Reisebericht: Die richtige Bulgarien–Rundreise – Kultur & Natur

17.05. – 29.05.2014, 10 Tage Rundreise mit Sofia – Rila–Kloster – Melnik – Dobarsko – Plovdiv – Kazanlak – Stara Zagora – Nessebar – Varna – Veliko Tarnovo – Arbanassi – Sofia


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Bulgarien - ein Land reich an Kultur und einmaligen Landschaften. In den kommenden 13 Tagen ziehen wir eine große Runde durch das Land und erleben Bulgarien mit seinen Meisterwerken der Architektur, den faszinierenden Bergwelten, den zahlreichen Tradition
Ein Reisebericht von
Nadine Schulz

Samstag, 17.05.2014: Anreise nach Sofia

Nun ist es endlich soweit - unsere Reise nach Bulgarien kann beginnen. Und so treffe ich mich sehr zeitig am Morgen mit 6 reiselustigen Gästen am Flughafen in Dresden. Nachdem wir unser Gepäck ordnungsgemäß am Schalter der Lufthansa abgegeben haben, stellen wir uns anschließend sofort der Sicherheitskontrolle. Pünktlich heben wir schließlich Richtung München ab. Dort angekommen, begeben wir uns auch gleich zum Abfluggate, wo wir auf die 3 Gäste aus Berlin treffen. Vollzählig (zu mindestens was die Fluggäste betrifft) starten wir voller Vorfreude auf die kommenden Tage nach Sofia.. Es ist mittags als wir die bulgarischen Hauptstadt erreichen. Nachdem wir unser Uhren eine Stunde nachgestellt haben und unsere Koffer in den Hände halten, verlassen wir das Flughafengebäude, wo wir bereits schon von unserem Reiseleiter Stefan erwartet werden. Er wird uns in den nächsten Tagen durch sein Heimatland führen und uns Bulgarien mit all seinen Facetten zeigen. Gemeinsam mit ihm und unserem Busfahrer Rumen fahren wir erst einmal in das Hotel nach Sofia, wo wir die erste Nacht verbringen werden. Auf der Fahrt gibt uns Stefan schon erste Informationen zu unserem Reiseland. Wir haben heute noch den ganzen Nachmittag zur Verfügung, so dass wir schon auf eine erste Erkundungstour durch Sofia gehen können. Nachdem sich alle etwas im Hotel frisch gemacht haben, fahren wir in die Innenstadt, wo wir gleich erst einmal ein paar Euros in bulgarische Leva umtauschen. Leider regnet es etwas, was uns jedoch nichts ausmacht, da wir alle mit einem Regenschirm versorgt sind. Zudem hält der Regen auch nicht lange an. Mit genügend Leva in der Tasche, schlendern wir durch die Fußgängerzone von Sofia und der ein oder andere isst eine Kleinigkeit zum Mittag. Um uns Sofia auch einmal von oben anzuschauen, fahren wir nach unserem Bummel zu einem Fernsehturm im Vitosha-Gebirge. Das Wetter meint es gut mit uns, so dass wir einen tollen Ausblick über die Stadt genießen. Wir sehen auch die alte Bergbahnstation, von wo aus man einst ins Tal fahren konnte. Bei unser Weiterfahrt durch das Gebirge legen wir noch einen kurzen Stopp an einem 2 Kilometer langen Steinfluss ein. Nun ist es Zeit zurück ins Hotel zu fahren, da wir für 18 Uhr mit 2 weiteren Gästen, welche mit uns ebenfalls durch Bulgarien reisen werden, an der Rezeption des Hotels verabredet sind. Nachdem wir die 2 Gäste im Hotel angeholt haben, fahren wir auch gleich wieder zur Fußgängerzone von Sofia, da wir unser heutiges Abend im Restaurant "Das rote Haus" einnehmen werden. Im Restaurant angekommen, treffen wir schließlich auf die 2 letzten Gäste unserer Reisegruppe. Nun sind wir endlich komplett. Bei unserem gemeinsamen Essen tauschen wir uns über die ersten Eindrücke von Bulgarien aus und verleben einen schönen Abend. Geschafft von den Anreise und den ersten Erlebnissen fahren wir zurück zum Hotel und fallen tot müde ins Bett.

Sonntag, 18.05.2014: Saeva Dupka–Höhle – Kruschuna Wasserfall – Arbanassi

Nach einer ausgiebigen Nachtruhe sind wir wieder fit und starten bei sonnigen Wetter in Tag zwei auf unserer Reise durch Bulgarien. Wir verlassen Sofia in nordöstliche Richtung. Auf der Autobahn fahren wir durch mehrere Tunnel und an der Stadt Botevgrad vorbei bis nach Pravec, wo wir eine kurze Pause in dem 5-Sterne-Hotel Riu Pravets einlegen. Das Hotel liegt direkt an einem See und wir genießen die herrliche Landschaft. Wirkliche eine traumhafte Anlage. Wieder im Bus setzen wir unsere Fahrt bis zur Saeva Dupke-Höhle fort. Diese Höhle ist ca. 3 Mio. Jahre alt und wurde durch einen Zufall von den Zwillingen Sayo und Seyo entdeckt - nach welchen sie auch benannt wurde. Die Höhle besitzt fünf Säle und wartet mit den skurrilsten Sinterformationen auf. Mit einem Führer steigen wir hinab in die Grotte und lassen unserer Fantasie freien Lauf. So erkennen wir nach Erläuterung unseres Führers in den Gebilden aus Stalagtiten und Stalagmiten u.a. ein weißes Schloss, einen Frosch oder auch eine Paprika . Nach diesen ersten Erlebnissen sind wir nun aber etwas hungrig. An einem Grillstand lassen wir uns ein gefülltes Fladenbrot mit gegrillten Kebaptscheta, Bouletten und Liutenitza schmecken. Einfach aber sehr lecker . Unser nächstes Ziel ist die Stadt Lovech, welche am Fluss Osam liegt und die einzigste überdachte Brücke Bulgariens besitzt. Wir schlendern über bzw. durch diese besondere Brücke, wo es allerhand Souvenirläden gibt, erhaschen in der Ferne noch einen kurzen Blick auf die Überreste der mittelalterlichen Festung und schon sind wir auf dem Weg zum Kruschuna-Wasserfall. Bei einer Wanderung entlang kleinerer Wasserfälle und -becken läuft jeder soweit er möchte und lässt das Naturschauspiel auf sich wirken. Nun fahren wir zu der letzten Etappe unseres heutigen Tages nach Ljaskovets zu einem Weinkeller. Bulgarien gehört zu den Ländern mit einer der längsten Weinbautraditionen Europas. So wurden die ersten Rebstöcke von den Thrakern auf die Balkanhalbinsel gebracht. Angekommen im einstig größten Weinberg Bulgariens werden wir von dem Besitzer der Weinkellerei begrüßt. Er gibt uns erste Informationen über die Weinproduktion und führt uns anschließend in den Weinkeller. Bei einer Verkostung von verschiedenen Weinen und Sekt mit bulgarischen Köstlichkeiten werden wir eingeführt in bulgarische Weinkunst. Nach der Verkostung gehen wir über den Hof in das gegenüberliegende Haus. Bei einem schmackhaften Abendessen und sehr guter musikalischer Unterhaltung durch die Frauen von Ljaskovets verbringen wir einen stimmungsvollen Abend. Zu fortgeschrittener Stunde verlassen wir schließlich die Weinkellerei und fahren zu unserem Hotel in der Stadt Arbanassi.

