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Große Rundreise Neuseeland – Nordinsel und Südinsel

Reisebericht: 09.02. – 14.03.2025

Auf unserer 23-tägigen Rundreise durch Neuseeland entdecken wir die beeindruckende Vielfalt dieses einzigartigen Landes. Von der pulsierenden Metropole Auckland bis zu den majestätischen Fjorden des M

Christin Kuschka

Ein Reisebericht von
Christin Kuschka


Tag 1, 09.02.2025: Aufbruch ins Abenteuer – Gemeinsam Richtung Singapur

Ein aufregendes Abenteuer wartet auf uns. Wir, eine bunt zusammengewürfelte, 24 Personen starke Gruppe aus allen Ecken Deutschlands, finden uns am späten Abend in Frankfurt zusammen. Zwischen Koffern und kurzen Begrüßungen entstehen die ersten zaghaften Gespräche. Neugierige Blicke treffen aufeinander, vorsichtige Fragen werden gestellt – jeder ist gespannt auf die anderen und auf das, was uns erwartet. Der Flughafen pulsiert vor Leben, während draußen bereits die Nacht über Deutschland hereingebrochen ist. Dann heißt es: Boarding! Um 22 Uhr hebt unsere Maschine ab und durchschneidet die Dunkelheit, die sich über Europa gelegt hat. Unser Ziel: Singapur – die Stadt der Löwen. Vor uns liegen rund 12 Stunden Flugzeit und beeindruckende 11.000 Kilometer. In einer Höhe von etwa 11.280 Metern durchqueren wir den Nachthimmel, fliegen über Österreich, den Balkan und das Schwarze Meer. Während die Welt unter uns schläft, setzen wir unseren Weg fort: vorbei an der Türkei, über den mächtigen Kaukasus und das Kaspische Meer, weiter durch Turkmenistan, Afghanistan und Pakistan. Irgendwann, noch mitten über Asien, kündigt sich langsam der neue Tag an. Ein erstes sanftes Licht schimmert am Horizont, als wir Indien überqueren. Während viele an Bord noch schlafen, taucht die Morgensonne die Wolken unter uns in warme Farben. Über dem Golf von Bengalen ist der Tag schließlich vollends angebrochen, und unser Flugzeug gleitet unter strahlend blauem Himmel weiter. Mit den ersten Sonnenstrahlen erwacht auch das Leben an Bord. Gespräche werden wieder aufgenommen, das Frühstück wird serviert, und die Vorfreude auf unser Ziel wächst. Während wir Myanmar, Thailand und Malaysia hinter uns lassen, spüren wir, dass Singapur nicht mehr weit ist. Schließlich setzen wir gegen 17 Uhr Ortszeit zur Landung an – eine neue Welt erwartet uns.

Tag 2, 10.02.2025: Singapur bei Nacht – Ein glanzvoller Auftakt

Nach einem fast ruhigen Flug setzen wir am späten Nachmittag in Singapur auf. Kaum ist das Flugzeug am Gate, erleben wir die Effizienz dieser Metropole hautnah: Die Einreisekontrolle ist vollständig automatisiert, und in wenigen Minuten stehen wir bereits am Gepäckband. Unsere Koffer drehen nur eine kurze Runde, dann sind wir bereit, in das Abenteuer Singapur einzutauchen. Hinter dem Ausgang erwartet uns unser örtlicher Guide Alvin mit einem strahlenden Lächeln. Er begrüßt uns herzlich und führt uns direkt zum Bus, der uns zu unserem zentral gelegenen Hotel bringt. Nach dem Check-in bleibt wenig Zeit zum Verschnaufen – wir sind schließlich in einer der aufregendsten Städte der Welt! Unser erster Erkundungsspaziergang führt uns durch die pulsierenden Straßen Richtung Marina Bay Sands. Schon aus der Ferne ragen die drei Türme mit der ikonischen Skypark-Plattform in den Himmel. Am Wasser angekommen, sichern wir uns Plätze für Spectra, die berühmte Lichter- und Wassershow. Mit einer atemberaubenden Choreografie aus Laserstrahlen, Fontänen und Musik erzählt die Show die Geschichte von Singapurs Aufstieg. Vor uns spiegelt sich das Farbenspiel in der Bucht und die beeindruckende Skyline. Doch der Abend ist noch nicht vorbei. Wir spazieren weiter zu den Gardens by the Bay, wo uns ein weiteres Highlight erwartet: die Supertree Grove Light Show. Mit Einbruch der Dunkelheit erwachen die 50 Meter hohen Baumskulpturen zum Leben. Lichter in allen Farben tanzen synchron zur Musik und verwandeln den Park in eine magische Traumwelt. Mal sanft und harmonisch, dann wieder dynamisch und kraftvoll – die perfekte Mischung aus Natur und Technologie. Schließlich treten wir langsam den Rückweg an, noch immer beeindruckt von den ersten Eindrücken dieser Stadt. Schon Singapur hat uns in seinen Bann gezogen – und unser Abenteuer hat gerade erst begonnen.

Tag 3, 11.02.2025: Ein Tag voller Entdeckungen in Singapur

Nach einer unruhigen Nacht, bedingt durch den Jetlag, genießen wir ein entspanntes Frühstück im Hotel. Der Vormittag steht uns zur freien Verfügung, und ein Großteil unserer Gruppe entscheidet sich, die berühmten Gardens by the Bay zu besuchen. Unser erster Halt ist der Supertree Grove, der zwölf der insgesamt 18 ikonischen Supertrees beherbergt. Diese beeindruckenden, bis zu 50 Meter hohen Strukturen sind vertikale Gärten, die über 162.900 Pflanzen aus mehr als 200 Arten beherbergen. Ein besonderes Highlight ist der 128 Meter lange OCBC Skyway, der die Supertrees in 22 Metern Höhe verbindet und uns einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Gärten und die Skyline Singapurs bietet. Anschließend erkunden wir den Cloud Forest, ein 0,8 Hektar großes Gewächshaus, das einen künstlich geschaffenen Berg, den Cloud Mountain, beherbergt. Dieser ist mit exotischen Pflanzen wie Orchideen bewachsen und beeindruckt mit einem 35 Meter hohen Indoor-Wasserfall, der direkt am Eingang auf uns herabstürzt. Gegen Mittag kehren wir ins Hotel zurück, checken aus und treffen unseren Guide Alvin wieder, der uns dann auf eine spannende Entdeckungsreise durch Singapur mitnimmt. Unsere Tour entdecken wir Chinatown, ein lebhaftes Viertel mit traditionellen Geschäften, Tempeln und Märkten, das die kulturelle Vielfalt der Stadt widerspiegelt. Natürlich darf in Singapur der Besuch des ikonischen Marina Bay Sands Hotel nicht fehlen, dessen markante Architektur die Skyline der Stadt prägt. Ein weiteres Highlight ist die Auffahrt auf die Panoramaterrasse des Hotels, von der aus wir einen atemberaubenden Blick über Singapur sowie bis nach Malaysia und Indonesien genießen. Unsere Mittagspause verbringen wir im Lau Pa Sat, einem historischen Hawker Centre, das für seine vielfältige Auswahl an lokalen Köstlichkeiten bekannt ist. Hier probieren wir verschiedene Gerichte und tauchen in die kulinarische Vielfalt Singapurs ein. Am Nachmittag besuchen wir den Orchideengarten im Singapore Botanic Gardens, wo Alvin uns durch eine beeindruckende Sammlung von Orchideen führt und uns die botanische Vielfalt näherbringt. Aufgrund des Thaipusam-Festes, das am 11. Februar 2025 stattfand, sind die Straßen in Little India heute gesperrt, sodass wir dieses Viertel nur im Vorbeifahren erleben können. Thaipusam ist ein bedeutendes hinduistisches Fest, bei dem Gläubige ihren Glauben durch verschiedene Rituale zum Ausdruck bringen.
Weiter geht es zur Orchard Road, einer berühmten Einkaufsstraße, die für ihre luxuriösen Boutiquen und Einkaufszentren bekannt ist. Anschließend begleitet uns Alvin zum Flughafen, wo wir uns von ihm verabschieden. Nach dem Einchecken und der Gepäckaufgabe nutzen wir die verbleibende Zeit, um den beeindruckenden Wasserfall “Rain Vortex” im Jewel Changi Airport zu bewundern. Mit 40 Metern Höhe ist er der größte Indoor-Wasserfall der Welt und ein faszinierendes Schauspiel aus Wasser und Licht. Am späten Abend beginnt unser nächstes Abenteuer: Ein Flug über Nacht nach Neuseeland. Vor uns liegen 9,5 Stunden Flugzeit und etwa 8.700 Kilometer, die uns über Indonesien, Australien und das Tasmanische Meer führen - eine beeindruckende Flugstrecke. Aufgrund einiger Turbulenzen finden viele von uns in dieser Nacht über den Wolken nur wenig Ruhe. So erleben wir eine weitere Nacht in luftiger Höhe, während wir uns auf das kommende Abenteuer in Neuseeland vorbereiten.

Tag 4, 12.02.2025: Ankunft in der „City of Sails“ – Auckland

Am frühen Nachmittag erreichen wir nach einer fast schlaflosen Nacht endlich unser Ziel – Neuseeland! Als das Flugzeug zur Landung ansetzt, erstreckt sich unter uns die atemberaubende Küste Aucklands mit ihren Buchten und unzähligen Segelbooten. Schon aus der Luft wird klar, warum diese Stadt als „City of Sails“ bekannt ist. Kaum gelandet, erwartet uns jedoch erst einmal die Geduldsprobe: Intensive Pass- und Zollkontrollen stehen an. Neuseeland nimmt den Schutz seiner einzigartigen Natur sehr ernst, und so werden wir gründlich überprüft. Doch die Vorfreude auf das Abenteuer lässt uns die Wartezeit gelassen überstehen. Und dann ist es endlich so weit – wir betreten ganz offiziell neuseeländischen Boden! Am Ausgang erwartet uns bereits unser Guide Jörg, ein freundlicher und energiegeladener Deutscher, der seit vielen Jahren in Neuseeland lebt. Er wird uns in den kommenden drei Wochen durch dieses faszinierende Land begleiten und uns seine Lieblingsorte zeigen. Heute jedoch steht erst einmal Auckland auf dem Programm. Wir starten mit einer orientierenden Stadtrundfahrt, um einen ersten Eindruck dieser lebendigen Metropole zu bekommen. Während der Fahrt erzählt Jörg uns spannende Fakten: Auckland ist die größte Stadt Neuseelands und beherbergt etwa ein Drittel der gesamten Bevölkerung des Landes. Die multikulturelle Stadt erstreckt sich über eine schmale Landzunge zwischen zwei Naturhäfen, dem Waitemata Harbour und dem Manukau Harbour, was ihr eine malerische Küstenlandschaft verleiht. Auckland beeindruckt uns mit einer spannenden Mischung aus moderner Architektur und grünen Parks. Die Stadt ist von mehr als 50 erloschenen Vulkanen umgeben, was ihr eine besondere landschaftliche Prägung gibt. Während der Fahrt sehen wir die lebhaften Stadtviertel vorbeiziehen, darunter das trendige Ponsonby mit seinen Cafés und Boutiquen sowie den historischen Parnell Village, der für seine charmanten Kolonialbauten bekannt ist. Nach dieser kurzweiligen Tour beziehen wir unser Hotel im Herzen der Stadt. Einige von uns nutzen die freie Zeit, um zum nahegelegenen Sky Tower zu spazieren. Mit seinen 328 Metern Höhe ist er das höchste freistehende Bauwerk der Südhalbkugel. Am Abend treffen wir uns zum ersten gemeinsamen Abendessen wieder. Bei leckerem Essen lernen wir uns besser kennen, tauschen erste Eindrücke aus und lachen über die kleinen Herausforderungen der Anreise. Doch die lange Reise fordert schließlich ihren Tribut: Müde und zufrieden verabschieden wir uns relativ früh und fallen in unsere Betten. Ein gelungener Auftakt unserer Reise durch Neuseeland – voller neuer Eindrücke und Vorfreude auf die kommenden Abenteuer!

