Reisebericht: Rundreise durch Litauen, Lettland und Estland

04.06. – 14.06.2013, 9 Tage Rundreise durch das Baltikum mit Flug: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Riga – Gauja Nationalpark – Tallinn


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Wenn man die Natur wahrhaft liebt, findet man es überall schön. Vincent van Gogh
Streifzüge durch Litauen, Lettland und Estland
4.6.-14.6.2013/ LT-BAL11
Reisebericht von Steffi Zimmermann
1.Tag Dienstag, 4.6.2013 - Anreise zum Flughafen Tegel Flug Vilnius
Nachdem wir in den frühen Morgenstunden durch den netten Haustürtransfer abgeholt wurden waren, traf sich unsere 21 starke reiselustige Gruppe an der Information im Flughafen Berlin - Tegel.
Leider mussten einige Gäste kurzfristig absagen, da die Elbe und ihre Nebenflüsse durch die starken Regenfälle ihr Flussbett verlassen hatte.
Nach einer kleinen Stärkung im Bistro gingen wir gemeinsam zum Check in.
Pünktlich 10.40 starteten wir mit der Baltic Air nach Riga, von dort aus, nach einer 3 - stündigen Pause, weiter nach Vilnius (Welle).
Sie liegt an der Mündung der Vilnia in die Neris, in einem waldreichen Gebiet nur etwa 40 km von der weißrussischen Grenze entfernt.
Elena, von unserer Partneragentur erwartete uns mit dem Bus am Flughafen.
Nach einer kleinen Einweisungsrunde stiegen wir am Hotel Congress aus und nahmen unsere Zimmer für die nächsten zwei Nächte in Besitz.
19.00 traf sich unsere EHT - Gruppe zum gemeinsamen Abendessen Im Hotelrestaurant.
Hatten wir einen Appetit!
Es gab ein leckeres Süppchen, Schweinefleisch mit Gemüsebeilage und als Dessert ein Törtchen.
So gestärkt gingen wir mit Steffi, unserer Reisebegleiterin eine erste Runde durch das Litauische Rom oder Rom des Nordens (7 Berge).
Ein Reisebericht von
Steffi Zimmermann
Steffi Zimmermann

2.Tag Mittwoch, 5.6.2013 – Vilnius – Wasserburg Trakai


Nach dem guten Frühstück erwartete uns Rolandas (Roland) und Antanas (Fahrer) bei strahlendem Sonnenschein zur Stadtrundfahrt.
Erster Ausstieg an der Peter und Pauls Kirche mit den 2400 Figuren. Diese Kirche ist ein wichtiges Pilgerziel, vornehmlich für polnische Katholiken.
Die ersten Fotos waren im „Kasten" und weiter ging die Fahrt.
Viele Baustile hinterließen ihre Spuren, vor allem prägen sie der Barock, aber auch Gotik und Renaissance.
Sehenswert sind die St.-Annen-Kirche, ein gotisches Backsteingebäude zusammen mit der ebenfalls gotischen Bernhardiner-Kirche, die barocke Universitätsanlage mit der Johannes-Kirche.
Die Wahrzeichen der Stadt sind die Ruine der Burg von Gediminas auf dem gleichnamigen Hügel aus dem 14. und 15. Jh. sowie an ihrem Fuße die klassizistische römisch-katholische Kathedrale Sankt Stanislaus mit ihrem etwas abseits stehenden Glockenturm.
Sehr beeindruckend fanden wir „ der tanzende Jude" als Mahnmahl für ein ehemaliges Getto.
Erste Erfahrungen mit dem Bernstein machten wir in einer Ausstellung. Über 250 Schattierungen und fünf (Gelb, blau, schwarz, weiß, grün) Farben bekamen wir zu Gesicht.
Ein kleines highlight war die Verkostung des Bernsteinlikörs. Jugend- Schönheit und Gesundheit soll man durch regelmäßigen Genuss verzeichnen?
Im Stadtteil der goldenen wundertätigen Madonna in den „Aušros vartai" (Tor der Morgenröte)gab es 90 min Freizeit.
Wir nutzen sie für private Erkundungen, zum Geldtausch, erste Mitbringsel werden gekauft und für ein landestypisches Mittagessen.
Weiter ging die Fahrt zum Wasserschloss Trakai, ca. 30 km entfernt.
1414 hat der flämische Ritter Ghillbert de Lanois in seinen Reisebeschreibungen die Burg folgenderweise charakterisiert: „die Burg stehe in der Mitte vom See, einen Kanonenschuss von der alten Burg. Sie sei ein Mauerwerk, gebaut nach französischer Tradition. Die Burg stand in 220 m Entfernung vom Ufer".
Auf einer Insel des Galve - Sees befindet sich die einzigartige Inselburg mit einem der meist besuchten Museen in Litauen. Nach der Zerstörung Ende des 14. Jahrhunderts war sie lange eine Ruine.
Erst Mitte des 19. Jhd. wurde sie liebevoll und originalgetreu restauriert. Hier entstand auch unser Gruppenbild.
Zu Abend aßen wir Im Restaurant Neringa bei volkstümlichen Weisen und ließen den Tag langsam ausklingen.

