Reisebericht: Rundreise Australien – grenzenloses Fernweh

17.10. – 01.11.2015, 16 Tage Rundreise Singapur – Melbourne – Sydney – Alice Springs – Ayers Rock – Cairns – Great Barrier Reef – Kuranda – Daintree–Nationalpark


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Grenzenloses Fernweh... mit diesem Motto begeben sich meine Reisegäste mit mir auf große Abenteuerreise nach Australien.
Ein Reisebericht von
Juliane Voigt

Samstag, 17.10.15 – Goodbye Germany!


Endlich ist es so weit! Die Aufregung der letzten Tage erreicht heute ihren Höhepunkt - wir fliegen ans andere Ende der Welt. Für die nächsten 15 Tage laufen wir kopfüber und erkunden unser langersehntes Ziel - Australien.Doch wie immer gilt es zuerst eine Hürde zu überwinden, was war doch noch gleich... Ach ja, klar! Von unserem Traum trennen uns nur knapp 16.400 km und gute 22 Stunden Flug... Doch beginnen wir mal von ganz vorn... nämlich am Treffpunkt Dresden, zumindest für die Meisten von uns, denn schon hier ging es abenteuerlich los. Gegen 17:00 Uhr treffen wir uns vorm Lufthansa Check-In und versuchen unser Glück mit dem freundlichen Automaten, der uns problemlos unsere Bordkarten ausdrucken soll... Leider verlor ich während dieser Eincheckphase mein Gepäck kurzzeitig aus den Augen. Das entging der Flughafenpolizei natürlich nicht und binnen von Sekunden standen fünf Beamten um mein Gepäck herum. Zum Glück konnte ich die Situation schnell "entschärfen" und mich wieder, mit Gepäck an meiner Seite, den kleinen Tippfehlern auf den Buchungen der Flugtickets widmen. Nach solch einer Aufregung hilft nur eins, genau, ein Snack! Also ab durch die Sicherheitskontrolle und die letzte Stunde bis zum Abflug in Ruhe und in Frieden genießen. Siegessicher begeben wir uns dann zum Gate, jetzt kann nichts mehr schief gehen. Da klingelt doch dann tatsächlich mein Telefon und nein es war nicht die Mama, die sich nochmal erkundigen wollte ob ich alles dabei habe. Es waren zwei von unserer Reisegruppe die in Leipzig starten. Und schon schlug mein Herz wieder schneller, denn der Flug von Leipzig nach Frankfurt hat Verspätung und das fast 2 Stunden! Tief durchatmen, schaffen wir schon! Irgendwie. In Frankfurt angekommen stürme ich also direkt zum nächsten Infoschalter um sämtliche Informationen einzuholen. Leider sind allen natürlich die Hände gebunden und somit hilft nur noch eins: Abwarten... Zum Glück (!) hat auch der Flug von Frankfurt nach Singapur Verspätung und während sich alles etwas entspannt und ich auch wieder etwas ruhiger werde findet sich schon mal der Großteil der Gruppe am Gate wieder, ich zähle durch, Berlin und Frankfurt ist auch dazugestoßen, fehlt wirklich nur noch Leipzig...
"Da kommen sie!" Na ein Glück, wir haben es geschafft, alle da, einige Minuten noch zum Verschnaufen bleiben und dann geht's an Bord.Nun stehen uns erholsame 12 Stunden Schla... Flugzeit vor uns...