Montag, 19.05.2014: Die "Hauptstädte" Bulgariens – Veliko Tarnovo, Pliska und Varna

Der heutige Tag steht im Zeichen der bulgarischen Hauptstädte. Die Sonne scheint herrlich und so beginnen wir den Tag mit einem Spaziergang durch die Sommerresidenz der Zaren - Arbanassi. Gemeinsam mit unserem Reiseleiter Stefan schauen wir uns die charakteristischen Häuser von Arbanassi an und erfahren viel über die Geschichte dieses Dorfes, welches auch aufgrund der Kirche "Christi Geburt" Weltkulturerbe ist. Diese Gotteshaus funktioniert heute nicht mehr als Kirche, sondern mehr als Museum. Die 1638 geweihte Kirche ist eine der ältesten und schönsten der damals über 90 Kirchen in Arbanassi. Von außen wirkt das Gebäude eher unscheinbar, wartet aber innen mit prachtvollen Wandmalereien auf, die von unbekannten Malern sind. Wir setzen uns in das Gotteshaus und Stefan erläutert uns die unterschiedlichsten Szenen aus dem Evangelium. Besonders eindrucksvoll ist dabei der Stammbaum von Jesse. Um einen Einblick von der Lebensweise zur Zeit der bulgarischen Wiedergeburt zu halten, besuchen wir im Anschluss an die Kirchenbesichtigung auf anraten von Stefan das Konstanzaliev Haus. Bei einem Rundgang durch das Museum sehen wir im Hauptgeschoss, wo früher die Besitzer lebten, u.a. folgende Räume: das Speisezimmer, die Wirtschaftsräume, Schlaf- und Wohnzimmer, die Trockentoilette und sogar einen Fluchtweg. Der untere Teil des Hauses war damals für das Vieh und die Angestellten vorgesehen. Zum Abschluss unseres Besuches in Arbanassi trinken wir noch einen Kaffee und genießen einen fantastischen Ausblick auf die Stadt Veliko Tarnovo, unserem zweiten Programmpunkt des heutigen Tages. Veliko Tarnovo ist die Hauptstadt des zweiten Bulgarischen Reiches und wurde auf 3 Hügeln (Heiliger Wald, Zarenhügel, Trapezica) erbaut. Highlight dieser Stadt sind die Überreste des alten Zarenpalastes. Über das doppelte Stadttor gelangen wir auf der steinernen Brücke in die Festung, welche von einer 3 m breiten und 12 m hohen Wehrmauer umgeben ist. Wir unternehmen einen kleinen Rundgang durch die Anlage und enden schließlich an der Patriachenkirche. Sie befindet sich an der höchsten Stelle der Festung und so haben wir eine tolle Aussicht auf die Umgebung. Wieder unten "im Tal" schlendern wir noch etwas auf der Handwerkerstraße "Samovodska Charshia". Diese ist gesäumt von historischen Gebäuden aus der Zeit der bulgarischen Wiedergeburt, Werkstätten und Antiquitätsgeschäfte sowie zahlreichen Souvenirgeschäften, so dass der ein oder andere schon die ersten kleinen Mitbringsel ersteht. Nun ist es Zeit Veliko Tarnovo zu verlassen. In Richtung Nordosten fahren wir nach Pliska, der Hauptstadt des ersten Bulgarischen Reiches. Unterwegs legen wir in einer Snackbar, welche an einem See gelegen ist, eine kurze Mittagspause ein. Am späten Nachmittag erreichen wir Pliska. Da es schon etwas später ist, haben wir die komplette archäologische Ausgrabungsstätte für uns . Die einstige Hauptstadt hatte eine Fläche von ca. 23 km² und war von 3 Festungsgürteln beschützt. Wir gehen erst einmal in das Museum, wo wir uns die entdeckten Funde anschauen. Hier sehen wir u.a. die Schriftzeichen der Protobulgaren, Schmuck und Tongefäße, frühere Kleidung sowie Fotos und Modelle, welche zeigen, wie es früher aussah bzw. ausgesehen haben könnte. Anschließend starten wir zu einem Rundgang durch die Ausgrabungsstätte, dabei kommen wir an den Ruinen der Zitadelle, des kleines Palastes und der Großen Basilika vorbei. Nach einer ca. 1-stündigen Besichtigung sitzen wir wieder im Bus und fahren an die Schwarzmeerküste nach Varna zu unserem 5-Sterne-Hotel Grand Melia Hermitage am Goldstrand.