3. Tag Donnerstag, 6.6.2013 – Vilnius – Kaunas – Memel (Klaipeda)


Pünktlich 9.00 verabschiedeten wir uns von Vilnius.
Auf einer Terrasse nur von dem Fluss Nerris getrennt, haben wir einen wunderschönen Blick auf Kaunas.
Mit ca. 355.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Litauen. Kaunas liegt am Zusammenfluss von Nemunas (deutsch: Memel) und Neris etwa 100 km westlich der Hauptstadt Vilnius.
Hier erkunden wir zu Fuß den Sitz der Litauischen Bischhöfe, das Fort, Pekünas Haus (Donnergott), das Rathaus von 1562 mit dem schlanken weißen Turm trug dem prachtvollen Bau im Volksmund den Beinamen „Weisse Schwan" ein, hier befindet sich auch das Standesamt und ein Keramikmuseum, sowie die St. Peter und Paul-Kathedrale mit dem schlichten Grab von Maironis, einem katholischen Priester und berühmten Nationaldichter von Litauen.
In einem urischen Cafe gab es Mittag. Wir stärkten uns mit gefüllten Knödeln, kalter Roter Beete Suppe, Fisch oder Steinpilze in Brot und kühlen alkoholfreien Kwas.
Weiter ging die Fahrt nach Klaipeda (Memel) zum markanten Hotel der zwei Türme.
Ein erster Spaziergang verschaffte uns den nötigen Hunger aufs Abendbrot.
Roland machte uns liebevoll mit seiner Heimat bekannt. Memel eine Hafenstadt an der Dane gegenüber der Kurischen Nehrung gelegen.
Überreste der Burg Klaipeda, alte historische Holzhäuschen, das Theater mit der Ännchen von Tharau Figur zu Ehren von Simon Dach und vielen mehr.
Zitat:
„ Ännchen von Tharau ist's, die mir gefällt,
Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld.Ännchen von Tharau hat wieder ihr Herz
Auf mich gerichtet in Lieb und in Schmerz.Ännchen von Tharau, mein Reichthum, mein Gut,
Du meine Seele, mein Fleisch und mein Blut!........."