Tag 5, 13.02.2025: Im Reich der Kauri–Giganten

Nach einer erholsamen Nacht und einem schnellen Frühstück brechen wir heute früh auf – die kühle Morgenluft und das leise Versprechen eines Abenteuers begleiten uns auf unserem Weg in den Norden. Auf unserer Fahrt heute in den Norden, spüren wir das Kribbeln der Vorfreude, während sich vor unseren Augen allmählich die ersten Konturen einer Landschaft offenbaren, die von uralten Riesen beherrscht wird. Schon kurz nach Verlassen der Stadt tauchen die ersten Kauri-Bäume am Straßenrand auf. Ihre geraden, majestätischen Stämme erinnern an einst prunkvolle Schiffsmasten – ein stilles Zeugnis vergangener Zeiten. In diesen Momenten teilt Jörg mit leiser Stimme seine Faszination: Er erklärt uns, dass die Kauri getrenntgeschlechtig sind und sowohl männliche als auch weibliche Zapfen tragen, deren unterschiedliche Formen ein Wunder der Natur darstellen. Seine Worte lassen uns den Respekt vor diesen gewaltigen Bäumen spüren, während er auch die einschneidende Geschichte der Holzwirtschaft in Neuseeland erzählt – eine Zeit, in der uralte Wälder weichen mussten, um Platz für Monokulturen schnell wachsender Pinien zu schaffen. In Matakohe angekommen, besuchen wir das Kauri-Museum. Hier fließen die Geschichten der Natur und der Pioniere nahtlos zusammen. Während wir in aller Ruhe durch die Ausstellungen schlendern, tauchen wir in die Vergangenheit ein und verstehen die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Wald. Gegenüber im kleinen Café nehmen wir uns Zeit für eine wohlverdiente Mittagspause – einen Moment, in dem die Eindrücke des Vormittags nachklingen. Gestärkt und voller neuer Energie setzen wir unsere Fahrt in Richtung Dargaville fort. Vorbei an endlosen Feldern, auf denen der berühmte Kumara – Neuseelands eigene Süßkartoffel – angebaut wird, gleitet unser Bus über den malerischen Wairoa-Fluss. In Dargaville machen wir einen kurzen Stopp, um uns mit ein paar Snacks einzudecken, die uns auf den weiteren Strecken begleiten sollen. Je weiter wir nach Norden fahren, desto spürbarer wird der Wandel: Die weiten, offenen Straßen verengen sich und winden sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft. An den Straßenrändern erscheinen die ersten Kiwi-Schilder – stille Erinnerungen an Neuseelands einzigartiges Nationaltier – und zu unserer Linken breitet sich die endlose Weite der Tasmanischen See aus. Diese, benannt nach dem legendären Seefahrer Abel Tasman, dessen Entdeckungsreisen Neuseeland in die europäische Geschichte trugen, wirkt in diesem Licht fast schon magisch. Bald schon führt uns die Straße in den geheimnisvollen Waipoua Forest. Zunächst säumen Manuka-Büsche den Weg, die sich allmählich den ehrwürdigen Kauri-Bäumen fügen. Die kurvige Strecke und das gedämpfte Licht im Wald verleihen der Fahrt etwas Mystisches. Dann stehen wir endlich vor Tane Mahuta – dem ältesten und größten Kauri, dessen stolze 2500 Jahre, ein Umfang von 13 Metern und 51 Meter Höhe uns in ehrfürchtiges Staunen versetzen. In seiner Gegenwart fühlt sich die Zeit fast still, und wir verweilen einen Moment, um die stille Kraft dieses lebenden Giganten in uns wirken zu lassen. Kaum haben wir diesen intensiven Augenblick erlebt, führt uns unser Weg weiter in Richtung Hokianga-Bucht. Ein kurzer Halt in Opononi lässt uns an der Delfinstatue innehalten – ein Denkmal, das an Opo erinnert, den beliebten Großen Tümmler, der in den 1950er Jahren die Herzen der Einheimischen im Sturm eroberte. Seine Geschichte, geprägt von Nähe und Zuneigung, scheint fast in der Brise des Meeres zu mitschwingen. Schließlich erreichen wir nach einer ruhigen Fahrt durch das Landesinnere Kaikohe und dann Paihia in der malerischen Bay of Islands – unser Ziel für die nächsten zwei Tage. Hier, umgeben von mehr als 144 kleinen Inseln und einer atemberaubenden Küstenlandschaft, fühlen wir uns sofort geborgen. Am späten Nachmittag beziehen wir unser Zimmer im Hotel Kingsgate Autolodge, das uns in traumhafter Lage direkt an der Paihia Wharf empfängt. Der Blick über die funkelnde Bucht, das sanfte Rauschen der Wellen und der goldene Schein des späten Tages lassen uns allmählich zur Ruhe kommen. Beim gemeinsamen Abendessen, mit Blick auf die Bucht, lassen wir den Tag ausklingen und reflektieren die beeindruckenden Erlebnisse dieses Tages.

Tag 6, 14.02.2025: Ein Tag voller Entdeckungen – Von Paihia bis Cape Reinga und zurück

Der Tag beginnt ruhig und entspannt. In Paihia, der malerischen Küstenstadt in der Bay of Islands, liegt eine friedliche Stimmung in der Luft. Einige von uns nutzen die freie Zeit zum Ausschlafen oder schlendern durch die kleinen Läden im Ort. Andere spazieren am Strand entlang oder tauchen in die erfrischenden Wellen der Bucht ein. Doch für die Abenteuerlustigen unter uns wartet heute ein besonderes Highlight: Ein Ganztagesausflug zum nördlichsten Punkt Neuseelands – Cape Reinga. Schon früh am Morgen sammeln wir uns und steigen voller Vorfreude in den Bus. Unser Fahrer und Guide Berry begrüßt uns mit einem breiten Lächeln und einem ansteckenden Enthusiasmus. Schnell wird klar: Berry ist nicht nur ein sicherer Fahrer, sondern auch ein begnadeter Geschichtenerzähler. Während der Fahrt erzählt er uns von den Kiwis – und damit meint er nicht nur die Menschen und Vögel Neuseelands, sondern auch die kleine, unscheinbare Frucht. Wusstet ihr, dass die Kiwi ursprünglich aus China stammt? Und dass es tatsächlich rote Kiwis gibt, die noch süßer und aromatischer sind als die grünen oder goldenen? Für Berry ist die Kiwi eine echte „Superfrucht“, reich an Vitaminen und voller Energie. Die Strecke von Paihia nach Cape Reinga führt uns zunächst durch das üppige Farmland Northlands, vorbei an grünen Hügeln und kleinen Dörfern. Je weiter wir nach Norden kommen, desto rauer und ursprünglicher wird die Landschaft. Die Straßen werden kurviger, und immer wieder tauchen atemberaubende Ausblicke auf das Meer auf. Angekommen am Cape Reinga werden wir von einer klaren Sicht und einem beeindruckenden Naturschauspiel empfangen. Hier, am äußersten Ende der Aupouri-Halbinsel, treffen die Tasmanische See und der Pazifische Ozean aufeinander. Man kann förmlich beobachten, wie die beiden Wasserströme miteinander ringen und sich ihre Wellen überlappen. Für die Maori hat dieser Ort eine tiefgehende spirituelle Bedeutung: Hier, so glauben sie, verlassen die Seelen der Verstorbenen die Erde und kehren in ihre spirituelle Heimat Hawaiki zurück. Nach einer ausgiebigen Erkundung des Kaps setzen wir unsere Reise fort - es geht nun in Richtung Süden, wo uns ein leckeres Mittagessen an einer malerischen Bucht erwartet. Mit Blick auf das ruhige Wasser und umgeben von knorrigen Pohutukawa-Bäumen genießen wir die Pause, bevor es zum nächsten Abenteuer geht: dem Ninety Mile Beach. Auf dem Weg dorthin passieren wir den glitzernden Lake Ngatu, dessen Wasser wie ein Spiegel in der Sonne funkelt. Dann plötzlich liegt er vor uns – der endlos scheinende Ninety Mile Beach, der sich tatsächlich „nur“ über etwa 88 Kilometer erstreckt. Mit dem Bus fahren wir direkt über den breiten, festen Sandstrand. Ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit und Weite überkommt uns, während der Wind über die Dünen fegt und die Wellen rhythmisch an den Strand rollen. Wer möchte, kann aussteigen und die Zehen ins Wasser tauchen. Andere versuchen sich im Sandboarding – rasant geht es auf den Brettern die hohen Dünen hinunter. Und dann gibt es da noch die kleinen Schätze des Strandes: Muscheln, die wir sammeln und sogar direkt probieren dürfen. Frischer geht es wohl kaum. Bevor wir uns auf den Rückweg machen, halten wir in einem Café für eine kleine Stärkung. Ein heißer Kaffee und süßes Gebäck geben uns die nötige Energie für die Heimfahrt. Während der Fahrt erzählt Berry noch mehr Geschichten über Neuseeland, die Bedeutung der neuseeländischen Flagge und die stolze Flagge der Maori. Zurück in Paihia kehren wir müde, aber voller unvergesslicher Eindrücke ins Hotel zurück. Beim gemeinsamen Abendessen tauschen wir uns über die Erlebnisse des Tages aus. Einige berichten begeistert von der Bootstour zum „Hole in the Rock“, einer beeindruckenden Felsformation, die von tosenden Wellen umspült wird. Andere schwärmen von der entspannten Zeit in der Bucht. Doch für uns Abenteurer war der Ausflug nach Cape Reinga und zum Ninety Mile Beach zweifellos das Highlight des Tages. Ein Tag voller Geschichten, Entdeckungen und atemberaubender Landschaften geht zu Ende – doch die Erinnerungen werden uns noch lange begleiten.

