Reisebericht: Rundreise durch Litauen, Lettland und Estland

17.05. – 27.05.2018, 9 Tage Rundreise durch das Baltikum mit Flug: Vilnius – Trakai – Kaunas – Klaipeda – Kurische Nehrung – Riga – Gauja Nationalpark – Tallinn


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Die baltischen Staaten, Litauen, Lettland und Estland überraschen uns mit der Vielfalt an Kultur und Natur, vor allem aber sind es die Menschen, denen wir begegnen.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag Donnerstag, 17.05.2018 Flug nach Vilnius

Wir reisen in einer kleinen Reisegruppe mit max. 25 Gästen und sind am Flughafen Frankfurt am Main komplett. Wir kommen von den Flughäfen Dresden, Leipzig, Berlin, München, Hannover, Frankfurt und Düsseldorf. Eine sympathische Gruppe findet sich am Gate 23 ein.
10.15 Uhr starten wir mit Lufthansa und vergessen dabei nicht, dass wir unsere Uhren eine Stunde vorstellen müssen. Nach einem angenehmen Flug landen wir 13.30 Uhr am Flughafen in Vilnius. Nachdem alle ihre Koffer haben, werden wir von Vanda, unsere Reiseleiterin für die nächsten Tage, herzlich begrüßt. Wir haben Glück und werden den Bus und den Busfahrer Tata für die nächsten Tage haben. Keinen Personalwechsel. Sehr angenehm. Vanda macht uns sofort mit der Stadt und dem Land bekannt. Wir wollen keine Zeit verschwenden und besuchen noch vor dem Check in die

Peter und Pauskirche

. Die am Stadtrand liegende Kirche, die im 17.Jahrhundert erbaut wurde, hat eine interessante Geschichte. Der Stifter dieser Kirche war der Oberbefehlshaber Pacas. Nachdem die russische Armee an diesem Ort ein Augustinerkloster niederbrannte, schwor Pacas, die schönste Kirche in Vilnius zu stiften, wenn es gelänge , die Moskauer Eindringlinge zu vertreiben. Nach 13 Jahren war es soweit. Heute zählt die Kirche zu einer der schönsten und bedeutendsten Barockbauten Osteuropas. Wir sind beeindruckt von der schlicht in weisgehaltener Ausstattung.
Danach fahren wir durch die Stadt zu unserem Hotel Congress, das unmittelbar am Fluss Neris und der grünen Brücke liegt. Nach dem wir unsere Zimmer bezogen haben, bleibt noch etwas Zeit die Gegend zu erkunden ,bevor wir uns gegen 19.00 Uhr zu einem schmackhaften Abendessen wieder einfinden und den ersten Tag ausklingen lassen.

2. Tag Freitag, 18.05.18 Vilnius – Wasserburg Trakai

Vanda und Tata warten nach dem Frühstück auf uns. Wir erhalten die ersten Informationen zu Vilnius im Bus. Vanda, die in der litauischen Hauptstadt lebt, sprüht vor Begeisterung und möchte uns mit vielen Informationen ausstatten. Wir erfahren viel zur Geschichte des Landes und dem Leid der Bevölkerung durch wechselnde Fremdherrschaft d. Aber auch über die Freude der Menschen im Baltikum, die sich in den unzähligen Volksliedern und Chorgesängen wieder findet.
Während unserer Stadtrundfahrt/-führung durch die Altstadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört -, sehen wir, dass sich der historische Kern der Stadt am Zusammenfluss der Flüsse Neris und der kleinen Vilnia befinden. Nach Letzterem hat die Stadt ihren Namen erhalten. Später erfahren wir, dass die Stadtgründung wohl eher etwas mit einem Wolf zu tun hat.
Wir fahren zuerst zum gotischen Eck und besuchen die St.-Anna-Kirche und die Bernhardinerkirche (das Gegenstück der Annenkirche, die ein seltenes Beispiel der litauischen Gotik darstellt). Weiter spazieren wir durch den Stadtteil Uzupis, früher von Juden bewohnt zeigt es sich heute als Künstlerkolonie mit vielen Galerien, Workshops und Cafés.
Danach beenden wir erst einmal unseren Spaziergang und fahren mit dem Bus zur Stadtmauer und dem Tor der Morgenröthe mit dem Marienbild. Wir besuchen die Heiliggeistkirche, Spazieren zum Rathauplatz entlang der Deutschen Straße kommen wir zur Judengasse, anschließend zum Handwerkerviertel. Auf unserem Rundgang erfahren wie viel zur alten Universität und dem Präsidentenpalast. Unsere interessante Stadtführung beenden wir auf dem Kathedralenplatz, der am Fuße des Gediminas Berges liegt und den Mittelpunkt der Stadt bildet. Die St. Stanislaus-Kathedrale steht in der Mitte des weiträumigen Platzes und losgelöst von dem 57 Meter hohen Glockenturm. Vanda führt die interessierten Gäste auch in der Kathedrale. Danach ist es Zeit für eine Mittagspause. Wir treffen uns anschließend am Gediminas Denkmal und erfahren die Geschichte zur Legende vom Eisernen Wolf.
Wir haben für heute einen weiteren Programmpunkt. Die Fahrt zur