Dienstag, 20.05.2014: Auf den Spuren von Königin Maria in der "weißen Stadt" Baltschik

Nachdem wir nun zwei lange, anstrengende Tage hinter uns haben, unternehmen wir heute einem entspannten Halbtagesausflug nach Baltschik. Entlang der Küste fahren wir über die Kurortsiedlungen Kranevo und Albena bis zu dem malerischen Örtchen, welches inmitten weißer Felsen gelegen ist. Hier besichtigen wir die ehemalige Sommerresidenz der rumänisches Königin Maria Alexandrina Victoria de Edinburgh mit dem herrlichen botanischen Garten, den wir uns als erstes anschauen. Er gehört seit 1955 zu der Universität von Sofia und beeindruckt mit seinen mehr als 3000 Pflanzenarten aus aller Welt. Wir spazieren an den farbenprächtigsten Blüten und Rosenhecken vorbei und besuchen das Kakteenhaus, das eine umfangreiche Riesen-Kakteen-Sammlung aufweist. Bevor wir uns in die untere Ebene dieses traumhaften Gartens begeben, nehmen wir noch an einer kleinen Sirupverkostung teil und genießen den weiten Blick über das Meer. Unten angekommen sehen wir die kleine Familienkapelle von Maria, wo bis 1940 ihr Herz in einer Urne lag und das Palastgebäude. Hier fällt uns besonders die Kombination der altbulgarischen und orientalischen Stilelemente auf, da dieser Palast über ein Minarett verfügt. Genau schauen wir uns die einzelnen Zimmer des Palastes an und finden sogar verschiedene Fotos von Maria. Nachdem wir uns die Oase von Maria angesehen haben, gönnen wir uns einen Kaffee in einem kleinen Strandcafé bevor wir wieder zurück in Richtung Varna fahren. Unterwegs entscheiden wir uns noch einen kleinen Abstecher zu dem Aladja-Höhlenkloster zu machen. Den Nachmittag gestaltet jeder nach seinen individuellen Wünschen. Einige Gäste fahren nach Varna um das Archäologische Museum zu besuchen. Andere nutzen die Zeit um sich bei einem Promenadenspaziergang oder einer Runde im Pool etwas zu entspannen. Am Abend treffen wir uns zum gemeinsamen Abendessen wieder.

Mittwoch, 21.05.2014: UNESCO–Schätze am Schwarzen Meer – Kamtschija Fluss und Nessebar

Nachdem wir nun den Goldstrand von Bulgarien kennengelernt haben, geht es heute weiter zum Sonnenstrand. Pünktlich um 08:30 Uhr verlassen wir das Hotel und fahren entlang der Küste bis zum Kamtschija-Fluss. Unterwegs legen wir einen Stopp an der Riviera ein, um nochmals einen Überblick über den Goldstrand zu bekommen. Da die richtige Sommersaison noch nicht begonnen hat, sind viele Hotels noch geschlossen. Am Kamtschija-Fluss angekommen, wechseln wir unser Transportmittel - von unserem Bus steigen wir in ein kleines Boot um. Bei einer Fahrt flussaufwärts und -abwärts im Bereich der Mündung des Flusses erleben wir das Biosphärenreservat Kamtschija, das übrigens im ökologischen Programm der UNESCO berücksichtigt ist, mit seinem dschungelartigen Wald und der Fauna. So sehen wir z.B. Wasserschlangen, Enten oder Schildkröten. Von dem Naturreservat führt uns die heutige Reise weiter über Obzor, wo wir eine Mittagspause machen, bis zu unserem Hotel in Nessebar. Nach einer kurzen Verschnaufpause brechen wir zu unserem Nachmittagsausflug in die Altstadt von Nessebar auf. Diese ist auf einer kleinen felsigen Halbinsel gelegen und durch eine schmale Landenge mit der Neustadt von Nessebar verbunden. Es ist ein riesiges Freilichtmuseum, dass ca. eine Breite von 850 m und eine Länge von ca. 350 m aufweist und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Durch die alte griechische Festungsmauer aus Ziegeln und Naturstein betreten wir die Altstadt. Gemeinsam mit Stefan unternehmen wir einen kleinen Rundgang durch die verwinkelten schmalen kopfsteingepflasterten Gassen und sehen die vielen mittelalterliche Kirchen, wie z.B. die Pantokratorkirche, die Kirche von Johannes dem Täufer, die Kirche St. Paraskeva oder die Stefanskirche. Beeindruckt von den vielen sehr gut erhaltenen, altertümlichen bulgarischen Häusern genießen wir die Zeit auf der Halbinsel und schießen tolle Fotos für die Daheimgebliebenen. Im Anschluss an die kleine Führung geht jeder noch auf individuelle Entdeckungstour, ersteht tolle Souvenirs oder gönnt sich einen Kaffee in den zahlreichen am Meer gelegenen Restaurants. Die Zeit vergeht wie im Flug und so fahren wir schließlich zurück zum Hotel, wo wir im Hotelrestaurant unser gemeinsames Abendessen einnehmen.