Sonntag, 18.10.15 – Eine Nacht in Singapur


... So langsam wird das Unterhaltungsprogramm langweilig, na nur gut, dass wir schon im Anflug auf Singapur sind. Wir sammeln also unser Gepäck ein und werden von unserem ersten Guide empfangen. Nihad bringt uns zum Hotel und verrät uns schon einige Eckdaten über diesen Stadtstaat. Wir haben allerdings erst mal nur eins im Kopf, duschen und frisch machen. In Singapur begrüßte uns nämlich sehr hohe Luftfeuchtigkeit und die Haze... So wird der Dunst/Rauch genannt der wegen der Brände in Indonesien überall in der Luft hängt.
Während der Fahrt zum Hotel verabrede ich uns alle mit Martine, unserer eigentlichen Reiseleiterin. Programm für heute war also Singapur bei Nacht zu erleben. Wir treffen uns am frühen Abend in der Lobby und gehen zum vereinbarten Treffpunkt (Nummer 1), leider verspätet sich Martine und schlägt uns Treffpunkt Nummer 2 vor, der Singapur Bungy. Faszinierend, dass sich Menschen so eine Erfahrung freiwillig antun...
Leider war Martine heute nicht nur für uns da, sie musste sich auf zwei Gruppen einstellen, denn zu uns überschaubaren 11 Personen kamen nochmal knapp 30. An dieser Stelle schon einmal ein Lob an meine Gruppe, ihr wart immer super pünktlich.
Unsere Tour beginnt am Clarke Quay und wir spazieren durch eine Fußgängerzone voller Bars, Restaurants und Klubs. Am Wasser gehen wir dann an Bord unseres Boots. Ein paar Erklärungen gibt es via Band auf Englisch, das Wichtigste aber erklärt uns Martine nochmal auf Deutsch. Der Singapur River schlängelt sich immer weiter und mündet schließlich in die Marina Bay. Ein fantastischer Blick: Überall Laserstrahlen, bunte Lichter und die Skyline vor uns. Wahnsinn! Wir waren ja teilweise alle ab diesem Zeitpunkt schon völlig beeindruckt, aber es sollte noch besser werden... In der Nähe der Helix Brücke dockt unser Boot an und unsere Gruppe begibt sich in Richtung Marina Bay Sands, diesem riesigen Hotel mit Surfbrett als Dach  Doch zuvor begeben wir uns noch ins Shoppingcenter - ich bin immer noch fest davon überzeugt, dass ich zumindest einmal in meinem Leben dort shoppen werde 
Martine führt uns im Schlängellauf immer weiter und wir sind für jede Abkühlung dankbar, die es in jedem Gebäude garantiert gab. Wir laufen einmal quer durch das Hotel und auf der anderen Seite erwarten uns riesige Bäume, die „Super Trees". Hier erleben wir die erste Lasershow und nicht nur für jeden Walt Disney-Fan war das ein besonderer Moment... Nach der Show laufen wir zurück zum Shoppingcenter. Mit Blick auf die Skyline erwarten wir hier nun die zweite Lasershow, die es wirklich in sich hatte. Ein Mix aus Wasser- und Lichtspielen ließ ein allgemeines und regelmäßiges „wow" und „oh wow" durch die Menge erklingen. Und ein anderes Wort fällt mir selbst auch nicht ein, außer „WOW"! Ein wirklich fantastisches Erlebnis. Wir merken jedoch auch wie so allmählich die Knochen schlapp machen und sind nahezu „froh", dass das Programm mit dieser Show nun auch zu Ende ist. Wir fahren mit der U-Bahn zurück zum Clarke Quay und finden nach kurzzeitiger Orientierungslosigkeit auch die richtige Straße zurück zum Hotel. Mit einigen gehe ich dann noch eine Kleinigkeit essen bevor wir uns dann im Hotel in den wohlverdienten Schlaf begeben.

Montag, 19.10.15 – Sightseeing in Singapur


Halbwegs ausgeschlafen aber voller Tatendrang beginnt der zweite Tag in Singapur. Wir schnappen uns drei Taxi und fahren wieder zum Marina Bay Sands Hotel. Hier wollen wir zu den Hochhausgipfelstürmern zählen und fahren auf das Skydeck. Vorher aber noch kurz ein Superfoto schießen lassen - vor einer grünen Wand, die auf dem Foto am Ende plötzlich zur Skyline von Singapur bei Nacht wurde... Tolle Technik! Nun aber nichts hinaus aufs Deck. Und schon wieder müssen wir staunen. Hoch oben, über den meisten Dächern der Stadt, bot sich ein toller Ausblick, trotz Haze. Nach unserem Höhenflug gehen wir es etwas ruhiger an und spazieren etwas durch die Gardens by the Bay. Eine tolle Gartenanlage mit vielen verschiedenen Themen, aber obwohl wir immer den schattigsten Weg heraus gesucht haben, konnten wir uns nicht an die Luftfeuchtigkeit gewöhnen. Also gehen wir es lieber noch einen Schritt ruhiger an und genießen einen kühlen Drink, mit Blick auf die Skyline. Gegen Mittag fahren wir zurück ins Hotel, denn hier startet dann unsere Stadtrundfahrt mit Martine. Sie zeigt uns zuerst Chinatown und wir besichtigen einen Buddhistischen Tempel mit ihr und schlendern etwas durch die Gassen von Chinatown. Nächster Stopp ist der Botanische Garten, genauer gesagt der Orchideen Garten. Jede Menge bunte Blüten und eine schöne angelegte Parkanlage helfen uns dabei auch etwas zu entspannen und die ersten Eindrücke wenigstens etwas verarbeiten zu können.
Nachdem uns Martine dann noch einige Highlights vom Bus aus gezeigt hat müssen wir schon wieder Abschied nehmen und werden an den Flughafen gebracht. Ab hier heißt es dann nochmal warten, warten und warten. Irgendwann gegen Abend gehen wir an Bord und dann trennen uns nur noch knapp 10 Stunden von Sydney...