4.Tag Freitag, 7.6.2013– Ausflug auf die Kurische Nehrung


Sage:
Die schöne Riesin Neringa
Einer Legende nach lebte einst die schöne Riesin Neringa in der Gegend des Kurischen Haffs. Sie war sehr beliebt, denn sie trieb die Fische in die Netze der Fischer und zog in Seenot geratene Boote wieder an Land. Beeindruckt von ihrer Güte und auch von ihren goldblonden Haaren warb so mancher Freier um sie. Doch nur einer konnte sie für sich gewinnen: Naglis, der Herr der Burg Vente.
Leider war der Wellengott Bangputys mit der geplanten Hochzeit nicht einverstanden - er wütete und tobte, sodass sich riesige Wellen auf der Ostsee auftürmten. Neringa handelte rasch. Sie sammelte Sand in ihrer Schürze und schüttete ihn vor der Küste zu einem Schutzwall auf. So konnten sie und Naglis ausgelassen ihre Hochzeit feiern. Und die Fischer können seitdem ungestört im Haff fischen - geschützt von der Landzunge, die den Namen der schönen Riesin trägt.
Bei leicht wolkigen Himmel setzen wir mit der Fähre über auf die Kurische Nehrung, einen 98 km langen Landstreifen (bzw. Halbinsel) zwischen Klaipeda (deutsch Memel) und Lesnoi.
Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es dem Düneninspektor Wilhelm Franz Epha, die Dünen zu bepflanzen und zu stabilisieren.
Die Große Düne bei Nidden, eine der größten Dünen Europas, wird auch die ostpreußische Sahara genannt und wurde oft als Filmkulisse benutzt.
Hier gibt es wieder einen Fotostopp.
In Nidden gibt es einen kleinen Stadtrundgang, einen Besuch in einer Bernsteinmanufaktur, der Backsteinkirche und dem historischen Seemanns Friedhof, reizvollen Holzhäuschen und dem Thomas Mann Haus.
Nach der Aufklärung über die Bedeutung der Wetterfahne müssen wir erst einmal etwas gegen die „Würmer" tun. Steffi hat aus diesem Grund eine Spezialität (999 genannt) eingekauft.
So kann es weiter zum Hexenberg, in der Nähe von Juodkrante, gehen.
Bereits 1979 standen hier 25 Skulpturen (heute über 80) aus Holz aus bekannten Märchen und Sagen.
Während wir die 40 m hohe Düne erklimmen erzählt uns Roland einiges über Hexen und Teufel, Prinzen und Prinzessinnen, Seemannsfrauen und vielen mehr.
Nach dem Abendessen im Hotel sitzen wir gemütlich in einer Memelner Bierstube am Kanal und genießen den Sonnenuntergang.

5.Tag Samstag, 8.6.2013 – Berg der Kreuze – Riga


Weiter zur nächsten Perle der Ostsee nach Riga.
Unterwegs halten wir am „Berg der Kreuze".
Der Berg liegt ca. 12 km nördlich von Šiauliai, 1,5 km östlich der Fernverkehrsstraße A12, die von Šiauliai über Joniškis nach Riga führt.
Die Bezeichnung Berg der Kreuze ist zwar im deutschen Sprachgebrauch üblich, aber aufgrund seiner geringen Höhe von zehn Metern kommt die Bezeichnung Hügel jedoch näher.
Eine schmale Treppe aus Holzbohlen führt über den sattelförmigen Doppelhügel.
Pilger pflegen Kreuze auf diesen Hügel zu stellen, häufig verbunden mit einem Wunsch oder Dank. besonders zu Hochzeiten, Geburten und an Ostern.
Legende:
Ein Vater schlief am Lager seiner kranken Tochter ein. Im Traum erschien diesem eine weiße Frauengestalt, die ihm aufgab, ein Kreuz auf dem Hügel aufzustellen. Der Mann tat wie ihm von der Frauengestalt geheißen und stellte ein Kreuz auf eben jenem Hügel auf. Bei seiner Rückkehr nach Hause war seine Tochter wieder gesund.
Am Nachmittag checken wir im Maritim Hotel in Riga (Lettland) ein.
Mit dem Bus bringen wir die Gäste zum Anleger an der Daugava. Wer möchte kann mit zum Zentrum fahren und auf individuelle Entdeckertour gehen.
Begeistert kehren die Gäste von dem Ausflug zurück und lassen sich vom leckeren Buffet im Hotel verwöhnen.

