Reisebericht: Rundreise durch Litauen, Lettland und Estland

18.05. – 28.05.2017, 9 Tage Rundreise durch das Baltikum mit Flug: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Riga – Gauja Nationalpark – Tallinn


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Das Baltikum, an der südöstlichen Ostsee gelegen, gilt es mit den drei Hautstätten Vilnius, Riga und Tallinn, sowie den bedeutensten Sehenswürdigkeiten rechts und links unserer Route zu erkunden und natürlich Ausflüge in die Nationalparks zu unternehmen!
Ein Reisebericht von
Kristina Hesse

1.Tag – 18.05.2017 – Anreise nach Vilnius


Sechsundzwanzig Gäste freuen sich auf ihre Reise in das Baltikum und nun geht es los. Am Frankfurter Flughafen begrüße ich auch die letzten Gäste herzlich. Nach zweistündigem Flug kommen wir in der Hauptstadt Litauens, in Vilnius, an.
Dort werden wir durch unsere örtliche Reiseleiterin Irena und unseren Busfahrer Thomas in Empfang genommen. Wir fahren zum Check in ins „Congress-Hotel", in der Nähe vom Fluss Neris, der die Stadt durchfließt, und unweit der Altstadt gelegen und verabreden uns gleich zu einem ersten Spaziergang.
Es geht über den Platz mit dem Denkmal für den Komponisten und Texter der Nationalhymne Litauens, zur Kathedrale und den Glockenturm. Wir besichtigen die Kathedrale. Einen kurzen Blick können wir schon auf die Untere Burg und die Obere Burg werfen.
Bei herrlichem Sonnenschein kann noch jeder individuell etwas bummeln, bevor wir uns im Hotel zu einem sehr leckeren Menue treffen.
Einige machen noch einen abendlichen Spaziergang, die anderen sind von der Reise müde und begeben sich auf ihre Zimmer.

2.Tag – 19.05.2017 – Vilnius – Wasserburg Trakai


Nach einem hervorragenden Frühstück beginnen wir mit einer Stadtrundfahrt. Wir fahren die schönste Straße, dem „Gedimino Prospektas" entlang, über die Brücke der Neris und staunen, wie viele neue Gebäude seit der Wende entstanden sind.
Unser erstes Ziel ist die „Peter und Paul Kathedrale", die sehenswerteste in Vilnius. Wir sind von den weißen barocken Stuckarbeiten der italienischen Meister im Innenraum fasziniert. Weiter geht es an dem Burgberg, verschiedenen Kirchen und dem Künstlerviertel der Stadt vorbei.
Das „Tor der Morgenröte" ist das einzig erhaltene Stadttor durch das wir in die Altstadt spazieren. Die interessante Altstadt beeindruckt mit restaurierten Häusern, dem Fürstenpalast, dem Rathaus, dem vielen Gebäuden und Innenhöfen der Universität, über 40 Kirchen, vielen Restaurants und Kaffees. Die Altstadt wird von jungen und lebendigen Menschen, vornehmlich Studenten, belebt.
In unserer Mittagsfreizeit lassen wir uns die Spezialitäten, wie kalte rote Beetesuppe und die gefüllten Kartoffelklöße mit Speck und dem Sauerrahm schmecken.
Danach fahren wir entlang der Neris zur Inselburg Trakai, die bis zur Stadtgründung von Vilnius im Jahr 1323 die erste Hauptstadt war. Sie liegt in einer beeindruckend schönen Seenlandschaft. Bei der führung von Irna durch das dreistöckige, kastelartige Gebäude, das einen großen Innenhof umfasst, erfahren wir viel zur Geschichte des Landes.
Im Restaurant „Berneliu Uzeiga" lassen wir den Abend ausklingen.

3.Tag – 20.05.2017 – Kaunas– Memel


Heute verlassen wir Vilnius und fahren wir nach Kaunas. Dort ist der Zusammenfluss von Memel und Neris. Dort angekommen, lernen wir die Stadt bei einer Rundfahrt kennen, bevor wir sie zu Fuß erkunden.
Es ist gerade Volksfest und Mittelaltermarkt und so herrscht überall reges Treiben.
Wir kommen an der Burg aus dem 13. Jahrhundert vorbei, schauen uns u.a. die Kirche „St. Georg" und den Dom „Peter und Paul", die größte gotische Kirche Litauens, an. Auf dem Standesamt im Rathaus geben sich die jungen Pärchen das Jawort.
In der Freizeit gibt es an den Marktständen viel zu sehen. Die Zeit vergeht viel zu schnell.
Die Fahrt am Nachmittag nach Kleipetra, dem einstigen Memel, verkürzt uns Irena mit litauischen Volkslieder.
In Klaipeda besuchen wir das „Ännchen von Tharau" und singen das von Simon Dach hier komponierte Lied. Wir haben wieder Glück, in der Stadt ist Meeresfest und so können wir nach dem Essen den Abend bei einem Schiffscorso auf dem Stadtkanal und dem anschließendem Feuerwerk erleben.

