Reisebericht: Taiwan, Südkorea & Japan – Rundreise Asien

09.10. – 25.10.2019, 17 Tage Rundreise Ostasien: Taipeh – Seoul – Andong – Gyeongju – Busan – Hiroshima – Miyajima – Himeji – Kyoto – Fuji – Nara – Tokio


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Drei Länder voller Kultur und Geschichte - Taiwan Korea und Japan - Ökonomische Industriestaaten, Moderne und Tradition auf engstem Raum vereint, voller leben und Gastfreundschaft. 17 Tage lang bereisen wir die 3 Staaten und hier ist der Reisebericht:
Ein Reisebericht von
Andreas Mandel

Tag 1 und 2 Anreise und Taipei, Taiwan

Unsere Reisegruppe traf sich vor dem Abflug nach Taipeh am Gate in Frankfurt und schon früh merkte man, dass über die nächsten Tage eine tolle Gruppendynamik entstehen wird. Aus allen Ecken Deutschlands hatten wir uns zusammengefunden und freuten uns auf die bevorstehende Zeit in Ostasien. Um 11:40 hob der Flieger ab und brachte uns nach ca. 12 Stunden Flugzeit wohlbehalten nach Taiwan, wo es zum Zeitpunkt der Landung früh am Morgen war. Nach den Einreiseprozeduren trafen wir auf unsere taiwanesische Reiseleiterin Syntia, die uns herzlich begrüßte. Auf der Fahrt in die Stadt stellte Sie uns den pazifischen Inselstaat näher vor. Auf einer Fläche so groß wie Baden-Württemberg leben hier ca. 24 Millionen Menschen - die Hauptstadt Taipeh selbst zählt davon ein Zehntel. Selbst im Oktober hat es hier noch immer 25-30°C - ein starker Kontrast zum nasskalten Deutschland aus dem wir am Morgen angereist waren. Nach der kurzen Fahrt kamen wir am Pao-an (sprich: Baoan) Tempel an. Dieser taoistische Tempel aus dem 18. Und 19. Jahrhundert liegt in der Altstadt, gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und beeindruckte uns durch die farbenfrohe und reich verzierte Dekoration aus Porzellanfiguren und Goldverzierten Ornamenten. Syntia erklärte uns die taoistischen Gebetsriten: man richtet seine drängenden Fragen an die Gottheit seiner Wahl und formuliert eine einfache ja-nein Frage wie man weiter vorgehen soll. Eine Antwort erhält man durch das Fallenlassen von Gebetssteinen. Je nachdem, wie die Steine auf dem Boden zu liegen kommen befürwortet die Gottheit das Vorhaben oder rät einem davon ab und man formuliert eine neue Frage.
Nach dem Tempel erreichten wir den höchsten Turm des Landes und das weltberühmte Wahrzeichen der Stadt den Taipei 101. Dieser Turm mit 101 Stockwerken und 508 Meter Höhe war zwischen 2004 und 2007 der höchste Turm der Welt und verlor diesen Titel an den damals noch im Bau befindlichen Burj Khalifa. Wir fuhren mit dem schnellsten Aufzug der Welt auf den 89 Stock, wo wir den atemberaubenden Blick über die Stadt und die bergige Umgebung werfen konnten. Im Inneren des Turms kann man die frei hängende Stahlkugel betrachten, die die Schwingungen des Gebäudes durch Winde und Erdbeben ausgleicht und somit die Einsturzgefahr für den Turm verringert. Vom Turm aus konnten wir bereits die Sun Yat-Sen Gedächtnisstätte erblicken - unseren nächsten Stopp. Das Gebäude ist Sun Yat-Sen gewidmet: dem ersten Präsidenten und Begründer der Republik China. Bunte Blumen und riesige Nationalflaggen schmücken heute den Bau, denn es ist Nationalfeiertag in Taiwan. Wir bahnen uns einen Weg durch die Feierlichkeiten und politischen Kundgebungen hinein zur riesigen Statue des Präsidenten. Wir beobachten die feierliche Wachablösung und machen uns danach auf in unser Hotel zu beziehen. Am Abend kosten wir das erste Mal von der asiatischen Küche die uns die nächsten Tage immer wieder begleiten wird - der erste Eindruck ist sehr gut!

