalts gehört unbedingt die Fahrt mit der Seilbahn vom Mount Faber zur Vergnügungsinsel Sentosa. Vom über hundert Meter hohen Berg senkt sich die 1650 m  lange Seilbahn, die über 60 m Durchfahrtshöhe für Schiffe zulässt, bisd zum Strand hinunter. Die insgesamt etwa 25 min Fahrt hin und zurück sind ein tolles Erlebnis, sieht man doch viele Teile Singapurs aus der Vogelperspektive. Uns hat das so gut gefallen, dass wir nach der Stadtrundfahrt gleich noch ein Vogel-Erlebnis haben wollten: Wir fuhren eine Runde mit dem Singapore-Flyer, dem höchsten Riesenrad der Welt, das aus 165 m Höhe die Wolkenkratzer einmal ganz anders zeigt ...
Voller Erlebnisse machten wir dann einen langen Spaziergang am Singapore-Fluß zurück zum Hotel, wo wir dann auch zu Abend aßen.

Vierter Tag, 02.09.:

Am Morgens fuhren wir relativ früh mit dem Bus zur malaysischen Grenze. Recht unkompliziert und problemlose ist der Grenzübergang, nachdem man den „causeway", eine kilometerlange Brücke passiert hat, die den Inselstaat Singapur mit dem malaysischen Festland verbindet. Unser malaysischen Reiseleiter Simon empfing uns bereits und begrüßte uns überaus freundlich in seiner Heimat. Zugig ging es im bequemen Bus über den „Expressway", die Festlands-Autobahn in Richtuing Norden, bevor wir nach interessanter Fahrt mit einem kurzen Toilettenstopp an Autobahnraststätte die bedeutende Stadt Malakka erreichten. Mit heute knapp 400.000 Einwohnern ist Malakka eine bedeutende Großstadt, historisch eine der bedeutendsten Orte von Malaysia, auch wenn ihr einst bedeutender Hafen heute nur noch die Küstenschifffahrt bedient.

Malakka

Unter UNESCO-Welterbeschutz steht die Altstadt und die Besichtigung des historischen Zentrums war natürlich unser heutiges Hauptziel. Wir begannen mit einem einheimischen Snack zum Mittagessen und genossen danachj erst einmal Freizeit in der berühmten Jonker-Street, einer Geschäöftsstraße, die noch viel vom Flair der alten holländischen Kolonialstraßen hat. Überhaupt war hier, in der Altstadt Malakka, noch viel koloniales Erbe spür- und sichtbar, zum Beispiel der alte Hauptplatz - der „Rote Platz" mit Christuskirche, dem alten Rathaus und dem Glockenturm -  die noch aktive Peterskirche sowie die Ruine der St.Pauls.-Kirche, aus der die Holländer eine Festung gemacht hatten und der interessante Überrest des alten Santiago-Stadttores.
Später checkten wir im am Rande der Altstadt gelegenen „Bay View" Hotel ein, wo uns auch ein gutes Abendessen erwartete.

Fünfter Tag, 03.09.:

Die Fahrt in die Hauptstadt Kuala Lumpur auf der Autobahn ist eigentlich recht kurz. Nach gut zweistündiger Fahrt erreichten wir zunächst die „Gartenstadt" Putraya. Die erst 1995 gegründete planmäßig angelegte Stadt zählt inzwischen mehr als hunderttausend Einwohner und ist der neue Regierungssitz. Die Stadtlandschaft von Putrajaya wird bestimmt durch künstlich angelegte Seen und ausgedehnte Grünflächen sowie Paradebeispiele der islamisch-malaysischen Architektur. Das neue Verwaltungszentrum der Föderation von Malaysia beherbergt schon die meisten Ministerien, den neuen Amtssitz des Königs - Istana Melawati und neben zahlreichen Amts-, Verwaltungs- und Bankgebäuden auch  „Perdana Putra" - den großen Komplex mit den Arbeitsräumen des Premierminister - erbaut 1997 bis 1999 - und den „Seri Perdana" - die Residenz des Premierministers. Nach einem Fotostopp in der Hauptmagistrale der neuen Hauptstadt, der Hauptachse Periana Perdana, wandten wir uns einem weiteren eindrucksvollen Gebäude zu: der Putra Mosque. Malaysia neue Haupt- Moschee fasst 15.000 Gläubige und besitzt mit ihrem 116 Meter hohem Minarett das zweithöchste Südostasiens. Der Bau der Moschee begann im Jahre 1997 und endete zwei Jahre später. Hier gibt es zudem einen riesigen Spaziergangs - und Erholungskomplex mit  Ertfrischungs- und Snack-Restaurants.