Wasserburg Trakai.

Die Burg ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Litauen und hat eine wechselvolle Geschichte. Der Bau der Burg, die wir heute sehen, wurde im 15.Jahrhundert
vollendet und ist in Osteuropa einzigartig. In kriegerischen Auseinandersetzungen zerfiel die Burg und wurde nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaut. Uns zeigt sich ein roter Backsteinbau im gotischen Baustil. Wir kommen über eine Holzbrücke in die Burg und besichtigen in mehreren Räumen die Ausstellungen zu Waffen, Porzellan Tabakpfeifen und eine Exposition zur Geschichte. Nach der Führung haben wir Zeit den Ort zu erkunden oder bei einem Kaffee den Anblick der Burg zu genießen.
Nach dem wir wieder in Vilnius angekommen sind, bleibt Zeit, sich etwas zu entspannen.
Unser Abendessen haben wir heute nicht im Hotel, sondern spazieren zum Restaurant Berneliu Uzeiga. Spezielle litauische Gerichte stehen auf dem Programm. Wir genießen die rustikale und bodenständige Küche. Ich möchte neben dem vielfältigen Angebot nur 2 nennen. Das ist das Nationalgericht, die "Zeppeline"(Cepelinai), die an Luftschiffe erinner und Kartoffelklöße sind, die eine Fleischfüllung enthalten. Sehr schmackhaft ist auch der Litauische Borschtsch. Eine Suppe, die auch kalt mit roten Rüben serviert wird.
Neben den vielen Speisen werden wir mit Musik unterhalten und zur fortgeschrittenen Zeit auch zum Tanz aufgefordert. Ein unterhaltsames und sehr schmackhaftes Abendessen geht am späten Abend zu Ende.