4.Tag – 21.05.2017 – Ausflug auf die kurdische Nehrung


Wir überqueren das ca. 500 m breite Haff mit der Fähre, um auf die kurdische Nehrung zu gelangen weiter geht es die Straße in Richtung Westen durch Kiefer- und Birkenwälder. Am Hexenberg machen wir einen schönen Morgenspaziergang und sahen uns die holzgeschnitzten Figuren, die von Märchen und Sagen der Region berichten, an.
Es geht weiter bis zu einem Aussichtspunkt am Haff. Hier haben wir einen guten Blick auf die Sanddünen. Die höchste ist 52 m hoch und liegt schon auf russischen Gebiet. Irena erklärt uns die biologische Sonnenuhr. Händler bieten die wunderschönen Schmuckstücke mit dem „Gold der Ostsee", dem Bernstein an. Es geht weiter in Richtung Nida. Nach der Mittagspause spazieren wir durch den Ort zum Hafen; von dort zu einem alten Friedhof und lassen uns die Wetterfahnen an den Häusern erklären. Alles hat seine Bedeutung. Man kann an den Wetterfahnen zum Beispiel ablesen, wer in dem Haus wohnt, was er für einen Beruf ausübt und wieviel Kinder dort leben.
Auf den Klippen am Haff steht das Sommerhaus von Thomas Mann, wo er von 1930 bis1933 mit seiner Familie lebte. Die einzelnen Ausstellungsstücke zeugen davon. Ein herrlicher Blick eröffnet sich uns auf das Haff.
Natürlich, geht es noch an die Ostsee. Der herrliche breite Strand lockt uns an. Barfuss den Sand unter unseren Füßen spüren und diese von den Wellen der Ostsee umspülen lassen. Zurück geht es wieder die lange Straße zur Fähre.
Das Abendessen nehmen wir wieder im Hotelrestaurant ein.

5.Tag – 22.05.2017 – Memel – Berg der Kreuze – Riga


Heute fahren wir die Landstraße und Können uns an der weitläufigen Landschaft erfreuen. Wiesen, gelb von den Blüten der Butterblumen. Dichte Wälder, Buchen, Birken, Kiefern und Eichen. Felder, der Raps blüht gerade gelb, dazwischen kleine gepflegte Ortschaften. Wir sehen viele Störche, die in dieser sehr naturbelassenen Landschaft ihre Nester haben und auf futtersuche gehen.
Unsere Mittagspause machen wir in der Stadt Sciauliai, der viertgrößte Stadt Litauen, in einem großen Einkauszentrum.
Danach geht es zum „Berg der Kreuze", einem Hügel, auf dem hunderttausende Kreuze stehen und liegen. Die ersten Kreuze wurden bereits in der Zarenzeit in gedenken an die von der Armee niedergeschlagen Rebellen 1831 aufgestellt. Als 1956 deportiert Litauen aus sibirischen zurückkommen, hinterließen sie Kreuze mit Geschichten, die von ihren Leiden erzählen. Der Berg wurde zum Symbol des litauischen Widerstandes gegen das Sowjetregime.
In Riga, der lettischen Hauptstadt, angekommen fahren wir zur Orientierung eine erste Runde mit dem Bus, vorbei an dem die Stadt überragenden Fernsehturm auf der Insel im Fluß Daugava. Nach dem Einchecken im Hotel erkunden einige Gäste die Stadt. Unser Abendessen wartet im Hotel auf uns.