Dienstag, 20.10.15 – Endlich angekommen!


Wir haben es geschafft, wir sind endlich Downunder, so wirklich kopfüber fühlt es sich jedoch nicht an. Am Flughafen werden wir von Uli in Empfang genommen und wir sind gleich überzeugt, eine tolle Frau! Sie bringt uns mit unserm Chauffeur Max ins Hotel wo wir erst einmal frühstücken können und uns noch etwas ausruhen. Danach versammeln wir uns alle gegen Mittag wieder in der Lobby und freuen uns schon auf die ersten Highlights. Max setzt uns unterhalb der Harbour Bridge aus und wir laufen an der Wasserfront entlang und da ist es auch schon... Das Opernhaus. Ich glaube spätestens hier haben wir alle realisiert, dass das wirklich wahr ist, dass wir wirklich auf der anderen Seite der Erdkugel sind, es wohlig warm ist und uns alles eigentlich „egal" sein kann, Deutschland ist ja so weit weg... Naja, alles ist einigen dann aber nicht egal, Fußball ist und bleibt ein wichtiges und witziges Thema :-D
Wir fahren entlang der kleinen Buchten wie Elizabeth oder Rose Bay und halten an der Steilküste beim Gap Park um einen Blick auf die engste Stelle der Bucht zu werfen, die das Becken von Sydney mit dem offenen Ozean trennt. Weiter geht es zum berühmten Boni Beach, hier tummeln sich Sonnenanbeter, Supersurfer und Touristen, wie wir. Endlich wieder mal Sand zwischen den Zehen und am Meer. Mehr braucht man doch eigentlich nicht zum Glücklich sein, oder? Doch, man braucht mehr, so langsam setzt das Hungergefühl ein und nach einem letzten sehnsüchtigen Blick Richtung Meer und Horizont sitzen wir auch schon wieder im Bus und fahren zurück ins Hotel. Hier genießen wir dann etwas später unser erstes australisches Abendessen und gehen mit einem Lächeln auf unsere Zimmer.

Mittwoch, 21.10.15 – Sydney Hafen und Opernhaus


Frisch, munter und gestärkt vom Frühstück beginnen wir den heutigen Tag mit einem Spaziergang. Durch den alten historischen Stadtteil „The Rocks" laufen wir zum Hafenbecken von Sydney. Hier sehen wir neben riesigen Hochhäusern und Schiffen die wie Hochhäuser wirken auch das älteste erhaltene kleine Häuschen aus der Kolonialzeit, das Cadmans Cottage.
Aber unser erstes Ziel heute ist das Opernhaus von Sydney. Hier wird uns alles über die Planung, Errichtung und all die kleinen Schwierigkeiten erzählt. Für uns steht jedoch fest, dass Herr Jorn Utzon mit diesem Gebäude eine tolle Arbeit geleistet hat. Mit tollen Eindrücken und neuen Erkenntnissen verlassen wir das Opernhaus wieder und gehen zurück zur Anlegestelle unseres Schiffes. Mit „Captain Cook Cruises" erleben wir nun auch Sydney vom Wasser aus und haben hier nun auch noch tolle Sicht auf die Skyline, das Opernhaus und die Brücke. Wir fahren entlang der Buchten, die wir gestern schon mit dem Bus gesehen haben und wieder zurück zum Hafenbecken und dem Darling Harbour, einem „neuen" Hafen. Was sehr auffällt ist, dass in und rund um Sydney viel gebaut wird. Die Stadt soll immer schöner werden, vor allem aber grün! Unser Schiff legt wieder am Hafen an und unser Tagesprogramm neigt sich dem Ende. Wir haben noch etwas Freizeit, also gehen wir shoppen, ins Museum oder einfach nur zurück ins Hotel um etwas Kraft zu tanken bis zum Abendessen. Am Abend treffen wir uns wieder uns schlendern zum Restaurant an der Waterfront, wir sitzen also zwischen der Harbour Bridge und dem Opernhaus und haben einen idealen Blick auf alles! Nach dem Abendessen gehen ein paar mit mir noch hoch auf die Brücke und genießen den Anblick Sydneys bei Nacht.