Tag 7, 15.02.2025: Von der Bay of Islands zur Coromandel–Halbinsel

Der Tag beginnt mit einem Blick aus dem Fenster – erste Wolken ziehen über den Himmel, und im Laufe des Tages werden immer wieder kurze Schauer über die Landschaft peitschen. Doch das hält uns nicht auf. Wir verabschieden uns von der malerischen Bay of Islands, deren sanfte Buchten und grünen Hügel uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Unser Ziel: die Coromandel-Halbinsel, ein Ort voller wilder Schönheit und spannender Geschichten. Doch bis dahin liegt ein abwechslungsreicher Tag voller Erlebnisse vor uns. Schon bald fallen uns die Pohutukawa-Bäume auf, die majestätisch am Straßenrand thronen. Ihre knorrigen Äste erstrecken sich weit über die Straße, als wollten sie uns ein Stück Schatten spenden. Es ist faszinierend zu erfahren, dass diese Bäume in Neuseeland als Weihnachtsbäume gelten. Im Dezember, wenn bei uns der Winter Einzug hält, schmücken sich die Pohutukawa mit leuchtend roten Blüten und leuchten wie Sterne in der Sommerhitze. Kein Wunder, dass die Neuseeländer Weihnachten am Strand feiern – mit Barbecue statt Braten, Sonnencreme statt Schneemännern. Am 25. Dezember, dem Christmas Day, wird hier mit Familie und Freunden gefeiert, während am Boxing Day, dem 26. Dezember, traditionell die Geschenke ausgepackt werden. Ein eigenartiger Gedanke, dass während bei uns das Kaminfeuer knistert, hier die Wellen an den Strand rauschen. Als wir weiterfahren, ziehen Mangrovenwälder an uns vorbei. Ihre dichten Wurzeln klammern sich ans Ufer, umspült vom salzigen Wasser des Pazifiks. Jörg, unser Reiseleiter, erklärt, dass Mangroven immer auf die Nähe zum Meer hinweisen – ein natürlicher Kompass, der uns auf die Küstenlandschaft einstimmt, die vor uns liegt. Wir erreichen das kleine Städtchen Kawakawa, das vor allem durch einen Mann berühmt wurde: Friedensreich Hundertwasser. Der exzentrische Künstler verbrachte hier seine letzten Lebensjahre und hinterließ der Stadt ein einzigartiges Geschenk – öffentliche Toiletten, wie man sie wohl nirgendwo sonst auf der Welt findet. Bunte Fliesen, geschwungene Linien, begrünte Dächer – hier wird sogar der alltäglichste Ort zum Kunstwerk. Es ist, als hätte Hundertwasser seinen Traum von einer harmonischen Welt aus Farben und Formen an diesem Ort verwirklicht. Doch Kawakawa hat noch mehr zu bieten. Jörg erklärt, dass das Blatt der gleichnamigen Kawakawa-Pflanze in der traditionellen Maori-Medizin wegen ihrer heilenden Wirkung geschätzt wird. Ein unscheinbares Blatt, das gegen Magenbeschwerden, Entzündungen und sogar Zahnschmerzen helfen soll – erstaunlich, was die Natur alles bereithält. Unsere Reise führt uns weiter nach Whangarei, der größten Stadt in Northland. Hier besuchen wir das Hundertwasser Art Centre, allerdings nur von außen. Wir schlendern um das Gebäude und bewundern die bunten Fassaden und verspielten Formen von außen. Selbst ohne Zutritt spürt man hier den Geist Hundertwassers, der Kunst und Natur auf seine ganz eigene Weise miteinander verband. Zurück im Bus erzählt Jörg uns von den neuseeländischen Schulferien, die im Sommer besonders lang ausfallen. Kein Wunder also, dass viele Familien die Tage am Strand verbringen und das Meer als natürliche Spielwiese nutzen. Heute erfahren wir zudem mehr über den Manuka-Strauch, dessen Blüten für den berühmten Manuka-Honig gesammelt werden. Ein kleines Wunder der Natur, das in Neuseeland zu Hause ist und weltweit für seine heilende Wirkung bekannt wurde. Schließlich erreichen wir Auckland. Majestätisch spannt sich die Harbour Bridge über den Hafen, und von oben eröffnet sich uns ein beeindruckender Blick auf die Skyline der Stadt. Kurz halten wir unterhalb der Brücke an, um die Szenerie mit unseren Kameras festzuhalten. Weiter geht es durch die Stadt – vorbei am Sky Tower, der wie ein futurischer Leuchtturm in den Himmel ragt, und an den belebten Yachthäfen, wo stolze Segelboote im Wind schaukeln. Ein weiterer Halt führt uns zum Michael Joseph Savage Memorial. Von hier aus genießen wir einen atemberaubenden Panoramablick auf die Stadt und das weite Blau des Pazifiks. Es ist einer dieser Momente, in denen man einfach nur stehen und staunen möchte. Nach diesem Erlebnis lassen wir die Großstadt hinter uns und fahren durch die fruchtbaren Bombay Hills. Vorbei an Pukekohe, bekannt für seine Schinkenproduktion, und durch die weiten Ebenen der Hauraki Plains, die von der Viehzucht geprägt sind. Langsam erhebt sich die Bergkette der Coromandel-Halbinsel vor uns. Als wir den Waihou-Fluss überqueren, erzählt Jörg uns eine alte Legende über die Entstehung der Halbinsel. Es heißt, sie sei durch den Streit zweier Götter entstanden, die mit ihrer Wut das Land zerrissen und die Berge aus der Erde emporhoben. Ob wahr oder nicht – noch immer scheint es fast so, als könnte man die uralte Kraft spüren. Ein letzter Stopp in Thames, einer Stadt, die ihre Wurzeln im Goldrausch hat. Es ist erstaunlich, wie die Geschichte hier noch lebendig ist – in den alten Gebäuden und schmalen Gassen. Die letzte Etappe des Tages führt uns über gewundene Straßen durch die Berglandschaft. Die Kurven lassen uns immer wieder innehalten und die Ausblicke genießen. Am späten Nachmittag erreichen wir schließlich Tairua auf der Coromandel-Halbinsel, unser Ziel für die nächsten zwei Tage. Nach einem gemeinsamen Abendessen sinken wir, erfüllt von den Eindrücken des Tages, glücklich in unsere Betten, während draußen die Wellen leise an den Strand rollen.

Tag 8, 16.02.2025: Magie zwischen Fels und Meer

Heute starten wir den Tag gemütlich im Pepe, einem kleinen Restaurant direkt auf der anderen Straßenseite. Durch die großen Fenster schauen wir auf die nasse Straße, während dicke, graue Wolken über den Himmel ziehen. Drinnen ist es warm und einladend. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee liegt in der Luft, und wir lassen uns Zeit, das Frühstück zu genießen. Niemand eilt, niemand drängt – es ist einer dieser langsamen Morgen, an denen die Zeit fast stillzustehen scheint. Am Vormittag lassen wir uns treiben und nutzen die Zeit für uns. Während draußen der Wind rauscht und immer wieder ein leichter Regen leise auf das Pflaster prasselt, verlieren wir uns in Gesprächen, lesen oder genießen einfach die Stille. Es fühlt sich an, als ob die Welt draußen nur Kulisse ist, während wir in dieser kleinen Oase der Gemütlichkeit verweilen. Doch zur Mittagszeit wird das leise Prasseln zu einem kräftigen Regen, der die Luft schwer und feucht macht. Unbeeindruckt davon schlüpfen wir in unsere Regenjacken und machen uns auf den Weg zu unserem heutigen Ausflug. Vorbei an Kiwiplantagen, deren saftig grüne Blätter sich im Wind wiegen, führt uns die Straße zur Cathedral Cove. Das satte Grün der Hügel erstreckt sich bis zum Horizont, und wir sind fasziniert von dieser üppigen, fast übernatürlich wirkenden Landschaft. Am Ausgangspunkt der Wanderung angekommen, lässt der Regen nach, doch der Himmel bleibt wolkenverhangen. Der Weg zur Cathedral Cove schlängelt sich durch dichte Vegetation, gesäumt von Farnen und knorrigen Bäumen. Der Boden ist feucht und weich unter unseren Schritten, und von den Blättern tropft es leise herab. Es fühlt sich an, als ob der Wald um uns herum lebendig ist, als ob er uns mit leisen Flüstern willkommen heißt. Dann öffnet sich der Pfad, und wir stehen plötzlich in einer Bucht von atemberaubender Schönheit. Hohe Kalksteinklippen ragen majestätisch in den Himmel, und ein gewaltiger Felsbogen, geformt durch Wind und Wetter, verbindet die Hauptbucht mit einer kleineren Nebenbucht. Wir berühren das raue Gestein und spüren die Geschichte der Jahrhunderte, die in diesen Felsen eingeschrieben ist. Die Wellen rollen sanft an den goldenen Sandstrand, und trotz des grauen Himmels leuchtet das Wasser in einem sanften Türkis. Wir stehen still, lassen den Blick über das Meer schweifen und fühlen eine tiefe Ruhe in uns aufsteigen. Es ist ein magischer Ort, ein Ort, an dem Zeit keine Bedeutung hat, an dem nur der Augenblick zählt. Nach einer Weile machen wir uns auf den Rückweg. Den gleichen Pfad, den wir gekommen sind, wandern wir zurück, vorbei an den üppigen Farnen und den moosbewachsenen Bäumen, die uns noch einmal mit ihrer stillen Schönheit verzaubern. Es ist, als ob der Wald uns leise verabschiedet, während wir Schritt für Schritt die Aussicht auf die Küste hinter uns lassen. Zurück am Parkplatz steigen wir in unseren Bus, der uns das kurze Stück zum Hot Water Beach bringt. Wir sind gespannt auf das geothermale Phänomen, das diesen Ort so besonders macht. Bei Ebbe sprudelt heißes Wasser aus unterirdischen Quellen an die Oberfläche und vermischt sich mit dem kühlen Wasser des Meeres. Mit Schaufeln graben wir uns kleine Becken in den Sand, die sich bald mit dampfendem Wasser füllen. Es ist ein seltsames, fast surreales Gefühl, inmitten des Sandstrands in einer natürlichen heißen Quelle zu stehen, während die Wellen nur wenige Meter entfernt über den Strand rollen. Der Regen hat inzwischen aufgehört, und ein sanfter Wind streicht über den Strand. Wir schließen die Augen, lassen uns von der Wärme des Wassers umhüllen und lauschen dem Rauschen des Meeres, das sich mit dem leisen Gurgeln der unterirdischen Quellen vermischt. Am späten Nachmittag kehren wir zurück zu unserer Unterkunft. Jeder sucht sich sein eigenes Plätzchen zum Abendessen – manche in kleinen Restaurants, andere mit einer einfachen Mahlzeit auf dem Zimmer. Einige von uns entscheiden sich für einen Spaziergang entlang der Küste. Das sanfte Rauschen der Wellen begleiten uns, während wir die Eindrücke des Tages nachklingen lassen. Es ist ein Tag voller Magie und Staunen, ein Tag, an dem die Natur ihre Geschichten erzählt und wir ihre stillen Zuhörer sind.

Tag 9, 17.02.2025: Neuseelands Zauberwelten

Der Tag beginnt früh, noch bevor die Sonne eine Chance hat, sich gegen die dichten Wolken durchzusetzen. Ein warmer Regen trommelt leise gegen die Fensterscheiben, als wir uns zum Frühstück einfinden. Der Duft von frischem Kaffee vermischt sich mit dem Aroma von Wurst, Käse und saftigem Obst. Wir genießen die ruhige Stimmung, während draußen das sanfte Prasseln des Regens die Welt in einen Schleier aus Grau und Grün hüllt. Heute lassen wir die Coromandel-Halbinsel hinter uns. Ihr wilder Charme, die zerklüfteten Küsten und die dichten Wälder werden uns fehlen. Doch vor uns liegt eine Reise voller Geschichten und neuer Eindrücke. Wir verstauen das Gepäck im Bus, und als die Türen mit einem sanften Zischen schließen, setzt sich unser kleiner Konvoi in Bewegung. Die Straße windet sich in Serpentinen die Berge hinauf, und der Regen verwandelt die Landschaft in ein Kaleidoskop aus satten Grüntönen. Jörg, unser Reiseleiter, ergreift das Wort. Mit seiner ruhigen Stimme beginnt er, uns von der Besiedlungsgeschichte Neuseelands zu erzählen. „Wusstet ihr, dass die Maori vor etwa 800 Jahren als erste Menschen hier landeten? Sie kamen in großen Kanus, den Waka, aus Polynesien und nannten das Land Aotearoa – das Land der langen weißen Wolke.“ Sein Blick schweift durch die beschlagenen Fenster, als wollte er selbst die Spuren jener mutigen Seefahrer suchen. Und die Europäer? - Der niederländische Seefahrer Abel Tasman sichtete die Inseln 1642, aber erst James Cook kartierte sie gründlich. Die Europäer nannten das Land ‚Nieuw Zeeland‘ nach der niederländischen Provinz Zeeland. Später wurde daraus das englische ‚New Zealand‘ – oder eben ‚Neuseeland‘. Jörgs Worte verweben sich mit dem Rauschen des Regens und dem leisen Brummen des Motors. Je tiefer wir in die Täler hinabgleiten, desto mehr öffnet sich der Himmel. Dann geht es weiter in Richtung Paeroa, berühmt für das legendäre L&P – „World famous in New Zealand“, wie es auf den gelben Schildern heißt. Wir schmunzeln über diesen augenzwinkernden Slogan, während wir an der überdimensionalen L&P-Flasche vorbeifahren, die am Straßenrand thront. Durch Te Aroha gleiten wir nur kurz. Die Stadt am Fuße des gleichnamigen Berges ist bekannt für ihre heißen Mineralquellen und die viktorianische Architektur. Hier scheint die Zeit langsamer zu fließen, doch uns treibt die Neugier weiter nach Matamata. Ein Großteil der Gruppe kann es kaum erwarten: Wir haben uns für eine geführte Tour durch Hobbiton angemeldet. Kaum angekommen, öffnet sich vor uns eine Welt, die wie aus einem Buch geschnitten scheint. Sanfte Hügel, saftig grüne Wiesen und kleine runde Türen, hinter denen Hobbits zu wohnen scheinen – so lebendig wirkt dieses Filmset. Unser Guide führt uns über die Wege, auf denen schon Frodo und Bilbo wanderten, vorbei am „Grünen Drachen“ und der Mühle. Mit jedem Schritt tauchen wir tiefer ein in die Zauberwelt von Mittelerde. Die Tour dauert knapp zweieinhalb Stunden, und der Himmel hält seine Schleusen gnädig geschlossen – erst kurz vor Ende. Das ist unser Glück. Nach diesem tollen Erlebnis setzen wir unseren Weg nach Rotorua fort. Die Stadt empfängt uns mit ihrem unverwechselbaren Schwefelgeruch, der aus den geothermalen Quellen und blubbernden Schlammlöchern aufsteigt. Hier scheinen die Kräfte der Erde direkt unter unseren Füßen zu brodeln. Im Hotel treffen wir auf den Rest der Gruppe, und während die schweren Regenwolken allmählich weiterziehen, bereiten wir uns auf den Abend vor. Ein besonderes Erlebnis steht bevor: Ein Hangi-Essen mit Maori-Konzert. Hangi – das ist traditionelle neuseeländische Erdofen-Kochkunst. Das Fleisch und Gemüse wird in Blätter gewickelt und stundenlang in einer mit heißen Steinen ausgelegten Erdgrube gegart. Der Duft ist unvergleichlich. Als das Essen serviert wird, schmecken wir die Erde Neuseelands, das Feuer, das es gegart hat, und die Geschichten derer, die seit Jahrhunderten auf dieser Insel leben. Wir lachen, teilen unsere Eindrücke und tauchen ein in die Kultur und Gastfreundschaft der Maori. Im Halbdunkel des Versammlungshauses beginnt die Zeremonie. Krieger in kunstvoll tätowierten Gewändern singen kraftvoll und durchdringen die Luft mit uralter Energie. Es folgt der Haka – das rhythmische Stampfen und die herausfordernden Rufe lassen uns ehrfürchtig verstummen. Als der Abend zur Nacht wird und die Stimmen leiser werden, bleiben die Bilder lebendig: Die sanften Hügel von Hobbiton, der Regen auf den Serpentinen, die Gesänge der Maori. Unbeschreiblich und doch tief in uns verankert. Mit diesen Eindrücken endet unser Tag – ein Tag voller Geschichten und Zauber.