Hauptstadt Kuala Lumpur

Später setzten wir unsere Fahrt in die derzeitige (Noch)Hauptstadt Kuala Lumpur fort, deren Skyline natürlich von den weltberühmten Zwillingstürmen, den Petronas-Towers, beherrscht wird. Nicht allzuweit vom Zentrum entfernt lag unser Hotel. Wir hatten noch Freizeit für erste eigene Erkundungen, bis uns der Bus zum Abendessen abholte, das wir in einem Restaurant mit anschließender Folkloreshow einnahmen. Mit traditionellen Tänzen und bunten Kostümen entführten uns die Darsteller in die exotische Sphäre unseres Gastgeberlandes und machten uns einmal mehr bewusst, wo wir gerade waren: in Malaysia!

Sechster Tag, 04.09.:

Mehreres stand heute auf dem Programm, aber da es hier - recht nahe am Äquator - sehr heiß werden würde, haben wir die geplante Abfolge dieses Tages gegenüber der Ausschreibung getauscht. So sah uns der Morgen aus Kuala Lumpur ein Stück hinausfahren, bis wir heiligen Boden erreichten: Die gewaltigen Hinduheiligtümer in den Batu-Höhlen - die ihren Namen vom durch das nebenliegende Dorf fließenden Batu-Fluß haben - liegen eine ute halbe Fahrstunde südlich der malaysischen Hauptstadt.  In einem verzweigten, teilweise grandios hohen, tiefen und an manchen Stellen effektvoll vom Tageslicht  beleuchteten Höhlensystem finden sich zahlreiche Hinduschreine.  Viele von ihnen erzählen die Geschichte vom Sieg des Gottes Murugan über den Dämon Soorapadam. Die 43 Meter hohe Statue Murugans auf dem Vorplatz wurde im Januar 2006 nach drei Jahren Bauzeit fertiggestellt. Von hier führen 272 steile Stufen nach oben. Aber die Mühe lohnt sich. Obwohl Einheimischen längst bekannt, wurde die Höhle im Jahre 1878 durch den Amerikaner William Hornaday berühmt. Die größte ist die 100 Meter hohe sogenannte Tempel- oder Kathedralenhöhle, in der später mehrere Hindu-Schreine errichtet wurden. Ein wenig tiefer liegt die Dunkle Höhle, ein über zwei Kilometer ausgedehntes, relativ unberührtes Höhlensystem.

Hauptstadt

Nach ausgiebiger Besichtigung kehrten wir zurück nach Kuala Lumpur, das hier überall nur „KL" genannt wird.
Auf einer Rundfahrt lernten wir das geschäftige Zentrum mit den Einkaufsstraßen kennen, aber auch Reste des kolonialem KL - zum Bespiel den alten viktorianischen Bahnhof. Ein Fotostopp nahe den Petronas-Towers durfte natürlich nicht fehlen, es ist aber nur mit etwas Abstand möglich, den Koloss komplett aufzunehmen.
Nach wiederum etwas Freizeit checkten wir dann im Hotel ein. Tatsächlich fuhren wir zum Abendessen durch die Stadt bis zu den Petronas Towers, da wir hier in einem chinesischen Restaurant zu Abend gegessen haben.

Siebter Tag, 05.09.:

Heute verlegten wir die Reisestrecke von der doch eher eintönigen und etwas sterilen Autobahn Malaysias auf die Landstraße und konnten so typische Städtchen und Dörfer kennenlernen. Bei Stopps in Bidor und Kampar haben wir verschiedene Früchte beim obligatorischen Marktbesuch gekostet. Interessant waren nicht nur die zuckersüßen Mangostinen, sondern auch Lychees oder die merkwürdig aussehenden herz- oder birnenförmigen Früchte der Salak-Palme. Wegen ihrer schuppigen Schale werden sie auch „Schlangenhautfrucht" genannt. Alle haben die bittersüßen und nicht saftigen Früchte gekostet - interessant, aber nicht so lecker wie Mangostinen, Mangos oder Ananas!
Ein Stopp zeigte uns dann eine der „klassischen Sehenswürdigkeiten" nördlich von KL. In der Nähe des Ortes Batu Gajah hatte der schottische Plantagenbesitzer William Kellie-Smith seiner Frau und sich selbst den Traum erfüllt, ein Schloss mitten in der Wildnis bauen zu Lassen. Von 1915 bis 1926 wurde an dem Bau gearbeitet, bis der Besitzer von einer Europareise nicht mehr zurückkehrte. Sein Werk wurde niemals vollendet, Kellie's Castle blieb so, wuie er es verlassen hatte. Später mehrten sich merkwürdige Geschichten und die Bauruine kam in den Ruf eines „Geisterschlosses", in dem noch immer der ehemalige „Schlossherr" und seine Familie spuken sollen. Auf jeden Fall ist es ein interessantes und in fder malaysischen Landschaft unerwartetes Objekt.
Kurz vor der Einfahrt in Ipoh, einer alten Zinn-Industriestadt und viertgrößte Stadt Malaysias, die wir später im Regen bei einer Stadtrundfahrt etwas näher kennenlernten, besuchten wir noch im Vorort von Ipoh einen höchst interessanten chinesischen Höhlentempel. Mehrere „Tongs" = Höhlentempel sind hier in die zahlreichen Karsthöhlen nördlich und südöstlich des Stadtkerns hineingebaut. Besonders Sam-Poh-Tong und Kek-Lok-Tong imponieren mit kunstvoll gestalteten Vorgärten und Vorräumen, hinter denen sich gewaltige, mit Tempeln ausgestattete und teils bemalte Hohlräume öffnen. Beherrscht von Statuen der Guan Yin, der Göttin der Barmherzigkeit, weisen die Höhlen zahllose Altäre und Opferstellen auf und beeindrucken durch die Ruhe, die sie ausstrahlen. Wasserbecken mit Schildkröten, die zum Wunsch und Zeichen der Langlebigkeit von Gläubigen hier ausgesetzt wurden, vervollständigen das Ambiente dieser chinesischen Tempelanlagen.
Zu Abendessen und Übernachtung checkten wir im modernen und komfortablen „Impiana-Hotel" etwas außerhalb der Stadt ein.

Achter Tag, 06.09.:

Auch heute waren wir weiter auf dem Weg nach Norden. Nicht allzu spät erfolgte unser Aufbruch, der uns zunächst nach Kuala Kangsa führte, Sultanssitz und historische Hauptstadt des malaysischen Bundesstaates Perak. Hier sahen wir als erstes die überaus prunkvolle Ubudiah-Moschee, deren Betreten auch für Nichtmuslime gestattet ist - wenn sie sich an die Vorschriften (Eintritt ohne Schuhe und mit bedeckten Schultern und Beinen) halten und diszipliniert sind. Belohnt wird man mit überaus interessanten Anblicken des prunkvollen Baues. Beim anschließenden Fotostopp sahen wir den gewaltigen Sultanspalast Iskanderia, den Amtssitz des Sultans von Perak sowie unweit davon den interessanten ursprünglichen Holzpalast, den Kenan-Bau der, in traditioneller alter Bauweise errichtet, heute ein Museum beherbergt.

Ferieninsel Penang

Gegen Mittag erreichten wir über die kilometerlange Autobrücke die Ferieninsel Penang und checkten hier ins Hotel in der Hauptstadt Georgetowen ein, die eines der touristischen Zentren von Malaysia darstellt. Nachmittags erlebten wir die Stadt als Mischung kolonialer Vergangenheit und chinesischer sowie malaiischer Tradition wahrend einer zünftigen zweistündigen Rikschahfahrt. Nach Stopp am alten holländischen Artilleriefort Cornwallis, dessen Kanonen sich heute noch über die angeschrägten Mauern der sternförmigen Kastell-Anlage recken, fuhren wir zunächst zur „Chew Jetty", einer traditionellen Anlegestelle der chinesischen Fischer und Schiffsleichter. Nach Familienclans geordnet, hatten hier mit dem Aufstreben des Hafens chinesische Transportarbeiter Anlegestellen für Be- und Entlade-Boote geschaffen und die von Häusern auf Pfählen umstandenen Knüppeldämme und Bretterstraßen immer weiter auf See hinaus verlängert. Heute ergibt das ein überaus malerisches Gewirr an Stegen und kleinen Landestellen, zwischen denen die bewohnten Häuser der hier Beschäftigten stehen. Inzwischen gehört dieser Teil von Georgetown zum UNESCO-Erbe, ebenso wie der prunkvolle Clanspalast der Familie Khoo, die einst ein ganzes Stadtviertel beherrschte und der bis heute die würdevolle und traditionsverbundene Lebensweise der chinesischen Familien widerspiegelt. Später brachten uns die Rikschahs durch das Viertel Little India zum Baba-Nyonya-Museum, einem alten Patrizierhaus im gleichnamigen Kulturstil, der aus der Verbindung chinesischer und malaiischer Familien erwuchs. Die typische Küche dieser Baba Nyonya kosteten wir dann beim Abendessen.