Donnerstag, 22.10.15 – Blue Mountains


Heute geht es aus der Stadt, hinauf in die Region der Blue Mountains. Die Fahrt dauert etwa eineinhalb Stunden und Max lässt uns bei den „Drei Schwestern" raus. Wir spazieren etwas im Park entlang und Uli zeigt uns verschiedene Pflanzen und am Ende auch die drei Schwestern, eine Felsformation aus drei Felsen. Eine Geschichte der Aborigines erzählt uns was mit den Schwestern passiert ist.... "Ihre Namen sind Meehni (922 m), Wimlah (918 m und Gunnedoo (906 m). Die drei lebten hier mit ihrem Vater, Tyawan, einem Zauberdoktor. Nahebei wohnte auch der Bunyip, vor dem sie Angst hatten. Eines Tages, als der Vater ins Tal ging und seine Töchter wieder auf den höchsten Punkt der Klippen gebracht hatte um sie in Sicherheit zu wissen erschrak Meehni, als sie einen Tausendfüßler erblickte. Sie warf nach diesem einen Stein, der aber über die Klippen rollte. Bunyip wachte auf und war verärgert; als er die Schwestern erblickte, ging er wütend auf sie los. Tyawan sah das vom Tal aus und nahm seinen Zauberknochen und verwandelte die drei nahe beieinander stehenden Schwestern in drei Felstürme, um sie zu schützen. Der Bunyip wandte sich nun gegen Tyawan, der sich aber selber in einen Leierschwanz verwandelte und davonflog. Dabei verlor er leider seinen Zauberknochen, den er auch heute noch sucht; die drei Schwestern warten und hoffen, dass er ihn bald findet." Wir entdecken auch andere tolle Fotomotive, pelzige, achtbeinige... Nach dieser Entdeckungstour fahren wir weiter Richtung Wentworth Falls in einen Golfclub fürs Mittagessen. Danach regnet es leider sehr, aber zum Glück haben wir den kulturellen Teil bei gutem Wetter erlebt. Jetzt geht es in den Featherdale Wildlife Park. Hier warten Kängurus, Wallabys, viele verschiedene Vogelarten, Dingos und natürlich Koalas auf uns. Ein toller Tag geht langsam zu Ende und auf der Rückfahrt wird der Regen immer stärker. In Sydney selbst sieht es freundlicher aus, aber auch dunkel und nebelig. Wir entscheiden uns also dafür den Abend individuell zu gestalten, wobei am Ende wahrscheinlich trotzdem alle das Gleiche gemacht haben, nämlich gepackt. Morgen heißt es schon Abschied nehmen von Sydney und Uli. Melbourne wartet...

Freitag, 23.10.15 – Melbourne


... aber leider hat es Melbourne ziemlich eilig mit uns. Wir werden von unserem Guide Jürgen am Flughafen erwartet und unsere Stadtrundfahrt beginnt sofort. Schnell in den Bus und ab in die Stadt, aber vorher sehen wir uns den Queen Victoria Markt an. Wir „schlendern" zwischen den Ständen umher, verlieren uns ab und zu aus den Augen, finden uns wieder und nach der ausgiebigen Tour fahren wir ins Stadtzentrum, die CBD. Wir flitzen also durch die Stadt, machen immer mal ein paar kurze Stopps an geeigneten Kreuzungen um uns nicht zu verlieren und laufen zurück zum Bus. Der hat es nämlich, wie wir, auch etwas „eilig" und möchte mit uns zur Rennstrecke der Formel 1. Geschwind stellen wir nahezu einen neuen Streckenrekord auf und schießen natürlich auch dementsprechende Zielfotos. Weiter geht es nach St. Kilda, hier haben wir Freizeit und genießen in einem der vielen Cafés eine kleine Süßigkeit. Und „schwupp", da war es auch schon 16:00 Uhr und wir kamen pünktlich im Hotel an. Durchatmen! Zeit Melbourne auf unsere Art zu entdecken. Am Abend treffen wir uns wieder um gemeinsam zum Abendessen zu gehen, auf dem Weg dahin vertrödelten wir nur zu gern die eine oder andere Minute im Getümmel der Großstadt. Nach dem Essen machen wir noch einen kleinen Abstecher auf das Skydeck des Eureka Towers. Melbourne bei Nacht - ein unglaublich toller Anblick!