6.Tag Sonntag, 9.6.2013 – Riga


Die Sonne lacht im „Paris des Nordens" an der Okawa gelegen.
Erster Halt im Viertel mit den prächtigen Jugendstilhäusern. Die alte Hansestadt ist berühmt für diese Bauten und ihre großzügige Anlage sowie für die gut erhaltene Innenstadt.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Schwarzhäupterhäuser, der Dom, das Rathaus und Marktplatz mit der Rolandstatur, wunderschöne Gässchen, Fachwerkhäuser, Markthallen, Oper, gepflegte Parkanlagen mit „Schlösserbrücken", den drei Brüdern, den Katzenhaus (Gilde), der Börse, dem Pulverturm mit der Stadtmauer und und und.
In der Freizeit erkunden wir individuell die Stadt, lassen sie auf uns wirken und die Seele baumeln.
Wer möchte besucht die riesigen Markthallen mit dem lustigen Treiben oder verschafft sich einen Rundblick vom Dom.
Mit der Straßenbahn Linie 2,5 oder 7 kommt man mühelos zurück zum Hotel.

7.Tag Montag, 10.6.2013 – Nationalpark Jurmala


10 km südöstlich von Riga befindet sich Jurmala, hier mündet die Lielupe ins Meer.
Viele Rigaer verbringen hier gern ihre Freizeit und mit dem Zug ist es ein Katzensprung.
Zu Fuß erkunden wir mit der örtlichen Reiseleiterin Diana den Kurort.
Im SPA Baltic haben wir einen super Ausblick auf die Küste.
Im Promenadenbereich verbringen wir dann etwas Freizeit.
Im Hotel Lilupe, in der 10. Etage ist unser Mittag angerichtet. Mit einem Salat, Gulasch und einer leckeren Creme werden wir verwöhnt.
Am Nachmittag starten wir zu einer Wanderung im Kemeri Nationalpark.
Trotz Mückenspray wurden wir regelrecht „aufgefressen". Ca. 40 min führte unsere Route durch
ein Netzwerk an Naturpfaden und Bohlenwegen durch's Moorgebiet.
Der Kurort Kemeri, der inmitten des Parks liegt ist besonders für seine Schwefelquellen berühmt.
Für Naturbegeisterte gibt es zahlreiche Angebote.
z.B. Fledermaus-Exkursionen. Vogelfreunde sollten den Kanieris See aufsuchen, 237 Vogelarten siedeln hier auf 14 kleinen Inseln.
Noch ein letztes Foto am Schwarzer See, mit weißen Birken in wunderschöner Landschaft und zurück zum Hotel.
Der Abend klingt mit einem kleinen Spaziergängen in Hotelnähe aus.