3. Tag Samstag, 19.05.2018 Vilnius – Kaunas – Memel

Wir haben Wochenende und frühstücken gegen 08.00 Uhr. Die Koffer sind schon gepackt. Gegen 09.00 Uhr starten wir unsere Fahrt nach Kauna, später Memeln.
Eine reichliche Stunde fahren wir durch Litauen und Vanda informiert uns zur Wirtschaft, den Betrieben, der Landwirtschaft und den Erfolgen in Wissenschaft, die Litauen auch international bekannt macht. Somit vergeht die Zeit wie im Flug und wir sind in Kauna (der heimlichen Hauptstadt von Litauen) angekommen. Ein großer Bauplatz versperrt uns den Weg und wir steigen so schnell wie möglich aus dem Bus. Wir haben Pfingstwochenende und viele Veranstaltungen und Märkte sind in der Stadt.
Die Altstadt liegt am Zusammenfluss der beiden längsten litauischen Flüsse, den Nemunas und Neris.Unser erster Blick gilt der Aleksoto -Brücke. Der "längsten Brücke der Welt". Diese Aussage stammt aus der Zeit, als Kaunas Westgrenze Russlands war und am anderen Ufer des Nemunas Preußen lag. Von Russland kommend, erreichte man Preußen erst 13 Tage später, was den Zeitunterschied zwischen den julianischen und dem gregorianischen Kalender geschuldet war. Wir kommen anschließend auf den Rathausplatz mit dem historischen Rathaus, dass wegen seiner hohen, weißen Gestalt auch "Weißer Schwan" genannt wird. Anschließend besuchen wir die Jesuitenkirche, bevor wir zur Burg von Kaunas kommen. Viel Trubel erleben wir in der Stadt und finden Ruhe in der
Peter-und Paul-Kathedrale.
Vanda führt uns auch in diesem besinnlichen Ort. Wir haben anschließend Zeit die Stadt individuell zu erkunden und können uns Zeit für die schönen Gildehäuser nehmen.
Gegen 13.30 Uhr beenden wir unseren Besuch in Kaunas und fahren mit unserem Bus weiter nach Memel. (Klaipeda). Am Nachmittag erreichen wir unser Hotel Amberton. Zwei interessante Hochhäuser, die wir bereits aus der Ferne sehen, bieten uns Unterkunft für die nächsten 2 Nächte. Nachdem wir unsere Koffer untergestellt haben, bummeln wir durch die Stadt. Dabei spazieren wir entlang und über den Kanal der

Dane mit Segelschiff.

Wir kommen in die Altstadt, die seit 1969 unter Denkmalschutz steht. Am Theaterplatz mit dem alten Theater und dem in der Mitte des Platzes stehenden 1912 eingeweihten Brunnen. Seit 1989 ist dieser auch wieder mit dem Ännchen von Tharau geschmückt. Für die meisten deutschen Touristen, ein markantes Symbol von Klaipeda. Wir bummeln weiter durch die Stadt und plaudern auch mit den Händlern, die Bernsteinschmuck verkaufen. Auf den Weg zum Hafen kommen wir an interessanten Fachwerkbauten und Bürgerhäuser vorbei, die die Fotografen sehr begeistern. Am Anleger für Kreuzschiffe haben wir einen Blick auf das Kurische Haff und die Kurische Nehrung, unser Programmpunkt für morgen.
Anschließend spazieren wir zurück zum Hotel. Nach dem Check- in treffen wir uns zum Abendessen wieder und haben viel über den heutigen Tag zu erzählen.

4. Tag, Sonntag, 20.05.18 Ausflug auf die Kurische Nehrung

Dieser Programmpunkt ist für viele von uns ein Besonderer. Die Kurische Nehrung, die Landzunge vor dem Festland mit seinen langen Sandstränden ist bekannt. Die Sage von der Riesin Neringa, zur Entstehung der Nehrung erfahren wir von Vanda.
Doch bevor es so weit ist, müssen wir etwas Geduld aufbringen. Ein Marathonlauf durch die Stadt hält uns auf. Tata wartet mit dem Bus in einer Nebenstraße auf uns. Schnell sind wir dann am Fährhafen und in rund 5 Minuten auch schon auf der Kurischen Nehrung in Smiltyne. Sie Landzunge ist rund 100km lang. Die nördliche Hälfte gehört zu Litauen, die südliche zum Kaliningrader Gebiet (Russland)
Unseren ersten Besuch auf der Nehrung widmen wir dem