Tag 3 Nationales Palastmuseum Taipei, Taiwan


Am nächsten Morgen brechen wir auf zur Stadtrundfahrt durch Taipeh. Zunächst machen wir Halt am Märtyrerschrein. Dieser ursprünglich taoistische Tempel wurde von den Japanern während der Besatzungszeit errichtet und nach der Befreiung Taiwans zum Andenken der gefallenen Chinesen aus dem zweiten Weltkrieg sowie dem Bürgerkrieg gegen die Volksrepublik umgewidmet. Während wir über den weitläufigen Platz vor dem Schrein schlendern findet gerade auch die beeindruckende, zeremonielle Wachablösung statt. Wir fahren weiter zum nationalen Palastmuseum von Taiwan. Chiang Kai Shek ließ dieses Museum errichten, um die zahlreichen Kunstschätze ausstellen zu können, die er während der Flucht aus Festland-China mitnahm. Hier befinden sich heute über 600.000 wertvolle Artefakte der alten chinesischen Qing Kaiserdynastie. Synthia führt uns durch die Hallen und erklärt die Hintergründe zu den Schmuckstücken und Objekten aus Jade, Porzellan, Bronze sowie den vielen weiteren Kunstwerken die hier ausgestellt werden. Wir bekommen so einen einzigartigen Einblick in das Leben der alten Kaiserfamilien. Einen Einblick in das Leben des Nationalhelden Chiang Kai Shek selbst bekommen wir dann beim Besuch seines Denkmals mitten in Taipeh. Die beeindruckenden Gebäude im Stile der Tempel Ostasiens beherbergen ein Museum über sein Leben und Wirken sowie das Nationaltheater und weitere öffentliche Gebäude.
Danach tauchen wir nochmals in das geschäftige Treiben Taipehs ein indem wir den ältesten Tempel der Stadt sowie die umliegenden Straßenmärkte besuchen. Wir schlendern durch die Menschenmenge und sehen uns satt an dem bunten Treiben und Gebetsgesängen im Tempel bevor wir allerlei kuriose Waren auf dem Markt bewundern. Wir probieren heimischen Kräutertee und schlendern durch die schmalen Gassen die vollgepackt sind mit Essensständen und allerlei Kleinigkeiten. Auf dem Nachtmarkt Rau He suchen wir nach einer Mahlzeit und einigen uns schließlich auf ein kleines Steakrestaurant, welches uns die Atempause bietet, die ganzen fremden und überwältigenden Eindrücke des Markts zu verarbeiten. Allerlei für uns exotische Leckereien wie getrockneter Tintenfisch oder fritierten Meeresfrüchten lassen sich hier finden. Da wir am nächsten morgen früh weiterreisen kehren wir bald ins Hotel zurück und bereiten uns auf den Flug nach Korea vor.

Tag 4 Seoul, Südkorea


Um vier Uhr in der Früh klingelt für uns heute der Wecker - wir packen unsere Koffer und machen uns auf zum Flughafen. Dort verabschieden wir uns von Synthia, die uns ihre Heimat Taiwan mit Leidenschaft und viel Engagement vorgestellt hat. Nach gut drei Stunden Flug erreichen wir Seoul, wo wir unsere Reiseleiterin Son-Ya (oder Sonja) begrüßen, die uns während unseres Aufenthaltes in Südkorea begleiten wird. Nach einer kurzen Begrüßung tauschen wir die restlichen Taiwan-Dollar in koreanische Won und brechen auf in die Innenstadt von Seoul, wo wir den Königspalast besichtigen. Auf der riesigen, gut erhaltenen Palastanlage befinden sich die Audienzhalle sowie die Wohngemächer der Königsfamilie. Im Wissenschafts-Trakt entstanden die heutige koreanische Schrift sowie viele wertvolle Erkenntnisse und Schriftstücke aus der Astronomie und den Naturwissenschaften. Korea war aufgrund der Lage immer auch abhängig von den chinesischen Kaiserreichen und übernahm viele kulturelle und gesellschaftliche Einflüsse aus dem Reich der Mitte wie zum Beispiel die geschwungenen Dächer sowie die Ausrichtung der Gebäude nach Feng Shui. Als wir über das Palastgelände gehen fallen uns die zahlreichen Besucher in traditioneller koreanischer Kleidung auf - diese kann man sich leihen, oder von zuhause mitnehmen und bekommt kostenlosen Eintritt in das Gelände wenn man diese trägt.
Anliegend an den Gyeongbok-Palast befindet sich das Volksmuseum - Sonja erklärt uns hier mehr über die traditionelle Lebensweise und Bräuche der Koreaner. Anschließend kehren wir im Stadtviertel der Insadong in ein koreanisches Restaurant ein und probieren das erste Mal auf der Reise Kimchi. Dieses in scharfer Soße eingelegte Kraut ist eine koreanische Spezialität. Wir sind überrascht wie gut uns die zahlreichen kurios aussehenden Beilagen schmecken und genießen die neuen Geschmäcker bevor wir uns zum Hotel aufmachen und die Zimmer beziehen.

Tag 5 Gemeinsame Geschichte mit Nordkorea

Während der Reise erreichte uns die Nachricht, dass die Demilitarisierte Zone zu Nordkorea unter Quarantäne steht - wegen eines Ausbruchs des afrikanischen Schweinefiebers können wir heute nicht wie geplant bis an die nordkoreanische Grenze fahren, sondern müssen das Programm etwas anpassen. Also machen wir uns auf zum Kriegsmuseum in Seoul, wo Ausstellungsstücke aus dem Koreakrieg die Brutalität des Konflikts aufzeigen und uns auch den Besuch der Grenzregion später am Abend vorbereiten. Zunächst fahren wir aber weiter zum N-Tower. Auf dem südlichen Berg in Seoul gelegen bietet dieser Aussichtsturm einen beeindruckenden Rundblick über Südkoreas Hauptstadt. Um den Turm herum befinden sich zahlreiche Cafés und Souvenirläden. Die Geländer sind gespickt mit Vorhängeschlössern, die von den Besuchern mit dem Wunsch nach Glück in der Liebe dort angebracht werden. Zum Mittagessen probieren wir Koreas berühmten Pfannkuchen aus Mung-Bohnen Teig. Die frittierten Röstis kommen super an und wir bestellen sogleich mehrere Geschmacksrichtungen ehe wir weiterziehen. Wir verlassen Seoul und erreichen nach kurzer Fahrt das Odusan Observatorium. Diese Aussichtsplattform liegt an der Grenze zu Nordkorea an der Mündung zweier Flüsse - des Grenzflusses Imjin sowie des Han-Flusses der durch Seoul fließt. Durch Fernrohre blicken wir über den Fluss auf den Nachbarstaat und können die Menschen dort bei der Feldarbeit oder beim alltäglichen Leben beobachten. Einige Kilometer weiter flussaufwärts befindet sich der Imjingak Friedenspark. Eine Gedenkstätte für aus dem Norden geflüchtete Koreaner, die hier ihrer zurückgelassenen Verwandten oder ihrer Kindheit in Nordkorea gedenken können. Wir besichtigen die Parkanlage und fühlen uns auf unheimliche aber faszinierende Weise an unsere eigene Geschichte erinnert.
Wir fahren zurück nach Seoul und machen uns bereit für das Abendessen. Auch in Korea hat italienische Küche mittlerweile Fuß gefasst - viele Köche kommen nach Europa um von den dortigen Köchen zu lernen und so lassen wir den heutigen Tag bei Pizza und Pasta ausklingen.