Donnerstag, 22.05.2014: Thrakische Geschichte in Kazanlak

Bevor wir um 09:00 Uhr zu unserer heutigen Tagesetappe aufbrechen, gratulieren wir erst einmal dem Geburtstagskind unter uns. Anschließend fahren wir entlang der Küste bis nach Burgas, der größten Stadt an der Süd-Schwarzmeerküste. Dieser bekannte Urlaubsort von Bulgarien ist noch sehr jung, da er erst zu Beginn des 17. Jh. entstanden ist. Durch die Fußgängerzone der Stadt unternehmen wir einen kleinen Spaziergang und sehen dabei auch die Kathedrale des Heiligen Kyrill und Method. Dann heißt es schließlich Abschied nehmen vom Schwarzen Meer. Über die Autobahn fahren wir in das Landesinnere. Unterwegs werden wir plötzlich von der Polizei angehalten. Aber da die Behörden mit unserem Busfahrer Rumen sehr zufrieden sind, können wir schnell in Richtung Rosental nach Kazanlak, unserem heutigen Ziel, weiterfahren. Am Straßenrand sehen wir herrliche Stände mit leuchtend roten Kirschen. Dieser "Anziehungskraft" können wir nicht wiederstehen und legen umgehend an einem dieser Stände einen "Kirschenstopp" ein . Wieder im Bus fahren wir nach Kazanlak - in der Stadt der Rosen und Rosenölprodukte. Unterwegs gibt uns Stefan schon erste interessante Informationen über die Rosenölindustrie. So erfahren wir beispielsweise, dass aus 3 bis 4 Tonnen Rosenblüten ca. 1 Kilogramm Rosenöl gewonnen wird, welches wiederum auf dem Markt einen Wert von 5000 bis 6000 € haben kann. Neben den Rosen ist Kazanlak aber auch als Zentrum der thrakischen Zaren bekannt. Demzufolge befindet sich hier auch das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende thrakische Grabmal von Kazanlak. Dieses Grab wurde zufällig im Jahre 1944 von Soldaten entdeckt und war die letzte Ruhestätte eines unbekannten thrakischen Herrschers. Da das Original-Grab nur zu begrenzten Zeiten betretbar ist, besuchen wir heute die Nachbildung, welche sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum echten Grab befindet. Da es ein recht kleines Grab ist, können wir immer nur in kleinen Gruppen das Grabmal betreten. Über einen Gang, der mit Kriegsszenen bemalt ist, gelangen wir in die Grabkammer bzw. den Kuppelraum. Wir sind beeindruckt von diesen schönen Wandmalereien, mit welchen die Grabkammer verziert ist. Sie sind ein Meisterwerk thrakischer Kunst und zeigen u.a. den thrakischen Herrscher mit seiner Frau beim Totenmahl. Nach diesem ersten Highlight des Tages fahren wir erst einmal ins Hotel, um uns etwas frisch zu machen. Als kleine Stärkung gibt Stefan für alle Gäste türkische Süßigkeiten aus und so sind wir schließlich bereit, um in das 12 km entfernte Dorf Shipka zu fahren. Schon von der Ferne sehen wir die beeindruckende russische Gedächtniskirche, die zum Kloster von Shipka gehört. Wir schauen uns die Kirche von innen und außen an und fühlen uns durch ihre prächtigen goldenen Kuppeln gleich wie in Russland . Da wir bei der Fahrt nach Shipka weitere thrakische Grabmäler gesehen haben, entscheiden wir uns noch ein weiteres zu besichtigen. Und so fahren wir zu der Grabstätte von Seuthes III.. Dieses Grabmal ist größer als das von uns bereits besichtigte und verfügt über einen Korridor mit 3 aufeinanderfolgenden Kammern. Bevor es etwa im 3. Jh. v. Chr. als Grabstätte genutzt wurde, war es ein Tempel. Es ist bereits schon später Nachmittag und wir fahren zurück zum Hotel nach Kazanlak. Pünktlich 19:00 Uhr treffen wir uns im Gastgarten des Hotels und nehmen bei Live-Musik unser Abendessen ein. Anschließend gehen einige Gäste noch etwas in Kazanlak spazieren und in einer Bar etwas trinken.

Freitag, 23.05.2014: Skobelevo – Rosental – Plodiv

Unser Vormittag des heutigen Tages steht ganz im Zeichen der Rosen. Und so verlassen wir nach einem ausgiebigen Frühstück Kazanlak und halten nicht weit von der Stadt entfernt an einem Rosenfeld. Es duftet herrlich und wir beobachten eine Zigeunerfamilie beim Pflücken der Rosenblüten. Mit Ihren "Beutelschürzen" laufen sie von Strauch zu Strauch und ernten die rosanen Blüten. Wie wir gestern von Stefan erfahren haben, bekommen sie pro Kilo gepflückte Blüten nur 20-30 Cent. Die Familie muss also noch einige Blüten sammeln bis sie etwas mehr Geld bekommt. Wieder im Bus setzen wir unser Fahrt nach Skobelevo in den Damascena-Komplex fort, wo, wie es der Name schon sagt, die Rosensorte Damascena zu Produkten wie Rosenwasser, Rosenöl oder Rosenseife verarbeitet wird. Da heute hier ein neuer Komplex eröffnet wird, gibt es eine große Eröffnungsfeier. Es sind viele Tanz- und Gesangsgruppen angereist, so dass wir die Gelegenheit haben sie mit Ihren tollen Trachten zu fotografieren. Wirklich ein besonderes Erlebnis - vor allem für die "Fotografierfreunde" unter uns . Es herrscht ein reges Treiben, so dass die Erläuterungen über die Rosenproduktion eher zur Nebensache werden. Aber dennoch erfahren wir bei unserer weiteren Besichtigung der Anlage interessante Informationen über die Verarbeitung der Rosen. Zu dieser Verarbeitungsstätte gehört auch ein prächtiges Rosarium, wo man über 100 verschiedene Rosenarten sehen kann. Wir laufen durch den mit Rosen bewachsenen Laubengang und nehmen an Tischen Platz. Hier verkosten wir Rosenhonig und testen Rosenparfüm. Anschließend laufen wir zurück zur Feier und schauen uns die Eröffnung an. Da wir heute jedoch noch weitere Programmpunkte haben, müssen wir schon wieder das rauschende Fest verlassen. Auf unserem Weg zum Bus treffen wir noch eine besondere Tanzgruppe, die sogenannten Kukeris, an. Dies sind Männer mit Kostümen und schreckhaften Masken, die mit ihren Tänzen das Böse vertreiben. Glücklich über dieses besondere Erlebnis führt uns die Reise weiter in Richtung Plovdiv. Unterwegs halten wir an einer Forellenzucht zum Mittagessen an. In Plovdiv, der zweitgrößten Stadt Bulgariens, angekommen, beziehen wir erst einmal unsere Zimmer im Hotel, bevor wir am Nachmittag zu einer Stadtbesichtigung durch "die schönste Stadt Thrakiens" aufbrechen. Rumen fährt uns auf die Rückseite der historischen Altstadt, die sich über 3 Hügel erstreckt. Hier beginnen wir unseren Rundgang. Über die Kopfsteinpflastergassen schlendern wir an für die Region typischen Häusern, der St. Nedelya-Kirche, dem berühmten Georgiadi-Haus oder einer Ruine eines ehemaligen Rundturmes vorbei bis zum Kuyundzhioglu-Haus, wo sich das Ethnografische Museum befindet. Bei einem Besuch diesen erfahren wir viel über traditionelle Kultur der Thraker. Wir sehen u.a. Kleidung, Gefäße, Werkzeuge oder aber Musikinstrumente von früher. Als wir das Museum wieder verlassen, regnet es plötzlich stark, da wir jedoch mit Regenschirmen ausgerüstet sind, macht es uns nichts aus und so setzen wir unseren Rundgang über das Amphitheater, die Dschumaja-Moschee bis zum Römischen Stadion an der Fußgängerzone fort. Mittlerweile hat es auch aufgehört zu regnen und so genießt jeder seine anschließende Freizeit in dieser belebten Fußgängerzone. Wieder im Hotel treffen wir uns 19:00 Uhr zum Abendessen im Hotelrestaurant wieder. Stefan hat heute unterwegs typisch bulgarischen Büffeljoghurt gekauft, denn wir bei dieser Gelegenheit gleich alle einmal probieren. Wirklich lecker. Bei einem kleinen Drink in der Hotelbar lassen wir den Tag schließlich ausklingen.