Tag 10, 18.02.2025: Magie der Elemente

Dicke, graue Wolken hängen tief über Rotorua, als wir am frühen Morgen aufbrechen. Ein feiner Nieselregen benetzt die Straßen, und der feuchte Nebel verleiht der Stadt eine geheimnisvolle Atmosphäre. Es ist mild und nass, doch das tut unserer Vorfreude keinen Abbruch – heute erwartet uns ein Tag voller Naturwunder und kultureller Entdeckungen. Unser erstes Ziel ist der geothermische Park Te Puia. Schon am Eingang umfängt uns der schwefelige Dampf, der hier aus zahllosen Erdspalten aufsteigt. Zunächst führt uns unser Weg zum Maori Arts and Craft Institute, einem Ort, an dem die Jahrhunderte alte Kunstfertigkeit der Maori lebendig bleibt. In gedämpfter Atmosphäre beobachten wir die Holzschnitzer, die mit meisterhafter Präzision Muster in dunkles Holz einarbeiten. Hier wird zudem Pounamu – neuseeländische Jade – und Walknochen in kunstvolle Amulette verwandelt. Die Symbole erzählen Geschichten von Schutz, Stärke und tiefer spiritueller Verbundenheit mit der Natur. Wir erfahren, dass diese Kunst nicht nur Handwerk ist, sondern eine Verbindung zu den Ahnen und ihrem Wissen. Draußen hat es erneut zu regnen begonnen, als wir weiter zum Pohutu Geysir gehen. Der Boden unter unseren Füßen ist warm, und Dampfschwaden steigen in dichten Wolken auf, um sich mit dem Nebel des Morgens zu vermischen. Plötzlich ein grollendes Donnern – und dann schießt eine kleine Fontäne aus heißem Wasser in die Höhe. Es ist ein beeindruckendes Naturschauspiel: Der Geysir spuckt das Wasser in die Luft, begleitet von einem tiefen Rauschen und Zischen. Das Wasser fällt als feiner Regen herab, vermischt sich mit dem Nieselregen des Himmels – ein faszinierendes Spiel der Elemente. Nach diesem eindrucksvollen Erlebnis führt uns unser Weg zu einer Kiwi-Aufzuchtstation. In einem abgedunkelten Raum stehen wir vor einem Gehege, das kaum erleuchtet ist – hier herrscht künstliche Nacht, um den tagaktiven Besuchern die nachtaktiven Kiwis zu zeigen. In der Stille hören wir das leise Scharren, dann sehen wir sie: drei Kiwis, die mit ihren langen Schnäbeln den Boden nach Insekten durchstöbern. Es sind seltsam anmutende Geschöpfe, flugunfähig, fast blind und mit langen Schnurrhaaren ausgestattet, die ihnen als Tastorgane dienen. Ihre Nasenlöcher befinden sich am Ende des Schnabels – einzigartig in der Vogelwelt. Wir erfahren, dass diese scheuen Vögel die größten Eier im Verhältnis zu ihrer Körpergröße legen und dass das Männchen allein die Brutpflege übernimmt. Die Kiwis hier stammen aus Eiern, die Ranger in freier Natur finden, wo ihre Überlebenschancen gering wären. In dieser Station haben sie eine zweite Chance – ein berührender Beitrag zum Erhalt dieser vom Aussterben bedrohten Art. Als wir Rotorua verlassen, gießt es in Strömen. Der Regen trommelt auf die Windschutzscheibe, und dichte Wolken hüllen die Landschaft in ein diffuses Grau. Doch während wir uns den Wairakei Terrassen nähern, lässt der Regen allmählich nach. Hier steigen dampfende Silica-Quellen auf und formen schneeweiße Terrassen, die wie erstarrte Wasserfälle an den Hängen kleben. Sie schimmern geheimnisvoll im diffusen Licht, und der aufsteigende Dampf verstärkt die fast surreale Stimmung. Unser nächstes Ziel führt uns zu einem ganz besonderen Treffen - wir besuchen eine Stammesälteste Maori der Ngati Tuwharetoa. Sie begrüßt uns mit einem Lächeln und erzählt mit leiser, aber fesselnder Stimme von der Geschichte ihres Volkes. Sie spricht von der Heiligkeit der Berge, von den Ahnen, die hier noch immer in den Wäldern und Seen leben, und von der Verantwortung, das Gleichgewicht der Natur zu wahren. Wir dürfen viele Fragen stellen, und sie antwortet geduldig, erklärt Rituale und Traditionen. Zum Abschluss singt sie ein altes Lied – ihre Stimme ist klar und kraftvoll, sie schwingt mit den Winden der Berge und den Wellen des Sees. Weiter geht es zum Huka-Wasserfall, wo der Waikato River mit tosender Gewalt durch eine enge Felsschlucht schießt. Die Wassermassen stürzen mit solcher Kraft hinab, dass die Gischt in der Luft tanzt. Doch als wir zum Taupo-See weiterfahren, geschieht etwas Unerwartetes: Die Wolken reißen auf. Zuerst nur zögerlich, dann immer mehr, bis die Sonne endlich durchbricht. Das Blau des Himmels spiegelt sich im tiefblauen Wasser des Kratersees, der wie ein riesiger Edelstein in der Landschaft liegt. Sonnenstrahlen brechen durch die Wolken und malen goldene Muster auf die Wellen. Schließlich erreichen wir das vulkanische Plateau des Tongariro-Nationalparks. Vor uns erhebt sich die gewaltige Kulisse mit den drei Vulkanen Ruapehu, Ngauruhoe und Tongariro, majestätisch und erhaben. Die frisch gewaschene Luft ist klar und angenehm, die Gipfel des Ngauruhoe und des Tongariro leuchten im Licht der Sonne. Der Ngauruhoe, bekannt als „Schicksalsberg“ aus der „Herr der Ringe“-Trilogie, wirkt in diesem Licht noch geheimnisvoller. Am Abend erreichen wir unsere Unterkunft am Rande des Nationalparks. Von unserer Unterkunft aus genießen wir den Anblick der vulkanischen Gipfel, die im letzten Licht des Tages leuchten. Das Abendessen ist reichhaltig und schmeckt köstlich. Mit einem Glas Wein in der Hand lasse wir den Tag Revue passieren – die brodelnde Erde von Te Puia, die geheimnisvollen Kiwis, das Lied der Stammesältesten und schließlich dieser Moment hier, mit Blick auf die erhabenen Vulkane. Müde und voller neuer Eindrücke sinken wir schließlich in unsere Betten.

Tag 11, 19.02.2025: Vulkane, Karotten und Gummistiefel

Der Tag beginnt früh, noch liegt eine dichte Wolkendecke über den Vulkanen des Tongariro-Nationalparks. Doch kaum haben wir uns auf den Weg gemacht, reißt der Himmel auf, und die Sonne taucht die Landschaft in ein sanftes Morgenlicht. Die Fahrt führt uns durch eine Szenerie, die typisch für die Nordinsel Neuseelands ist: sanfte Hügel, endlose Weiten und kleine Ortschaften, die ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Auf unserer Fahrt passieren wir Ohakune – eine Stadt, die sich selbstbewusst als „Karottenhauptstadt Neuseelands“ bezeichnet. Und tatsächlich: Am Ortseingang thront eine riesige, orangefarbene Karottenstatue, ein augenzwinkerndes Denkmal für die landwirtschaftliche Bedeutung der Region. Weiter geht es Richtung Waiouru, eine kleine Garnisonsstadt, die vor allem für ihre militärische Vergangenheit bekannt ist. Doch bevor wir sie erreichen, erzählt uns Jörg von einer der tragischsten Katastrophen Neuseelands: dem Eisenbahnunglück von Tangiwai am Heiligabend 1953. Ein Lahar – eine Schlammlawine aus Vulkanasche und Wasser – hatte damals eine Brücke fortgerissen, über die wenig später ein Zug fuhr. Fast 150 Menschen kamen ums Leben. Am Tangiwai-Denkmal legen wir einen kurzen Stopp ein – ein Moment des Innehaltens und Gedenkens. Die Fahrt führt uns weiter nach Taihape, einer Stadt mit einer kuriosen Tradition: dem Gummistiefel-Weitwurf. Hier, wo die ikonischen „Gumboots“ quasi zur Kultur gehören, gibt es sogar eine riesige Statue eines Gummistiefels. Einige aus unserer Gruppe lassen es sich nicht nehmen, selbst ein paar Stiefel durch die Luft zu schleudern – mit mehr oder weniger beeindruckender Weite. Über Bulls und Sanson, zwei verschlafene Orte, deren skurrile Wortspiele auf Ortsschildern für Schmunzeln sorgen, erreichen wir schließlich Foxton. Hier machen wir Mittagspause bei der „De Molen“-Windmühle, einer originalgetreuen Nachbildung einer niederländischen Mühle, die hier an die frühen europäischen Einwanderer erinnert. Bei einem kleinen Imbiss genießen wir die Atmosphäre, bevor wir unsere letzte Etappe antreten: die Fahrt nach Wellington. Am frühen Nachmittag taucht die Hauptstadt am Horizont auf – eingebettet zwischen grünen Hügeln und dem tiefblauen Naturhafen. Unsere Stadtrundfahrt beginnt entlang des Hafens, wo sich das moderne Kreuzfahrtterminal befindet. Anschließend passieren wir das Sky-Stadion und die älteste Kirche der Stadt, die Old St. Paul’s Church, ein beeindruckendes Holzbauwerk aus dem 19. Jahrhundert. Vorbei am Hauptbahnhof und dem berühmten „Beehive“, dem markanten Parlamentsgebäude, geht es weiter entlang der Küste. Besonders die Evans Bay beeindruckt mit ihrer Weite und den Segelbooten, die auf dem Wasser tanzen. Den krönenden Abschluss bildet die Auffahrt zum Mount Victoria. Von hier oben genießen wir einen atemberaubenden Blick über Wellington, die funkelnde Bucht und die geschäftige Innenstadt. Der Wind pfeift uns um die Ohren – ein typisches Merkmal dieser Stadt, die nicht umsonst als eine der windigsten Hauptstädte der Welt gilt. Am Nachmittag erreichen wir unser zentral gelegenes Hotel. Von hier aus lässt sich Wellington perfekt zu Fuß erkunden, und so verstreuen wir uns in alle Richtungen. Manche zieht es in die gemütlichen Cafés, andere an die belebte Waterfront. Der Abend gehört ganz uns – eine der letzten Gelegenheit, das Flair der Nordinsel in vollen Zügen zu genießen, bevor es übermorgen auf die Südinsel weitergeht.