Samstag, 24.10.2015 – Great Ocean Road


Pünktlich startet unser Tag an die Küste. Jürgen fährt mit uns zu einem Golfplatz, er hat eine „Überraschung" für uns. Hier leben wilde Kängurus. Wir pirschen uns an sie so nah wie möglich heran und schießen tolle Fotos. Die Kängurus werden von der Melbourne Universität beobachtet, man möchte so mehr über diese faszinierenden Tiere in Erfahrung bringen.Weiter geht unsere Fahrt nach Apollo Bay, auf dem Weg fahren wir direkt an der Küste und traumhaft langen Stränden vorbei. Im Ort angekommen gehen wir in ein Restaurant essen und geschwind geht es weiter... Die 12 Apostel sind unser Ziel. Hierbei handelt es sich um einzelne Felsen aus Kalkstein die im Laufe der Zeit immer mehr vom Meer „aufgefressen" wird. Die Great Ocean Road hat noch mehr tolle Buchten zu bieten, wie zum Beispiel die, die wegen ihrer gefährlichen Strömungen und des flachen Wassers viele Schiffe auf dem Gewissen hat. Ich rede hier von der Loch Ard Gorge, nur wenige Kilometer von den 12 Aposteln entfernt. Und wer hätte es gedacht, ja selbst in Australien fühlt man sich eigentlich wie in London. Warum? Wir haben die London Bridge gesehen ;-)!Nach diesem letzten Höhepunkt fahren wir zurück nach Melbourne. Die lange Fahrt lässt den einen oder anderen Gedanken ganz weit hinaus gleiten. Es fällt nicht schwer beim vorbeirauschen der Landschaft etwas seinen Tagträumen nachzugehen...Erst gegen Abend erreichen wir Melbourne und sind froh etwas Ruhe zu genießen, oder ein Gläschen Wein. 

Sonntag, 25.10.2015 – Alice Springs


Wieder auf die Minute genau begeben wir uns ins nächste Abenteuer, wir verlassen endgültig das Stadtleben und tauchen ein ins Outback...Am Flughafen von Alice Springs begrüßt uns die Sonne in ihrer vollen Kraft und Pracht! Mel, unser Driverguide für die nächsten Tage im Outback, nimmt uns am Gepäckband in Empfang und nach einem kurzen Zwischenstopp im Supermarkt beginnt der kulturelle Teil. Wir besuchen zuerst die alte Telegraphenstation von Alice Springs. Hier begann quasi die Geschichte von Alice. Die Telegraphenstation hat eine bewegende Vergangenheit und hatte eine sehr bedeutende Stellung in der Geschichte der Kommunikation. Hier ist es so ruhig und ungestört, dass sich sogar die wilden Kängurus in die Anlage verirren. Die Fliegenden Ärzte sind unser nächster Stopp, hier erklärt uns Mel wie wichtig diese Organisation für die Menschen im Outback ist und wir sehen auch einen Film über die Entstehung und Vision.
Im kleinen „Museum" gibt es noch weitere interessante Dinge zu sehen, unter anderem einen Medizinkoffer für die erste Versorgungshilfe der Farmer. Weiter geht es zur School of the Air. So heißt die Schule in Alice Springs wo Lehrer via Internetverbindung mit den Schülern auf den Farmen kommunizieren und diese unterrichten können. Eine tolle Einrichtung um das Leben auf den Farmen, die meist über mehrere hundert Kilometer von der nächsten Stadt entfernt sind. Am Ende unserer Sightseeingtour halten wir noch am ANZAC Hill, von hier haben wir eine tolle Aussicht über die ganze Stadt und die Umgebung von Alice Springs. Mel fährt uns danach in unser Hotel, es liegt etwas außerhalb des Zentrums und deswegen bestelle ich für den Abend im Restaurant 2 Maxitaxi... Bevor es zum Essen geht haben wir heute aber noch viel Zeit um die Umgebung oder die Vorzüge des Hotels zu erkunden - Zeit für eine Runde im Pool! 
Später treffen wir uns dann also in der Lobby um zum Restaurant ins Zentrum zu fahren... wir warten... und warten... und warten... Kein Taxi weit und breit. Laut Rezeption gibt es wohl ganze fünf Maxitaxi in der Stadt und die sind wohl heißbegehrt! Wir rufen also immer wieder an und "nerven" die Taxizentrale so lange bis endlich eins kommt. Mit insgesamt nur knapp 30 Minuten Verspätung und knurrendem Magen erreichen wir dann das Restaurant und genießen unser Abendessen in urischer Atmosphäre.