6.Tag – 23.05.2017 – Stadt Besichtigung in Riga


Nach dem leckeren Frühstück fahren wir zuerst durch Straßen, in denen die Häuser im Jugendstil stehen. Zuerst ging es jedoch am Rigaer Schloss, dem Sitz der Regierung, an verschiedenen Kirchen und dem Hafen vorbei. Die Jugendstil Häuser sehen wir uns näher an und spazieren die Albrechtstr. Entlang.
Weiter geht es mit dem Bus an der Oper Rigas und vielen Parkanlagen vorbei.
Wir merken schnell, dass die Zeit von zwei Tagen in Riga zu kurz sein wird, um uns alle Sehenswürdigkeiten dieser pulsierenden und sehr interessanten Stadt mit den vielen Sehenswürdigkeiten ansehen zu können.
Zu Fuß setzen wir unsere Erkundung durch die Stadt fort. Vom Schwarzhäupterhaus geht es in Richtung Rathausplatz, durch die Kollonnadenstr, über den Livenplatz vorbei an den Gildehäusern und dem Katzenhaus zur noch gut erhaltenen Stadtmauer, dem Schwedentor und dem Pulverturm in die bekannte Lärmgasse.
Am Domplatz endet die Führung. Aber damit noch nicht genug. Wir Schwärmen in unserer Freizeit nach der Mittagspause aus, um die Stadt weiter zu erkunden. Die Markthalle locken, es sind die größten Europas und wurden einmal für den Bau des Zeppelins gebaut. Heute kann man den frischen Fisch oder Fleisch, Blumen oder Bekleidungsstücke kaufen.
Am Abend bringt uns unser Busfahrer in die Stadt, im Restaurant „Lido" lassen wir es uns schmecken.

7.Tag – 24.05.2017– Fakultativer Ausflug nach Rundale und Besichtigung des Schlosses


Nachdem es in der Nacht geregnet hat, ist es heute Morgen etwas frischer. Die Sonne begrüßt uns jedoch schon wieder. Bei der Fahrt durch die Stadt in Richtung Randale stellen wir immer wieder fest, wie gepflegt und sauber es überall auf den Straßen und Parks ist.
Beim Barockschloss Rundale angekommen, ist das Glück uns wieder hold. Es finden gerade die Vorbereitungen für den 281. Geburtstag des Schlosses und zugleich die festliche Einweihung von neuen, fertig restaurierten Räumen, statt. Mit Begeisterung folgen wir unserer Schlossführerin durch die vielen, sehr interessanten Räumlichkeiten
Der Park lockt zu einem weitläufigen Spaziergang. Die Rosen blühen zwar noch nicht, dafür die Tulpen.
Am frühen Nachmittag steht unser leckeres Mittagessen im traditionellen Restaurant „Balta Maja" bereit. An dieser Stelle bietet es sich an, gemeinsam mit einem einheimischen Schnäppschen „Black Munk", bestehend aus 24 Kräutern, sozusagen pure Medizin, auf diese wunderschöne Reise anzustoßen. Eberhardt-Travel spendiert diesen leckeren Tropfen als WOW. Danach geht es nach Riga zurück. Einige Gäste nutzen die Gelegenheit gleich in der Stadt aufzusteigen, die anderen fahren bis zum Hotel und genießen ihre Freizeit.
Am Abend bringt uns unser Busfahrer in die Altstadt. Im Restaurant ‚Melnie Muki" lassen wir einen weiteren erlebnisreichen Tag gesellig ausklingen.

8.Tag – 25.05.2017 – Gauja – Nationalpark – Tallin


Wie verabschieden uns von der interessanten und sehr dynamischen Stadt Riga und sind schon auf das dritte baltische Land gespannt. Zuerst geht es jedoch durch den Gauja Nationalpark nach Sigulda. Ein Ort mit sehr schön angelegten Parks und einem Kletterwald sowie einer Bobbahn und Skipisten für den Winter. Die Burgruine erhebt sich über den Ort.
Wir fahren weiter zur Burg Tureida vorbei an der Gutmannshöhle. Hier nehmen wir uns Zeit zur Besichtigung. In der großzügig angelegten Parkanlagen gibt es Skulpturen unterschiedlicher lettischen Künstler zu betrachten. Dann geht es zum Restaurant „Hexenküche". In Richtung der lettischen Grenze wechseln sich dichte Wälder, Wiesen und Felder ab. Auch nach der Grenze in Estland ändert sich das Bild nicht. Natur pur, hier in der Nähe der langen Sandstränden der Ostsee. In der Stadt Perna machen wir eine Kaffeepause, bevor wir die letzten 127 km nach Tallinn fahren.
Nach dem Einchecken im Europa Hotel, in unmittelbarer Nähe des Hafens und nur 10 min von der Altstadt entfernt, Treffen wir uns im Restaurant zum Essen.