Tag 12, 20.02.2025: Wellington entdecken

Der Tag beginnt mit einem gemütlichen Frühstück, während die Morgensonne bereits die Straßen von Wellington in ein warmes Licht taucht. Es ist perfektes Wetter: angenehme 24°C, ein leichter Wind, aber längst nicht mehr so stürmisch wie gestern. Beste Bedingungen also, um die Stadt in aller Ruhe zu erkunden. Am Vormittag treffen wir uns mit einem Großteil der Gruppe und spazieren gemeinsam zum Te Papa Museum, dem Nationalmuseum Neuseelands. Schon von außen beeindruckt das moderne Gebäude, doch erst im Inneren entfaltet sich seine wahre Größe. Die Ausstellung führt uns durch die bewegende Geschichte des Landes, von den Maori-Kulturen bis zur jüngeren Vergangenheit. Besonders faszinierend ist die interaktive Darstellung der Naturgewalten – Wellington liegt schließlich in einer seismisch aktiven Zone. Auch die kunstvollen Maori-Schnitzereien und das lebensgroße Modell eines Riesenkalmars bleiben uns in Erinnerung. Nach diesem spannenden Einblick in die Geschichte und Natur Neuseelands zieht es uns wieder nach draußen. Am frühen Nachmittag schlendern wir entlang der Waterfront, wo sich das Leben der Stadt konzentriert: Straßenkünstler unterhalten die Passanten, Cafés und Restaurants laden zum Verweilen ein, und das Wasser glitzert in der Sonne. Von hier aus spazieren wir weiter durch die Innenstadt bis zur Talstation des Wellington Cable Cars – einer der ältesten Attraktionen der Stadt. Die rot lackierte Standseilbahn bringt uns auf einer 610 Meter langen Strecke hinauf nach Kelburn. Die Fahrt ist kurz, aber charmant, und oben angekommen, eröffnet sich uns ein fantastischer Panoramablick über die Stadt und die Bucht. Hier oben trennen sich unsere Wege: Einige nutzen die Gelegenheit für einen Spaziergang durch den Botanischen Garten, der mit seiner üppigen Pflanzenwelt, schattigen Wegen und dem duftenden Rosengarten begeistert. Der Rückweg durch das satte Grün ist ein Genuss, und zwischendurch bieten sich immer wieder kleine Lichtungen mit Ausblicken auf die Stadt. Andere genießen einfach den Moment auf der Aussichtsplattform, lassen den Blick schweifen und nehmen schließlich die Bahn zurück ins Zentrum. Der Rest des Tages gehört uns. Manche lassen sich durch die kleinen Gassen treiben, entdecken nette Cafés oder erkunden die kulinarische Vielfalt der Stadt. Wellington ist schließlich ein wahres Food-Mekka – ob frische Meeresfrüchte, kreative Fusion-Küche oder gemütliche Craft-Beer-Bars, hier ist für jeden etwas dabei. So geht ein rundum gelungener Tag für uns zu Ende: mit viel Sonne, beeindruckenden Ausblicken, spannender Kultur und dem entspannten Rhythmus dieser charmanten Hauptstadt.

Tag 13, 21.02.2025: Von Insel zu Insel

Der Tag beginnt früh. Die kühle Morgenluft trägt die salzige Brise des Meeres herüber, während wir nach einem schnellen Frühstück zum nahegelegenen Fährhafen aufbrechen. Heute verlassen wir die Nordinsel und setzen mit der „Kaitaki“, der größten Fähre Neuseelands, zur Südinsel über. Die Kaitaki – ein 181 Meter langer Koloss – bietet Platz für über 1.300 Passagiere und beeindruckt mit Panorama-Aussichtsdecks. Perfekt, um die Fahrt über die Cook Strait in vollen Zügen zu genießen. Das Meer ist heute sanft, die Sonne steht hoch, und als wir in die Marlborough Sounds eintauchen, eröffnet sich eine Szenerie aus tiefblauem Wasser, zerklüfteten Halbinseln und sattgrünen Hügeln. Nach etwa dreieinhalb Stunden Fahrt laufen wir in Picton ein. Hier, im kleinen Hafenstädtchen, legen wir eine kurze Pause am Yachthafen ein. Bunte Boote schaukeln sanft auf den Wellen, Möwen kreisen über den Anlegestellen. Doch der Himmel hat sich inzwischen zugezogen – von einer der sonnigsten Städte Neuseelands ist heute wenig zu spüren. Weiter geht es Richtung Süden, durch die berühmten Weinanbaugebiete von Marlborough. Hier gedeiht vor allem Sauvignon Blanc, angepflanzt von europäischen Winzern, insbesondere Franzosen und Deutschen. Die hügeligen Landschaften, gesprenkelt mit endlosen Reben, begleiten uns bis zum Weld-Pass. Die Natur wirkt hier auffallend trocken – noch mehr als in den vergangenen Jahren. Vorbei am Lake Grassmere, wo das rosafarbene Wasser der großen Verdunstungsbecken an eine andere Welt erinnert – hier wird Meersalz gewonnen. Kurz darauf halten wir am Lake Elterwater, einem kleinen, oft spiegelglatten See, der sich perfekt für eine kurze Verschnaufpause eignet. Die Straße windet sich durch das Clarence River Tal, während zur linken Seite der Pazifische Ozean auf dramatische Weise auf die felsige Küste trifft. Doch das Wetter schlägt um. Der Himmel wird dunkler, dann setzt plötzlich starker Regen ein. Trotzdem machen wir einen Stopp am Ohau Point – und werden belohnt: Unzählige neuseeländische Pelzrobben tummeln sich auf den Felsen, spielen im Wasser oder räkeln sich trotz des Regens unbeeindruckt auf den warmen Steinen. Ein wunderbares Naturschauspiel. Am Nachmittag erreichen wir schließlich Kaikoura. Unser Hotel liegt direkt an der Küste – der Blick auf das Meer ist atemberaubend. Trotz des durchwachsenen Wetters ist die raue Schönheit dieses Ortes sofort spürbar. Zum perfekten Abschluss des Tages genießen wir ein gemütliches Abendessen im „The Pier Hotel“ – frischer Fisch, ein gutes Glas neuseeländischen Sauvignon Blanc und das Rauschen der Wellen im Hintergrund. Ein langer Tag neigt sich dem Ende zu – und morgen wartet ein neues Abenteuer.

Tag 14, 22.02.2025: Durch Canterbury ins Herz der Südinsel

Wir erwachen an diesem Morgen mit einem atemberaubenden Blick auf die Küste und die majestätischen Manakau-Berge. Ein einzelner Gipfel ist sogar leicht mit Schnee bedeckt – ein wunderschöner Kontrast zum tiefblauen Himmel. Die ersten Sonnenstrahlen tauchen das Wasser in ein warmes Gold, während wir unser Frühstück in den gemütlichen Zimmern genießen. Zu gerne würden wir noch länger bleiben, doch unser Reiseprogramm ruft. Nachdem die Koffer verladen sind, nehmen wir Abschied und folgen der Straße, die sich entlang der Küste schlängelt. Die Natur zeigt sich von ihrer besten Seite – und als ob sie sich von uns verabschieden möchte, entdecken wir noch einmal einige Robben auf den Felsen. In der Ferne tauchen sogar Delfine auf, die verspielt durch das Wasser gleiten. Jörg sorgt während der Fahrt für Unterhaltung und erzählt uns die skurrile Geschichte der selbsternannten Republik Whangamomona, einer kleinen, abgelegenen Gemeinde, die sich 1989 kurzerhand zur unabhängigen Republik erklärte – mit eigenen Pässen und einem Ziegenbock als ehemaligen Präsidenten. Langsam lassen wir die Küste hinter uns und durchqueren die weitläufige Hurunui-Ebene, eine sanft hügelige Landschaft mit ausgedehnten Weiden und kleinen Farmen. Unser erster Stopp führt uns nach Cheviot, einem beschaulichen Örtchen mit gerade einmal 350 Einwohnern. Hier nutzen wir die Gelegenheit, einen stärkenden Kaffee zu genießen, bevor wir weiterfahren. Durch die Waipara-Region geht es nun südwärts. Diese Gegend ist bekannt für ihre hervorragenden Weine, insbesondere Pinot Noir und Riesling, die hier unter perfekten klimatischen Bedingungen gedeihen. Weinreben ziehen sich an sanften Hängen entlang, und die Szenerie könnte kaum idyllischer sein. Bald erreichen wir Christchurch, die größte Stadt der Südinsel. Jörg erzählt uns von den beiden verheerenden Erdbeben von 2010 und 2011, die große Teile der Stadt zerstörten. Noch heute sind die Auswirkungen sichtbar – doch Christchurch hat sich beeindruckend erneuert. Die Stadt, die am malerischen Avon River liegt, zeigt eine faszinierende Mischung aus modernem Design und historischen Gebäuden. Gemeinsam spazieren wir durch das Zentrum, genießen die warmen 22°C und machen eine Pause am lebhaften Riverside Market, wo wir uns mit lokalen Köstlichkeiten stärken. Gut gestärkt setzen wir unsere Reise fort – unser Ziel ist der Lake Tekapo. Die Strecke führt uns über die längste Autobrücke Neuseelands, die Rakaia-Brücke mit 1,7 km Länge, die den fast ausgetrockneten Rakaia-Fluss überspannt. Kurz darauf legen wir einen Stopp in Rakaia ein, einem kleinen Ort, der als Lachshauptstadt Neuseelands bekannt ist. In Geraldine, einem charmanten Städtchen mit gemütlichen Cafés und kleinen Boutiquen, legen wir eine weitere kurze Pause ein. Während der Fahrt passieren wir weite Ebenen mit großen Merinoherden – das feine Merinowoll-Vlies ist weltbekannt. Schließlich erreichen wir am Nachmittag unser Hotel am Lake Tekapo. Das türkisblau schimmernde Wasser des Sees liegt eingebettet in die schneebedeckten Südalpen – ein Anblick, der uns den Atem raubt. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen und uns kurz frisch gemacht haben, brechen wir zu einem Spaziergang zur berühmten „Church of the Good Shepherd“ auf. Die kleine Steinkirche mit ihrem einzigartigen Panoramafenster ist eines der meistfotografierten Motive Neuseelands. Von hier aus genießen wir einen spektakulären Blick über den See, auch wenn die umliegenden Gipfel heute leider schneefrei sind. Unser ereignisreicher Tag endet mit einem gemeinsamen Abendessen, bei dem wir die vielen Eindrücke Revue passieren lassen. Morgen wartet ein neues Abenteuer auf uns – doch für heute genießen wir einfach die magische Stille dieses einzigartigen Ortes.