Montag, 26.10.15 – Outback

Das australische Outback ruft! Wir haben zwar schon hier in Alice die triste Einöde erlebt, aber heute soll es noch „schlimmer" werden. Gewappnet mit Sonnenhut, Sonnencreme und unseren Kameras sind wir bereit für die knapp 450 Kilometer durch das „Nichts". Naja, so schlimm wird es ja jetzt nicht wirklich sein, oder?
Wir fahren los, rund um Alice Springs sieht man noch das eine oder andere grüne Fleckchen, nach wenigen Kilometern sehen wir nur noch rot.Hier draußen ist man wirklich allein, eine endlos erscheinende gerade Straße die uns zum Uluru bringen soll. Mel erklärt uns viel über das Leben hier draußen und wir können uns zwar ein Bild davon machen, wie die Farmer ihr Vieh hin und her treiben, surreal erscheint es uns dann aber doch wenn wir die Weite des Landes sehen. Wir haben heute viel Zeit um den Tagträumen wieder nachzugehen... „Eine eigene Farm, hier draußen, ein paar dutzend Kühe, ein paar Pferde, nette Grillabende mit Freunden und Familie... Viehtrieb durch das Outback..." und so weiter...
Auf unserem Weg halten wir immer mal wieder, soweit es eine Möglichkeit gibt, an den „Raststätten". Wir versorgen uns mit Proviant und ich mich vor allem mit Süßkram! An den Raststätten gibt es meistens einen kleinen Zoo, mit Kamelen, Kängurus und Dingos. Die Kamele gibt es dort eigentlich nur weil es so viele in Australien gibt und um Touristen darauf reiten zu lassen, die anderen Tiere sind dort um wieder aufgepäppelt zu werden. Nach einer weiteren Etappe sehe ich am Horizont eine wohlbekannte Felsformation. Ich bin schon innerlich ganz aufgeregt, wundere mich aber warum Mel noch nicht zum Mikrofon greift... Nach ein paar weiteren Kilometer weiß ich dann auch warum, dieser Felsen ist zu groß und zu flach. Es handelt sich um den Mount Connor, nicht den Ayers Rock! Schade, dabei hatte ich mich schon so gefreut endlich da zu sein. Aber immerhin haben wir es fast geschafft, nur noch knapp 100 Kilometer trennen uns vom Nationalpark, den Olgas und dem Uluru.Am Nachmittag erreichen wir dann endlich Yulara. Wir holen unsere Zimmerschlüssel und kurz drauf steht Mel. Mit frisch geputzten Scheiben wohlbemerkt, wieder am Hotel und wir fahren in den Nationalpark. Erster Stopp sind die Olgas, oder auch Kata (Köpfe) Tjuta (viele) genannt. Wir unternehmen eine kleine Wanderung im „Valley of the Winds" und sind Weltmeister im Fliegenwegwedeln, trotz der Fliegennetze!Die Bewegung nach der langen Fahrt war sehr angenehm. Nun steht aber der letzte Höhepunkt auf unserem Programm, ein spektakulärer Sonnenuntergang am Uluru... Also den Sonnenuntergang gab es mit Sicherheit, nur leider haben wir ihn nicht wirklich gesehen, da es zu bewölkt war. Die Atmosphäre war trotzdem einmalig! Bevor es richtig dunkel ist sitzen wir wieder im Bus und fahren ins Hotel. Hier wartet noch ein typisches rustikales Barbecue auf uns und anschließend ruft das Bett ganz furchtbar laut unsere Namen...