Samstag, 24.05.2014: Batschkovo–Kloster – Rhodopen

Da unserer Busfahrer Rumen uns die letzten Tag so gut chauffiert hat, hat er sich heute mal einen Ruhetag verdient. Und so müssen wir für unseren heutigen Ausflug zum Batschkovo-Kloster mal mit einem anderen Fahrer und einem anderen Bus Vorlieb nehmen. Gegen 10 Uhr holt uns der Bus vom Hotel ab und wir verlassen Plovdiv in Richtung dem Rhodopen Gebirge. Heute ist in Bulgarien der Feiertag der bulgarischen Kultur und der slawischen Schrift. Mit diesem feiert das bulgarische Volk die Gebrüder Method und Kyrill, die im 9. Jh. das Kyrillische Alphabet eingeführt haben. Auf dem Weg zum Kloster legen wir einen kurzen Fotostopp ein, um uns in der Ferne eine Grenzfestung anzuschauen. Nach einer ca. einstündigen Fahrt erreichen wir schließlich den Klosterkomplex. Dieses Kloster ist nach dem Rila-Kloster das zweitgrößte Kloster des Landes und zählt zu den ältesten auf der Balkanhalbinsel. Es wurde von georgischen, reichen feudalen Herrschern gegründet und durch mehrere Brände zerstört, so dass wir heute nicht mehr das Original anschauen können. Durch das Haupttor betreten wir den nördlichen Haupthof, wo uns sofort die Gottesmutterkirche ins Auge fällt. Stefan gibt es erste wichtige Informationen über das Kloster und erklärt uns das größte Fresko des Balkans, das sich an einer Wand dieses Hofes befindet. Wir laufen etwas durch den Hof und treffen auch gleich auf 2 Schäfchen, welche hier im Kloster gemeinsam mit derzeit 8 Mönchen leben. Anschließend besichtigen wir die sich im Südhof befindende Kirche Sv. Nikola, bevor wir von einem Theologen in das Refektorium geführt werden. Er erklärt uns die Wandmalereien in diesem und bringt uns zum Abschluss noch in die Gottesmutterkirche. Diese beherbergt die sagenumwobene Ikone der Gottesmutter, den wichtigsten Besitz des Klosters. Nach diesem Besuch beschließen wir noch etwas über die mit Verkaufsständen gesäumte Klosterallee zu schlendern. Hier gibt es viele regionale Produkte, welche wir vor dem Kauf oftmals auch verkosten dürfen. Mit allerhand kleinen Mitbringseln in den Taschen erreichen wir ein Restaurant an einem Wasserfall. Im Schatten des Restaurants und beim Rauschen des Wasserfalls genießen wir die typisch bulgarische Küche mit ihren Köstlichkeiten. Nun ist es aber Zeit zurück nach Plovdiv zu fahren. Der restlich Nachmittag steht nun allen Gästen zur freien Verfügung. Einige nutzen die Gelegenheit um sich das Archäologische Museum zu anzuschauen, andere gehen noch einmal zur Fußgängerzone zum Einkaufen oder um einfach ein leckeres Eis bei dieser schwülen Hitze zu genießen. Zum Abendessen treffen wir uns alle im Hotel wieder. Da heute eine große Abiturfeier im Hotel ist, nehmen wir unser Abendessen in der Hotelbar ein, wo einige Gäste dann auch noch zum Abschluss des Abends einen Absacker trinken.