Neunter Tag, 07.09.:

Nach frühem Frühstück und morgendlicher Fahrt zum Flughafen verabschiedeten wir uns von unserem treuen malaysischen Reiseleiter Simon und dem Team des Reisebusses. Schon lagen acht Tage interessanter Reise hinter uns, von denen uns vor allem Simon  fünf Tage lang seine gastfreundliche und exotische Heimat Malaysia nahegebracht hatte. Der Flughafen Penang, größer als erwartet, wird gerade umgebaut, was nicht gerade zur Bequemlichkeit beitrug. Aber nach einiger Wartezeit startete unsere „Firefly"-Maschine zum relativ kurzen Flug ins indonesische Medan.
Der Flughafen der größten Stadt auf Sumatra ist nicht besonders groß, alles lief überschaubar und reibungslos ab: gemeinsames Ausfüllen der Einreisekarte und der Zollerklärung, Kauf des Einreisevisums, dessen Einkleben in den Pass und schließlich Gang durch die Passkontrolle mit Erteilen des Visumstempels. Schließlich wurden wir von der „Mannschaft" in Singapur, Busfahrer Harman und Reiseleiterin Linda empfangen.
Wir begannen mit einer Stadtrundfahrt durch das unglaublich überfüllte Medan. Sumatras größte Stadt - etwa so groß wie Berlin - weist ein ziemliches Verkehrschaos auf. Durch die Innenstadt und das alte Holländerviertel mit seinen kolonialen Resten hindurchfahrend, widmeten wir uns zunächst dem Besuch des größten buddhistisch-taoistischen Tempels Vihara Gunung Timur, in dem sich Wohlstand und Einfluß der großen chinesischen Gemeinde Medans widerspiegeln. Anschließend ging es an der Immanuelkirche, Zentrum der Christen und dem Zentrum der Muslime, der mächtigen Agung-Moschee, vorbei zum Freiheitsplatz. Hier am „Lapangan Merdeka" gab es etwas Freizeit mit Gelegenheit zum Bummeln und zum Mittagessen. Anschließend statteten wir zunächst der Raya-Moschee einen Besuch ab. Diese, erbaut gegenüber dem Sultanspalast im Jahre 1905 von einem Holländer im muslimisch-indischen Mogulstil, dürfen auch Nicht.-Muslime betreten. Der Gebetsruf des Muezzin vom Minarett mit seinen 161 Stufen sorgt fünfmal am Tag hier für fast arabisches Flair. Ein interessanter Besichtigungspunkt folgte noch mit dem historischen Sultanspalast Istana Maimoon. Obwohl nicht so prunkvoll wie andere unterwegs gesehene Gebäude, ist das Betreten des alten Regierungssitzes, als „Märchenschloss" von einem italienischen Architekten 1888 erbaut und vom Verpachten der Plantagen an holländische Pflanzer finanziert, doch eine Besonderheit.
Nach dem Check in uin unser zentral gelegenes Hotel fuhren wir noch zum Abendessen in ein chinesisches Restaurant,

Zehnter.Tag, 08.09.:

Nach durch den schleppenden Gepäckservice morgens etwas verzögertem Aufbruch starteten wir zu einer interessanten Überland-Fahrt. Der erste Stopp am Markt von Kuala war gleich ein voller Erfolg. Alle Gäste waren begeistert bei einer „großen" Früchteverkostung dabei, die einige  bis dahin unbekannte Geschmackserlebnisse erbrachte. Begleitet von den hervorragenden Erklärungen unserer örtlichen Reiseleiterin Linda zu Anbau und Verwendung einheimischer Gemüse- und Obstsorten, durchschritten wir den Markt, auf dem alle Arten von Lebensmitteln - von Gewürzen, über getrocknete Fische bis zu Snacks, Obst, Gemüse und lebenden Fischen - angeboten wurden. Die bunte Vielfalt war nicht nur interessant, wir als Europäer, von denen nicht so sehr viele in dieser Gegend herumreisen, erweckten genauso Interesse bei der Bevölkerung wie sie bei uns. Unterwegs hielten wir dann auch an einer Palmölplantage, wo wir bei einem Fotostopp die Ernte der Palmfrüchte beobachteten. Mittels einer scharfen, an langem Bambusstab befestigten Sichel ästen die Arbeiter vom Boden her die Palmen aus, um an den gewaltigen, schweren Fruchtstand mit den Palmölfrüchten heranzukommen. Ist dieser erst mal vom Baum geschlagen, wird er vom Boden gesammelt und auf Lastwagen verladen, die die Ölfrüchte zur Aufbereitung in die Fabrik bringen.
Mittags erreichten wir unser Hotel Rindu Alam - den Umgebung entsoprechend recht einfach gestaltet - und brachen nach dem Mittagessen auf zur Fütterungsstelle der Orang-Utans. Da es in den Dschungel ging, begleiteten uns noch zusätzlich zwei Bergführer. Der Gang entlang des Flusses und der spätere Aufstieg in den Affendschungel des Leuser Nationalparkes war dann doch wesentlich anstrengender als erwartet: in ziemlicher Hitze wanderten wir den Fluß entlang bis zu einer Stelle, wo wir in kleinen Gruppen  mit einem winzigen, landestypischen Kanu über den Fluss gesetzt wurden. Dann folgte ein langer, steiler Aufstieg mit teilweise ausgebauten Stufen, teilweise Trittstellen am Hang. Wir waren doch recht erschöpft, als wir dann endlich - mitten im Urwald zwischen geknickten Büschen und einigen von Touristen freigetretenen Hangstellen an der „Futterstelle" des „Orang Utan Rehabilitätion Centre" standen. Dieser Ort dient zur Auswilderung und Wiedereingliederung der Orang Utans (zu deutsch „Waldmenschen") die schon Menschenkontakt hatten. Wir konnten fasziniert eine Affenmama beobachten, die sich, mit ihrem Baby auf dem Arm, durch das Dickicht hangelte um dann auf der Futterplattform Bananen und Milch entgegenzunehmen. Allzuschnell war sie nach wenigen Minuten wieder im Urwald verschwunden. Wir kehrten zum Hotel zurück und erholten uns den Rest des Nachmittags. Nach dem Abendessen verabschiedete sich der Tag mit einem gewaltigen tropischen Regenguss.

Elfter Tag, 09.09.:

Der heutige Tag begann mit einer Fahrt zunächst zurück bis Medan, dann weiter Richtung in Richtung unseres Tagesziels Brastagi im Hochland. Nach einem Mittagsstopp im Vergnügungsort Greenhill legten wir eine Fotopause am Sembaha Fluss ein. Diese Sommerfrische der Einheimischen zeigt ein etwas anderes Urlaubsverhalten, als wir es kennen: Zehntausende Sumateraner kommen jährlich zur Erholung hierher. Sie wohnen in kleinen Hüttchen oder Gästeunterkünften und vetreiben sich die Zeit mit Baden im Fluss, kleinen Snacks an den zahlreichen einheimischen Imbissbuden oder „Rafting" mit aufgeblasenen Autoreifen. Nachdem wir das Treiben einige Zeit beobachtet hatten, hielt Reiseleitin Linda mit uns an einer Stelle, wo lebende Flughunde verkauft wurden. Die aus der Wildnis gefangenen Tiere werden an diejenigen Einheimischen verkauft, die sie als Heilmittel benötigen. Für uns war es die Gelegenheit, die possierlichen Tiere einmal aus der Nähe zu betrachten.
Später erreichten wir, unter allen Anzeichen eines aufkommenden Regengebietes, den Höhenort (ca. 1400 m hoch) Brastagi. Zunächst zeigte uns ein Rundgang den bedeutendsten Markt der Region. Auch hier wartete Linda wieder mit zahlreichen Erläuterungen auf und ich kaufte zur Verkostung verschiedene Früchte, u.a. für jeden Gast eine frische Passionsfrucht. Da man diese am besten löffelt, sollte sie erst zum Nachtisch nach dem Abendbrot verkostet werden. Nun gab es Freizeit zur Marktbesichtigung, denn auch Souvenirs, Kleidung und lebende Tiere wurden hier verkauft. Bereits das Ende des Marktrundganges war verregnet und wegen aufkommenden starken Regens und nahezu null Sicht mussten wir die geplante Auffahrt auf den Aussichtshügel verschieben. Wir checkten im nach dem nahen Vulkan „Sibayak" benannten Hotel ein und genossen später ein gutes Abendessen - abgeschlossen mit Obst und den selbst gekauften Maracuja .