Tag 6 Traditionelles Korea

Aus der pulsierenden Millionenmetropole Seoul brechen wir heute auf in das traditionelle Korea. Wir machen einen Abstecher in das Hahoe Dorf - ein mittelalterliches Dorf, das aufgrund seiner Lage in einer Flussbiegung von äußeren Angriffen gut zu verteidigen war und somit in der ursprünglichen Form über Jahrhunderte erhalten bleiben konnte. Bei traditionellen Nudelgerichten stärken wir uns nach der Ankunft erst einmal und machen uns dann auf, in das Innere der Anlage. Hahoe ist bekannt für sein Maskentheater - wir nehmen in der kleinen Arena Platz und verfolgen das Schauspiel. Bei Gesang und Tanz wurde damals wie heute die gesellschaftliche Ordnung sowie die Moral der Menschen aufs Korn genommen. Im Dorf selbst gibt es zwei Arten von Häusern zu sehen: die des Landadels, welche robuster gebaut sind und die traditionellen mit Schindeln bedeckten Dächer aufweisen, sowie die Häuser der einfachen Leute, aus Lehm und mit Schilfdächern gebaut. Wir besichtigen die Innenhöfe und schlendern durch die Gassen des Dorfes während uns Sonja mehr über das damalige Leben der Bauern und adeligen erklärt. Überall finden sich kleine Läden die die traditionellen Masken aus dem Schauspiel darbieten. Nachdem wir das Dorf gemütlich durchschritten haben machen wir uns weiter auf den Weg nach Andong, wo wir unser Hotel beziehen können. Nach ein wenig Zeit zum Frisch machen brechen wir auf zum Abendessen - heute gibt es Pulkok. In einem Wok wird Rindfleisch gebraten und zusammen mit Gemüse und zahlreichen Beilagen zubereitet. Jeder fügt dem Fleisch hinzu was er möchte und stellt sich so seine eigene Mahlzeit zusammen. Mit vollem Magen fahren wir zurück ins Hotel und bereiten uns auf den nächsten Tag vor.

Tag 7 Alte Hauptstadt Gyeongju

Am nächsten Morgen führt uns unsere Reise weiter nach Gyeongju, in die alte Hauptstadt des Silla Königreiches, welches nach langen Jahren der kriegerischen Auseinandersetzungen schlussendlich die koreanische Halbinsel im 7. Jahrhundert unter einem Banner vereinen konnte. Das Silla Reich war bekannt für seine Hingabe zum Buddhismus und so besuchen wir zunächst eines der buddhistischen Heiligtümer der Periode den Bulguksa Tempel. Der Tempel liegt außerhalb der Stadt in den umliegenden Bergen - die Nähe zur Natur ist ein wichtiger Bestandteil des Glaubens. Die Steinpagoden, reich verzierten Treppen sowie die vergoldeten Buddha Statuen machen diesen Ort zu einem der wichtigsten koreanischen Nationalschätze. Wir gehen über das Tempel-Gelände und hören Sonja zu wie Sie über die Anlage und die Geschichte des Buddhismus in der Region spricht. Vom Tempel aus ist es nicht weit zu einem weiteren Heiligtum der Seokguram Grotte. Der künstlich angelegte Schrein befindet sich wenige hundert Meter entfernt am Berg und beinhaltet eine weitere vergoldete Buddha Statue die wir andächtig besuchen. Die kunstvollen Anlagen und symmetrisch aufgebauten Gebäude versetzen uns in Staunen. Weiter geht es in die Innenstadt Gyeongjus zum alten Observatorium. Der unscheinbare Steinturm ist eines der letzten Zeugnisse für die koreanischen Bemühungen das Universum zu beobachten und die Sternenkunde voranzutreiben. Umgeben ist das Observatorium von Hügelgräbern und einem Feld von lila gefärbten Gräsern - ein tolles Fotomotiv für unsere Gruppe. Nach einer kleinen Mittagspause schlendern wir anschließend durch den Tumuli Park - eine Parkanlage die um die antiken Hügelgräber errichtet wurde. Die symmetrischen Hügel mit Gras überwachsen bieten einen einzigartigen Anblick und sind teilweise noch ungeöffnet und mit zahlreichen Reichtümern bestickt. Eines der geöffneten Gräber am Ende des Parks wurde zum Ausstellungsgebäude umgebaut und beherbergt Repliken der dort gefundenen Juwelen und Kunstschätze der alten Silla Herrscher. Materialien aus der ganzen bekannten Welt wurden hier zu wertvollem Schmuck verarbeitet und als Grabbeigabe für das Leben im Jenseits dargeboten. Unsere Gruppe fährt weiter zum Gelände des alten Palasts der Dynastie. Die Mauerreste geben die Grundstruktur des alten Palastes noch preis - nur drei Gebäude der alten Anlage sind bis heute erhalten und werden als Pavillon benutzt. Der Palast wird umgeben von einem künstlich angelegten Wasserbecken dem Anapji oder Wolji Teich. An dessen Ufer entlang windet sich ein schöner Pfad den wir entlang laufen um so einen malerischen Blick auf die Palastanlagen im Licht der untergehenden Sonne zu bekommen. Man bekommt einen kleinen Eindruck davon, wie hier die alten adeligen entlang schlenderten und sich in den Gartenanlagen vom Stress des Alltags erholt haben mussten. Nach diesem Erlebnis beziehen wir unser Hotel und genießen das heute amerikanische Abendessen vom reichen Buffet.