Sonntag, 25.05.2014: Bahnfahrt nach Tscherna Mesta – Folklore in Dobarsko – Bansko

Nach 2 Nächten in Plovdiv, der Stadt am Fluss Mariza, verlassen wir heute schon etwas früher als gewohnt das Hotel. Denn wir müssen rechtzeitig um 11:16 Uhr zur Abfahrt der Schmalspurbahn nach Tscherna Mesta am Bahnhof in Velingrad sein. Zwischen dem Rhodopen- und dem Balkangebirge fahren wir durch die Thrakische Ebene bis wir schließlich in Pazardzik links in Richtung Rhodopen abbiegen. Bergauf geht es die Serpentinen zwischen Bergen und Wäldern immer entlang der Gleisen der Schmalspurbahn. Schon nach kurzer Zeit taucht neben uns auch schon die schnaufende Lok auf, mit welcher wir später fahren werden. Die Rhodopen-Bahn verkehrt nämlich über ca. 125 km von Septemwri bis nach Dobrinitsche. Aber wir werden heute nur den schönsten Streckenabschnitt mit ca. 42 km von Velingrad bis nach Tscherna Mesta befahren. Um ca. 10:40 Uhr treffen wir schließlich im Kurort Velingrad ein. Da noch etwas Zeit bis zur Abfahrt ist, besuchen wir noch den heute stattfindenden Basar. Wir beobachten das Markttreiben und begeben uns anschließend zum Bahnhof. Hier warten neben uns bereits auch schon einige Einheimische auf den Zug. Dieser wird von Ihnen häufig genutzt, um in die abgelegenen Bergdörfer zu gelangen. Der Zug fährt ein und wir nehmen im letzten Waggon Platz. Wenig später setzt sich die Lok wieder in Bewegung und so verlassen wir Velingrad bei Sonnenschein und 26 °C. Durch die Berge und allerhand Tunnel fahren wir immer weiter bergauf bis wir schließlich in Abpamovo den mit 1276 m über dem Meeresspiegel höchstgelegenen Bahnhof des Balkans erreichen. Weiter geht es nun bergab bis nach Tscherna Mesta. Unterwegs dürfen einige Gäste sogar zu unserem Überraschen dem Führer unserer Lok an seinem Arbeitsplatz einen Besuch abstatten und sich eine rumänische Lok mal von innen anschauen. Während der Fahrt wird das Wetter immer schlechter und so erreichen wir bei strömenden Regen und nur noch 15 °C Tscherna Mesta. Aber da Rumen bereits mit dem Bus schon fast direkt neben der Gleise auf uns wartet, werden wir nicht sehr nass. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus gehört es wieder auf zu regnen und so kommen wir in Dobarsko bei trockenen Wetter an. Hier sind wir heute zu einem Besuch bei den lustigen Omas dieses Bergdorfes eingeladen. Schon am Eingang eines kleinen Gartens werden wir von ihnen in tollen Trachten empfangen und jeder bekommt zur Begrüßung ein Gesundheitsblümchen geschenkt. Bei etwas Nieselregen singen sie für uns typisch bulgarische Lieder und tanzen sogar einen Reigen für uns. Dann sind schließlich wir an der Reihe. Und so werden in kürzester Zeit eine Dame und ein Herr als ein Hochzeitspaar eingekleidet. Gemeinsam tanzen wir schließlich zusammen durch den Garten und genießen zum Abschluss einen leckeren Kürbiskuchen, welchen die Omas extra für uns gebacken haben. Schmeckt das köstlich. Wir bedanken uns für die tolle Zeit und besuchen noch die Kirche „Sweti Teodor Tiron und Teodor Stratilat", die besonders wertvolle Wandmalereien aufweist. Amüsiert von den lustigen Omas verlassen wir Dobarsko und fahren in den Wintersportort Bansko. Da es Petrus heute leider nicht besonders gut mit uns meint, gehen wir erst einmal in ein schönes Restaurant, um eine Kleinigkeit zu essen. Mit leckeren Suppen und Salaten sind wir gut gesättigt, unternehmen wir einen Rundgang durch die Altstadt des Städtchen am Fuße des Pirin-Gebirges. Durch die Gassen mit tollen Wiedergeburtshäusern spazieren wir bis zur Dreifaltigkeitskirche, wo sich auch die Paisij Hilendarski-Statue befindet. Dieser Herr spielte für die Wiedergeburt eine wichtige Rolle, da er mit seinem Werk "Slawobulgarsiche Geschichte" die Wiedergeburt einläutete. Wir besichtigen die Dreifaltigkeitskirche, welche früher mal eine Moschee war und ein deutliches "Wiedererkennungsmerkmal" auf ihrem Kirchturm aufweist - ein Storchennest . Dann fahren wir schließlich zum Hotel, wo wir am Abend bei einem leckeren Essen mit toller musikalischer Untermalung in Form einer Musikgruppe den Tag ausklingen lassen.