8.Tag Dienstag, 11.6.2013– Riga – Gauja Nationalpark – Tallinn


Weiter geht unsere Baltikumreise in Richtung Tallinn.
300 km liegen vor uns und alle Gäste sind schon gespannt auf das neue Ziel und sehr gut gelaunt.
Bei Sigulda (deutsch: Segewold), eine Stadt in Lettland 53 km nordöstlich von Riga am Ostufer der Gauja, besuchen wir die Neue Burg (1881 errichtet).
Aufgrund der reizvollen Landschaft wird dieser Ort gern als Lettische Schweiz bezeichnet.
Wir kommen genau richtig, denn man feiert gerade das Burg- und Musikfest.
Beliebte Fotomotive sind Menschen in Volkstracht, hübsch geschmückte Stände und von der Terrasse die reizvolle Landschaft mit Blick zur benachbarten Ruine der Ordensburg.
Als Überraschung haben Steffi und Roland Highlight organisiert.
Mit der einzigartigen Seilbahn des Baltikums überqueren wir das Urstromtal von Gauja.
An freien Tagen können hier die Mutigen ihren Mumm beim Bungee - Jumping testen.
Die stillen Ströme von Gauja schlängeln sich in jahrhundert Jahre alten Flussbett,
Aus der Vogelperspektive wirkt alles noch schöner.
Unsere Gäste sind begeistert und weiter geht's im Programm zum Grab der Rose von Turaida.
Der Name Turaida kommt vom livischen "Tarapita" und wird als Gottesgarten übersetzt.
Inhalt der Sage
Während des Polnisch-Schwedischen Krieges fand im Jahre 1601 eine blutige Schlacht in der Nähe der kurländischen Festung Turaida statt, die auch viele Opfer in der Zivilbevölkerung forderte. Zu den wenigen Überlebenden gehörte Maija, die man später wegen ihrer weitgerühmten Schönheit und Tugend nur „die Rose von Turaida" nannte. Ihr Herz gehörte Victor Heils, dem gleichaltrigen Sohn eines Burggärtners. Beide planten bereits die Hochzeit nach alter Sitte und Brauch. Im August 1620, im 20. Jahr dieses unheilvollen Krieges, trafen in der Stadt zwei fremde polnische Offiziere ein, zufällig kreuzten sie den Weg der schönen Maija. Sogleich von heftiger Begierde und Leidenschaft entflammt, umwarben beide die tugendhafte Jungfrau, jedoch erfolglos. Mit einem gefälschten Brief, einer angeblichen Botschaft von Viktor, lockten sie Maija in die Gutmannshöhle. Dort lauerten bereits die beiden Männer, die Jungfrau erkannte sofort deren wahre Absichten und zugleich die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage. Um ihre Ehre zu retten gab sie vor, im Besitz eines zauberkräftigen Halstuches zu sein. Zum Beweis möge doch gleich einer der beiden Männer mit seinem Schwert auf sie einschlagen, es würde ihr dabei kein Leid geschehen. Mit dieser teuflischen List vermochte sie ihre Jungfräulichkeit und Ehre zu retten. Mit Entsetzen und blutüberströmt erkannten die beiden Männer Maijas List und verließen fluchtartig die Gegend. Wegen des gefälschten Briefes, der noch in Maijas Kleidern steckte, wurde deren Schuld nicht erkannt und Viktor der Prozess gemacht. Erst am Tage der Hinrichtung sprach einer der beiden Offiziere beim Richter vor und berichtet den Anwesenden die wahre Geschichte, auch sei sein Kumpan nach der Tat dem Wahnsinn verfallen und hätte sich in einem Waldstück erhängt. Viktor war nun ein freier, doch gebrochener Mann, er beerdigte seine geliebte Maija, pflanzte jene Linde am Grab und verließ mit einem Beutel voller Erde vom Grab seiner Braut die Heimat. Niemand soll je wieder von ihm gehört haben.
Auf Anordnung des Erzbischofs Albert von Riga ließ Bischof Philipp von Ratzeburg im Jahre 1214 die Burg Fredeland auf den Resten einer livischen Holzburg errichten.
Seit 1953 wird die Anlage rekonstruiert; heute ist sie mit Museum, Park, Skulpturengarten, Holzkirche und einigen rekonstruierten Bauernhäusern aus dem 18. und 19. Jahrhundert ein beliebter Ausflugsort.
Müde und ausgelaugt kehrten wir ins Restaurant „Zur Bösen Hex" ein.
20 km vor der Estischen Grenze gab es einen kleinen Strandspaziergang an der Ostsee.
Mit baltischer Musik vergeht der letzte Teil der Fahrt wie im Flug.
Ankunft in Tallinn am späten Nachmittag im Hotel "Kreuzwald" ca. 1,5 km von der Altstadt entfernt.
19.00 erwartete uns ein 3-Gänge Menü (Salat mit Geflügelstreifen, Rumpsteak auf Ratatouille und Käsekuchen).