9.Tag – 26.05.2017 – Stadt Besichtigung Tallinn


Wie sind heute sehr gespannt auf die dritte baltischen Hauptstadt Tallinn am Finnischen Meerbusen.
Mit dem Bus geht es an weitläufigen Parkanlagen und vielen Holzhäusern aus der russischen Zeit vorbei zur Sängerwiese. Hier finden jedes Jahr im Sommer Sängerfeste statt. Auf der Bühne haben 30.000 Sänger Platz. 200.000 Zuschauer können dem Gesang lauschen.
Es geht weiter über die Uferstraße. Hier an der Ostseeküste sind die Hotels und Anlagen der Olympischen Spiele von 1980. Zurück geht es zu den Hafenanlagen der Kreuzfahrtschiffe und Fähren.
Am Rande der Altstadt steigen wir aus. Vorbei an dem Parlamentsgebäude und der orthodoxen Kirche
geht es von der Oberstadt durch viele kleine Gässchen. Gildehäuser, Kirchen und der großzügige Marktplatz mit dem Rathaus bezaubern uns.
Abends sind wir im Restaurant „Kuldse Notsu Korts" und lassen uns den Schweinebraten mit Kümmelkraut schmecken.

10.Tag – 27.05.2017 – Fakultativer Ausflug in den Lahemaa – Nationalpark


Alle sind heute beim fakultativen Ausflug mit Eduard in den Nationalpark dabei. Mit dem Wetter haben wir wieder großes Glück. Zirka eine Stunde fahren wir erst durch die große Satelittenstadt von Tallinn, ein Neubauviertel, vorbei an der Freihandelszone, den Hafen in Richtung Osten.
Im Lahemaa - Nationalpark wandern wir auf Holzstegen über das Hochmoor. Die Sonne lacht und es ist windstill, beste Voraussetzung für diese Wanderung. Auf Holzbohlen laufen wir durch dieses Gebiet. Zum Schluss begegnen wir noch einem Auerhahn.
Eduard unterhält uns auf der Fahrt an die Ostseeküste mit Anekdoten und Wortspielen mit Worten der estnischen und finnischen Sprache, die ja verwandt sind. Dort geht es im Fischerdorf Alfa zum Meer. Hier gibt es viele Findlinge. Ein paar kleine Steine tragen wir auf einem Hügel zusammen. Danach geht es zu einem weiteren typischen estnischen Mittagessen in den „Dorfkrug". Es gibt Brot und Fisch als Vorspeise und als Hauptgericht Graupen mit Speck, Kartoffelstampf und Pilzsoße, Blaubeerkuchen als Dessert.Nun weiter auf einen Gutsbauerhof, heute Hotel mit wunderschönem Park, bevor es nach „Palmse" einem weiteren Gutshof geht. Durch Heidelandschaft mit Wacholderbüschen und Erika geht es und
wir schauen uns den Obstgarten, die Orangerie und das Herrenhaus an. Die Inneneinrichtungen sind original aus den Anfängen des 19. Jahrhundert erhalten.
Wir fahren zurück Richtung Tallinn und müssen wieder feststellen, dass der Tag viel zu schnell vorbei war.

11.Tag – 28.05.2017 – Rückreise


Heute müssen wir zeitig aufstehen. Bereits um 04.00 Uhr geht es in Richtung Flughafen. Es heißt Abschied nehmen. Unser Flug ist pünktlich und in Frankfurt angekommen, verabschieden wir uns voneinander. Die Gäste, die nach Dresden fliegen, müssen sich etwas in Geduld üben, denn unser Weiterflug geht erst in über vier Stunden. Aber diese Zeit vergeht schneller als wir gedacht haben und wir landen pünktlich in Dresden.
Der Sommer hat Einzug gehalten, und so können wir den Nachmittag schon an der Kaffeetafel zuhause genießen und von unseren Erlebnissen den Daheimgebliebenen berichten.
Ja, liebe Gäste, an dieser Stelle möchte ich bei Ihnen bedanken, Sie waren tolle Gäste und es hat mir sehr viel Freude bereitet, Sie auf der Reise durch das Baltikum zu begleiten. Ich bin schon ganz gespannt, auf welcher Reise wir uns wieder sehen werden und wünsche Ihnen bis dahin allerbeste Gesundheit
Ihre Kristina

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Herr Dr. Hoffmann,

Schön, dass es Ihnen gefallen hat. Ich würde mich freuen, Sie auf meiner nächsten Reisen wieder begrüßen zu dürfen!

Herzlichst
Ihre Kristina

Kristina Hesse
20.07.2017

Das war eine wunderbare Reise. Alles war bestens organisiert, wir konnten alle Sehenswürdigkeiten genießen und hatten noch genügend Freiraum für eigene Unternehmungen.
Dann wundert auch nicht, dass sich das passende Wetter einstellt.
Vielen Dank!

Dr. Volker Hoffmann
20.07.2017