Sommerhaus von Thomas Mann

in Nidden (Nida). Ein Holzhaus in den typischen 3 Farben rot,weiß und blau gestaltet. Mit Reetdach und an den Giebelkanten, gekreuzten heidnischen Pferdeköpfen. mit Veranda und einer großen Terrasse. Mit Blick auf das Kurische Haff. Ein paradiesischer Ort, den die Familie Mann nur 3 Jahre nutzen konnten, bevor sie in die Schweiz emigrierten. Im Gasthof von Herrmann Blode gastierten in den 20er und 30er Jahren auch berühmte Künstler wie z.B.Gret Palucca und Heinz Rühmen.
Die Landschaft mit einzigen Motiven beeindruckte viele Maler und uns natürlich auch. Wir fahren mit dem Bus zur Hohen Düne (Paranider Düne) mit einer Sonnenuhr. Von hieraus haben wir den Blick auf das Haff und die Ostsee. Auf den Wanderweg von der Düne wieder in den Ort Nidden finden wir unzählige Fotomotive. Auf unseren weiteren Bummel durch den Ort informiert uns Vanda zu den vielen Kurenwimpeln, mit denen früher alle Boote gekennzeichnet werden mussten, die auf dem Haff Fischfang betrieben.
Es wird Zeit eine Mittagspause einzulegen. Die vielen Restaurants überraschen uns auch hier mit einer vorzüglichen Küche. Anschließend spaziert Vanda mit uns noch zur Kirche und dem alten Friedhof, Nach dem Mittag versuchen wir in der Ostsee zu" baden". Bei gefühlter Wassertemperatur von 8 Grad aber auch Sonne und wenig Wind kann man schon einmal die Füße abkühlen.
Einen weiteren besonderen Programmpunkt haben wir noch in Juodkrante. Der sogenannte

Hexenberg

war schon immer ein sagenumwobener Ort. Hier feierte man das Johannesfest zur Sommerwende. Ende der 70 Jahre begann man mit der Gestaltung des Hexenberges. Dazu lud man Schnitzer aus ganz Litauen ein. Was daraus geworden ist, schauen wir uns an. Rund 80 Figuren aus der litauischen Sagen- und Märchenwelt begleiten uns auf unserer unterhaltsamen Wanderung über den Hexenberg.
Nach einem ausgefüllten und sehr interessanten Besuch auf der Kurischen Nehrung fahren wir gegen Abend zurück zu unserem Hotel und finden uns zum Abendessen wieder zusammen. Die Koffer müssen noch gepackt werden morgen fahren wir weiter nach Lettland.

5. Tag, Montag, 21.05.18 Memel – Berg der Kreuze – Riga (ca. 305 km)

Wir verlassen Memel und haben auf der Fahrt nach Riga nach eine beeindruckende Sehenswürdigkeit von Litauen vor uns. Etwa 12 km von Siauliai entfernt ,an der Via Baltica in Richtung Norden, befindet sich der Berg der Kreuze. Eigentlich ist es eher ein Hügel am Flüßchen Kulpe. Hier soll im 14. Jahrhundert eine Burg gestanden haben, von der aber keine Überreste vorhanden sind. Im 19.Jahrhundert sollen die ersten Kreuze aufgetaucht sein. Nach der Niederschlagung eines Aufstands gegen die russische Vorherrschaft begannen die Menschen weitere Kreuze aufzustellen.
Mit den Kreuzen wollten die Litauer ihren unerschütterlichen Glauben an ihre Tradiionen und ihrer Zukunft zum Ausdruck bringen. Heute finden wir ein Meer von Kreuzen vor. Nach Schätzung sollen es ca. 100 000 sein. Papst Johannes Paul der II besuchte den Berg der Kreuze 1993 und hielt eine Messe. Er sagte, dass das Aufstellen der Kreuze ein Glauben an das Leben und der Wiedergeburt beinhaltet.
Nach diesem Aufenthalt setzen wir unsere Fahrt fort und erreichen gegen 15.00 Uhr unser Wellton Riga Hotel & Spa in Riga. Die Lage am Rande der Altstadt ist super und erlaubt uns, schnell an den Markthallen oder auch Geschäften und Sehenswürdigkeiten zu sein. Für heute Nachmittag haben wir Freizeit in der Hauptstadt von Lettland. In der Stadt, die sich selber gern Hauptstadt des Baltikums nennt. Keine andere Stadt in Litauen, Estland oder auch Lettland will dieser Stadt den Titel absprechen. Sie spielt schon immer die erste Geige in der langen Geschichte der drei kleinen Ostseeländer. Neben diesen Titel nennt man sie auch die

Hauptstadt des Jugendstils.