Tag 8 Busan

Um 9 Uhr machen wir uns heute auf um nach Busan zu fahren, der zweitgrößten Stadt Südkoreas. Die Hafenmetropole bietet knapp 4 Millionen Menschen ein Zuhause und stellt das Tor zur Welt für Koreas Autoindustrie dar. Die umlegenden Autohersteller trugen maßgeblich zum Aufschwung Busans als Fischerei und Exportstadt bei. Heute ist Busan eine der modernsten Städte Koreas und beeindruckt uns bei unserer Ankunft mit imposanten Hochhäusern und fantastischen Brückenkonstruktionen die sich über die Bucht spannen und zwischen Meer und Berge zwängen. Der erste Stopp für uns ist aber wieder der Natur gewidmet: wir fahren zur Halbinsel des Taejeong Dae Resort Parks - ein grüner Flecken mit Steilküsten und Leuchttürmen, die auf das Meer hinaus ragen. Mit der Bummelbahn bewältigen wir die hügeligen Wege und können dann den Blick auf das japanische Meer sowie die vorgelagerte japanische Insel Tsushima genießen. Beim Mittagessen in Busans brodelnder Innenstadt probieren wir eine weitere koreanische Köstlichkeit: Shabu Shabu. Für spezielle Geschmäcker ist dann der Besuch beim größten Fischmarkt der Stadt dem Jagalchi Markt. Der größte Andrang ist am frühen Nachmittag schon vorbei und so können wir gemütlich durch die Becken der Fischhändler spazieren und entdecken so manchen kuriosen Fang. Wir erreichen unser Hotel wo wir die Koffer aufs Zimmer bringen und dann jeder für sich nochmals über den zweiten großen Markt Busans gehen. Dort werden wir dann auch für das Abendessen fündig und gehen heute früh ins Bett denn morgen steht die zeitige Überfahrt nach Japan an.

Tag 9 Fahrt nach Hiroshima

Erneut steht uns heute ein früher Aufbruch bevor - wir verabschieden uns von der koreanischen Halbinsel und setzen am Morgen mit der Fähre von Busan nach Japan über. Nach knapp 4 Stunden mit Zwischenstopp in Tsushima erreichen wir das regnerische und bewölkte Fukuoka auf der Japanischen Insel Kyushu. Im Hafengebäude empfängt uns unsere Reisebegleitung für die nächsten Tage in Japan: Angelika. Sie ist vor 30 Jahren nach Japan ausgewandert und seitdem mit Land und Leuten eng verbunden. Wir tauschen unsere restlichen koreanischen Geldscheine zu den japanischen Yen und geben unsere Koffer ab, die dann nach Hiroshima in unser Hotel gebracht werden. Unsere Gruppe macht sich dann auf zum Bahnhof von Fukuoka wo wir die restliche Zeit nutzen um die ersten Erfahrungen mit der japanischen Küche zu sammeln. Nudelsuppe und Gebratenes Fleisch sind hier ebenso beliebt wie Sushi und Fischgerichte. Nachdem wir uns gestärkt haben erleben wir gleich ein weiteres Highlight der Reise: die erste von einigen Fahrten mit dem berühmten japanischen Schnellzug dem Shinkansen. Die Züge sind ein exzellentes Beispiel für Pünktlichkeit und Effizienz und so sind wir nicht erstaunt, dass unser Zug der uns nach Hiroshima bringen sollte auf die Sekunde genau im Bahnhof einfährt. Wir nehmen unsere Plätze ein und erreichen nach knapp eineinhalb Stunden Hiroshima. Im Hotel angekommen entdecken wir bereits sofort unsere Koffer und beziehen die Zimmer. Das Hotel liegt direkt am Friedenspark sodass vor dem Abendessen noch Gelegenheit bestand bei einem kleinen Spaziergang die berühmte Kuppel des Friedensdoms anzuschauen - die berühmte Kuppel der Industrie und Handelskammer Hiroshimas die nach dem Atombombenabwurf 1945 als Mahnmal für Frieden in der Welt im zerstörten Zustand erhalten blieb. Angelika führt uns dann durch die nächtlichen Straßen Hiroshimas zu einem Restaurant, wo wir japanisches Okonomiyaki probieren: auf einer Teigbasis werden Nudeln, Kohl, wahlweise Fisch oder Fleisch sowie Gemüse angebraten und mit Käse überbacken serviert. Zurück im Hotel erholen wir uns noch von der langen Fahrt heute und sind gespannt auf die Tage im dritten Land der Reise Japan.