Tag 15, 23.02.2025: Im Bann der Naturwunder

Ein neuer Tag bricht an, und während wir unsere Reise fortsetzen, liegt ein Hauch von Abenteuer in der Luft. Der Himmel ist heute mit schweren Wolken verhangen – ein faszinierender Kontrast zu dem strahlenden Blau, das uns gestern begleitete. Doch wir lassen uns von der Stimmung nicht trüben, im Gegenteil: Die dichten Wolken verleihen der Landschaft eine fast mystische Atmosphäre. Unser erster Halt führt uns an den Lake Pukaki, dessen Wasser selbst bei bedecktem Himmel in einem fast unwirklichen Türkis leuchtet. Die Szenerie wirkt wie aus einer anderen Welt – nicht umsonst diente diese Region als Kulisse für "Der Herr der Ringe". Sanfte Wellen glitzern im diffusen Licht, während sich in der Ferne der Mount Cook verbirgt, als wolle er sich unserer Bewunderung heute entziehen. Wir verweilen einen Moment, atmen die frische Luft ein und lassen den Blick über das weite Wasser schweifen. Weiter geht es nach Omarama, das "Dorf des Lichts", bekannt für seine hervorragenden Segelflugbedingungen. Hier machen wir einen kurzen Halt, um uns mit einem heißen Kaffee zu stärken. Die kleinen, gemütlichen Cafés laden zum Verweilen ein, doch unser Weg führt uns weiter durch das malerische Waitaki-Tal. Wir passieren das beschauliche Otematata und folgen dem Lauf des Waitaki-Flusses, der sich in die Landschaft schneidet. Kurz darauf halten wir an der imposanten Waitaki-Staumauer, die sich mächtig über das Wasser erhebt und ein beeindruckendes Zeugnis menschlicher Ingenieurskunst ist. Die Landschaft verändert sich, als wir die Ostküste erreichen. In Oamaru, einer Stadt mit viktorianischem Charme, fallen uns die prächtigen Kalksteingebäude ins Auge, die im sanften Licht des Tages beinahe golden schimmern. Doch wir haben ein anderes Ziel vor Augen: den Moeraki Boulders Beach. Wir spazieren entlang des Strandes, während sich vor uns die geheimnisvollen, riesigen Steinkugeln auftun – rund 65 Millionen Jahre alt und geformt von der Zeit selbst. Es ist, als hätten Riesen ihre Murmeln hier liegengelassen, und wir können nicht anders, als sie staunend zu umrunden, zu berühren und die seltsamen Muster auf ihrer Oberfläche zu betrachten. Nach einem kleinen Mittagessen mit Blick aufs Meer geht unsere Reise weiter. Die Straße führt uns nun nach Dunedin, dessen Skyline sich am frühen Nachmittag vor uns erhebt. Die Stadt, geprägt vom schottischen Erbe, empfängt uns mit ihrer beeindruckenden Architektur. Während einer kurzen Stadtrundfahrt besuchen wir die Baldwin Street – offiziell die steilste Straße der Welt. Einige von uns wagen den Aufstieg und kehren mit roten Wangen, aber einem stolzen Lächeln zurück. Danach halten wir am prachtvollen Bahnhof, dessen flämische Architektur und kunstvolle Fassade ein wahres Schmuckstück Neuseelands sind. Schließlich verlassen wir die Stadt und folgen der Küstenstraße auf die Otago-Halbinsel. Die Landschaft wirkt wild und unberührt, und während wir uns durch kleine Ortschaften schlängeln, bricht die Sonne durch die Wolken – als wüsste sie, dass jetzt ein ganz besonderer Moment naht. Nach etwa 45 Minuten erreichen wir Wellers Rock, wo uns ein Boot erwartet. Die Monarch Wildlife Cruise nimmt uns mit hinaus aufs Meer, dorthin, wo der Wind die Wellen kräuselt und die Natur noch ungezähmt ist. Die Stille wird durch das Rauschen der Brandung und den Ruf der Vögel durchbrochen. Und dann sehen wir sie – majestätische Königsalbatrosse, die mit einer Flügelspannweite von bis zu 3,50 Metern anmutig durch die Luft gleiten. Es ist ein atemberaubender Anblick, der uns in ehrfürchtigem Schweigen verharren lässt. Neben den Albatrossen entdecken wir Seelöwen, Kormorane und sogar einige Seerobben, die träge auf den Felsen ruhen. Als wir zurück nach Dunedin fahren, sind wir noch immer ergriffen von den Erlebnissen des Tages. Die Universität von Dunedin, die wir zum Abschluss besuchen, beeindruckt mit ihren historischen Gebäuden. Am Abend kehren wir ins Hotel zurück, lassen uns ein gutes Essen schmecken und tauschen unsere Eindrücke aus. Heute war ein Tag voller Naturschätze, voller Momente des Staunens und Erlebens.

Tag 16, 24.02.2025: Durch die Wildnis Neuseelands – Ein Tag im Fiordland

Der Tag beginnt mit einem kräftigen Frühstück, während sich die Gruppe langsam für die bevorstehende Fahrt sammelt. Die Vorfreude liegt spürbar in der Luft, denn heute steht eines der eindrucksvollsten Naturwunder Neuseelands auf dem Programm: der Milford Sound. Wir brechen auf in Richtung Süd-Südost. Der Himmel ist zunächst noch leicht bewölkt, doch schon bald kämpft sich die Sonne durch die Schleier und taucht die Landschaft in ein warmes Licht. Unser erster kurzer Stopp führt uns nach Balclutha, eine beschauliche Kleinstadt am mächtigen Clutha River. Der wasserreichste Fluss Neuseelands schlängelt sich in weiten Bögen durch die Region und zeugt von der Kraft des Elements, das uns heute noch oft begegnen wird. Zurück im Bus fahren wir weiter auf dem Presidential Highway, einer kuriosen Route, die die beiden Ortschaften Clinton und Gore verbindet – benannt nach ehemaligen US-Präsidenten. Die Strecke führt uns durch sanfte Hügel, vorbei an endlosen Schafweiden, die sich wie ein Flickenteppich über die Landschaft erstrecken. Immer wieder verändert sich die Vegetation: Mal dominieren weite, saftige Wiesen, dann wieder dichte Wälder mit typischen Südinsel-Buchen, die in den Höhenlagen langsam den kahlen Berghängen weichen. Während der Fahrt erzählt uns Jörg Spannendes über das neuseeländische Einwanderungssystem. Es basiert auf einem Punktesystem, bei dem Bildung, Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Alter eine entscheidende Rolle spielen. Wer bestimmte Kriterien erfüllt, hat gute Chancen auf eine Aufenthaltsgenehmigung – eine geregelte, aber anspruchsvolle Hürde für viele, die sich hier ein neues Leben aufbauen wollen. Nach einer weiteren Fahrtstrecke halten wir kurz in Mossburn, einem kleinen Ort, der sich als „Hauptstadt der Hirschfarmen“ Neuseelands bezeichnet. Die riesigen Weiden mit zahllosen Rotwildherden prägen das Bild der Umgebung. Danach geht es weiter nach Te Anau, dem Tor zum Fiordland Nationalpark. Hier legen wir eine kurze Mittagspause ein und genießen den Blick auf den Te Anau-See, den größten See der Südinsel. Seine dunkelblauen, tiefen Gewässer reichen bis an die unberührten Wälder des Nationalparks heran, und in der Ferne leuchten bereits die Gipfel der Südalpen. Frisch gestärkt setzen wir unsere Reise fort. Die Straße windet sich entlang des Sees und führt uns schließlich in den Fiordland-Nationalpark, den größten und vielleicht unberührtesten Nationalpark Neuseelands. Mit über 12.600 km² Fläche ist er eine Welt für sich – geprägt von dichten Regenwäldern, steilen Bergketten und tief eingeschnittenen Fjorden. Die Vegetation wechselt erneut, als wir die Hochebenen verlassen und in immer wildere Landschaften vordringen. Wir passieren den 45. Breitengrad, der die Südinsel fast genau in der Mitte teilt, und schließlich tauchen wir in eine von moosbedeckten Buchenwäldern gesäumte, kurvenreiche Strecke ein. Ein Highlight der Fahrt ist die Durchquerung des Homer-Tunnels – ein dunkler, grob in den Fels geschlagener Durchgang, der uns nach einer letzten Serpentine schließlich in eine völlig andere Welt entlässt: den Milford Sound. Hier regnet es an über 180 Tagen im Jahr, und tatsächlich hängen dichte Wolken über den Gipfeln. Doch das verleiht der Szenerie nur noch mehr Dramatik – die steilen Felswände ragen fast 1.700 Meter in die Höhe, während zahllose Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Am Nachmittag gehen wir an Bord der Milford Mariner. Das Schiff wird für die nächsten Stunden und die kommende Nacht unser Zuhause sein. Während wir langsam durch den Fjord gleiten, bleibt Zeit, die Umgebung auf sich wirken zu lassen. Tenderbootfahren steht als nächste Aktivität auf dem Programm – eine perfekte Gelegenheit, die gewaltige Natur noch einmal aus nächster Nähe zu erleben. Die Stille des Wassers, das Echo der Wasserfälle und das gelegentliche Auftauchen einer neugierigen Robbe machen diesen Moment unvergesslich. Als die Dämmerung hereinbricht, versammeln wir uns im gemütlichen Speisezimmer des Schiffes, wo ein köstliches Abendessen serviert wird. Während draußen die Dunkelheit über den Fjord fällt, tauschen wir unsere Eindrücke aus und lassen den Tag Revue passieren. Die Nacht verbringen wir in der geschützten Harrison Cove, umgeben von der stillen Erhabenheit des Fiordlands. Morgen früh erwartet uns ein neuer Tag voller Wunder – doch für den Moment genießen wir einfach das Hier und Jetzt.

Tag 17, 25.02.2025: Von tosenden Wasserfällen nach Queenstown

Nach einer erholsamen Nacht auf unserem gemütlichen Schiff beginnen wir den Tag mit einem stärkenden Frühstück. Doch während wir noch in den warmen Tassen unseres Kaffees rühren, offenbart ein Blick nach draußen ein völlig neues Bild: Der Himmel ist wolkenverhangen, und der Regen prasselt unaufhörlich auf das Deck. Der Wind hat aufgefrischt, und mit ihm kommt eine dramatische Kulisse, die dem Fjord eine fast mystische Atmosphäre verleiht. Als wir die Segel setzen und unseren Weg durch den Fjord in Richtung Tasmanische See antreten, offenbart sich das Glück im vermeintlichen Unglück: Der nächtliche Regen hat die Wasserfälle entlang der steilen Felswände zu gewaltigen, schäumenden Kaskaden anschwellen lassen. Sie stürzen mit donnerndem Getöse in die Tiefe, während Nebelschwaden zwischen den Berggipfeln hängen. Ein Anblick, der uns alle in seinen Bann zieht. Auf offener See erwartet uns dann ein kräftiger Seegang. Die Wellen heben unser Schiff auf und ab, und für einen Moment spüren wir die unbändige Kraft des Ozeans. Doch lange halten wir uns nicht hier auf – stattdessen drehen wir um und nehmen erneut Kurs auf den geschützten Fjord. Die Rückfahrt gewährt uns noch einmal beeindruckende Blicke auf die nun reißenden Wasserfälle, bevor wir schließlich den Hafen erreichen, wo unser Bus bereits auf uns wartet. Begleitet vom stetigen Tropfen des Regens verlassen wir das Fjordland und machen uns auf den Weg zurück nach Te Anau. Doch unterwegs hält die Natur eine angenehme Überraschung für uns bereit: Der Himmel beginnt aufzureißen, erste Sonnenstrahlen kämpfen sich durch die Wolkendecke, und mit jeder Minute scheint das Grau ein wenig mehr zu verblassen. Bevor wir Te Anau erreichen, legen wir zwei kurze Stopps ein. Die Mirror Lakes, berühmt für ihr kristallklares Wasser, spiegeln zu unserem Glück heute die makellose Bergkulisse wider – Wim faszinierender Anblick mit einem ganz besonderen Reiz. Weiter geht es durch das beeindruckende Eglinton Valley, dessen weite, goldene Grasflächen sich sanft zwischen den Berghängen erstrecken. Es fühlt sich fast unwirklich an, wie die Sonnenstrahlen die Landschaft nun in ein warmes Licht tauchen. In Te Anau genießen wir eine entspannte Mittagspause – inzwischen lacht die Sonne vom Himmel, als wäre der Morgen voller Regen nur eine ferne Erinnerung. Doch wir verweilen nicht lange, denn unser nächstes Ziel wartet bereits: Queenstown, die Abenteuer-Hauptstadt Neuseelands. Die Fahrt dorthin führt uns durch das weitläufige Hochland, vorbei an weiten Ebenen und schroffen Hügeln. Besonders beeindruckend ist der Anblick des Lake Wakatipu, des drittgrößten Sees Neuseelands, der sich wie ein gewaltiges Band durch das Tal zieht. Eingebettet zwischen hohen Bergen, darunter die markante Remarkables-Bergkette, wirkt er fast wie ein Fjord. Einer alten Maori-Legende zufolge besitzt der See einen eigenen Herzschlag – sein Wasserspiegel steigt und fällt in regelmäßigen Abständen, was auf den schlafenden Riesen Manata zurückgeführt wird, dessen Herz noch immer im See schlägt. Am Nachmittag erreichen wir schließlich Queenstown. Die Stadt liegt malerisch am Ufer des Sees, umgeben von majestätischen Gipfeln. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen haben, bleibt Zeit zur freien Verfügung – einige von uns erkunden bereits die charmanten Straßen mit ihren Cafés und Boutiquen, andere genießen den Blick auf den glitzernden See oder gönnen sich eine kleine Auszeit. Am Abend kommen wir wieder zusammen, um diesen kontrastreichen Tag bei einem gemeinsamen Essen ausklingen zu lassen.