Montag, 26.05.2014: Rupite, Rozhen–Kloster und Melnik

Bevor wir Bansko heute Morgen wieder verlassen, schlendern wir noch etwas entlang des neben dem Hotel gelegenen Flusses, um noch ein paar tolle Erinnerungsfotos von den schneebedeckten Berggipfeln zu schießen. Dann fahren wir kurz in das Pirin-Gebirge, um eine Aussicht auf Bansko zu genießen. Doch leider können wir bei einem Stopp an einer im Winter funktionierenden Skipiste aufgrund von Wolken keinen Blick ins Tal erhaschen und so machen wir uns schließlich auf den Weg über den Prislop-Pass bis nach Simitli, wo wir auf den für Wildwasserfahrten geeigneten Fluss Struma treffen. Entlang diesem fahren wir immer weiter in Richtung Süden. Das Klima nimmt immer mehr Mittelmeercharakter an. Nach einem kurzen Stopp in Kresna zum Kaffeetrinken an einer Tankstelle, wo der Kaffe wirklich gut schmeckt , fahren wir nach Rupite. Dieses Gebiet liegt am Fuße des Vulkans Kozhuh und ist für seine heilkräftige Mineralquellen (74 °C) bekannt. Aber neben diesen ist das Gebiet auch durch die Wahrsagerin Baba Wanga über die Grenzen hinaus berühmt. Sie hatte als junges Mädchen ihr Augenlicht verloren und machte viele Prophezeiungen, die sich wirklich erfüllten, wodurch immer viele Pilgerer zu ihr kamen. Ihr zu Ehren wurde 1994 die Gedächtniskirche "Heilige Petka" gebaut. Wir sehen uns die Kirche sowie das nebengelegene Grab von Wanga an. Dann geht es auch schon weiter. Durch die Landschaft mit zahlreichen Sandsteingebilden fahren wir mit einem Mittagsstopp vorbei an Melnik bis nach Rozhen. Da die Straße bis oben zum Kloster nicht mit unserem großen Bus befahrbar ist, steigen wir ca. 1 km vom Kloster entfernt aus und wandern den restlichen Weg bis hoch. Die Strecke ist etwas anstrengend. Aber wir haben Zeit und jeder läuft so schnell er kann oder hält kurzerhand ein Auto an und fährt nach oben . Das Kloster ist im Mittelalter entstanden und damit eines der ältesten Bulgariens. Wir betreten den Innenhof, wo sich im Zentrum die Klosterkirche befindet. Sie weist zahlreiche Wandmalereien auf und beherbergt eine wertvolle Ikone der Jungfrau Maria. Der Innenhof ist mit Weinreben überspannt und umgeben von Wohngebäuden, wo auch die 3 Mönche des Klosters leben. Nachdem sich alle in Ruhe das Kloster angeschaut haben, spazieren wir zurück zum Bus und genießen die faszinierende Landschaft aus unterschiedlichsten Erdpyramiden. Wir fahren in das Dorf Melnik, dass sich in einem Talband zwischen kahlen Sandsteinpyramiden befindet. Wir beziehen unsere Zimmer im Hotel und starten anschließend zu einem Spaziergang durch den Ort. Entlang der "Hauptstraße" gehen wir an den Wiedergeburtshäusern vorbei, die sich die Hänge hinauf staffeln. Schließlich erreichen wir das Kordolulov-Haus, dass sich ganz oben am Ende der "Straße" befindet. Es wurde 1754 von dem griechischen Weinhändler Manolis Kordopulis gebaut und ist das größte Haus der bulgarischen Wiedergeburt. Wir schauen uns die einzelnen Räume des Hauses an und beenden die Besichtigung bei einem Wein im hauseigenen Weinkeller. Wieder im Hotel sehen wir uns alle zum Abendessen wieder. Mit Blick auf Melnik und die Sandsteingebilde im Hintergrund genießen wir ein schmackhaftes Essen. Da Melnik berühmt für seine leckeren Weine ist, habe ich heute Abend verschiedene Rot- & Weißweine zu einer kleinen Verkostung mitgebracht. Wir probieren alle die unterschiedlichen Weine und können nun bestätigen, dass die Weine wirklich vorzüglich sind.

Dienstag, 27.05.2014: Rila–Kloster – Sofia

Heute nun ist es soweit, der Besuch des weltberühmte Rila-Klosters, eines der Wahrzeichen Bulgariens, steht auf dem Programm. Nachdem unsere Koffer wieder im Bus verstaut sind, machen wir uns auf den Weg. Unterwegs legen wir nochmals, um einen guten Kaffee zu trinken, einen kurzen Stopp an der Tankstelle in Kresna ein. Die Sonne scheint ehrlich und wir genießen den Kaffee. Weiter geht es bis wir kurz nach Blagoevgrad die Hauptstraße verlassen. Hier werden wir bereits schon von Iwan Rilski, dem Gründer des Klosters begrüßt. Jetzt sind es noch ca. 31 km bis zur Klosteranlage. Nachdem wir durch den Ort Rila gefahren sind, erreichen wir gegen Mittag endlich dieses imposante Kloster, das im gleichnamigen Gebirge auf einer Höhe von 1.147 m über dem Meeresspiegel gelegen ist. Es gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist mit einer Fläche von 8.800 m² ist es das größte Kloster Bulgariens. Schon beim Betreten des Hofes sind wir beeindruckt von dieser sagenhaften Anlage mit der farbenprächtigen Klosterkirche der Gottesmutter und dem ältesten Bauwerk, dem Wachturm. Um diesen Anblick auch unseren Daheimgebliebenen zeigen zu können, schießen wir erst einmal ausreichend Fotos, bevor wir zu unserem gemeinsamen Rundgang starten. Vorbei an der Kirche gehen wir zu Beginn in das Klostermuseum im Ostflügel, wo sich auch das wertvolle Holzkreuz befindet. Dieses Kunstwerk bulgarischer Schnitzkunst wurde 1802 nach ca. 11 Jahren Arbeit von dem Mönchen Rafail fertiggestellt. Es zeigt über 600 Miniaturfiguren, die in 36 Bibelszenen abgebildet sind. Genau schauen wir uns durch Vergrößerungsobjekte das Kreuz an und gehen anschließend in eine Mönchzelle. Hier verkleidet sich Stefan für uns überraschend kurzerhand als Mönch . Insgesamt hat dieses Kloster Platz für 450 Mönche, aber derzeit ist es nur von 12 Mönchen bewohnt. Über den reich verzierten Säulengang gehen wir zum Ende unseres gemeinsamen Rundganges in die im Zentrum des Klosters liegende Kirche. Auch diese ist reich mit Wandmalereien geschmückt und angeblich Ruhstätte von Iwan Rilski. Nun ist für uns noch ausreichend Zeit das Kloster auf eigene Faust zu erkunden. Hungrig von den vielen tollen Eindrücken fahren wir zu einem Forellenhof zum Mittagessen. An der frischen Luft lassen wir uns das köstliche Essen schmecken und brechen schließlich zurück zu unserem Ausgangspunkt nach Sofia auf. In der Hauptstadt angekommen, tauschen wir für den morgigen Tag und letzte Besorgungen noch einmal ein paar Euros in Leva. Nachdem jeder sich im Hotel etwas frisch gemacht hat, spazieren wir durch die belebten Straßen der Stadt zu einer Markthalle, um letzte Souvenirs zu erstehen. Als wir die Halle verlassen, fängt es plötzlich stark an zu regnen. Wir entschließen uns per Straßenbahn und Taxi zurück zum Hotel zu fahren, wo wir uns am Abend an einem reichlichen Buffet verköstigen. In der Hotelbar lassen wir bei einem Getränk die vielen Erlebnisse der Reise Revue passieren. Draußen tobt ein starkes Unwetter und wir hoffen, unseren morgigen Tag wieder bei trockenem Wetter und Sonnenschein verbringen zu können.