Dienstag, 27.10.2015 – Der frühe Vogel... Ayersrock bis Cairns


Es ist kurz nach fünf Uhr und der frühe Vogel hat vor Müdigkeit leider doch den Wurm verpasst, zumindest trifft das auf zwei von zu, nicht wahr?
Es ist noch stockdunkel draußen, aber das schreckt uns nicht ab, wir wollen zum Sonnenaufgang am Uluru sein. Leider bleibt uns auch hier das spektakuläre Farbenspiel aus, aber es gibt wenigstens noch nicht so viele Fliegen, die gelten nämlich als Spätaufsteher...Nach dem Sonnenuntergang fahren wir weiter zum Uluru heran um einen kleinen Spaziergang zu einem permanenten Wasserloch zu unternehmen. Bevor wir loslaufen erzählt uns Mel eine Geschichte...
„Kuniya (Schlange) kam aus einem weit entfernten Bereich im Osten, um am Uluru ihre Kinder zur Welt zu bringen. Sie trug die Eier um den Hals gebunden wie eine Kette und legte sie zur Rast an der nordöstlichen Ecke des Ulurus, Kuniya Piti, ab. Kuniya nächtigte bei Taputji, einem anderen Platz am Uluru, und jagte in den nahen Sandhügeln. Irgendwann hörte sie Kampfgeräusche auf der anderen Seite des Uluru und eilte so schnell sie konnte dort hin. Sie formte tiefe Furchen in den Fels, die man heute noch sehen kann. Als sie auf der anderen Seite ankam sah sie ihren Neffen Kuniyawati tot am Boden liegen. Kuniya war voller Gram und Wut und wandte sich an den Liru, der wohl dafür verantwortlich war. Sie wurde von ihm wegen eben jener Wut verspottet, worauf sie in einem Tanz voller Macht und Magie sich zu einer Frau verwandelte. Sie verfluchte das Land des Liru uns durchtränkte die Erde mit Gift. Der Liru jedoch verspottete sie immer weiter und ihre Wut wurde noch größer. Nun erhob sie ihren Wana, den Grabstock und schlug auf den Kopf des Liru, dieser lachte immer weiter, also schlug sie noch zweimal auf ihn ein bis er tot am Boden lag. Die Schläge der Kuniya sind noch heute im Felsen des Uluru zu sehen." Wir fahren weiter und stärken uns im Kulturzentrum mit einem Frühstück... bummeln etwas durch den Souvenirshop und die Galerie. Wir fahren wieder zum Ayers Rock und unternehmen einen weiteren Spaziergang. Mel erzählt uns viel über die Entstehungsgeschichten der Stämme rund um den Ayers Rock und natürlich auch über die geografischen Besonderheiten, zum Beispiel, dass der Felsen rostet und sich um ca 85 Grad augerichtet hat. Außerdem liegt der größte Teil des Felsens unter der Erdoberfläche, also wie bei einem Eisberg. Es wird Zeit die Gegend von oben zu betrachten, die meisten von uns unternehmen vorm Abflug nach Cairns einen Helikopterrundflug über den Ayers Rock und die Olgas. Die anderen bleiben mit mir im Reservat zurück und genießen ein paar Stunden Shopping ;-)
Mel bringt dann die meisten von uns zum Flughafen und wir müssen uns nun wieder verabschieden... Zeit für das nächste und auch das letzte Abenteuer in Australien - Cairns!
Leider fliegen wir nicht planmäßig, aufgrund technischer Schwierigkeiten und Problemen mit dem Motor sitzen wir 2 Stunden länger am Flughafen fest... Nach ein zwei Telefonaten kläre ich alles mit der neuen Reiseleitung in Cairns ab, die sich um unser Abendessen und den Transfer kümmert. Auf die Minute genau können wir einsteigen, müssen aber noch etwas im Flugzeug warten, bis die letzten bürokratischen Dinge auch geklärt sind, aber immerhin lacht der Techniker beim Verlassen des Flugzeuges... Gutes Zeichen?...
Na klar, ein gutes Zeichen! Ziemlich müde und erschöpft kommen wir in Cairns an und Gabi empfängt uns herzlich. Sie hat auch glücklicherweise im Hotel das Abendessen reservieren können... aber keiner hatte mehr Hunger. Nach ein paar Minuten in der Lobby sind schon fast alle auf die Zimmer verschwunden und ich blieb mit zwei Tapferen zurück an der Bar um wenigstens ein Schokoladendessert zu genießen ;-)

Mittwoch, 28.10.2015 – Great Barrier Reef


Die Nacht ging schnell vorbei, nach dem Frühstück steht der Bus zum Hafen schon bereit und unser Ausflug zum Great Barrier Reef beginnt. Mit Badesachen, Handtuch, Sonnencreme und Kamera gewappnet gehen wir an Bord der Ocean Spirit. Nach einer kurzen Einweisung in die Sicherheitshinweise legen wir ab und nach ca einer Stunde erreichen wir die kleine Michaelmay Cay. Eine Insel, die aus abgestorbenen Korallen enstand und deren Sand dementsprechend nicht heiß wird. Hier lebt außerdem auch eine Vogelkolonie, die sehr gastfreundlich zu uns sind. Neben Schnorcheln und U-Boot fahren kann man hier auch einen Scuba Tauchkurs mitmachen, man wird kurz gebrieft und "geprüft", hat man alles bestanden darf an der Hand eines Guides mit tauchen. Einfach unglaublich dieses Leben unter Wasser! Wir genießen diesen entspannten Tag in vollen Zügen, auch wenn wir den Katamaran nicht für uns haben, es tut gut einfach mal nur etwas herum zu trödeln und das zu machen, worauf man gerade Lust hat und natürlich die Natur zu genießen. Gegen Nachmittag müssen wir dann leider wieder zurück, mit einem Gläschen Sprudelwasser stoßen wir auf dieses tolle Erlebnis an - heute werden wir sicherlich alle mit einem Lächeln ins Bett gehen, trotz des Sonnenbrands.