Tag 18, 26.02.2025: Magische Momente in Queenstown

Ein wolkenloser Himmel, die Sonne strahlt über Queenstown, und die klare Bergluft verspricht einen herrlichen Tag. Heute haben wir alle Zeit der Welt, um diese wunderschöne Stadt auf unsere eigene Weise zu erkunden. Während einige den Morgen ganz entspannt in einem der charmanten Cafés an der Uferpromenade beginnen, zieht es andere hinauf auf Bob’s Peak. Die Gondelfahrt nach oben ist ein Erlebnis für sich – mit jedem Höhenmeter wird der Blick auf den tiefblauen Lake Wakatipu und die majestätische Gebirgskette der Remarkables beeindruckender. Oben angekommen, genießen wir das Panorama in vollen Zügen, während sich ein besonders mutiger Mitreisender in die Lüfte wagt – ein Tandem-Paragliding-Sprung über Queenstown, was für ein Adrenalinkick! Zurück in der Stadt lassen wir uns treiben, schlendern durch die Straßen, stöbern in kleinen Boutiquen und lassen uns kulinarisch verwöhnen. Die Sonne wärmt unsere Gesichter, während wir das lebendige Treiben am Seeufer beobachten – Queenstown ist ein Ort, der zum Verweilen einlädt. Am Nachmittag kommt unsere Gruppe wieder zusammen, und gemeinsam spazieren wir zum Hafen. Dort wartet bereits die historische TSS Earnslaw, die uns auf eine nostalgische Fahrt über den Lake Wakatipu mitnimmt. Das altehrwürdige Dampfschiff, das seit 1912 über den See gleitet, beeindruckt mit seiner Geschichte und dem glänzenden Maschinenraum, den wir neugierig bestaunen. Langsam tuckern wir hinaus, während die Berge sich im glitzernden Wasser spiegeln – eine Szenerie wie aus einem Bilderbuch. Nach einer entspannten Überfahrt erreichen wir die Walter Peak Station, wo uns ein köstliches BBQ-Buffet erwartet. Frisch gegrilltes Fleisch, knackige Salate, hausgemachte Beilagen – wir genießen jeden Bissen mit Blick auf die friedliche Landschaft. Danach erleben wir das Landleben hautnah: Eine beeindruckende Vorführung zeigt uns, wie ein Hütehund präzise eine Schafherde lenkt, und wir staunen, wie geschickt ein erfahrener Schäfer ein Schaf schert – in wenigen Minuten ist die dichte Wolle ab, und das Tier scheint erleichtert. Gut gesättigt und voller schöner Eindrücke treten wir die Rückfahrt nach Queenstown an. Als wir am späten Abend wieder an Land gehen, liegt eine angenehme Ruhe über der Stadt. Noch ein letzter Blick auf den glitzernden See, ein tiefer Atemzug der frischen Bergluft – dann lassen wir den Tag gemütlich ausklingen. Morgen geht es weiter, aber dieser wundervolle Tag in Queenstown wird uns sicher noch lange in Erinnerung bleiben.

Tag 19, 27.02.2025: Von Goldgräbern, Alpenpässen und Regenwald

Nach einem letzten Blick auf Queenstown, das sich in der Morgensonne golden im stillen Wasser des Lake Wakatipu spiegelt, verlassen wir die Stadt. Die Luft ist noch kühl, doch die Sonne verspricht einen warmen Tag. Unser erster Halt führt uns nach Arrowtown, eine charmante, kleine Stadt mit einer bewegten Vergangenheit. Gegründet in den 1860er Jahren während des Goldrausches, erinnern noch heute historische Gebäude und das nachgebaute chinesische Minenarbeiterdorf an diese bewegte Zeit. Wir schlendern durch die von grünen Bäumen gesäumten Straßen, vorbei an kleinen Cafés und Boutiquen – ein Hauch von Nostalgie schwingt mit. Weiter geht die Fahrt durch das Kawarau-Tal, das nicht nur für seine spektakulären Felsformationen bekannt ist, sondern auch als Geburtsstätte des kommerziellen Bungeespringens. Hier, an der Kawarau Bridge, wagte sich 1988 der erste Adrenalinjunkie in die Tiefe. Doch wir bleiben lieber mit beiden Füßen auf festem Boden und genießen die Aussicht aus dem Bus. Die Region ist zudem ein Zentrum für Obst- und Weinanbau – Aprikosen, Kirschen und Pfirsiche gedeihen hier prächtig. Ein kurzer Zwischenstopp erlaubt es uns, uns mit frischem Obst einzudecken – saftig, süß und ein echter Genuss. Unsere nächste Station ist Wanaka, idyllisch am gleichnamigen See gelegen. Dieser tiefblaue See, umrahmt von den Bergen, wirkt beinahe unwirklich schön. Wir spazieren ein wenig am Ufer entlang - die Atmosphäre ist entspannt, fast meditativ, doch wir müssen weiter. Wir folgen dem Highway Nr. 6, einer der schönsten Panoramarouten Neuseelands. Über den Clutha River, einen der wasserreichsten Flüsse des Landes, und entlang des türkisblauen Lake Hawea führt unser Weg, bis wir erneut den Wanaka-See erreichen. Zu unserer linken Seite ragen nun die ersten Gipfel des Mount Aspiring Nationalparks in den Himmel, einige von ihnen bereits schneebedeckt. Mittags halten wir im Makarora Country Café, einem rustikalen kleinen Lokal, das für seine hausgemachten Pies bekannt ist. Hier spüren wir bereits den Übergang zur Westküste – dichter werdende Vegetation, feuchtere Luft. Dann beginnt der Aufstieg zum Haast-Pass, benannt nach dem deutschen Geologen Julius von Haast. Die Landschaft verändert sich drastisch: Das trockene Grasland bleibt zurück, stattdessen umgibt uns dichter Regenwald, der an eine andere Welt erinnert. Ein kurzer Spaziergang führt uns zu den Thunder Creek Falls, die aus 28 Metern Höhe herabstürzen. Umgeben von moosbedeckten Bäumen und Farnen, ist dies ein wahrhaft märchenhafter Ort. Die Straße windet sich weiter durch die dramatische Schlucht der Gates of Haast, wo der Fluss in tiefen Kaskaden über Felsen tobt. Bald darauf öffnet sich das Tal, und das breite, steinige Bett des Haast-Flusses liegt vor uns – jetzt nur ein sanftes Rinnsal, doch zur Schneeschmelze ein reißender Strom. Nach der Überquerung der Haast-Brücke, einer einspurigen Stahlbrücke, taucht plötzlich das Meer vor uns auf. Die raue Schönheit der Westküste fasziniert sofort. Die Vegetation wechselt schlagartig: dichte Regenwälder mit Kahikatea-Bäumen, den höchsten einheimischen Bäumen Neuseelands, säumen den Weg. Am Knights Point legen wir einen Fotostopp ein – von hier oben bietet sich ein spektakulärer Blick auf die zerklüftete Küste, wo die Wellen des Tasmanischen Meeres unaufhörlich gegen die Felsen schlagen. Wir passieren den Westland Tai Poutini Nationalpark, eine Region voller wilder Naturwunder, und überqueren die Gletscherflüsse Cook River und Fox River, die von den schmelzenden Eismassen gespeist werden. Langsam zieht sich der Himmel zu, und eine dichte Wolkendecke legt sich über die Berge. Am späten Nachmittag erreichen wir unser Hotel in Fox Glacier. Bevor der Tag endet, unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang auf dem Minnehaha Walk. Ein einfacher Pfad durch dichten Regenwald, der in der Dämmerung zum Leben erwacht – ein magischer Abschluss eines Tages voller Gegensätze und unvergesslicher Eindrücke.

Tag 20, 28.02.2025: Gletscher, Jade und ein Hauch von Ewigkeit

Der Tag beginnt für einige von uns mit einem echten Höhepunkt – noch vor dem Frühstück steigen sie in einen Helikopter, um die grandiose Bergwelt der Südalpen aus der Vogelperspektive zu erleben. Der Himmel strahlt in tiefem Blau, kein Windhauch stört die Stille – perfekte Bedingungen für dieses Abenteuer. Hoch oben schweben sie über den mächtigen Eisströmen des Fox- und Franz-Josef-Gletschers, gleiten über das zerklüftete Gletscherterrain hinweg und bestaunen den majestätischen Mount Cook und Mount Tasman. Als Krönung setzt der Pilot die Maschine sanft auf einer Schneefläche ab – ein Moment für unvergessliche Fotos und das Gefühl, der Welt für einen Augenblick entrückt zu sein. Zurück am Frühstückstisch treffen wir unsere Abenteurer wieder – ihre strahlenden Gesichter erzählen von dem Erlebnis, noch bevor sie ein Wort sagen. Bei Kaffee und frischen Köstlichkeiten lassen wir uns von ihren Erzählungen mitreißen, bevor wir uns gemeinsam auf die Weiterreise machen. Nur wenige Minuten vom Hotel entfernt erwartet uns der erste Stopp: ein fantastischer Aussichtspunkt mit freier Sicht auf den Fox-Gletscher und den Mount Cook. In der klaren Morgenluft scheinen die Gipfel zum Greifen nah, das weiße Eis schimmert im Sonnenlicht. Wir lassen den Blick über die Szenerie schweifen und genießen diesen Moment der Ruhe. Dann geht es weiter – auf einer kurvigen Straße windet sich unser Weg nach Franz Josef. Die 16 Kilometer sind gespickt mit engen Kurven, doch die Landschaft, die an uns vorbeizieht, entschädigt für jede Serpentine. Kurz vor dem Ort biegen wir ab und folgen dem Waiho River zu einem Aussichtspunkt. Ein kurzer Spaziergang führt uns zu einem Platz, von dem aus wir den Franz-Josef-Gletscher in seiner vollen Pracht sehen können. Es ist ein beeindruckender, aber auch nachdenklich stimmender Anblick – wir stehen dort, wo sich die Eismassen einst weit ins Tal geschoben haben, und erkennen, wie drastisch sie sich in den letzten Jahren zurückgezogen haben. Ein stiller Moment, in dem wir die Schönheit, aber auch die Vergänglichkeit dieser Naturwunder begreifen. Wir setzen unsere Fahrt auf dem berühmten Highway 6 fort, der sich entlang der wilden Westküste schlängelt. Diese Straße, Teil eines UNESCO-geschützten Gebiets, gilt als eine der schönsten Strecken Neuseelands. Dichter Regenwald säumt die Route, immer wieder öffnen sich Ausblicke auf die zerklüftete Küste, wo die Brandung des Tasmanischen Meeres gegen die Felsen peitscht. Unser nächstes Ziel ist Hokitika, eine charmante kleine Stadt mit großer Bedeutung. Sie ist das Zentrum der neuseeländischen Jadeverarbeitung, hier wird der grüne Edelstein Pounamu geschliffen, der für die Maori von tief spiritueller Bedeutung ist. Wir besuchen eine Werkstatt und erleben, wie aus rohem Stein kunstvolle Schmuckstücke und Skulpturen entstehen. Neben der Jade ist Hokitika auch ein Ort des Kunsthandwerks – Glasbläser, Holzschnitzer und andere Künstler haben sich hier niedergelassen und verleihen der Stadt eine kreative, entspannte Atmosphäre. Nach einer Mittagspause, in der wir am Strand entlangschlendern – ein wildromantischer Ort mit unzähligen Treibholzskulpturen –, setzen wir unsere Reise nach Greymouth fort. Die größte Stadt der Westküste hat eine raue, bodenständige Geschichte, geprägt vom Goldbergbau und der Fischerei. Heute ist sie vor allem Ausgangspunkt für den berühmten TranzAlpine-Zug, der zu den schönsten Bahnstrecken der Welt zählt. Am späten Nachmittag beziehen wir unser Hotel und lassen den Tag beim gemeinsamen Abendessen ausklingen – es ist bereits unser vorletztes in Neuseeland. Doch bevor wir uns zur Ruhe begeben, machen einige von uns noch einen kurzen Spaziergang zum nahen Strand. Die Sonne neigt sich langsam dem Horizont entgegen, taucht den Himmel in ein spektakuläres Farbenspiel aus Gold, Orange und Violett. Ein perfekter Abschluss eines abwechslungsreichen, entspannten Tages, an dem wir einmal mehr erleben durften, wie atemberaubend schön und einzigartig dieses Land ist. Unsere Zeit hier neigt sich dem Ende zu – doch Neuseeland hat sich längst in unser Herz gegraben.