9.Tag Mittwoch, 12.6.2013 – Tallinn


Mit gut gefüllten Mägen treffen wir Antanas und Roland zur Stadtrundfahrt.
Vorbei am Finnischen Meerbusen (80 km von Helsinki), im Hafen lagen schon 3 Kreuzfahrtschiffe,
ging es zur Sängerwiese mit der eindrucksvollen Muschel wo viele Konzerte (6/2013 Elton John) und aller fünf Jahre ein estnisches Festival mit ca. 10-15.000 Künstlern stattfindet.
Durch das moderne Tallinn fahren wir zur Altstadt.
1997 wurden die 16 Meter hohe Stadtmauer und die Altstadt mit ihren schiefen Kaufmannshäusern und dem lückenlosen Kopfsteinpflaster von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.
Fast die Hälfte der Stadtmauer und immerhin 26 der ehemals 40 Türme sind heute noch erhalten
Im Altstadtkern auf dem Marktplatz vorm Rathaus sind verschiedene Stände aufgebaut. Überall herrscht reges Treiben. Auch die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe haben Landgang.
Daher spazieren wir auf den 50 m hohen Kalkberg, den Domhügel.
Erste Halt, die Besichtigung der Alexander - Newski - Kathedrale mit den 15 Glocken. Die orthodoxe Kathedrale mit den hübschen Zwiebeltürmen ist heute eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt.
Weiter zum Plateau, es ist über der Stadt ist ein beliebter Treffpunkt. Von hier aus sieht man die Altstadt mit ihrem Meer aus roten Dächern und das blaue Meer dahinter: die Ostsee.
Sehenswürdigkeiten: das einzige gotische Rathaus, das in ganz Nordeuropa welches erhalten geblieben ist. Seine Turmspitze schmückt das Wahrzeichen von Tallinn, die Figur des Stadtwächters Vana Toomas (Alter Thomas), Dicke Margarete (16m hoch), lange Herrmann mit der Nationalflagge Estlands (Blau = Himmel, Schwarz = Schiefer, Weiß = Schnee), Tallinner Dom, KGB Museum, Stadtmauer, Fernsehturm, Olaikirche, National Oper, Parlament, Russalka - Denkmal , Stadtapotheke, Parkanlagen und viele viele Kirchen.
Die Freizeit nutzen wir für den Besuch im Kaffee Mathilda, ein Muss beim Besuch in Tallinn.
Wer möchte fährt am Abend mit unserem Bus zum Restaurant „Old Hanse". Dies ist ein sehr beliebtes Restaurant in der Altstadt im Mittelalterstil.
Beim Betreten werden jeden Gast erst einmal die Hände von zwei Mägden gewaschen.
Die Speisen sind landestypisch in Tongeschirr zubereitet und beim Servieren erklärt.
Alles in allem wurde es ein sehr unterhaltsamer, lustiger Abend.