Dazu aber morgen mehr. Für heute Nachmittag gilt es, in Riga etwas zu schnuppern. Ein Tipp von Vanda ist, im Radisson Blu Hotel einen Kaffee, im 26. Stock zu sich zunehmen. Der
Blick über die Stadt aus dieser Höhe auf Riga ist beeindruckend und lohnt sich auf jeden Fall. Ganz nebenbei, ist auch der Kaffe sehr gut.
Am Abend gibt es einen regen Erfahrungsaustausch, zu den unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten, den Straßen, Hotels und Gärten, die ein jeder von uns auf eigene Faust gemacht hat und somit die Stadt schon einmal emotional aufgenommen hat.


6. Tag Dienstag, 22.05.18 Riga

Ein hervorragendes Frühstück erhalten wir schon frühzeitig. Viel Obst und alles, was das Herz begehrt ist für uns aufgebaut. Ganz entspannt können wir den Tag beginnen.
Vanda erinnert uns jeden Tag, doch bitte den Schirm nicht zu vergessen. Bisher haben wir diesen nicht benötigt und auch heute scheint die Sonne.
Wir beginnen unsere Stadtführung zu Fuß entlang der Straße Valnuiela Richtung Pulverturm. Bis dahin haben wir einen Blick auf das Grand Hotel Kempinski und auch der Oper. An der nächsten Querstraße haben wir einen Blick auf einen freien Platz, den Brivibas bulvaris. In der Mitte des Platzes ragt das Freiheitsdenkmal in den Himmel. Eine Frauenfigur reckt die Arme hoch und hält drei Sterne. Diese stehen für die drei Regionen, Kurland, Livland und Lettgallen. Die Freiheitskämpfer am Fuße des Denkmals sind Ausdruck für eine lettische Unabhängigkeit.
Neben dem Freiheitsdenkmal fällt auch eine hübsche Standuhr mit der Laima Werbung auf. Ein beliebter Treffpunkt für Verabredungen und Rendezvous in Riga( Lamia ist eine bekannte lettische Schokolade).
Weiter führt uns unser Weg zum Pulverturm, der Teil der Stadtbefestigung war. Durch das Schwedentor kommen wir St. Jakobikirche und dem gegenüberliegenden Parlament. Bevor wir zu den Häuserensembel -Drei Brüder kommen, hören wir schon von Weiten Musik. Ein Stadtmusikant hat sich erkundigt, woher wir kommen und spielt deutsche Musik für uns. Nur wenige Meter weiter liegt der


Dom St. Marien,


Vanda verweist darauf, dass es der wichtigste Sakralbau von Lettland ist und die Orgel, war zu ihrer Entstehungszeit 1884 die größte und modernste der Welt. Grund genug sich ein Orgelkonzert anzuhören.
Nach dem Besuch der Altstadt wartet Tata mit dem Bus auf uns. Wir fahren am Schloss vorbei in das Jugendstilviertel.
Zu Fuß spazieren wir durch die Straßen Elizabetes Iela/Alberta Iela. Beeindruckend sind die Bauten. In ganz Europa gehören die Jugendstilbauten zu den größten Attraktionen. Das Ensemble in Riga, das auf der Liste der UNESCO steht, ist das Größte in seiner Art.
Dabei ist der legendäre Architekt Michael Eisenstein hervorzuheben.
Nach diesem Besuch fahren wir mit dem Bus zurück in die Altstadt. Dabei kommen wir an der Kunstakademie, dem Kunstmuseum, an der Kirche St. Gertruden und an der Deutschen Botschaft vorbei. In der Altstadt wieder angekommen , spazieren zum Rathausplatz.
Natürlich steht hier auch das Rathaus, aber auch das Schwarzhäupterhaus, das 1334 als das „Neue Haus der Großen Gilde" erstmals urkundlich erwähnt wurde. Es diente sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte. Danach spazieren wir zur St.Petrikirche, in der man auch per Fahrstuhl in den Turm kommt, um eine besondere Sicht auf Riga zu haben.
Ganz in der Nähe begegnen uns alte Bekannte. Die Bremer Stadtmusikanten. Sie sind ein Geschenk der Stadt Bremen an seine Partnerstadt Riga.
Langsam beenden wir unsere Stadtführung. Vanda bringt einige Gäste zum Domkonzert und der andere Teil der Gruppe trifft sich im Restaurant Lido zum Mittagessen.
Der Nachmittag bleibt uns zum individuellen Bummel durch die Stadt oder auch für den Besuch eines der interessanten Museen.
Am Abend werden wir auch heute mit einem 3 Gang Menü verwöhnt.