Tag 10 Itsukushima Schrein


Ganz in der Nähe von Hiroshima liegt ein beeindruckender Schintoistischer Schrein, der durch sein halb im Wasser stehendes rotes Tor weltweit Berühmtheit erlangt hat: der Itsukushima Schrein. Heute besichtigen wir die Insel auf der sich der Schrein befindet und statten dem Weltkulturerbe einen Besuch ab. Dazu können wir mit der Bahn und der Fähre auf die Insel gelangen, wo uns zunächst freilaufende Rehe mit hungrigen und interessierten Augen empfangen. Hier auf der Insel werden die Tiere geduldet und haben sich über die Jahre an die zahlreichen menschlichen Besucher gewöhnt und jegliche Scheu abgelegt. Man kann sie streicheln und mit speziellen Keksen füttern. Unsere Gruppe macht sich nach der Landung auf den Weg zum nahe gelegenen Schrein vorbei an den Tieren und den vielen kleinen Läden die den Straßenrand säumen wo Leckereien und allerlei Souvenirs angeboten werden. Der Schrein selbst ist auf Stelzen in die Bucht gebaut während der Flut sieht es so aus als würde die gesamte Anlage im Wasser schwimmen. Ein bisschen traurig sind wir, als wir bemerken, dass das berühmte rote Tor in der Bucht momentan wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet ist und nur schemenhaft zwischen den Abdeckungsplanen zu sehen ist. Doch der Schrein an sich ist beeindruckend für sich alleine und so schlendern wir durch die Gänge und über die Stege während wir Angelikas Ausführungen über den Schinto Glauben sowie die Gebetsriten zuhören. Zur Anlage gehört auch eine der ältesten Bühnen der Welt für das japanische No-Theater, einer besonderen Theaterform, die hier immer noch regelmäßig praktiziert und aufgeführt wird. Wir brechen auf zurück in Richtung Hafen und suchen unterwegs noch eine Kleinigkeit zu Essen, als wir auf die zahlreichen Bäckereien am Wegesrand stoßen, die hier eine besondere Süßigkeit herstellen: kleine aus Teig geformte Ahornblätter mit süßer, cremiger oder deftiger Füllung. Bei einer kleinen Pause probieren wir die verschiedenen Sorten und sind begeistert vom tollen Geschmack. Wir erreichen gut gestärkt den Hafen und fahren zurück nach Hiroshima, wo wir am Nachmittag ankommen. Trotz des einsetzenden Regens gehen wir nochmals über die Parkanlagen des Friedensparks und bestaunen ehrfürchtig die Denkmäler, die die Geschichte des Atombombenabwurfs nacherzählen. Abschließend besuchen wir auch das Friedensmuseum, das sich diesem Thema widmet und zahlreiche Geschichten von den Opfern des damaligen Ereignisses aufzeigt. Hier kann sich jeder so viel Zeit nehmen wie er möchte bevor sich die Gruppe am Abend erneut im Hotel trifft und sich gemeinsam auf den Weg macht zum Abendessen, wo die Eindrücke des Tages besprochen werden.

Tag 11 Himeji Burg


Heute verlassen wir Hiroshima und brechen auf in Richtung Himeji wo wir die Burg des weißen Kranichs besichtigen wollen. Dazu treffen wir uns in der Früh vorm Hotel und fahren mit dem Shinkansen nach Himeji, wo wir gegen 10 Uhr ankommen. Die Burg ist vom Bahnhof aus direkt zu erkennen und nach einem gemütlichen Spaziergang erreichen wir die Burg keine 30 Minuten später. Ein majestätischer Anblick bietet sich unserer Reisegruppe - das Weis der Burgmauern strahlt wie beim ersten Tag und der imposante Bau überragt die umliegende Park- und Burganlage ehrergiebig. Die Gruppe macht sich auf die Burg zu erklimmen und über zahlreiche beeindruckende Nebenhöfe und vorgelagerte Zwischenstufen haben wir unser Ziel das Innere der Burg dann schlussendlich erreicht. Wir tauchten ein in die Welt der japanischen Shogune und Militärherrscher, die mit den Burgen Ihre Machtpositionen untermauerten und sich in jahrhunderte langen Kriegen um die Vorherrschaft über Japan stritten. Zurück am Bahnhof fuhren wir mit unserem Gepäck nach Kyoto, die alte Hauptstadt des japanischen Kaiserreiches und später der militärischen Herrscher der Shogune. Wir kommen erneut bei starkem Regen an, sodass wir uns dazu entschließen den Ausläufern des Taifuns zu entgehen und keinen Spaziergang durch die Straßen mehr machen. Am Abend treffen wir uns erneut zum gemeinsamen Essen und genießen Sukiyaki - die japanische Variante des Eintopfs wo wir nach unseren Wünschen Gemüse, Fleisch und Pilze im Sud kochen und zusammen mit Reis und Suppe verzehren.