Zwölfter Tag, 10.09.:

Heute Morgen holten wir das Versäumte von gestern nach: eine Fahrt zum Gundaling-Hügel Bei schönem und recht klaren Wetter hatten wir einen tollen Blick auf die Vulkane Sibayak und Sinabung. Es war also die richtige Entscheidung gewesen, den Besuch hier auf heute früh zu verschieben.
Wir fuhren nun durchs Land der Batak, die sich in fünf Stamme  teilen. Hier gab es zunächst einen Besuch im Batak-Karo-Dorf Dokan. Auf besonderes Interesse stieß natürlich der spontane Besuch in einem Privathaus, das immer noch so gebaut und eingerichtet war wie vor Jahrhunderten und das immer noch als Behausung einer Grossfamilie dient. Obwohl völlig unvorbereitet, hieß uns die Großfamilie herzlich willkommen und ließ uns „hinter die Kulissen" gucken und ihre Behausung fotografieren. Vertiefen konnten wir diese Eindrücke dann beim nachfolgenden Besuch eines Clanhauses (Langhaus) der Batak-Karo, das als Museum eingerichtet ist.

Vulkane am Tobasee

Ein Fotostopp zeigte etwas später den ersten Blick auf den Tobasee und einen herrlichen Panoramablick über den bekannten, etwas über hundert Meter hohen Siripiso-Piso-Wasserfall.
Später erreichten wir - nach Fotostopp und Erklärungen an einem Gewürznelken-Baum und am Kaffeestrauch, an dem sowohl grüne wie auch reife, sattrote Kaffeekirschen hingen - den Fährort Parapat am Tobasee. Als hübsche Überraschung erwies sich die überaus entspannte Fährüberfahrt: da der Bus nicht mit zur Insel Samosir durfte. So luden die Gepäckträger unsere Koffer zunächst auf das Boot und wir fuhren etwas mehr als eine Stunde über den See und gingen direkt am Hotel Tabo Tabo Cottage an Land. Das einfache Hotel hat sein eigenes Ambiente und bot abends gleich noch eine Überraschung: Nach leckerem Abendbuffett gab es mitreißende Live-Musik im Stil und mit Liedern der Batak - eine wirklich gelungene Zusammenkunft!

Dreizehnter Tag, 11.09.:

Der ganze heutige Tag wurde mit dem geruhsamen Transportmittel Boot durchgeführt und verlief dadurch sehr entspannt, auch wenn nachmittags sehr starker Regen fiel. Wir begaben uns nach dem Frühstück auf den legendenumwobenen Tobasee. Der größte Vulkan-Kratersee der Welt ist mit seiner Fläche von 1776 km² mehr als dreimal so groß wie der Bodensee und aufgrund seiner Entstehung mit über 500 m tiefer als jeder See in Europa. Die große und bekannte Ferieninsel Samosir füllt ihn allerdings zu etwa einem Drittel. Auf ihr liegen die interessantesten Orte, die wir heute mit dem Boot besuchen wollten.

Tänze der Batak

Zunächst fuhren wir in das traditionelle Batak-Toba Dorf Simanindo. Hier fand vor der Kulisse der herrlich verzierten Häuser eine kleine Vorführung der traditionellen Tänze der Batak statt und natürlich gab es dazu eine „Fotosession" mit den interessanten verzierten Häusern und Reisspeichern.

Batak-Architektur

Später ging es per Boot in den Traditionsort Amrita, wo sich Königspalast und traditionelle Richt- und Ritualstelle der Batak befanden. Das Dorf ist noch komplett nach alter Tradition gebaut und erhalten - inklusive der Umfassungsmauer, die nur einen Durchschlupf hinein und einen hinaus bietet - der Tradition genauso hoch wie eine Frau mit Reissack auf dem Kopf und so breit, das ein Wasserbüffel hindurchpasst. Originell sind hier auch die beiden Kultstätten mit steinernen Möbeln: der Versammlungs- und Gerichtsplatz vor dem Königspalast und direkt an der Umfassungsmauer des Dorfes der Richt- und Ritualplatz. Hier überraschte uns starker Regen bei der Besichtigung, aber nach dessen Abklingen fuhren wir später noch in das kleine Dorf Tomok mit den alten Königsgräbern. In Amrita und Tomok überraschten die vielen Souvenirverkäufer, die die wohl originellsten Souvenirs während unserer Reise feilboten: Zauberstäbe z.B., mit denen man allerlei weiße und schwarze Magie ausüben könne, Medizinmann-Bücher und verschiedene Schnitzereien, unter anderem Figuren, Batak-Häuser und die berühmten rituellen Batak-Kalender. Später kehrten wir mit dem Boot zum Relaxen in unser Hotel zurück und nahmen unser Abendessen ein.