10.Tag Donnerstag, 13.6.2013 – Ausflug in den Laheema Nationalpark


Ca. 80 km hatten wir von Hotel Kreuzwald bis zum Lahemaa Nationalpark zu fahren.
Er erstreckt sich auf einer Fläche von 72.500 Hektar (einschließlich 25.090 Hektar auf dem Meer).
Der Park wurde 1971 als erster Nationalpark der Sowjetunion gegründet und ist geeignet für Wanderer, Radfahrer und Autofahrer.
Hier haben einige vom Aussterben bedrohte Tierarten, wie Fischadler, Steinadler, Seeadler, Moorschneehuhn, Schwarzstorch und Nerz eine Zuflucht gefunden.
Eine der letzten Populationen der Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) in den baltischen Staaten befindet sich hier ebenfalls. Anzutreffen sind unter anderem auch (ca. 150) Elche, (10 -15) Luchse und Biber, die an den zahlreichen Bachläufen und kleinen Seen ein ideales Revier finden.
Unsere örtliche Reiseführerin Tina erklärte uns während der Fahrt sehr viel über Land und Leute, Bodenschätze, Historisches und vieles mehr.
Leider mussten wir unsere Wanderung stark verkürzen, da z. Z. Erneuerungen der Stege vorgenommen wurden. So führte der Ausflug nur bis zum ersten See und zurück.
Jedoch bekamen wir auch so einen Einblick in die Pflanzenwelt des Moorgebietes. Windröschen, Silberblatt, Sonnentau, Heidekiefern, Wacholder, Beeren und Pilze waren zu sehen.
Im Anschluss fuhr unser Bus nach Käsmu, einen Ort mit dem größten Findlingsfeld von Estland. Bei ruhiger See pilgern junge Leute auf den Steinen rüber zur vor gelagerten Insel Saartneem. Die Landschaft war traumhaft!
Unaufgeklärten Kindern erzählt man ein Märchen, dass unter dem „Suurkivi" (Riesenfindling im Wasser) die Babys geboren werden und nur weiter im Binnenland der Klapperstorch dieses Geschäft besorge.
Tschja, wer 's glaubt!?
Nächstes Ziel, Altja, ein kleines verträumtes Fischerdörfchen. Die Geschichte von Altja geht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Der Ort ist heute mit seiner historischen Fischerkultur ein beliebtes touristisches Ausflugsziel. Auf einer Landzunge sind die alten Netzschuppen und Scheunen der Fischer zu sehen, die 1973/74 renoviert wurden. In der Nähe befinden sich zahlreiche Wanderwege.
Ein Reet gedeckter historischer Krug bietet traditionelle estnische Speisen an.
Hier war unsere Gruppe zum Mittag angemeldet. Auf tönernem Geschirr wurden uns Suppe, Gemüse, Lachs und Armer Ritter (Bröckelsuppe) serviert. Hmmm lecker!
Weiterfahrt zum Gutshof "Palmse" mit Zeit für Besichtigung des Hauses und des wunderschönen Anwesens.
Das Areal des ehemaligen Landgutes befand sich vom 13. Jahrhundert bis 1510 im Besitz des St. Michaeli-Nonnenkloster zu Tallinn.
Danach wechselte es mehrmals seinen Eigentümer und gelangte 1522 an die Familie von Metztacken. 1677 gelangte das Gut durch Heirat an die deutsch-baltische Familie von der Pahlen.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde mit dem Bau eines repräsentativen Herrenhauses begonnen, das seine heutige Gestalt im 19. Jahrhundert erhielt.
Um das Herrenhaus wurde ein Park angelegt, der zunächst nach französischen Vorbild gestaltet wurde. Später wurde der Park auf 18 Hektar vergrößert und erhielt den Charakter eines englischen Landschaftsparks.
Die Gebäude, neben dem Herrenhaus unter anderem auch die Orangerie, die Schnapsbrennerei und die Stallungen werden nach und nach aufwendig saniert und restauriert.
Der gesamte Komplex befindet sich unter staatlicher Verwaltung.
Welch gelungener Abschluss!

11. Tag Freitag, 14.6.2013 – Rückreise



Den Vormittag nutzten viele Gäste noch einmal zu einem kleinen Bummel.
10.45 verstauten wir die Koffer im Bus und los ging's.
Zwischenhalt in der City an einem Center zum Mittagessen. Noch einmal laben wir uns an Estnischen Spezialitäten.
Zum Abschied liest uns Roland ein Gedicht vor.
Flughafen Tallinn: „ Hüvasti roland" (Auf Wiedersehen Roland).
Eine sehr tolle Reise, eine wunderschöne Landschaft mit historische Orten, gastfreundliche Menschen, beeindruckende Fotos im Gepäck, eben wahre Perlen des Baltikums.
Bis zum nächsten Mal?

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