Tag 12 Kyoto


Unsere Gruppe trifft sich heute zur Besichtigung der alten japanischen Hauptstadt Kyoto. Zahlreiche Kunstschätze und historische Bauten machen diese Stadt zu einem besonderen Erlebnis. SO besonders sogar, dass die Stadt im zweiten Weltkrieg von den Amerikanern weitestgehend verschont blieb, weil diese um die kulturelle und historische Bedeutung der Stadt wussten und sie nicht zerstören wollten. Mit unseren Transferfahrzeugen bewegen wir uns heute durch die Stadt und machen zum ersten Mal am Ryoanji Tempel halt. Dieser Tempel aus dem Mittelalter besticht durch seine erstaunlichen Gartenanlagen. So wurde um das Hauptgebäude eine beschauliche kleine Anlage um einen pittoresken Teich angelegt - das richtige Kunstwerk befindet sich jedoch im Inneren des Heiligtums: ein minutiös angelegter Zen Steingarten. Auf einem Beet aus fein gerechtem Kies liegen in genauestens geplanter Anordnung verschieden große Steinfelsen. Die Schlichtheit und Ruhe der Anordnung lädt zur Besinnung und Meditation ein und dient als Vorbild für Zen Gärten auf der ganzen Welt. Von Schlichtheit und Bescheidenheit ist man im buddhistischen Kinkakuji weit entfernt. Der nächste Stopp unserer Stadtrundfahrt befindet sich nur wenige Meter vom Ryoanji Tempel entfernt und ist ebenfalls ein Tempel - jedoch ist hier das Hauptmerkmal prunkvoll und sofort zu erblicken. Das Gebäude des Tempels ist nämlich mit Gold verkleidet und bietet durch die Gestaltung der Anlage an einem Teich mit umliegenden Gärten einen beeindruckenden Anblick. Wir schlendern durch die Parkanlage die den Tempel umrundet und treffen uns wieder bei unseren Transferfahrzeugen. Unsere Tour führt uns zum weltlichen Zentrum der Kaiser- und Shogunzeit der Nijo-Jo Burganlage. Die Anlage diente ziemlich schnell nach der Vereinigung Japans rein repräsentativen Zwecken und so wurden hier kunstvolle Elemente eingearbeitet, die die Macht und den Reichtum des Herrscherhauses verdeutlichen sollten. Angefangen beim kunstvoll ausgearbeiteten Eingangstor mit gold verzierten Giebeln bis hin zu den aufwendig bemalten Papierwänden der einzelnen Räume die jeweils einem naturnahen Thema gewidmet sind. Die Räume wurden zum Empfang der einzelnen Lehnsherren und Vasallen genutzt und erfüllten die Funktion die Macht des Kaisers und später des Shoguns optisch zu untermauern. Wir schlendern auf der Suche nach einem guten Restaurant über den pulsierenden Straßenmarkt in Kyoto, wo wir auch alsbald fündig werden und lassen den Tag danach gemütlich ausklingen.

Tag 13 Nara


Wir tauchen heute nochmals weiter ein in Japans alte Geschichte und besuchen Nara. Bereits im 8. Jahrhundert fungierte Nara bereits als erste richtige Hauptstadt Japans, bevor es diesen Titel an das nahe gelegene Kyoto verlor. In der Stadt finden sich jedoch heute noch die Zeugen der Machtposition sodass ein Besuch der Anlagen zu einem Besuch in Japan dazu gehört. Erster Halt ist der Todaiji - der größte Holzbau der Welt, der zugleich die weltweit größte Buddha Statue aus Bronze beherbergt. Um den Bau zu erreichen bahnen wir uns unseren Weg durch die hier ebenfalls vertretenen zahmen Rehe, die sich auf der ganzen Anlage frei bewegen können und sich von den Besuchern streicheln und füttern lassen. Nachdem wir das beeindruckende Süd-Tor aus dem 12. Jahrhundert durchschritten haben eröffnet sich uns allmählich der Blick auf den riesigen Bau und wir bestaunen beim betreten des Tempels die riesige Buddha Statue die sich erhaben über die Gläubigen erhebt. Neben dem buddhistischen Tempel befindet sich auch ein Schintoistisches Heiligtum unweit der Tempelanlage welches wir danach besuchen gehen. Nach einem kleinen Spaziergang durch einen künstlich angelegten Kiefernwald - stets begleitet durch die Rehe - kommen wir schließlich zum Eingangstor des Schreins. Viele alte Steinlaternen zeugen von großzügigen Spenden der japanischen Bevölkerung die sich auf diesem Weg die Gunst der Götter erkaufen wollten. Heute bieten sie uns einen vorzüglichen Anblick während wir hinauf zum Schrein schlendern und das wie immer beim Schintoismus wichtige Zusammenspiel von Architektur und Natur bewundern. Hier begegnen uns auch kleine Kinder in traditionellen Kimonos gekleidet - auf Nachfrage erklärt uns Angelika, dass hier das „drei, fünf, sieben" Fest gefeiert wird. Mädchen und Jungen werden an ihrem 3., 5., und 7. Geburtstag in traditioneller Kleidung zum Tempel begleitet, wo Sie für eine gute Zukunft beten und von den Bediensteten des Tempels kleine Geschenke erhalten. Nach einer kleinen Pause erreichen wir wieder den Bahnhof und fahren zurück nach Kyoto, wo wir in den Shinkansen nach Odawara steigen. Dort am Fuße des Berges Fuji im Hakone Nationalpark begrüßen wir wieder unseren steten Begleiter den japanischen Regen, von dem wir uns nicht unterkriegen lassen. Außerdem endet unsere Tagestour und wir erreichen das Hotel mit Blick auf die Sagami-Bucht, den wir am nächsten morgen bei Sonnenaufgang richtig genießen können.