Donnerstag, 29.10.2015 – Die Tjapukai und Kuranda


Gabi entführt uns heute in den Regenwald. Wir fahren ein paar Kilometer raus aus Cairns, über den Barron Fluss und am Anfang des Regenwaldes befindet sich der Kulturpark der Tjapukai. Sie gehören zu den Stämmen der nassen Gebiete im Osten Australiens und teilen mit uns ihre ganz eigene Entstehungsgeschichte. Wir lernen hier den Boomerang und den Speer zu werfen. Wir lernen viel über die alten Allheilmittel des Stammes und natürlich auch wie man das Didgeridoo zum Erklingen bringt. Mit vielen neuen Kenntnissen über die Aborigines begeben wir uns ein paar Meter weiter nach links und fahren mit der Seilbahn über den Kronen der Regenwaldgiganten. Nach ca. halber Strecke steigen wir aus und Gabi geht mit uns ein paar Meter. Sie erklärt uns wie wichtig dieses Biosystem für die Flora und Fauna Australiens ist und welch große Rolle der Kasuar spielt. Na? Wisst ihr es noch?  Es geht weiter nach Kuranda, früher ein „Pilgerort" der Hippies, heute eine kleine Ruheoase auf knapp 380 Metern über dem Meeresspiegel. Hier verbringen wir unsere Mittagspause und etwas Freizeit zum Bummeln.
Gegen 14 Uhr pfeift dann der Zug zur Abfahrt und wir lassen die Landschaft an uns vorbeiziehen. Hier in Cairns und auf die letzten Tage haben wir wirklich Gelegenheit alles bisher Erlebtes so nach und nach zu realisieren und fassen zu können. Wir haben Zeit um die Seele baumeln zu lassen!

Freitag, 30.10.2015 – Daintree Nationalpark


Heute holt und Wolfgang ab, er ist unser Driverguide für den Daintree Nationalpark und das Wildlife Habitat, also den Zoo von Port Douglas. Hier im Zoo haben wir noch einmal die Gelegenheit mit den Kängurus auf Tuchfühlung zu gehen, einfach niedlich diese Tiere! Nach einer Menge Kuscheleinheiten mit den hüpfenden Riesenlangohren geht die Reise weiter in den Nationalpark. Zuerst fahren wir, gefühlt nach oben, über Stock und über Stein immer entlang der Küste. Direkt am Strand wartet unser Mittagessen auf uns und wir sind fasziniert davon, dass wir im Zenit der Sonne stehen. Unser Schatten befindet sich direkt unter uns.
Nach etwas Freizeit am Strand, natürlich mit großer Vorsicht, da es hier ja Krokodile gibt, begeben wir uns auf Safari um eben diese Tiere zu sehen... Leider ohne Erfolg. Trotzdem genießen wir die kleine Bootstour durch den Wald. Danach fahren wir wieder zurück und bis zum Mossman Gorge Center. Hier gibt es auch einige Aborigines die uns nochmal die natürliche Heilkraft der Pflanzen näher bringen. Wir fahren dann noch ein paar Meter weiter mit dem „Yalada"-Bus und spazieren durch den Daintree Regenwald zur Mossman Schlucht.Auf dem Rückweg nach Cairns hält Wolfgang mit uns noch einmal an einem Aussichtspunkt und fährt über Palm Cove zurück ins Hotel.Es ist der letzte Abend in Australien, also Zeit alle nochmal zusammen zu rufen und die Reise gebührend ausklingen zu lassen!

Samstag, 31.10.2015 – Abschied von Australien


Es ist soweit. Wir müssen die Koffer zum letzten Mal auf australischen Boden packen. Wir müssen weiter ziehen, die meisten von uns gehen weiter nach Neuseeland, die anderen fliegen mit mir zurück nach Deutschland. Gabi bringt uns zum Flughafen, zuerst zum Domestic, hier kullern dann auch die Tränen, zuletzt der Flughafen für die Internationalen Flüge. Aber Moment, wer hat hier denn seinen Rucksack im Bus liegen gelassen?
An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal bei euch allen für diese wunderschöne Reise bedanken! Es war mir eine große Freude euch bei dieser Erfüllung eines Lebenstraums zu begleiten und Teil davon zu sein. Ich wünsche allen alles Gute und hoffe, dass euch einmal wieder sehe. Bis dahin verbleibe ich mit einem „Farewell" - Eure Juliane

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