Vierzehnter Tag, 12.09.:

Mit dem  Boots kehrten wir heute früh zurück nach Parapat, wo wir wieder von unserer Busbesatzung empfangen wurden. Schon bald gab es einen Stopp - diesmal an einer Ananasplantage. Hier haben wir natürlich die süßen Früchte verkostet. Es ist erstaunlich, wie anders sie schmecken, wenn sie - frisch geerntet und von sachkundiger Hand geschält und zerteilt - vor Ort verzehrt werden. Sie toppen den Geschmack auch der frisch gekauften Ananas in Deutschland erheblich und sind natürlich im Vergleich ganz etwas anderes als die Ananas aus der Büchse...
Nach kurzem Mittagessen in der Stadt Tarutung gönnten wir uns noch einen Fotostopp am letzten Tobasee-Blick und einen an einem Weihrauchbaum, der mitten im Dschungel stand, neben Edelhölzern und Zuckerpalmen. Interessant waren dann für uns auch die heißen Schwefelquellen von Sipoholon. Der kurze Weg zeigte uns die qualmenden und nach Schwefel riechenden Rinnsale, in denen die Einheimischen Schwefelkalk abbauen.
Abends erreichten wir das im traditionellen Stil gebaute Hotel in Sipirok und hatten ein leckeres traditionelles Abendessen.

Fünfzehnter Tag, 13.09.:

Heute würde ein langer Tag werden: die längste Strecke in Singapur, auch wenn die Straße besser sein sollte als gestern. Wir brachen früh auf und als erstes stand der Besuch in einem Gewürzgarten im Programm. Zunächst einmal erfuhren wir, wo und vor allem WIE der Pfeffer wächst. Hier zeigten uns die Mitarbeiter bzw. unsere Führerin Linda verschiedenste Gewürze wie Kardamom, Koriander oder die Bäume mit Muskatnüssen und die, von deren Rinde der Zimt stammt. Alle reifen über das ganze Jahr hinweg. Danach gab es eine kleine Vorführung, bei der ein hier abgerichteter Affe Kokosnüsse erntete. Von der Milch junger Kokosnüsse konnten wir auch gleich kosten, bevor es zum Hochland von Bukkittinggi weiterging.
Ein Spaziergang am Aek Sijornih-Wasserfall zeigte dessen Verzweigungen und den beginnenden Ausbau als Naherholungszentrum. Dicht dabei konnten wir gleich noch eine muslimische Schule besuchen. Die kleinen Jungen und Mädchen waren von dem „exotischen" Besuch begeistert und sagen uns voller Inbrunst die indonesische Nationalhymne vor. Bei einem anschließenden Fotostopp konnten wir noch ein paar Schnappschüsse von den Internatshütten einer berühmten Koranschule machen. Später hielten wir noch an, um in Rimbo Panti ein Regenwald Resort zu besuchen: Schlichter als der Name vermuten läßt, gab es hier einen kleinen Spazierweg zu einer heißen Quelle und durch ein winziges Stück Dschungel zurück zur Straße.

Äquatorüberquerung

Ein großer Höhepunkt erwartete uns dann jedoch noch in Bonjol. Fast wurde es schon dunkel, als wir - zwei Autostunden nördlich von unserem Zielort Bukit-Tinggi - die gedachte Linie überschritten, die die Erde in eine Nord- und eine Südhalbkugel trennt. Von der einen zur anderen wandelnd, überschritten wir den Äquator - ein Ereignis, das wir denn auch zünftig mit jungem Palmwein begossen, den Reiseleiterin Linda extra für diesen Anlaß besorgt hatte. Anstelle der sonst (auf Schiffen) üblichen Äquatortaufe mußte natürlich jeder vor dem kleinen Denkmal oder an der auf die Straße gemalten Äquatorlinie posieren.
Später erreichten wir - nach frühem Einbruch der Dunkelheit unser Hotel in Bukit-Tinggi.