Tag 21, 01.03.2025: Ein Tag voller Kontraste

Der Morgen beginnt mit einer frischen Meeresbrise, als wir nach dem Frühstück in den Paparoa-Nationalpark aufbrechen. Unser Ziel: die faszinierenden Pancake Rocks von Punakaiki. Schon der Weg dorthin lässt uns immer wieder staunen – die Vegetation verändert sich spürbar. Dichter Regenwald mit üppigen Farnen und Nikau-Palmen säumt die Straße, während sich die wilde Westküste immer wieder zwischen den Bäumen zeigt. Ein kurzer Stopp am Strongman Mine Memorial gibt uns nicht nur einen Einblick in die Bergbaugeschichte dieser Region, sondern belohnt uns auch mit einem atemberaubenden Blick auf die raue Küste. Dann stehen wir vor den Pancake Rocks – bizarren Kalksteinformationen, die wie übereinandergestapelte Pfannkuchen wirken. Über Jahrmillionen hat Wind und Wasser diese skurrilen Formen aus dem Gestein herausgearbeitet. Während unseres Rundgangs über die gut angelegten Wege begegnen wir einem ganz besonderen Bewohner dieser Gegend: der Wekaralle. Dieser flugunfähige Vogel, neugierig und scheinbar furchtlos, beobachtet uns mit wachem Blick und scheint genauso interessiert an uns wie wir an ihm. Zurück in Greymouth kehren wir ins Zentrum ein, wo wir unsere Mittagspause verbringen. Die kleine Stadt, einst bedeutend für den Kohlebergbau, versprüht einen charmanten, etwas rauen Charakter. Hier verabschieden wir uns vorerst von unseren drei Mitreisenden, die die Strecke nach Christchurch mit dem TranzAlpine-Zug zurücklegen. Sie erwartet eine der schönsten Zugfahrten der Welt – wir werden sie erst beim gemeinsamen Abendessen in Christchurch wiedersehen. Für uns geht es mit dem Bus weiter auf dem Highway 73 Richtung Osten. Die Straße folgt dem Otira River, der sich durch tiefe Schluchten und sattgrüne Täler schlängelt. Eine willkommene Pause legen wir am skurrilen Otira Stagecoach Hotel ein – ein Ort, der mehr an ein Museum als an eine Raststätte erinnert. Überall hängen alte Fotos, Kutschen, historische Gegenstände, und es fühlt sich an, als wäre die Zeit hier stehen geblieben. Dann erreichen wir die Otira-Schlucht und beginnen den spektakulären Aufstieg zum Arthur’s Pass. Die Landschaft wird dramatischer, steile Berghänge ragen in den Himmel, und wir lassen die dichten Regenwälder der Westküste hinter uns. Hoch oben in den Südalpen erwartet uns eine alpine Kulisse mit schneebedeckten Gipfeln und kristallklaren Bächen. Nach der Passhöhe verändert sich die Landschaft erneut: Die üppige Vegetation weicht einer weiten, trockenen Graslandschaft – wir sind nun auf der Ostseite der Südinsel. Vorbei am glitzernden Lake Pearson nähern wir uns einem weiteren Highlight: den Castle Hill Rocks. Diese riesigen Kalksteinformationen wirken wie aus einer anderen Welt – und tatsächlich dienten sie als Kulisse für den Film Die Chroniken von Narnia. Über den Porters Pass geht es weiter, und langsam verändert sich die Landschaft erneut: Wir fahren durch Springfield, wo uns eine große rosafarbene Donut-Skulptur am Ortseingang schmunzeln lässt – eine Hommage an die berühmte TV-Serie Die Simpsons. Dann erstreckt sich vor uns die weite Canterbury-Ebene, und wir wissen: Unser Ziel ist nicht mehr weit. Am späten Nachmittag erreichen wir Christchurch, die größte Stadt der Südinsel. Es fühlt sich fast surreal an, nach all den unberührten Landschaften wieder in eine städtische Umgebung einzutauchen. Unsere letzte Nacht in Neuseeland beginnt mit einem gemeinsamen Abschiedsessen, bei dem wir auch unsere Zugfahrer wieder in die Arme schließen. Wir blicken zurück auf 18 Tage voller Abenteuer, beeindruckender Landschaften und unvergesslicher Erlebnisse. Und während wir uns von unserer wunderbaren Busfahrerin Tracy und unserem Guide Jörg verabschieden, wird uns bewusst: Diese Reise hat nicht nur Orte, sondern auch Menschen in unser Herz geschlossen. Morgen trennen sich unsere Wege – einige fliegen weiter nach Australien, andere kehren nach Hause zurück. Doch eines steht fest: Ein Teil von Neuseeland wird immer in uns bleiben.

Tag 22, 02.03.2025: Abschied von Neuseeland

Der Tag beginnt in tiefer Dunkelheit. Gegen 3 Uhr morgens heißt es Abschied nehmen für die Gäste, die nach Australien weiterreisen. Verschlafene Umarmungen, letzte gute Wünsche – dann verschwinden sie in die Nacht. Für den Rest von uns kehrt noch einmal Ruhe ein. Wir dürfen ausschlafen, zumindest ein wenig, und das letzte Frühstück auf neuseeländischem Boden in aller Gemütlichkeit genießen. Der Vormittag vergeht beinahe unbemerkt. Noch ein letzter Blick auf Christchurch bevor wir zum Flughafen gebracht werden. Der Moment des endgültigen Abschieds fühlt sich unwirklich an – eben noch waren wir mittendrin in dieser atemberaubenden Landschaft, jetzt stehen wir an der Schwelle zur Heimreise. Dann hebt unser Flugzeug ab. Neuseeland bleibt zurück, während wir in den Himmel steigen und uns auf eine lange Reise begeben. Knapp zehn Stunden dauert der Flug nach Singapur. Unter uns ziehen die Tasmanische See, die unendlichen Weiten Australiens und die tropischen Inseln Indonesiens vorbei. 12.000 Meter über der Erde, bei einer Distanz von rund 8.500 Kilometern, vergeht die Zeit in einer Art Schwebezustand – irgendwo zwischen Erinnerungen an das Erlebte und der Vorfreude auf Zuhause. Am späten Nachmittag, nach einem ruhigen Flug, taucht Singapur unter uns auf. Eine Weltstadt voller Lichter, quirliger Straßen und exotischer Düfte. Doch für uns ist es nur eine kurze Zwischenstation. Einige Stunden verweilen wir hier, lassen die Atmosphäre auf uns wirken, bevor es Zeit wird, erneut abzuheben – dieses Mal mit Kurs auf Deutschland. Kurz vor Mitternacht verlassen wir Singapur. Draußen ist es stockfinster, nur die Sterne über den Wolken leuchten. Die Welt unter uns schläft, während wir der Heimat entgegenschweben. Eine letzte Nacht in der Luft, bevor wir nach all den Erlebnissen unserer Reise wieder festen Boden unter den Füßen haben werden.

Tag 23, 03.03.2025: Abschied nach 11.000 Kilometern

Nach 11.000 Kilometern in der Luft setzt unser Flugzeug am frühen Morgen sanft auf der Landebahn des Frankfurter Flughafens auf. Die Anzeige im Bordmonitor bestätigt, was wir beim Blick aus dem Fenster schon ahnen: minus ein Grad Celsius und strahlender Sonnenschein. Ein ungewohnter Empfang nach drei Wochen in Neuseeland, wo die Luft warm, die Tage lang und die Landschaft atemberaubend war. Während wir durch die langen Gänge des Flughafens gehen, sind unsere Schritte schwerer als erwartet. Vor drei Wochen waren wir Fremde, die sich an einem fernen Ort zusammengefunden haben. Nun sind wir eine Gruppe, die vieles miteinander geteilt hat – lange Fahrten durch endlose Weiten, unzählige gemeinsame Mahlzeiten, staunende Blicke auf Gletscher und Fjorde, Gespräche unter sternenklarem Himmel. Am Gepäckband stehen wir schweigend, noch halb zwischen den Welten. Dann kommt der Moment des Abschieds. Ein Händedruck hier, eine Umarmung dort, letzte Worte, die zwischen Dankbarkeit und Wehmut schwanken. „Machs gut“, „Vielleicht sieht man sich mal wieder“, „Schöne Zeit daheim“. Ein Lächeln, ein Winken – und dann trennen sich unsere Wege. Jeder verschwindet in eine andere Richtung, zurück in den eigenen Alltag. Doch während wir durch die Ankunftshalle treten, bleibt das Gefühl, dass etwas von dieser Reise in uns weiterlebt. Unser Neuseeland-Abenteuer ist vorbei – aber die Erinnerungen daran werden bleiben.


Liebe Neuseeland-Reisefreunde,
nun geht eine Reise zu Ende, die uns drei Wochen lang durch eines der schönsten und abwechslungsreichsten Länder der Welt geführt hat. Wir haben zusammen an rauen Küsten gestanden und die Kraft des Meeres gespürt, sind durch sattgrüne Regenwälder gewandert, haben majestätische Fjorde durchquert und unendlich viele Schafe gezählt. Mal bei strahlendem Sonnenschein, mal mit einer frischen Brise, aber immer mit offenen Augen und einem Lächeln. Besonders in Erinnerung bleiben werden mir unsere gemeinsamen Erlebnisse – die Schifffahrt im Milford Sound, die dampfenden Thermalgebiete von Rotorua und die unvergesslichen Begegnungen mit der neuseeländischen Kultur. Neuseeland hat uns verzaubert – mit seiner Natur, seiner Gelassenheit und seiner Weite. Ich hoffe, dass ihr ein Stück davon mit nach Hause nehmt, in Erinnerungen, in Fotos und vielleicht auch im Herzen. Kommt gut zurück und denkt daran: Das Fernweh mag uns irgendwann wieder rufen – aber die schönsten Reisen enden nie, sie bleiben für immer ein Teil von uns.
Eure Reisebegleiterin Christin


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