7. Tag Mittwoch, 23.05.18 Freizeit oder optionaler Tagesausflug zum Schloss Rundale (ca. 80 km)

Das Schloss Rundale, möchte sich kein Reisegast unserer Gruppe entgehen lassen. Wir starten nach dem Frühstück Richtung Bauska. Nur 12 km entfernt von der Stadt liegt das Schloss Rundale. In einigen Reiseführern finden Sie das Schloss unter Pilsrundale (Pils steht in der Landessprache-Burg), oder bekannt ist es auch als Schloss Ruhental. Beeindruckend ist das Barockschloss, das nach Vorbild des französischen Schlosses Versailles gestaltet. wurde, seit 1920 in Staatsbesitz ist und oft als das Versailles des Baltikums bezeichnet wird. Im Schloss befinden sich 138 Zimmer und Säle, die nicht alle der Öffentlichkeit zugänglich sind. Wir werden von einer jungen gut deutsch sprechenden Schlossführerin durch die Räume geführt und in der Geschichte des Hauses eingeweiht. Es war die russische Zarin Anna Iwanowna, die veranlasste, dass dieses Schloss als Sommerresidenz des kurländischen Herzogs Ernst Johann Biron dienen sollte. Mit dem Entwurf wurde der russisch-italienische Architekt und Baumeister am Zarenhof Bartolomeo Francesco Rastrelli beauftragt.
Wir haben eine "lange" Führung und nach 1,5 Stunden erkunden wir individuell den Garten des Schlosses der auch im französischen Stil gestaltet wurde. Nur die Rosen blühen noch nicht. Umso mehr können wir uns an den schönen Tulpen erfreuen.
Zum Abschluss des Besuches werden wir im Restaurant der kleinen
Hotelpension Balta Maja zu einem Mittagessen erwartet. Es gibt eine leckere Pilzsuppe, einen Schweinebraten und zum Abschluss noch einen Bratapfel mit Eis. Sehr lecker. Entspannt fahren wir zum Hotel zurück. Für heute Abend trifft sich die Gruppe zu einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Melnie Muki. Es ist ein Abschied von Riga. Morgen werden wir nach Estland reisen.

8. Tag Donnerstag, 24.05.18 Riga - Gauja NP - Tallinn

Wir fahren weiter, doch bevor wir Lettland verlassen haben wir noch einen besonderen und abwechslungsreichen Programmpunkt unserer Reise vor uns. Es ist der Nationalpark Gauja. Schon die Fahrt zu dem Park ist beeindrucken,.Wie bisher gewohnt fahren wir ebene Flächen. Heute durchqueren wir die lettische Schweiz und vor der Stadt Sigulda (Segewold) stoppen wir. Sigulda ist als Wintersportgebiet bekannt, in dem bereits Rodel- und Bob-Weltmeisterschaftsläufe ausgetragen wurden. Die Rodelbahn haben wir direkt vor uns. Ein Grund diese im Bild festzuhalten. Dann kommen wir wieder zur Geschichte. In Sigulga stehen wir vor der Burgruine mit Kreuz der Templer. (Ritterorden der von 1118 bis 1312 bestand).Nachdem wir diese Ruine im Bild festgehalten haben, setzen wir unsere Fahrt fort und halten nur wenige Minuten später auf dem Parkplatz der

Gutmannshöhlen.