Tag 14 Kamakura


Heute wurde uns das wolkenverhangene und teilweise stürmische Wetter dann doch einmalig zum Nachteil - wir konnten im Regen unmöglich die Schifffahrt auf dem Ashi no Ko See wahrnehmen und so wurde uns auch der Blick auf den heiligen Berg Fuji-San zunächst verwehrt. Nichts desto trotz brachen wir am morgen auf und gelangten zunächst zum Ashi no Ko See, wo wir den Blick hinaus auf den See sowie die von Wolken umrahmten Hügel an den Ufern für einen kleinen Foto-Stopp nutzten. Das Bergpanorama mit den Wolken die zwischen den Gipfeln hindurch waberten entschädigte wenigstens ein wenig für den verpassten Blick auf den Berg Fuji der generell ein scheues Wesen ist und sich nur selten seinen Bewunderern zeigt (was natürlich zu seinem Status als mystisches Nationalheiligtum beiträgt). Weiter führt unser Weg nach Kamakura - wo wir voller Bewunderung tapferen Japanern dabei zusehen, wie sie Wind und Wetter trotzen und die Gelegenheit zum surfen in der starken Brandung nutzen. Zu hunderten sahen wir die kleinen schwarzen Punkte entlang des Küstenstreifens - Japaner in ihren Neoprenanzügen mit Surfbrett bewaffnet die Wellen attackierend. Nach einigen Minuten Fahrt entlang der Küste erreichen wir Kamakura. Hier befinden sich zwei weitere wichtige japanische Heiligtümer die wir auf dem Weg nach Tokyo ebenfalls besichtigen möchten. Zunächst erreichen wir den Hasedera Schrein in dessen Innerem sich eine vergoldete Statue der weiblichen Göttin der Barmherzigkeit „Kannon" befindet. Wir trotzen dem starken Wind und werfen einen Blick über Kamakura von der Aussichtsplattform aus bevor wir weiter fahren zur zweiten Station dem Kotoku-in. Dieser Tempel wird dominiert von einer riesigen, frei stehenden und von innen begehbaren Statue des sitzenden Buddhas. Gerade als wir dort ankommen klärt das Wetter zum ersten Mal auf und unsere Gruppe genießt den Anblick der Statue in unerwarteten Sonnenstrahlen. Wir nehmen eine kleine Mahlzeit zu uns bevor wir weiter ziehen und das letzte Stück Weg nach Tokyo zurück legen. Auf der Fahrt dorthin eröffnet sich uns die Skyline von Yokohama, der Vorstadt Tokyos, die alleine so groß wie Berlin ist und seinen eigenen Charme entfaltet. Wenig später blicken wir dann auch auf das Meer an Hochhäusern der größten Stadt Japans und dem Zentrum der größten Metropole der Welt: Tokyo. Aufgrund der Inthronisation des japanischen Kaisers die heute stattfindet können wir nur auf indirektem Wege in unser Hotel gelangen, weswegen wir unter anderem den längsten Tunnel Japans befahren, der sich mit 18,6 km Länge unter der Bucht Tokyos hindurchschlängelt und die wichtigsten Stadtteile miteinander verbindet. Wir erreichen unser Hotel im angesagten Viertel Ikebukuro und machen uns nach einer kurzen Pause nochmals auf die berühmte Shibuya-Kreuzung anzusehen. Als wir aus dem Bahnhof der Rundlinie auf die Kreuzung treten und die Lichter und die Lautstärke uns entgegenschlagen wird uns schlagartig das gewaltige Ausmaß der Kreuzung klar. Unvorstellbare Menschenmassen überqueren bei einer Grünphase diesen Verkehrsknotenpunkt, während rings um uns herum bunte Lichter und Lärm aus den Videoleinwänden auf uns einprasseln. Ein atemberaubendes Schauspiel für alle Sinne. Alle Sinne werden dann auch nochmals bei unserem Abendessen in der Nähe unseres Hotels beansprucht. Die friedliche Mahlzeit wird heute nämlich von einem Feueralarm gestört der zum Glück nur fälschlicher Weise ausgelöst wurde und nach einiger Zeit von der vollständig anrückenden Feuerwehr Mannschaft abgestellt wurde. Nachdem klar war dass keine Gefahr bestand trug der Alarm zur Erheiterung der gesamten Gruppe bei sodass es wieder, wie so oft während unserer Reise, zu einem fröhlichen Abend wurde.