Sechzehnter Tag, 14.09.:

Bukit Tinggi, zentraler Ort des gleichnamigen Hochlandes, ist einer der touristisch interessantesten und bedeutendsten Orte von Sumatra. Morgens zeigte ein Spaziergang seine koloniale Vergangenheit. Wir begannen mit dem von einem büffelhornförmigen Dach im Minang-Stil gekrönten Uhrturm am Rande des großen Marktes, der für seine Snacks und Knabbereien berühmt ist. Weiter ging es zum Fort de Kock, das 1825 die Holländer am höchsten Punkt anlegen ließen, von dem aber bis auf Mauerreste, Erdwerke und ein paar rostigen Kanonen nicht mehr viel zu sehen ist - es hat sich in die Landschaft eingepasst. Bukut Tinggi verfügt auch über einen Zoo mit einheimischen Tieren - interessant sind Elefanten, Kragenbären, Sumatra-Tiger, Kragenbären und zahlreiche Vögel.
Unweit von hier liegt der sehr interessante Ngarai-Sianok-Canyon, der herrliche Aussichten bot und in den im zweiten Weltkrieg die japanischen Besatzer eine gewaltige Tunnelanlage einbauten.
Als letzten großen Höhepunkt von Sumatra suchten wir am frühen Nachmittag den Ort Batu Sangkar auf, dessen Königspalast Pagaruyung das Zentrum der Kultur und des Hochlandes von Bukit Tinggi bildet und zu den exotischsten Bauwerken des hier ansässigen Stammes der Minangkabau zählt. Obwohl dieser Volksstamm den Islam als Glauben angenommen hat, zählen hier noch die Vorschriften des Adat, des ungeschriebenen Gewohnheitsrechts der Urgesellschaft und die Regeln des Matriarchats (insbesondere in rechtlichen, familiären und täglichen Angelegenheiten).
Wir setzten unseren Weg zur letzten Übernachtung in die Hafenstadt Padang fort. Bevor wir unser heutiges Ziel erreichten, legten wir noch einen Fotostopp am Anai-Wasserfall im gleichnamigen Dorf ein.
Nach check-in in unser zentral und am Ufer des Indischen Ozeans gelegenes Hotel und vor der letzten Übernachtung in Padang nahmen wir in einem renommierten Fischrestaurant ein herrliches Abendessen zu uns.

Siebzehnter Tag, 15.09.:

Sehr früh am Morgen fuhren wir zum Flughafen und starteten, nachdem wir unsd von Busfahrer, Busbegleiter und unserer Reiseleiterin Linda verabschiedet hatten, zu einem Inlandsflug nach Jakarta mit der indonesischen Fluggesellschaft „Garuda". Am nationalen Flughafen von Jakarta wurden wir dann von einem Bus abgeholt, der uns und unser Gepäck zu einer Stadtrundfahrt aufnahm, damit wir nicht neun Stunden auf dem Flughafen zubringen mußten.
So sahen wir uns in der indonesischen Hauptstadt noch den berühmten Sunda Kelapa-Hafen an, wo die traditionellen Küstensegel- und -motorschiffe, die den Frachtverkehr zwischen den Sundainseln aufrechterhalten noch nach alter Manier von Hand be- und entladen werden. Später bummelten wir kurz durch  den alten Stadtkern von Batavia - wie Jakarta zu holländischen Kolonialzeiten hieß - und fuhren in den zentralen Park zum Nationalen Befreiungsmonument „Monas", bevor wir später an der indonesischen Nationalmoschee und der christlichen Kathedrale vorbei wieder durch den dichten Verkehr zum Flughafen fuhren.
Nach Check in und gleich zwei Sicherheitskontrollen flogen wir - einigermaßen bequem mit dem Riesen -Airbus A 380 - über Singapur nach Frankfurt und zu unseren Zielorten, die wir am Vormittag des achtzehnten Reisetages, 16.09. 2012 -  erreichten.Eine aufregende Reise ist zu Ende gegangen, die für jedermann - auch erfahrene Asien-Reisende  - tolle und interessante neuer Erlebnisse und Erfahrungen brachte. Das moderne und das traditionelle Malaysia lernten wir ebenso kennen wie das landschaftlich herrliche und von Völkern mit so unterschiedlichen Traditionen bewohnte Sumatra. Ich freue mich schon darauf, diese tolle Reise im nächsten Jahr zu wiederholen.
Sind Sie dabei? Vielleicht fahren wir ja gemeinsam nach Bali - Java - Sulawesi oder nach Indien. Ganz egal wohin: Ich bin sicher, Eberhardt TRAVEL hat für Sie auch die nächste richtige Reise - und ich würde mich sehr freuen, wenn ich dann - wieder (?) - der Reiseleiter wäre.
Bis dann!
Ihr Dr. Michael Krause, Eberhardt-Studienreiseleiter

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