Nach einem ganz entspannten Spaziergang zu den
den Höhlen, die am Ufer des Flusses Gauja liegen, werden wir mit der Legende über die Rose von Turaida bekannt gemacht.
Eine Sage aus dem 17. Jahrhundert." Diese verhalf der Gutmannshöhle in Lettland zu landesweiter Berühmtheit. In dieser Höhle wählte Maija - die tragische Hauptfigur dieser Sage - den Tod als einzigen Ausweg, um ihre Ehre zu retten. Schon vor über zweihundert Jahren begannen Liebespaare zu dieser Stätte zu „wallfahren " und hinterließen in den Sandsteinwänden der Höhle unzählige Merkzeichen und Initialen.
In der Höhle entspringt eine Quelle, der Heilkräfte zugesprochen werden: man trinkt von dem Wasser, damit die Liebe und die Treue in der Ehe ewig dauert, junge Mädchen waschen damit das Gesicht, um für immer jung und schön zu bleiben."
Wir fahren weiter mit dem Bus und gelangen zur

Burg Turaida,

ein großer Freilichtmuseumskomplex. Hier erwartet uns eine Dame, die uns durch den ganzen Komplex führt. Wir sehen die Grabstätte der „Rose von Turaida", die Kirche, den Skulpturenpark, die Bischofsburg und den Burgfried.
Beeindruckt von diesen Sehenswürdigkeiten aber auch von der Natur, den bunten Wiesen, fahren wir weiter. Unterwegs halten wir an einem Gasthof, um noch einmal die typischen lettischen Speisen zu probieren. Gegen Abend checken wir im Hotel Euroopa, in Tallin ein und genießen danach unser Abendessen.

9. Tag Freitag, 25.05.18 Tallinn - Stadtbesichtigung mit Bus und zu Fuß

Wir sind im dritten Land unserer Rundreise angekommen. Estland heißt uns herzlich willkommen und auch die Tage sind zwischenzeitlich länger geworden. Tallinn, eine alte Hansestadt und Hauptstadt des Landes liegt am Finnischen Mehrbusen und hat ca., 400 000 Einwohner. Gehört zu den ältesten Ostseestädten und die Altstadt, wurde 1997 zum Weltkulturerbe erklärt.
Wir sind gespannt auf diese Stadt. Mit Vanda werden wir bis zum Mittag diese Stadt erkunden.
Wir fahren zuerst mit dem Bus vorbei am Katharinenpark zur Sängerbühne, auf der aller 5 Jahre das Sängerfest stattfindet. Wir erfahren von den vielen Chören, hier im Land und der Begeisterung auch schon bei den Kindern an dem Sängerfest teilzunehmen. Die Seebühne hat aber auch viele nationale und internationale Stars zu Gast. Nach einem kleinen Rundgang fahren wir mit dem Bus zu einem der wenigen Strände in Tallinn. Gegenüber dem Olympiazentrum.
Am Hafen sehen wir die Kreuzfahrschiffe und werden gleich erleben, dass auch die Gäste der Schiffe erkunden. Tatar fährt uns mit dem Bus in die Oberstadt und am Domberg steigen wir aus. Zu Fuß werden wir nun die Ober-und Unterstadt besuchen und hoffentlich am Ende auch wissen, "Warum hinkt Tallinn", und was hat es mit dem langen und kurzen Bein auf sich.
Zuerst sehen wir die orthodoxe

Aleksander-Nevski-Kathedrale

mit ihren fünf Zwiebeltürmen. Gleich gegenüber befindet sich die geschichtsträchtige Dombergfestung mit dem Wahrzeichen Tallinns, dem 45 m hohen Langen Hermann. Wir kommen anschließend zum Kirchplatz mit der Domkirche, eines der ältesten Gotteshäuser im Lande. Bei einem kurzen Blick in den Dom sind wir überrascht von den vielen Wappenschildern und Grabsteine aus früheren Zeiten. Bei unserem Rundgang auf dem Domberg sehen wir viele der Adelhäuser und erhaschen auch einen Blick auf die Unterstadt von den zwei Aussichtspunkten. Die vielen Gäste in der Stadt machen es uns nicht leicht immer Vanda immer im Blick zu haben. Jetzt ist es so weit, dass wir erfahren, weshalb Tallinn hinkt. Es sind eine kurze und eine lange Straße, die in die Unterstadt führen. Wir entscheiden uns für die Kurze und kommen somit schnell zum Rathausplatz. Viele Gäste finden wir hier. Der markanteste Bau ist das Rathaus selbst auch dem 14.00 Jahrhundert. Vanda führt uns nun zur Pikk(Lange)-Straße. Hier siedelten sich im Mittelalter die nach Berufsständen gegliederten Gilden an. Von hieraus sehen wir auch die interessante Uhr der Heiligengeistkirche. Unser Weg führt uns noch einmal zurück über den Rathausplatz und weiter in den