Tag 15 Tokyo


Unser Tag in Tokyo beginnt heute bei hervorragendem Wetter mit zuvor verpassten Blick auf den heiligen Berg Fuji. Strahlender Sonnenschein und wolkenfreier Himmel ermöglichen uns den Berg von unserem Hotel aus beim Aufstehen bereits zu beobachten. Somit sind wir für die zuvor regnerischen Tage bestens entschädigt worden. Erster Programmpunkt des Tages ist die Besichtigung des Meiji Schreins - einem Heiligtum des Schintoismus und gleichzeitig ein Denkmal für das Kaiser-Ehepaar der Meiji Ära die 1916 mit dem Tod der beiden zu Ende ging. Der Schrein ist auch hier umgeben von einer riesigen künstlich angelegten Parkanlage um die Verbundenheit des Schreins mit der Natur zu verdeutlichen. Für den Kaiser sowie für seine Frau wurden direkt vor dem inneren Heiligtum zwei Bäume gepflanzt, die zum Gedenken an die beiden Personen dienen. Nachdem wir uns einen Weg durch Tokyos Verkehr gebahnt haben erreichen wir den Kaiserpalast der aktuellen Dynastie. Nachdem die Hauptstadt von Kyoto nach Tokyo verlagert wurde, wurde natürlich auch hier ein entsprechender Palast für die Kaiser errichtet - diese sind aber für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Wir nutzen die warmen Sonnenstrahlen für einige hervorragende Foto-Motive und bestaunen die Befestigungsanlagen des Palastes bevor wir uns in den modernen Teil Tokyos aufmachen. Unser nächstes Ziel ist der Mori Tower - ein Geschäftsgebäude und Einkaufszentrum im Stadtteil Roppongi Hills - einem Einkaufs und Vergnügungsviertel. Der Turm bietet uns einen atemberaubenden Ausblick über die Stadt und wir erblicken den Tokyo Tower und den Skytree die aus dem Meer an Hochhäusern herausstechen. Der Tokyo Tower aus den 1960er Jahren ist dem Eiffelturm in Paris nachempfunden und ist nicht nur durch seine Gerüstbauweise sondern auch durch die markante Farbgebung in Rot und Weis zu einem Wahrzeichen Tokyos geworden. In weiterer Entfernung sehen wir den Skytree - der zweithöchste Turm der Welt - dessen Aussichtsplattform auf über 600 Metern Höhe liegt. Zwischen den beiden ikonischen Türmen können wir das wilde Treiben der Stadt mit ihren Tempeln, Parkanlagen und Hochhäusern beobachten. In der Ferne hat sich der Fuji Berg bereits schon wieder in Wolken verhüllt und entzieht sich unserem Blick. Wir fahren weiter in Tokyos belebte Prachtmeile der Ginza Einkaufsstraße. Hier tummeln sich die edlen Boutiquen und die Luxusmarken, die wir beim Vorbeigehen an den Schaufenstern bestaunen können. Unser Ziel ist jedoch das nahe gelegene Kabuki Theater, welches mit seiner traditionellen Fassade einen Bruch zu den Glasbauten rings herum darstellt. Im Inneren des Theaters befinden sich auch Cafés und Souvenirläden - für uns eine gute Gelegenheit eine kleine Mittagspause einzulegen. Frisch gestärkt geht es für uns weiter zum Asakusa Tempel. Diese Tempelanlage geht auf das 7. Jahrhundert zurück und stellt die älteste und wichtigste Tempelanlage Tokyos dar. Die in Rot strahlenden Gebäude strecken sich erhaben über das Gelände und zahlreiche kleine Buden und Läden säumen den Hauptweg der zum Heiligtum führt. Durch das Donner-Tor betritt man diesen Hauptweg und durchschreitet zunächst eine riesige Laterne, an dessen Basis ein Drache aus Holz kunstvoll eingeschnitzt wurde. Geschäftiges Treiben erwartet uns hier und wir nutzen die Gelegenheit uns umzuschauen und die Eindrücke aufzusaugen die auf uns einprasseln. Gegen frühen Abend, kurz bevor wir wieder aufbrechen wollen geht die Abendbeleuchtung an, wodurch sich die gesamte Atmosphäre nochmals ändert und die Gebäude in neuem Glanz erstrahlen. Bei der Fahrt zurück ins Hotel genießen wir die kleinen Leckereien die es hier in den Marktständen gibt und blicken mit einem weinenden Auge unserem letzten gemeinsamen Abend auf der Reise entgegen. Beim Abendessen im Hotel verabschieden wir uns von Angelika unserer Reiseleitung, die Ihre Leidenschaft und Passion für Japan hervorragen übermitteln konnte und uns wunderbare Tage in ihrer Wahlheimat verschuf.

Tag 16 und Tag 17 Tokyo und Abreise


Da unserer Flieger erst am Abend starten haben wir heute nochmals einen Vormittag zur individuellen Verfügung in Tokyo. Dem Vorschlag nach Akihabara zu gehen stimmen die meisten Gruppenmitglieder zu und so machen wir uns nochmals gesammelt auf den Weg in eines der schrillsten und buntesten Viertel Tokyos, dass am frühen Vormittag zwar noch verschlafen und leer erscheint aber mit unserer Ankunft immer mehr aufwacht und lebsamer wird. Hier befindet sich nämlich die Hochburg der japanischen Anime, Manga und Technik-Szene - ein wichtiger Bestandteil japanischer Kultur und Geschichte findet hier in schrillen Videoleinwänden und bunt bemalten Plakaten sein Epizentrum. Comicläden reihen sich an Elektronik-Geschäfte reihen sich an Restaurants und an Spielhallen, wo es die neuesten Videospiele zum ausprobieren gibt. Neue japanische Filme und Serien erscheinen zuerst in den Kinos hier und es ist keine Seltenheit, verkleidete Japaner zu sehen, die aus ihrer tristen alltäglichen Rolle als Angestellter ausbrechen können und ihren Leidenschaften nachgehen. Nachdem wir diese Eindrücke gesammelt haben begeben wir uns wieder in unser Hotel um die Zimmer auszuchecken und nochmals eine Möglichkeit zum Mittagessen zu suchen. Durch die Lage in Ikebukuro stellt sich das als keine Herausforderung dar und schnell werden wir fündig - es bleibt sogar noch Zeit für einen süßen Nachtisch in einem der zahlreichen Cafés. Um 14:00 treffen wir dann im Hotel unseren Transferbegleiter, der uns zum Flughafen Narita etwas außerhalb der Stadt bringt. Nach dem Check-In und der Gepäckabgabe verabschieden wir uns von Japan und fliegen gesammelt nach Deutschland, wo wir uns in Frankfurt voneinander verabschieden. Hier trennt sich die Gruppe und jeder tritt seinen jeweiligen Heimweg an. Eine tolle Reise mit unvergesslichen Erlebnissen und einer überragenden Reisegruppe geht zu Ende. Wir haben viel gelacht und neue Freundschaften geschlossen und ich persönlich bedanke mich von ganzem Herzen für die wundervolle Zeit die wir miteinander in Taiwan, Südkorea und Japan verbracht haben!

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