Mittwoch, 28.05.2014: Sofia – Hauptstadt Bulgariens

Nachdem wir zu Beginn unserer Reise schon einen ersten Eindruck von Sofia bekommen haben, wird dieser heute erweitert. Da 2 Gäste die Gelegenheit nutzen wollen, um noch Bekannte zu besuchen, verbringen sie nicht den Tag mit uns. Der Rest der Gruppe startet nach dem Frühstück zu unserer Stadtbesichtigungstour. Nach einer kurzen Fahrt mit dem Bus steigen wir an der russischen Kuppelkirche "Heilige Nedelya" aus, welche wir gleich zu Beginn besichtigen. Es findet gerade ein Gottesdienst statt, welchen wir kurze Zeit verfolgen. Vorbei an der theologischen Universität laufen wir zur Rotunde St. George. Sie ist das älteste Gebäude der Stadt und von Ausgrabungen ehemaliger römischer Fundamente umgeben. Auch hier nehmen wir uns die Zeit für eine kurze Besichtigung, wo ebenfalls gerade ein Gottesdienst abgehalten wird. Unser Weg führt uns weiter zum Präsidentenpalast, zum archäologischen Museum und zum ehemaligen Sitz der kommunistischen Partei Bulgariens. Unter der Erde schauen wir uns anschließend das Ostfort der alten römischen Festung an. Pünktlich um 11 Uhr stehen wir wieder am Präsidentenpalast um die Wachablösung zu erleben. Die Berufssoldaten müssen immer jeweils 6 mal am Tag eine Stunde ohne jegliche Bewegung vor dem Palast wachen. Ein Schauspiel das man sich nicht entgehen lassen sollte. Weiter geht der Stadtrundgang - vorbei am ehemaligen Zarenpalast und durch einen Park bis zu einem niedlichen Café vor dem Nationaltheater. Bei einem Kaffee oder einem kühlen Getränk legen wir hier eine kurze Verschnaufpause ein, bevor wir uns auf den Weg zur bulgarisch-orthodoxen Alexander-Nevski-Kathedrale, dem Stadtsymbol von Sofia, machen. Schon von außen sind wir fasziniert von dieser prächtigen 5-schiffigen Kreuzkuppelkirche, die im Jahre 1912 fertiggestellt wurde. Sie ist im neobyzantinischen Stil zu Ehren des Fürsten Nevski gebaut wurden und heute noch ein funktionierendes Gotteshaus. Bei einem Besuch der Kirche bestaunen wir die 3 vorhandenen Altare sowie die Kandelaber, welche übrigens aus Deutschland kommen. Es ist bereits schon Mittagszeit und so essen wir in einem Restaurant in der Nähe der Kirche eine Kleinigkeit. Anschließend holt uns Rumen von der Kirche mit dem Bus ab. Der Nachmittag ist nun für den Besuch des Nationalmuseums und der Kirche von Bojana vorgesehen. Im Museum angekommen, werden wir bereits schon von einer Dame erwartet, welche mit uns eine ausführliche Führung unternimmt. Auf 2 Etagen findet man in dem Museum ca. 10.000 Exponate aus ganz Bulgarien, die einen Einblick in die bulgarische Geschichte und Kultur geben. Zu dem wohl bedeutendsten Exponat gehört eine Kopie des weltbekannten Thrakischen Goldschatzes, der in der Nähe von Panagjurischte gefunden wurde. Bei der Führung sehen wir viele Stätte wieder, welche wir auf unser Reise besichtigt haben, so dass der Besuch des Museums einen guten Abschluss unserer Bulgarienreise bietet. Doch bevor es zurück zum Hotel geht, fahren wir natürlich noch zu der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende Kirche von Bojana. Sie ist in einem Park am Fuße des Vitosha-Gebirge gelegen und in 3 verschiedenen Bauetappen entstanden, was wir gut von außen sehen können. Im Inneren ist sie mit einmaligen Wandmalereien aus dem 13. Jh. verziert, die eines der am komplettesten und am besten erhaltenen Beispiele mittelalterlicher, osteuropäischer Kunst repräsentieren. In 18 Szenen ist die Wanderung des heiligen Nikolai, welchem die Kirche auch gewidmet ist, dargestellt. Um uns nun für unseren Abschlussabend frisch zu machen, fahren wir zurück zum Hotel. Mit dem Bus werden wir von Rumen ein kleines Stück bis zum urigen Restaurant "Altes Wirtshaus" gebracht. Bei einer tollen Folkloredarbietung genießen wir ein leckeres Abendessen. Es wird getanzt, gesungen und ausgelassen erzählt. Die Stimmung ist super und wir verleben einen tollen Abschlussabend in Sofia. Zurück im Hotel verabschieden wir uns von den Gästen, welche selbst nach Bulgarien angereist sind und fallen nach diesem erlebnisreichen Tag tot müde ins Bett.

Donnertag, 29.05.2014: Heimreise

Der letzte Tag auf der Balkanhalbinsel ist angebrochen. Nach einem reichhaltigen Frühstück nutzen wir die verbleibenden Stunden in Sofia, um noch etwas durch die Straßen der Stadt zu schlendern. Gegen 11:30 Uhr werden wir schließlich von Rumen und Stefan zum Flughafen begleitet. Dann heißt es Abschied nehmen von Bulgarien. Mit vielen unvergesslichen Eindrücken und tollen Erlebnissen im Gepäck fliegen wir via Frankfurt zurück nach Dresden, Leipzig bzw. Berlin.
Liebe Gäste,
die Reise mit Ihnen/Euch war super. Es hat mir sehr gefallen Sie/Euch nach Bulgarien begleiten zu dürfen und ich werde mich gern an diese schöne Zeit zurückerinnern. Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Gesundheit und würde mich freuen, Sie/Euch auf einer zukünftigen Reise wiederzusehen.
In diesem Sinne „blagodarjá" für die schöne Zeit.
Ihre/Eure Nadine

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