Katharinengang,

der schon mehrfach als Kulisse für mehrere Filme diente. An der Katharinenkirche wird reger Handel getrieben. Hier endet auch unsere Stadtführung. Jeder von uns sucht sich jetzt ein ruhiges Plätzchen und probiert die gute estnische Küche aus.
Am Abend spazieren wir noch einmal in die Altstadt und werden im Restaurant „Kuldse Notsu Korts" erwartet. Hier ist nicht nur das Essen sehr gut, sondern auch das Ambiente und die freundliche Bedienung.
Bei einem Spaziergang nach dem Essen erleben wir die Stadt ruhiger als am Tag und sehr, sehr angenehm.

10. Tag Samstag, 26.05.18 Freizeit oder Fakultativer Ausflug in den Lahemaa-NP (80 km)

Unsere Reise geht zu Ende und wir haben zum Abschluss einen sehr beeindruckenden Programmpunkt, den Lahemaa Nationalpark. Dazu begrüßt uns Eduard schon am Hotel. Wir fahren rund eine Stunde um zum Nationalpark zu gelangen. Versteckt im Wald breitet sich das Hochmoor Viru raba aus. Wir haben eine Strecke von rund 3,5 km vor uns. Eduard informiert uns zu dem Nationalpark und erklärt uns, dass sich neben den abgelegenen Mooren auch Wildschweine, Elche,Bären,Wölfe aber auch Schwarzstörche sich befinden. Wir wandern auf Holzstegen durch das Moor und sollten diese auch nicht verlassen. Eduard zeigt uns, dass der so trocken scheinende Waldboden doch sehr nachgeben kann, wenn man versucht darauf zu stehen. Eine reichliche Stunde sind wir im Moor unterwegs. Danach fahren wir in das
Fischerdörfchen Altja. Hier werden wir in einer alten Bauernschänke zum Mittag erwartet. Hier erleben wir eine
traditionelle Bauernküche mit Graupen, Kartoffelstampf, Pilze in Rahmsoße, kalte Fischplatte, Salat, saure Gurken und rote Beete, Brot, Wasser, Kaffee/Tee und Kuchen. Einfach lecker.Nach dem Essen planen wir noch einen Fotostopp am

Gutshaus Sagadi

und anschließend eine Besichtigung des Gutanwesen Palmse.
Den Ort nehmen wir zum Anlass uns von Vanda zu verabschieden und ihr zu danken für ihre vielen Informationen und der Betreuung.Wir fahren zurück zum Hotel und verabschieden uns auch von Eduard.
Der heutige Abend kann zur Verabschiedung von Tallinn ganz individuell genutzt werden.

11. Tag Sonntag, 27.05.18 Freizeit - Rückflug nach Deutschland

Die Nacht ist kurz, der Weckruf ist für 02.45 Uhr bestellt. Wir erhalten Frühstückspakete im Hotel aber auch noch einen guten Kaffee. Vanda und Tata bringen uns zum Flughafen von Tallinn. Leider geht die Reise zu Ende. Der Großteil der Gruppe fliegt nach Frankfurt Main. Von hieraus geht es in alle Richtungen von Deutschland. In Dresden sind wir 10.15 Uhr pünktlich gelandet und die Transferfahrer warten schon auf uns am Ausgang.Jetzt ist die Reise endgültig zu Ende. Anlass für mich noch einmal danke zu sagen, dass ich mit Ihnen das Baltikum erkunden durfte. Auch mit hat die Reise viel Freude bereitet.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Freude an weiteren Reisen.
Ihre Gisela Gerlach

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